tests/21-10-08_ortofon
 

Ortofon MC Verismo Heritage

08.10.2021 // Dirk Sommer

Das ausführliche Gespräch mit Chef-Entwickler Leif Johannsen über seine neueste Kreation, das Verismo, weckte nicht nur hohe klangliche Erwartungen an das neue Mitglied von Ortofons Exclusive Series, sondern hatte auch Einfluss auf die Auswahl der zum Test herangezogenen LPs.

Doch bevor ich zu Technik und Musik komme, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, was Ortofon zur Namenswahl des neuen Systems anführt: „Der Name Verismo leitet sich vom italienischen „vero“ ab, was „wahr“ bedeutet, und ist das italienische Wort für „Realismus“. Der Verismo war eine postromantische Operngattung, die ihren Ursprung in einer italienischen literarischen Bewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts hatte. Die Operntradition des Verismo wird mit italienischen Komponisten wie Pietro Mascagni, Ruggero Leoncavallo, Umberto Giordano, Francesco Cilea und Giacomo Puccini in Verbindung gebracht, die versuchten, die Welt realistischer darzustellen.“

Der Generator ist sehr kompakt und findet im vorderen Teil des im SLM-Verfahren hergestellten Gehäuses Platz
Der Generator ist sehr kompakt und findet im vorderen Teil des im SLM-Verfahren hergestellten Gehäuses Platz

Um eine möglichst unverfälschte, realistische Schallplattenwiedergabe zu erreichen, kombinierte Leif Johannsen – wie im Interview erläutert – das Magnetsystem des Windfeld Ti mit dem Diamant-Nadelträger des Topmodells Anna Diamond. Das bedeutet aber keinesfalls, dass das Verismo nur eine Kombination bestehender Komponenten aus Leif Johannsens Tonabnehmer-Baukasten wäre: So wurde etwa die Gehäuseform samt dem gut handhabbarem Nadelschutz neu gestaltet. Nichts geändert hat sich hingegen beim Material – es ist wie bei allen Tonabnehmern der Exlusive Series Titan – und seiner Bearbeitung: das Selective Laser Melting oder kurz SLM. Dabei werden Titanpartikel per Laser miteinander verschmolzen – eine Art 3D-Druck für Metalle. Das Besondere dieses von Ortofon für Tonabnehmergehäuse eingesetzten Verfahrens ist, dass die Partikel an der Außenseite so stark erhitzt werden, dass sie eine Metallgitterstruktur ausbilden. Im Inneren wird mit weniger Hitze gearbeitet, die Struktur bleibt amorph, so dass das Gehäuse eine sehr hohe Festigkeit bei hoher innerer Dämpfung aufweist und damit für Resonanzen weitaus weniger anfällig ist als ein aus dem Vollen herausgearbeiteter Körper.

Deshalb sieht man von der Seite keine Drähte zwischen Generator und Anschlussfeld: Sie wurden in einer Vertiefung im Systemkörper verlegt
Deshalb sieht man von der Seite keine Drähte zwischen Generator und Anschlussfeld: Sie wurden in einer Vertiefung im Systemkörper verlegt


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