tests/20-05-05_rowland
 

Jeff Rowland Design Group Corus, PSU und Model 625 S2

05.05.2020 // Dirk Sommer

Der österreichische RB Vertrieb kümmert sich um die noblen Produkte von Jeff Rowland nun auch in Deutschland, und da Hifistatement Vor/Endstufen-Kombinationen zuletzt recht stiefmütterlich behandelt hat, orderte ich dort eine solche. Denn die amerikanischen Verstärker schätze ich, seit ich vor mehr als 22 Jahren die Cadence Phonostufe hörte.

Ebenfalls noch im letzten Jahrtausend überwältigte mich – nicht nur von der Physis her – eine sechsteilige, absolute High-End-Kombination aus Coherence samt externem Netzteil und zwei Model-9Ti-Monos plus jeweils einem BSP-9-Akkunetzteil, die damals mit für mich fast unfassbaren 134.000 Mark in der Preisliste stand. Dabei war der High-End-Markt vor über 20 Jahren noch nicht so überhitzt wie heutzutage. Wie dem auch sei, ich habe die Verstärker der Jeff Rowland Design Group jedenfalls in allerbester Erinnerung. Dann begann man wohl aus dem eigentlich sehr zu begrüßenden Wunsch heraus, deutlich erschwinglichere Geräte anbieten zu können, in einigen Endstufen digitale Verstärkermodule zu verwenden. Auch wenn sich meine Haltung gegenüber digitaler Technik für die Musikwiedergabe während der letzten Dekade grundsätzlich verändert hat – ich höre nun voller Interesse verschiedene Switches oder sogar Betriebssysteme –, schreckt mich bis zum heutigen Tag die Vorstellung, ein analoges Signal für die Verstärkung in ein digitales und dann wieder zurück zu verwandeln. Vielleicht hängt das ja damit zusammen, dass ich bei der Produktion von Schallplatten für sommelier du son gemerkt habe, wie viel schwieriger – und schwerer – es heutzutage ist, Tonträger rein analog zu erstellen. Eine Bandaufnahme bleibt für mich jedenfalls das Mittel der Wahl, um LPs – und auch DSDs – zu produzieren.

Die perfekt verarbeiteten Gehäuse mit der Wellenoptik sind seit Jahrzehnten Jeff Rowlands Markenzeichen
Die perfekt verarbeiteten Gehäuse mit der Wellenoptik sind seit Jahrzehnten Jeff Rowlands Markenzeichen

In meiner Jugend gehörte selbst bei Mittelklasse-Voll- oder Vorverstärkern eine Tape-Schleife zur Grundausstattung, denn die erlaubte Hinterband-Kontrolle, eine Drei-Kopf-Maschine natürlich vorausgesetzt: Man konnte die Qualität der gerade laufenden Tonbandaufnahme durch einfaches Umschalten mit dem Original-Signal vergleichen. Als ich begann, mich mit Studer-Bandmaschinen zu beschäftigen, konnte man von diesem Ausstattungsmerkmal nur noch träumen. Und wenn eine Vorstufe dann wirklich mal einen Tape-Ausgang besaß, war der natürlich unsymmetrisch ausgelegt. Professionelle Bandmaschinen sind aber weder mit Cinch-Eingängen noch Eingangspegelreglern ausgestattet. Deshalb bin ich auch nie auf die Idee gekommen, eine Studer für Aufnahmen mit meiner Anlage zu verbinden. Besitzer der Jeff-Rowland-Corus-Vorstufe könnten aber durchaus auf diesen Gedanken kommen: Diese bietet nämlich nicht nur symmetrische und unsymmetrische Line-Ausgänge mit dem Signal eines frei wählbaren, vom Vorstufenausgang unabhängigen Eingangs, sondern auch noch eine Pegelregelung für diese, und zwar auch ganz bequem per Fernbedienung. Die beiden Drucktasten dafür sind leicht versenkt in das handschmeichlerische Metallgehäuse integriert und so vor unbeabsichtigter Betätigung recht gut geschützt. Sie merken schon, noch vor dem ersten Ton kann mich die Corus allein mit ihrer Ausstattung begeistern.

Die Corus Vorstufe mit dem serienmäßigen Schaltnetzteil und der Power Storage Unit oder PSU für eine extrem saubere Stromversorgung
Die Corus Vorstufe mit dem serienmäßigen Schaltnetzteil und der Power Storage Unit oder PSU für eine extrem saubere Stromversorgung


  • HiFi-Tuning Supreme³

    In einem unserer letzten Telefongespräche kamen Vertriebschef Jan Sieveking und ich auf das Thema Sicherungen. Wir waren neugierig, ob und wenn ja welche Auswirkungen sich in meiner preislich insgesamt eher moderaten Kette einstellen würden und wie ich diese einordne. Kurz danach lag ein kleines Päckchen HiFi-Tuning Sicherungen in meinem Hörraum. HiFi-Tuning bietet Gerätesicherungen in verschiedenen Ausführungen an. Ich beschäftige mich in diesem Test mit der weit verbreiteten Standardgröße von 5x20 Millimetern. Wie üblich werden die…
    25.07.2025
  • OePhi Acoustics Ascendance 2

    Der dänische Hersteller Oephi Acoustics bietet ein breit gefächertes Sortiment an Audiokabeln, angefangen beim gehobenen Einsteigerpreis bis zu sehr kostspielig. Ein sehr gradlinig aufgebautes Lautsprecher-Portfolio bildet die zweite Produktgruppe. Die Kompaktbox Ascendance 2 gehört zu den eher niedrigpreisigen Modellen und klingt umwerfend gut. OePhi Acoustics ist in Dänemark beheimatet, in Birkerød. Die Kommune liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen. Beachtlich, wie viele audiophile Lautsprecher-Marken Dänemark mit seinen gerade mal sechs Millionen Einwohnern hervorgebracht hat.…
    22.07.2025
  • Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO

    Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt! Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie…
    18.07.2025
  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025
  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.