tests/22-09-30_volumio
 

Volumio Rivo – Teil 1

30.09.2022 // Wolfgang Kemper

Der Volumio Primo hat seit Jahren seine Fan-Gemeinde. Ein kleiner Musik-Player und Streamer mit integriertem ESS-Sabre-Wandler, der dank seines günstigen Preises immer wieder im Gespräch ist. Der neue Volumio Rivo steht auf der audiophilen Leiter einige Stufen höher – so wollen es seine Schöpfer in Florenz.

Erstmals gesehen habe ich den Rivo im Mai auf dem einladend gestalteten und mit ausnehmend freundlichen Mitarbeitern besetzten Volumio-Stand auf der HighEnd. Dort ausgestellt war ein Prototyp, und ich fand ihn wegen seiner HDMI-Schnittstelle gleich attraktiv. Denn diese hielt ich für einen I2S-Ausgang, der von mir grundsätzlich bevorzugten Schnittstelle zum DAC. Eine I2S-Schnittstelle gibt es leider bei D/A-Wandlern ebenso selten wie bei digitalen Quellgeräten und auch nicht beim Rivo. Denn bei dessen HDMI-Port handelt es sich um einen 4K-Video-Ausgang, den man alternativ zum Tablet oder Smartphone zur Steuerung für einen Touchscreen nutzen kann oder für einen Monitor mit Maus und Tastatur, die ihrerseits dann über einen der USB-Ports angeschlossen werden können. Der HDMI-Anschluss ist Bestandteil der Rechnerplatine und erfüllt den Wunsch eines wohl nicht unbeachtlichen Teils der Volumio-Community nach Unabhängigkeit vom Netzwerk. Denn mit Touchscreen oder mit Monitor samt Maus und Tastatur lässt sich der Rivo ohne Netzwerk betreiben, wenn die Musik von einer externen Festplatte oder der internen Micro-SD-Card kommt. Den 16-Gigabit-Festspeicher auf dem Motherboard des Rivo erwähne ich nur am Rande: Ihn gibt es nur, weil er sich herstellerseitig auf dem Computer-Bord befindet. Ich habe ihn dennoch ausprobiert, und er funktioniert prima, ist aber halt zu sehr schnell voll.

Zur Stromversorgung dient das mitgelieferte Fünf-Volt-Steckernetztei
Zur Stromversorgung dient das mitgelieferte Fünf-Volt-Steckernetztei

Zugegeben, ich war schon etwas enttäuscht wegen des nicht existierenden I2S-Anschlusses, andererseits lockte mich der Rivo wegen des ausgezeichneten Renommees des kleinen 500-Euro-Primo. Schließlich ist der Rivo doppelt so kostspielig und enthält keinen D/A-Wandler. Er ist ein reiner Streamer-Transport zum Surfen bei Qobuz, Tidal und anderen Portalen oder zum Streamen der Musik-Files von Speichergeräten im Netzwerk, von einem an USB 3 oder USB 2 angeschlossenen Speichermedium oder dem internen Micro-SD-Card Speicher. Äußerlich besitzt der Rivo ein elegantes, fünf Zentimeter flaches Gehäuse aus bläulich schimmernden Aluminium. In etwas matterem Hellblau kontrastiert die leicht zurückgesetzte Gehäusefront mit dem orangen, quadratischen Ein/Aus-Taster im Zentrum. Dessen LED leuchtet rot im Stand-by, blinkt grün beim Hochfahren und rot beim Herunterfahren. Ein dezentes Blau sagt: der Rivo ist spielbereit und kann durch die Android- oder IOS-Software oder wie oben beschrieben bedient werden. Über jeden Browser lässt sich die Bedien-Oberfläche auch am Computer mit http://rivo.local aufrufen. Der Einrichtung des Rivo sollte man Beachtung schenken. Die meisten Punkte lassen sich einfach abarbeiten. Anders ist es dann mit der Option Upsampling. Aber immer der Reihe nach.

Dieser Rivo ist eines von zwei Vorserien-Exemplaren in Deutschland. Das andere lernt Christian Rechenbach von AudioNext gerade kennen. Er und AudioNext-Co-Chef Carsten Hicking hatten mir den Rivo auf den Norddeutschen Hifi-Tagen überreicht, als er just aus Florenz eingetroffen war. Als ich einige Tage später – ich musste ja erst den Messebericht und das Interview mit Kato san von Soulnote schreiben – die schwarze Verpackung öffnete, lag oben auf der inneren Box ein Zettel mit dem Wortlaut: „Prototype for evaluation and exhibition purposes only. Not for resale“. Also immerhin zur Evaluierung, und um die Beurteilung geht es ja hier. Als Liefertermin für den finalen, ausgereiften Rivo ist der Oktober geplant.

Zum Test spendierte ich dem Rivo die bestmögliche Umgebung in meiner Anlage. Dem zufolge war neben hochwertigen Kabeln auch der Mutec-USB-Reclocker für die USB-Verbindung zum DAC im Spiel. Neben dieser Verbindung schloss ich den Rivo parallel über S/PDIF an und AES/EBU an meinen PS Audio-DAC an. Die Anschlussmöglichkeiten sind erfreulich vielseitig. Der Blick auf die Rückseite offenbart links und rechts außen zwei Anschlüsse für die 2,4/5 Gigahertz-WiFi-Antennen, die dem Gerät beiliegen. Ins Netzwerk habe ich den Rivo per Lan mal mit und auch mal ohne Ansuz Switch integriert. Von links nach rechts finden sich folgende Anschlüsse: USB 3.0 für den Anschluss von USB CD-Laufwerken oder externen SSDs, eine Gigabit Netzwerk-Buchse, der Micro-SD-Kartenslot für das interne Speichermedium, der HDMI Monitor-Ausgang, USB 2.0 für Sticks, USB-Laufwerke, Tastatur oder Maus, AES/EBU als symmetrischer Digitalausgang,mein koaxialer S/PDIF-Ausgang, USB 2.0 mit fünf Volt Stromversorgung mit Low-Noise-Filter zum Anschluss des D/A-Wandlers, der fünf Volt DC-Anschluss mit 2,1 Hohlstecker für das externe Netzteil und der harte Netzschalter.


  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Long-time Hifistatement readers may remember that the Alumine FIVE was already a topic here eight years ago. During this time, Jean-Pascal Panchard and his team have continuously developed the FIVE, as evidenced by the SE, SX, and LE model variants. A little spoiler on the side: for me, the SX now plays in a much higher league. At that time, both the significantly more expensive Kawero! Classic and the LumenWhite DiamondLight competed against the FIVE…
    01.08.2025
  • Zavfino Goldrush und Midas

    Es gibt keine Kabelgattung, die in hifistatement.net seltener getestet wurde als Tonarmkabel. Das mag daran liegen, dass einige Arme bis zu den Anschlusssteckern hin durchgängig verkabelt sind, einige für Kabel mit Cinch- oder XLR-Steckern und andere für solche mit DIN- respektive SME-Stecker ausgelegt sind. Doch nun geht es um Zavfinos Topmodelle. Will Tremblet ist der Gründer und Inhaber von Zavfino. Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ich Ihnen den Herrn…
    29.07.2025
  • HiFi-Tuning Supreme³

    In einem unserer letzten Telefongespräche kamen Vertriebschef Jan Sieveking und ich auf das Thema Sicherungen. Wir waren neugierig, ob und wenn ja welche Auswirkungen sich in meiner preislich insgesamt eher moderaten Kette einstellen würden und wie ich diese einordne. Kurz danach lag ein kleines Päckchen HiFi-Tuning Sicherungen in meinem Hörraum. HiFi-Tuning bietet Gerätesicherungen in verschiedenen Ausführungen an. Ich beschäftige mich in diesem Test mit der weit verbreiteten Standardgröße von 5x20 Millimetern. Wie üblich werden die…
    25.07.2025
  • OePhi Acoustics Ascendance 2

    Der dänische Hersteller Oephi Acoustics bietet ein breit gefächertes Sortiment an Audiokabeln, angefangen beim gehobenen Einsteigerpreis bis zu sehr kostspielig. Ein sehr gradlinig aufgebautes Lautsprecher-Portfolio bildet die zweite Produktgruppe. Die Kompaktbox Ascendance 2 gehört zu den eher niedrigpreisigen Modellen und klingt umwerfend gut. OePhi Acoustics ist in Dänemark beheimatet, in Birkerød. Die Kommune liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen. Beachtlich, wie viele audiophile Lautsprecher-Marken Dänemark mit seinen gerade mal sechs Millionen Einwohnern hervorgebracht hat.…
    22.07.2025
  • Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO

    Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt! Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie…
    18.07.2025
  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.