tests/21-03-23_borresen
 
Test.
Deutsch English|

Børresen 01 Silver Supreme

23.03.2021 // Dirk Sommer

Die 01 hatte vor dem Versand schon ein wenig über 80 Stunden Einspielzeit hinter ich gebracht, am neuen Standort mussten sie sich dennoch zusammen mit dem nagelneuen Lautsprecherkabel erst einmal eine längere Zeit akklimatisieren. Aber ich war natürlich viel zu neugierig, um nicht auch schon bei den ersten Tönen hinzuhören. Die Schallwände der Børresen befanden sich in etwa dort, wo auch die der Göbel Epoque Aeon Fine üblicherweise ihren Platz finden. Die Velodyne-Subwoofer, die den Frequenzbereich der Göbel um sehr wirkungsmächtige 15 Hertz nach unten ausdehnen, bleiben natürlich erst einmal außen vor – und das ist deutlich zu hören. Aber es ist ja auch nicht wirklich fair, sich erst von einem Vollbereichs-Lautsprecher samt subsonischer Unterstützung verwöhnen zu lassen und dann direkt zu einer nicht vollständig eingespielten Zweiwege-Konstruktion mit einem 11,5-Zentimeter-Tief/Mitteltöner zu wechseln, wenn diese noch dazu mit einem völlig neuen Lautsprecherkabel angeschlossen ist. Aber in Sachen Betriebsstunden lässt sich bei den 01 und dem Speakz D2 ja noch einiges machen.

Details wie diese Kabelzuführung zeigen, wie präzise bei Børresen gearbeitet wird
Details wie diese Kabelzuführung zeigen, wie präzise bei Børresen gearbeitet wird

Mindestens ebenso ohrenfällig wie der momentane Mangel an Tiefbass ist das hohe Maß an Homogenität und Stimmigkeit, das die Børresen schon jetzt erkennen lassen. Da zieht kein noch so kleiner Frequenzbereich besondere Aufmerksamkeit auf sich. Die 01 spielen schon jetzt wie aus einem Guss. Noch vor etwa einem Jahr wäre ich wegen der geschilderten Eigenschaften der 01 völlig aus dem Häuschen gewesen, aber nach so langer Zeit mit den Göbels, die ja den gesamten Frequenzbereich oberhalb von 160 Hertz mit nur einem Chassis reproduzieren, wirkt die Wiedergabe der Børresen auf mich einfach nur richtig. Dabei schaffen die 01 eine Raumillusion, die bereits jetzt völlig überzeugt, und auch in Sachen Schnelligkeit bleiben keine Wünsche unerfüllt. Dann rücke ich die 01 etwas mehr als 40 Zentimeter in Richtung hintere Wand, so dass der Abstand jetzt noch ein wenig mehr als 60 Zentimeter beträgt. Und dann wird die Box eingespielt, mal direkt nach dem Aufstehen bis kurz vorm Einschlafen, mal 24 Sunden am Stück, wenn auch mit sehr geringem Pegel in den Nachtstunden. Nach vier Tagen erwische ich mich dabei, dass ich mich morgens beim ersten Album sehr entspannt auf ein Jazz-Trio einlassen kann, ohne über die Tieftonwiedergabe nachzudenken. Michael Børresen, den ich angerufen hatte, um mir das ein oder andere technische Detail seiner Schöpfung erklären zu lassen, merkte dann an, dass seine Lautsprecher nach jedem Transport eine gewisse Zeit benötigten, um wieder auf ihr vorher erreichtes Niveau zurückzukehren. Auch nahm er mir die Angst, die 01 durch hohe Lautstärken beschädigen zu können – nicht ganz unwichtig, wenn man wie ich gerne auch mal etwas lauter hört.

Die Drosselspule in der seriell aufgebauten Weiche stammt von Jantzen
Die Drosselspule in der seriell aufgebauten Weiche stammt von Jantzen

Während der folgenden Woche habe ich die 01, wann immer ich im Hörraum war, mit analogen Quellen gehört, um im Wechsel die Verkabelung des Thiele TA01 und ein Soundsmith Strain Gauge einzuspielen, und mich so von meinen wohlbekannten digitalen Test-Files ferngehalten. Ein besonderer Genuss war das Titelstück des Albums Dawn Dance von Steve Eliovsen und Collin Walcott. Das Zusammenspiel zwischen den im Multiplay aufgenommenen akustischen Gitarren und der Perkussion von Becken und Triangel höre ich üblicherweise besonders gern mit den Acapella Violon VI mit ihren Ionen-Hochtönern, die dem Metall eine ungeheure Präsenz und Farbigkeit verleihen. Der Børresen-Bändchen-Hochtöner kommt mit seiner feinen Auflösung und den vielfältigen Klangfarben dem Niveau der Acapellas in den Höhen derart nahe, dass ich nicht mehr daran zweifle, dass er keine weitere Einspielzeit mehr benötigt.


  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025
  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.