tests/23-05-08_westminster
 

WestminsterLab Quest und Rei

08.05.2023 // Dirk Sommer

WestminsterLab ist keiner der üblichen Elektronik-Hersteller. An der Vorstufe findet sich außer dem Netzschalter gerade mal ein weiteres Bedienungselement, und die Class-A-Mono-Endstufen sind weder besonders groß noch schwer. Und nicht nur deshalb gehört diese Vor/Endverstärker-Kombination zu den interessantesten ihrer Art!

Bis Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb IAD mich in Gröbenzell besuchten, hatte ich zwar schon von den Kabeln der Firma gehört, nicht aber von deren Elektronik. Gleich nach dem Auspacken war dann klar, dass sich die Vorstufe namens Quest und die Rei-Monoblöcke wohltuend von dem unterschieden, was der Markt sonst meist zu bieten hat: Das Design der Komponenten ist ausgesprochen reduziert und elegant, die einzige kleine Auffälligkeit ist das dezente, an ein Sternbild erinnernde Logo aus vier Linien und fünf winzigen Quadraten, das in die Frontseiten gefräst wurde und von hinten beleuchtet als Betriebsanzeige dient. Einer der Gründe für diesen Purismus dürfte sein, dass Angus Leung Architektur studierte. Wenn man optisch so verwöhnt wird, weckt das natürlich Ansprüche: Ich wünschte mir, dass es von den Monos jeweils eine rechte und linke quasi spiegelsymmetrische Version gäbe. Daran hat natürlich auch Angus Leung gedacht, hält den Aufwand bei den bisher produzierten Stückzahlen aber für zu hoch.

Der Kühlkörper der kompakten Rei wurde seitlich verkleidet
Der Kühlkörper der kompakten Rei wurde seitlich verkleidet

Da ich sicher bin, dass Sie ebensowenig mit der Geschichte von WestminsterLab vertraut sind wie ich – die Personen treten lieber hinter ihre Produkte zurück –, habe ich Angus Leung um ein paar Zeilen zu seiner und der Firmengeschichte gebeten. Seine Antwort will ich Ihnen nicht vorenthalten: „WestminsterLab ist ein Unternehmen mit drei Mitarbeitern (mich eingeschlossen). Unser Unternehmen wurde offiziell im Jahr 2007 gegründet und wir haben daran gearbeitet, etwas Neues in die Branche zu bringen und Musikliebhabern unsere Perspektive der Musikwiedergabe zu zeigen. Meine audiophile Reise begann im Alter von 12 Jahren, als ich meinen ersten MB-Walkman bekam, mit dem ich mit verschiedenen Aufnahmequellen und Kopfhörern experimentierte. Ich war von den Ergebnissen fasziniert und begann, auf das zu achten, was ich höre. Ich kaufte Bausätze und betrieb DIY-Audio als Hobby. Schließlich arbeitete ich in meinen Sommerferien in einer Audio-Reparaturwerkstatt, wo ich etwas über Elektronik lernte und vor allem die Chance hatte, Komponenten von den großen Namen der Branche auseinanderzunehmen und so zu verstehen, was sie so legendär macht. Dies war auch die Zeit, in der ich einen meiner beiden Partner von WestminsterLab kennenlernte.

Als wir im Laden arbeiteten, begannen wir, unsere eigenen Kabel und Elektrogeräte zu entwickeln, und es gelang uns, diese Produkte an Freunde und die audiophile Gemeinschaft in Hongkong zu verkaufen. Die Marke WestminsterLab wurde geboren, als ich noch in Großbritannien studierte. Nach meinem Abschluss wurde die Marke sehr ernst genommen und wir haben beschlossen, sie nach Hongkong zu verlegen. Als ausgebildeter Architekt habe ich versucht, die Designphilosophie der Architektur in alle Aspekte unserer Produkte einfließen zu lassen, vom Schaltungsdesign über das Industriedesign und die Interpretation der Musikwiedergabe bis hin zu unserem Grafikdesign und sogar unsere Verpackung. Wir streben danach, für unsere Kunden und die audiophile Gemeinschaft das zu schaffen, was wir für das transparenteste und breiteste Fenster zur Musik halten. Das geht so weit, dass wir unzählige Stunden damit verbringen, ein einziges Bauteil aus den Schaltungen zu eliminieren, und stundenlang Finite-Elemente- und Fluiddynamik-Simulationen durchführen, um das optimale Kühlkörperdesign zu entwickeln.“


  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.