tests/19-04-12_wooaudio
 

Woo Audio WA11 Topaz

12.04.2019 // DIrk Sommer

Für eine konkretere Standortbestimmung sorgt ein Vergleich mit Chord Electronics' Mojo und Hugo 2. Der vertraute LCD-X macht schnell klar, dass die klanglichen Unterschiede zwischen dem Woo Audio und dem Mojo ähnlich groß sind wie die preislichen. Da hilft dem kleinen Chord auch sein von Rob Watts konzipierter FPGA-Wandler nichts: Der Topaz spielt einfach detailreicher, offener und souveräner. Daran ändert auch der Wechsel zum Audioquest NightOwl Carbon prinzipiell nichts, graduell schon: Hier sind die klanglichen Vorteile für den Topaz nicht ganz so groß – und das, obwohl man die Lautstärke für den NightOwl deutlich weiter aufdrehen muss als beim LCD-X. Beim Topaz schaltete ich dazu die Ausgangsspannung auf „HI“, während man beim Audeze auch mit „LO“ auskommt.

Chords Hugo 2 ist natürlich ein anderes Kaliber als der Mojo und auch ein gutes Stück teurer als der Topaz. Dennoch soll er sich hier mit diesem messen – und zwar zuerst in Kombination mit dem Ether 2: Hier kommt der Hugo 2 hauptsächlich in Sachen Raumdarstellung dem ein gutes Stück näher, was ich von meiner Anlage her gewohnt bin. Das könnte natürlich daran liegen, dass in meinem Hörraum schon seit Jahren ein Chord Electronics DAVE die Wandlung übernimmt und ich auf Rob Watts' spezielle Wandlertechnik einfach eingehört bin. Außerdem ist die Raumillusion – zumindest für mich – über Kopfhörer eine andere als bei Lautsprechern in einem Raum. Dennoch ziehe ich die Fülle feinster – räumlicher – Informationen bei der „Improvisation“ auf Le Concert De Parfums vor, die der Hugo 2 hörbar werden lässt. Bei Schostakowitschs „Polka“ hingegen faszinieren auf Anhieb die satten und warmen Klangfarben des Topaz, was dazu führt, dass ich beim Hugo mit den verschiedenen Filtern experimentiere. Von denen kommt die Numero drei – 16fs = warm – dem Klangbild des Topaz am nächsten. Zwar hat der Chord auch bei diesem Stück leichte Vorteile, wenn es um die Darstellung des Raumes geht. Aber hier scheint das eher ein untergeordnetes Kriterium zu sein.

Der Adapter erlaubt den symmetrischen Betrieb vom Kopfhörern mit vierpoligem XLR-Anschluss und sorgt so für noch besseren Klang
Der Adapter erlaubt den symmetrischen Betrieb vom Kopfhörern mit vierpoligem XLR-Anschluss und sorgt so für noch besseren Klang

Bei Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ faszinieren die beiden Verstärker/DAC-Kombinationen auf ihre Weise: Der Topaz bringt den Bass ein wenig knarzender rüber, der Hugo suggeriert eine minimal größere Bass-Drum, die mit einem Hauch mehr Druck erklingt. Glücklicherweise muss ich mich hier nicht für eines beiden hochkarätigen Geräte entscheiden. Vielleicht macht es einem der Audeze ja leichter. Tut er leider nicht. Bei ihm sind die beschriebenen Unterschiede zwar auch wahrzunehmen, allerdings in leicht abgeschwächter Form. Sollte der Audeze ein wenig mehr – wenn auch sehr angenehmen – Eigenklang besitzen als das neutralere Leichtgewicht von Mr. Speaker? Egal, es geht ja um die Kopfhörer/DAC-Duos: Für mich hat der Hugo hier minimale Vorteile, aber wie gesagt, ich habe mich ja schon lange auf Chords Wandlertechnik eingehört. Doch selbst, wenn ich den Hugo leicht vorziehe, gilt, was Jack Wu in seiner kurzen Firmengeschichte mit anderen Worten behauptet hat: Woo Audio bietet sehr hohe Qualität zu einem kundenfreundlichen Preis.

Der Topas mit Alcantara-Beutel und Kurzanleitung
Der Topas mit Alcantara-Beutel und Kurzanleitung


  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.