Langjährige Hifistatement-Lesern dürften sich daran erinnern, dass die Alumine FIVE vor acht Jahren hier schon einmal Thema waren. In dieser Zeit entwickelten Jean-Pascal Panchard und sein Team die FIVE kontinuierlich weiter, wie die Modellvarianten SE, SX und LE beweisen. Kleiner Spoiler: Für mich spielt die SX in einer deutlich höheren Liga.
Damals traten die nicht unerheblich teureren Kawero! Classic und die LumenWhite DiamondLight gegen die FIVE an und machten schnell klar, dass in Sachen Raumdarstellung noch ein wenig mehr ging, als die Stenheim hören ließ. Im Hochtonbereich war sie kein Kind von Traurigkeit, wobei diese tonale Abstimmung aber gut zum bestens konturierten, satten und ungemein lebendigen Tieftonbereich passte: Die „alte“ FIVE faszinierte vor allem durch ihre Dynamik und Spielfreude. Natürlich hat auch Stenheim-Inhaber Jean-Pascal Panchard erkannt, dass in einigen Disziplinen noch ein wenig mehr ging als das, was die FIVE realisierte. Die war ja nach dem Zwei-Wege-Monitor Alumine TWO und dem dafür entwickelten Bass-Modul der erste echte Drei-Wege-Lautsprecher Stenheims. Mit den Erkenntnissen, die man beim Ausbau der Modellpalette – auf die Alumine Line folgte schon bald die Reference Line – gewann, überarbeiteten die Schweizer auch ihre FIVE. Und das nicht nur einmal. Ich hatte Jean-Pascal Panchard gebeten, mir ein paar technische Informationen zur FIVE SX zu geben und in seinem Antwortschreiben, das ich im Folgenden auszugsweise in Übersetzung zitiere, thematisierte er den Entwicklungsschritt von der FIVE SE zur SX:
„Nach dem großen Erfolg der Alumine FIVE SE wollten wir eine Reihe von Verbesserungen einführen – natürlich unter Beibehaltung der außergewöhnlichen Eigenschaften, die diesen Lautsprecher zu einem weltweiten Maßstab gemacht haben. …
Nach intensiven technischen Überlegungen haben wir drei Bereiche identifiziert, in denen wir weitere Verbesserungen erzielen konnten:
1. | Verbesserte Stabilität und mechanische Erdung: eine neue, massivere Basisplattform |
2. | Anpassungsfähigkeit an die Raumakustik: eine integrierte „Room Control“-Funktion |
3. | Erhöhte Immunität gegen Umwelteinflüsse: Beseitigung elektromagnetischer Störungen und Wirbelströme |
1. Plattform
Wir haben uns auf die Erkenntnisse gestützt, die wir bei der Entwicklung der massiven Plattform für unseren Flaggschiff-Lautsprecher Ultime Two gewonnen haben. Durch die zusätzliche Masse unter dem Lautsprecher wird dessen Schwerpunkt deutlich gesenkt, was die mechanische Stabilität erheblich verbessert. Diese neue Basis ist direkt mit dem Gehäuse verschraubt, wodurch eine mechanisch einheitliche Struktur mit verbesserter Steifigkeit und Dämpfung entsteht. Im Endeffekt handelt es sich nicht nur um einen Lautsprecher mit einem neuen Sockel, sondern um einen Lautsprecher mit einer völlig neuen mechanischen Identität: mehr Masse, überragende Stabilität und ein deutlich optimiertes Schwingungsverhalten. Die Treiber sind fester mit dem Gehäuse verbunden, und die gesamte Konstruktion ist nun sicherer am Boden verankert. …
Die Plattform ist mit überdimensionerten, verstellbaren M30-Spikes ausgestattet, die eine großzügige Höhenverstellung von 30 Millimetern ermöglichen. Die Einstellungen werden von der Oberseite der Plattform aus vorgenommen, wodurch eine einfache und präzise Abstimmung sowohl der Höhe als auch des vertikalen Winkels (vorne-hinten und seitlich) gewährleistet ist. Eine solche Präzision ist bei Ultra-High-End-Lautsprecheraufstellungen, bei denen schon wenige Millimeter oder eine subtile Winkeländerung den Klangraum oder die Abbildung verändern können, absolut entscheidend.
2. Raumanpassung
Diese Funktion hilft, den Lautsprecher an die oft nicht idealen akustischen Bedingungen in realen Hörräumen anzupassen – eine bekannte Herausforderung im High-End-Audio-Bereich. Die meisten Raumprobleme treten entweder im Tieftonbereich (typischerweise um 60 bis 80 Hertz, was zu „dröhnenden“ Bässen führt) oder im Hochtonbereich (3 bis 5 Kilohertz, was zu Härte oder Schärfe führt) auf. Unsere „Raumsteuerung“ ermöglicht die Anpassung dieser Bereiche um -1 oder -2 Dezibel durch eine einfache Jumper-Einstellung. Diese bescheidene, aber äußerst effektive Änderung hilft, Resonanzen zu dämpfen, ohne die allgemeine Klangbalance des Lautsprechers zu stören. …
3. Chassis-Erdungsklemme
In den letzten Jahren haben immer mehr High-End-Elektronikhersteller die Verwendung von virtuellen Erdungssystemen untersucht, externen Erdungssystemen, die nicht an das Stromnetz gebunden sind. Auch wir haben vielversprechende Tests durchgeführt, bei denen wir das Aluminiumgehäuse unserer Lautsprecher an solche virtuelle Erdungen angeschlossen haben. Die Ergebnisse sind überzeugend: eine spürbare Reduzierung der Hintergrundgeräusche, eine verbesserte Trennung zwischen den Instrumenten und eine verbesserte räumliche Auflösung – was zu einem natürlicheren und immersiveren Hörerlebnis führt. Daher werden alle neuen Modelle der Serien Alumine Five, SE und SX mit einem Chassis-Erdungsanschluss ausgestattet, der intern mit mehreren wichtigen Punkten im Gehäuse verbunden ist, um eine optimale Wirkung zu erzielen.“
Ich habe den Ausführungen Jean-Pascal Panchards so viel Raum zugestanden, da er hier auf die drei wichtigsten Änderungen auch gegenüber dem Modell eingeht, das an dieser Stelle vor Jahren vorgestellt wurde. Die Gehäusekonstruktion ist, von der Plattform einmal abgesehen, ebenso wie die Chassis-Bestückung ansonsten gleich geblieben. Das ist für mich zumindest beim nach Wünschen von Stenheim von Scanspeak gefertigten Hochtöner fast nicht zu nachzuvollziehen, denn er spielt in der FIVE SX so viel geschmeidiger und homogener – und das, bei mindestens gleicher Detailverliebtheit und einer deutlich besseren Raumdarstellung. Wie Jean-Pascal Panchard versicherte, habe man diese Verbesserungen allein durch Veränderungen in der Frequenzweiche erreicht, in der auch bei der SX Bauteile von Jantzen und Mundorf zum Einsatz kämen. Leider war der Stenheim-Chef weder dazu zu bewegen, Details zu verraten, noch die Weiche der FIVE SX für Fotos zur Verfügung zu stellen. Das haben wir natürlich respektiert und darauf verzichtet, die Boxen aufzuschrauben, um im Inneren doch noch das ein oder andere technische Detail abzulichten. Da bleibt leider nichts anderes übrig, als auf Bilder von Frequenzweichen auszuweichen, die wir beim Besuch der Produktionstätte in Vétroz gemacht haben. Da sich an der Bestückung – wie gesagt – auch nichts geändert hat, haben wir auf Bilder der Chassis aus dem ersten Bericht zurückgegriffen und Stenheim die Zollformalitäten für die Versendung von Fotomustern erspart.
Wenn es um wichtige Produkte eines Herstellers oder Vertriebes geht, finde ich es nur fair, wenn er Gelegenheit erhält, die Funktion seiner Kreation vor einem Test an Ort und Stelle zu überprüfen. Das gibt auch mir die Gewissheit, dass die Komponente in meinem Hörraum die vom Hersteller intendierte Leistung abliefert. Und deswegen hatte ich Jean-Pascal Panchard nach Gröbenzell eingeladen, damit er sich davon überzeugt, dass seine Alumine FIVE SX auch bei mir so spielt, wie er sich das wünscht. oder, wenn nötig, noch ein Fein-Tuning der Aufstellung vornehmen kann. Nachdem Raoul Bonati und Stefan Ulrich vom Münchener Stenheim Händler Die Dritte Dimension mir die Aluminium-Schwergewichte dankenswerterweise bis in den Hörraum gebracht hatten, rückte ich die FIVE auf den bewährten Lautsprecher-Standplatz in meinem Arbeitszimmer und hörte – neugierig wie ich bin – schon einige aussagekräftige Stücke, wobei sofort klar wurde, dass die SX-Version auf einem Level musiziert, das dem meiner Göbel oder der Børresen näher ist als dem der FIVE von vor acht Jahren.
Die Mitarbeiter Der Dritten Dimension hatten außer den Lautsprechern auch noch zwei Erdungskabel mitgebracht, mit der die Erdungsklemmen der Stenheim im Laden mit einem Shunyata-Erdungssystem verbunden waren. Da diese aber weder bis zu meinem Synergistic Research Active Ground Block SE reichten, noch die dafür passenden Stecker aufwiesen, habe ich sie einfach mit den Erdungskontakten eines Furutech-Schuko-Steckers verbunden und diesen in eine ganz normale Steckdose gestöpselt – mit überraschend großem Erfolg: Die Musik entfaltet sich vor einem ruhigeren, „schwärzeren“ Hintergrund und davon profitiert nicht nur die Feindynamik. Auch feinste Rauminformationen werden hörbar, die imaginäre Bühne wirkt größer. Besonders positiv finde ich, dass es für diese gar nicht mal so kleine Verbesserung keines speziellen Erdungssystems bedarf: Zwei Kabel mit nicht zu geringem Querschnitt und ein guter Stecker bringen schon eine deutliche Verbesserung. Bisher gefielen mir die Steinheim einfach nur ausnehmend gut, es machte Spaß, ihnen zuzuhören. Erst im Laufe eines der folgenden Tage machte ich mir Gedanken darüber, was denn der Grund für diese spontane Zufriedenheit sein könnte. Einen Teil trug gewiss die dynamische Spielweise – aufgrund des recht hohen Wirkungsgrades? – dazu bei, noch mehr aber, dass eine akustische Unzulänglichkeit meines Hörraumes dank der Stenheim nur noch bei äußerst Konzentration wahrzunehmen war. Der sehr steilflankige Einbruch um die 64 Hertz war nahezu verschwunden, woran auch immer das liegen mag. Jedenfalls scheint die Alumine FIVE ausgesprochen gut mit meinem Hörraum zu harmonieren.
Das sieht auch Jean-Pascal Panchard nicht anders, als er sich bei seinem Besuch einen ersten Eindruck von der Kette mit seinen FIVE SX verschafft. Er schlägt aber vor, die beiden Schwergewichte noch ein Stückchen weiter auseinander zu ziehen und sie einen Tick weniger stark auf den Hörplatz einzuwinkeln. Ich hatte mich nicht getraut, die Lautsprecher näher an die Seitenwände zu rücken, da ich befürchtete, dass dann die ersten Reflexionen von dort verhinderten, dass der Standort der Boxen im Klangbild akustisch völlig verschwinden würde. Aber der Entwickler kennt seine Kreationen natürlich besser: Die Experimente mit kleinschrittigem seitlichem Verschieben und mit der Einwinkelung belohnen die Stenheim mit einer etwas größeren Abbildung auch in der Tiefe und einem Tick weniger Hochton- und einer Spur mehr Tieftonenergie. Die Ablösung des Schalls von den Gehäusen gelingt dabei mindestens so gut wie zuvor. Ob die asymmetrische Platzierung des Hoch- und Mitteltöner auf der Schallwand der Grund dafür ist? Jean-Pascal Panchard ermutigte mich auch, ein wenig mit der Raumanpassung zu experimentieren. Als die Box geliefert wurde, bildeten die beiden Jumper eine waagerechte Linie, was einem recht linearen Frequenzverlauf entsprechen dürfte. Nach ein wenig Herumprobieren habe ich mich dann für ein Dezibel mehr Tieftonenergie entschieden: Der Klang ist dann einfach noch eine Nuance wärmer, runder und einschmeichelnder.
Trotz aller bisherigen Zufriedenheit konnte ich es nach dem Besuch des Andante-Largo-Inhabers Suzuki san einfach nicht lassen, seine für Spikes von Lautsprechern entwickelten Teller auszuprobieren – und natürlich auch darüber zu schreiben. Kurz: Die Silent Mounts verhelfen den Stenheim zu einer ein wenig größeren und plastischeren Abbildung. Die Instrumente werden einen Tick schärfer fokussiert, und Binnendynamik und die rhythmische Akzentuierung profitieren ebenfalls von den Spike-Aufnahmen. Die serienmäßigen Stenheim-Tellerchen sind den Silent Mounts klanglich klar unterlegen, weshalb ich letztere unter den Lautsprechern belasse.
Mit Jean-Pascal Panchard habe ich bei der Aufstellung der FIVE SX natürlich eine Menge der einschlägigen Teststücke gehört. Und dann beim Test von Melcos S1, der XACT-Phantom-Kabel und der gerade erwähnten Andante Largo Silent Mount SM tauchten sie natürlich schon wieder auf: Keines des bekannten Files und keine der LPs wiesen irgendwelche Auffälligkeiten auf, nein, hier erfüllten die FIVE SX alle Erwartungen. Kommen wir zu einer Scheibe, von der ich hin und wieder zwar auch einen Titel zum Testen verwende, aber die ich in ihrer Gesamtheit immer noch genießen kann: Zakir Hussains Making Music: Das Quartett mit Perkussion, akustischer Gitarre, Flöte und Saxophon sprüht nicht zuletzt dank der FIVE vor Spielfreude, agiert in einem sehr großen – virtuellen? – Raum und begeistert mit Transienten, die denen von echten, also nicht aufgenommenen und reproduzierten Instrumenten sehr, sehr nahe kommen. Egal ob in Sachen Klangfarben, Geschwindigkeit, Tonalität oder Fokussierung: Die FIVE macht mich wunschlos glücklich, wenn ich damit Musik genieße. Wie die kleine Aufzählung der Tests, bei denen ich sie verwendet habe, zeigt, erfüllen die Stenheim aber auch alle Anforderung an einen Schallwandler zum Arbeiten.
Jetzt mal zu etwas ganz anderem: einer Blues/Rock-Scheibe aus der Mitte der 70-er Jahre, Alexis Korners Polydor-LP ohne Titel. Ich gebe gern zu, dass mich deren Sound zumindest bei den ersten beiden Songs, „Machine Gun And Julie“ und „Lies“, leicht irritierte, obwohl das Album vor über 40 Jahren zu meinen Favoriten zählte. Aber extremes High End und Aufnahmen populärer Musik aus dieser Zeit passen nur sehr selten zusammen. Doch spätestens bei „Wild Women & Desparate Men“ machte die Scheibe wieder so richtig Spaß, denn trotz zischelnder Sibilanten brachten die Stenheim den Drive der Songs packend rüber. Das muss man einfach einen Tick lauter hören, aber das macht den FIVE SX nicht das Geringste aus: Sie können Pegel. Beim ruhigeren „Geneva“, in dem Korner nur von einer akustischen Gitarre und einem E-Piano begleitet wird, geht der subtile Groove direkt unter die Haut. „Hey Good Lookin'“ gefällt besonders wegen Colin Hodgkinsons E-Bass und Tony Carr satter Bass Drum. Auf der zweiten Seite ziehen einen die Bläser auf „Captain America“ sofort in ihren Bann. Da kann man einfach nicht still im Hörsessel sitzen. Die Stenheim lassen einen alle Hifi-Kriterien vergessen und verbreiten einfach nur gute Laune. Herrlich! Das von einer fetten Bass Drum nach vorne getriebene „Casey Jones“ zischelt aufnahmebedingt zwar recht heftig, ist aber dennoch so eingängig, dass ich den Song wohl wieder tagelang nicht aus dem Gehörgang bekommen werden. Also schnell zurück zu etwas Audiophilen.
In diese Kategorie fällt zweifellos die Scheibe, bei der DarTzeels Hervé Delétraz und Jean-Pascal Panchard als Executive Producer ihre Finger im Spiel hatten: Jerome Sabbaghs Album Heart, auf dem der französische, in den USA lebende Tenorsaxophonist mit Bassist Joe Martin und der damals 79-jährigen Schlagzeuger-Legende Al Foster einige Eigenkompositionen sowie eine Reihe von Standards eingespielt hat. Die LP wurde durchgängig analog ohne Overdubs auf eine Zweikanal-Maschine aufgenommen und von Bernie Grundman gemastert, der auch die Lackfolie geschnitten hat – eine komplett klangverliebte Produktion also. Und das hört man über die FIVE SX: Die Instrumente werden sehr nah und unheimlich detailliert auf der Boxenebene platziert. Beim Saxophon-Solo-Intro von „Right The First Tim“ ist dann auch der Widerhall des Instruments im recht großen Aufnahmeraum zu hören. Die acht Songs kommen in eher moderatem Tempo daher. Der Verzicht auf Powerplay und die extrem natürlich klingende Einspielung machen Heart zum idealen Soundtrack zum Träumen und Entspannen. Klanglich scheint die Stenheim hier gänzlich zu verschwinden. Und das ist gut so.
P.S.: Kurz bevor die FIVE den Hörraum in Richtung Fotostudio verließ, hatte ich mit ihr noch einige Klangeindrücke für den Bericht über das AudioMaster21 GoldBug gesammelt. Es lohnt sich also auch, mal im kürzlich erschienen Tonabnehmer-Test nachzuschauen.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolit |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ (2x) und 9“ |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Transrotor Tamino, AudioMaster21 The Goldbug |
NAS | Melco N1-S38 und N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
Streaming Bridge | Auralic G2.2 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, Melco S1 |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus, Andante Largo Silent Mounts SM-7FX |
Herstellerangaben
Stenheim Alumine FIVE SX
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Prinzip | Passive 3-Wege-Standlautsprecher |
Bestückung | 2x 25cm Tieftöner, 1x 16,5cm Mitteltöner, 1x 2,6cm Soft-Dome-Hochtöner |
Gehäuse | Vollaluminiumkonstruktion, 4 unabhängige Kammern, Frontlaminar-Bassreflexkonstruktion |
Frequenzweiche | phasenkohärent mit hochwertigen audiophilen Bauteilen |
Frequenzgang | 28Hz bis 35kHz |
Empfindlichkeit | 94dB SPL, Halbraum |
Belastbarkeit | 200W RMS, 400W Spitzenleistung |
empf. Mindestleistung | 20W |
Nennimpedanz | 8 Ohm (mindestens 3 Ohm) |
Abmessungen (B/T/H) | 48/38/130cm inkl. Plattform |
Gewicht | 139kg |
Ausführungen | Metallic-Hellgrau oder Dunkelgrau mit schwarzer Vorder- und Rückseite |
Erweiterte Garantie | 5 Jahre (bei Registrierung) |
Preis | 98.000 Euro |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Hersteller
STENHEIM Suisse SA
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Anschrift | Chemin des Gorges 6 1963 Vétroz Valais Switzerland |
Telefon | +41 79 220 0222 |
info@stenheim.com |
In einer Woche ist sie schon fast vorbei, die High End 2025: Vom 15. bis 18. Mai öffnet die wohl wichtigste Audio Show weltweit in München ihre Tore und bietet ein einzigartiges Erlebnis rund um hochwertige Audiotechnik. Rund 500 Aussteller werden mit über 1.000 Marken vertreten sein und präsentieren ihre Innovationen und audiophilen Highlights.
Mit der World of Headphones hat sich innerhalb der High End eine eigenständige Plattform etabliert, die Kopfhörerbegeisterte aus aller Welt anzieht. In Halle 1 präsentieren über 70 Marken ihre neuesten Modelle und innovatives Zubehör – übersichtlich, kompakt und zum direkten Ausprobieren. Ob für Musikliebhaber, Podcast-Fans oder Social-Media-Nutzer: Die Besucherinnen und Besucher haben hier die einmalige Gelegenheit, unterschiedlichste Kopfhörer live zu testen und den perfekten Klang für ihre individuellen Ansprüche zu entdecken.
Im letzten Jahr feierte die Gaming Zone ihre Premiere, und auch auf der High End 2025 ist sie wieder ein spannender Erlebnisbereich für alle, die Gaming lieben und dabei nicht auf guten Sound verzichten möchten. In Kooperation mit unserem Partner konsolenfan.de können die Besucher auf einer gesonderten Fläche in Halle 1, direkt bei der World of Headphones, eine große Auswahl an Gaming Equipment an verschiedenen Spielkonsolen ausprobieren und dabei unmittelbar erleben, wie guter Sound die Gaming-Erfahrung verbessern kann.
Die beliebte Initiative Soundsclever beweist, dass exzellente Klangqualität kein Luxusgut sein muss. Komplett spielfertige Audiosysteme, bestehend aus Komponenten renommierter Marken, dürfen hier insgesamt nicht mehr als 5.000 Euro kosten. Sie bieten musikbegeisterten Einsteigerinnen und Einsteigern eine attraktive Möglichkeit, sich der Welt des High-End-Audios zu nähern. Die Systeme sind auf der Messe mit dem Soundsclever-Label gekennzeichnet und zeigen eindrucksvoll, wie viel Klangqualität in diesem Preisrahmen möglich ist.
Ein besonderes akustisches Highlight erwartet die Besucher auf der diesjährigen High End: Die Markenbotschafterin Anette Askvik präsentiert ihr Album „Liberty“ in einem brandneuen Immersive-Audio-Mix. Für dieses außergewöhnliche Sounderlebnis konnte die Firma Kiiaudio als Kooperationspartner gewonnen werden. Die Tickets für die Vorführungen sind begrenzt und müssen online im Ticketshop vorbestellt werden.
Ein inspirierendes Rahmenprogramm mit Podiumsdiskussionen auf der X-PERT Stage – dem Talk- und Vortragsformat der High End, unter anderem mit Michael Fremer (trackingangle.com) und Roland Hoffmann (Steinway Lyngdorf) rundet das Messeerlebnis ab. An den ersten beiden Messetagen, am 15. und 16. Mai, ist die Veranstaltung ausschließlich dem Fachpublikum vorbehalten, am Wochenende, am 17. und 18. Mai steht die Messe auch allen Musikbegeisterten offen. Tickets (inklusive MVV-Nutzung) für die High End 2025 gibt es nur online im Ticketshop.
Die High End gibt unangefochten den guten Ton der erstklassigen Musikwiedergabe an. Seit über vier Jahrzehnten ist sie Impulsgeber für Produzenten, Verkäufer und Konsumenten hochwertiger Audiotechnik. An vier Tagen im Mai kommt in München die gesamte Fachwelt zusammen, wenn Hunderte Aussteller aus rund 40 Ländern ihre Neuheiten in den Hallen und Atrien des MOC präsentieren. Nach 21 erfolgreichen Jahren in München wechselt die High End 2026 ihren Standort und zieht nach Wien.
Veranstaltungsort
MOC Event Center Messe München
Lilienthalallee 40
80393 München
Öffnungszeiten
15. bis 18. Mai 2025
Do + Fr: 10 bis 18 Uhr nur Fachbesucher:innen
Sa: 10 bis 18 Uhr
So: 10 bis 16 Uhr
Tickets nur online im High End Ticketshop
2-Tages-B2B-Ticket: 30 Euro
4-Tages-B2B-Ticket: 49 Euro
Besucher-Tagesticket Samstag: 10 Euro
Besucher-Tagesticket Sonntag: 10 Euro
Veranstalter
HIGH END SOCIETY Service GmbH
Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon +49 202 702022
E-Mail: info@highendsociety.de
Web: www.highendsociety.de
Mit dem neuen Modell ELEVEN stellt Econik Speakers einen vollaktiven Standlautsprecher vor, der neue Maßstäbe in seiner Klasse setzen soll. Das Spitzenmodell kombiniert technische Innovationskraft mit audiophiler Präzision und wird erstmals auf der High End Messe 2025 in Münchender Öffentlichkeit präsentiert.
Der Econik ELEVEN basiert auf einem 3,5-Wege-Konzept mit einer innovativen D’Appolito-Anordnung der beiden Mitteltöner. Diese sorgt für ein besonders präzises Abstrahlverhalten und exzellente Sprachverständlichkeit. Zwei leistungsstarke Tiefmitteltöner und zwei rückwärtige, ebenfalls aktive Tieftöner ermöglichen einen linearen Tiefgang bis hinunter zu beeindruckenden 19 Hertz. Das Ergebnis ist ein außergewöhnlich dynamisches und detailreiches Klangbild auf Referenzniveau. Die vollaktive DSP-Steuerung erlaubt eine punktgenaue Klangabstimmung und wird durch eine automatische Raumeinmessung ergänzt. Dank integrierter WiSA-Technologie lässt sich der ELEVEN kabellos und in hochauflösender Qualität betreiben – flexibel platzierbar, ohne klangliche Kompromisse. Individuell konfigurierbare Klang-Presets sowie optionale Streaming-Hubs für Stereo- oder Surround-Anwendungen machen den ELEVEN zu einem rundum zukunftssicheren System.
Zur Markteinführung bietet Econik Speakers eine exklusive Aktion: Die ersten elf Käufer erhalten die ELEVEN mit einem Einführungsrabatt von 1.100 Euro, also 7.250 statt 8.350 Euro pro Paar. Die Auslieferung beginnt Ende Juni 2025. Entwickelt und gefertigt in Deutschland, verbindet der Econik ELEVEN hochwertige Materialien mit einem klaren, zeitlosen Design und richtet sich an Musikliebhaber, die höchste Ansprüche an Klang und Ästhetik stellen.
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
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Web | www.hifipilot.de |
Wenn Audio Freak respektive dessen Inhaber Markus Wierl einen Tonabnehmer von AudioMaster für einen Test vorschlägt, lehne ich nicht ab: Seine letzte Empfehlung, der MK Audio Röhren-Phonoentzerrer samt Übertrager, überzeugte mich rundum, obwohl ich bis dahin Step-Up-Trafos eher ablehnend gegenüber stand. Das GoldBug weckt also hohe Erwartungen.
Das liegt nicht nur daran, dass Audio Freak diesen Tonabnehmer aus Italien importiert, sondern vor allem an seiner Entstehungsgeschichte: AudioMaster ist „das italienische Highend Urgestein Joseph Szall“, wie es Markus Wierl auf seiner Website formuliert. Der ist ebenfalls zu entnehmen, dass der Analogfan schon in seiner Studienzeit von der EMT-Tondose begeistert war und zwar insbesondere von der mit dem von Dr. Weinz entwickelten Paroc-Schliff. Das Kürzel steht für PARabolic Oval Cone und bezeichnet einen eher scharfen Schliff, der aber dennoch bei älteren, oft gespielten Scheiben etwas verzeihender war als der damals in audiophilen Kreisen ebenfalls sehr populäre van-den-Hul-1-Schiff, der bei unzureichender Justage aber auch mehr Spuren im Vinyl hinterließ als die Nadel von Dr. Weinz. Im Linn Ittok des Autors spielte zu Studentenzeiten ebenfalls ein aus der Tondose ausgebautes EMT mit Paroc-Nadel. Trotz aller Ferien- und Nebenjobs reichte es nämlich nach dem Erwerb eines Audiolabor Konstant nicht mehr für die Traum-Arm-System-Kombination von Erhard Breuer. Den Generator des EMT von seinem für den Rundfunk-Einsatz konzipierten Gehäuse befreit hatte übrigens der damalige Audiolabor-Vertriebler und heutiger Freund und Kollege Wolfgang Kemper.
Während ich dem EMT über ein Jahrzehnt treu blieb, fand Joseph Szall bald darauf ein anderes Objekt der Begierde: Er begeisterte sich für das GoldBug Mrs Brier. Dem in Japan gefertigten Tonabnehmer sagte man nicht nur einen „schönen Klang“ nach, sondern er war auch optisch etwas Besonderes: Die japanische Pfeifenmacherin Yoshiko Sugano fertigte dafür ein Holzgehäuse, das Assoziationen an einen Käfer weckte. Aber auch für Joseph Szall blieb sein Tonabnehmer-Favorit aus pekuniären Gründen ein Traum. Um dem nahe zu kommen, erwarb er schließlich ein GoldBug mit defektem Abtastdiamanten, das den gleichen Generator wie das Mrs. Brier besaß, und ließ es von Dr. Weinz mit einer Paroc-Nadel instandsetzen. Etwa 40 Jahre später leistete er sich dann ein GoldBug Mrs Brier, was ihn letztendlich dazu inspirierte, The GoldBug unter dem Dach von AudioMaster21 wieder aufleben zu lassen.
Den Generator dafür bezieht er aus Fernost, den Boron-Nadelträger mit der Paroc-Nadel vom japanischen Analogspezialisten Ogura. Während eines recht langen Telefongesprächs – da waren unter anderem die Rabox, einige deutsche Lautsprecherentwickler und das Konstant Thema – erzählte mir Joseph Szall, dass er in Sachen Holzverarbeitung einiges vom Sonus-Faber-Gründer Franco Serblin gelernt und die Korpusform resonanztechnisch mit einem elaborierten Simulationsprogramm, das er auch in seinem Hauptberuf nutze, optimiert habe. Er habe sich beim Goldbug für ein Gehäuse aus Ebenholz entschieden, das der Laufruhe es Systems zugute kommen soll. In der benötigten, geringen Größe sei das edle Holz glücklicherweise kein entscheidender Kostenfaktor. Nur für ausladendere Objekte liege der Grammpreis für Ebenholz mit dem für Silber in etwa gleichauf.
Erst heute verfügbare Materialien hätten es ihm erlaubt, den Generator gegenüber dem des originalen GoldBug zu verbessern – Details erwähnte er leider nicht, wohl aber, dass er sich bei der Form des Spulenträgers am Quadrat des EMT orientiere. Welches Material dieses und das Spulendraht hat, ließ er aber offen. Statt des heute üblichen Neodym-Magneten habe er sich für einen aus einer Somarium-Kobalt-Legierung entschieden, da dieser zu einem insgesamt wärmeren Klangcharakter führe. Auch der Metallblock aus einer Bronze/Aluminium-Legierung, über den das System den Kontakt zum Headshell herstellt, diene der Feinabstimmung der Klangfarben und der tonalen Ausgewogenheit. Er kaufe alle genannten Komponenten zu und überlasse Lalo Schall die Endmontage, einem ehemaligen Tonmeister, der vor allem für seine Klassikaufnahmen bekannt ist und – will man Gerüchten glauben – auch bei einigen extrem teuren Tonabnehmern seine Expertise und Fingerfertigkeit einbringt.
Das GoldBug besitzt einen Innenwiderstand von acht Ohm. Bei der Empfehlung der Abschlussimpedanz folgt AudioMaster21 aber der nicht der Faustformel Spulenwiderstand mal zehn bis 20, sondern nennt 200 bis 470 Ohm. Das GoldBug liefert bei einer Schelle von 3,54 Zentimeter pro Sekunde eine Ausgangsspannung von 0,35 Millivolt, ein Wert, der den meisten Phonostufen keine Probleme bereiten dürfte. Der Preis von 3000 Euro scheint mit Blick auf das Gebotene – Boron-Nadelträger, Paroc-Nadel, Holzgehäuse in Verbindung mit einem Montageblock aus einer Metalllegierung und der Montage in Handarbeit – keinesfalls überzogen. Ebenfalls moderat ist die Nadelnachgiebigkeit mit 10 Mikrometer pro Millinewton. Rein rechnerisch ergibt sich bei der Montage in Einsteins kurzem The Tonarm ein Resonanzfrequenz von rund 9,5 Hertz. Und auch die benötigte Auflagekraft von 18 bis 20 Millinewton bewegt sich im üblichen Rahmen.
Nicht ganz so einfach gestaltet sich die Justage im Headshell: Wegen des schlanken Gehäuses kann man die Position in der Dennessen-Lehre zwar gut erkennen, der resonanzoptimierte Korpus macht die Ausrichtung des Tonabnehmers im Arm aber zur Geduldssache – welcher Käfer hat schon gerade Kanten? Man kann sich lediglich an den beiden spitzen Ausformungen rechts und links an der Gehäusefront orientieren. Zum Einspielen habe ich einige Neuerwerbung aus einem Second-Hand-Laden in Erlangen benutzt, darunter gleich zweimal Mahlers Symphonie Nr. 5 mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Georg Solti. So sehr ich mich gefreut hatte, die Decca-Doppel-LP für gerade einmal 2,50 Euro zu erstehen, so groß war die Ernüchterung darüber, dass sie bereits Teil meiner kleinen Klassik-Sammlung war. Ein Kollege wird sich freuen. Also habe ich die beiden deutschen Pressungen nach dem Waschen miteinander verglichen: Bei beiden Exemplaren war der Erhaltungszustand sehr gut und auch klanglich konnte ich keine Unterschiede aufspüren. Aber das lag weder am mangelnden Auflösungsvermögen der Stenheim Alumine FIVE SX noch dem des GoldBug. Wie gut beide ihren Job erledigten, machte schon die tonale Ausgewogenheit der Wiedergabe und die großzügige Raumdarstellung klar.
Zur weiteren Akklimatisierung des AudioMaster21 im Arm und im Hörraum trugen dann zwei lange nicht gehörte ECMs bei: Art Lande and Rubisa Patrols Desert Marauders und Art Lande, David Samuels und Paul McCandless' Skylight: bester Tonstudio-Bauer/ECM-Sound von Martin Wieland. Das klang so vertraut und richtig, das mir schon jetzt klar war, dass das The GoldBug zu keinerlei Effekten neigt und sehr ausgewogen und homogen musiziert. Da ist kein Frequenzbereich über -oder unterbelichtet, da tut sich keine Disziplin hervor. Das sollte ich vielleicht ein wenig relativieren: In Sachen Spielfreude hat das AudioMaster21 Überdurchschnittliches zu bieten, doch ohne gleich zur Rampensau zu werden. Im Gegensatz zu den EMTs der 80-er verwöhnt es mit jeder Menge Details, ohne auch nur ansatzweise (über-)analytisch zu klingen. Da ich gerade ein wenig in Erinnerungen schwelge, fällt mir eine meiner damaligen Lieblingsscheiben ein, natürlich mit akustischen Instrumenten und selbstverständlich mit einem namhaften Bassisten: Christian Escoudés und Charlie Hadens Gitane lebt vom intensiven Dialog zwischen Gitarre und Kontrabass in natürlicher Akustik – und auch vom warmen, und dennoch holzig-knarzenden Klang des Pöhlmann-Löwenkopf-Basses. Und so differenziert wie mit dem GoldBug habe die Ovation Christian Escoudé selten singen gehört: zum Dahin-Schmelzen!
Bleiben wir noch einen Moment bei Scheiben aus den 80-ern, einem Crystal-Clear-Records-Direktschnitt, nach dem Einkauf in Erlangen ebenfalls eine Doublette in meiner Sammlung: Sonic Fireworks, ein Klangspektakel mit Orgel, Blechbläsern und Schlagwerk, das ich aus rein musikalischen Gründen schon seit Jahren unberührt im Regal stehen ließ. Wenn es allerdings darum geht, welch große Räume eine Kette zu suggerieren vermag, mit wie viel Energie Pauken und Becken in die eigenen vier Wände gedrückt werden können, ist die Scheibe ihren (Second-Hand-)Preis allemal wert. Es scheint, als hätte The GoldBug auf die tiefen Orgelklänge, die scharfen Bläsereinsätze und die mächtigen Pauken nur gewartet: Indem es Feinzeichnung, Schnelligkeit und Druck im Tieftonbereich verbindet, macht es die Scheibe zu einem audiophilen Erlebnis. Dieser Direktschnitt zeigt, was die Anlage kann, beeindruckt aber wie so viele aus dieser Zeit nicht durch das Repertoire oder die Interpretation. Die enormen Fähigkeiten des GoldBug bringt er aber bestens zur Geltung.
Für den in Kürze erscheinenden Bericht über die Stenheim Alumine FIVE SX habe ich eine meiner Lieblingsscheiben, Zakir Hussains Making Music, mit verschiedenen Tonabnehmern auf zwei unterschiedlichen Laufwerken gehört, um bei der momentanen Fülle von Testobjekten in meinem Hörraum sicherzugehen, was diese zum Klang beitragen und was die Stenheim. Dabei hat mich überrascht, dass sich The GoldBug auch vor mehrfach teureren Abtastern keineswegs zu verstecken braucht. Im Gegenteil: Dass es Impulsivität und Spielfreude mitbringt und sich trotz tonaler Ausgewogenheit auf einem grundsoliden Tieftonfundament bewegt, stand für mich ja schon länger fest, nicht aber, was es im direkten Vergleich mit höherpreisigen Tonabnehmer in puncto Raumabbildung zu leisten vermag.
Darüber, wie es eine Komponente mit der Räumlichkeit hält, gibt Ralf Koschnickes Aufnahme von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 verlässlich Auskunft, egal ob als File oder LP. Allerdings sind beide Versionen im Präsenzbereich nicht gerade zurückhaltend, was in Kombination mit Probanden mit ähnlicher Tendenz schon mal als Anflug von klanglicher Rauigkeit wahrnehmbar wird. Und hier bewegt sich The GoldBug gerade so an der Grenze. Deshalb probiere ich die nächst kleinere Abschlussimpedanz für Einsteins The Turntable's Choice, 150 Ohm, aus: Das ändert erfreulicherweise nichts an der präzise wahrzunehmenden Ausdehnung des Aufnahmeortes, auch die Tiefenstaffelung der Instrumentengruppen gelingt mindestens so gut wie mit der höheren Last. Aber das schönste ist, dass The GoldBug jetzt über den gesamten Frequenzbereich sehr geschmeidig und rund spielt – selbst bei ein wenig „giftigen“ Aufnahmen. Ich ziehe jedenfalls die Last von 150 Ohm vor, als Besitzer des AudioMaster21 würde aber noch einen Abschlussstecker für 200 Ohm ausprobieren wollen.
Inzwischen stehen die Børresen 05 SSE wieder an ihrem angestammten Platz, und da sollte ich unbedingt noch einmal hören, wie sich das GoldBug mit diesem Schallwandler verträgt. Also Schostakowitsch zum dritten, und diesmal mit höher eingestelltem Pegel am Vorverstärker, da die 05 nicht über einen ähnlich hohen Wirkungsgrad verfügen wie die Alumine FIVE: Auch hier stimmt tonal alles, der Raum wirkt eine Spur schmaler, dafür aber auch noch einen Tick tiefer. Die Børresen rückt die hervorragende Tieftonwiedergabe des GoldBug noch ein wenig mehr in den Fokus. Auch mit dem dänischen Schallwandler harmoniert das AudioMaster21 bestens.
Da ich die Fähigkeiten des GoldBug nun sehr gut einschätzen kann, verzichte ich auf weitere Testscheiben und lege nur zum Vergnügen Eberhard Webers Album Orchestra auf, auf dem der Bassist mit dem seinem ganz speziellen Instrument und ebensolchem Klang ab und zu von Flügelhörnern, Waldhörnern, Posaunen, einer Bass-Posaune und einer Tuba recht spärlich begleitet: eine Schwelgerei in tieffrequentem Wohlklang!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolith |
Tonarm | Einstein The Tonearm 9“ und 12“, AMG 12JT |
Tonabnehmer | DS Audio DS-W3, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), DS Audio DS-W3 |
Vorstufe | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Stenheim Alumine Five SX, Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2, Ortofon TSW- und AC-5000 Silver |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
AudioMaster21 The GoldBug
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Nadelschliff | Paratrace Plus 3/30 µm (Paroc) |
Nadelträger | Boron |
Innenwiderstand | 8 Ohm |
Ausgangsspannung | 0,35mV (3,54 cm/s) |
Kanal-Balance | < 1dB |
Empf. Auflagedruck | 1,8 bis 2g |
Frequenzgang | |
Kanaltrennung | > 30dB |
Nadelnachgiebigkeit | 10µm/mN (10Hz) |
Abtastfähigkeit | ca. 70 µm |
Empf. Abschlusswiderstand | 200–470 Ohm (am Übertrager ca. 150–200 Ohm) |
Gewicht | 9,5 Gramm (10,5 Gramm mit Befestigungsschrauben) |
Zubehör | Befestigungsschrauben, Nadelschutz, Schatulle |
Preis | 3.000 Euro |
Preis | Retipping 760 Euro |
Vertrieb
Audio-Freak – Markus Wierl GmbH
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Anschrift | Wacholderweg 10 86836 Klosterlechfeld |
Telefon | +49 151 22316655 |
info@audio-freak.de | |
Web | audio-freak.de |
Der Luxsin X9 ist ein High-End-Kopfhörerverstärker/DAC, der modernste Audio-Technologie und edles Design vereint. Mit leistungsstarken vier Watt am 32-Ohm-Ausgang, präziser R2R-Lautstärkeregelung, innovativem Kopfhörer Equalizer und umfangreicher Konnektivität bietet er ein außergewöhnlich detailreiches, dynamisches Hörerlebnis.
Mit dem brandneuen X9 präsentiert Luxsin einen High-End-Kopfhörerverstärker, der audiophile Herzen höherschlagen lässt. Als Schwestermarke von Eversolo, steht die Marke Luxsin Audio für kompakte, leistungsstarke Desktop- Audiogeräte, die speziell für audiophile Nutzer entwickelt wurden. In Deutschland wird Luxsin, wie auch Eversolo, exklusiv durch audioNEXT in Essen vertrieben. Entwickelt für anspruchsvolle Klangliebhaber, vereint der X9 kraftvolle Hardware mit einem eleganten, funktionalen Design. Ein innovatives Bedienkonzept, das auf einem 4-Zoll-1080p-Touchscreen basiert, ermöglicht eine intuitive Steuerung und liefert gleichzeitig visuelles Feedback dank anpassbarer VU-Meter-Stile. Ein integrierter Standby-Modus sorgt für Energieeffizienz während das Display auf Wunsch deaktiviert wird. Der Luxsin X9 liefert genug Power, um selbst leistungshungrige Kopfhörer kompromisslos zu betreiben. Über 2500 unterstützte Kopfhörermodelle und kontinuierliche Updates versprechen eine zukunftssichere Kompatibilität. Dank der integrierten HP-EQ-Technologie wird das Klangbild exakt auf die gewünschte Ziel-Kurve abgestimmt – für ein natürliches und detailliertes Hörerlebnis, das nahezu jedem Geschmack gerecht wird.
Herzstück des Luxsin X9 ist ein vollständig symmetrisches Schaltungsdesign mit R2R-Lautstärkeregelung und einer Kanalgenauigkeit von 0,1 Dezibel – für eine exakte Balance ohne hörbare Verzerrungen. Die Ripple-Unterdrückung auf lediglich 40 Nano-Volt sowie das sternförmige Spannungsverteilungssystem trennen digitale und analoge Signalwege konsequent. Die Signalverarbeitung übernimmt der AK4499EX DAC. Das Ergebnis: Ein tiefschwarzer Hintergrund, auf dem sich Klangfarben wie auf einer endlosen Bühne entfalten. Mit einem beeindruckenden THD+N-Wert von -120 Dezibel lässt der Luxsin X9 eine außergewöhnliche Reinheit und Klarheit erwarten. Alle Verarbeitungsschritte – angefangen bei der digitalen Signalverarbeitung, über die Strom/Spannungs-Wandlung bis hin zur Endstufe – erfolgen durchgängig in differenziell aufgebauten Schaltkreisen. Ideale Voraussetzungen also für ein absolut sauberes und dynamisches Klangbild.
Ein besonderes Highlight des Luxsin X9 ist die Dynamic Negative Feedback (DNF)-Technologie. Die Kombination aus OPA1612 und TPA6120A2 reduziert harmonische und intermodulative Verzerrungen auf ein Minimum und sorgt für eine unverfälschte, transparente Wiedergabe. Die integrierte Crossfeed-Funktion vermittelt ein Lautsprecher-ähnliches Hörerlebnis mit natürlicher Räumlichkeit und reduziert Hörermüdung. Die präzise justierbare Klangbühne erlaubt zudem eine fein abgestimmte Wahrnehmung von Tiefe und Breite. Die innovative Impedanz-Erkennungstechnologie misst automatisch den Widerstand des angeschlossenen Kopfhörers und passt die Ausgangsleistung intelligent an – für ein personalisiertes und stets optimales Klangerlebnis. Unterstützt durch ein schnelles RTOS-Betriebssystem startet das Gerät sofort und erlaubt durch OTA-Updates eine stetige Verbesserung der Benutzererfahrung.
Auch äußerlich überzeugt der Luxsin X9 auf ganzer Linie: Das CNC-gefertigte Aluminiumgehäuse sorgt nicht nur für effiziente Wärmeableitung, sondern beeindruckt durch seine diamantgeschliffene Kantenführung. Die durchdachte Gestaltung verbessert auch die Haptik bei der Touch-Bedienung. Eine mitgelieferte Fernbedienung erweitert die Einsatzmöglichkeiten zusätzlich. Die Anschlussvielfalt lässt keine Wünsche offen: HDMI ARC für TV-Audio, optische und koaxiale Eingänge, USB-B für Computer, USB-C für mobile Geräte sowie analoge Anschlüsse inklusive Subwoofer-Out bieten maximale Flexibilität für jede Umgebung. Als Kopfhörerverstärker und Vorverstärker in einem liefert der Luxsin X9 einen puren, dynamischen Klang. Damit wird er zur perfekten Schaltzentrale für anspruchsvolle Musikliebhaber, die keine Kompromisse eingehen möchten – weder bei Klang noch bei Funktionalität.
Der neue Luxsin X9 kann ab sofort zum Preis von 1.200 Euro autorisierten Fachhandel sowie bei audiodomain.de vorbestellt werden. Er ist ab Ende Mai verfügbar.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Zurück in die Zukunft. Mit dem 50-jährigen Jubiläum von Wilson Audio kehrt einer der legendärsten Lautsprecher der Welt zurück: die Watt/Puppy. Doch wer hier ein Retro-Modell erwartet, liegt falsch. Sie greift das Zwei-Kammer-Prinzip ihrer Urahnen auf, ist aber in Hinblick Materialwahl, Fertigung und klanglichem Können in der Gegenwart angekommen.
Da steht sie nun in meinem Hörraum, die Watt/Puppy. Für eine Box dieser Klasse kommt sie mit gerade mal 30 Zentimetern Breite und einer Höhe von 111 Zentimetern inklusive Spike-System recht schlank und wohltuend wohnraumfreundlich daher. Hinzu kommt die feine, in vielen Farben erhältliche Lack-Oberfläche und eine perfekte Verarbeitung, wohin auch das noch so kritische Auge blickt. Kurz gesagt, allesamt Tugenden, die auch ich mir für einen Lautsprecher dieser Klasse und einem Preis von 50.000 Euro wünsche. Natürlich standen auch für mich gleich zu Beginn mehrere Fragen im Raum: Was unterscheidet die Watt/Puppy von ihren Vorgängern, welche Gemeinsamkeiten gibt es und welche Motivation gab es überhaupt für die Neuinterpretation eines Klassikers? Um auf diese Fragen Antworten zu geben, ist es nach 50 Jahren Unternehmensgeschichte durchaus nahliegend, mal einen Blick zurückzuwerfen. Alle Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte verbindet der Anspruch, den Hörer nahe an die Wahrheit zu bringen. Die technische Expertise und ein fundiertes Fachwissen spielen dabei zweifellos eine wichtige Rolle. Doch genauer hingesehen, sind es doch vor allem die Menschen, die ein Unternehmen prägen – durch ihre individuellen Erfahrungen, ihre fachlichen Kompetenzen und ihr kontinuierliches Engagement. Betrachten wir im Speziellen die Watt/Puppy, dann repräsentiert gerade dieser Lautsprecher die Geschichte des Unternehmens, und ebenso die Passion und damit die DNA von Wilson Audio wie wohl kaum ein anderer Lautsprecher. Und damit sind wir beim Unternehmensgründer David. A. Wilson angekommen.
In den 1970er Jahren begann die Wilson Geschichte. David A. Wilson war Tontechniker, leidenschaftlicher Musikliebhaber – und er war zunehmend frustriert. Nicht etwa, weil ihm die Technik fehlte. Er hatte ausgesuchte Mikrofone und Bandmaschinen. Dennoch, immer wenn er von einer Aufnahme zurückkam und das Band abspielte, fehlte ihm ein essenzieller Teil des gerade noch Gehörten. In einem Interview sagte er dazu: „Es war nicht falsch, aber es war auch nicht wahr.“ Kein ihm bekannter Lautsprecher konnte das damals leisten. Also fing er an, selbst einen Monitor zu entwickeln und zu bauen. Das Ergebnis: die Watt – ein Monitor mit dem Anspruch, der Wahrhaftigkeit so nahe wie nur möglich zu kommen. Sein erster ernsthafter Entwurf war noch gar nicht für den audiophilen Markt gedacht. Die Watt – Wilson Audio Tiny Tot – war ursprünglich ein kompakter Monitor, den David Wilson für seine eigenen Aufnahmen nutzen wollte. Klein, steif, präzise war er auch schon damals – gebaut aus Materialien, die man in Lautsprechern bis dahin kaum verwendete. Aluminium, Harze, Verbundstoffe. Alles war erlaubt, solange es dem „wahrhaftigen“ und „natürlichen“ Klang dienlich schien. Schnell wurde klar: die Watt war kein Spielzeug. Sie klang ehrlich. Begeisternd ehrlich! Und damit genau so, wie David Wilson es wollte. Was dann folgte, war beinahe zwangsläufig: Kunden, Freunde, Musiker wollten genau diesen kleinen kompakten Lautsprecher. Und so wurde aus dem Einzelstück die erste kleine Serie – und mit dem später hinzugefügten Tieftonmodul namens Puppy entstand einer der erfolgreichsten High-End-Lautsprecher aller Zeiten: die Watt/Puppy. Die Geschichte von Wilson Audio begann. David gründet vor nun 50 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Sheryl Lee Wilson Audio, mit dem Anspruch, es besser zu machen. Aber was macht nun eine Wilson unverkennbar zu einer Wilson und warum? In einem Video beschreibt David Wilson ein Schlüsselerlebnis, das uns eine Antwort auf diese Frage gibt. Er beginnt mit den Worten: „Wenn ich Live-Musik höre, weiß ich, dass sie live ist“. Er erzählt, wie er bei einem Besuch in New Orleans mit seiner Frau Sheryl Lee eine Straße entlang ging, in der es mehrere Jazzclubs gab, aus denen man alles Mögliche hören konnte. Doch schon bevor man an der Tür stand, war bereits klar, wo es Livemusik gab oder wo die Musik aus dem Lautsprecher kam. Ein Erlebnis, das ihn weiter dazu antrieb, der Ursache auf den Grund zu gehen. Und es war vielleicht auch der Impuls, der später zu den zentralen Erkenntnissen für alle weiteren Entwicklungen führte.
Als Schlüssel für den Live-Klang, oder für die natürliche und authentische Wiedergabe, nennt David Wilson zwei Punkte: In Punkt Eins beschreibt er den „dynamischen Kontrast“. Damit meint er allerdings nicht den „dynamischen Bereich“, sondern den hörbaren Kontrast in der Veränderung, respektiv die „Geschwindigkeit“ von kaum noch hörbar zum Spitzenpegel. Ich würde es auch „Lebendigkeit“ nennen. Als den zweiten Punkt, respektive essenziellen Aspekt für den Live-Klang, nennt er den „harmonischen Ausdruck“. Und spricht weiter von der notwendigen Korrektheit und Vollständigkeit der harmonischen Reihe oder der Obertöne. Die Intensität und die Zusammensetzung der Obertöne machen die Klangfarbe, oder auch das Timbre eines Instruments oder einer Stimme aus. Alle Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre tragen diese Erkenntnis in sich. Es ist der Anspruch auf Natürlichkeit, den so viele Audiophile suchen und den viele mit Wilson Audio für sich gefunden haben. Aber warum nun eine Neuauflage der Watt/Puppy? In dieser Preisklasse gab es doch bereits die nicht mehr erhältliche Yvette und darüber das aktuelle Modell der Sasha V im Programm. Und hier schätze ich Daryl Wilson, der Sohn Davids, für seine Experimentierfreude und sein Vertrauen, die Watt/Puppy erneut in seine Entwicklungen einzubeziehen. Es zeigt, wie schlüssig alle Entwicklungen bei Wilson ineinandergreifen – auch heute. Sicherlich gab es mehr Beweggründe, die zu dieser Entscheidung und einer Neuentwicklung auf Basis des Urkonzepts führten. So sah Daryl Wilson wohl die Chance, mit aktuellen technologischen Erkenntnissen und Fortschritten einen preisgünstigeren Lautsprecher zu entwickeln, der die Lücke zwischen der Sabrina X und der Sasha V schließt. Zudem bringt die Justierbarkeit des Neigungswinkels zum Hörer gewichtige Vorteile gegenüber der eingestellten Yvette. Entstanden ist – trotz des ersten Anscheines – ein völlig neuer Lautsprecher, der die Technologie und das klangliche Vermögen aus der Sasha V fast nahezu vollständig adaptiert und in ein völlig neu konstruiertes Gehäuse transferiert. Die nahe Verwandtschaft zur Sasha wird auch durch die nun im Bassgehäuse liegende Frequenzweiche und der entsprechend sichtbaren Verbindung zwischen Watt und Puppy deutlich. Sogar die X-, S- und V-Gehäusematerialen und alle Treiber sind bei beiden Systemen gleich. Vergleicht man nun die Sasha V mit der neuen Watt/Puppy, sind die Unterschiede in der Größe, im Gewicht, den angepassten Detaillösungen und im Preis zu finden.
Auch die Neukonstruktion behält das frühere Konzept bei und macht die Watt, mit Einschränkung der Frequenzen von unterhalb von circa 230 Hertz, fast zu einem vollwertigen kleinen Lautsprecher. Die sehr niedrige Übergangsfrequenz von 230 Hertz zwischen Watt und Puppy ist typisch für Wilson Audio: Sie soll Verfärbungen der Mitteltöne durch die Basseinheit verhindern. Die Puppy-Einheit kann dann bis 25 Hertz hinunterspielen und sorgt für genügend Bass und Tiefgang. Sogar der Tragebügel der Watt, den David Wilson für den komfortablen Transport zu seinen Aufnahmeorten nutzte, ist geblieben. Wie gut, er ist nicht nur ein schönes Designelement, sondern er erfüllt auch heute noch sinnvolle Dienste, wie beispielsweise bei der Justage des Anstellwinkels der Watt. Auch die WATT/Puppy 2024 nutzt, wie gerade erwähnt, die drei spezifischen Wilson-Verbundstoffe: das X-, S- und V-Material. Der Materialmix soll eine Gehäusestruktur schaffen, die akustisch neutral ist und gleichzeitig die Dynamik, Klarheit und emotionale Ausdruckskraft der Musik unverfälscht wiedergibt. Die Auswahl und Anordnung der Materialien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sowohl Hochtöner, Mitteltöner, als auch die Tieftöner sind jeweils in akustisch speziell abgestimmten Kammern untergebracht, die sich auch in der Materialzusammensetzung unterscheiden. Durch diese ausgefeilte und gezielte Kombination der Materialien wird das Verhältnis von Masse zu innerer Dämpfung so abgestimmt, dass Gehäuseschwingungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Konkret wird das X-Material für die Rahmenstruktur der Gehäuse verwendet. Es ist ein hochdichter Verbundstoff mit extremer Steifigkeit. Das S-Material wurde speziell für die Frontplatte des WATT-Moduls entwickelt. Die damit optimierte Ankopplung des Mitteltöners verbessert die Mitteltonwiedergabe und trägt zu mehr Klarheit bei. Das V-Material ist ein vibrationsabsorbierender High-Tech-Verbundstoff, der für die obere Platte des Puppy-Bass-Systems respektive als Trennschicht zwischen WATT und Puppy-Modul verwendet wird. Ziel war, die mechanische Übertragung von Vibrationen zwischen den Gehäuseeinheiten zu reduzieren und die präzisere Zeitausrichtung und damit die Klarheit der Darstellung zu unterstützen. Aus der Verwendung der drei dichten Verbundstoffe resultiert das hohe Gewicht der Lautsprecher. Daher überrascht es nicht, dass je Box dann fast 73 Kilogramm zusammenkommen. Für die Oberfläche hat man die Wahlmöglichkeit zwischen fünf Standardfarben oder für eine der sieben Upgrade-Ausführungen und 11 Pearl-Lackierungen. Bei der Frontbespannung kann man aus sieben Farben wählen. Damit sollte für jeden Geschmack eine gute Integration in die häusliche Umgebung möglich sein. Ein kleiner Wermutstropfen für die, die keine passende Farbe auch der Standardpalette finden: Für die Sonderlackierungen muss man einen stattlichen zusätzlichen Betrag einplanen.
Alle im Watt/Puppy verwendeten Treiber kommen von ScanSpeak. Ein bekannter und renommierter Hersteller, der schon lange mit Wilson Audio zusammenarbeitet und die individuellen Modifikationen und Entwicklungen von Wilson Audio umsetzt. Auch der 1-Zoll-Hochtöner (Convergent Synergy Carbon) ist so ein individuell entwickeltes Design mit einer Seidenkalotte. Ziel war es, eine hohe Empfindlichkeit bei nur geringen Verzerrungen und Resonanzen zu erreichen. Das Ergebnis ist eine hohe Transparenz. Im 7-Zoll-Mitteltöner, aus einer Aluminium-Nickel-Kobalt-Legierung, stecken gleich mehrere Innovationen und Patente, die eine möglichst natürliche und verfärbungsfreie Wiedergabe gewährleisten sollen. In der Puppy-Einheit sind zwei 8-Zoll Tieftöner verbaut, hergestellt aus einem homogenen Zelluloseverbundstoff. Auf der Rückseite wird das Ende des aus massivem Aluminium gefrästen Bassreflexrohr sichtbar. Die Frequenzweichen sind im Bassgehäuse untergebracht und die Verdrahtung zu der darüber liegenden Watt wird smart über zwei Ausgänge geführt: Die Verbindungskabel lassen sich je nach Anstellwinkel der Watt in die passende Länge bringen und fixieren. Die von Wilson selbst entwickelten Eingangsbuchsen für die Lautsprecherkabel sind vergoldete Dreiwegeklemmen, die auf einer Platine mit gutem Abstand montiert sind. Auf der Rückseite, im oberen Bereich der Puppy, befindet sich das offene und hochwertig verarbeitete Widerstandsterminal, mittig ausgestattet mit einer „exklusiven Golden Anniversary Medaille“. Rechts und links daneben sitzen leicht zugängliche Schraubanschlüsse für den schnellen Austausch der Hoch- und Mitteltonwiderstände. Die Widerstände erfüllen gleich zwei Aufgaben: Zum einen dienen sie als Überlastschutz, zum anderen zur klanglichen Feinjustierung der beiden Treiber. Die Empfindlichkeit ist mit 89 Dezibel recht hoch, die minimale Verstärkerleistung wird mit 25 Watt angegeben. Wie bisher bleibt auch die neue WATT/Puppy eine 4-Ohm-Verstärkerlast, die bis auf 2,87 sinken kann – trotzdem gilt sie als verstärkerfreundlich. Wilson Audio ist ein Hersteller, der seine Lautsprecher in einem ausgeklügelten Set-Up-Verfahren entwickelt und abstimmt – und dieses Wissen an seine Kunden weitergibt, da man ja weiß wie entscheidend eine präzise Aufstellung für den bestmöglichen Klang ist. Um die ideale Position der Box für den jeweiligen Raum zu finden, gibt es das von David Wilson entwickelte strukturierte Verfahren mit den Namen WASP (Wilson Audio Setup Procedure). Es beschreibt den Weg zur „neutralen“ Position der Lautsprecher respektiver der mit der geringsten Interaktion mit den Raumwänden – alles ohne Messgeräte, sondern für jedermann mit den eigenen Ohren machbar.
Ich hatte nun das große Glück, dass der Inhaber des deutschen Vertriebs Audio Referenz, Mansour Mamaghani, für die Installation selbst angereist war. Er bewies dabei ein geübtes Ohr und ebenso ein gutes Händchen, das es auch braucht, wenn es um die feinfühlige Bewegung der Boxen an die ideale Position geht. Zur ersten groben Einstellung hat er die Transportrollen noch an der Box belassen. Beide Boxen wurden dann, in dem zuvor mit Klebeband markierten „neutralen“ Bereich, positioniert und zum Hörplatz ausgerichtet. Eine Position zu nahe an der Rückwand ergab einen aufgeblähten Bass und eine Verdichtung in der Mitte, zu weit am Hörplatz eine zu schlanke und räumlich diffusere und unkonturierte Wiedergabe der Instrumente. Der Abstand zu den Seitenwänden war entscheidend für das Timing. Auch hier ergaben kleine Bewegungen der Box bereits große Veränderungen, die von einer leblosen und flachen Wiedergabe bis rhythmisch und pointiert reichten. Zur anschließenden feineren Justage wurden dann die Rollen gegen die Spikes getauscht. Mit der fest eingebauten Dosenlibelle ging die sorgfältige horizontale Nivellierung problemlos und schnell. Deutlich hörbar war der Zugewinn an Tieftonstabilität, Bildschärfe und Transparenz. Übrigens, die Sasha V ist mit der Wilson Audio Acoustic Diode ausgestattet, die für die Watt/Puppy als Upgrade Kit erhältlich ist. Der Preis beider benötigten Sets liegt allerdings bei circa 4500 Euro. Zuletzt kam dann noch die Feinjustage des Neigungswinkels der Watt zum Hörer. Auch dazu beschreibt Wilson die wichtigen Parameter im Handbuch zur Box. Eine Tabelle beschreibt den resultierenden Einstellwert für den Anstellwinkel, der sich aus der Ohrhöhe und dem Abstand zur Box ergibt. Die Einstellung ist denkbar einfach mit einem speziellen Spike gelöst, bei dem sich glatte beschriftete Zwischenräume mit Gewindebereichen abwechseln. Passt die sichtbare Zahlengravur am Spike zu den Tabellenwerten, stimmt auch die Ausrichtung von Mittel- und Hochtönern perfekt zum Hörer. Das Ergebnis ist eine zeitrichtige, sehr natürliche tonale Wiedergabe, mit einer perfekten Trennschärfe von Instrumenten oder Stimmen. Der gesamte Prozess braucht etwas Zeit und Ruhe. Den letzten Feinschliff in der Einstellung und Positionierung wollte ich dann selbst übernehmen. Auch mit der noch nicht perfekt im Raum positionierten Watt/Puppy war mit den ersten Tönen klar, hier spielt ein Lautsprecher, der einen packend nahe an die Musik bringen kann. Es ist die tonale Stimmigkeit, die Authentizität, die feinsinnige Durchhörbarkeit und Plastizität der Klangkörper, die mich sofort begeistern konnten. Und wer im Übrigen nicht allein lebt und hört, kann sich freuen: Auch außerhalb des Hotspots kann man recht gut hören.
Beginnen möchte ich mit Carla Bley. Sie war eine einflussreiche amerikanische Jazzkomponistin, Pianistin und Bandleaderin. Ich beschreibe sie immer gerne als die intellektuelle Avantgarde im Jazz mit einer tiefgründigen Seele. Wer sie einmal live erleben konnte, kann es um so mehr verstehen. Mit pointiertem Witz, tiefer Musikalität und einem feinen Gespür für das Unerwartete, hat sie den Jazz über Jahrzehnte hinweg auf diese ganz eigene Weise geprägt. Ihr Album Life Goes On, erschienen 2020 bei ECM, ist ein leises, tiefgründiges Spätwerk – getragen von der engen musikalischen Verbindung zu Steve Swallow am Bass und Andy Sheppard am Saxophon, mit denen Bley viele Jahre ein eingeschworenes Trio bildete. Gleich den ersten Titel – und zugleich die namensgebende Suite des Albums – „Life Goes On“ eröffnet sie mit wenigen, fast zögerlichen Klaviertönen – sparsam gesetzt, wie hingetupft und dennoch zugleich rhythmisch schwingend. Immer wieder setzt sie einen einzelnen akzentuiert gesetzten Ton dazwischen. Dann das sanfte Einsetzen von Steve Swallows singendem E-Bass und Andy Sheppards feinsinnigem Tenorsaxofon. Wahrhaft meisterlich, wie die Watt/Puppy dieses subtile Spiel mühelos und leichtfüßig übermittelt: Mit einem perfekten Timing, der wunderbaren atmenden tonalen Darstellung des Flügels, dazu der satte, tiefe und körperliche Ton Swallows Bassgitarrenspiels, zudem Andy Sheppard seine hauchzarten Saxophonlinien hinzufügt. Fehlt in der Wiedergabe insbesondere das Timing, werden Sie die Qualität und Kunst dieses Trios nicht entdecken können. Der Spielwitz geht verloren, die Musik triftet ins Langweilige ab, der Zauber geht gänzlich verloren – natürlich nicht bei den Watt/Puppy. „Vi Gnin“ ist ein eindrucksvolles Stück des beninischen Gitarristen und Sängers Lionel Loueke, das auf seinem 2018 erschienenen Album The Journey (Aparté, AP184, 2018) zu hören ist. Mit seiner warmen Stimme und seinem unverwechselbaren Gitarrenspiel nimmt Lionel Loueke den Hörer mit auf eine Reise in seine westafrikanische Heimat. Er singt in seiner Muttersprache, die Vokale sind rund und fließend, mit einem natürlichen Timbre, und berührenden Klangfarben. Stimme und Gitarre stehen greifbar im Raum, und geben dem stillen, getragenen Stück wunderbaren Ausdruck. Zum Weinen schön – beweisen die Watt/Puppy, wie nahe und unverfälscht sie den Hörer in diese intime Atmosphäre blicken und hören lassen.
Um zu hören, was die Watt/Puppy in den unteren Tonlagen kann, wähle ich „Eric Dolphy Album Musical Prophet (Resonance Records), aufgenommen 1969 im MPS-Studio in Villingen, und erstmals 1970 auf dem deutschen Label MPS veröffentlicht. Es gehört für mich zur Jazz-Avantgarde der besonderen Klasse und wurde von Resonance Records vor ein paar Jahren neu herausgebracht. Ich liebe das Titelstück „Muses for Richard Davis“. Es ist eine ruhige, fast spirituelle Ballade, die Davis' Kontrabass in Ton und musikalische Sensibilität in den Mittelpunkt stellt. Herrlich, wie der körperhaft samtig warm bis schnurrend holzige Ton von Davis, von Dolphys Bassklarinette mal harmonisch begleitend, mal mit einer dunklen, dann wieder mit einer obertonreichen Phrasierung begleitet wird. Es ist ein musikalischer Dialog zweier herausragender Künstler, der in der Wiedergabe sowohl Klasse von der Elektronik als auch vom Lautsprecher verlangt. Natürlich hätte ich für diese Klangbeschreibung auch Stücke mit knalligem elektrischem Bass wählen können – habe ich auch gehört, von Yellow bis … – glauben Sie mir, das kann diese Box ausreichend. Braucht es aber Tiefton mit Charakter, Klangfarben und einer körperlich spürbaren Energie – gerade bei akustischen Instrumenten – überzeugt auch hier die Wilson Audio: Holz, Schwingen, Körper und Energie kommen glaubwürdig zusammen und machen Jazz-Avantgarde, aber auch jedes andere Genre zu einem Erlebnis. Ich denke, es ist die gut ausgelegte Konstruktion der Watt und die gut gewählte Frequenzankopplung der Puppy, die diese Stimmigkeit und Natürlichkeit ohne Verfärbung ermöglichen. Die Fähigkeit der neuen Watt/Puppy, Räume und Körper exzellent zu reproduzieren, habe ich ja bereits an mehreren Stellen beschrieben. Aufnahmen in Hallen, Clubs, oder in großen Konzertsälen gehen da nochmals drüber hinaus und stellen ihre eigenen Anforderungen sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe. Ich schätze die Aufnahme der fünf Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven, interpretiert von der renommierten Pianistin Mitsuko Uchida, begleitet von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle (Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte Nr.1-5, Label BPHR). Uchida überzeugt mit ihrer charakteristischen Klarheit und Eleganz, während Rattle mit seinen Philharmonikern mit Präzision, Tiefe und einem ausgeprägten Gespür für Beethovens Komposition begleitet. Der Konzertsaal – ich vermute die Philharmonie Berlin – ist dezent, aber hörbar mit natürlichem Hall und Luft wahrnehmbar. Die Orchestergruppen werden in ihrer Tiefe und Breite realistisch auf der Bühne dargestellt, während Uchidas Flügel transparent, warm und dennoch akzentuiert im Vordergrund eingebunden ist. Die Watt/Puppy entfaltet die Feinheit dieser Live-Produktion mit hoher Transparenz und Natürlichkeit, ohne aufzudicken kann sie faszinieren.
Zum Vergleich höre ich die Einspielung von Argerich und Abbado mit dem Mahler Chamber Orchestra: Sowohl die interpretatorischen Feinheiten als auch die audiophilen Aspekte sind klar heraushörbar. Die Aufnahme mit Argerich ist intimer und direkter, mit vergleichsweise weniger Tiefenstaffelung. Auch tonal fällt es leicht, die Unterschiede wahrzunehmen: Uchida/Rattle bieten eine höhere Durchdringung mit musikalischer Eleganz, während Argerich/Abbado eine emotional etwas packendere, lebendigere Interpretation gelingt – wenn es auch gelegentlich auf Kosten der klanglichen Balance geht. Mit der Watt/Puppy macht es jedenfalls Spaß, Interpretationen zu vergleichen. Timbre, dynamische Unterschiede, oder Feinheiten der Interpretation – alles ist da. Und wenn zudem die Aufnahme stimmt, begeistert sie auch mit einer exzellenten räumlichen und plastischen Abbildung. Dass der Lautsprecher auch laut und Rock und Pop kann, obwohl er so tiefe Einblicke in die Musik erlaubt und deshalb vielleicht als zu feingeistig dafür gelten könnte, war dennoch sehr schnell klar. Ich hörte alte Klassiker von Jimmy Hendrix bis Kraftwerk – die Watt/Puppy kann richtig Spass machen, mitreisend, emotional, packend. Zuletzt spielte ich Stücke aus Deep Purples Album Made in Japan (EMI Music Switzerland AG/2014): Einfach klasse, wie dieser Live-Mitschnitt unter die Haut geht…
Bei der Frage zur passenden Verstärkerleistung kann ich Entwarnung geben: Mit meiner Pass XA 25 AC, mit nominell 50 W Class A an vier Ohm konnte ich überaus zufrieden Musik jegliches Genre genießen. Besonders die authentische Tonalität der Pass war immer wieder eine Freude. Ein befreundeter Händler kam auf dem Weg zu einem anderen Kunden vorbei und hatte aus seiner Vorführung einen Aavik I-880 Vollverstärker dabei. Da ich die außergewöhnlichen Qualitäten des Verstärkers bereits kannte, war es verlockend, damit auch die Watt/Puppy zu hören. Wir haben von der Aavik allerdings nur die Endstufe genutzt, da ich in erster Linie einen Vergleich bei deutlich höherer Verstärkerleistung haben wollte. Zweimal 400 Watt an vier Ohm bringen noch mehr Griffigkeit und Kontur. Auch die dynamischen Fähigkeiten der Watt/Puppy wurden damit noch klarer. Am späten Abend hörten wir bei leisen Pegel Klaviermusik aus Nitai Hershokovits' Album von Call On The Old Wise (ECM Records/2023). Großartig wie dieser Lautsprecher auch bei unterschwelliger Begleitmusik doch immer wieder die Aufmerksamkeit zur Musik lenkt. Sicherlich auch ein Verdienst seines relativ hohen Wirkungsgrades.
Wo ist die Watt/Puppy klanglich in der Wilson-Audio-Hierarchie einzuordnen? Rein von der Papierform besitzt die Sasha V einen vergleichbaren Systemaufbau, aber auch ein deutlich größeres Volumen der Basseinheit, das einen Tiefgang hinab bis 20 Hertz erlaubt. Über alles weitere könnte ich aufgrund mangelnder Hörerfahrung mit der Sasha nur spekulieren. Die Sabrina X kenne ich dagegen sehr gut, da sie normalerweise an fast gleicher Stelle in meinem Hörraum steht. Sie ist eine echte Wilson und ein klasse Lautsprecher. Die Watt/Puppy verschiebt jedoch auf Anhieb die Grenzen hörbar nach oben. Sie erlaubt einen weitaus tieferen und subtileren Einblick in das Geschehen, ganz gleich, welches Genre Sie auch präferieren mögen. Raum, tonaler Charakter und das natürliche Timbre stimmen und machen alles Gehörte authentischer, vollständiger, richtiger – großartig! Sie merken schon, ich mag sie, die neue Watt/Puppy!
Gehört mit
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Laufwerk | Reed Muse 1c Reibrad |
Tonarm | Reed 5A |
Tonabnehmer | Xquisite Fire |
Streamer | DCS Bartok |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch/Netzwerkswitch A3 |
Vorstufe | Westminster Quest, Nagra Classic |
Endstufe | Pass XA25 Stereoendstufe |
Vollverstärker | Aavik I-880 |
Lautsprecher | Wilson Audio Sabrina X |
Kabel | Ansuz Speaker Cable D3, Signalz C2, Digitalz D2 und Mainz D3, D2, C3, A1, Vovox Fortis IC Balanced |
Zubehör | AHP Klangmodul, Ansuz Sparkz Harmonizer TC3, Darkz Control T2, Sortz Signatue Anti Arial Resonance Coil undAnsuz Mainz8 C3, Degritter Mk2, SBooster Netzteil Mk2 |
Herstellerangaben
The WATT/Puppy
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Treiber | Tieftöner: 2 x 20,32cm, Mitteltöner: 1 x 17,78cm, Hochtöner: 1 x 2,54cm |
Empfindlichkeit | 89dB @ 1W @ 1m @ 1kHz |
Impedanz | 4Ω / minimum 2,87Ω @ 86Hz |
empf. Verstärkerleistung | 25W pro Kanal |
Frequenzgang | 26Hz - 30kHz ±3dB |
Gehäusetyp | Tieftöner: Rear Ported, Mitteltöner: Rear Vented, Hochtöner: Geschlossen |
Abmessungen (H/B/T) | 105/30,48/47,44cm (ohne Spikes) |
Gewicht pro Stück | 72,57kg |
Versandgewicht gesamt | circa 235,87kg |
Preis | 50.000 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
SilentPower, eine Tochtergesellschaft von iFi audio, stellt den OMNI LAN vor, ein optisch isoliertes Netzwerk-Switch, Mit dreistufiger galvanischer Isolation, Femto-Präzisions-Taktung und Echtzeit-Leistungsüberwachung beseitigt es Interferenzen und stellt die Timing-Präzision an der Quelle wieder her.
Im Herzen des OMNI LAN steht die optische Isolation, die eingehende Daten in Licht umwandelt und so eine vollständige elektrische Trennung zwischen Ein- und Ausgangssignal schafft. Dies eliminiert elektrisches Rauschen und verbessert Präzision und Effizienz des Systems erheblich. Mit 13 Ports, darunter vier „Ultra-Pure“-Ports mit dreistufiger galvanischer Isolation für kritische AV-Komponenten und neun „Standard“-Ports mit galvanischer Isolation für weniger kritische Geräte, bietet das OMNI LAN eine benutzerfreundliche Plug-and-Play-Lösung.
Beim OMNI LAN setzt SilentPower fortschrittliche Strategien ein, um ein jitter- und rauschfreies Ergebnis zu gewährleistem: Nach der optischen galvanischen Isolation wird das Signal regeneriert, um eine reine Signalübertragung sicherzustellen. Das integrierte GMT (Global Master Timing) System eliminiert Jitter und bietet eine ultra-stabile Taktgebung. Ein dynamisches TFT-Display liefert Echtzeit-Bandbreitendaten für jeden Port und ermöglicht die einfache Anpassung von Einstellungen zur Takt-Synchronisation und Erdung. Mit der iFi Nexis-App können Benutzer das OMNI LAN bequem von überall im Haus überwachen und steuern. Firmware-Updates werden nahtlos über die App durchgeführt, so dass das Gerät stets auf dem neuesten Stand bleibt.
Für professionelle Installationen bietet das OMNI Rack Mount Kit erweiterte Möglichkeiten. Hergestellt aus kaltgewalztem Stahl und optimiert für die Belüftung, unterstützt es Einzel- und Doppelgerät-Konfigurationen und schafft einen leistungsstarken 24-Port-Switch bei Einsatz von zwei Geräten. Der OMNI LAN von SilentPower ist mehr als nur ein Netzwerk-Switch; er ist eine Investition in die Zukunft eines AV-Systems, die sicherstellt, dass man das volle Potenzial seiner hochwertigen Audio- und Videokomponenten ausschöpfen kann. Schlüsselfunktionen des OMNI LAN:
Der OMNI LAN ist ab sofort für 800, das OMNI Rack Mount Kit für 100 Euro bei WOD Audio erhältlich.
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Kürzlich veranstaltete Acoustic Systems in Person von Axinia Schäfer, die für die Leitung der Firma verantwortlich zeichnet, und Dietrich Brakemeier, dem die technische Entwicklung der Analogkomponenten obliegt, in den Firmenräumen in Hofstetten den 1. Audiophilen Analog Workshop. Der dauerte zwei Tage und endete mit einen Klavier-Solo-Konzert.
Auch wenn andere Termine die Teilnahme am Sonntag unmöglich machten, konnte ich mir den Besuch der absoluten High-End-Analog-Schmiede natürlich nicht entgehen lassen, zumal in der Einladung von einem „lockeren Programm“ die Rede war und selbst die genannte Anfangszeit – „am späten Vormittag, ganz zwanglos“ – signalisierte, dass hier das Vergnügen im Vordergrund stand. Diese Einschätzung erwies sich spätestens beim meinem Eintreffen in der Firma als zutreffend, denn dort begegnete ich neben den beiden Veranstaltern nur noch einem Gast – die übrigen Analog-Fans hatten sich vom fast sommerlichen Wetter und der idyllischen Umgebung in der Nähe des Ammersees zum Besuch eines Biergartens verleiten lassen, was mir nur recht war, hatte ich so doch ausreichend Zeit, mich im recht großen Hörraum umzusehen. Hier die Liste der dort verwendeten Komponenten:
Da bleibt nur noch anzumerken, dass am Samstag nicht mit der Vitus-Endstufe, sondern allein mit der von Dietrich Brakemeier modifizierten WaVac vorgeführt wurde und zum Plattenspieler als weitere Programmquelle noch eine Studer A80 hinzu kam. In den für die Öffentlichkeit bestimmten Räumen wie dem Empfangsbereich, den Büros, der Küche und dem Hörraum, aber auch in denen der Produktion konnte man die ein oder andere Bandmaschine entdecken. Eine Studer A810 – natürlich in der Edelausführung mit VU-Metern –, eine A80 oder eine Telefunken M15 macht mich ja schon lange nicht mehr unruhig. Aber Dietrich Brakemeier hat noch ganz andere Schätzchen in seiner Sammlung: Da wäre zum Beispiel eine auf's feinste restaurierte Studer C37, die statt wie sonst üblich in einem in die Jahre gekommenen Studio-Rack in einer UMS-Haller-Konstruktion montiert ist. Ebenso außergewöhnlich wie das Äußere dieser Röhrenmaschine ist ihr Erhaltungszustand: einfach beeindruckend.
Doch zurück in den Hörraum: Dort fasziniert mich vor allem der Titan-Grand-Complication-Tonarm, bei dem alle Einstellungen dank einer Vielzahl von Mikormeterschrauben nicht nur sehr exakt vorzunehmen, sondern auch reproduziertbar sind. Da ist eine Justage im Bereich von Bruchteilen eines Millimeters nicht länger audiophiles Wunschdenken, sondern plötzlich Realität. Beispiel gefällig? Um den vertikalen Abtastwinkel – oder Vertical Tracking Angle (VTA) – respektive den Eintauchwinkel der Nadel in die Rille einzustellen, verändert man üblicherweise die Tonarmhöhe und damit die gesamte Geometrie des Armes: Steht der Arm nicht mehr parallel zur Platte, sondern hinten ein wenig höher, verkürzt sich auch – wenn auch minimal – die effektive Länge und infolgedessen stimmt auch der Kröpfungswinkel nicht mehr. Nicht so bei Dietrich Brakemeiers Tonarmen. Hier stellt man den VTA direkt im Headshell ein, ohne die übrige Geometrie zu verändern – und beim Titan G.C. sogar reproduzierbar! Doch ich schweife ab.
Die zwischenzeitliche Abwesenheit der übrigen Gäste erlaubte auch, ganz in Ruhe mit Dietrich Brakmeier zu fachsimplen, vor allem natürlich über seinen einzigartigen Tonarm, der die penible Justage eines Tonabnehmers von einer Gefühlssache oder dem bei einigen Audiophilen so beliebtrem tagelangen Herumprobieren mit etwaigen aussagekräftigen Scheiben zur exakten Wissenschaft macht. Trotz des in Anbetracht des Aufwandes zwar angemessenen, für die aller meisten Analog-Fans aber leider dennoch prohibitiven Preises von 70.000 Euro für den Grand Complication ist Acoustical Systems wegen Vorbestellung einerseits und der relativ langen Fertigungszeit andererseits gezwungen, Warteleisten für die Auslieferung des Tonarms zu führen. Ich konnte dessen Entwickler immerhin die Zusage abringen, einen Grand Complication zum Test zu bekommen, sobald die Vorbestellungen abgearbeitet sind. Wenn der dann noch auf einem Astellar montiert wäre...
Axinina Schäfer und Dietrich Brakemeier hatten zur ersten Veranstaltung nur ihnen gut bekannte Audiophile eingeladen, da sie das Treffen auch als Generalprobe für weitere Aktivitäten dieser Art ansahen. Es galt unter anderem herauszufinden, wie gut man auf den jeweils drei Plätzen der drei Reihen das hören konnte, was demonstriert werden sollte. Aufgrund des recht großen Abstandes von den fast 2,40 Meter hohen und über einen Meter breiten Elektrostaten konnte man zumindenst auf den sechs Plätzen der ersten beiden Reihen, die ich ausprobiert habe, hervorragend dem musikalischen Geschehen folgen. Und auch von den „Hinterbänklern“ kamen keine Beschwerden. Dafür war der Klang der Kette einfach zu ausgewogen, detailreich und dynamisch. Die Abbildungsgröße und die Raumillusion ließen – auch auf den äußeren Plätzen – keine Wünsche offen. Trotz aller Energie, der großartigen Feinzeichnung und der Schnelligkeit der Schallwandler blieb die Wiedergabe stets angenehm und entspannt. Beste Voraussetzungen also für stundenlangen und dennoch Erkenntnis fördernden Musikgenuss.
Apropos entpannt: Das war auch unser Gastgeber. Er bestand nicht auf den einzelnen Programmpunkten, von denen die meisten dann doch nach und nach von den Anwesenden angesprochen wurden, die in der Einladung auch gebeten worden waren, eigene Tonträger mitzubringen. In der lockeren Gesprächsatmosphäre von gleichgesinnten Analog-Liebhabern entpuppte sich etwa ein hochgelobtes und -gehandeltes Reissue eines Jazz-Klassikers der amerikanischen Originalpressung als hoffnunglos unterlegen – schön, wenn man zum Vergleich über eine so umfangreiche Sammlung legendärer Klassik- und Jazz-Aufnahmen verfügt wie Dietrich Brakemeier. Natürlich arbeitete die Kette auch die Unterschiede zwischen einer normalen LP und einer von CoolTech kryogen behandelten Scheibe von sommelier du son fein heraus. Wie meistens bei diesen Vergleichen waren die Unterschiede für alle wahrnehmbar, wobei die Bewertung der Klangunterschiede die Hörer aber in zwei Gruppen teilte – Geschmacksache eben.
Einer der Gäste hatte neben einem Tonband auch einen sogenannten „Mastercut“ der Firma Supersense in Wien mitgebracht, wobei natürlich die Provienz des dafür verwendeten Bandes nicht eindeutig ist. Jedenfalls klang die Lackfolie oder Dubplate ganz hervorragend, ja sogar so gut, dass das mitgebrachte, auf der A80 abgespielte Viertel-Zoll-Band dagegen klar abfiel. Des Rätsels Lösung: Der Besitzer des Mastercuts hatte diesen, um ihn vor Beschädgung durch allzu häufiges Abspielen zu bewahren, auf das Band überspielt. Leider mit mäßigem Erfolg. Dennoch war es schön zu hören, dass bei einem Band/Schallplatte-Vergleich letztere einmal die Nase vorn hat. Jedenfalls verging die Zeit in Gegenwart der ebenso engagierten wie kenntnisreichen Workshop-Teilnehmer wie im Fluge. Auch wenn ich nur einen von zwei Tagen zugegen war: Ich kann Acoustical Systems' Analog Workshop nur empfehlen. Wenn Sie eine Einladung zu einer der folgenden Veranstaltungen ergattern können, nehmen Sie sie wahr!
Hersteller
Acoustical Systems
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Anschrift | Axinia Schäfer Am Büchele 2 86928 Hofstetten |
info@acoustical-systems.com | |
Web | www.acoustical-systems.de |
Vor 100 Jahren begann die Luxman Geschichte mit einer Vision: Klang nicht nur hörbar, sondern erlebbar zu machen. Gegründet von Tetsuo Hayakawa, der seine Leidenschaft für Technik und Kunst von seinem Vater Uzaburo erbte, entwickelte sich Luxman von einem kleinen Radiohersteller zu einer Ikone der Audiowelt.
In Japan und ganz Asien genießen hochwertige Kopfhörer einen besonders hohen Stellenwert. Kleine Wohnungen mit dünnen Wänden, der tägliche Pendelverkehr in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln und eine Kultur der Höflichkeit und Zurückhaltung haben das private Hören über Kopfhörer tief im Alltag verankert. Technikbegeisterung und höchste Ansprüche an Klangqualität – gepflegt von zahlreichen legendären japanischen Herstellern – prägen eine weltweit einzigartige Kopfhörerkultur. Luxman entwickelte sich in dieser Umgebung und stellt mit dem P-100C ein Meisterstück vor, das genau diesen Ansprüchen gerecht wird: das erste Modell der neuen Centennial-Serie. Technische Innovation, handwerkliche Vollendung und emotionale Tiefe verschmelzen hier auf höchstem Niveau. Jedes Exemplar entsteht in aufwendiger Manufakturarbeit in Japan und verkörpert 100 Jahre audiophile Leidenschaft.
Für ultimative Klanggenuss im High-End-Kopfhörerbereich können zwei P-100C im Monobetrieb gekoppelt werden. In dieser Parallel-BTL-Konfiguration arbeitet jedes Gerät als reiner Mono-Verstärker, wobei alle acht LIFES-Verstärkerkanäle gebündelt ihre Kraft entfalten. Dies führt zu einer nochmals gesteigerten Dynamik, einer unerschütterlichen Kontrolle über jeden Kopfhörer und einer atemberaubenden Klarheit selbst in komplexesten Musikpassagen – ein audiophiles Erlebnis der absoluten Spitzenklasse.
Die Entwicklung der Luxman Kopfhörerverstärker ist eng mit der firmeneigenen ODNF-Technologie (Only Distortion Negative Feedback) verbunden. Bereits 2002 setzte Luxman mit dem Modell P-1 einen Meilenstein. Die ODNF-Technologie, die ausschließlich Verzerrungskomponenten rückkoppelt und das Musiksignal weitgehend unangetastet lässt, prägte auch spätere Modelle wie den renommierten P-750u MARK II. Mit dem P-100C präsentiert Luxman nun die nächste Evolutionsstufe: das neu entwickelte LIFES (Luxman Integrated Feedback Engine System). Aufbauend auf den Stärken von ODNF wurden Schaltungen und Bauteile grundlegend neu gestaltet. Dank neu entwickelter Hochleistungs-FETs und langlebiger, hochwertiger Komponenten konnte die Verzerrung gegenüber ODNF halbiert und das Signal-Rausch-Verhältnis um über 3 Dezibel verbessert werden. So eliminiert LIFES Verzerrungen nahezu vollständig und bewahrt dennoch die natürliche Lebendigkeit des Musiksignals. Das Ergebnis: eine gesteigerte Ruhe im Klangbild, feinere Instrumentendarstellung und eine nochmals erhöhte Dynamik sowie eine außergewöhnlich offene, transparente und dynamische Klangbühne.
Ein weiteres herausragendes Merkmal ist die neu entwickelte LECUA-EX Schaltung. Über 20 Jahre Forschung flossen in diese hochpräzise Lautstärkeregelung, die gerade bei niedrigen Lautstärken eine unvergleichliche Klangreinheit sicherstellt. Das Solid-State-System, ausgestattet mit einem feinfühligen Drehgeber und Gewichtsrotationsmechanismus, ermöglicht eine ultrafeine Abstufung in 200 Schritten à 0,5 Dezibel. Zusätzlich bietet der LECUA-EX eine dreistufige Empfindlichkeitsumschaltung und eine LR-Balance-Funktion zur optimalen Anpassung an verschiedenste Kopfhörer. Eine große 7-Segment-LED-Anzeige garantiert eine präzise, jederzeit reproduzierbare Lautstärkeeinstellung – perfekt für ambitionierte Hörer.
Der P-100C setzt auf vier identisch aufgebaute, diskrete LIFES-Verstärkerkanäle und bietet höchste Flexibilität für unterschiedlichste Kopfhörerkonfigurationen:
Jeder P-100C entsteht in Luxmans japanischer Manufaktur in sorgfältiger Handarbeit. Das resonanzarme Gehäuse im Loopless-Design unterdrückt elektromagnetische Störungen konsequent und bewahrt so die Integrität des Musiksignals. Die Stromversorgung folgt einem kompromisslosen Konzept: Zwei unabhängige, hochstabile OI-Transformatoren für die linke und rechte Kanalsektion sowie separate Transformatoren für die Steuerkreise sorgen für maximale Stabilität. Acht großzügig dimensionierte Kondensatoren – vier mit 10.000 Mikrofarad für die Ausgangsstufen und vier mit 3.300 Mikrofarad für die Treiberstufen – gewährleisten eine unabhängige und kraftvolle Energieversorgung jedes Kanals. Nur ausgewählte High-End-Komponenten, darunter verlustarme Lautsprecherrelais und sauerstofffreie Kupferkabel, finden Verwendung. Die edle CENTENNIAL-Plakette an der Front des P-100C unterstreicht seine besondere Stellung in der Geschichte Luxmans.
Der Luxman P-100C ist ab sofort im autorisierten Fachhandel erhältlich. Der Preis beträgt 13.000 Euro.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
hifi@iad-gmbh.de |
Eigentlich machen wir bei Hifistatement keine Vergleichstests zwischen mehreren Geräten. Aber man kann ja mal eine Ausnahme machen. Dem Angebot, mich gleich mit vier USB-Re-Clockern des griechischen Herstellers Ideon Audio aus völlig unterschiedlichen Preisklassen zu beschäftigen, konnte ich nicht widerstehen.
Mit den DACs Ayazi MK2 und Absolute Epsilon der kleinen, aber feinen Digital-Schmiede Ideon Audio hatte sich Kollege Wolfgang Kemper bereits ausführlich beschäftigt und war von beiden Geräten überaus positiv angetan. Dabei konnte er sich beim Test des Spitzenmodells Absolute Epsilon allerdings nur am Rande mit dem dazu passenden Re-Clocker Absolute Time auseinandersetzen.Das holen wir jetzt nach und befassen uns ausführlich mit den Re-Clocker Modellen 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time und Absolute Time Signature.
USB ist per Stand heute die gängigste Schnittstelle, um digitale Audio-Daten von einer Computer-basierten digitalen Musikquelle, wie einem PC oder auch einem speziellen Audio-Server, zu einem DAC zu übertragen. Fast alle DACs haben heutzutage einen USB-Eingang. Die USB-Verbindung ist einfach in ihrer Handhabung und kann PCM-Daten bis hinauf zu 384 Kilohertz und höher sowie DSD-Daten bis DSD512 problemlos übertragen, während beispielsweise bei S/PDIF bei 192 Kilohertz und DSD64 Schluss ist. Soweit so gut – aber: So schön es auch ist, dass USB hohe Auflösungen unterstützt, so ungeeignet ist die Verbindung grundsätzlich für die hochwertige Musikwiedergabe. USB wurde nicht speziell für Audiozwecke entwickelt, sondern um eine universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Festplatten oder Druckern zu schaffen, bei denen die zeitliche Genauigkeit keine Priorität hat. Wenn bei der Datenübertragung am Computer ein Fehler auftritt, wird die Übertragung so lange wiederholt, bis die Datenübertragung fehlerfrei abgeschlossen ist.
Bei der Übertragung von digitalen Musik-Daten ist das völlig anders: Die Daten werden in Echtzeit übertragen. Fehler oder Verluste bei der Signalübertragung werden konzeptionsbedingt nicht korrigiert. Die USB-Schnittstelle ist anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, die bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die leidige 5-Volt-Stromversorgungsleitung des USB-Standards, die sehr nahe zu den empfindlichen Datensignalen geführt wird, auf die man aber nicht so einfach verzichten kann. Das ist alles nicht neu, deshalb verwundert es umso mehr, dass selbst bei Anlagen in höheren und höchsten Preisregionen dieser Problematik mitunter wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Und genau an dieser Stelle kommen die Re-Clocker von Ideon Audio ins Spiel. Alle vier Modelle sollen Signalverschlechterungen auf der USB-Übertragungsstrecke aufgrund von Kabelverlusten, schlechten Stromversorgungen und Taktfehlern kompensieren und korrigieren. Die Besonderheit ist dabei, dass es immer per USB rein und auch wieder per USB raus geht. Eine Umsetzung auf ein anderes Datenformat, wie S/PDIF oder I2S, findet nicht statt. Ideon geht die vorstehend genannten USB-Schwachpunkte auf drei Ebenen an. Das Ganze heißt dann prägnant 3R und steht für Re-Drive, Re-Clock und Re-Generate.
Der Kern-Chip, der in allen vier Re-Clocker Modellen zum Einsatz kommt, ist ein individuell konfigurierbarer Hi-Speed-Hub-Controller der neuesten Generation. Für diesen Chip hat Ideon eine eigene Firmware entwickelt. In den Chip implementiert ist laut Ideon eine Signalverstärkung und -korrektur sowohl am Eingang als auch am Ausgang des Re-Clocking-Prozesses (Re-Drive). Damit sollen insbesondere die Auswirkungen der nachfolgenden USB-Verbindung zum DAC minimiert werden. Seinen Takt bezieht der Chip von einem hochpräzisen Clock Oszillator. Damit wird der von der Quelle kommende Datenstrom präzise neu getaktet (Re-Clocking), wodurch insbesondere Jitter minimiert werden soll. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Clock-Signale haben an dieser Stelle keinen Bezug zu den Audio-Sample-Rate-Frequenzen und sind nicht unmittelbar in die Signalwandlung eingebunden. Re-clocked wird vielmehr der USB-Datenstrom, womit dem angeschlossenen DAC die Arbeit erleichtert werden soll.
Darüber hinaus wird die meist verunreinigte 5 Volt Spannung, die von der Quelle (Computer) über das USB-Kabel kommt, abgetrennt und durch eine intern erzeugte, wesentlich saubere und rauschärmere 5 Volt Stromversorgung am Ausgang ersetzt (Re-generate). Auf dieser gemeinsamen Basis unterscheiden sich die vier Re-Clocker Modelle vor allem in der Qualität des zum Einsatz kommenden Clock Oszillators sowie im Aufwand für die Stromversorgung und die Gehäuse.
Der Einstieg in die Re-Clocking-Welt von Ideon erfolgt mit dem 3R USB Renaissance, ein kleines flaches Kästchen im Taschenformat. Das Gehäuse besteht aus Aluminium mit abgerundeten Seitenwänden, die Frontseiten sind aus Kunststoff. Die Spannungsversorgung erfolgt durch das mitgelieferte Steckernetzteil (Schaltnetzteil). Es gibt einen USB-Anschluss des Typs B (Eingang) und eine USB-Buchse des Typs A (Ausgang). Ferner finden wir noch zwei LEDs, von denen die eine gelb leuchtet, wenn die USB-Quelle angeschlossen ist, und die andere grün, wenn die Spannungsversorgung angeschlossen ist.
Mit dem Modell 3R Master Time machen wir einen gewaltigen Satz – auch preislich – auf die Stufe eines ausgewachsenen High End Geräts. Das massive Aluminium-Gehäuse sorgt für Stabilität und eine leistungsfähigere Clock soll für eine optimierte Performance sorgen. Für das hohe Gewicht des Geräts von 7 Kilogramm ist neben dem Gehäuse vor allem der große Ringkern-Transformator verantwortlich. Dieser ist die Basis für ein Linear-Netzteil mit ordentlich Siebkapazitäten und einer mehrstufigen Spannungsstabilisierung mit hochwertigen integrierten Reglern. Auch hier gibt es einen USB-Eingang und einen USB-Ausgang. Zusätzlich finden wir auf der Rückseite noch einen Kippschalter, mit dem sich die 5-Volt-Spannung auf der USB-Leitung zum DAC ein- und ausschalten lässt. Auf dieses Detail werde ich gleich noch einmal zurückkommen.
Aber es geht noch mehr: Der Absolute Time wartet mit einem aus einem Aluminiumblock gefrästen Gehäuse auf und der Ringkern-Transformator für das Netzteil fällt um einiges größer aus. Die Gleichrichtung erfolgt mit einer aktiven Brückengleichrichterschaltung, die komplett auf die sonst üblichen Dioden verzichtet und so das Dioden-Gleichrichterrauschen weitgehend eliminieren soll. Die Siebkapazitäten fallen deutlich üppiger aus und als Siebkondensatoren kommen durchgehend die in audiophilen Kreisen bestens beleumundeten ELMA-Silmic-II-Typen mit niedrigen ESR-Werten zum Einsatz. Am USB-Eingang finden wir zusätzlich eine proprietäre dreistufige Rauschunterdrückungsschaltung vor. Für den Clock Oszillator kommt ein deutlich höherwertiges Exemplar zum Einsatz. Zusätzlich verfügt der Absolute Time über einen vollständig separierten S/PDIF Zweig mit eigenständiger ultra-rauscharmer, jitterfreien Re-Clocking Plattform und mit einem 12-Megahertz-Masterclock-Ausgang für externe digitale Signalquellen. Damit soll auch Besitzern von CD-Playern zu einer optimierten Performance verholfen werden. Eine Signalumsetzung zwischen USB und S/PDIF findet nicht statt; es ist also nicht möglich per USB in den Re-Clocker rein und per S/PDIF wieder raus zugehen. Die Module für den USB- und S/PDIF-Zweig sind steckbar ausgeführt, so dass Upgrades zu einem späteren Zeitpunkt problemlos möglich sein sollten.
Und wenn das Verhältnis von Aufwand und Nutzen gar keine Rolle mehr spielt, dann landet man beim Topmodell Absolute Time Signature. Hier werden zwei komplette Absolute Time USB-Module kaskadiert. Gleichzeitig ist der Aufwand für die Stromversorgung auf die Spitze getrieben: zwei Ringkern-Transformatoren, nahezu eine Verdopplung der Siebkapazitäten und in der zweiten Stufe der Spannungsstabilisierung wird einer der ohnehin rauschärmsten Spannungsregler, die es gibt, in einer Parallelkonfiguration eingesetzt, um das Rauschen noch weiter zu drücken. Verpackt ist das Ganze in einem im Vergleich zum Absolute Time doppelt so tiefen, 22 Kilogramm (!) schweren Gehäuse, das den Absolute Time wie den kleineren Bruder aussehen lässt. Für den Hörtest wähle ich zum Einstieg ein Notebook, auf dem eine mit AudiophileOptimizer 3.0 optimierte Installation von Windows Server 2019 läuft und bei dem als Medienplayer JRiver 24 zum Einsatz kommt. Weitere Tuning-Maßnahmen gibt es nicht, außer dass ich das Notebook beim Musikhören grundsätzlich im Akku-Betrieb laufen lasse. Vom USB Ausgang des Notebooks geht es zu einem der Ideon Re-Clocker-Modelle und von dort in meinem PS Audio DirectStream DAC.
Die folgenden Klangeindrücke habe ich mit dem „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) gesammelt. Granados verwendet in diesem Werk komplexe harmonische Strukturen und raffinierte Melodiebögen, die das Gefühl von Leidenschaft und Melancholie einfangen. Die vorliegende Aufnahme ist in jeder Hinsicht exzellent und eignet sich für den anspruchsvollen Re-Clocker Vergleich ganz hervorragend: große Orchesterbesetzung tief gestaffelt, ausdrucksstarke, massive Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte, markante Bläser, filigrane Piano- und Fortissimo-Passagen im Wechsel. Wenn das Notebook direkt an meinen DAC angeschlossen ist, klingt es zwar überraschend frisch und lebhaft, aber auch irgendwie „digital“. Die massiven Streichereinsätze sind mir einfach zu hart und zu dünn und die Blechbläser sind bei ihren Einsätzen richtig anstrengend. Die räumliche Abbildung suggeriert zwar große Tiefe, bleibt aber im Diffusen hängen.
Mit dem Einstiegsmodell 3R USB Renaissance ergibt sich eine deutlichere Verbesserung des Klangs in allen Bereichen, die zu hören, keiner großen Anstrengung bedarf. Wie groß die Verbesserung wirklich ist, wird klar, wenn ich das Kästchen wieder aus dem Signalweg entferne. Mit dem 3R USB Renaissance gewinnen die ausdrucksstarken Streichereinsätze einerseits an Strahlkraft und verlieren andererseits deutlich an Härte. Ohne 3R USB Renaissance wirken diese Passagen im direkten Vergleich doch sehr grobkörnig. Gleichzeitig ergibt sich mit dem 3R Renaissance ein besserer Einblick in die Details, Feinheiten und tieferen Strukturen des Stücks. Die Bläser, die den Höhepunkt einleiten, sind besser fokussiert und erklingen nicht mehr einfach undefiniert aus der Tiefe des Raums. Das kommt auch einer wesentlich klareren Darstellung des Raums insgesamt zugute. Eine gute Tuning-Maßnahme ist, das einfache Steckernetzteil – Sie kennen meine „Allergie“ gegen diese Art der Stromversorgung – durch ein gutes Linear-Netzteil ersetzt. Damit gewinnt die Wiedergabe in allen Bereichen, vor allem aber an innerer Ruhe. Doch lassen Sie bitte, was die Investition in ein Netzteil betrifft, die Kirche im Dorf; das Niveau des 3R Master Time ist durch eine noch so gute externe Stromversorgung nicht zu erreichen.
Das Modell 3R Master Time ist noch einmal ein weiterer, großer Schritt in Richtung besseren Klang. Die gerade erwähnten Bläser sind jetzt sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester ohne Frage klarer umrissen. Es wird deutlicher hörbar, dass an dieser Stelle zunächst die Hörner links hinten einsetzen und dann die Trompeten – leicht rechts außerhalb der Mitte platziert – übernehmen. Damit gewinnt die Räumlichkeit der Aufnahme nachdrücklich, nicht so sehr an absoluter Tiefe als vielmehr an Klarheit und Prägnanz. Eine weitere klangliche Verbesserung ergibt sich, wenn ich die die 5-Volt-Spannungsversorgung nach dem Hochfahren aller Geräte abschalte. Offensichtlich reagiert der PS Audio DirectStream DAC hier recht sensibel. Ich bin überrascht, welches klangliche Niveau sich mit meiner simplen Notebook-Lösung erreichen lässt. Und mir dämmert so langsam, was uns CEO George Ligerakis und Chefentwickler Vasilis Tounas bei ihrem Besuch in unserer Redaktion sagen wollten, als sie etwas provokativ meinten, nur ein richtig teurer und aufwändiger Musik-Server würde sich in klanglicher Hinsicht lohnen. Sonst sei es besser, einen einfachen Computer zu verwenden und das gesparte Geld in das USB Re-Clocking – natürlich von Ideon – zu investieren. Im nächsten Schritt lege ich die Messlatte deutlich höher und wechsle zu meinem Audio-PC, der mit einer SOtM-USB-Karte ausgestattet ist, die ihren Takt von einer SOtM-10-MHz-Master-Clock bezieht und eine vom PC getrennte, eigene Stromversorgung besitzt. Das ist jetzt eine völlig andere Ausgangslage, als wenn die Quelle ein PC oder Notebook mit Schaltnetzteil und in das Mainboard integrierten USB-Anschlüssen ist.
Auch in dieser Konfiguration ist die Wirkung des 3R Master Time jederzeit hörbar, auch wenn sie nicht so beeindruckend ausfällt wie in der Konstellation mit meinem Notebook. Bedenken Sie aber bitte, dass die USB-Konfiguration meines Audio PC deutlich teurer ist als ein 3R Master Time. Mit dem Absolute Time ergibt sich dann noch einmal ein ganz anderes Bild. Dieser zeigt sich sofort von seiner besten Seite: klangfarbenstark, rhythmisch und dynamisch kraftvoll, aber stets mit dem gewissen Schuss Feingeist, die mich das Intermezzo besonders intensiv erleben lässt. Hinzu kommt ein musikalischer Fluss in der Wiedergabe, den man in dieser Form nicht alle Tage zu hören bekommt. Die räumliche Abbildung ist nun deutlich tiefer und wirkt auf mich trotzdem außergewöhnlich natürlich. Dazu trägt sicherlich bei, dass gerade die Bläser-Einsätze in der Mitte des Stücks so extrem klar zu verorten sind. Hinzu kommen Feinheiten, die ich bisher so klar nicht gehört habe. Klingt der Absolute Time wo möglich „analytischer“, also vielleicht etwas kälter und härter? Nein, das pure Gegenteil ist der Fall! Die Streichereinsätze haben Strahlkraft und Intensität, ohne den geringsten Anflug von Härte, das Pizzicato der Celli und Kontrabässe erklingt rund und sonor mit viel Körper.
Damit bei Ihnen jetzt aufgrund meiner Begeisterung kein falscher Eindruck entsteht: Die klangliche Verbesserung ist im Vergleich zu der durch den3R Master Time nicht doppelt so groß. Auch hier gilt die bekannte Regel, dass der Aufwand für ein bestimmtes Ergebnis mit fortschreitender Optimierung nicht linear, sondern eher exponentiell anwächst. Dennoch: Mit dem Absolute Time klingt es einfach besser! Ist das noch zu toppen? Nun, der Absolute Time Signature versteht es, einen Hochtonbereich in meinen Hörraum zu zaubern, der so fein und geschmeidig ist wie allerbeste Seide. Die Streicher verlieren noch ihren letzten Hauch von Rauigkeit. Die Bläser werden – wie auch die übrigen Instrumente – in ihrer Größenabbildung einen Ticken kleiner, aber für meinen Geschmack realistischer gezeichnet und wirken bei gleicher Intensität einfach noch natürlicher. Gleichzeitig umgibt die einzelnen Instrumente jetzt eine Luftigkeit, die faszinierend ist. Damit ergibt sich in der Gesamtheit eine bewundernswert transparente und gleichzeitig feine Wiedergabe.
Zugleich zeichnet der Absolute Time Signature eine Klangbühne von außergewöhnlicher Breite und Tiefe, die mit klaren Begrenzungen an den Rändern einhergeht. Damit verlieren sich gerade die seitlichen und hinteren Reihen des Orchesters noch weniger in einem diffusen imaginären Raum, sondern bleiben immer luftig und durchhörbar; und zwar ganz gleich, ob das Orchester gerade im Fortissimo oder Pianissimo spielt. So kommt zu keiner Zeit ein Zweifel auf, wo jedes Instrument im Orchester positioniert ist und welche Größe es hat. Das gilt ganz besonders wieder für die verschiedenen Bläsergruppen. Die nunmehr exzellent geöffnete Klangbühne in Verbindung mit der kraftvollen Dynamik und den begeisternden Klangfarben lassen das Intermezzo zu einem Erlebnis werden, das unter die Haut geht. Sie merken es, ich habe meinen persönlichen Favoriten gefunden. Nun könnte man auf die Idee kommen, sich in Stufen dem Absolute Time Signature anzunähern, in dem man nacheinander in zwei Absolute Time investiert und diese dann kaskadiert. Schon im Vorfeld hatte mich aber Ideon darauf hingewiesen, dass mit einem solchen Konzept, das Niveau eines einzelnen Signature nicht erreicht werden kann. Die Gründe seien, weniger Kabel, wodurch Verluste minimiert und externe Störungen reduziert würden, ein kürzerer, störungsfreier Signalweg und die überlegene Stromversorgung des Signature. So ganz kann ich es aber nicht lassen: ich habe zwar keine zwei Absolute Time zur Verfügung, aber einen 3R Master Time und einen Absolute Time. Doch dieser Versuch verläuft eher enttäuschend. Dieses Setup kann nicht annähernd an den Signature heranreichen, ja ich habe den Eindruck, dass es selbst im Vergleich zu einem Absolute Time allein keinen Vorteil bringt, der die zusätzliche Investition rechtfertigen würde. Ich breche an dieser Stelle alle weiteren Versuche ab, zumal mich unser Chefredakteur mit ernstem Gesichtsausdruck wieder einmal an die anstehende Berichtsabgabe erinnert.
Gehört mit
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Computer | SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Notebook Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0 Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JRiver Media Center 24, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ USB |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC MK1 |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | AIM UA3 USB, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Ansuz Sortz RCA, Ansuz Sortz LAN, Ansuz Sortz BNC |
Herstellerangaben
3R USB Renaissance Black Star
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USB | Type 2.0 hi speed: 480Mb/sec |
PCM, DSD | voll kompatibel |
Netzteil | DC Buchse IN 2.0mm: 7.5 volt dc (im Lieferumfang enthalten) |
USB Ausgangsstrom | 600mA ultra low noise 5 Volt USB |
Gewicht | 100 g |
Abmessungen | 75x55x18 mm (BxTxH) |
Preis | 390 Euro |
Herstellerangaben
3R Master Time Black Star
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USB | Type 2.0 hi speed: 480Mb/sec |
PCM, DSD | voll kompatibel |
Netzteil | Triple ultra-low noise Linear Netzteil |
USB Spannungsversorgung | Schaltbar 5 Volt ein/aus |
USB Ausgangsstrom | 600mA ultra low noise 5 Volt USB |
Gewicht | 7 kg |
Abmessungen | 370 x 75 x 175 mm (BxHxT) |
Preis | 3.700 Euro |
Herstellerangaben
Absolute Time
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USB | Type 2.0 hi speed: 480Mb/sec |
SPDIF SAMPLE RATE | 32 -192 re-clocking |
PCM, DSD | voll kompatibel |
Netzteil | Triple ultra-low noise Linear Netzteil |
USB Spannungsversorgung | Schaltbar 5 Volt ein/aus |
USB Ausgangsstrom | USB Ausgangsstrom 2,5 A ultra low noise 5 Volt USB |
Ausgang SPDIF | buffered |
Gewicht | 11 kg |
Abmessungen | 490 x 90 x 175 mm (BxHxT) |
Preis | 10.000 Euro |
Herstellerangaben
Absolute Time Signature
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USB | Type 2.0 hi speed: 480Mb/sec |
SPDIF SAMPLE RATE | 32 -192 re-clocking |
PCM, DSD | voll kompatibel |
Netzteil | High current triple ultra-low noise Linear Netzteil |
USB Spannungsversorgung | Schaltbar 5 Volt ein/aus |
USB Ausgangsstrom | 2,5 A ultra low noise 5 Volt USB |
Ausgang SPDIF | buffered |
Gewicht | 22 kg |
Abmessungen | 490 x 90 x 350 mm (BxHxT) |
Preis | 21.000 Euro |
Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
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Ansprechpartner | Torsten Fink |
Anschrift | Kölner Straße 46 41464 Neuss |
Telefon | +49 2161 6782451 |
info@cm-audio.net | |
Web | www.cm-audio.net |
Mit dem D8000 DC und der DC Pro Edition bringt die japanische Manufaktur Final zwei überarbeitete Versionen ihres High-End-Kopfhörers D8000 auf den Markt. Das „DC“ im Namen steht für „Da Capo“, ein Hinweis auf einen Neuanfang – und das ist auch das Konzept hinter den neuen Modellen: zurück zu den Grundlagen, um klanglich noch weiter zu kommen.
Die Technik bleibt vertraut, wurde aber im Detail konsequent weiterentwickelt. Beide Modelle setzen auf planare Magnettreiber, kombiniert mit Finals hauseigenem Air Film Damping System (AFDS). Dieses hat Final überarbeitet: Der Lochdurchmesser und das Muster des Stanzmetalls wurden verändert, die Membranstruktur neu definiert. Ziel ist eine sauberere Basswiedergabe, weniger Verzerrung und eine stabilere Klangbühne – besonders in den Tiefen und Höhen.
Herzstück beider Kopfhörer ist eine ultraleichte Membran aus geätztem Aluminium. Statt wie bei vielen anderen Treibern zusätzliche Masse durch aufgeklebte Spulenleitungen zu erzeugen, verzichtet Final komplett darauf. Das reduziert die bewegte Masse um rund ein Drittel und verbessert die Impulstreue. Ein weiteres Detail bei den DC-Modellen ist die Entfernung des Frontmagneten, wodurch das Öffnungsverhältnis der Schallöffnung um etwa 70 Prozent gesteigert wurde. Das Ergebnis: offenerer Klang und eine bessere Hochtonauflösung.
Die Ohrpolster hat Final ebenfalls deutlich überarbeitet. Sie sind nun 1,5-mal dicker, bestehen aus atmungsaktivem Schaumstoff und einem Spezialgewebe auf Basis von Washi – einem traditionellen japanischen Papier. Dadurch verbessert sich nicht nur der Tragekomfort, sondern auch das akustische Volumen rund ums Ohr wird größer. Stimmen und akustische Instrumente profitieren von einer gleichmäßigeren Schallverteilung. Auch die Polsterung des Kopfbügels besteht aus dem Washi-Material und wurde auf Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit optimiert. Das Gehäuse besteht aus einer präzise gefrästen Aluminium-Magnesium-Legierung mit einer lederartigen Beschichtung, wie man sie von hochwertigen Kameragehäusen kennt. Sie schützt vor Kratzern und sorgt für zusätzliche Steifigkeit – nötig, um die empfindlichen Treibereinheiten resonanzfrei zu lagern.
Hergestellt wird der D8000 DC vollständig in Japan, im Hauptsitz von Final in Kawasaki. Nicht nur die Komponenten, sondern auch die Produktionswerkzeuge – etwa Spannungsmesser und Formmaschinen – werden dort eigens gefertigt. Diese Eigenproduktion erlaubt eine durchgängige Qualitätskontrolle und macht Final unabhängig von Zulieferern. Auch Reparaturfreundlichkeit war Teil des Designs: Fast alle Komponenten sind verschraubt und können im Bedarfsfall einzeln ersetzt werden.
Beide Modelle werden mit zwei abnehmbaren Kabeln geliefert: einem 1,5 Meter langen OFC-Kabel mit 4,4-Millimeter-Stecker und einem drei Meter langen XLR-Kabel. Während die Standardausführung des D8000 DC ein schwarz ummanteltes XLR-Kabel nutzt, liegt der Pro-Version ein silbergeflochtenes XLR-Kabel bei. Alle Kabel sind mit früheren Final-Modellen wie dem D8000, D800 Pro (LE) oder den SONOROUS-Kopfhörern kompatibel. Der Kopfhörer und die Kabel werden in einem stabilen Transportkoffer aus hochwertigem Aluminium geliefert, der sich abschließen lässt.
Klanglich unterscheiden sich die Modelle: Der D8000 DC ist vollkommen neutral abgestimmt – ein Werkzeug für alle, die absolut unverfälscht hören wollen. Der DC Pro hingegen bietet etwas mehr Fülle im Bassbereich für einen druckvolleren Klangeindruck – ohne dass die Auflösung darunter leidet. Beide Versionen richten sich klar an anspruchsvolle Hörer – sei es im professionellen Einsatz oder für private Musikliebhaber mit hohen Erwartungen. Welche besser passt, entscheidet letztlich der Hörgeschmack.
Die Modelle Final Audio D8000 DC und D8000 DC Pro sind ab sofort erhältlich. Die Preise betragen 4.300 Euro für den DC respektive 4.800 Euro für den DC Pro.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Nachdem Ihnen Carsten Bussler über seine sehr positiven Erfahrungen mit Unison Researchs Simply Italy Black Edition berichtete, kann ich hier noch einiges zu den daran beteiligten Personen und ihrem Anspruch, aber auch zur Geschichte der Firma nachtragen, schließlich wurde sie schon vor 36 Jahren gegründet und zwar von Giovanni Maria Sacchetti.
Ganz so lange kenne ich die Marke zwar noch nicht, aber ich bin ihr bei einem Pressetermin in Venedig erstmals begegnet, als die imposanten Röhrenverstärker in Deutschland noch von Acapella Audio Arts vertrieben wurden. Im Jahr 2004 – zu dieser Zeit kümmerte sich schon TAD in Person von Hannes Knorn und Achim Spelling für die Italiener um den hiesigen Markt – besuchte ich Unison Research und Opera mit meiner damaligen Kollegin Petra Kirsch im gerade frisch bezogenen Gebäude im Industriegebiet von Dosson di Casier, das auch heute noch der Firmensitz ist. Nicht einmal zwölf Monate später war ich dann auf Einladung des zweiten Firmeninhabers und Opera-Chefs Giovanni Nasta ein zweites Mal dort zu Gast. Giovanni Maria Sacchetti, der Sohn eines Klavierlehrers, studierter Elektrotechniker und langjähriger Dozent an der Universität von Vincenza, und Giovanni Nesta, ehemaliger Polizist, Diskothekenbetreiber und dann Lautsprecherhersteller, lernten sich im letzten Jahr des letzten Jahrtausends auf der CES in Las Vegas kennen, wo sie sich gegenseitig mit ihren Produkten für die jeweilige Vorführung aushalfen.
Beide waren klanglich von den Komponenten des jeweils anderen so begeistert, dass eine Fusion der beiden Firmen nahelag. Die Kollegin nannte damals in ihrem Firmenbericht noch einen anderen Grund dafür, dass die beiden Giovannis ein Unternehmen gemeinsam führten: „Zumal jeder etwas beisteuert, mit dem der andere so nicht aufwarten kann oder will. Nasta bringt sein Organisations- und Verkaufstalent mit sowie einen marktwirtschaftlichen Impuls, Sacchetti die Fähigkeit und Bereitschaft, sich um mechanische Probleme zu kümmern, die Fertigung zu überwachen, die Entwicklung voranzutreiben.“ Die gemeinsame Firma, unter deren Dach Unison Research und Opera agieren, firmiert unter dem Namen A.R.I.A oder Advanced Research In Audio. Ihr Geschäftsführer wird Giovanni Nasta.
Giovanni Sacchettis erste Kreationen für Unison Research waren die Triode 20 und die Simply Two. Nach der Fusion kam dann die überaus erschwingliche Unico-Serie hinzu: Verstärker in Hybrid Technik und auch CD-Player. Am andere Enden des Produktportfolios tat sich ebenfalls einiges: Unison Research präsentierte den mächtigen Vollverstärker Absolute 845 SE und in der Reference-Linie eine Vorstufe samt Monoblöcken, die 80 Watt in Class A aus vier 845 zur Verfügung stellen. Von den Qualitäten des famosen Reference-Trios konnte ich mich vor fast 20 Jahren sogar längere Zeit im eigenen Hörraum überzeugen: Ein Traum aus Spielfreude, Kraft und Emotionalität!Das Quartett besticht aber nicht nur durch seine klanglichen Leistungen, sondern auch mit seiner exquisiten Verarbeitung und seinem ebenso eigenständigen wie opulenten Design.
Doch zurück nach Dosson di Casier: Schon während des ersten Besuchs dort war Bartolomeo Nasta in der Firma seines Vaters tätig. Später arbeitete auch sein jüngerer Bruder Ricardo in der Geschäftsleitung des familiengeführten Unternehmens. Nach dem Tod Giovanni Nastas im Jahr 2020 übernahm dann Bartolomeo den Posten des Geschäftsführers und Ricardo den des Fertigungsleiters: ein unkomplizierter, geschmeidiger Generationswechsel. Giovanni Sacchetti ist zwar schon seit einiger Zeit im Ruhestand, steht dem jetzigen Entwicklungschef Alessio Fusaro aber immer mal wieder mit Rat und Tat zur Seite, so dass er auf das Wissen und die Erfahrung des Unison Research Gründers zurückgreifen kann. Der konnte die Ausgangsübertrager seiner Röhrenverstärker nicht nur entwickeln, sondern sogar selbst wickeln, wovon ich mich bei einem früheren Besuch selbst überzeugen konnte.
Heute konstruiert Alessio Fusaro mit seinen jungen Kollegen Simone Mattiello und Agostino Zamai neue Komponenten in Computer-Simulationen, bevor erste Versuchsaufbauten erstellt werden. Vor etwa einem Jahr, als ich zuletzt in Dosson di Casier weilte, hatten die drei gerade die Arbeiten an der Black-Edition-Serie abgeschlossen, Weiterentwicklungen der Vollverstärker Simply Italy, Triode 25 und S6. Eine der in Sachen Netzteil, Röhrenbestückung, Ruhestromeinstellung und Digitalsektion verbesserten schwarzen Schönheiten bestellte ich umgehend für Hifistatements Röhren-Kenner Carsten Bussler – natürlich das Modell mit der geringsten Leistung, die Simply Italy mit zweimal zehn Watt. Doch auch wenn Prototypen schon bei der letzten High End zu sehen waren, dauerte es noch eine ganze Weile, bis wir eines Serienmodells habhaft werden konnten. Hoffentlich geht es bei den beiden Projekten, an dem das Elektroniker-Trio arbeitete und die zumindest für den Autor persönlich noch spannender sind, einer Hybrid Class-A-Endstufe und einem Endverstärker mit nahezu unbeschränkter Leistung und dem passenden Namen „Any Load“, etwas schneller. Vielleicht lässt sich ja während der kommenden High End ein recht zeitnaher Test verabreden…
Neben Unisons Black Edition wurden auf der High End 2024 auch Operas Prima und Quinta vorgestellt: ein sogenannter Regal-Lautsprecher und Standmodell für 2.900 respektive 6.000 Euro. Aktuell ist der Lautsprecherdesigner Gian Piero Matarazzo für die Entwicklung der Schallwandler zuständig. Man darf gespannt sein, wie seine Handschrift im Portfolio der italienischen Traditionsmarke erkennbar wird. Ganz sicher wird es aber dabei bleiben, dass Opera zwar die Lautsprecher-Chassis bei Scan-Speak und Seas zukauft, aber wie auch Unison Research soweit möglich auf die Fähigkeiten und Produkte der Zulieferer aus der Region setzt, eine hohe Fertigungstiefe beibehält und weiterhin hochwertige Technik in ansprechendem, zeitlosen Design präsentiert. Übrigens auch in Sachen Gastfreundschaft, Kulinarik und Wein führen Bartolomeo und Ricardo Nasta das Erbe ihres Vaters weiter. Da wird jeder Besuch zum Genuss.
Vertrieb
TAD Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Hallwanger Strasse 14 83209 Prien am Chiemsee |
Telefon | +49 8052 9573273 |
hifi@tad-audiovertrieb.de | |
Web | www.tad-audiovertrieb.de |
Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt.
Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen etwas bieder anmutenden Holzapplikationen vergangener Tage. Sehr schön, denn damit nähern sich die Italiener deutlich dem Stil an, wie ein Röhrenverstärker für meinen Geschmack nun einmal auszusehen hat. Ach ja, der liebe Preis: Das hübsche Gerät wechselt für überschaubare 3350 Euro den Besitzer.
Unison Research ist mir als feine italienische HiFi-Schmiede im Gedächtnis, die optisch einprägsame Geräte baut, die – neben ihren klanglichen Meriten – insbesondere auch durch ihre Fertigungsqualität überzeugen, völlig unabhängig davon, ob man Holzzierrat mag oder nicht. Ein kurzer Blick auf Unison Researchs Geschichte spiegelt genau diese Philosophie wider: 1987 von einer kleinen Gruppe audiophiler Enthusiasten unter Führung von Giovanni Maria Sacchetti gegründet, glaubte Unison fest daran, „dass jedes Audio-Gerät nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge Freude machen solle“, so steht es im Vertriebsprospekt zur Unternehmensgeschichte geschrieben. Dieser Aspekt ist mir persönlich ein besonders wichtiger: Ab einem bestimmten Preislevel darf der Käufer einfach von einer hochwertigen Verarbeitung ausgehen, die mit dem Kaufpreis korreliert; in dieser Hinsicht hat Unison Research gewiss noch nie enttäuscht.
Unser hübsches Schnuckelchen bringt circa 15 Kilogramm Kampfgewicht auf die Waage und steht auf drei Füßen, was einen stabilen Stand ohne Kippeln garantiert. Ein simples, gleichwohl sehr effektives Feature, das von den allerwenigsten Herstellern umgesetzt wird. Der Italiener verfügt eingangs- respektive treiberseitig über zwei ECC82 Doppeltrioden, die zwei im Single-Ended-Modus betriebene KT77-Pentoden anstatt der bisher beim Simply Italy üblichen EL34-Pentoden ansteuern. Diese sind im Ultralinearbetrieb für zehn Watt Ausgangsleistung gut. Neues Feature der Black Edition: Die elektronische Polarisation sorgt für einen stabilen Arbeitspunkt der KT77, womit eine Auto-Bias-Funktion obsolet wird.
Unison Research hat außerdem den Ausgangstransformator überarbeitet, der in einer speziellen Technik in fünf Wicklungsabschnitten gefertigt wird und auf sechs Ohm Ausgangsimpedanz ausgelegt ist, was einerseits einen sinnvollen Kompromiss für Lautsprecher mit vier respektive acht Ohm Nennimpedanz darstellt, andererseits den Vorteil von lediglich einer Trafowicklung statt derer zwei mit sich bringt.
Eingangsseitig verfügt der Verstärker über drei Cinch-Line-Eingänge, einen USB- sowie einen Toslink-Eingang, wobei ich letztere nicht näher unter die Lupe genommen habe. Ausgangsseitig besteht die Möglichkeit, über die mit Sub Out bezeichneten Cinch-Buchsen einen aktiven Subwoofer anzusteuern. Ein interessantes Feature ist die Möglichkeit, die Gegenkopplung in zwei Stufen zwischen knapp zwei und fünf Dezibel umschalten zu können, um hier eine kleine geschmackliche Anpassung bezüglich der Lautsprecherkontrolle vornehmen zu können. Von einigen Hardlinern wird Gegenkopplung in Röhrenverstärkern gern als Teufelszeug abgetan und auch ich hätte mir gewünscht, diese ganz ausschalten zu können. Allerdings bereitet mir diese fast homöopathisch zu nennende Größenordnung keine schlaflosen Nächte und der unbedarfte Besitzer kann ohnehin nichts verkehrt machen: Die Schalterstellung, in der es subjektiv besser klingt, ist die richtige.
Mit zehn Watt Ausgangsleistung im Single-Ended-Modus lassen sich freilich keine Bäume ausreißen. Hier ist Sorgfalt bei der Wahl der Lautsprecher geboten; ein Wirkungsgrad von 90 Dezibel als unteres Limit ist für alle Spielpartner Pflicht, ein sauberer Impedanzverlauf ohne Sauereien à la Achterbahn die Kür. Vierwegemonster mit komplexem Filternetzwerk und fiesen Impedanzminima sind also verboten.
Der positive Gesamteindruck setzt sich mit der soliden Fernbedienung für diejenigen fort, die so etwas benutzen, ebenso wie das Röhrenabdeckgitter: Es erfüllt gewiss die Anforderungen einschlägiger Sicherheitsvorschriften und Verordnungen in Deutschland, Europa, der Welt und auf dem Mond, die Hersteller nun einmal zwingen, solche Schutzabdeckungen mitzuliefern. Besitzer von Röhrenverstärkern, die sich ihren Haushalt mit Kleinkindern und Katzen teilen, mögen diese Dinger womöglich auch verwenden. Man kann sie aber auch wieder in den Karton legen, gleich neben die Fernbedienung.
In meinem Test-Setup kamen unter anderem eine Open Baffle Schallwand mit dem Ciare CH250 Vollbereichsbreitbänder (vier Ohm Nennimpedanz, kein Korrekturnetzwerk, 96 Dezibel Wirkungsgrad) sowie eine Transmissionline mit dem Seas Exotic F8 Vollbereichsbreitbänder (acht Ohm Nennimpedanz, kein Korrekturnetzwerk, 92 Dezibel Wirkungsgrad) zum Einsatz. In diesem Umfeld fühlte sich der Simply Italy ganz offensichtlich pudelwohl, spielte frei und offen auf, kein Wunder bei dieser für jeden Verstärker leichten Last. Die Gegenkopplung des Verstärkers stellte ich dabei auf die kleinere 1,8-Dezibel-Stufe.
Der kleine Unison hatte scheinbar keinerlei Präferenzen hinsichtlich des ausgewählten Musikmaterials und begeisterte mich immer mit einem Klangbild, das „frei atmete“. Nichts klang gedrungen oder eingesperrt, sondern eher so, als ließe man einen wilden Hund von der Leine. Wieselflink und spielfreudig folgte diese kleine Röhre jeder noch so feinen melodischen oder rhythmischen Verästelung und ließ dabei stets das musikalische Gesamtgefüge intakt. Der Simply Italy ist nämlich kein Analytiker, der die Musik mit dem Seziermesser zerlegt, sondern der Details stets in den Dienst der Interpretation stellt. Insbesondere Stimmen stellte der Unison unheimlich authentisch dar: Nanna Bryndis Hillmarsdottirs Gesang (Of Monsters an Men) ist für fast jedes Setup eine Herausforderung und dieser Verstärker meisterte sie mit Bravour. Nannas bisweilen brüchige, manchmal zerbrechlich wirkende Stimme klang so klar und kraftvoll, dass jeder noch so zarte Vokalhauch sehr farbstark die Ohren umschmeichelte. Erst bei hohen Lautstärken und gleichzeitig komplexen Tiefton-Passagen verengte sich die Abbildung ein wenig, die Bühne wurde ein wenig schmaler und die Dynamik wirkte etwas gebremst (Winter Sound, Beneath the Skin/Of Monsters and Men, Universal Records, 2015). Kein Beinbruch, befanden wir uns längst weit oberhalb üblicher Zimmerlautstärken.
Zwei wesentliche Merkmale des Simply Italy, die mir nach längeren Hörsessions ohrenfällig haften geblieben sind, waren einerseits seine erfrischende Leichtigkeit und andererseits der Aufbau des Klanggeschehens „aus der Mitte heraus“. Erstgenannte Leichtigkeit bedeutet, dass der Verstärker schlackenfrei und ohne jedwede Form hinzugedichteter Artefakte auskam, aber dabei dennoch eine emotionale Spaßmaschine blieb mit ungemein viel Rhythmusgefühl. Zum zweiten Merkmal, Stichwort „aus der Mitte heraus“: Der Simply Italy scheint über die Fähigkeit zu verfügen, insbesondere den so wichtigen Stimmenbereich in den Mittelpunkt zu stellen, sozusagen die Aufmerksamkeit ganz auf den Gesang zu lenken, ohne die Frequenzenden dabei unterzubelichten. Dazu gehörte insbesondere die klare, tonal saubere Darstellung von S-Lauten und Sibilanten.
Gänsehaut pur kam beim Klassiker „Linger“ von The Cranberries auf (12“, Island Records, 1993). Der Detailreichtum und die Auflösung selbst feinster Nuancen in der Stimme der Sängerin Dolores O´Riordan waren ungemein authentisch. Zwar ließ sich jederzeit in jedes Frequenzspektrum „hineinhören“, aber die Musik spielte im wahrsten Sinne des Wortes in der vorgenannten Mitte. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Basslinien und Drums kamen farbstark und mit sehr schöner Kontrolle, dennoch blieben dank sehr geringer Gegenkopplung ausreichend Freiheitgrade im Tiefton erhalten, um die spielerische Leichtigkeit nicht abzuwürgen.
PS: Mehr Informationen über die Geschichte und die Menschen bei Unison Research – und Opera Audio – finden Sie in Kürze an dieser Stelle.
Gehört mit
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Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Lautsprecher | Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En) |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Unison Research Simply Italy Black Edition
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Geräteart | Röhren-Vollverstärker |
Röhren | 2x ECC82 Gold Lion; 2x KT77 Gold Lion |
Netzspannung | 230V AC/50 Hz |
Eingänge | 3x Line (RCA); 1x USB (PCM bis zu 384kHz, DSD nativ bis zu 256x und DoP bis zu 128x); 1x Toslink und S/PDIF bis zu 192kHz |
Ausgänge | 1x Subwoofer-Out (RCA) |
Impedanz Lautsprecherausgänge | 6Ohm (geeignet für 4-8Ohm) |
Ausgangsleistung | 2 x 10Watt |
Ausstattung | Metall-Fernbedienung |
Schaltung | “Single-Ended“ Class A (ultralinear) |
Besonderheiten | schaltbare Gegenkopplung (1,8dB, 5dB), integrierter DAC3 (Sabre ES9018K2M) |
Gehäusefarbe | schwarz |
Frontblende | schwarz |
Leistungsaufnahme | 85W |
Abmessungen (B x T x H) | 26x40x18 cm |
Gewicht | 15kg |
Preis | 3350 Euro |
Vertrieb
TAD Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Hallwanger Strasse 14 83209 Prien am Chiemsee |
Telefon | +49 8052 9573273 |
hifi@tad-audiovertrieb.de | |
Web | www.tad-audiovertrieb.de |
ACM Premium Audio ist ab sofort exklusiver Vertriebspartner für Perreaux in Deutschland, Österreich und den BENELUX-Ländern. Pünktlich zum 50-jährigen Firmenjubiläum kommt Perreaux nun mit einer neuen und modernisierten Produktpalette nach Europa zurück.
Perreaux' Vorverstärker, Vollverstärker, Stereo- und Mono Endstufen sowie die hervorragenden Phonovorverstärker beeindrucken mit höchst musikalischen Klangeigenschaften, mit absoluter Robustheit, Stabilität, Kraft, Kontrolle und grundsolider Verarbeitungsqualität. Die Produkte sind konzipiert und gebaut, um ein Leben lang zu spielen. Alle Geräte kommen in schwarzer Aufmachung daher. Aber das Tolle ist: Perreaux individualisiert Ihr einzelnes Neugerät auf Wunsch in jeder noch so ungewöhnlichen Farbe.
Perreaux Audio Vollverstärker 200iX
Dieser elegante, handgefertigte 200-Watt-Stereo-Vollverstärker ist voll ausgestattet und verfügt über AESEBU, USB, Bluetooth Audio, optische (Toslink) und koaxiale (SPDIF) Digitaleingänge, symmetrische (XLR) und unsymmetrische (Cinch) Analogeingänge. Mit dem SABRE-Pro-9038-DSD DAC ist der 200iX in der Lage, hochauflösende digitale Dateien vom Computer abzuspielen oder Bluetooth-Audio direkt vom Smartphone oder Tablet zu streamen. Darüber hinaus verfügt der 200iX über ein erstklassiges PERREAUX MM/MC Phono-Vorverstärkermodul zum Anschluss eines Moving Coil- oder Moving Magnet-Plattenspielers. Auch Kopfhörerliebhaber kommen mit dem legendären PERREAUX SXH2 Kopfhörerverstärker auf ihre Kosten. Dieser leistungsstarke Kopfhörerverstärker in Class A kann problemlos Kopfhörer mit einem Nennwiderstand von 8 bis 600 Ohm versorgen. Die vollständige Steuerung des 200iX ist über die herunterladbare Perreaux Bluetooth iOS-/Android-App oder die mitgelieferte tragbare IR-Fernbedienung möglich. Ein Rack-Montagesatz auch separat erhältlich.
Vollverstärker Perreaux 200iX
Perreaux Vollverstäerker 300iX
Die Ausstattung des leistungsstärksten Perreaux-Vollverstärkers entspricht der des 200iX, allerdings leistet der 300iX, wie sein Name vermuten lässt, 300 Watt an 8 Ohm.
Perreaux Vollverstäerker 300iX
Perreaux VP4 Phono-Vorverstärker
Der VP4 ein leistungsstarker, rauscharmer, intelligenter Vorverstärker mit je einem Eingang für Moving-Magnet- und Moving-Coil-Tonabnehmer. Die Einstellungen der Verstärkungsfaktors sowie der Lastimpedanz respektive -kapazität werden gespeichert und bei Wahl des Eingangs wieder eingestellt. Der VP4 verfügt über Perreaux' bahnbrechenden BLACK-Modus. Mit einer integrierten Lithium-Energiezelle, die bis zu 30 Stunden Wiedergabe bei voller Akkuladung ermöglicht, gewährleistet der BLACK-Modus eine vollständige galvanische Trennung vom Netz und einen rauschfreien Betrieb, frei von Störungen und Brummen. Der VP4 kommt mit einer iOS-/Android-Fernbedienungs-App für die mühelose Konfiguration der Abschlusswerte des jeweiligen Tonabnehmers – bequem vom Hörplatz aus. Es gibt keine umständlichen Mini-DIP-Schalter auf der Rückseite mehr, mit denen man sich beim Wechseln von Tonabnehmern herumschlagen muss. Man wählt einfach seinen aktuellen Tonabnehmer aus der App-Datenbank aus und die Arbeit ist erledigt. Für diejenigen, die Feinabstimmungen oder Optimierungen vornehmen möchten, ist auch eine manuelle Steuerung mit Verstärkungs- und Lasteinstellungen möglich. Bis zu 10 Tonabnehmerprofile können in der App gespeichert und abgerufen werden.
Phonovorverstärker VP4
Herstellerangaben
ACM Premium Audio
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Adresse | Adlerstrasse 48 41066 Mönchengladbach |
Telefon | +49 21612771471 |
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Web | acm-audio.de |