tests/24-07-12_eversolo
 

Eversolo DMP-A8

12.07.2024 // Wolfgang Kemper

Betrachten wir den Eversolo von Außen, sehen wir seitlich, oben und von vorn keinerlei Verschraubung in dem sauber gearbeiteten schwarzen Aluminiumgehäuse. Auf der Front dominiert zentral das große Sechs-Zoll-LCD-Touch-Display. Der Drehknopf rechts daneben – er kann unterschiedlich hell illuminiert werden – dient der Lautstärkeeinstellung oder durch kurzes oder längeres Drücken, dem Starten und Ausschalten des Gerätes oder des Displays. Letzteres wird bei jeder Art von Bedienung, auch per App oder Dual-Mode Bluetooth/Infrarot-Fernbedienung wieder eingeschaltet und bleibt dann mindestens fünf Minuten oder länger eingeschaltet, je nachdem, was man im Menü gewählt hat. Schön ist deshalb ein Taster auf der Fernbedienung, der das Display sofort schwarz schaltet. Auch die Lautstärke regle ich hier gern, weil es mir sicherer und dosierbarer vorkommt als in der App, wo ein unplatzierter Touch schnell mal einen ungewollten Pegelsprung auslösen kann. Mein Ideal: Grundeinstellungen über die per Cast gewählte Spiegelung des Touchscreens auf Tablet oder Smartphone, Musikauswahl per App wie Qobuz, Tidal, Highreauduio.com oder was auch immer und Lautstärke per Fernbedienung.

Aufgeräumter geht es kaum
Aufgeräumter geht es kaum

Die Rückseite des Eversolo ist rechts mit den analogen Ein- und Ausgängen bestückt. Links über der Stromzufuhr und dem hartem Netzschalter befinden sich zwei WLan-Antennen, rechts daneben die Bluetooth-Antenne für den Empfang. Einen Bluetooth Sender etwa für Kopfhörer hat der DMP-8A nicht, womit ich bei der einzigen Schwäche des Gerätes wäre: Er hat keinerlei Kopfhöreranschluss. Den bietet oft der angeschlossene Vollverstärker, bei direkter Ansteuerung eines Endverstärkers oder aktiver Lautsprecher braucht der Kopfhörer-Freund einen separaten Kopfhörerverstärker. Dennoch, was der DMP-8A insgesamt mit dieser Software bietet, ist schon enorm viel, von seiner klanglichen Klasse ganz abgesehen. Aus der digitalen Anschlussvielfalt auf der Rückseite resultieren viele Möglichkeiten sinnvoller Nutzung.

Das digitale Anschlussfeld zeigt, was mit dem DMP-A8 alles möglich ist. Unten rechts im Foto ist der Klinkenanschluss für ein Triggersignal zu sehen
Das digitale Anschlussfeld zeigt, was mit dem DMP-A8 alles möglich ist. Unten rechts im Foto ist der Klinkenanschluss für ein Triggersignal zu sehen

Der bei ähnlichen Geräten sonst kaum zu findende ACR-HDMI-Eingang ermöglicht die Wiedergabe eines TV-Audiosignals in Stereo über den Eversolo. Wenn Sie an USB 3.0 OTG – steht für On the Go – ein CD-Laufwerk anschließen, können Sie die eingelegte CD sowohl über den Eversolo abspielen, als auch auf die integrierte Festplatten als Flac- oder Wav-File rippen. Christoph Zingel von AudioNext empfiehlt allerdings die Nutzung von dBpoweramp zum Rippen am Computer wegen der weitaus besseren Versorgung mit passenden Metadaten. Wer das Streaming-Signal des Eversolo an einen externen D/A-Wandler ausgeben möchte, kann dies per USB, S/PDIF Koax, Toslink oder sogar per I2S machen, wobei für das nicht genormte I2S sogar eine Anpassung an den DAC übers Menü möglich ist – Klasse! Wer eine Raumakustik-Korrektur einbinden möchte, die selbstverständlich nicht für die analogen Eingänge funktioniert, da diese ja direkt an den analogen Vorverstärker gehen, kann dies mithilfe der kostenlosen PC-Software Room EQ Wizard tun. Das genaue Prozedere ist per QR-Code in die Bedienungsanleitung einbunden. Neben dem erwähnten parametrischen Equalizer lassen sich im DSP auch eine individuelle Loudnes-Kurve oder eine Zeitkorrektur einstellen, falls man den linken und rechten Lautsprecher nicht in der gleichen Entfernung zum Hörplatz aufstellen kann. Sogar ein Dynamik-Kompressor ist im Angebot, zum Beispiel für leise Hintergrund-Musik. Alle DSP-Einstellungen lassen sich benennen und einer Quelle zuordnen; mehrere alternative Konfigurationen sind auch möglich. Hier der Link zur Bedienungsanleitung als PDF, wenn Sie noch mehr Details über den vielseitigen DSP erfahren möchten.


  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement. Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der…
    30.05.2025
  • Palma DHS-1

    Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich. Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der…
    26.05.2025
  • TAD-ME1TX

    TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt. Die Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) wurde 2007 als 100-prozentiges Tochterunternehmen von Pioneer gegründet und gehört unverändert zum Unternehmensverbund, auch wenn Pioneer seine…
    14.05.2025
  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Langjährige Hifistatement-Lesern dürften sich daran erinnern, dass die Alumine FIVE vor acht Jahren hier schon einmal Thema waren. In dieser Zeit entwickelten Jean-Pascal Panchard und sein Team die FIVE kontinuierlich weiter, wie die Modellvarianten SE, SX und LE beweisen. Kleiner Spoiler: Für mich spielt die SX in einer deutlich höheren Liga. Damals traten die nicht unerheblich teureren Kawero! Classic und die LumenWhite DiamondLight gegen die FIVE an und machten schnell klar, dass in Sachen Raumdarstellung…
    12.05.2025
  • AudioMaster21 The GoldBug

    Wenn Audio Freak respektive dessen Inhaber Markus Wierl einen Tonabnehmer von AudioMaster für einen Test vorschlägt, lehne ich nicht ab: Seine letzte Empfehlung, der MK Audio Röhren-Phonoentzerrer samt Übertrager, überzeugte mich rundum, obwohl ich bis dahin Step-Up-Trafos eher ablehnend gegenüber stand. Das GoldBug weckt also hohe Erwartungen. Das liegt nicht nur daran, dass Audio Freak diesen Tonabnehmer aus Italien importiert, sondern vor allem an seiner Entstehungsgeschichte: AudioMaster ist „das italienische Highend Urgestein Joseph Szall“, wie…
    09.05.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.