tests/20-02-25_audioone
 

The Audio One

25.02.2020 // Dirk Sommer

Wenn man Dateien auf die knapp zwei Terabyte große SSD hochladen möchte, macht man das über eine LAN-Verbindung zum Netzwerk per Computer. Aus Sicherheitsgründen hat man aber keinen direkten Zugriff auf die Dateien der Festplatte. Die neuen Musik-Dateien legt man einfach in den Upload-Ordner, alles weitere macht der Audio One. Sie sehen schon, hier geht es nicht darum, dass IT-affine Musik-Fans dank ihrer Kenntnisse einem Computer mit D/A-Wandler – natürlich ist auch The Audio One vor allem ein Computer – an ihr Klangideal anpassen. Der Streamer ersetzt den CD-Player, das Tablet die Fernbedienung – mit dem Vorteil, dass man nun bequem vom Sessel aus in seiner Musiksammlung stöbern und auch High-Res-Dateien genießen kann. Dazu passt auch, dass Acapella keine Angaben zum verwendeten Wandler-Chip macht oder sich darüber auslässt, ob DSD-Dateien nativ oder nach der Umsetzung auf PCM gewandelt werden. Der S/PDIF-Ausgang lässt letzteres vermuten. „Hören Sie sich The Audio One einfach an“ rät Hermann Winters, als ich es nicht lassen kann, nach technischen Details zu fragen – eine Antwort, die vielleicht technikverliebten Hifi-Freaks nicht ausführlich genug ist, Musikliebhabern aber hundertprozentig gerecht wird

Das Gehäuse wurde aus einem massiven Aluminiumblock heraus gefräst und bietet der Digitaltechnik eine möglichst vibrationsarme Arbeitsumgebung
Das Gehäuse wurde aus einem massiven Aluminiumblock heraus gefräst und bietet der Digitaltechnik eine möglichst vibrationsarme Arbeitsumgebung

Ich habe dann getan, wie mir geheißen und The Audio One in meine Kette integriert. Als Ausgang war allerdings der S/PDIF-Ausgang eingestellt – weshalb meine Lautsprecher erst einmal stumm blieben. Nach einem Blick auf „Settings“ und einem Fingertipp auf das iPad war das Problemchen dann behoben. Ich gönnte dem Audio One ein, zwei Tage, um sich in meinem Hörraum zu akklimatisieren. Auch moderne Wandler brauchen ein wenig Zeit, um zu ihrer Hochform aufzulaufen. Die Festplatte des Audio One war zu 85 Prozent mit teils sehr feinen Files gefüllt. Zuerst hörte ich ein paar der Songs, die mich schon in Duisburg fasziniert hatten: Auszüge aus der Zweimikrofon-Aufnahme eines Klavierkonzerts aus der Mercatorhalle von Hermann Winters und Mitschnitte von Alfred Rudolphs von einen Konzert der Talking Horns. Hier befanden sich die beiden Mikrofone rechts und links eines stilisierten Kunstkopfes aus Holz, einen Anordnung die auch schon in Hifistatement vorgestellt wurde.

Ein Streamer ist vor allem ein Computer. Hier befindet sich der D/A-Wandler ebenfalls auf der Hauptplatine
Ein Streamer ist vor allem ein Computer. Hier befindet sich der D/A-Wandler ebenfalls auf der Hauptplatine

Tonal und feindynamisch stimmte in meinem Hörraum alles, aber die Größenverhältnisse und die Grobdynamik enttäuschten: Da kann meine Kette nicht im Entferntesten an das heranreichen, was ich vom Sphäron in Erinnerung hatte. Aber seit meinem Besuch in Duisburg befinden sich auch ein paar meiner Test-Alben auf dem Audio One. Und die machten schnell klar, dass weder die Abbildungsgröße noch die vermeintlich eingeschränkte Dynamik vom Audio One zu verantworten sind. Er spielte bei den mir in meinem Raum vertrauten Songs so tonal stimmig und dynamisch spannend wie ich es gewohnt bin. Und auch die Größenverhältnisse zwischen Raum und Instrumenten passten. Nur gut, dass ich mich nicht allzu lange mit meinen unvermeidlichen Teststücken auf das Sphäron Excalibur eingehört hatte!


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.