„Audia Flights sind auf dem Weg mit Schenker …“ Spätestens bei dieser Nachricht hätte mir klar sein müssen, dass der Begriff „klein“ sehr relativ sein kann. Aber als mir Anfang des Jahres die kleine, brandneue Vor-/Endstufenkombination FLS1 und FLS4 zum Test avisiert wurde, hatte ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht.
Die endgültige Gewissheit kam dann beim Verladen der Geräte in mein Auto und dem anschließenden Transport in meinen Hörraum. Eigentlich hätte ich es ja besser wissen müssen, haben sich doch meine Kollegen bei Hifistatement in jüngster Zeit mehrmals mit den Geräten der italienischen Nobelschmiede Audia Flight beschäftigt und von dem dort üblichen, außerordentlich hohen Materialeinsatz berichtet. Audia Flight bietet aktuell drei Produktlinien an. Am unteren Ende rangiert die kleine Serie Flight 3, die derzeit nur aus dem Vollverstärker FL3S mit bescheidenen 16,5 Kilogramm Lebendgewicht besteht. Unter dem Namen Strumento firmieren die großen Modelle von Audia Flight. Groß im wahrsten Sinne des Wortes, bringt doch schon die Hochpegelvorstufe Strumento No. 1 satte 28 Kilogramm auf die Waage, die dazugehörige Stereo-Endstufe wiegt dezente 90 Kilogramm und die Mono-Endstufe kommt mit satten 95 Kilogramm daher, natürlich pro Gerät! Knapp unterhalb der Strumento-Linie ist nun die neue FLS-Reihe platziert, die aktuell aus dem Vorverstärker FLS1, der Stereo-Endstufe FLS4 sowie dem Vollverstärker FLS10 besteht und die bisherige Classic-Serie mit Ausnahme der Phono-Vorstufe ersetzt.
Gerade für ihre Strumento-Serie haben die Entwickler von Audia Flight durchweg hervorragende Kritiken erhalten. Was ist da naheliegender, als den Versuch zu starten, die musikalischen Qualitäten der Top-Geräte zu einem erschwinglicheren Preis zu erreichen – also im Idealfall aus den „Strumentos“ kleine "Strumentinos" zu machen. Hört sich in der Theorie leichter an, als es praktisch tatsächlich ist und erfordert unterschiedliche Maßnahmen bei Vor- und Endstufe.
Als Tester ist man natürlich versucht, nach den Stellen zu suchen, an denen vermeintlich oder tatsächlich gespart wurde. Doch das ist bei den beiden FLS gar nicht so einfach. Bereits auf den ersten Blick ist zu erkennen, wie eng – zumindest optisch – die Verwandtschaft zwischen den Vorstufen FLS1 und Strumento No. 1 sowie den Stereo-Endstufen FLS4 und Strumento No. 4 ist. Wie bei den Strumento-Verstärkern werden die FLS-Chassis aus hochwertigen Aluminiumteilen gefertigt, die nach dem Bearbeiten noch aufwändig manuell poliert werden. Die massive Front enthält die Audia-typische, geschwungene Öffnung, in der das große Display sitzt und auf dem in blauer Schrift alle Betriebszustände gut lesbar angezeigt werden. Ein Unterschied zu den Top-Geräten ist an dieser Stelle nicht auszumachen. Also geht die Suche weiter.
Ein erster, nicht klang-relevanter Unterschied ist bei den Ein- und Ausgängen der Vorstufen zu erkennen. Die FLS1 hat drei unsymmetrische RCA- und zwei symmetrische XLR- Eingänge, während die große Vorstufe fünf symmetrische XLR- Eingänge bietet, von denen zwei auf RCA unsymmetrisch umgeschaltet werden können. Bei beiden Geräten wiederum kann jeder Eingang individuell benannt und um +/- 6 Dezibel im Pegel angepasst werden. Das ist wirklich praktisch, wenn unterschiedlich laute Quellen verwendet werden. Nicht verwendete Eingänge lassen sich bei der FLS1 sogar komplett abschalten. Ausgangsseitig gibt es bei der FLS1 einen RCA- und einen XLR-Vorstufenausgang, die beide gleichzeitig benutzt werden können. Auf den weiteren XLR-Ausgang der großen Vorstufe wurde verzichtet. Des Weiteren steht ein RCA-Tape-Out zu Verfügung. Einen großen Teil des Platzes auf der Rückwand nehmen zwei Abdeckplatten ein, hinter denen sich Steckplätze für Erweiterungskarten befinden. Eine Phono-Platine für MM- und MC-Tonabnehmer und eine D/A-Wandler-Platine sind laut Vertrieb in Arbeit. Wer möchte, kann seine Vorstufe somit später noch aufrüsten.
Wie die große Strumento No. 1 setzt auch die FLS1 auf mehrere getrennte Stromversorgungen in Form von großzügig dimensionierten Ringkerntransformatoren, die von den übrigen Schaltungsteilen abgekapselt sind. Alle Schaltungen sind vollständig diskret und symmetrisch im Doppel-Mono-Aufbau ausgeführt. Der auffälligste Unterschied zur großen Strumento ist der Verzicht auf eine Lautstärkeregelung mit relaisgeschalteten Einzelwiderständen. Stattdessen kommt in der FLS1 eine IC-basierte Lösung mit einem integrierten Baustein aus der Edelserie Muses des Chip-Spezialisten New Japan Radio zum Einsatz. In der Strumento No. 1 ist zwar ebenfalls zusätzlich eine elektronische Lautstärkeregelung vorhanden, wird dort aber nur für schnelle Lautstärkeänderungen verwendet und anschließend wieder aus dem Signalweg geschaltet. Eine Sparmaßnahme kann ich in der Verwendung des Muses Chips allerdings nicht so richtig erkennen, da dieser Baustein extrem hochwertig ist und auch in anderen Top-Vorverstärkern dieser Welt für die Pegelregelung eingesetzt wird. Die damit realisierte Lautstärkeregelung hat eine Spreizung von insgesamt 100 dB, die mit einer Auflösung von 0,5 Dezibel arbeitet und gleichzeitig die Balance-Einstellung übernimmt. Der damit einhergehende Bedienungskomfort ist bestechend. Nach Betätigen des Ausschaltknopfes wird die eingestellte Lautstärkeposition gespeichert und dann die Lautstärkereglung schrittweise heruntergefahren, so dass keine Geräusche des Ausschaltvorgangs an angeschlossene Endstufen und Lautsprecher weitergegeben werden. Beim Einschalten fährt die Lautstärke dann wieder sukzessive auf jene Einstellungen hoch, die beim Ausschalten gespeichert wurden. Mit der beiliegenden, natürlich massiven Aluminium-Fernbedienung können alle Funktionen des Geräts bequem vom Hörplatz aus gesteuert werden.
Ein Feature haben die Entwickler der FLS1 spendiert, das die große Strumento No. 1 nicht besitzt: einen Kopfhörerausgang. Dieser Ausgang kann nicht nur zwischen High Gain und Low Gain umgeschaltet werden, sondern er liefert, wenn es sein muss, satte zwölf Watt an acht Ohm! Damit sollte auch der stromhungrigste Kopfhörer zur Höchstleistung angetrieben werden können.
Kostentreiber bei einer Endstufe sind in erster Linie die verfügbare Ausgangsleistung, der verwendete Betriebsmodus der Ausgangsstufe – Class A, AB, B oder D – und daraus abgeleitet die Größe der Kühlkörper und des Netzteils. Die Ausgangsleistung der FLS4 steht mit 200 Watt an acht Ohm und 380 Watt an vier Ohm der größeren Schwester kaum nach. Allerdings dürfte der reine Class-A-Betrieb nicht ganz so weit gehen wie bei der Strumento No. 4 mit ihren immerhin 25 Watt. Dementsprechend fällt bei der FLS4 alles etwas kleiner aus, aber das Konzept ist das Gleiche: konsequenter Doppel-Monoaufbau, wobei jede Endstufe voll-symmetrisch ausgeführt ist.
Das Herz einer jeden Endstufe ist zweifelsohne das Netzteil. Bei der FLS4 ist das ein vergossener und doppelt geschirmter Zwei-Kilowatt-Ringkerntrafo mit getrennten Spannungsabgriffen für den linken und rechten Kanal. Für die Ausgangsstufe erfolgt die anschließende Siebung mit einer Gesamtkapazität von 288.000 Mikrofarad, aufgebaut aus 16 Kondensatoren mit niedrigem Scheinwiderstand und einer Kapazität von je 18 000 Mikrofarad. Die Ausgangsstufe besteht aus insgesamt 32 Leistungstransistoren. Das Schaltungs-Design der Kleinsignalstufe für die Spannungsverstärkung ist nach dem Transimpedanz-Konzept mit lokaler Stromgegenkopplung aufgebaut und arbeitet vollständig im Class-A-Betrieb. Die gesamte Schaltung ist in ein kleines Metallgehäuse eingebaut und komplett mit Epoxidharz vergossen. Damit soll dieser empfindliche Schaltungsteil thermisch stabilisiert und von äußeren Einflüssen abgeschirmt werden. Für diesen Schaltungsteil stehen nochmal weitere Siebkapazitäten von insgesamt 18.000 Mikrofarad zur Verfügung. Daran anschließend werden die Versorgungen für die Eingangs- und Treiberstufe zusätzlich noch getrennt voneinander elektronisch stabilisiert.
Die gesamte Endstufe wird von einem Mikroprozessor gesteuert und überwacht. Im Signalweg selbst befindet sich keine Sicherung. Der Prozessor regelt die Einschaltstromverzögerung und lässt das Gerät sanft hochfahren. Die Endstufe erreicht nach etwa zwanzig Minuten ihre typische Betriebstemperatur und ist dann auch klanglich voll da. Es spricht für die Konsequenz der Entwickler, dass auch diese Schaltungsteile von einem eigenen Netzteil mit einem kleinen Zusatz-Trafo mit 15 Watt versorgt werden, um jede Störung der Audioschaltkreise auszuschließen. Insgesamt finden sich zwölf Stromversorgungen in der FLS4. Damit sollen die einzelnen Schaltungsteile vollständig entkoppelt und gegenseitige Beeinflussung vermieden werden. Der bei der Stromversorgung getriebene Aufwand spricht für sich.
Die FLS4 lässt sich sowohl per RCA- als auch per XLR-Kabel ansteuern. Wer möchte, kann bei symmetrischem Betrieb die Endstufen auch problemlos für Bi-Amping verwenden, da zusätzlich noch XLR-Ausgänge zu Verfügung stehen und das Vorstufen-Signal so einfach zu einer weiteren Endstufe durchgeschleift werden kann. Ein doppeltes Set an Lautsprecherterminals erlaubt einfaches Bi-Wiring. Jede Endstufe ist vollständig symmetrisch aufgebaut, weshalb die Minus-Terminals niemals zusätzlich geerdet werden dürfen. Mehr noch als die Vorstufe FLS1 ist die Endstufe für mein Empfinden eine nahezu identische kleine Schwester der großen Strumento No. 4.
Für den Hörtest habe ich zunächst nur die Endstufe in meine Anlage eingebaut und mit meinem Jota-System verbunden, bei dem die beiden Säulen im Tief-Mitteltonbereich ohne irgendeine Begrenzung nach unten betrieben werden. Bei der Wahl des Netzkabels habe ich der Erfahrung von Jan Sieveking vertraut und das mitgelieferte, 1,5 Meter lange Cardas Clear Power verwendet. Als Vorverstärker habe ich meine Omtec Anturion an die unsymmetrischen Eingänge der FLS4 angeschlossen. Meine Befürchtung, dass die FLS4 nur bei symmetrischer Ansteuerung ihr volles Leistungspotential würde ausspielen können, erwies sich in der Praxis als unbegründet.
Bereits nach wenigen Takten des Pop-Albums Rumors von Fleetwood Mac (Fleetwood Mac: Rumors 24bit/96kHz) wird klar, wie gut die FLS4 meine Jotas im Tief-Mitteltonbereich im Griff haben. Gerade dieser Bereich ist bei den Jotas zwar sehr sauber und exakt, aber prinzipbedingt auch recht schlank. Und genau in diesem Bereich gibt die Endstufe meinen Jotas mehr Fülle, ohne dass das zu Lasten von Präzision und Schnelligkeit geht. Auf Dee Dee Bridgewaters Album Memphis...Yes, I'm Ready grooven Jackie Clark am Bass und James „Bishop“ Sexton am Schlagzeug mit einem ordentlichen Schuss Funk durch meinen Hörraum. Ich bin erstaunt, was da mit der FLS4 in punkto Kraft und Dynamik geht. Das Schöne daran ist: Die FLS4 ist kein Muskelprotz, der vor Kraft kaum laufen kann, sondern sie versteht es, gerade auch mit ihrer Feinauflösung und Geschmeidigkeit zu überzeugen. So gelingt der FLS4 die Abbildung von Orchester und Sologitarre im „Quintetto No. 4 in Re Maggiore „Fandango“ per Corda e Chitarra, (G. 448) von Luigi Boccherini (Luigi Boccherini: Fandango, Sinfonie & La Musica Notturna Di Madrid: Le Concert Des Nations, Jordi Savall) wirklich hervorragend und macht das Wechselspiel zwischen Solist und Orchester in den feinsten Nuancen hörbar.
Nach diesem gelungen Auftritt war ich auf die Vorstufe FLS1 im Zusammenspiel mit der FLS4 gespannt. Auf der Netzseite kam ein weiteres Cardas Clear Power zum Einsatz und die Verbindung zwischen Vor- und Endstufe erfolgte nun vollsymmetrisch über das ganz hervorragende CARDAS Clear interconnect rev 1, ebenfalls eine Empfehlung von Jan Sieveking. Von einer guten Vorstufe erwarte ich, dass sich damit das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst. Dabei ist für mich nicht die räumliche Tiefe allein wichtig, sondern noch mehr die Art und Weise, wie die Musik gerade auch direkt hinter den Lautsprechern wiedergegeben wird und die Lautsprecher dabei völlig zu verschwinden scheinen. Ein zugegebener Maßen hoher Anspruch.
In meinem gerne verwendeten Teststück, dem „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD), zeigt sich die FLS1 sofort von ihrer besten Seite. Klangfarbenstark, rhythmisch und dynamisch kraftvoll, aber stets mit der gewissen Portion Feingeist, die das Stück so eindrucksvoll macht. Genauso, wie ich es mir wünsche, löst sich das Klangbild in beindruckender Weise von den Lautsprechern. Das Orchester bleibt zu jeder Zeit klar gestaffelt und dennoch unglaublich geschlossen, wobei kleinste Details hörbar werden. Die Streichereinsätze haben eine Strahlkraft und Intensität, die einfach ergreifend ist. Hinzu kommt ein musikalischer Fluss in der Wiedergabe, der mir richtig imponiert. So muss es sein!
Hören wir als nächstes in Soltis Venice, das seit kurzem als exzellentes Reissue von Analogue Productions auch als SACD (Solti & Orchestra Of The Royal Opera House, Covent Garden: VENICE - CAPC 23130 SA) erhältlich ist. Die Originalaufnahme hat unter Sammlern ob ihrer klanglichen Qualitäten und nicht zuletzt auch wegen der ratternden U-Bahn im vierten Stück Legendenstatus. Der Klang der Streicher im „Vorspiel zum ersten Akt von La Traviata“ ist mit den beiden Audio Flights einfach hinreißend: herrlich rund und voll ohne jegliche Härte mit einer Kraft und Intensität, die man in dieser Form nicht oft zu hören bekommt.
Genauso mitreißend gelingt die Wiedergabe des Stücks „Tanz der Stunden“ von Ponchielli, eine Balletteinlage aus dem dritten Akt der Oper La Gioconda. In einem fein abgestimmten Farbenspiel melodischer und instrumentaler Einfälle charakterisiert und illustriert Ponchielli hier die Stunden des Tages und das unaufhaltsame Verrinnen der Zeit. Das Stück beginnt im pianissimo mit der Morgendämmerung, schwillt kräftig an zur Mittagszeit, erliegt der Abenddämmerung bis schließlich die Stunden der Nacht in einem brillanten Finale wieder von den Tagesstunden vertrieben werden. Auch hier löst sich das Klangbild zu jeder Zeit, ganz gleich ob an den lauten oder leisen Stellen, in bestechender Weise von den Lautsprechern. Am meisten beeindruckt mich aber, mit welcher inneren Kraft und Intensität die beiden Audia Flights im furiosen Finale zu Werke gehen. Hier können FLS1 und FLS4 zusammen ihre exquisiten dynamischen Fähigkeiten voll ausspielen. Damit entsteht bei mir subjektiv der Eindruck, dass das Gespann einfach lauter spielt als ich es sonst gewohnt bin.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 mit AudiophileOptimizer 2.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe Phono | Erno Borbely |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
FLS1 Vorverstärker
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Eingänge | 3 Paar unsymmetrisch RCA, 2 Paar symmetrisch XLR |
Ausgänge | 1 Paar unsymmetrisch RCA, 1 Paar symmetrisch XLR, 1 Paar unsymmetrisch RCA – Tape out |
Verstärkung | -90 dB bis +10 dB |
Leistungsaufnahme | 50 W (Maximum), Stand-by < 1 W |
Gewicht | 11 kg |
Abmessungen | 450 x 120 x 380 mm (BxHxT) |
Preis | 6.000 Euro |
Herstellerangaben
FLS4 Stereo-Endstufe
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Eingänge | 1 Paar unsymmetrisch RCA, 1 Paar symmetrisch XLR |
Ausgangsleistung | 200 W an 8 Ω, 380 W an 4 Ω |
Verstärkung | 29 dB |
Leistungsaufnahme | 820 W (Maximum), Leerlauf ohne Signal 170 W, Stand-by < 1 W |
Gewicht | 34 kg |
Abmessungen | 450 x 177 x 440 mm (BxHxT) |
Preis | 7.500 Euro |
Hersteller
AUDIA FLIGHT
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Anschrift | Via Alfio Flores, 7 00053 Civitavecchia (RM) Italien |
Telefon | +39 0766 561403 |
info@audia.it | |
Web | www.audia.it |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Hersteller
AUDIA FLIGHT
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Anschrift | Via Alfio Flores, 7 00053 Civitavecchia (RM) Italien |
Telefon | +39 0766 561403 |
info@audia.it | |
Web | www.audia.it |
Gut, dass Bergmann Audio eine Firma und keine Person ist. Denn andernfalls wäre es wenig charmant zuzugeben, dass ich die Nachricht vom zehnjährigen Jubiläum nicht recht glauben wollte: Ich hielt die Dänische Manufaktur für deutlich älter, nämlich dank ihrer technisch eigenständigen Konstruktionen für schon seit Jahrzehnten erfolgreich in der Analog-Szene etabliert.
Nun, Bergmann Audio ist international erfolgreich, die Laufwerke und Tonarme zeichnen sich teils durch nirgendwo sonst zu findende, intelligente technische Details aus – nur in einem Punkt lag ich mit meiner Einschätzung daneben: Die Firma wurde, wie ich in Hobro erfuhr, erst vor knapp zehn Jahren gegründet: Die Geburtstagsfeier wird im Herbst stattfinden. Inzwischen ist es auch korrekt zu behaupten, dass Bergmann Audio nicht eine Person ist, auch wenn Johnnie Bergmann Rasmussen die ersten Plattenspieler ganz allein entwickelte und baute. Nach der Markteinführung des Sindre stieg Eva Seiberg in das Unternehmen ein. Weitere Mitarbeiter sind nicht hinzugekommen, was nicht unwesentlich damit zusammenhängt, dass Johnnie B. jeden Schritt in Entwicklung und Fertigung hundertprozentig kontrollieren möchte. Marketing und alles Finanzielle überlässt er gern seiner Frau.
Eva Seiberg war zuvor über 20 Jahre als Fashion Designerin tätig. Ihr Büro mit vier Mitarbeitern war unabhängig und entwarf Mode für verschiedene Hersteller. Nach langen Jahren der Beschäftigung mit Sportswear war sie allerdings gelangweilt und hatte einfach keine Lust mehr, beispielsweise schon wieder eine Skijacke zu entwerfen, wie sie erzählte. Es war für sie Zeit, bei Bergmann Audio einzusteigen – allerdings nicht als Designerin. Für den sachlichen, reduzierten und funktionalen optischen Auftritt der edlen Analog-Gerätschaften sei ausschließlich ihr Mann zuständig. Wie schon im Bericht über den Sleipner – für mich noch immer eines der drei, vier bestklingenden Laufwerke, die je in meinem Hörraum zu Gast waren – kurz erwähnt, begann Johnnie Bergmanns Beschäftigung mit Hifi bereits im Kindesalter, und zwar als er beim Besuch einen Freundes die Stereo-Anlage von dessen Vater entdeckte, die sich in den Punkten Detailauflösung, Lebendigkeit und imaginäre Bühne von allem unterschied, was er bisher an Hifi gehört hatte. Der Plattenspieler war ein Strathclyde STD 305, die Elektronik stammte von Luxman, die Lautsprecher von B&O.
Nach seiner Ausbildung zum Maschinenbauingenieur hatte er dann 1987 seinen ersten Full-Time-Job und investierte beinahe das gesamte verdiente Geld in seine erste Anlage mit NAD-Verstärker, Dali-Lautsprechern und einem Micro Seiki DDX 1500. Später benutzte er dann auch einen Linn Sondek und mal einen Axis. „In seiner Wohnung hatte er eine Super-Anlage, aber anfangs so gut wie keine Möbel“, merkt Eva Seiberg zu dieser Lebensphase mit einem Augenzwinkern an. Johnnie Bergmann lenkt den Blick aber schnell wieder auf seine Entwicklungen: Er sei schon damals von der Überlegenheit von Luftlagern für Plattenteller und Tonarm überzeugt gewesen und habe bereit 1988 erste Entwürfe für das Lager des Sleipner gezeichnet. Sein Vorbild sei damals der Forsell Air Reference gewesen.
Parallel zu seiner hauptberuflichen Tätigkeit in einer Firma für die Herstellung von Werkzeugen begann Johnnie Bergmann dann in seiner Freizeit mit der Entwicklung und Fertigung seines ersten Plattenspielers. Wie auch noch lange Zeit danach fertigte er für die erste Serie von zehn Sindres nahezu alle benötigten Teile auf einer rein mechanischen Fräse und einer ebensolchen Drehbank – reine Hand- und Kopfarbeit. Im Herbst 2008 war die Kleinserie dann komplett und ihr Erbauer hoffte, sie innerhalb eines Jahres verkaufen zu können – aber diese Planung erwies sich schnell als falsch: Nachdem ein dänisches Webmagazin den Sindre vorgestellt hatte, wurden innerhalb von ein, zwei Wochen drei Exemplare verkauft, und nur einen Tag nach der Veröffentlichung des Artikels meldete sich ein Norwegischer Vertrieb, der den Sindre in sein Portfolio aufnehmen wollte und gleich ein Laufwerk bestellte. Mit diesem Vertrieb arbeitet Bergmann Audio übrigens noch heute zusammen. Kurz nach dem Norwegischen Vertrieb nahm auch einer aus Hongkong mit den Dänen Kontakt auf. Um es kurz zu machen: Die Startphase von Bergmann Audio gestaltete sich so positiv, dass Eva Seiberg und Johnnie Bergmann ein halbes Jahr nach der Präsentation des Sindre ihre bisherigen Jobs aufgaben und den Sprung in die Selbstständigkeit wagten, was sie bis heute nicht bereut haben.
Recht schnell erweiterte Bergmann Audio sein Programm auf drei Modelle: Zum Sindre kamen noch der Magne und der Sleipner hinzu. Und der ist etwas ganz Besonderes, denn hier kommt der Teller ohne Achse aus und hat keinen mechanischen Kontakt zum feststehenden Teil des Gerätes – zumindest wenn wenn man sich für die Variante entscheidet, bei der die Schallplatte von einem Gewicht auf den Teller gedrückt und nicht von einem Vakuum an diesen angesaugt wird. Bei der Vakuum-Version befindet sich zwischen dem feststehenden Lagerblock mit seinen Luftaustrittsöffnungen und dem Teller eine Gummidichtung. Während es bei allen mir bekannten luftgelagerten Laufwerken eine Achse ist, die von Druckluft umströmt wird und den Teller horizontal stabilisiert, sitzt beim Sleipner der im Querschnitt wie eine umgedrehtes „U“ geformte Teller über dem Lagerblock, dem oben und seitlich rundum Luft entströmt. Dabei sorgt ein höherer Luftdruck an der dem Motor gegenüberliegenden Seite dafür, dass der Teller trotz des Zuges durch den Antriebsriemen perfekt zentriert über dem Lagerblock schwebt. Da müssen die Luftmengen schon sehr exakt eingestellt werden, wenn dieses Lager perfekt funktionieren und seine Vorzüge klanglich zur Geltung bringen soll. Wie aber der oben erwähnte Test zeigte, klappt das ganz vorzüglich, wenn man sich auf die im Werk eingestellten Werte verlässt. Während der – leider viel zu kurzen – Testphase musste ich jedenfalls nichts daran ändern.
Nach einer recht beschaulichen, knapp vierstündigen Autofahrt vom Hamburger Flughafen Richtung Norden erreichten Werner Obst, der schon seit 2010 die Produkte von Bergmann Audio in Deutschland vertreibt, und ich das Industriegebiet von Hobro. Der Plattenspielerhersteller nutzt hier einen sehr weitläufigen Flachbau mit zwei großen Hallen – eine dient als Lager für Rohmaterial und einige, wenige fertige Produkte, in der anderen findet die Metallbearbeitung statt. Es schließt sich ein weiterer großer Raum an, von dem das Fertigteillager und die Büros von Eva Seiberg und Johnnie Bergmann abgeteilt wurden. Auf der – beträchtlichen – verbleibenden Fläche stehen eine Reihe von Tischen zur Montage von Armen, Laufwerken und Kompressoren. Auch wenn es in einem Seitentrakt mit niedrigeren Decken unter anderem eine Küche mit ausreichend Sitzgelegenheiten gibt, setzten wir uns nach einer kurzen Begrüßung zum Kaffee mit der Bergmann-Audio-Belegschaft, also Eva Seiberg und Johnnie Bergmann, um einen der Montage-Tische.
Bei der zwanglosen Plauderei über die Firma erfahre ich dann – wie oben erwähnt – voller Erstaunen, dass das Unternehmen in diesem Jahr erst sein Zehnjähriges feiert. Noch erstaunter oder – oder soll ich sagen: entsetzter? – bin ich, als einer der beiden wie beiläufig erwähnt, dass der Sleipner aktuell nicht mehr gefertigt wird. Es gebe noch ein oder zwei Exemplare. Aber dann sei Schluss. Auch wenn ich außer diesem Modell kein anderes von Bergmann Audio getestet habe, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass es das mit dem besten Preis/Klang-Verhältnis ist – oder muss ich schreiben war? Es konnte klanglich locker gegen etwa doppelt so teure Boliden aus der Luftlager-Fraktion bestehen. Auch Werner Obst würde es begrüßen, wenn das bisher in Deutschland meistverkaufte Modell weiterhin produziert würde. Aber Johnnie B. beschäftigt sich gerade intensiv mit einem neuen Modell am anderen Ende der Produktpalette. Eva Seiberg ergänzt, dass sich ihre Vertriebe nahezu geschlossen ein erschwingliches Einstiegsmodell gewünscht hätten, was auch Werner Obst bestätigt.
Johnnie B. erklärt, dass es keine technische Schwierigkeit sei, ein gut klingendes, kostengünstiges Laufwerk zu bauen. Da der anvisierte Preisrahmen – momentan geht man von etwa 5000 Euro aus – für den „kleinen“ Bergmann keinen Raum für einen Kompressor lasse, müsse er aber folglich auch beim Tonarm ohne ein Luftlager auskommen. Aber in seiner Musikanlage zuhause funktioniere sein erster Tangentialtonarm ohne Druckluft schon sehr zuverlässig. Was liegt also näher, als sich diesen einmal anzuhören und anzusehen? Dabei darf man „naheliegend“ durchaus auch geographisch verstehen, denn das private Domizil und die Firma sind gerade mal ein paar Minuten mit dem Auto entfernt. Wenn Eva Seiberg und Johnnie B. sich ihre Zeit mal unterschiedlich einteilen, kann einer das Auto nehmen, während der andere die Strecke auch zu Fuß in überschaubarer Zeit zurücklegen kann.
Der recht hochauflösenden Kette im heimischen Wohnzimmer merkt man hier und da noch an, dass sie nicht über Jahre auf den Raum hin feingetunt wurde. Eva Seiberg und Johnnie B. leben erst seit etwa einem Jahr in diesem Haus. Aber ob mit oder ohne Feintuning: Ohne Vergleich kann ich die Qualitäten des neuen Arms natürlich in einer auch ansonsten nicht vertrauten Anlagen nur schwer beurteilen, aber der Tangentialarm folgt auch bei leicht exzentrischen Scheiben sicher der Rille. Und am gesamten klanglichen Ergebnis gibt es nichts auszusetzen. Man darf also gespannt sein, was Bergmann Audio bei der High End präsentieren wird. Während wir noch den ein oder anderen Song hören, frage ich die beiden nach ihrem Musikgeschmack: Als Lieblingsgenre nennt Johnnie B. Progressive Rock und erwähnt Bands wie Genesis, Jethro Tull, Pink Floyd und Rush. Später, aber vorrangig für die Entwicklung kamen noch Klassik und Jazz hinzu. Eva Seiberg erzählt, dass sie beide kürzlich erst ein Drei-LP-Album mit der Musik von Carmen wirklich begeistert gehört hätte. Ansonsten teile sie den Musikgeschmack ihres Mannes, Jethro Tull einmal ausgenommen. Der Abend klang dann in einem gemütlichen Restaurant am Hafen von Hobro am Ende des Mariager Fjords aus.
Am nächsten Morgen trafen wir uns dann wieder in der Produktionsstätte und begannen einen kleinen Rundgang. Im Lager mit den Rohmaterialien berichtete Johnnie B., dass er anfangs „Aircraft Grade“-Aluminium verwendet habe, das aber immer wieder Probleme beim Galvanisieren gemacht habe. Nun verwende er eine weniger steife Legierung, wodurch er eine bessere Oberflächenqualität erreiche. Klanglich seien zwischen den Materialvarianten keine Unterschiede zu hören gewesen. Auch die Menge des Material mache einen Unterschiede: Anfangs habe er etwa die Teller aus einen Block von 310 Millimetern gedreht, was selbst beim weicheren Material hin und wieder zu leicht „wolkigen“ Oberflächen geführt habe. Seitdem er nun von größeren Rohlingen zehn Millimeter zusätzlich abdreht, sei das Problem nicht mehr aufgetreten. Die Erklärung: Beim Erkalten des Aluminiums würden sich Materialunreinheiten im Rand konzentrieren – und der würde ja nun abgedreht. Hier führten mehr Materialeinsatz und längere Bearbeitungszeiten zu besserer Oberflächenqualität. Aber dass Johnnie B. jeden Entstehungsschritt seiner Produkte selbst kritisch begleitet, hatte ich ja schon erwähnt.
Allerdings wird die Kontrolle jedes Fertigungsschritts mit zunehmenden Stückzahlen nicht gerade leichter. In letzter Zeit fertigte Bergmann Audio bis zu 80 Plattenspieler im Jahr. Da stieß Johnnie B. mit seinen konventionellen Fräs- und Drehmaschinen an eine Grenze, der wohl auch die Produktion des aufwändigen Sleipner zum Opfer gefallen ist. Wollte man die benötigten Stückzahlen bewältigen und die Qualität halten oder sogar noch steigern, waren größere Veränderungen nötig: Vor etwa einem Jahr verließen Eva Seiberg und ihr Mann dann den Ort Karup, mieteten die jetzige Produktionsstätte in Hobro, leasten CNC gesteuerte Fräs- und Drehmaschinen und bezogen ihr neues privates Domizil. Natürlich trennte sich Johhny B. nicht von seinen manuell betriebenen Maschinen, aber dazu besteht auch nicht die geringste Notwendigkeit: In der Fabrik in Hobro hat man Platz im Überfluss. Dank der modernen Produktionsmittel hat Johnnie B. jetzt auch wieder ausreichend Zeit für neue Entwicklungen, wie etwa den angekündigten „kleinen“ Plattenspieler.
Wie Werner Obst mir auf der Hinfahrt verraten hatte, denkt Johnnie B. seit langem auch über ein noch aufwändigeres Modell nach. Dass er dies tut, bestätigte er auf Nachfrage dann auch bereitwillig. Was er plane, war ihm allerdings nicht zu entlocken. Ebenso uneindeutig blieb er, als es um eine mögliche Wiederauflage des Sleipner ging. Dank des modernen Maschinenparks würde eine solche den Firmenchef ja nicht über Gebühr belasten. Auch wenn jetzt nicht Weihnachten ist: Auf meinem analogen Wunschzettel steht ein Sleipner 2 ganz oben. Dann fehlte nur noch die Möglichkeit, darauf mehr als einen Tonarm zu montieren! Aber lassen wir uns überraschen. Vielleicht erfahren wir auf der High End schon mehr. Bis dahin werde ich mir die Zeit mit der Beschäftigung mit dem neuen Topmodell bei den Tonarmen vertreiben: Nächste Woche geht ein Odin von Hobro auf die Reise nach Gröbenzell. Bergmann Audio wird in Hifistatement auch in Zukunft ein spannendes Thema bleiben!
Produkt-Launch einmal anders: Die neue AudioSolutions Vantage 5th Anniversary Edition wird im Rahmen einer litauischen Kultur-Matinee am 17. März 2018 bei Max Schlundt in Berlin vorgestellt.
Am 17. März 2018 lädt Genuin Audio, der deutsche Vertrieb des litauischen Herstellers AudioSolutions, zu einem außergewöhnlichen Event beim Berliner Fachhändler Max Schlundt Kultur Technik. Im Zentrum der Matinee steht die Präsentation der Vantage 5th Anniversary Edition der aufstrebenden Lautsprecherfirma aus Litauen. Diese Serie markiert nicht nur die Top-Position innerhalb des eigenen Portfolios von AudioSolutions. Vielmehr stellt der Hersteller sich selbstbewusst der internationalen Konkurrenz im Wettbewerb der absolut kompromisslosen High-End-Lautsprecher. Und scheut sich dabei nicht, in der visuellen Wirkung ein unverwechselbares Statement abzugeben.
Diese Veranstaltung möchte aber nicht nur eine besondere Lautsprecher-Reihe präsentieren, sondern auch über das Land Litauen und die Firma AudioSolutions informieren. Handelsattaché Daina Lipps von der litauischen Botschaft stellt das baltische Land vor, während AudioSolutions-Inhaber Gediminas Gaidelis über sein erfolgreiches Unternehmen referiert. Selbstverständlich wird auch typische Musik aus Litauen zu hören sein.
Am 17. März 2018 besteht von 11-14 Uhr die einmalige Möglichkeit, herausragende Lautsprecher in einem interessanten und anspruchsvollen Umfeld kennenzulernen.
Information
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Veranstaltungsort | Max Schlundt Kultur Technik Kantstraße 17 (im stilwerk) D-10623 Berlin |
Telefon | +49 30 31515340 |
Web | www.maxschlundt.de |
Vertrieb
Genuin Audio Vertrieb
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Anschrift | Thomas Wendt Byhlener Straße 1 03044 Cottbus |
Telefon | +49 355 38377808 |
Fax | +49 355 38377809 |
thomas.wendt@mac.com | |
Web | www.genuin-audio.de |
Vertrieb
Hörzone GmbH
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Anschrift | Reinhard Weidinger Balanstr. 34 81669 München |
Telefon | +49 89 7211006 |
info@hoerzone.de | |
Web | www.hoerzone.de |
Derzeit beschäftige ich mich mit einer Blue Amp Phono-Vorstufe samt nagelneuem Netzteil. Blue Amp ist in Reute zuhause, nahe Freiburg. Dort veranstalteten am Wochenende fünf Hifi-Händler Freiburgs im Hotel Dorint Resorts erstmals gemeinsam die Hifi Convention. Ein Besuch dort und bei Blue Amp waren Anreiz genug für eine Reise ins Breisgau.
Schon in der Vorankündigung zur Hifi Convention´18 konnte man lesen, dass sie sich von den etablierten Norddeutschen Hifi-Tagen unterscheiden will, die das Hamburger Hifi-Studio Bramfeld seit mehr als zehn Jahren veranstaltet, oder auch den jüngeren Westdeutschen Hifi-Tagen des Hifi-Studios Linzbach in Bonn. Während bei diesen Ausstellungen auch Hersteller und Importeure ihre Geräte und Produkte zeigen können, die nicht im Sortiment der Organisatoren zu finden sind, grenzt die Freiburger Show das Angebot auf die von den Studios angebotenen Marken ein. Hierin sehen die Organisatoren den Vorteil, dass Interessenten ein Gerät, das sie auf der Messe kennenlernen, anschließend auch in Freiburg näher in Augen- und Ohrenschein nehmen und kaufen können. Initiiert wurde diese Ausstellung vom Vertrieb In-Akustik, der die renommierten Freiburger Hifi-Geschäfte davon überzeugte, für so eine Audio-Show gemeinsame Sache zu machen. Sie beauftragte die Event-Profis Seiler + Kunz GmbH mit der Organisation und Durchführung. Die hatte sich unter anderem zum Ziel gesetzt, möglichst viele junge Menschen zu erreichen. Dazu wurde neben üblicher Plakatwerbung auch in regionalen Clubs, über die sozialen Medien und Rundfunksender dieser Zielgruppe geworben. Auch die ausgestellten Produkte sollten dieses Publikum ansprechen. Und so fand man Kopfhörer-Präsentationen, portables wie stationäres Bluetooth-Equipment und Multiroom-Lösungen. Streaming steht aktuell ohnehin nicht nur für junge Leute im Fokus. Auch wurde in vielen Vorführungen gezeigt, dass wohlklingendes Hifi nicht unendlich teuer sein muss. Wenn die Veranstalter mit jung die Leute gemeint haben sollten, deren Haar noch nicht gräulich schimmert, wurde das Ziel erreicht. Denn am Samstag wurde es ab 10.00 Uhr schnell voll. Sogar Familien mit Kind traf man vereinzelt und die Vorführungen waren sehr gut besucht. Anders als in Hamburg oder Bonn bekam der Besucher im Dorint Resorts erst Einlass, nachdem er für fünf Euro einen Eintritt-Gutschein erwarb, den er später bei seinem Händler beim Kauf einlösen kann. Mit diesem für Hifi-Verhältnisse geringen Eintrittsgeld hoffe man, so sagten mir die Veranstalter, den Gästen nicht allzu überfüllte Musik-Präsentationen zu bieten und Zufallspublikum fernzuhalten. Die fünf teilnehmenden Händler hatten einen eigenen Informations-Stand und führten ihre geladenen Kunden durch die Ausstellung – personell keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass am Sonnabend ihre Geschäfte wie stets geöffnet waren. Als Besucher fand man sich in den verzweigten Gängen des Hotels unschwer zurecht auf der Suche nach den Lieblingsmarken. Denn der Organisator hatte dafür gesorgt, dass man am Eingang einen kleinen Übersichts-Plan an die Hand bekam. Auch waren zahlreich freundliche Mitarbeiter an den Knotenpunkten der Gänge und Treppenhäuser platziert, um Suchenden den Weg zu zeigen. Organisatorisch fühlte man sich bestens betreut, wozu auch bei Bedarf die netten Mitarbeiter des Dorint Resorts beitrugen. Das Hotel bot ansprechende Oasen, um zwischendurch ein Gespräch mit einer kleinen Stärkung per Getränk oder appetitlichen Speisen zu verbinden. Dank der reichlichen Zahl von Industrie-Repräsentanten in den Vorführräumen waren Informationen aus erster Hand leicht zu bekommen. So zeigten etliche Aussteller stolz sogar brandneue Geräte, die hier in Freiburg ihre Deutschland-Premiere hatten. Ich hatte den Eindruck, dass die Besucher ihren Spaß hatten und mit dem Angebot äußerst zufrieden waren. In-Akustik bot auch Souvenirs in Form von CDs und Vinyl an. Von jedem gekauften Artikel wurde ein Euro für das regionale Hilfswerk Tigerherzen gespendet, das sich um die Kinder an Krebs erkrankter Eltern kümmert. Wer wollte, konnte dort auch seinen Eintritt-Gutschein spenden. Die Audio Show hieß Hifi Convention ´18. Man liegt also nicht falsch in der Annahme, dass sie künftig jährlich um die gleiche Zeit wiederholt werden soll – sicher eine gute Vorstellung für diese Region.
Das Team von AkustikTune freut sich darauf, gemeinsam mit seinen Kunden am Samstag, den 24.02.18, ab 17 Uhr südlich von Wien bei einem guten Glas Wein einen musikalischen Abend zu verbringen. Es werden verschiedene Anlagen mit LUXMAN Hifi-Elektronik und Fischer & Fischer-Lautsprechern aus Naturschiefer gespielt.
Zu den an diesem Abend im Mittelpunkt stehenden Marken teilte uns der Veranstalter das Folgende mit: LUXMAN hat eine sehr lange, ruhmreiche Tradition in der Entwicklung erstklassiger Hifi- und HighEnd-Elektronik. Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat dieses Unternehmen mit Sitz in Japan eine Vielzahl legendärer Geräte entwickelt. Unzählige LUXMAN Klassiker genießen nach wie vor Kultstatus in der Hifi-Branche und bei Musikliebhabern auf der ganzen Welt. LUXMAN Komponenten haben rund um den Globus zahllose Awards erhalten und werden nach wie vor auch heute noch regelmäßig ausgezeichnet. Hinter der makellosen Verarbeitung und dem klassischen, hochwertigen Design von zeitloser schlichter Schönheit verbirgt sich bei allen Geräten von LUXMAN State-of-the-Art Technik mit allerfeinsten Bauteilen. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Klang.
Fischer & Fischer Lautsprecher bestehen aus Schiefer, einem wunderschönen Naturstein mit ganz besonderen akustischen Eigenschaften. So bewirkt unter anderem die extreme Masseträgheit von Schiefer, dass bei Hochtönern die Amplituden nicht durch mitschwingende Schallwände kompensiert werden. Die Musikwiedergabe wird dadurch wesentlich nuancenreicher und impulsiver. Das Ergebnis ist ein extrem tiefer, präziser Bassbereich sowie eine akkurate Reinheit der Töne selbst bei hohen Pegeln, da das phantastische Schiefergehäuse in keinster Weise mitschwingt. Schiefer hat zudem eine sehr reizvolle und einzigartige, von der Natur geschaffenes Optik, die in jedes Wohnambiente passt.
Veranstalter
AkustikTune GmbH
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Anschrift | Römerweg 105 2722 Winzendorf Astria bei Wr. Neustadt 40km südlich von Wien |
Telefon | +43 2638 22225 |
mak@akustiktune.at | |
Web | www.akustiktune.at |
Nachdem der Südwesten Deutschlands bisher noch ohne eigene, regionale HiFi-Messe dastand, wird im Jahr 2018 auch dort eine erste Veranstaltung stattfinden – die Hifi Convention‘18.
Das Konzept ist äußerst interessant: Hinter der Hifi Convention stehen fünf Händler aus Freiburg, die sich für diese Convention stark machen, die Idee dazu lieferten und ihre Lieferanten mit ins Boot nehmen. Das heißt, die von den Händlern geführten Marken präsentieren sich als Aussteller auf der Convention und zeigen ihr gesamtes Portfolio feiner HiFi-Komponenten in Hotelzimmern und Konferenzräumen des Dorint Hotels an den Thermen in Freiburg. Die Händler stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite.
Die Hifi Convention‘18 soll den Startschuss geben zur Etablierung einer Veranstaltung analog zur HIGH END München, den Norddeutschen HiFi-Tagen in Hamburg oder den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig und damit die Lücke im Südwesten Deutschlands schließen.
Auf der Hifi Convention‘18 darf sich der Audio-Fan auf ein umfangreiches Produktportfolio von Lautsprechern, Verstärkern, Plattenspielern, Streaminggeräten und weiteren Audio- und Peripheriegeräten sowie Kabel- und Zubehör der führenden Marken freuen. Die fünf Freiburger HiFi-Händler haben hierzu ihre besten Hersteller eingeladen, um eine Markenvielfalt zu bieten, wie es sie in dieser geballten Form normalerweise nicht allzu oft zu sehen respektive zu hören gibt.
Die Hifi Convention‘18 findet im Hotel „Dorint An den Thermen Freiburg“ statt, das für eine Veranstaltung dieser Art hervorragende Voraussetzungen bietet: eine große Anzahl an Konferenzräumen sowie viele einzelne Hotelzimmer, die als Hörräume zur intensiven Vorführung der Produkte bereitstehen und die Audio-Fans begeistern werden. Der Südwesten Deutschlands darf sich auf eine tolle Hifi Convention freuen.
Information
Hifi Convention'18
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Ort | Dorint Resorts Freiburg An den Heilquellen 8 79111 Freiburg im Breisgau |
Termine | Samstag, 24.02.2018, 10 Uhr bis 18 Uhr Sonntag, 25.02.2018, 10 Uhr bis 16 Uhr |
Veranstalter | Seiler + Kunz Weißerlenstr. 3 79108 Freiburg Tel. +49 761 1523026 info@hificonvention.de www.hificonvention.de |
Eintritt | Tageskarte 5,00 Euro (Eintrittskarten gelten mit dem gesamten Betrag als Gutschein, der später bei einem Einkauf bei einem der Händler eingelöst werden kann.) Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt. |
Auch wenn sich das hier vorgestellte Switch mit Gold im Namen schmückt und sein Preis vermuten lassen könnte, bei der Herstellung sei nicht wenig des Edelmetalls mit im Spiel gewesen, wurde es nicht für den exklusiven High-End-Markt entwickelt, sondern, wie der Importeur andeutete, für die japanische Eisenbahn.
Es geht in diesem Artikel also um die klanglichen Auswirkungen eines Switch in einem kabelgebundenen Audio-Netzwerk. Schon mit Roland Dietls Artikel über das AQ-Switch hatten wir in dieser Publikation die Aufmerksamkeit auf dieses vermeintlich unwichtige Kistchen gelenkt. Dass LAN-Kabel den Klang in einem Netzwerk mitbestimmen, haben wir ja schon bei diversen Kabel-Tests herausgestellt – angefangen mit einer Auswahl von Leitern von Audioquest über Cardas bis hin zu den Nobel-Verbindern von Göbel Audio. Die Überzeugung, dass auch Switches „klingen“, gewann ich, als ich für einen Test mehrere LAN-Anschlüsse benötigte, ein Netgear-Switch erwarb und es aus Neugierde statt mit dem beigepackten Schaltnetzteil einmal mit einer Stromversorgung von SBooster verband – nein, keines des aktuellen, etwa 300 Euro teuren Exemplare, sondern ein deutlich erschwinglicheres aus der ersten, nicht mehr produzierten Serie: Die Musik kam aus einer tieferen Schwärze und die Räume wirkten größer. Also habe ich mich mit diesem Thema noch ein wenig weiter beschäftigt und festgestellt, dass schon das einfache Switch von Aqvox den beiden LAN-Anschlüssen im Melco überlegen ist. Aqvoxs AQ-Switch SE schien mir dann das Ende der Fahnenstange zu markieren: Ich kannte kein Switch, dass mehr klangliche Vorteile in einem Audio-Netzwerk bringt. Und das gilt sogar, wenn man von der Zahl der benötigten Anschlüsse her gar kein Switch benötigte: Vom Einschleifen des Aqvox beispielsweise in die Verbindung zwischen netzwerkgestütztem Speicher (NAS) und Streaming-Bridge profitierte der Klang in meiner Kette deutlich.
Vielleicht war es ja die Aufgeschlossenheit der Hifistatement-Autoren auch gegenüber vermeintlich peripheren Gerätschaften, die Yusuke Iwahashi dazu bewog, uns das Telegärtner-Switch zum Test anzubieten. Herr Iwahashi war für Sony und Buffalo tätig, lebt nun in Stuttgart und ist dabei, sein Hifi-Hobby zum Beruf zu machen. Das erste Produkt, das er dem europäischen Fachhandel anbietet, ist das Telegärtner-Switch aus Japan. Telegärtner ist, wie der Name nahelegt, ein deutsches Unternehmen und besitzt eine Niederlassung in Japan. Dort kümmert man sich aber nicht nur um den Vertrieb der Telegärtner-Produkte, sondern verfügt auch über eine eigene Entwicklungsabteilung, die unter anderem das M12 Switch Gold konstruierte. Ob es in exakt dieser Form für japanische Eisenbahnunternehmen gefertigt wird, oder die uns zur Verfügung stehende Variante doch noch für den Hifi-Markt modifiziert wurde, konnte ich aufgrund fehlender Japanisch-Kenntnisse nicht in Erfahrung bringen. Das M12 Gold wurde nämlich schon in diversen Japanischen Hifi-Magazinen getestet: etwa in Digifi, dem Schwestermagazin des renommierten Stereo Sound, sowie im auf diesen besonderen Themenkreis spezialisierten Net Audio. Da Telegärtner Deutschland keinerlei Interesse daran hat, sich mit dem Hifi-Markt zu beschäftigen, kümmert sich Yusuke Iwahashi darum, die noblen Switches aus seinem Heimatland hierzulande zu vertreiben.
Das Switch ist in einem Aluminium-Druckgussgehäuse untergebracht, bietet Anschlüsse für fünf Geräte und wird von einem mitgelieferten Schaltnetzteil gespeist. Seinen Namen hat es unter anderem von der Art der Anschlüsse: statt RJ45-Steckverbindern kommen hier M12-Stecker zum Einsatz. Das Switch ist also ohne Spezialkabel, die auf der einen Seite RJ45- und der anderen M12-Stecker besitzen, nicht mit den üblichen Geräten in einem Audio-Netzwerk kompatibel. Von ihrer mechanischen Solidität sind die verschraubten M12-Verbindungen selbst den besten RJ45-Steckern deutlich überlegen. Auch der Stecker für die Stromversorgung des Switch ist verschraubt. Benötigt werden zehn bis 60 Volt, die Leistungsaufnahme liegt bei maximal sechs Watt. Das massive Gehäuse und die verschraubten Steckverbindungen machen klar, dass es sich beim M12 Switch Gold um ein Gerät handelt, das auch widrigen Umgebungen trotz. Die detaillierten Technischen Daten kennt man so nicht von Switches für den Heimgebrauch. Da ich kein Netzwerkspezialist bin, habe ich die Spezifikationen in diesem Fall unübersetzt übernommen.
IW-Trading bietet das Switch mit dem Schaltnetzteil und zwei Telegärtner-Kabeln mit M12- und RJ45-Steckern über den Fachhandel zum Preis von 4165 Euro an. Jedes weitere, ebenfalls zwei Meter lange Kabel schlägt mit 476 Euro zu Buche, wenn es als Teil eines Sets erworben wird. Da stellte sich dann schon die Frage, ob man sich vom Preis abschrecken lässt oder dem Beispiel der japanischen Kollegen folgt und sich das Switch zumindest einmal anhört. Schließlich habe ich mich für letzteres entschieden und Herrn Iwahashi erst einmal unverbindlich in meinen Hörraum eingeladen. Für einen zufällig anwesenden, langjährigen Geschäftsfreund und mich war die Wirkung des M12 Gold dann so eindeutig, dass ich diesen Test plante. Inzwischen hat Yusuke Iwahashi sich für den oben erwähnten Vertriebsweg entschieden, die Preise endgültig kalkuliert und ein M12 Switch Gold inklusive dreier Kabel für einen Test aus Japan erhalten. Darüber hinaus hat er auch ein wenig mit analogen Netzteilen experimentiert. Doch dazu später.
Aktuell werden Router, Melco und Aries Femto in meiner Kette über ein AQ-Switch SE mit Göbel-Ethernet-Kabeln verbunden – eine Kombination, die aufgrund der extravaganten Kabel preislich deutlich über der Telegärtner-Lösung liegt. Um einen schnellen Wechsel zu ermöglichen, verschraube ich die Kabel schon einmal mit dem Switch und bringe die anderen Enden in die Nähe der anzuschließenden Geräte – was ein nicht gerade einfaches Unterfangen ist, da die Telegärtner-Kabel – wohl aufgrund ihrer Schirmung – alles andere als flexibel sind. Bei der Suche nach einem geeigneten Test-Track bleibe ich mal wieder beim vierten Satz von Berlioz Symphonie Fantastique in der Interpretation des Utah Symphony Orchestras unter Varujan Kojian hängen, „Professor“ Keith Johnsons ungeheurer dynamischer Aufnahme für Reference Recordings: Die erklingt natürlich auch über Aqvox und Göbel ungemein lebendig und wuchtig, das Telegärtner-Set scheint das Orchester aber noch zu ein wenig mehr Spielfreude anzustacheln, die Durchzeichnung gelingt noch präziser, die Abbildung wirkt insgesamt größer und die Bühne gewinnt noch ein gutes Stück Tiefe. Hier geht es wirklich nicht um Marginalien!
Auch beim „Wrong Blues“ des Keith Jarrett Trios auf Standards Live klingen weder Aqvox und Göbel noch das Telegärtner-Set falsch. Über ersteres wirken die Instrumente ein Stückchen näher und minimal griffiger, während letztere für ein weiträumigeres Klangbild und einen intensiveren Fluss der Musik sorgt. Hier sind die Unterschiede aber weniger stark ausgeprägt als beim zuvor genossenen großorchestralen Werk. Bei Stevie Ray Vaughans Klassiker „Tin Pan Alley“ klingt's über das Telegärtner-Set nicht nur weiträumiger und minimal detailreicher, sondern die Wiedergabe wirkt auf mich auch einen Hauch emotional ansprechender. Da erübrigen sich für mich weitere Vergleiche – allerdings nicht der zwischen dem Schalt- und dem Linear-Netzteil.
Da das M12 Switch Gold – wie erwähnt – auch für die Stromversorgung einen speziellen verschraubten Stecker benötigt, kann ich nicht mal eben ein Sbooster- oder Keces-Netzteil ausprobieren. Yusuke Iwahashi hat als Ersatz für das serienmäßige Schaltnetzteil einen analoges Voltcraft FSP 1122 mit einer Spannung von zwölf Volt samt konfektioniertem Kabel mitgebracht: Diese Investition von gerade mal 60 Euro bringt noch einmal eine klangliche Verbesserung. Es gibt ein wenig mehr Energie im Tieftonbereich, eine Spur mehr Offenheit und – subjektiv empfunden – auch noch mehr Schnelligkeit: einfach Klasse! Da möchte ich auch Herrn Iwahashis letzten Tuning-Tipp nicht unversucht lassen: Er hatte vorgeschlagen, dass Gehäuse des M12 Gold zu erden, beispielsweise an einem Heizkörper. Und, ja, das Erden hat einen klanglichen Einfluss, wenn man ganz konzentriert hinhört. Allerdings wirkt die Wiedergabe mit Erdung für mich ein klein wenig weichgespült, besitzt eine Spur mehr Ruhe, erscheint mir aber ein ganz klein wenig langweiliger. Das mag jeder nach seiner Fasson selig werden.
P.S.: Der Wahnsinn geht weiter! Oliver Göbel hat angekündigt, Ethernet-Kabel mit M12-Anschluss zu fertigen. Wir bleiben am Ball.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
Streamer | Auralic Aries G2 |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite White Light Anniversary |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
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standards | IEEE 802.3, IEEE802.3u, IEEE802.3ab |
layer-2 data transfer function |
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data transfer method | store-and-forward |
MAC address table | 8k entries |
packet memory buffer | 500k byte |
jumbo frame (maximum packet length) | 9.6k byte |
forwarding rate (unicast data transfer) | TP/LAN port 1000Mbps link: 1,488,100 packets/s between ports TP/LAN port 100Mbps link: 148,810 pacekts/s between ports |
Interface / connector |
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TP/LAN (Ethernet) port | 10/100/1000BASE-T (automatic recognition) x 5 ports connector:M12X-coded(male)plug IEC61076-2-109Ed.1.0 cable: 4 pair Category 6 or above S/FTP cable (MA0001C0x00) |
DC power input port | 1 port connector: M12 T-coded (female) plug pin assignment: #1/#2: DC+, #3/#4: DC- power adapter: included in the set, without AC power cable |
dimension and functionallity of the unit |
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chassis material | aluminium die-cast (alumite surface treatment) |
class of the unit & connector | IP67 (including connectors |
external dimension | 70 (W) x 200 (L) x 50 (H) mm |
weight | 1.5 kg |
DC input specifications |
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input voltage | DC 10 V – 60 V |
power consumption | 6 W max. |
protection function | over-current protection, reverse polarity protection (automatic inversion) |
Ambient specifications |
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operating temperature | -40 -– +70 °C |
operating humidity | 5 -– 95 %RH (without condensation) |
storage temperature | -40 – +85 °C |
Preis | 4165 Euro (für Set inkl. Switch, Schaltnetzteil, 2 2-m-Kabel mit M12- und RJ45-Stecker) 476 Euro für ein weiteres Kabel |
Vertrieb
IW Trading GmbH
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Anschrift | Iwahashi Yuhsuke Hochholzweg 16A 70619 Stuttgart |
Telefon | +49 711 3101586 |
info@iw-trading.de |
Vertrieb
IW Trading GmbH
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Anschrift | Iwahashi Yuhsuke Hochholzweg 16A 70619 Stuttgart |
Telefon | +49 711 3101586 |
info@iw-trading.de |
Als ich vor vier Jahren mit dem ifi Tube Buffer mein erstes Testgerät aus dem Hause Abbingdon Music Research in den Händen hielt, war das Portfolio der 2012 gegründeten Zweitmarke des englischen High Enders noch ziemlich übersichtlich. Seitdem wurde das Angebot stetig ausgebaut, so dass heuer eine Vielzahl von audiophilen Produkten mit dem Markenlogo ifi den Markt bereichern.
Schon allein die Kategorisierung des ifi Nano iDSD Black Label weist ihn als perfekten Markenbotschafter aus. Denn die Mannen um die Produktentwickler Thorsten Loesch und Pat Wayne haben einen mobilen Hi-Res-USB-Digital/Analog-Wandler kreiert, der zu einem äußerst fairen Preis ganz nebenbei auch noch ein leistungsstarker Kopfhörerverstärker ist. Wiewohl der Vergleich etwas abgenutzt ist – der vernünftige Teil der Menschheit hat noch kein Äquivalent hervorgebracht –, der ifi kommt mit den Maßen einer Zigarettenschachtel daher. Wird ein iPhone SE aufgesattelt – bei Bedarf stabilisiert durch zwei beiliegende kräftige Gummibänder –, so deckt es den kleinen Tausendsassa vollständig ab. Umso verblüffender die Anzahl der verfügbaren Anschlüsse respektive Bedienungsoptionen. Der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker eines Kopfhörers findet auf der Front zwei passende Gegenstücke. Wobei die Betonung auf „eines“ liegt, denn ein zweiter sollte laut Bedienungsanleitung nicht zeitgleich angeschlossen werden. Ifi empfiehlt die mit „iEMatch“ beschriftete Buchse für Hörer mit einem hohen Wirkungsgrad und verspricht für diese Kombination im Gegenzug ein Mehr an Wohlklang. Eine Verheißung, die ich umfänglich bestätigen kann, wobei selbst das Duo Sennheiser HD 800 / ifi noch ausreichend Schalldruck erzeugen konnte. Sollte es den Nutzer nach mehr Dezibel dürsten, kommt die „Direct“ betitelte Kontaktstelle zum Einsatz.
Alle Formate aufzuführen, die ifis iDSD zu hörbarer Musik wandelt, hieße mächtig Zeichen schinden, machen wir es also kurz: mutmaßlich alle Relevanten und die nativen. Eine LED, annähernd mittig auf der Vorderseite positioniert, koloriert die meisten davon. Blau steht für DSD256 Dateien sind in Bearbeitung, Cyan gleich DSD128 oder 64. Leuchtet es weiß, so werden hochaufgelöste PCM-Dateien gewandelt. Strahlt es gelb oder grün, so sind nicht ganz so viele Bits unterwegs. Richtig spannend wird es wieder bei magenta, denn bei dieser Farbe werden laut ifi MQA-Daten angefasst. Insbesondere durch Tidal populär geworden, etabliert sich MQA (Master Quality Authenticated) in der audiophilen Welt als File, das den Spagat zwischen feinster Wiedergabe und überschaubarer Datenmenge beherrschen soll. Mithilfe eines Encoders werden während der Produktion Musikdateien mit einem MQA-Algorithmus komprimiert. Der entstandene Datenpool infiltriert für den weiteren Vertrieb ein klassisches Datenformat, in der Regel FLAC. Der Musiknutzer kann mithin ein MQA kodiertes Musikstück ganz konventionell, wenn auch ohne die in Aussicht gestellte Qualitätsverbesserung genießen. Integriert die elektronisch DNA seines Endgerätes einen MQA-Decoder wie im Falle des iDSD, wird die Aufnahme in voller Pracht wiedergegeben.
Daneben kann die LED grün blinken, beziehungsweise das Leuchtmittel scheint dauerhaft rot oder alternierend mit einer anderen Farbe. All das gibt Auskunft über die Befindlichkeiten des ifi. Rechts vom Lichtspiel gibt es einen angenehm satt laufenden Volumenregler, der zudem die Funktion des Ein/Ausschalters übernimmt. Der Lautstärkesteller kann mit seinem untadeligen Gleichlauf auch leise. Die digitale Eingangspforte, eine USB-A-Buchse, über die das bestens verarbeitete Gerät darüber hinaus mit Energie versorgt werden kann, dominiert die Rückseite. Obendrein gibt es einen fixed Hochpegel-Ausgang zum Anschluss an einen Verstärker, sowie einen Schalter, der ein – dezent wirkendes – klangbeeinflussendes Filternetzwerk steuert.
Derart gerüstet kann der iDSD problemlos mit einem Rechner verbunden werden und das bereitstehende MacBook erkannte stets zuverlässig den alternativen Tonausgabe-Pfad. iPhone oder iPad können allerdings nicht mit einem normalen (Lade-)Kabel kontaktiert werden. Eine musikalische Datenübertragung setzt bei den mobilen Gadgets mit dem angebissenen Apfel ein sogenanntes Camera Connection Kit voraus – zu einem, wie ich finde, extravaganten Verkaufspreises. Bevor nun die Bewohner des Sterns Android frohlocken, auch Sie benötigen einen Adapter: USB-On-The-Go (USB OTG), hier erinnert der aufgerufene Betrag freilich nicht an Trickdiebstahl.
Doch Obacht, es gilt beim Verbinden eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, damit iPhone und ifi zu einander finden. Erst den ifi einschalten, anschließend die Verbindung herstellen, andernfalls glaubt der Zuspieler, er müsse den Akku des DAC/Amp laden. Bis zu zehn Stunden Spielzeit verheißt der Hersteller für den iDSD im netzunabhängigen Betrieb, geladen wird mit einem handelsüblichen USB-Netzteil.
Zu Beginn stand natürlich der wichtigste Vergleich ifi versus Kopfhörerausgang des iPhone auf dem Programm, entscheidet dieser doch über die Sinnhaftigkeit der Anschaffung. Massive Attack mit „Unfinished Sympathy“ sollte nicht der einzige Titel bleiben, der die Kräfteverhältnisse klärt. Es war, als trete Borussia Dortmund gegen den Regionalligisten Bonner SC an. Alles fiel zugunsten der Nachrüstungslösung aus, mehr Spielfreude, mehr Dynamik, mehr Power. Der Frequenzbereich erweitert sich substantiell nach unten, ebenso nachhaltig ist der Zugewinn an Rauminformation – eine Klatsche für den Wandler an Bord des iPhones. Der Pflicht folgt die Kür: Im Laufe des Hörtests eroberte sich der externe Wandler schnell den Titel Spaßmaschine. In schneller Folge füllten Klassiker des Pop die Playlist: Grace Jones‘ „Slave To The Rhythm“ Isaac Hayes‘ „Theme From Shaft“ aus dem Live-Album Live At The Sahara Tahoe, Ph.Ds „Little Susies’s On The Up“ mit dem ganz jungen Simon Phillips an der Schießbude.
Die Stimulanz der Hörnerven führt direkt zu rhythmischem Fußwippen. So hatte sich Frau Jones das wohl vorgestellt. Mit einer knackigen tonalen Auslegung, aber frei von überzogener Schärfe erreichen die Töne das Ohr. Die Raumdarstellung verliert sich nicht in tiefste holographische Verästelungen, sondern jedes Instrument hat auf der virtuellen Bühne seinen festen, klar umrissenen Platz.
Mit dieser Abstimmung fällt es dem iDSD leicht, die Unterschiede verschiedener Auflösungen abzubilden. Exemplarisch nachzuvollziehen ist dies mit Mozarts Violin Konzert in D-Dur aufgeführt durch das Trondheimsolistene. Mit Konstantin Wecker betritt dann ein Urgestein der deutschen Liedermacher-Szene die Bühne. „Die weiße Rose“ ist sparsam besetzt und lebt von der kraftvollen bajuwarischen Stimmgewalt. Der Flügel und das Cello gruppieren sich um den Münchener, da versinkt nichts im Datennebel. Es ist dem ifi nachzusehen, dass immobile Vertreter der Gattung, deren Preis um einiges höher liegt, in puncto Schmelz hier noch mehr bieten.
Doch zurück zum iDSD: Er läßt dem Bayer das österreichische DJ- und Produzenten-Duo Kruder & Dorfmeister folgen. Verblüffend, wie kontrolliert der DAC/Amp hier zu Werke geht. Ganz gleich wie tief die Frequenzen auch sind – und der ifi kann ziemlich tief –, die Membranen des Grado hängen an der kurzen Leine, mutmaßlich ein Verdienst der quasi symmetrischen Verstärkerschaltung. Der Wechsel zum Rechner und die Verbindung mit der Musikanlage bestätigte die klanglichen Eigenschaften. Mit Verve werden die Nullen und Einsen, die das Laptop entlässt, gewandelt und so lässt sich mit dem ifi richtig gut Musik hören.
Gehört mit
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Computer Audio | MacBook® Pro mit JRiver Media Center |
Mobil Audio | Apple iPhone® SE mit ONKYO HF-Player |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik DSM |
Endverstärker | Linn Exakt-Box |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800, Grado SR 325, Sennheiser HD 229 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | Cable LAN Supra, NF-Kabel & LS-Kabel Linn, Netzkabel Supra, Netzleiste Music Line |
Möbel | Quadraspire, Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
ifi Audio Nano iDSD Black Label
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Bezeichnung | ifi Audio Nano iDSD Black Label |
Typ | DA-Wandler / Kopfhörerverstärke |
Audio Formate | DSD 256/128/64/12.4/11.2/6.2/5.6/3.1/2.8, DXD 384/352.8kHz, PCM 384/352.8/192/176.4/96/88.2/48/44.1kHz, MQA 88.2/96/176.4/192kHz |
Leistung max. | 2x 285mW |
Klirrfaktor | 0.005% bei 125mW |
Kopfhörer Impedanz empfohlen | 15 – 600 OHM |
Eingänge | USB 3.0 Typ A Stecker |
Ausgang Line Out | Stereo-Klinke 3,5mm (Rück) |
Ausgang Hörer Eins | Stereo-Klinke 3,5mm mit iFi iEMatch |
Ausgang Hörer Zwei | Stereo-Klinke 3,5mm |
Abmessungen in cm (BxHxT) | 6,4 x 2,6 x 9,6 |
Gewicht | 0,14 kg |
Lieferumfang | Kabel USB A Buchse zu USB B Buchse, Kabel USB A Buchse zu USB A Stecker, Adapter USB A Buchse zu USB B Buchse, zwei Gummiringe zum Schutz bzw. zum Fixieren eines mobilen Abspielers, Transportbeutel und englische Bedienungsanleitung |
Preis | 240 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Auralics Vega der zweiten Generation verfügt nicht nur über eine spezielle Verbindung zum kürzlich an dieser Stelle vorgestellten Aries G2 und einen ebenso speziellen Eingang für eine Masterclock, sondern auch über einen Analog-Eingang und eine ebensolche Lautstärkeregelung. Dazu kommt ein Netzwerkanschluss. Mit seinem Vorgänger hat der Vega G2 nur noch wenig gemein.
Der LAN-Anschluss des Vega G2, der ihn zum Streaming-DAC macht, wirft natürlich sofort die Frage auf, ob dadurch nicht Auralics wirklich überzeugender Aries G2 in einer digitalen Kette obsolet wird. Dem ist nicht so: Denn der Vorteil des neuen Aries ist es ja, dass er durch die Möglichkeit, eine Festplatte einzubauen, für ein paar 100 Euro zu einem komplettenServer wird, der den Erwerb eines Netzwerk gestützten Speichers oder NAS wie etwa eines Melco überflüssig macht: Der Aries G2 erfüllt mit der eingebauten HDD oder SSD nicht nur dessen Funktion, sondern erreicht auch klanglich ein ähnliches Niveau. Verwendet man hingegen die Streaming-Funktion des Vega G2, braucht man wieder einen klanglich überzeugenden und entsprechend kostspieligen NAS. Und selbst dann wäre nicht sichergestellt, dass diese Kombination genauso gut klingt, wie die Lösung, in der der Aries G2 als Server oder auch nur als Streaming-Bridge agiert. Der Vega G2 benutzt für Filter und Upsampling sowie das Streaming nämlich Auralics Tesla-G1-Plattform, die auch schon im Auries Femto Verwendung fand und mit einem Ein-Gigabyte-System- und einen Vier-Gigabyte-Datenspeicher auskommt. Diese Speicher und der Quad-Core-A9-Chip machen den Prozessor zwar 25-mal schneller als den des ersten Vega, sind aber der Tesla-G2-Plattform des Aries G2 deutlich unterlegen – so zumindest die Theorie.
In der Praxis habe ich den Vega G2 mit meinem LAN-Netzwerk verbunden, ihn über Auralics DS-Lighning-App kurz konfiguriert und den Melco N1ZH/2 als Bibliothek gewählt: Das klappt sofort, und dauert dank der durchdachten Bedienungssoftware nicht länger als ein, zwei Minuten. Dann erscheint das erste Cover im Display des Vega und die ersten Töne erklingen. Und zwar überaus ansprechend – aber nicht ganz so packend, wie ich den wohlvertrauten Song kenne. Also schleife ich den Aries G2 zwischen Melco und Vega G2 ein, wobei die beiden Auralics über den L-Link mit verbunden werden. Die Musiker scheinen nun in einem größeren, vor allem aber tieferen Raum und mit mehr Spielfreude zu Werke zu gehen. Das Klangbild wirkt minimal besser differenziert und ein Stück offener. Die Musik kommt rhythmisch intensiver rüber. Aber das durfte man für den zusätzlichen technischen und finanziellen Aufwand ja auch erwarten. Im nächsten Schritt lasse ich den Melco außen vor: Der Aries G2 spielt den Song nun von seiner eingebauten Festplatte, was zwar minimal anders, aber ingesamt genauso gut klingt wie zuvor, als die Daten vom Melco zugeliefert wurden. Die Streaming-DAC-Funktion des Vega G2 macht den Aries G2 also keinesfalls verzichtbar, erlaubt aber einen schrittweisen Aufbau einer High-End-Digital-Kette: Man könnte mit dem neuen Vega beginnen, bezieht die Daten von einem erschwinglichen NAS wie etwa einem Western Digital MyCloud, ergänzt später den Aries G2, baut eine Festplatte ein und verwendet den Western Digital für die Datensicherung.
Selbstverständlich hat Auralic dem Vega G2 auch alle neuen Entwicklungen zugute kommen lassen, die ich bereits im Artikel über den Aries G2 etwas ausführlicher dargestellt habe. Als da wären: Die beiden linearen Purer-Power-Netzteile, von denen eines die Tesla-G1-Plattform, das Display und das Netzwerk-Interface versorgt, währenden das andere für die sensiblen Audio-Baugruppen wie den Wandler-Chip, die Femto Clock und die analoge Ausgangsstufe zuständig ist. Dann die galvanische Trennung nicht nur der beiden Netzteile, sondern auch die der gerade erwähnten drei Audio-Baugruppen. Schließlich noch das aus dem Vollen gefräste Unity Chassis mit den vier aufwändigen Federfüßen, das wirksamen Schutz gegen elektromagnetische Störungen und mechanische Vibrationen bieten soll.
Bereits erwähnt hatte ich ja auch schon die Lightning-Link-Buchse des Aries, der aufseiten des Vega gleich zwei gegenüber stehen. Die bidirektionale Schnittschnelle, über die bis zu 18 Gigabyte pro Sekunde per HDMI-Kabel übertragen werden können, soll so gut wie immun gegen Jitter sein und erlaubt nicht nur den Transport von Musikdateien mit hoher Auflösung wie etwa DSD512 oder 32 Bit bei 384 Kilohertz, sondern beispielsweise auch die Synchronisation des Aries durch den Vega, den Austausch von Informationen zur Lautstärkeeinstellung und zur Konfiguration der Prozessoren und Filter. Dadurch ist es möglich, Streamer, Wandler und auch die etwas später verfügbare Masterclock mit nur einer Controll-App oder über einen Browser zu bedienen. Die mit Source und Clock bezeichneten Lightning-Link-Buchsen des Vega sind übrigens nicht mit I2S-Schnittstellen nach dem von PS Audio vorgeschlagenen Standard kompatibel. Auralic hat den Geräten ein HDMI-Kabel beigelegt, das ich bis jetzt auch verwendet habe, Christian Rechenbach, Auralics Statthalter in Europa, schlug aber vor, auch mal ein höherwertiges Kabel auszuprobieren. Robert Hay von Audioquest empfahl eine 75 Zentimeter lange HDMI-Strippe in Diamond-Qualität, die kurz nach unserem Gespräch in Gröbenzell eintraf. Gut, das Kabel ist nicht gerade günstig, aber es sorgt für recht deutliche klangliche Verbesserungen: Direkt aus der Verpackung ohne die geringste Einspielzeit lässt es den realen oder virtuellen Aufnahmeraum ein Stück größer wirken, scheint die Musik eine paar Beats per Minute schneller laufen zu lassen, macht die Klangfarben kräftiger und das Musikerlebnis insgesamt packender.
Das Audioquest HDMI Diamond wird übrigens auch von Auralic-Chef Xuanqian Wang empfohlen. Wegen der Auralic eigenen Belegung der HDMI-Schnittstelle würden nicht alle Kabel funktionieren, merkt er an, und schon gar nicht in allen Längen: Ein Meter sei hier das Maximum. Er habe eine Vielzahl von Kabel getestet und bevorzuge klanglich das kürzeste Diamond. Wer in Auralics Aries und Vega der zweiten Generation investiert, sollte also auch die Mehrausgabe von etwa zehn Prozent für das Audioquest nicht scheuen – zumindest nach jetzigem Kenntnisstand. Um die Qualtiät des Lightning-Link einschätzen zu können, verbinde ich Aries und Vega parallel auch noch einmal per USB, ebenfalls mit einem Audioquest Diamond. Aber das funktioniert erst einmal nicht. Per Skype erläuterte mir Xuanqian Wang dann, dass die Geräte wegen der galvanischen Trennung keinen sogenannten hot swap zuließen. Wenn man vom Lightning-Link auf USB wechseln wolle, müsse man die Geräte ausschalten, das HDMI-Kabel entfernen, das USB-Kabel einstecken, den Vega starten, in dessen Menu den Eingang wählen und erst dann den Aries wieder einschalten. Ein wenig kompliziert, aber wenn es der Klangqualität dient, soll's mir recht sein.
Ich greife mal wieder zu Arild Andersens „If You Look“ vom Album If You Look Far Enough: In den vollen Genuss des vielfältigen, farbigen Perkussionsinstrumentariums, des dräuenden Synthi-Sounds und der druckvollen Pauken kommt man nur, wenn Aries und Vega über den Lightning-Link verbunden sind. Dabei sind die Unterschiede zur USB-Verbindung – zumindest für mich – überraschend groß: Darüber wirkt das Klangbild wie in Pastellfarben getaucht und ein wenig blutleer. Der Vega G2 offenbart seine enormen Fähigkeiten nur dann, wenn er über Lightning-Link angesteuert wird.
Einen nicht geringen Anteil an den klanglichen Meriten des Vega im Kombination mit dem Aries dürfte auch die neue Clock des Wandlers haben, die – wie gesagt – den Streamer über Lightning-Link synchronisiert. Genau genommen sind es natürlich zwei Clocks, eine für Abtastraten von 44,1 Kilohertz und Vielfache davon und eine für auf 48 Kilohertz basierenden Frequenzen. Die Abweichungen von der Nennfrequenz liegt in beiden Fällen bei extrem niedrigen 72 Femtosekunden. Laut Xuanqian Wang kommt es bei den Clocks aber nicht nur auf die Präzision an. Ebenso wichtig sei der hohe Fremdspannungsabstand – 118 dBc pro Hertz bei 100 Hertz – sowie das niedrige Phasenrauschen – 169dBc pro Hertz –, die erst durch die eigene, sehr saubere Stromversorgung der Clock mit einer Restwelligkeit von unter drei Mikrovolt möglich würden. Auralics Lightning-Betriebssystem, die Tesla-Plattform und die Femto-Clocks garantierten eine nahezu Jitter-freie Signalverarbeitung: Die ankommenden Daten würden im Speicher des Tesla zwischengelagert und dann von der Femto-Clock getaktet wieder ausgelesen, wodurch der Wandler völlig unabhängig von etwaigem Jitter der zugespielten Daten arbeiten könne. Die Dauer des Zwischenspeicherns lässt sich über die DS-Lightning-App zwischen 0,1 und 0,5 Sekunden einstellen. Bei sehr präzisen Quellen könne der Wert vermindert werden, so dass der Wandler schneller mit der Wiedergabe beginnt. In Verbindung mit dem Aries G2 reichte der geringste Wert für eine stabile Wiedergabe erwartungsgemäß aus.
Beim Zusammenspiel von Vega und Aries entfallen bei letzterem die verschiedenen Prozessor-Einstellungen: Up- oder Downsamling sind nicht mehr möglich, weshalb auch keine unterschiedlich ausgelegten Filter mehr angeboten werden. Beim Vega G2 sieht das natürlich anders aus: Laut Xuanqian Wang werden PCM-Daten hier auf etwa 1,5 Megahertz hochgerechnet. Über exakte Zahlen oder die Art der weiteren Verarbeitung der Datenflut wollte er dann aber keine Auskunft mehr geben. Beim Vega stehen dann wieder die bekannten Filtervarianten zur Wahl: Präzise, Dynamisch, Ausgeglichen und Sanft. Ich bin – wie auch schon beim Aries G2 – wieder bei Smooth gelandet. Die Wandlung übernimmt ein Chip-Satz von Sabre, den Aries aber nicht in der Standard-Beschaltung verwendet. Xuanqian Wang deutete an, dass die Vega-Entwickler nach intensiver Beschäftigung mit den Chips nicht dokumentierte Möglichkeiten gefunden hätten, dem Wandler einen noch besseren Klang zu entlocken, beispielsweise dadurch, ihn von Aufgaben zu entlasten, die die Tesla-G1-Plattform übernehmen könne. Diese Aufsführungen sind zwar nicht sehr konkret, aber wenn eine Streamer-Wandler-Kombination so hervorragend klingt wie die per Lightning-Link über das Audioquest verbundenen Aries und Vega G2, ist es mir letztlich egal, wie die Entwickler dieses hohe Niveau erreichen.
Bei der analogen Ausgangsstufe gibt sich Auralic dann schon ein gutes Stück auskunftsfreudiger: Hier kommen die bewährten Orfeo-Class-A-Module zum Einsatz, die für den Vega G2 noch einmal überarbeitet wurden, damit sie nun einen noch höheren Fremdspannungsabstand aufweisen. Ihre Schaltung ist von der des analogen Neve-Mischpultes 8078 inspiriert und treibt auch Lasten von nur 600 Ohm ohne einen Anstieg von Verzerrungen. Die sollen nun im Open-Loop-Betrieb unter 0,001 Prozent liegen. Der Vega der zweiten Generation bietet auch einen unsymmetrischen analogen Eingang, der für Analog-Liebhaber nur dann eine Alternative zu einem separaten Vorverstärker sein kann, wenn im Vega die Lautstärke auf analoger Ebene eingestellt wird – und genau das geschieht: Den Pegel regelt ein Widerstandsnetzwerk mit acht Relais in 100 Schritten, wobei Auralic Relais verwendet, die nur während des Schaltvorgangs und nicht in geschlossenem oder offenen Zustand Strom verbrauchen, denn der durch die Spulen fließende Strom verursache elektromagnetische Einstreuungen, die die Qualität des geschalteten Signals beeinträchtigten. Bei der im Vega eingesetzten Lösung fließt – wie gesagt – aber nur während des Umschaltens Strom in den Spulen der Relais. So bleibt das Musiksignal bei einmal eingestellter Lautstärke von Einstreuungen verschont.
Bis jetzt spielte der Vega G2 immer mit vollem Ausgangspegel, während Einsteins The Preamp die Lautstärkeregelung übernahm. Und während des Vergleichs des Vega mit dem deutlich teuren Chord Electronics DAVE bleibt das auch so. Natürlich hatte ich gleich nach dem Eintreffen von Aries G2 und Vega G2 schon mal kurz den Auralic mit meiner Referenz verglichen – und war beruhigt, weil die Investition in den DAVE ohrenscheinlich richtig war. Das sehe ich jetzt nicht prinzipiell anders, aber seitdem der Vega die Daten vom Aries per Lightning-Link über das Audioquest Diamond bezieht, ist der Abstand zwischen Vega und DAVE, der per Göbel-USB-Kabel mit dem Aries G2 verbunden ist, ein beträchtliches Stück zusammengeschmolzen. Zwar verwöhnt der Chord noch immer mit de etwas größenren Räumen und einer minimal emotionaleren Spielweise, aber ohne direkten Vergleich fehlt mir beim Vega rein gar nichts, Lightning-Link sei Dank. In Kombination mit dem Aries spielt Auralics neuer Wandler auf einem deutlich höheren Niveau, als sein Preis vermuten lässt.
Aber ich will ihn nicht während des gesamten Tests von diesem Synergieeffekt profitieren lassen und transplantiere ihn deshalb in die Kette im Wohnzimmer, wo er sich der Konkurrenz des Mytek Manhattan II stellen muss. Um für beide Wandler gleich schwierige Bedingungen zu schaffen, entferne ich die Mutec MC-3+ Smart Clock aus dem digitalen Signalweg. Manhatten II und Vega sind abwechselnd mit der speziell für Wandler empfohlenen USB-Buchse des Melco N1A/2 verbunden. Ich beginne mit dem Mytek, wobei ich den Mutec – oder anders ausgedrückt: ein wenig Spielfreude und Großzügigkeit bei der Raumdarstellung – doch recht schmerzlich vermisse. Aber ich möchte ja auch wissen, wie die Eingangsstufen der beiden Wandler das ankommende, nicht völlig ideale Signal vor der Wandlung aufbereiten. Das ist in beiden Fällen ein Stück weit von dem entfernt, was der Mutec zu bieten hat: Klanglich liegen Mytek und Auralic aber recht dicht beinander. Wer mit Fledermausohren hinhört, wird feststellen, dass der Auralic einen minimal offeneren und ausgedehnteren Raum suggeriert, wohin gegen der Mytek mit einem minimal druckvolleren Tieftonbereich glänzt. Das geht es aber eher um Geschmacksfragen. Die ähnlich teuren Wandler agieren auf demselben Niveau – wenn denn der Vega G2 seine Daten über USB bezieht.
Abschließend schicke ich die vom Lukaschek PP1 aufbereiteten Signale des Shiraz-Tonabnehmers noch einmal über den Line-Eingang des Vega G2 an die Accoustic Arts Mono-Endstufen: Der Aufwand bei der analogen Lautstärkeregelung und den Orfeo-Ausgangsverstärkern hat sich gelohnt. Der Vega kommt dem Brinkmann Marconi in allen Disziplinen unverschämt nah und verblüfft mit einer einen Hauch größeren Bühne. Absolut überzeugend!
Gehört mit (Hörraum)
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | LumenWhite White Light Anniversary |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Gehört mit (Wohnzimmer)
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Laufwerk | Brinkmann Avance |
Tonarm | Breuer Dynamic 8 |
Tonabnehmer | Roksan Shiraz |
Phonostufe | Lukaschek PP1 |
Musikserver | Melco N1A/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Accustic Arts Mono II |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Herstellerangaben
Auralic Vega G2
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Messwerte | Frequenzgang: 20 - 20kHz, +/- 0.1dB* THD: < 0.00012% (XLR); < 0.00015% (RCA) DNR: > 130dB |
Unterstützte Abtastraten | PCM: 44.1kHz bis 384kHz in 32Bit** DSD: DSD64 bis DSD512*** |
Eingänge | AURALiC Lightning Link Digitale Eingänge: AES/EBU, Koaxial, Toslink USB-Eingang: USB device to computer or streamer Netzwerk-Eingang: Gigabit Ethernet Analoger Eingang: 2Vrms max, Home-Theater-Bypass |
Ausgänge | Symmetrisch: 1 x XLR, 4.8Vrms max Unsymmetrisch: 1 x RCA, 4.8Vrms max Kopfhörerausgang: 2 x 6.35mm Stereo-Klinke |
Streaming-Protokoll | OpenHome, RoonReady |
Unterstützte Dateiformate | Verlustfrei: AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, OGG, WAV, WV Verlustbehaftet: AAC, MP3, MQA and WMA |
Control Software | AURALiC Lightning DS für iOS, AURALiC Lightning DS für Webbrowser-Interface (nur Einstellungen möglich), OpenHome-kompatible Control Software (BubbleUPnP, Kazoo), Roon (benötigt separaten Roon Core) |
Leistungsaufnahme | Wiedergabe: 50W maximal |
Abmessungen (B/T/H) | 34/32/8cm |
Gewicht | 7,8kg |
Preis | 6200 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der dritte und letzte Beitrag von den Norddeutsche Hifi-Tagen bringt Ihnen weitere Fotos und möchte Sie auch einladen, im kommenden Jahr Anfang Februar diese vielseitige Veranstaltung zu besuchen. Es lohnt sich, denn man sieht und erlebt viel und kann in diversen Workshops auch als Fachmann immer noch etwas lernen.
Nach Toresschluss um achtzehn Uhr ist Hamburg ja nun auch keine langweilige Stadt. Empfehlenswert ist beispielsweise ein Besuch in der Elbphilharmonie, was tatsächlich einigen Ausstellern und Besuchern gelungen ist – nicht einfach, hinsichtlich der enorm nachgefragten Konzert-Karten.
Der umfassenden Messebeschreibung des Kollegen Carsten Bussler im ersten Teil des Berichts über die diesjährigen Norddeutschen Hifi-Tage ist schwer etwas hinzuzufügen. Ein wenig Widerspruch sei bitte erlaubt zum Thema Besucherzahl und dem daraus resultierenden Andrang in einigen Räumen.
Es ist ein grundsätzliches Problem von Hifi-Shows in Hotels, dass interessante Vorführungen in den überwiegend kleinen Räumen schnell überfüllt sind. Aber das ließ sich im vom Hifi-Studio Bramfeld professionell organisierten Hifi-Vergnügen leicht verkraften. Man ging dann halt mal kurz in eine andere Präsentation und kam etwas später wieder zur Wunsch-Adresse zurück. So konnte man in diesem Jahr wieder auf einige erfreuliche Überraschungen treffen und darüber hinaus auch etliche Premieren erleben. Diese Neuvorstellungen belegen die Bedeutung dieser Ausstellung, die in diesem Jahr unter der Leitung von Ivonne Borchert-Lima und Mika Dauphin stand, nachdem Wolfgang Borchert, der Begründer der Norddeutschen Hifi-Tage und Maîre de Plaisir in die zweite Reihe getreten ist – aber erkennbar nicht, um sich zur Ruhe zu setzen. Denn man traf ihn an beiden Tagen immer wieder agierend, um diese Veranstaltung so gut geraten zu lassen wie sie wirklich war.