tests/19-07-29_sbooster
 

SBooster BOTW Power & Precision Eco MKII – zum zweiten

29.07.2019 // Dirk Sommer

Für regelmäßige Hifistatement-Leser keine Überraschung: das Innenleben des Gleichstromnetzteils
Für regelmäßige Hifistatement-Leser keine Überraschung: das Innenleben des Gleichstromnetzteils

Ich bleibe bei der direkten Verbindung von Wandler und Melco und widme mich den drei Dateien des Songs „West Eats Meat“. Hier ist der Vorteil des Rippens mit dem D100-B deutlicher als bei den Schostakowitsch-Einspielungen, die Disziplinen, um die es geht, sind aber dieselben: Raumgröße und eine angenehme Tonalität. Der Einsatz des SBoosters am D100-B macht sich darüber hinaus ebenfalls positiv bemerkt, allerdings nicht in dem Maße wie der Schritt vom „normalen“ Ripping zum dem mit dem D100-B. Diese Bewertung brauche ich nicht zu revidieren, wenn SOtM-Clock, Aries G1 und M-Scaler in den „Signalweg“ zurückkehren, allerdings sind die klanglichen Differenzen hier nicht so evident wie in der einfacheren Konfiguration. Man kann es auch so formulieren: Je weniger ausgefeilt Ihre digitale Wiedergabekette ist, um so wichtiger erscheint die Qualität des Rippings. Und das geht am besten mit dem D100-B. Wer auch noch die letzten paar Prozent nicht verschenken möchte, spendiert dem Melco ein SBooster-Linearnetzteil.

And now for something completley different – und das gleich im doppelten Sinne: Wechsel- statt Gleichstrom und analog statt digital: Vor etwa einem Jahr beschäftigte ich mich mit dem Keces Ephono und zog zum Vergleich den Lukaschek PP1 heran, der bis dahin meist die Signale eines im Breuer-Tonarm montierten EMT-Derivats wie etwa des Roksan Shiraz oder des Brinkmann EMT ti aufbereitet hatte. Bei der Gelegenheit war mir das Mini-Steckernetzteil aufgefallen und ich hatte kurz daran gedacht, es durch eines von SBooster zu ersetzen, ohne jedoch zu wissen, welche Spannung der PP1 benötigt. Da der Ephono in der ein oder anderen Einzeldisziplin die Nase vorn hatte und feststand, dass er so lange in Gröbenzell bleiben würde, bis der Sphono zum Test eintrifft, habe ich mich nicht weiter mit dem PP1 beschäftigt – auch wenn er noch ein wenig besser auflöst und die Anwesenheit von mehr Luft um die Instrumente suggeriert als der Ephono, der hingegen mit mehr Spielfreude zur Sache geht.

Bei einem Besuch im Ausstellungsraum von Drei H, dem Deutschlandvertrieb von SBooster, während der Messe im Mai traf ich Wiebren Draaijer, der mir erzählte, dass er auf Wunsch eines PP1-Eigners eine 24-Volt-Wechselstrom-Version des SBoosters gebaut habe und dessen glücklicher Besitzer nun vom Klang des verchromten Kistchens schwärme. Ich erwähnte beiläufig, dass in der Kette meiner Gattin auch ein PP1 zu finden sei und erhielt gegen Ende der Messe einen Gleichstrom-SBooster zum Ausprobieren. Ohne noch einmal den Keces zu hören, schloss ich den PP1 mit dem dazugehörigen Netzteil an und spielte die Kette mit Carla Bleys immer wieder großartigen, humorvollen Album I Hate To Sing warm. Zum Vergleichen kam dann der Klassiker Suite Española auf den Teller des Avance. Es ist schon eine Freude, die Dynamik dieser Scheibe über die Acaplla Violon VI genießen. Vor allem die Einsätze der Blechbläser und die Pauken in „Asturias“ lassen einen bei entsprechenden Pegeln wirklich nicht unberührt. Wird der PP1 vom SBooster versorgt, kommen zur – minimal gesteigerten – Wucht noch eine Menge Präzision im Tieftonbereich und eine Fülle an Feininformationen über den Aufnahmeraum hinzu. Und um das festzustellen, braucht man nicht mehrmals zwischen Seriennetzeil und SBooster umzustecken: Der fette Trafo hebt den PP1 ganz deutlich auf ein höheres Niveau.

Auch in der Wechselstrom-Ausführung des SBoosters wir die ankommende Netzspannung vor dem Trafo aufwendig gefiltert
Auch in der Wechselstrom-Ausführung des SBoosters wir die ankommende Netzspannung vor dem Trafo aufwendig gefiltert


  • HMS Armonia Carbon

    Sie haben vermutlich davon gehört, dass Hans Manfred Strassner, den man mit Fug und Recht als Vordenker hinsichtlich audiophiler Kabelentwicklung nicht nur in Deutschland anerkennen darf und sollte, sein Unternehmen HMS Elektronik aus Altersgründen zum 1.1.2024 an die International Audio Holding B.V., Inhaber der Marken Siltech und Crystal Cable, übergab. Dies ist inzwischen eine ganze Weile her, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Niederländer verbesserte Versionen des übernommenen Portfolios vorstellen. Dass seit…
    07.11.2025
  • dCS LINA X

    Es ist gerade zwei Jahre her, dass ich hier den dCS LINA Network DAC samt passender Clock vorgestellt und die Kombination als digitalen Glücksfall gerühmt habe. Nun steht der LINA DAC X im Hörraum, der natürlich auch über einen integrierten Streamer verfügt und aussieht, als habe man den Network DAC um den Headphone Amplifier erweitert. Der LINA DAC X ist aber, anders als der erste Eindruck suggerieren könnte, keine Kombination aus dem Kopfhörerverstärker und dem…
    04.11.2025
  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.