Freitag, 02 März 2018 08:34

Zehn Jahre Bergmann Audio

Gut, dass Bergmann Audio eine Firma und keine Person ist. Denn andernfalls wäre es wenig charmant zuzugeben, dass ich die Nachricht vom zehnjährigen Jubiläum nicht recht glauben wollte: Ich hielt die Dänische Manufaktur für deutlich älter, nämlich dank ihrer technisch eigenständigen Konstruktionen für schon seit Jahrzehnten erfolgreich in der Analog-Szene etabliert.

Nun, Bergmann Audio ist international erfolgreich, die Laufwerke und Tonarme zeichnen sich teils durch nirgendwo sonst zu findende, intelligente technische Details aus – nur in einem Punkt lag ich mit meiner Einschätzung daneben: Die Firma wurde, wie ich in Hobro erfuhr, erst vor knapp zehn Jahren gegründet: Die Geburtstagsfeier wird im Herbst stattfinden. Inzwischen ist es auch korrekt zu behaupten, dass Bergmann Audio nicht eine Person ist, auch wenn Johnnie Bergmann Rasmussen die ersten Plattenspieler ganz allein entwickelte und baute. Nach der Markteinführung des Sindre stieg Eva Seiberg in das Unternehmen ein. Weitere Mitarbeiter sind nicht hinzugekommen, was nicht unwesentlich damit zusammenhängt, dass Johnnie B. jeden Schritt in Entwicklung und Fertigung hundertprozentig kontrollieren möchte. Marketing und alles Finanzielle überlässt er gern seiner Frau.

Eva Seiberg und Johnnie Bergmann scheinen von der anhaltenden Begeisterung des Autors für den Sleipner überrascht
Eva Seiberg und Johnnie Bergmann scheinen von der anhaltenden Begeisterung des Autors für den Sleipner überrascht

Eva Seiberg war zuvor über 20 Jahre als Fashion Designerin tätig. Ihr Büro mit vier Mitarbeitern war unabhängig und entwarf Mode für verschiedene Hersteller. Nach langen Jahren der Beschäftigung mit Sportswear war sie allerdings gelangweilt und hatte einfach keine Lust mehr, beispielsweise schon wieder eine Skijacke zu entwerfen, wie sie erzählte. Es war für sie Zeit, bei Bergmann Audio einzusteigen – allerdings nicht als Designerin. Für den sachlichen, reduzierten und funktionalen optischen Auftritt der edlen Analog-Gerätschaften sei ausschließlich ihr Mann zuständig. Wie schon im Bericht über den Sleipner – für mich noch immer eines der drei, vier bestklingenden Laufwerke, die je in meinem Hörraum zu Gast waren – kurz erwähnt, begann Johnnie Bergmanns Beschäftigung mit Hifi bereits im Kindesalter, und zwar als er beim Besuch einen Freundes die Stereo-Anlage von dessen Vater entdeckte, die sich in den Punkten Detailauflösung, Lebendigkeit und imaginäre Bühne von allem unterschied, was er bisher an Hifi gehört hatte. Der Plattenspieler war ein Strathclyde STD 305, die Elektronik stammte von Luxman, die Lautsprecher von B&O.

Nicht alle Teile seiner auch formal sehr ansprechenden Laufwerke und Tonarme gefielen Johnnie B. gleich in der ersten Ausführung. Auf Nachfrage zeigte er gerne seine Sammlung von Design-Variationen
Nicht alle Teile seiner auch formal sehr ansprechenden Laufwerke und Tonarme gefielen Johnnie B. gleich in der ersten Ausführung. Auf Nachfrage zeigte er gerne seine Sammlung von Design-Variationen


Nach seiner Ausbildung zum Maschinenbauingenieur hatte er dann 1987 seinen ersten Full-Time-Job und investierte beinahe das gesamte verdiente Geld in seine erste Anlage mit NAD-Verstärker, Dali-Lautsprechern und einem Micro Seiki DDX 1500. Später benutzte er dann auch einen Linn Sondek und mal einen Axis. „In seiner Wohnung hatte er eine Super-Anlage, aber anfangs so gut wie keine Möbel“, merkt Eva Seiberg zu dieser Lebensphase mit einem Augenzwinkern an. Johnnie Bergmann lenkt den Blick aber schnell wieder auf seine Entwicklungen: Er sei schon damals von der Überlegenheit von Luftlagern für Plattenteller und Tonarm überzeugt gewesen und habe bereit 1988 erste Entwürfe für das Lager des Sleipner gezeichnet. Sein Vorbild sei damals der Forsell Air Reference gewesen.

Auch von Bauteil-Varianten, die es nicht in die Serienproduktion geschafft haben, trennt man sich hier nicht so schnell
Auch von Bauteil-Varianten, die es nicht in die Serienproduktion geschafft haben, trennt man sich hier nicht so schnell

Parallel zu seiner hauptberuflichen Tätigkeit in einer Firma für die Herstellung von Werkzeugen begann Johnnie Bergmann dann in seiner Freizeit mit der Entwicklung und Fertigung seines ersten Plattenspielers. Wie auch noch lange Zeit danach fertigte er für die erste Serie von zehn Sindres nahezu alle benötigten Teile auf einer rein mechanischen Fräse und einer ebensolchen Drehbank – reine Hand- und Kopfarbeit. Im Herbst 2008 war die Kleinserie dann komplett und ihr Erbauer hoffte, sie innerhalb eines Jahres verkaufen zu können – aber diese Planung erwies sich schnell als falsch: Nachdem ein dänisches Webmagazin den Sindre vorgestellt hatte, wurden innerhalb von ein, zwei Wochen drei Exemplare verkauft, und nur einen Tag nach der Veröffentlichung des Artikels meldete sich ein Norwegischer Vertrieb, der den Sindre in sein Portfolio aufnehmen wollte und gleich ein Laufwerk bestellte. Mit diesem Vertrieb arbeitet Bergmann Audio übrigens noch heute zusammen. Kurz nach dem Norwegischen Vertrieb nahm auch einer aus Hongkong mit den Dänen Kontakt auf. Um es kurz zu machen: Die Startphase von Bergmann Audio gestaltete sich so positiv, dass Eva Seiberg und Johnnie Bergmann ein halbes Jahr nach der Präsentation des Sindre ihre bisherigen Jobs aufgaben und den Sprung in die Selbstständigkeit wagten, was sie bis heute nicht bereut haben.

Werner Obst vertreibt Bergmann Audio seit 2010: Er kennt sein Vertriebsprodukt bis ins Detail
Werner Obst vertreibt Bergmann Audio seit 2010: Er kennt sein Vertriebsprodukt bis ins Detail

Recht schnell erweiterte Bergmann Audio sein Programm auf drei Modelle: Zum Sindre kamen noch der Magne und der Sleipner hinzu. Und der ist etwas ganz Besonderes, denn hier kommt der Teller ohne Achse aus und hat keinen mechanischen Kontakt zum feststehenden Teil des Gerätes – zumindest wenn wenn man sich für die Variante entscheidet, bei der die Schallplatte von einem Gewicht auf den Teller gedrückt und nicht von einem Vakuum an diesen angesaugt wird. Bei der Vakuum-Version befindet sich zwischen dem feststehenden Lagerblock mit seinen Luftaustrittsöffnungen und dem Teller eine Gummidichtung. Während es bei allen mir bekannten luftgelagerten Laufwerken eine Achse ist, die von Druckluft umströmt wird und den Teller horizontal stabilisiert, sitzt beim Sleipner der im Querschnitt wie eine umgedrehtes „U“ geformte Teller über dem Lagerblock, dem oben und seitlich rundum Luft entströmt. Dabei sorgt ein höherer Luftdruck an der dem Motor gegenüberliegenden Seite dafür, dass der Teller trotz des Zuges durch den Antriebsriemen perfekt zentriert über dem Lagerblock schwebt. Da müssen die Luftmengen schon sehr exakt eingestellt werden, wenn dieses Lager perfekt funktionieren und seine Vorzüge klanglich zur Geltung bringen soll. Wie aber der oben erwähnte Test zeigte, klappt das ganz vorzüglich, wenn man sich auf die im Werk eingestellten Werte verlässt. Während der – leider viel zu kurzen – Testphase musste ich jedenfalls nichts daran ändern.


Es geht nicht um eine Home-Story. Wir wurden eingeladen, weil Johnnie Bergmann hier seine Entwicklungen klanglich beurteilt
Es geht nicht um eine Home-Story. Wir wurden eingeladen, weil Johnnie Bergmann hier seine Entwicklungen klanglich beurteilt

Nach einer recht beschaulichen, knapp vierstündigen Autofahrt vom Hamburger Flughafen Richtung Norden erreichten Werner Obst, der schon seit 2010 die Produkte von Bergmann Audio in Deutschland vertreibt, und ich das Industriegebiet von Hobro. Der Plattenspielerhersteller nutzt hier einen sehr weitläufigen Flachbau mit zwei großen Hallen – eine dient als Lager für Rohmaterial und einige, wenige fertige Produkte, in der anderen findet die Metallbearbeitung statt. Es schließt sich ein weiterer großer Raum an, von dem das Fertigteillager und die Büros von Eva Seiberg und Johnnie Bergmann abgeteilt wurden. Auf der – beträchtlichen – verbleibenden Fläche stehen eine Reihe von Tischen zur Montage von Armen, Laufwerken und Kompressoren. Auch wenn es in einem Seitentrakt mit niedrigeren Decken unter anderem eine Küche mit ausreichend Sitzgelegenheiten gibt, setzten wir uns nach einer kurzen Begrüßung zum Kaffee mit der Bergmann-Audio-Belegschaft, also Eva Seiberg und Johnnie Bergmann, um einen der Montage-Tische.

Hier demonstrierte der Hausherr die erste Version seines neuen Tangentialtonarms – ohne Luftlager
Hier demonstrierte der Hausherr die erste Version seines neuen Tangentialtonarms – ohne Luftlager

Bei der zwanglosen Plauderei über die Firma erfahre ich dann – wie oben erwähnt – voller Erstaunen, dass das Unternehmen in diesem Jahr erst sein Zehnjähriges feiert. Noch erstaunter oder – oder soll ich sagen: entsetzter? – bin ich, als einer der beiden wie beiläufig erwähnt, dass der Sleipner aktuell nicht mehr gefertigt wird. Es gebe noch ein oder zwei Exemplare. Aber dann sei Schluss. Auch wenn ich außer diesem Modell kein anderes von Bergmann Audio getestet habe, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass es das mit dem besten Preis/Klang-Verhältnis ist – oder muss ich schreiben war? Es konnte klanglich locker gegen etwa doppelt so teure Boliden aus der Luftlager-Fraktion bestehen. Auch Werner Obst würde es begrüßen, wenn das bisher in Deutschland meistverkaufte Modell weiterhin produziert würde. Aber Johnnie B. beschäftigt sich gerade intensiv mit einem neuen Modell am anderen Ende der Produktpalette. Eva Seiberg ergänzt, dass sich ihre Vertriebe nahezu geschlossen ein erschwingliches Einstiegsmodell gewünscht hätten, was auch Werner Obst bestätigt.

Der neue Arm soll Teil des bisher erschwinglichsten Bergmann-Plattenspielers werden. Noch ist er auf dem Gelder montiert, der bis zu vier Tonarmen Platz bietet
Der neue Arm soll Teil des bisher erschwinglichsten Bergmann-Plattenspielers werden. Noch ist er auf dem Gelder montiert, der bis zu vier Tonarmen Platz bietet


Johnnie B. erklärt, dass es keine technische Schwierigkeit sei, ein gut klingendes, kostengünstiges Laufwerk zu bauen. Da der anvisierte Preisrahmen – momentan geht man von etwa 5000 Euro aus – für den „kleinen“ Bergmann keinen Raum für einen Kompressor lasse, müsse er aber folglich auch beim Tonarm ohne ein Luftlager auskommen. Aber in seiner Musikanlage zuhause funktioniere sein erster Tangentialtonarm ohne Druckluft schon sehr zuverlässig. Was liegt also näher, als sich diesen einmal anzuhören und anzusehen? Dabei darf man „naheliegend“ durchaus auch geographisch verstehen, denn das private Domizil und die Firma sind gerade mal ein paar Minuten mit dem Auto entfernt. Wenn Eva Seiberg und Johnnie B. sich ihre Zeit mal unterschiedlich einteilen, kann einer das Auto nehmen, während der andere die Strecke auch zu Fuß in überschaubarer Zeit zurücklegen kann.

Für den Test verwendet Johnnie B. einen Tonabnehmer von Dynavector
Für den Test verwendet Johnnie B. einen Tonabnehmer von Dynavector

Der recht hochauflösenden Kette im heimischen Wohnzimmer merkt man hier und da noch an, dass sie nicht über Jahre auf den Raum hin feingetunt wurde. Eva Seiberg und Johnnie B. leben erst seit etwa einem Jahr in diesem Haus. Aber ob mit oder ohne Feintuning: Ohne Vergleich kann ich die Qualitäten des neuen Arms natürlich in einer auch ansonsten nicht vertrauten Anlagen nur schwer beurteilen, aber der Tangentialarm folgt auch bei leicht exzentrischen Scheiben sicher der Rille. Und am gesamten klanglichen Ergebnis gibt es nichts auszusetzen. Man darf also gespannt sein, was Bergmann Audio bei der High End präsentieren wird. Während wir noch den ein oder anderen Song hören, frage ich die beiden nach ihrem Musikgeschmack: Als Lieblingsgenre nennt Johnnie B. Progressive Rock und erwähnt Bands wie Genesis, Jethro Tull, Pink Floyd und Rush. Später, aber vorrangig für die Entwicklung kamen noch Klassik und Jazz hinzu. Eva Seiberg erzählt, dass sie beide kürzlich erst ein Drei-LP-Album mit der Musik von Carmen wirklich begeistert gehört hätte. Ansonsten teile sie den Musikgeschmack ihres Mannes, Jethro Tull einmal ausgenommen. Der Abend klang dann in einem gemütlichen Restaurant am Hafen von Hobro am Ende des Mariager Fjords aus.

Fast schon eine Revolution bei Bergmann Audio: Kugel- statt Luftlager für die horizontale Bewegung
Fast schon eine Revolution bei Bergmann Audio: Kugel- statt Luftlager für die horizontale Bewegung

Am nächsten Morgen trafen wir uns dann wieder in der Produktionsstätte und begannen einen kleinen Rundgang. Im Lager mit den Rohmaterialien berichtete Johnnie B., dass er anfangs „Aircraft Grade“-Aluminium verwendet habe, das aber immer wieder Probleme beim Galvanisieren gemacht habe. Nun verwende er eine weniger steife Legierung, wodurch er eine bessere Oberflächenqualität erreiche. Klanglich seien zwischen den Materialvarianten keine Unterschiede zu hören gewesen. Auch die Menge des Material mache einen Unterschiede: Anfangs habe er etwa die Teller aus einen Block von 310 Millimetern gedreht, was selbst beim weicheren Material hin und wieder zu leicht „wolkigen“ Oberflächen geführt habe. Seitdem er nun von größeren Rohlingen zehn Millimeter zusätzlich abdreht, sei das Problem nicht mehr aufgetreten. Die Erklärung: Beim Erkalten des Aluminiums würden sich Materialunreinheiten im Rand konzentrieren – und der würde ja nun abgedreht. Hier führten mehr Materialeinsatz und längere Bearbeitungszeiten zu besserer Oberflächenqualität. Aber dass Johnnie B. jeden Entstehungsschritt seiner Produkte selbst kritisch begleitet, hatte ich ja schon erwähnt.


Die Form der Räder und der Führungsschiene macht ein spezielles vertikales Lager verzichtbar. Aber die Serienversion wird sich wohl stark von dieser unterscheiden
Die Form der Räder und der Führungsschiene macht ein spezielles vertikales Lager verzichtbar. Aber die Serienversion wird sich wohl stark von dieser unterscheiden

Allerdings wird die Kontrolle jedes Fertigungsschritts mit zunehmenden Stückzahlen nicht gerade leichter. In letzter Zeit fertigte Bergmann Audio bis zu 80 Plattenspieler im Jahr. Da stieß Johnnie B. mit seinen konventionellen Fräs- und Drehmaschinen an eine Grenze, der wohl auch die Produktion des aufwändigen Sleipner zum Opfer gefallen ist. Wollte man die benötigten Stückzahlen bewältigen und die Qualität halten oder sogar noch steigern, waren größere Veränderungen nötig: Vor etwa einem Jahr verließen Eva Seiberg und ihr Mann dann den Ort Karup, mieteten die jetzige Produktionsstätte in Hobro, leasten CNC gesteuerte Fräs- und Drehmaschinen und bezogen ihr neues privates Domizil. Natürlich trennte sich Johhny B. nicht von seinen manuell betriebenen Maschinen, aber dazu besteht auch nicht die geringste Notwendigkeit: In der Fabrik in Hobro hat man Platz im Überfluss. Dank der modernen Produktionsmittel hat Johnnie B. jetzt auch wieder ausreichend Zeit für neue Entwicklungen, wie etwa den angekündigten „kleinen“ Plattenspieler.

In der ersten Halle lagern die rohen Aluminium-Profile…
In der ersten Halle lagern die rohen Aluminium-Profile…

Wie Werner Obst mir auf der Hinfahrt verraten hatte, denkt Johnnie B. seit langem auch über ein noch aufwändigeres Modell nach. Dass er dies tut, bestätigte er auf Nachfrage dann auch bereitwillig. Was er plane, war ihm allerdings nicht zu entlocken. Ebenso uneindeutig blieb er, als es um eine mögliche Wiederauflage des Sleipner ging. Dank des modernen Maschinenparks würde eine solche den Firmenchef ja nicht über Gebühr belasten. Auch wenn jetzt nicht Weihnachten ist: Auf meinem analogen Wunschzettel steht ein Sleipner 2 ganz oben. Dann fehlte nur noch die Möglichkeit, darauf mehr als einen Tonarm zu montieren! Aber lassen wir uns überraschen. Vielleicht erfahren wir auf der High End schon mehr. Bis dahin werde ich mir die Zeit mit der Beschäftigung mit dem neuen Topmodell bei den Tonarmen vertreiben: Nächste Woche geht ein Odin von Hobro auf die Reise nach Gröbenzell. Bergmann Audio wird in Hifistatement auch in Zukunft ein spannendes Thema bleiben!

…und zwar nicht wenige
…und zwar nicht wenige


Für Teller und Chassis verwendet Johnnie B. massive Aluminium-Blöcke
Für Teller und Chassis verwendet Johnnie B. massive Aluminium-Blöcke

In dieser Halle werden die Metallteile bearbeitet
In dieser Halle werden die Metallteile bearbeitet

Im Zentrum des Maschinenparks stehen die CNC-Drehmaschine und…
Im Zentrum des Maschinenparks stehen die CNC-Drehmaschine und…

…die 3-Achsen-CNC-Maschine von Mircocut
…die 3-Achsen-CNC-Maschine von Mircocut

Johnnie Bergmann programmiert die Maschine direkt am Bedienpanel
Johnnie Bergmann programmiert die Maschine direkt am Bedienpanel


Programm und fertiges Bauteil
Programm und fertiges Bauteil

Im ersten Arbeitsgang wird das Ausgangsmaterial vermessen
Im ersten Arbeitsgang wird das Ausgangsmaterial vermessen

In diesem Fach lagern von Bergmann konstruierte Vorrichtungen, mit deren Hilfe das Rohmaterial in der CNC-Maschine fixiert werden kann
In diesem Fach lagern von Bergmann konstruierte Vorrichtungen, mit deren Hilfe das Rohmaterial in der CNC-Maschine fixiert werden kann

Auf diesem Teller werden per Vakuum die Kunststoffplatten gehalten, aus den die Plattentellerauflagen gefertigt werden
Auf diesem Teller werden per Vakuum die Kunststoffplatten gehalten, aus den die Plattentellerauflagen gefertigt werden

Eva Seiberg und Werner Obst diskutieren die Bearbeitung der Plattentellerauflage
Eva Seiberg und Werner Obst diskutieren die Bearbeitung der Plattentellerauflage


Eine klassische Drehbank, die Johnnie B. bei der Produktion von Laufwerken und Tonarmen lange Jahre lang treue Dienste leistete
Eine klassische Drehbank, die Johnnie B. bei der Produktion von Laufwerken und Tonarmen lange Jahre lang treue Dienste leistete

Auch diese Fräsmaschine ohne CNC-Unterstützung wurde lange Zeit in der Produktion eingesetzt
Auch diese Fräsmaschine ohne CNC-Unterstützung wurde lange Zeit in der Produktion eingesetzt

Das Chassis eines Gelder im Rohzustand
Das Chassis eines Gelder im Rohzustand

Die CNC-Maschinen legen die Fertigung von Kleinserien nahe
Die CNC-Maschinen legen die Fertigung von Kleinserien nahe

Vor dem Weg in die Galvanik: Bauteile mit Hinweisen für die Oberflächenbearbeitung
Vor dem Weg in die Galvanik: Bauteile mit Hinweisen für die Oberflächenbearbeitung


Das Fertigteile-Lager befindet sich…
Das Fertigteile-Lager befindet sich…

…hinter dieser Trennwand mit dem Bild eines Tonarms und Zitaten aus Testberichten
…hinter dieser Trennwand mit dem Bild eines Tonarms und Zitaten aus Testberichten

In den Regalen in Johnnie B.s Büro lagern elektronische Bauteile für die Pumpen und Motoren
In den Regalen in Johnnie B.s Büro lagern elektronische Bauteile für die Pumpen und Motoren

Die fertigt bestückten Platinen stammen von einem Zulieferer
Die fertigt bestückten Platinen stammen von einem Zulieferer

Auch administrative Aufgaben können offensichtlich Spaß machen
Auch administrative Aufgaben können offensichtlich Spaß machen


Tonarmteile vor der Montage
Tonarmteile vor der Montage

Ein Tonarm in ansprechender Verpackung
Ein Tonarm in ansprechender Verpackung

Die Fertigung von Kompressoren
Die Fertigung von Kompressoren

Kein Firmenbericht ohne das Foto der Belegschaft mit Firmenlogo
Kein Firmenbericht ohne das Foto der Belegschaft mit Firmenlogo

Weitere Informationen

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Produkt-Launch einmal anders: Die neue AudioSolutions Vantage 5th Anniversary Edition wird im Rahmen einer litauischen Kultur-Matinee am 17. März 2018 bei Max Schlundt in Berlin vorgestellt.

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Am 17. März 2018 lädt Genuin Audio, der deutsche Vertrieb des litauischen Herstellers AudioSolutions, zu einem außergewöhnlichen Event beim Berliner Fachhändler Max Schlundt Kultur Technik. Im Zentrum der Matinee steht die Präsentation der Vantage 5th Anniversary Edition der aufstrebenden Lautsprecherfirma aus Litauen. Diese Serie markiert nicht nur die Top-Position innerhalb des eigenen Portfolios von AudioSolutions. Vielmehr stellt der Hersteller sich selbstbewusst der internationalen Konkurrenz im Wettbewerb der absolut kompromisslosen High-End-Lautsprecher. Und scheut sich dabei nicht, in der visuellen Wirkung ein unverwechselbares Statement abzugeben.

Diese Veranstaltung möchte aber nicht nur eine besondere Lautsprecher-Reihe präsentieren, sondern auch über das Land Litauen und die Firma AudioSolutions informieren. Handelsattaché Daina Lipps von der litauischen Botschaft stellt das baltische Land vor, während AudioSolutions-Inhaber Gediminas Gaidelis über sein erfolgreiches Unternehmen referiert. Selbstverständlich wird auch typische Musik aus Litauen zu hören sein.

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Am 17. März 2018 besteht von 11-14 Uhr die einmalige Möglichkeit, herausragende Lautsprecher in einem interessanten und anspruchsvollen Umfeld kennenzulernen.

Information
Veranstaltungsort Max Schlundt Kultur Technik
Kantstraße 17 (im stilwerk)
D-10623 Berlin
Telefon +49 30 31515340
Web www.maxschlundt.de

Vertrieb
Genuin Audio Vertrieb
Anschrift Thomas Wendt
Byhlener Straße 1
03044 Cottbus
Telefon +49 355 38377808
Fax +49 355 38377809
E-Mail thomas.wendt@mac.com
Web www.genuin-audio.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 27 Februar 2008 00:05

Hörzone GmbH

Vertrieb
Hörzone GmbH
Anschrift Reinhard Weidinger
Balanstr. 34
81669 München
Telefon +49 89 7211006
E-Mail info@hoerzone.de
Web www.hoerzone.de
Sonntag, 25 Februar 2018 21:04

Hifi Convention'18 in Freiburg

Derzeit beschäftige ich mich mit einer Blue Amp Phono-Vorstufe samt nagelneuem Netzteil. Blue Amp ist in Reute zuhause, nahe Freiburg. Dort veranstalteten am Wochenende fünf Hifi-Händler Freiburgs im Hotel Dorint Resorts erstmals gemeinsam die Hifi Convention. Ein Besuch dort und bei Blue Amp waren Anreiz genug für eine Reise ins Breisgau.

Schon in der Vorankündigung zur Hifi Convention´18 konnte man lesen, dass sie sich von den etablierten Norddeutschen Hifi-Tagen unterscheiden will, die das Hamburger Hifi-Studio Bramfeld seit mehr als zehn Jahren veranstaltet, oder auch den jüngeren Westdeutschen Hifi-Tagen des Hifi-Studios Linzbach in Bonn. Während bei diesen Ausstellungen auch Hersteller und Importeure ihre Geräte und Produkte zeigen können, die nicht im Sortiment der Organisatoren zu finden sind, grenzt die Freiburger Show das Angebot auf die von den Studios angebotenen Marken ein. Hierin sehen die Organisatoren den Vorteil, dass Interessenten ein Gerät, das sie auf der Messe kennenlernen, anschließend auch in Freiburg näher in Augen- und Ohrenschein nehmen und kaufen können. Initiiert wurde diese Ausstellung vom Vertrieb In-Akustik, der die renommierten Freiburger Hifi-Geschäfte davon überzeugte, für so eine Audio-Show gemeinsame Sache zu machen. Sie beauftragte die Event-Profis Seiler + Kunz GmbH mit der Organisation und Durchführung. Die hatte sich unter anderem zum Ziel gesetzt, möglichst viele junge Menschen zu erreichen. Dazu wurde neben üblicher Plakatwerbung auch in regionalen Clubs, über die sozialen Medien und Rundfunksender dieser Zielgruppe geworben. Auch die ausgestellten Produkte sollten dieses Publikum ansprechen. Und so fand man Kopfhörer-Präsentationen, portables wie stationäres Bluetooth-Equipment und Multiroom-Lösungen. Streaming steht aktuell ohnehin nicht nur für junge Leute im Fokus. Auch wurde in vielen Vorführungen gezeigt, dass wohlklingendes Hifi nicht unendlich teuer sein muss. Wenn die Veranstalter mit jung die Leute gemeint haben sollten, deren Haar noch nicht gräulich schimmert, wurde das Ziel erreicht. Denn am Samstag wurde es ab 10.00 Uhr schnell voll. Sogar Familien mit Kind traf man vereinzelt und die Vorführungen waren sehr gut besucht. Anders als in Hamburg oder Bonn bekam der Besucher im Dorint Resorts erst Einlass, nachdem er für fünf Euro einen Eintritt-Gutschein erwarb, den er später bei seinem Händler beim Kauf einlösen kann. Mit diesem für Hifi-Verhältnisse geringen Eintrittsgeld hoffe man, so sagten mir die Veranstalter, den Gästen nicht allzu überfüllte Musik-Präsentationen zu bieten und Zufallspublikum fernzuhalten. Die fünf teilnehmenden Händler hatten einen eigenen Informations-Stand und führten ihre geladenen Kunden durch die Ausstellung – personell keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass am Sonnabend ihre Geschäfte wie stets geöffnet waren. Als Besucher fand man sich in den verzweigten Gängen des Hotels unschwer zurecht auf der Suche nach den Lieblingsmarken. Denn der Organisator hatte dafür gesorgt, dass man am Eingang einen kleinen Übersichts-Plan an die Hand bekam. Auch waren zahlreich freundliche Mitarbeiter an den Knotenpunkten der Gänge und Treppenhäuser platziert, um Suchenden den Weg zu zeigen. Organisatorisch fühlte man sich bestens betreut, wozu auch bei Bedarf die netten Mitarbeiter des Dorint Resorts beitrugen. Das Hotel bot ansprechende Oasen, um zwischendurch ein Gespräch mit einer kleinen Stärkung per Getränk oder appetitlichen Speisen zu verbinden. Dank der reichlichen Zahl von Industrie-Repräsentanten in den Vorführräumen waren Informationen aus erster Hand leicht zu bekommen. So zeigten etliche Aussteller stolz sogar brandneue Geräte, die hier in Freiburg ihre Deutschland-Premiere hatten. Ich hatte den Eindruck, dass die Besucher ihren Spaß hatten und mit dem Angebot äußerst zufrieden waren. In-Akustik bot auch Souvenirs in Form von CDs und Vinyl an. Von jedem gekauften Artikel wurde ein Euro für das regionale Hilfswerk Tigerherzen gespendet, das sich um die Kinder an Krebs erkrankter Eltern kümmert. Wer wollte, konnte dort auch seinen Eintritt-Gutschein spenden. Die Audio Show hieß Hifi Convention ´18. Man liegt also nicht falsch in der Annahme, dass sie künftig jährlich um die gleiche Zeit wiederholt werden soll – sicher eine gute Vorstellung für diese Region.

 

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Das Team von AkustikTune freut sich darauf, gemeinsam mit seinen Kunden am Samstag, den 24.02.18, ab 17 Uhr südlich von Wien bei einem guten Glas Wein einen musikalischen Abend zu verbringen. Es werden verschiedene Anlagen mit LUXMAN Hifi-Elektronik und Fischer & Fischer-Lautsprechern aus Naturschiefer gespielt.

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Zu den an diesem Abend im Mittelpunkt stehenden Marken teilte uns der Veranstalter das Folgende mit: LUXMAN hat eine sehr lange, ruhmreiche Tradition in der Entwicklung erstklassiger Hifi- und HighEnd-Elektronik. Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat dieses Unternehmen mit Sitz in Japan eine Vielzahl legendärer Geräte entwickelt. Unzählige LUXMAN Klassiker genießen nach wie vor Kultstatus in der Hifi-Branche und bei Musikliebhabern auf der ganzen Welt. LUXMAN Komponenten haben rund um den Globus zahllose Awards erhalten und werden nach wie vor auch heute noch regelmäßig ausgezeichnet. Hinter der makellosen Verarbeitung und dem klassischen, hochwertigen Design von zeitloser schlichter Schönheit verbirgt sich bei allen Geräten von LUXMAN State-of-the-Art Technik mit allerfeinsten Bauteilen. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Klang.

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Fischer & Fischer Lautsprecher bestehen aus Schiefer, einem wunderschönen Naturstein mit ganz besonderen akustischen Eigenschaften. So bewirkt unter anderem die extreme Masseträgheit von Schiefer, dass bei Hochtönern die Amplituden nicht durch mitschwingende Schallwände kompensiert werden. Die Musikwiedergabe wird dadurch wesentlich nuancenreicher und impulsiver. Das Ergebnis ist ein extrem tiefer, präziser Bassbereich sowie eine akkurate Reinheit der Töne selbst bei hohen Pegeln, da das phantastische Schiefergehäuse in keinster Weise mitschwingt. Schiefer hat zudem eine sehr reizvolle und einzigartige, von der Natur geschaffenes Optik, die in jedes Wohnambiente passt.

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Veranstalter
AkustikTune GmbH
Anschrift Römerweg 105
2722 Winzendorf
Astria
bei Wr. Neustadt 40km südlich von Wien
Telefon +43 2638 22225
E-Mail mak@akustiktune.at
Web www.akustiktune.at

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Weitere Informationen

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Dienstag, 20 Februar 2018 01:01

Hifi Convention'18

Nachdem der Südwesten Deutschlands bisher noch ohne eigene, regionale HiFi-Messe dastand, wird im Jahr 2018 auch dort eine erste Veranstaltung stattfinden – die Hifi Convention‘18.

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Das Konzept ist äußerst interessant: Hinter der Hifi Convention stehen fünf Händler aus Freiburg, die sich für diese Convention stark machen, die Idee dazu lieferten und ihre Lieferanten mit ins Boot nehmen. Das heißt, die von den Händlern geführten Marken präsentieren sich als Aussteller auf der Convention und zeigen ihr gesamtes Portfolio feiner HiFi-Komponenten in Hotelzimmern und Konferenzräumen des Dorint Hotels an den Thermen in Freiburg. Die Händler stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Die Hifi Convention‘18 soll den Startschuss geben zur Etablierung einer Veranstaltung analog zur HIGH END München, den Norddeutschen HiFi-Tagen in Hamburg oder den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig und damit die Lücke im Südwesten Deutschlands schließen.

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Auf der Hifi Convention‘18 darf sich der Audio-Fan auf ein umfangreiches Produktportfolio von Lautsprechern, Verstärkern, Plattenspielern, Streaminggeräten und weiteren Audio- und Peripheriegeräten sowie Kabel- und Zubehör der führenden Marken freuen. Die fünf Freiburger HiFi-Händler haben hierzu ihre besten Hersteller eingeladen, um eine Markenvielfalt zu bieten, wie es sie in dieser geballten Form normalerweise nicht allzu oft zu sehen respektive zu hören gibt.

Die Hifi Convention‘18 findet im Hotel „Dorint An den Thermen Freiburg“ statt, das für eine Veranstaltung dieser Art hervorragende Voraussetzungen bietet: eine große Anzahl an Konferenzräumen sowie viele einzelne Hotelzimmer, die als Hörräume zur intensiven Vorführung der Produkte bereitstehen und die Audio-Fans begeistern werden. Der Südwesten Deutschlands darf sich auf eine tolle Hifi Convention freuen.

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Information
Hifi Convention'18
Ort Dorint Resorts Freiburg
An den Heilquellen 8
79111 Freiburg im Breisgau
Termine Samstag, 24.02.2018, 10 Uhr bis 18 Uhr
Sonntag, 25.02.2018, 10 Uhr bis 16 Uhr
Veranstalter Seiler + Kunz
Weißerlenstr. 3
79108 Freiburg
Tel. +49 761 1523026
info@hificonvention.de
www.hificonvention.de
Eintritt Tageskarte 5,00 Euro (Eintrittskarten gelten mit dem gesamten Betrag als Gutschein, der später bei einem Einkauf bei einem der Händler eingelöst werden kann.) Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt.

Weitere Informationen

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Auch wenn sich das hier vorgestellte Switch mit Gold im Namen schmückt und sein Preis vermuten lassen könnte, bei der Herstellung sei nicht wenig des Edelmetalls mit im Spiel gewesen, wurde es nicht für den exklusiven High-End-Markt entwickelt, sondern, wie der Importeur andeutete, für die japanische Eisenbahn.

Es geht in diesem Artikel also um die klanglichen Auswirkungen eines Switch in einem kabelgebundenen Audio-Netzwerk. Schon mit Roland Dietls Artikel über das AQ-Switch hatten wir in dieser Publikation die Aufmerksamkeit auf dieses vermeintlich unwichtige Kistchen gelenkt. Dass LAN-Kabel den Klang in einem Netzwerk mitbestimmen, haben wir ja schon bei diversen Kabel-Tests herausgestellt – angefangen mit einer Auswahl von Leitern von Audioquest über Cardas bis hin zu den Nobel-Verbindern von Göbel Audio. Die Überzeugung, dass auch Switches „klingen“, gewann ich, als ich für einen Test mehrere LAN-Anschlüsse benötigte, ein Netgear-Switch erwarb und es aus Neugierde statt mit dem beigepackten Schaltnetzteil einmal mit einer Stromversorgung von SBooster verband – nein, keines des aktuellen, etwa 300 Euro teuren Exemplare, sondern ein deutlich erschwinglicheres aus der ersten, nicht mehr produzierten Serie: Die Musik kam aus einer tieferen Schwärze und die Räume wirkten größer. Also habe ich mich mit diesem Thema noch ein wenig weiter beschäftigt und festgestellt, dass schon das einfache Switch von Aqvox den beiden LAN-Anschlüssen im Melco überlegen ist. Aqvoxs AQ-Switch SE schien mir dann das Ende der Fahnenstange zu markieren: Ich kannte kein Switch, dass mehr klangliche Vorteile in einem Audio-Netzwerk bringt. Und das gilt sogar, wenn man von der Zahl der benötigten Anschlüsse her gar kein Switch benötigte: Vom Einschleifen des Aqvox beispielsweise in die Verbindung zwischen netzwerkgestütztem Speicher (NAS) und Streaming-Bridge profitierte der Klang in meiner Kette deutlich.

Das M12 Switch Gold mit seinen fünf Anschlüssen und der Buchse zu Stromversorgung. Ganz rechts die Erdungsklemme
Das M12 Switch Gold mit seinen fünf Anschlüssen und der Buchse zu Stromversorgung. Ganz rechts die Erdungsklemme

Vielleicht war es ja die Aufgeschlossenheit der Hifistatement-Autoren auch gegenüber vermeintlich peripheren Gerätschaften, die Yusuke Iwahashi dazu bewog, uns das Telegärtner-Switch zum Test anzubieten. Herr Iwahashi war für Sony und Buffalo tätig, lebt nun in Stuttgart und ist dabei, sein Hifi-Hobby zum Beruf zu machen. Das erste Produkt, das er dem europäischen Fachhandel anbietet, ist das Telegärtner-Switch aus Japan. Telegärtner ist, wie der Name nahelegt, ein deutsches Unternehmen und besitzt eine Niederlassung in Japan. Dort kümmert man sich aber nicht nur um den Vertrieb der Telegärtner-Produkte, sondern verfügt auch über eine eigene Entwicklungsabteilung, die unter anderem das M12 Switch Gold konstruierte. Ob es in exakt dieser Form für japanische Eisenbahnunternehmen gefertigt wird, oder die uns zur Verfügung stehende Variante doch noch für den Hifi-Markt modifiziert wurde, konnte ich aufgrund fehlender Japanisch-Kenntnisse nicht in Erfahrung bringen. Das M12 Gold wurde nämlich schon in diversen Japanischen Hifi-Magazinen getestet: etwa in Digifi, dem Schwestermagazin des renommierten Stereo Sound, sowie im auf diesen besonderen Themenkreis spezialisierten Net Audio. Da Telegärtner Deutschland keinerlei Interesse daran hat, sich mit dem Hifi-Markt zu beschäftigen, kümmert sich Yusuke Iwahashi darum, die noblen Switches aus seinem Heimatland hierzulande zu vertreiben.

M12 Buchse und Stecker
M12 Buchse und Stecker


Das Switch ist in einem Aluminium-Druckgussgehäuse untergebracht, bietet Anschlüsse für fünf Geräte und wird von einem mitgelieferten Schaltnetzteil gespeist. Seinen Namen hat es unter anderem von der Art der Anschlüsse: statt RJ45-Steckverbindern kommen hier M12-Stecker zum Einsatz. Das Switch ist also ohne Spezialkabel, die auf der einen Seite RJ45- und der anderen M12-Stecker besitzen, nicht mit den üblichen Geräten in einem Audio-Netzwerk kompatibel. Von ihrer mechanischen Solidität sind die verschraubten M12-Verbindungen selbst den besten RJ45-Steckern deutlich überlegen. Auch der Stecker für die Stromversorgung des Switch ist verschraubt. Benötigt werden zehn bis 60 Volt, die Leistungsaufnahme liegt bei maximal sechs Watt. Das massive Gehäuse und die verschraubten Steckverbindungen machen klar, dass es sich beim M12 Switch Gold um ein Gerät handelt, das auch widrigen Umgebungen trotz. Die detaillierten Technischen Daten kennt man so nicht von Switches für den Heimgebrauch. Da ich kein Netzwerkspezialist bin, habe ich die Spezifikationen in diesem Fall unübersetzt übernommen.

Buchse und Stecker zur Stromversorgung
Buchse und Stecker zur Stromversorgung

IW-Trading bietet das Switch mit dem Schaltnetzteil und zwei Telegärtner-Kabeln mit M12- und RJ45-Steckern über den Fachhandel zum Preis von 4165 Euro an. Jedes weitere, ebenfalls zwei Meter lange Kabel schlägt mit 476 Euro zu Buche, wenn es als Teil eines Sets erworben wird. Da stellte sich dann schon die Frage, ob man sich vom Preis abschrecken lässt oder dem Beispiel der japanischen Kollegen folgt und sich das Switch zumindest einmal anhört. Schließlich habe ich mich für letzteres entschieden und Herrn Iwahashi erst einmal unverbindlich in meinen Hörraum eingeladen. Für einen zufällig anwesenden, langjährigen Geschäftsfreund und mich war die Wirkung des M12 Gold dann so eindeutig, dass ich diesen Test plante. Inzwischen hat Yusuke Iwahashi sich für den oben erwähnten Vertriebsweg entschieden, die Preise endgültig kalkuliert und ein M12 Switch Gold inklusive dreier Kabel für einen Test aus Japan erhalten. Darüber hinaus hat er auch ein wenig mit analogen Netzteilen experimentiert. Doch dazu später.

Die Belegung der Buchse zur Stromversorgung wird dem Benutzer mitgeteilt
Die Belegung der Buchse zur Stromversorgung wird dem Benutzer mitgeteilt


Aktuell werden Router, Melco und Aries Femto in meiner Kette über ein AQ-Switch SE mit Göbel-Ethernet-Kabeln verbunden – eine Kombination, die aufgrund der extravaganten Kabel preislich deutlich über der Telegärtner-Lösung liegt. Um einen schnellen Wechsel zu ermöglichen, verschraube ich die Kabel schon einmal mit dem Switch und bringe die anderen Enden in die Nähe der anzuschließenden Geräte – was ein nicht gerade einfaches Unterfangen ist, da die Telegärtner-Kabel – wohl aufgrund ihrer Schirmung – alles andere als flexibel sind. Bei der Suche nach einem geeigneten Test-Track bleibe ich mal wieder beim vierten Satz von Berlioz Symphonie Fantastique in der Interpretation des Utah Symphony Orchestras unter Varujan Kojian hängen, „Professor“ Keith Johnsons ungeheurer dynamischer Aufnahme für Reference Recordings: Die erklingt natürlich auch über Aqvox und Göbel ungemein lebendig und wuchtig, das Telegärtner-Set scheint das Orchester aber noch zu ein wenig mehr Spielfreude anzustacheln, die Durchzeichnung gelingt noch präziser, die Abbildung wirkt insgesamt größer und die Bühne gewinnt noch ein gutes Stück Tiefe. Hier geht es wirklich nicht um Marginalien!

Das mitgelieferte Schaltnetzteil entspricht den Anforderungen für medizinische Geräte
Das mitgelieferte Schaltnetzteil entspricht den Anforderungen für medizinische Geräte

Auch beim „Wrong Blues“ des Keith Jarrett Trios auf Standards Live klingen weder Aqvox und Göbel noch das Telegärtner-Set falsch. Über ersteres wirken die Instrumente ein Stückchen näher und minimal griffiger, während letztere für ein weiträumigeres Klangbild und einen intensiveren Fluss der Musik sorgt. Hier sind die Unterschiede aber weniger stark ausgeprägt als beim zuvor genossenen großorchestralen Werk. Bei Stevie Ray Vaughans Klassiker „Tin Pan Alley“ klingt's über das Telegärtner-Set nicht nur weiträumiger und minimal detailreicher, sondern die Wiedergabe wirkt auf mich auch einen Hauch emotional ansprechender. Da erübrigen sich für mich weitere Vergleiche – allerdings nicht der zwischen dem Schalt- und dem Linear-Netzteil.

Die Telegärtner-RJ45-Stecker – hier mit goldfarbenem Gehäuse – sind auch bei den Top-Kabeln anderer Hersteller Standard
Die Telegärtner-RJ45-Stecker – hier mit goldfarbenem Gehäuse – sind auch bei den Top-Kabeln anderer Hersteller Standard


Da das M12 Switch Gold – wie erwähnt – auch für die Stromversorgung einen speziellen verschraubten Stecker benötigt, kann ich nicht mal eben ein Sbooster- oder Keces-Netzteil ausprobieren. Yusuke Iwahashi hat als Ersatz für das serienmäßige Schaltnetzteil einen analoges Voltcraft FSP 1122 mit einer Spannung von zwölf Volt samt konfektioniertem Kabel mitgebracht: Diese Investition von gerade mal 60 Euro bringt noch einmal eine klangliche Verbesserung. Es gibt ein wenig mehr Energie im Tieftonbereich, eine Spur mehr Offenheit und – subjektiv empfunden – auch noch mehr Schnelligkeit: einfach Klasse! Da möchte ich auch Herrn Iwahashis letzten Tuning-Tipp nicht unversucht lassen: Er hatte vorgeschlagen, dass Gehäuse des M12 Gold zu erden, beispielsweise an einem Heizkörper. Und, ja, das Erden hat einen klanglichen Einfluss, wenn man ganz konzentriert hinhört. Allerdings wirkt die Wiedergabe mit Erdung für mich ein klein wenig weichgespült, besitzt eine Spur mehr Ruhe, erscheint mir aber ein ganz klein wenig langweiliger. Das mag jeder nach seiner Fasson selig werden.

STATEMENT

Wenn Ihnen – wie mir – Raum und Feinzeichnung über alles geht und Sie bereits ein Audio-Netzwerk auf sehr hohem klanglichen Niveau betreiben, ist das Telegärtner M12 Switch Gold das Tüpfelchen auf dem i. Doch Vorsicht beim Ausprobieren: Es dürfe nahezu unmöglich sein, wieder darauf zu verzichten, wenn man es einmal gehört hat!

P.S.: Der Wahnsinn geht weiter! Oliver Göbel hat angekündigt, Ethernet-Kabel mit M12-Anschluss zu fertigen. Wir bleiben am Ball.

Gehört mit
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
Streamer Auralic Aries G2
D/A-Wandler Chord DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon
Lautsprecher LumenWhite White Light Anniversary
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
standards IEEE 802.3, IEEE802.3u, IEEE802.3ab

layer-2 data transfer function
data transfer method store-and-forward
MAC address table 8k entries
packet memory buffer 500k byte
jumbo frame (maximum packet length) 9.6k byte
forwarding rate (unicast data transfer) TP/LAN port 1000Mbps link: 1,488,100 packets/s between ports
TP/LAN port 100Mbps link: 148,810 pacekts/s between ports

Interface / connector
TP/LAN (Ethernet) port 10/100/1000BASE-T (automatic recognition) x 5 ports
connector:M12X-coded(male)plug IEC61076-2-109Ed.1.0
cable: 4 pair Category 6 or above S/FTP cable (MA0001C0x00)
DC power input port 1 port
connector: M12 T-coded (female) plug
pin assignment: #1/#2: DC+, #3/#4: DC-
power adapter: included in the set, without AC power cable

dimension and functionallity of the unit
chassis material aluminium die-cast (alumite surface treatment)
class of the unit & connector IP67 (including connectors
external dimension 70 (W) x 200 (L) x 50 (H) mm
weight 1.5 kg

DC input specifications
input voltage DC 10 V – 60 V
power consumption 6 W max.
protection function over-current protection, reverse polarity protection (automatic inversion)

Ambient specifications
operating temperature -40 -– +70 °C
operating humidity 5 -– 95 %RH (without condensation)
storage temperature -40 – +85 °C
Preis 4165 Euro (für Set inkl. Switch, Schaltnetzteil, 2 2-m-Kabel mit M12- und RJ45-Stecker)
476 Euro für ein weiteres Kabel

Vertrieb
IW Trading GmbH
Anschrift Iwahashi Yuhsuke
Hochholzweg 16A
70619 Stuttgart
Telefon +49 711 3101586
E-Mail info@iw-trading.de

Weitere Informationen

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Montag, 18 Februar 2008 23:02

IW Trading GmbH

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Als ich vor vier Jahren mit dem ifi Tube Buffer mein erstes Testgerät aus dem Hause Abbingdon Music Research in den Händen hielt, war das Portfolio der 2012 gegründeten Zweitmarke des englischen High Enders noch ziemlich übersichtlich. Seitdem wurde das Angebot stetig ausgebaut, so dass heuer eine Vielzahl von audiophilen Produkten mit dem Markenlogo ifi den Markt bereichern.

Schon allein die Kategorisierung des ifi Nano iDSD Black Label weist ihn als perfekten Markenbotschafter aus. Denn die Mannen um die Produktentwickler Thorsten Loesch und Pat Wayne haben einen mobilen Hi-Res-USB-Digital/Analog-Wandler kreiert, der zu einem äußerst fairen Preis ganz nebenbei auch noch ein leistungsstarker Kopfhörerverstärker ist. Wiewohl der Vergleich etwas abgenutzt ist – der vernünftige Teil der Menschheit hat noch kein Äquivalent hervorgebracht –, der ifi kommt mit den Maßen einer Zigarettenschachtel daher. Wird ein iPhone SE aufgesattelt – bei Bedarf stabilisiert durch zwei beiliegende kräftige Gummibänder –, so deckt es den kleinen Tausendsassa vollständig ab. Umso verblüffender die Anzahl der verfügbaren Anschlüsse respektive Bedienungsoptionen. Der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker eines Kopfhörers findet auf der Front zwei passende Gegenstücke. Wobei die Betonung auf „eines“ liegt, denn ein zweiter sollte laut Bedienungsanleitung nicht zeitgleich angeschlossen werden. Ifi empfiehlt die mit „iEMatch“ beschriftete Buchse für Hörer mit einem hohen Wirkungsgrad und verspricht für diese Kombination im Gegenzug ein Mehr an Wohlklang. Eine Verheißung, die ich umfänglich bestätigen kann, wobei selbst das Duo Sennheiser HD 800 / ifi noch ausreichend Schalldruck erzeugen konnte. Sollte es den Nutzer nach mehr Dezibel dürsten, kommt die „Direct“ betitelte Kontaktstelle zum Einsatz.

Vereint viele Funktion und ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel
Vereint viele Funktion und ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel

Alle Formate aufzuführen, die ifis iDSD zu hörbarer Musik wandelt, hieße mächtig Zeichen schinden, machen wir es also kurz: mutmaßlich alle Relevanten und die nativen. Eine LED, annähernd mittig auf der Vorderseite positioniert, koloriert die meisten davon. Blau steht für DSD256 Dateien sind in Bearbeitung, Cyan gleich DSD128 oder 64. Leuchtet es weiß, so werden hochaufgelöste PCM-Dateien gewandelt. Strahlt es gelb oder grün, so sind nicht ganz so viele Bits unterwegs. Richtig spannend wird es wieder bei magenta, denn bei dieser Farbe werden laut ifi MQA-Daten angefasst. Insbesondere durch Tidal populär geworden, etabliert sich MQA (Master Quality Authenticated) in der audiophilen Welt als File, das den Spagat zwischen feinster Wiedergabe und überschaubarer Datenmenge beherrschen soll. Mithilfe eines Encoders werden während der Produktion Musikdateien mit einem MQA-Algorithmus komprimiert. Der entstandene Datenpool infiltriert für den weiteren Vertrieb ein klassisches Datenformat, in der Regel FLAC. Der Musiknutzer kann mithin ein MQA kodiertes Musikstück ganz konventionell, wenn auch ohne die in Aussicht gestellte Qualitätsverbesserung genießen. Integriert die elektronisch DNA seines Endgerätes einen MQA-Decoder wie im Falle des iDSD, wird die Aufnahme in voller Pracht wiedergegeben.

Zwei Anschlüsse mit unterschiedlichem Verstärkungsfaktor
Zwei Anschlüsse mit unterschiedlichem Verstärkungsfaktor


Daneben kann die LED grün blinken, beziehungsweise das Leuchtmittel scheint dauerhaft rot oder alternierend mit einer anderen Farbe. All das gibt Auskunft über die Befindlichkeiten des ifi. Rechts vom Lichtspiel gibt es einen angenehm satt laufenden Volumenregler, der zudem die Funktion des Ein/Ausschalters übernimmt. Der Lautstärkesteller kann mit seinem untadeligen Gleichlauf auch leise. Die digitale Eingangspforte, eine USB-A-Buchse, über die das bestens verarbeitete Gerät darüber hinaus mit Energie versorgt werden kann, dominiert die Rückseite. Obendrein gibt es einen fixed Hochpegel-Ausgang zum Anschluss an einen Verstärker, sowie einen Schalter, der ein – dezent wirkendes – klangbeeinflussendes Filternetzwerk steuert.

Hier wird gewandelt und verstärkt
Hier wird gewandelt und verstärkt

Derart gerüstet kann der iDSD problemlos mit einem Rechner verbunden werden und das bereitstehende MacBook erkannte stets zuverlässig den alternativen Tonausgabe-Pfad. iPhone oder iPad können allerdings nicht mit einem normalen (Lade-)Kabel kontaktiert werden. Eine musikalische Datenübertragung setzt bei den mobilen Gadgets mit dem angebissenen Apfel ein sogenanntes Camera Connection Kit voraus – zu einem, wie ich finde, extravaganten Verkaufspreises. Bevor nun die Bewohner des Sterns Android frohlocken, auch Sie benötigen einen Adapter: USB-On-The-Go (USB OTG), hier erinnert der aufgerufene Betrag freilich nicht an Trickdiebstahl.

Für die musikalische Verwendung liegt das analoge Signal an der 3,5-mm-Line-out-Buchse an
Für die musikalische Verwendung liegt das analoge Signal an der 3,5-mm-Line-out-Buchse an

Doch Obacht, es gilt beim Verbinden eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, damit iPhone und ifi zu einander finden. Erst den ifi einschalten, anschließend die Verbindung herstellen, andernfalls glaubt der Zuspieler, er müsse den Akku des DAC/Amp laden. Bis zu zehn Stunden Spielzeit verheißt der Hersteller für den iDSD im netzunabhängigen Betrieb, geladen wird mit einem handelsüblichen USB-Netzteil.


Zu Beginn stand natürlich der wichtigste Vergleich ifi versus Kopfhörerausgang des iPhone auf dem Programm, entscheidet dieser doch über die Sinnhaftigkeit der Anschaffung. Massive Attack mit „Unfinished Sympathy“ sollte nicht der einzige Titel bleiben, der die Kräfteverhältnisse klärt. Es war, als trete Borussia Dortmund gegen den Regionalligisten Bonner SC an. Alles fiel zugunsten der Nachrüstungslösung aus, mehr Spielfreude, mehr Dynamik, mehr Power. Der Frequenzbereich erweitert sich substantiell nach unten, ebenso nachhaltig ist der Zugewinn an Rauminformation – eine Klatsche für den Wandler an Bord des iPhones. Der Pflicht folgt die Kür: Im Laufe des Hörtests eroberte sich der externe Wandler schnell den Titel Spaßmaschine. In schneller Folge füllten Klassiker des Pop die Playlist: Grace Jones‘ „Slave To The Rhythm“ Isaac Hayes‘ „Theme From Shaft“ aus dem Live-Album Live At The Sahara Tahoe, Ph.Ds „Little Susies’s On The Up“ mit dem ganz jungen Simon Phillips an der Schießbude.

Das Zubehör ist umfangreich und die englische Bedienungsanleitung ist gut gemacht.
Das Zubehör ist umfangreich und die englische Bedienungsanleitung ist gut gemacht.

Die Stimulanz der Hörnerven führt direkt zu rhythmischem Fußwippen. So hatte sich Frau Jones das wohl vorgestellt. Mit einer knackigen tonalen Auslegung, aber frei von überzogener Schärfe erreichen die Töne das Ohr. Die Raumdarstellung verliert sich nicht in tiefste holographische Verästelungen, sondern jedes Instrument hat auf der virtuellen Bühne seinen festen, klar umrissenen Platz.

Kein Format ist ihm unbekannt
Kein Format ist ihm unbekannt

Mit dieser Abstimmung fällt es dem iDSD leicht, die Unterschiede verschiedener Auflösungen abzubilden. Exemplarisch nachzuvollziehen ist dies mit Mozarts Violin Konzert in D-Dur aufgeführt durch das Trondheimsolistene. Mit Konstantin Wecker betritt dann ein Urgestein der deutschen Liedermacher-Szene die Bühne. „Die weiße Rose“ ist sparsam besetzt und lebt von der kraftvollen bajuwarischen Stimmgewalt. Der Flügel und das Cello gruppieren sich um den Münchener, da versinkt nichts im Datennebel. Es ist dem ifi nachzusehen, dass immobile Vertreter der Gattung, deren Preis um einiges höher liegt, in puncto Schmelz hier noch mehr bieten.


Innen wie Außen sehr gut verarbeitet. Der Volumenregler besticht durch seinen guten Gleichlauf
Innen wie Außen sehr gut verarbeitet. Der Volumenregler besticht durch seinen guten Gleichlauf

Doch zurück zum iDSD: Er läßt dem Bayer das österreichische DJ- und Produzenten-Duo Kruder & Dorfmeister folgen. Verblüffend, wie kontrolliert der DAC/Amp hier zu Werke geht. Ganz gleich wie tief die Frequenzen auch sind – und der ifi kann ziemlich tief –, die Membranen des Grado hängen an der kurzen Leine, mutmaßlich ein Verdienst der quasi symmetrischen Verstärkerschaltung. Der Wechsel zum Rechner und die Verbindung mit der Musikanlage bestätigte die klanglichen Eigenschaften. Mit Verve werden die Nullen und Einsen, die das Laptop entlässt, gewandelt und so lässt sich mit dem ifi richtig gut Musik hören.

STATEMENT

Mit dem ifi Audio Nano iDSD BL entwickelt sich ein Mobiltelefon plus leistungsfähiger Software zu einer ernsthaften Musikmaschine, die jeden Cent wert ist: ob unterwegs als wohltönender kraftvoller Verstärker oder daheim als digitaler Zulieferer für die Musikanlage.
Gehört mit
Computer Audio MacBook® Pro mit JRiver Media Center
Mobil Audio Apple iPhone® SE mit ONKYO HF-Player
Netzwerkspieler, Vorverstärker Linn Majik DSM
Endverstärker Linn Exakt-Box
Kopfhörer Sennheiser HD 800, Grado SR 325, Sennheiser HD 229
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel Cable LAN Supra, NF-Kabel & LS-Kabel Linn, Netzkabel Supra, Netzleiste Music Line
Möbel Quadraspire, Phonosophie Tripod
Herstellerangaben
ifi Audio Nano iDSD Black Label
Bezeichnung ifi Audio Nano iDSD Black Label
Typ DA-Wandler / Kopfhörerverstärke
Audio Formate DSD 256/128/64/12.4/11.2/6.2/5.6/3.1/2.8, DXD 384/352.8kHz, PCM 384/352.8/192/176.4/96/88.2/48/44.1kHz, MQA 88.2/96/176.4/192kHz
Leistung max. 2x 285mW
Klirrfaktor 0.005% bei 125mW
Kopfhörer Impedanz empfohlen 15 – 600 OHM
Eingänge USB 3.0 Typ A Stecker
Ausgang Line Out Stereo-Klinke 3,5mm (Rück)
Ausgang Hörer Eins Stereo-Klinke 3,5mm mit iFi iEMatch
Ausgang Hörer Zwei Stereo-Klinke 3,5mm
Abmessungen in cm (BxHxT) 6,4 x 2,6 x 9,6
Gewicht 0,14 kg
Lieferumfang Kabel USB A Buchse zu USB B Buchse, Kabel USB A Buchse zu USB A Stecker, Adapter USB A Buchse zu USB B Buchse, zwei Gummiringe zum Schutz bzw. zum Fixieren eines mobilen Abspielers, Transportbeutel und englische Bedienungsanleitung
Preis 240 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

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Dienstag, 13 Februar 2018 00:39

Auralic Vega G2

Auralics Vega der zweiten Generation verfügt nicht nur über eine spezielle Verbindung zum kürzlich an dieser Stelle vorgestellten Aries G2 und einen ebenso speziellen Eingang für eine Masterclock, sondern auch über einen Analog-Eingang und eine ebensolche Lautstärkeregelung. Dazu kommt ein Netzwerkanschluss. Mit seinem Vorgänger hat der Vega G2 nur noch wenig gemein.

Der LAN-Anschluss des Vega G2, der ihn zum Streaming-DAC macht, wirft natürlich sofort die Frage auf, ob dadurch nicht Auralics wirklich überzeugender Aries G2 in einer digitalen Kette obsolet wird. Dem ist nicht so: Denn der Vorteil des neuen Aries ist es ja, dass er durch die Möglichkeit, eine Festplatte einzubauen, für ein paar 100 Euro zu einem komplettenServer wird, der den Erwerb eines Netzwerk gestützten Speichers oder NAS wie etwa eines Melco überflüssig macht: Der Aries G2 erfüllt mit der eingebauten HDD oder SSD nicht nur dessen Funktion, sondern erreicht auch klanglich ein ähnliches Niveau. Verwendet man hingegen die Streaming-Funktion des Vega G2, braucht man wieder einen klanglich überzeugenden und entsprechend kostspieligen NAS. Und selbst dann wäre nicht sichergestellt, dass diese Kombination genauso gut klingt, wie die Lösung, in der der Aries G2 als Server oder auch nur als Streaming-Bridge agiert. Der Vega G2 benutzt für Filter und Upsampling sowie das Streaming nämlich Auralics Tesla-G1-Plattform, die auch schon im Auries Femto Verwendung fand und mit einem Ein-Gigabyte-System- und einen Vier-Gigabyte-Datenspeicher auskommt. Diese Speicher und der Quad-Core-A9-Chip machen den Prozessor zwar 25-mal schneller als den des ersten Vega, sind aber der Tesla-G2-Plattform des Aries G2 deutlich unterlegen – so zumindest die Theorie.

Über Lightning-Link mit dem Aries G2 verbunden zeigt der Vega sein gesamtes Potential
Über Lightning-Link mit dem Aries G2 verbunden zeigt der Vega sein gesamtes Potential

In der Praxis habe ich den Vega G2 mit meinem LAN-Netzwerk verbunden, ihn über Auralics DS-Lighning-App kurz konfiguriert und den Melco N1ZH/2 als Bibliothek gewählt: Das klappt sofort, und dauert dank der durchdachten Bedienungssoftware nicht länger als ein, zwei Minuten. Dann erscheint das erste Cover im Display des Vega und die ersten Töne erklingen. Und zwar überaus ansprechend – aber nicht ganz so packend, wie ich den wohlvertrauten Song kenne. Also schleife ich den Aries G2 zwischen Melco und Vega G2 ein, wobei die beiden Auralics über den L-Link mit verbunden werden. Die Musiker scheinen nun in einem größeren, vor allem aber tieferen Raum und mit mehr Spielfreude zu Werke zu gehen. Das Klangbild wirkt minimal besser differenziert und ein Stück offener. Die Musik kommt rhythmisch intensiver rüber. Aber das durfte man für den zusätzlichen technischen und finanziellen Aufwand ja auch erwarten. Im nächsten Schritt lasse ich den Melco außen vor: Der Aries G2 spielt den Song nun von seiner eingebauten Festplatte, was zwar minimal anders, aber ingesamt genauso gut klingt wie zuvor, als die Daten vom Melco zugeliefert wurden. Die Streaming-DAC-Funktion des Vega G2 macht den Aries G2 also keinesfalls verzichtbar, erlaubt aber einen schrittweisen Aufbau einer High-End-Digital-Kette: Man könnte mit dem neuen Vega beginnen, bezieht die Daten von einem erschwinglichen NAS wie etwa einem Western Digital MyCloud, ergänzt später den Aries G2, baut eine Festplatte ein und verwendet den Western Digital für die Datensicherung.

Der Vega lässt sich über sein Display bedienen. Komfortabler geht dies aber über die DS-Lightning-App oder den Browser von Computer, Smartphone oder Pad
Der Vega lässt sich über sein Display bedienen. Komfortabler geht dies aber über die DS-Lightning-App oder den Browser von Computer, Smartphone oder Pad


Selbstverständlich hat Auralic dem Vega G2 auch alle neuen Entwicklungen zugute kommen lassen, die ich bereits im Artikel über den Aries G2 etwas ausführlicher dargestellt habe. Als da wären: Die beiden linearen Purer-Power-Netzteile, von denen eines die Tesla-G1-Plattform, das Display und das Netzwerk-Interface versorgt, währenden das andere für die sensiblen Audio-Baugruppen wie den Wandler-Chip, die Femto Clock und die analoge Ausgangsstufe zuständig ist. Dann die galvanische Trennung nicht nur der beiden Netzteile, sondern auch die der gerade erwähnten drei Audio-Baugruppen. Schließlich noch das aus dem Vollen gefräste Unity Chassis mit den vier aufwändigen Federfüßen, das wirksamen Schutz gegen elektromagnetische Störungen und mechanische Vibrationen bieten soll.

Bereits erwähnt hatte ich ja auch schon die Lightning-Link-Buchse des Aries, der aufseiten des Vega gleich zwei gegenüber stehen. Die bidirektionale Schnittschnelle, über die bis zu 18 Gigabyte pro Sekunde per HDMI-Kabel übertragen werden können, soll so gut wie immun gegen Jitter sein und erlaubt nicht nur den Transport von Musikdateien mit hoher Auflösung wie etwa DSD512 oder 32 Bit bei 384 Kilohertz, sondern beispielsweise auch die Synchronisation des Aries durch den Vega, den Austausch von Informationen zur Lautstärkeeinstellung und zur Konfiguration der Prozessoren und Filter. Dadurch ist es möglich, Streamer, Wandler und auch die etwas später verfügbare Masterclock mit nur einer Controll-App oder über einen Browser zu bedienen. Die mit Source und Clock bezeichneten Lightning-Link-Buchsen des Vega sind übrigens nicht mit I2S-Schnittstellen nach dem von PS Audio vorgeschlagenen Standard kompatibel. Auralic hat den Geräten ein HDMI-Kabel beigelegt, das ich bis jetzt auch verwendet habe, Christian Rechenbach, Auralics Statthalter in Europa, schlug aber vor, auch mal ein höherwertiges Kabel auszuprobieren. Robert Hay von Audioquest empfahl eine 75 Zentimeter lange HDMI-Strippe in Diamond-Qualität, die kurz nach unserem Gespräch in Gröbenzell eintraf. Gut, das Kabel ist nicht gerade günstig, aber es sorgt für recht deutliche klangliche Verbesserungen: Direkt aus der Verpackung ohne die geringste Einspielzeit lässt es den realen oder virtuellen Aufnahmeraum ein Stück größer wirken, scheint die Musik eine paar Beats per Minute schneller laufen zu lassen, macht die Klangfarben kräftiger und das Musikerlebnis insgesamt packender.

Der Vega G2 bietet zwei unsymmetrische Kopfhörer-Ausgänge
Der Vega G2 bietet zwei unsymmetrische Kopfhörer-Ausgänge

Das Audioquest HDMI Diamond wird übrigens auch von Auralic-Chef Xuanqian Wang empfohlen. Wegen der Auralic eigenen Belegung der HDMI-Schnittstelle würden nicht alle Kabel funktionieren, merkt er an, und schon gar nicht in allen Längen: Ein Meter sei hier das Maximum. Er habe eine Vielzahl von Kabel getestet und bevorzuge klanglich das kürzeste Diamond. Wer in Auralics Aries und Vega der zweiten Generation investiert, sollte also auch die Mehrausgabe von etwa zehn Prozent für das Audioquest nicht scheuen – zumindest nach jetzigem Kenntnisstand. Um die Qualtiät des Lightning-Link einschätzen zu können, verbinde ich Aries und Vega parallel auch noch einmal per USB, ebenfalls mit einem Audioquest Diamond. Aber das funktioniert erst einmal nicht. Per Skype erläuterte mir Xuanqian Wang dann, dass die Geräte wegen der galvanischen Trennung keinen sogenannten hot swap zuließen. Wenn man vom Lightning-Link auf USB wechseln wolle, müsse man die Geräte ausschalten, das HDMI-Kabel entfernen, das USB-Kabel einstecken, den Vega starten, in dessen Menu den Eingang wählen und erst dann den Aries wieder einschalten. Ein wenig kompliziert, aber wenn es der Klangqualität dient, soll's mir recht sein.

Liebe zum Detail: die auf das Gewicht der G2-Komponenten angepassten Füße – oben von der Geräteinnenseite her gesehen
Liebe zum Detail: die auf das Gewicht der G2-Komponenten angepassten Füße – oben von der Geräteinnenseite her gesehen


Ich greife mal wieder zu Arild Andersens „If You Look“ vom Album If You Look Far Enough: In den vollen Genuss des vielfältigen, farbigen Perkussionsinstrumentariums, des dräuenden Synthi-Sounds und der druckvollen Pauken kommt man nur, wenn Aries und Vega über den Lightning-Link verbunden sind. Dabei sind die Unterschiede zur USB-Verbindung – zumindest für mich – überraschend groß: Darüber wirkt das Klangbild wie in Pastellfarben getaucht und ein wenig blutleer. Der Vega G2 offenbart seine enormen Fähigkeiten nur dann, wenn er über Lightning-Link angesteuert wird.

Einen nicht geringen Anteil an den klanglichen Meriten des Vega im Kombination mit dem Aries dürfte auch die neue Clock des Wandlers haben, die – wie gesagt – den Streamer über Lightning-Link synchronisiert. Genau genommen sind es natürlich zwei Clocks, eine für Abtastraten von 44,1 Kilohertz und Vielfache davon und eine für auf 48 Kilohertz basierenden Frequenzen. Die Abweichungen von der Nennfrequenz liegt in beiden Fällen bei extrem niedrigen 72 Femtosekunden. Laut Xuanqian Wang kommt es bei den Clocks aber nicht nur auf die Präzision an. Ebenso wichtig sei der hohe Fremdspannungsabstand – 118 dBc pro Hertz bei 100 Hertz – sowie das niedrige Phasenrauschen – 169dBc pro Hertz –, die erst durch die eigene, sehr saubere Stromversorgung der Clock mit einer Restwelligkeit von unter drei Mikrovolt möglich würden. Auralics Lightning-Betriebssystem, die Tesla-Plattform und die Femto-Clocks garantierten eine nahezu Jitter-freie Signalverarbeitung: Die ankommenden Daten würden im Speicher des Tesla zwischengelagert und dann von der Femto-Clock getaktet wieder ausgelesen, wodurch der Wandler völlig unabhängig von etwaigem Jitter der zugespielten Daten arbeiten könne. Die Dauer des Zwischenspeicherns lässt sich über die DS-Lightning-App zwischen 0,1 und 0,5 Sekunden einstellen. Bei sehr präzisen Quellen könne der Wert vermindert werden, so dass der Wandler schneller mit der Wiedergabe beginnt. In Verbindung mit dem Aries G2 reichte der geringste Wert für eine stabile Wiedergabe erwartungsgemäß aus.

Die Fläche auf der Rückseite wurde komplett genutzt. Schade, dass nicht noch Platz für einen symmetrischen Eingang vorhanden ist, die exzellente Vorstufensektion hätte ihn gewiss verdient
Die Fläche auf der Rückseite wurde komplett genutzt. Schade, dass nicht noch Platz für einen symmetrischen Eingang vorhanden ist, die exzellente Vorstufensektion hätte ihn gewiss verdient

Beim Zusammenspiel von Vega und Aries entfallen bei letzterem die verschiedenen Prozessor-Einstellungen: Up- oder Downsamling sind nicht mehr möglich, weshalb auch keine unterschiedlich ausgelegten Filter mehr angeboten werden. Beim Vega G2 sieht das natürlich anders aus: Laut Xuanqian Wang werden PCM-Daten hier auf etwa 1,5 Megahertz hochgerechnet. Über exakte Zahlen oder die Art der weiteren Verarbeitung der Datenflut wollte er dann aber keine Auskunft mehr geben. Beim Vega stehen dann wieder die bekannten Filtervarianten zur Wahl: Präzise, Dynamisch, Ausgeglichen und Sanft. Ich bin – wie auch schon beim Aries G2 – wieder bei Smooth gelandet. Die Wandlung übernimmt ein Chip-Satz von Sabre, den Aries aber nicht in der Standard-Beschaltung verwendet. Xuanqian Wang deutete an, dass die Vega-Entwickler nach intensiver Beschäftigung mit den Chips nicht dokumentierte Möglichkeiten gefunden hätten, dem Wandler einen noch besseren Klang zu entlocken, beispielsweise dadurch, ihn von Aufgaben zu entlasten, die die Tesla-G1-Plattform übernehmen könne. Diese Aufsführungen sind zwar nicht sehr konkret, aber wenn eine Streamer-Wandler-Kombination so hervorragend klingt wie die per Lightning-Link über das Audioquest verbundenen Aries und Vega G2, ist es mir letztlich egal, wie die Entwickler dieses hohe Niveau erreichen.

Die Lightning-Link-Verbindung zum Streamer ist einem USB-Kabel klanglich weit überlegen. Die Buchse daneben macht klar, welche Komponente die nächste in der G2-Familie sein wird: eine separate Clock
Die Lightning-Link-Verbindung zum Streamer ist einem USB-Kabel klanglich weit überlegen. Die Buchse daneben macht klar, welche Komponente die nächste in der G2-Familie sein wird: eine separate Clock


Bei der analogen Ausgangsstufe gibt sich Auralic dann schon ein gutes Stück auskunftsfreudiger: Hier kommen die bewährten Orfeo-Class-A-Module zum Einsatz, die für den Vega G2 noch einmal überarbeitet wurden, damit sie nun einen noch höheren Fremdspannungsabstand aufweisen. Ihre Schaltung ist von der des analogen Neve-Mischpultes 8078 inspiriert und treibt auch Lasten von nur 600 Ohm ohne einen Anstieg von Verzerrungen. Die sollen nun im Open-Loop-Betrieb unter 0,001 Prozent liegen. Der Vega der zweiten Generation bietet auch einen unsymmetrischen analogen Eingang, der für Analog-Liebhaber nur dann eine Alternative zu einem separaten Vorverstärker sein kann, wenn im Vega die Lautstärke auf analoger Ebene eingestellt wird – und genau das geschieht: Den Pegel regelt ein Widerstandsnetzwerk mit acht Relais in 100 Schritten, wobei Auralic Relais verwendet, die nur während des Schaltvorgangs und nicht in geschlossenem oder offenen Zustand Strom verbrauchen, denn der durch die Spulen fließende Strom verursache elektromagnetische Einstreuungen, die die Qualität des geschalteten Signals beeinträchtigten. Bei der im Vega eingesetzten Lösung fließt – wie gesagt – aber nur während des Umschaltens Strom in den Spulen der Relais. So bleibt das Musiksignal bei einmal eingestellter Lautstärke von Einstreuungen verschont.

Xuanqian Wang erwähnte in seiner Beschreibung zwei galvanisch getrennte Netzteile. Wie es aussieht, teilen sie sich einen Netztrafo
Xuanqian Wang erwähnte in seiner Beschreibung zwei galvanisch getrennte Netzteile. Wie es aussieht, teilen sie sich einen Netztrafo

Bis jetzt spielte der Vega G2 immer mit vollem Ausgangspegel, während Einsteins The Preamp die Lautstärkeregelung übernahm. Und während des Vergleichs des Vega mit dem deutlich teuren Chord Electronics DAVE bleibt das auch so. Natürlich hatte ich gleich nach dem Eintreffen von Aries G2 und Vega G2 schon mal kurz den Auralic mit meiner Referenz verglichen – und war beruhigt, weil die Investition in den DAVE ohrenscheinlich richtig war. Das sehe ich jetzt nicht prinzipiell anders, aber seitdem der Vega die Daten vom Aries per Lightning-Link über das Audioquest Diamond bezieht, ist der Abstand zwischen Vega und DAVE, der per Göbel-USB-Kabel mit dem Aries G2 verbunden ist, ein beträchtliches Stück zusammengeschmolzen. Zwar verwöhnt der Chord noch immer mit de etwas größenren Räumen und einer minimal emotionaleren Spielweise, aber ohne direkten Vergleich fehlt mir beim Vega rein gar nichts, Lightning-Link sei Dank. In Kombination mit dem Aries spielt Auralics neuer Wandler auf einem deutlich höheren Niveau, als sein Preis vermuten lässt.

Aber ich will ihn nicht während des gesamten Tests von diesem Synergieeffekt profitieren lassen und transplantiere ihn deshalb in die Kette im Wohnzimmer, wo er sich der Konkurrenz des Mytek Manhattan II stellen muss. Um für beide Wandler gleich schwierige Bedingungen zu schaffen, entferne ich die Mutec MC-3+ Smart Clock aus dem digitalen Signalweg. Manhatten II und Vega sind abwechselnd mit der speziell für Wandler empfohlenen USB-Buchse des Melco N1A/2 verbunden. Ich beginne mit dem Mytek, wobei ich den Mutec – oder anders ausgedrückt: ein wenig Spielfreude und Großzügigkeit bei der Raumdarstellung – doch recht schmerzlich vermisse. Aber ich möchte ja auch wissen, wie die Eingangsstufen der beiden Wandler das ankommende, nicht völlig ideale Signal vor der Wandlung aufbereiten. Das ist in beiden Fällen ein Stück weit von dem entfernt, was der Mutec zu bieten hat: Klanglich liegen Mytek und Auralic aber recht dicht beinander. Wer mit Fledermausohren hinhört, wird feststellen, dass der Auralic einen minimal offeneren und ausgedehnteren Raum suggeriert, wohin gegen der Mytek mit einem minimal druckvolleren Tieftonbereich glänzt. Das geht es aber eher um Geschmacksfragen. Die ähnlich teuren Wandler agieren auf demselben Niveau – wenn denn der Vega G2 seine Daten über USB bezieht.

Abschließend schicke ich die vom Lukaschek PP1 aufbereiteten Signale des Shiraz-Tonabnehmers noch einmal über den Line-Eingang des Vega G2 an die Accoustic Arts Mono-Endstufen: Der Aufwand bei der analogen Lautstärkeregelung und den Orfeo-Ausgangsverstärkern hat sich gelohnt. Der Vega kommt dem Brinkmann Marconi in allen Disziplinen unverschämt nah und verblüfft mit einer einen Hauch größeren Bühne. Absolut überzeugend!


Die Orfeo-Class-A-Ausgangsmodule und das Widerstandsnetzwerk zur Lautstärkeregelung mit den speziellen Relais werden von diesen Abdeckungen geschirmt
Die Orfeo-Class-A-Ausgangsmodule und das Widerstandsnetzwerk zur Lautstärkeregelung mit den speziellen Relais werden von diesen Abdeckungen geschirmt

STATEMENT

Als reiner Wandler überzeugt der Vega G2 rundum und bietet zusätzlich eine extrem hochwertige, analoge Vorstufensektion mit einem weiteren Cinch-Eingang. Wenn der Vega seine Daten über den Lightning-Link vom Aries G2 bezieht, lässt er Wandler seiner Preisklasse klanglich ein gutes Stück hinter sich: Die Auralic-Kombination bezaubert mit einem traumhaften Preis/Genuss-Verhältnis!
Gehört mit (Hörraum)
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher LumenWhite White Light Anniversary
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Gehört mit (Wohnzimmer)
Laufwerk Brinkmann Avance
Tonarm Breuer Dynamic 8
Tonabnehmer Roksan Shiraz
Phonostufe Lukaschek PP1
Musikserver Melco N1A/2
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Accustic Arts Mono II
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
Auralic Vega G2
Messwerte Frequenzgang: 20 - 20kHz, +/- 0.1dB*
THD: < 0.00012% (XLR); < 0.00015% (RCA)
DNR: > 130dB
Unterstützte Abtastraten PCM: 44.1kHz bis 384kHz in 32Bit**
DSD: DSD64 bis DSD512***
Eingänge AURALiC Lightning Link
Digitale Eingänge: AES/EBU, Koaxial, Toslink
USB-Eingang: USB device to computer or streamer
Netzwerk-Eingang: Gigabit Ethernet
Analoger Eingang: 2Vrms max, Home-Theater-Bypass
Ausgänge Symmetrisch: 1 x XLR, 4.8Vrms max
Unsymmetrisch: 1 x RCA, 4.8Vrms max
Kopfhörerausgang: 2 x 6.35mm Stereo-Klinke
Streaming-Protokoll OpenHome, RoonReady
Unterstützte Dateiformate Verlustfrei: AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, OGG, WAV, WV
Verlustbehaftet: AAC, MP3, MQA and WMA
Control Software AURALiC Lightning DS für iOS, AURALiC Lightning DS für Webbrowser-Interface (nur Einstellungen möglich), OpenHome-kompatible Control Software (BubbleUPnP, Kazoo), Roon (benötigt separaten Roon Core)
Leistungsaufnahme Wiedergabe: 50W maximal
Abmessungen (B/T/H) 34/32/8cm
Gewicht 7,8kg
Preis 6200 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/18-02-12_auralic

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