tests/20-09-28_chord
 

Chord Electronics Ultima Pre 2 und 3

28.09.2020 // Dirk Sommer

Dank des Schaltnetzteils besitzt die Ultima 3 trotz ihrer immensen Leistung von 480 Watt an acht Ohm recht moderate Abmessungen
Dank des Schaltnetzteils besitzt die Ultima 3 trotz ihrer immensen Leistung von 480 Watt an acht Ohm recht moderate Abmessungen

Eigentlich wollte ich dann zügig mit den Ultima 3 weitermachen, hatte aber nicht auf dem Plan, dass sie mit IEC-19-Buchsen für den Netzanschluss ausgestattet sind. So kann ich sie zwar über die mitgelieferten Netzkabel per Sun-Leiste mit einer Steckdose verkabeln, nicht aber über die beiden bereitliegenden Audioquest Tornado High Current mit der für Endstufen vorgesehenen Steckdosengruppe des Niagara 5000 verbinden, an der dieser den Verstärkern sehr kurzfristig 80 Ampere zur Verfügung zu stellen vermag. Das hat sich bei Einsteins The Poweramp ausgesprochen positiv bemerkbar gemacht. Ich bestelle also zwei Isotek-IEC-13-auf-19-Adapter und verschiebe die Veröffentlichung dieses Bericht, bis ich die Ultima 3 auch an der in meinem Hörraum üblichen Stromaufbereitung gehört habe. Das hindert mich aber nicht, sie schon jetzt mit den mitgelieferten Netzkabeln zu auszuprobieren: Die scheinen keinesfalls schlecht zu sein, denn die beiden Ultima zeichnen mindestens einen ebenso großen Raum wie der Einstein und begeistern mich mit einem noch minimal kräftigeren, aber dennoch jederzeit bestens definierten Tieftonbereich. Vielleicht benötigen die Chords dank des Schaltnetzteils ja keine keine spezielle Netzaufbereitung.

In der T-förmigen Box befindet sich das Schaltnetzteil
In der T-förmigen Box befindet sich das Schaltnetzteil

Die Wartezeit auf die Adapter, die lediglich für befristete Testzeiträume eingesetzt werden sollten, verkürze ich mir unter anderem mit Mark Nauseef und David Philipsons Album Venus Square Mars. Todd Garfinkle hat Nauseefs Drums, Gongs und Becken sowie Philipsons diverse Flöten in der Harmony Hall in Matsumoto mit zwei Mikrofonen aufgezeichnet. Der sehr natürliche Klang der Instrumente und die Fülle an Rauminformationen machen das Album zu einem Hochgenuss – nicht zuletzt weil die Ultimas die Pauken mit jeder Menge Druck rüberbringen. Auch bei Ars Moriende, einem Duo-Album des Bassisten Jonas Hellborg und des Perkussionisten Glen Velez, sind es Dynamik und Tieftonwiedergabe, die Aufnahmen zu einem Erlebnis machen. Die Ultimas verbinden nahezu perfekt eine Menge Druck im Bass mit hoher Präzision, so dass die tonale Balance absolut stimmig wirkt.

Inzwischen haben mich die drei Ultimas – und ganz besonders die beiden Monos – für sich eingenommen, und auch die Adapter sind eingetroffen. Sollte eine aufwändigere Stromversorgung letzteren zu noch mehr Wohlklang verhelfen? Ja, mit Sicherheit! Dank des Niagara legen die Ultima 3 in Sachen Spielfreude und Schnelligkeit, Durchzeichnung und Raumdarstellung, Tieftonenergie und Druck noch einmal klar zu. Wenn man die Chord-Electronics-Endstufen einmal an der Audioquest-Stromversorgung gehört hat, möchte man dieses stimmige Trio nicht mehr trennen. Da bleibt mir nur noch, möglichst viele spannende Alben über die Ultimas zu genießen, bevor sie zum Vertrieb zurückgeschickt werden müssen, und noch kurz auszuprobieren, ob die Endstufen vor allem im firmeneigenen Umfeld – jetzt spielen ja nicht nur mit der Pre 2, sondern auch mit dem M-Scaler und DAVE zusammen – überzeugen. Dazu schleife ich wieder Einsteins The Preamp ein. Auch mit diesem harmonieren die Ultima-Monos ganz hervorragend. Das gemischte Trio agiert rhythmisch akzentuiert, zeichnet das musikalische Geschehen fein durch, entführt in große imaginäre Räume und lässt einen keinesfalls unbeteiligt. Da kann ich gut verstehen, warum sich die Abbey Road Studios für Chord-Endstufen entschieden haben: Die Zuverlässigkeit dürfte nur ein Argument neben wichtigeren gewesen sein!


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.