tests/21-12-14_soundspace
 

Soundspace Systems Robin

14.12.2021 // Dirk Sommer

Hinter der Abdeckung liegt die Öffnung der gefalteten offenen Schallwand des Mitteltöners und der im Pegel anpassbare Bändchen-Hochtöner
Hinter der Abdeckung liegt die Öffnung der gefalteten offenen Schallwand des Mitteltöners und der im Pegel anpassbare Bändchen-Hochtöner

Im Vergleich zum Transport und Aufbau der Pirol war die Installation der Robin in meinen Hörraum diesmal beinahe ein Kinderspiel: Michael Plessmann und mein Ex-Kollege Helmut Hack, der nun das Live-Act-Studio München betreibt und dort auch Schallwandler von Soundspace Systems vorführbereit hält, brachten die beiden Lautsprecher ohne mechanische Hilfen in die dritte Etage. Der Entwickler brauchte gerade ein halbes Stündchen und ihm bekannte Songs, um seine Kreation optimal auf die beiden Hörsessel auszurichten. Da mein Raum Tieftonenergie im Bereich oberhalb von etwa 80 Hertz eher schluckt, denn übermäßig betont, genügte ein leichter Dreh nach rechts an den Pegelreglern der aktiven Tieftonmodule, um eine stimmige Klangbalance herzustellen. Die Regler für die nach hinten abstrahlenden Bändchen, die ab fünf Kilohertz aktiv werden, blieben erst mal in einer mittleren Position – ein wenig sollte ich ja später auch noch zu tun haben.

Schon während des Aufbaus weckte die Robin sehr angenehme Erinnerungen an meine Zeit mit den Pirol: Auch die kleinen Soundspace Systems gehen ungemein schnell und zupackend zu Werke, sie sprühen vor Elan. Ob diese positiven Eigenschaften nicht – wie vor Urzeiten bei meinen damals dennoch hochgeschätzten Roksan Darius – durch ein wenig mehr Energie im Präsenzbereich erkauft werden, macht die Einspielung von Schostakowitschs Symphonie Nr.15 aus der Living Concert Series mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington schnell klar. Die Robin lässt sich hier nichts zu Schulden kommen, eine kleine Lästigkeit ist dennoch zu entdecken. Aber die kenne ich beispielsweise auch von den Kawero! Classic oder meinen Göbel Epoque Aeon Fine – ebenso wie den Grund und Abhilfe dafür: Die Fußbodenheizung mit den darüber verlegten Bodenfließen ist alles andere eine ideale Voraussetzung für guten Klang. Die Stellfläche ist einfach inhomogen. Da wirkt sich eine harte Ankoppelung an den Boden meist negativ aus. Bei der Kawero! waren Harmonix BeauTone Million TU-666M die Lösung, bei der Göbel sind die Arya Audio Revopods die Füße der Wahl – und je drei davon sind es auch bei der Soundspace Systems Robin.

Zwei dieser 10-Zoll-Tieftöner arbeiten in je einer Seite im Push-Push-Betrieb und damit impulskompensiert
Zwei dieser 10-Zoll-Tieftöner arbeiten in je einer Seite im Push-Push-Betrieb und damit impulskompensiert

Als ich wieder allein im Hörraum bin, starte ich noch einmal den ersten Satz der Symphonie Nr. 15 und bin von der Raumillusion, die die Robin in meinen Hörraum zaubert, rundum begeistert. Gut, eine so tiefe und breite Bühnen hat mir bei dieser Aufnahme schon der ein oder andere Lautsprecher suggeriert – aber keiner der sich auf dem Preisniveau der Soundspace System bewegt. Noch bemerkenswerter ist für mich aber, wie offen und frei und dennoch tonal stimmig die Robin das Orchester erklingen lässt. Das Ergebnis ist, dass ich nicht nur den Schostakowitsch zur Gänze höre – was selten genug vorkommt –, sondern auch noch den zweiten Teil des Albums, die Haffner-Symphonie.


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.