tests/20-11-17_diretta
 

Diretta-Target-USB-Bridge

17.11.2020 // Roland Dietl

Mit dem Diretta-Audioprotokoll habe ich mich schon mehrfach beschäftigt: einmal in Form eines Grundlagenartikels und einmal beim Test des fantastischen Sforzato DSP-010EX Netzwerkplayers. Einer weiteren Verbreitung stand bisher entgegen, dass nur wenige Geräte dieses Protokoll implementiert haben. Mit der Diretta-Target-Bridge könnte sich das nun ändern.

Zur Erinnerung: Diretta ist ein neues, innovatives Netzwerkprotokoll, das von Yu Harada speziell für die Übertragung von Audiodaten über ein LAN-Netzwerk entwickelt wurde. Im Kern zielt diese Technologie darauf ab, die Klangqualität zu verbessern, indem Störgeräusche durch Lastoptimierung minimiert werden. In einer Diretta-Umgebung ist es erforderlich, zwei Geräte zu verwenden, die das Protokoll verstehen und darüber Daten austauschen können. Einfach ausgedrückt, es wird ein Gerät benötigt, das die Daten über das Diretta-Protokoll senden kann und ein Gerät, dass die Daten empfangen kann. Das sendende Gerät wird als „Diretta Host“ und das empfangende Gerät als „Diretta Target“ bezeichnet. Bei meiner bisherigen Beschäftigung mit Diretta waren das der Fidata Server HFAS1-XS20U als „Host“ und die Netzwerkplayer von Sforzato oder SPEC als „Target“. Und genau hier lag bisher auch die wesentliche Einschränkung, da mit bereits vorhandenen Geräten eine Diretta-kompatible Umgebung nicht aufzubauen war.

Konfiguration1: Der Roon-Core ist über das Roon-RAAT-Protokoll mit der Roon-USB-Bridge verbunden
Konfiguration1: Der Roon-Core ist über das Roon-RAAT-Protokoll mit der Roon-USB-Bridge verbunden

Mit dem neuen Konzept kann nun jeder beliebige PC (x64 Intel oder AMD CPU) in ein „Diretta Target“-Gerät verwandelt werden. Eine bestehende Installation auf dem PC wird dabei nicht angerührt. Stattdessen wird ein kleiner USB-Stick, der die Software für die Diretta-Target-USB-Bridge auf Basis eines schlanken Linux-Systems enthält, einfach in einen der USB-Anschlüsse des PCs gesteckt. Nach einem Neustart bootet der PC dann von diesem USB-Speicher. Wird der USB-Stick wieder entfernt, steht der PC in seinem ursprünglichen Zustand ohne Einschränkungen zur Verfügung. Damit der PC auch wirklich von diesem Stick bootet, muss im BIOS die Bootreihenfolge so geändert werden, dass an erster Stelle der Boot von einem USB-Speichermedium steht. Ein bereits vorhandener DAC mit USB-Eingang – soweit dieser mit Linux funktioniert – bietet damit die gleiche Funktion wie die bereits erwähnten, Diretta-tauglichen Netzwerkspieler von Sforzato oder SPEC. Auf der Senderseite kann man ebenfalls jeden beliebigen Windows-PC zu einem „Diretta Host“ machen, sofern die verwendete Musik-Wiedergabesoftware die Einbindung eines ASIO-Treibers gestattet, also beispielsweise Roon, JRiver Media Center oder foobar2000.


  • JCAT XACT S1

    Alle Streamer sind letztlich Computer. Daran kann auch JCAT-Gründer und -Inhaber Marcin Ostapowicz nichts ändern. Aber er ist der Lage, ein Motherboard zu entwickeln, dessen einziger Zweck die möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik ist. Dieser wohl einzigartige Computer mit seinem Linearnetzteil ist das Herz des XACT S1. Marcin Ostapowicz wuchs als Sohn eines Professors an der Musikhochschule auf und erhielt selbstverständlich eine musikalische Ausbildung, die ihn für den Klang natürlicher Instrumente sensibilisierte. Kein Wunder, dass…
    30.04.2024
  • Quad Artera Pre und Mono

    Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in…
    26.04.2024
  • Merason Reuss

    Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen. Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat…
    23.04.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    The topic of master clock has been on my mind for some time now. It's fascinating to see what sonic improvements can still be teased with it out of a digital chain. The brand new REF10 NANO from MUTEC is a variant of the outstanding REF10 that concentrates on the essentials at half the price. That's quite an announcement and makes the subject of clocking even more interesting as it already is. I've had two…
    19.04.2024
  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.