tests/22-05-10_soulnote
 

Soulnote P3

10.05.2022 // Wojciech Pacuła

Der getestete Vorverstärker gehört zur Flaggschiff-Serie von Soulnote, die mit der Zahl „3“ gekennzeichnet ist. Dazu gehören auch der S-3 ver.2 SACD-Player, der Netzwerk-Player Z-3, der D/A-Wandler D-3 und die Clock X-3 sowie die bald erhältlichen leistungsstarken Monoblöcke, die auf der diesjährigen Tokyo Audio Show vorgestellt wurden. Der P-3 scheint von Anfang bis Ende durchdacht zu sein, nicht nur von der elektrischen, sondern auch von der mechanischen Seite. Es handelt sich um einen Hochpegel-Vorverstärker. Und Punkt. Es gibt keinen Wandler, keinen Streamer, keinen Kopfhörerverstärker, keinen Phono-Vorverstärker und auch keinen Bluetooth-Empfänger. Der P-3 hat nur eine Aufgabe: Das analoge Signal der Quelle aufzubereiten, bevor es in den Endverstärker eingespeist wird. Das heißt: Eingänge umschalten, das Signal abschwächen oder verstärken und es dann ausgeben. Dies ist – anders als man vielleicht denkt – eine äußerst schwierige Aufgabe.

Der P-3 ist ein großes, sehr solide gebautes Gerät mit einem Gewicht von 25 Kilogramm (!) und den Maßen 454 mal 174 mal 430 Millimeter. Er besitzt einen symmetrischen Dual-Mono-Aufbau und arbeitet in Class A ohne negative Rückkopplung. Er bietet vier symmetrische XLR-Eingänge und vier unsymmetrische Cinch-Eingänge. Das Signal wird über drei symmetrische XLR- und einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang ausgegeben. Die Eingänge Numero 4, egal ob XLR oder Cinch, können zu Heimkino-Eingängen ohne Lautstärkeregelung umgeschaltet werden. Auf der Rückseite befinden sich außerdem Buchsen für die Kommunikation zwischen den Geräten des Unternehmens.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_22-05-10_soulnote_3Y8A0603.jpg

Die Lautstärkeregelung erfolgt über einen Drehknopf, über dem sich eine mehrteilige Anzeige aus LED-Modulen befindet. Das Display kann ausgeschaltet werden, was vom Hersteller empfohlen wird. Die Informationen werden dann nur einen Moment lang angezeigt, nachdem Sie die Lautstärke geändert haben. Der Drehknopf ist mit einem Encoder gekoppelt, der einen diskret aufgebauten Pegelsteller steuert, der aus einzelnen Relais und Widerständen besteht. Die in Metallgehäusen untergebrachten RSR-2-12D-Relais tragen das Soulnote-Logo, da sie speziell für das Unternehmen hergestellt werden.

Der gewählte Eingang wird durch rote LEDs angezeigt. Interessanterweise werden XLR- und RCA-Eingänge separat ausgewählt. Unter dem Netzschalter befindet sich eine weitere Diode, die blau leuchtet, wenn das Netzkabel richtig angeschlossen wurde. Blaues Licht bedeutet auch, dass die getrennt geführten Signalmassen des linken und des rechten Kanals nicht mit dem Gehäuse des Geräts verbunden sind. Dies ist die wünschenswerte Situation. Man kann mit einem Schalter auf der Rückseite aber auch eine gemeinsam Masse wählen: Dann leuchtet die LED gelb.

Schon nach dieser kurzen Einführung sehen Sie, dass wir es mit einem bemerkenswerten Gerät zu tun haben. Schauen Sie es sich einfach an: Das Gehäuse wird aus Aluminium gefertigt. Er verfügt über ein durchdachtes Design, das auf die schnellstmögliche Ableitung von Schwingungen vom Transformator auf die Standfläche des Geräts abzielt. Deshalb wird der an der Vorderseite sichtbare Dorn nicht in den Boden des Gehäuses geschraubt, sondern in die Plattform, auf der sich der Transformator befindet. Das Gerät steht auf einer mitgelieferten Holzplattform, deren obere Platte „schwebt“, da sie nirgendwo verschraubt ist. All dies trägt dazu bei, Schwingungen zu kontrollieren und zu unterdrücken. Dem gleichen Zweck dienen die schweren Aluminiumplatten, auf die die Ein- und Ausgangsbuchsen geschraubt wurden – und zwar alle, auch die IEC-Buchse für die Verbindung mit dem Netz. Zum Lieferumfang des P-3 gehört eine Metallfernbedienung, die solide, schwer und sehr schön gestaltet ist. Sie steuert nicht nur den Vorverstärker, sondern – wenn vorhanden – auch den SACD-Player, das heißt, sie hat eine ganze Reihe von Tasten.


  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.