Mit Jean-Pascal Panchard habe ich bei der Aufstellung der FIVE SX natürlich eine Menge der einschlägigen Teststücke gehört. Und dann beim Test von Melcos S1, der XACT-Phantom-Kabel und der gerade erwähnten Andante Largo Silent Mount SM tauchten sie natürlich schon wieder auf: Keines des bekannten Files und keine der LPs wiesen irgendwelche Auffälligkeiten auf, nein, hier erfüllten die FIVE SX alle Erwartungen. Kommen wir zu einer Scheibe, von der ich hin und wieder zwar auch einen Titel zum Testen verwende, aber die ich in ihrer Gesamtheit immer noch genießen kann: Zakir Hussains Making Music: Das Quartett mit Perkussion, akustischer Gitarre, Flöte und Saxophon sprüht nicht zuletzt dank der FIVE vor Spielfreude, agiert in einem sehr großen – virtuellen? – Raum und begeistert mit Transienten, die denen von echten, also nicht aufgenommenen und reproduzierten Instrumenten sehr, sehr nahe kommen. Egal ob in Sachen Klangfarben, Geschwindigkeit, Tonalität oder Fokussierung: Die FIVE macht mich wunschlos glücklich, wenn ich damit Musik genieße. Wie die kleine Aufzählung der Tests, bei denen ich sie verwendet habe, zeigt, erfüllen die Stenheim aber auch alle Anforderung an einen Schallwandler zum Arbeiten.
Jetzt mal zu etwas ganz anderem: einer Blues/Rock-Scheibe aus der Mitte der 70-er Jahre, Alexis Korners Polydor-LP ohne Titel. Ich gebe gern zu, dass mich deren Sound zumindest bei den ersten beiden Songs, „Machine Gun And Julie“ und „Lies“, leicht irritierte, obwohl das Album vor über 40 Jahren zu meinen Favoriten zählte. Aber extremes High End und Aufnahmen populärer Musik aus dieser Zeit passen nur sehr selten zusammen. Doch spätestens bei „Wild Women & Desparate Men“ machte die Scheibe wieder so richtig Spaß, denn trotz zischelnder Sibilanten brachten die Stenheim den Drive der Songs packend rüber. Das muss man einfach einen Tick lauter hören, aber das macht den FIVE SX nicht das Geringste aus: Sie können Pegel. Beim ruhigeren „Geneva“, in dem Korner nur von einer akustischen Gitarre und einem E-Piano begleitet wird, geht der subtile Groove direkt unter die Haut. „Hey Good Lookin'“ gefällt besonders wegen Colin Hodgkinsons E-Bass und Tony Carr satter Bass Drum. Auf der zweiten Seite ziehen einen die Bläser auf „Captain America“ sofort in ihren Bann. Da kann man einfach nicht still im Hörsessel sitzen. Die Stenheim lassen einen alle Hifi-Kriterien vergessen und verbreiten einfach nur gute Laune. Herrlich! Das von einer fetten Bass Drum nach vorne getriebene „Casey Jones“ zischelt aufnahmebedingt zwar recht heftig, ist aber dennoch so eingängig, dass ich den Song wohl wieder tagelang nicht aus dem Gehörgang bekommen werden. Also schnell zurück zu etwas Audiophilen.
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