Dienstag, 15 August 2017 06:11

SongKong

Gut gepflegte Meta-Daten sind das A und O einer digitalen Musiksammlung. Nur wenige von uns besitzen Musikbibliotheken, die in dieser Hinsicht wirklich perfekt sind. Hier kann man – insbesondere bei größeren Musikbibliotheken – gut und gerne Tage und Wochen mit der Pflege verbringen. Ein kleines Programm mit dem Namen SongKong verspricht Abhilfe.

Meta-Daten enthalten die Informationen über unsere Musikdateien, wie Album, Titel, Künstler, Band, Erscheinungsjahr, Komponist, et cetera und nicht zu vergessen das Album Cover. Ohne Meta-Daten wissen wir nichts über eine bestimmte Musik-Datei. Aufmerksam geworden bin ich SongKong durch einen Hinweis von Alan Ainslie, dem Digital-Spezialisten und Kopf hinter Melco. Dirk Sommer und ich treffen uns mit Alan nun fast schon regelmäßig, wenn er in Deutschland ist. Sie können mir glauben, dass uns der Diskussionsstoff bei diesen Treffen niemals ausgeht. Bei unserem letzten Treffen kamen wir auf die Bedeutung von Meta-Daten für die Verwaltung einer digitalen Musiksammlung zu sprechen. Alan erzählte uns von den Problemen, die viele seiner stolzen Melco-Besitzer mit der schlechten Qualität ihrer Meta-Daten hätten, die von gerippten oder heruntergeladenen Dateien stammten. Auf der Suche nach einer einfachen Lösung für seine Kunden ist eine Kooperation zwischen Melco und JThink Ltd. entstanden. Alan hat mir freundlicher Weise dann den direkten Kontakt mit Paul Taylor, dem Entwickler und Kopf hinter JThink, vermittelt. SongKong ist ein kleines, intelligentes Programm zur automatischen Optimierung der Meta-Daten in digitalen Musiksammlungen. SongKong sucht nach Meta-Daten für alle Art von Musik und nutzt hierfür das Konzept des akustischen Fingerabdrucks (acoustic fingerprint). Vereinfachend gesprochen hört sich das Programm jedes Musikstück an, generiert daraus ein digitales Muster und gleicht dieses Muster mit den Informationen in entsprechenden Online Datenbanken ab. Bereits vorhandene Meta-Daten werden zusätzlich in die Suche miteinbezogen, um die Treffergenauigkeit zu erhöhen; im Extremfall funktioniert das Ganze sogar dann, wenn zu einem Musikstück überhaupt keine Meta-Daten vorhanden sind. Hat SongKong Informationen gefunden, werden diese automatisch heruntergeladenen und die in einer Musiksammlung schon vorhandenen Daten korrigiert und ergänzt. Seine Informationen bezieht SongKong vom eigenen JThink Music Server, der sich regelmäßig mit den Daten von MusicBrainz und Discogs versorgt und optimal mit SongKong zusammenarbeitet. Übrigens: Paul Taylor hat früher für MusicBrainz gearbeitet und dort an verantwortlicher Stelle an deren Such-Code geschrieben.

Die Test-Musikbibliothek mit den Datei-Formaten WAV, FLAC und DSD-DSF
Die Test-Musikbibliothek mit den Datei-Formaten WAV, FLAC und DSD-DSF

Ergebnis der intensiven Kooperation mit Melco ist die Programm-Version SongKong for Melco. Diese Bezeichnung führt meiner Meinung nach aber eher zur Verwirrung. Zum einen ist SongKong for Melco ein eigenständiges Programm, das unabhängig von einem Melco-Server auf jedem Rechner unter Windows, Mac OS X oder Linux installiert und von jedermann erworben werden kann. Wie mir Paul Taylor in diesem Zusammenhang berichtete, wird SongKong for Melco in Zukunft im Bereich UPnP spezielle Erweiterungen erhalten. Zum anderen erzeugt SongKong for Melco Standard Meta-Daten Felder, die von jedem guten Media Server unterstützt werden. Natürlich arbeitet das Programm besonders gut mit MinimServer und Twonky zusammen, die beide auch auf den Melco-Geräten laufen.

SongKong nimmt für sich in Anspruch, mit allen wesentlichen Datei-Formaten einschließlich DSD-DSF und Dateien mit unterschiedlichen Sampling-Raten zurechtzukommen. Ich habe deshalb eine Testumgebung mit SongKong auf meinem Windows 10 Laptop und einer externen USB-Festplatte mit einer kleinen Musikbibliothek von etwa 50 Alben aus Pop/Rock, Jazz und Klassik und in den unterschiedlichsten Formaten und Sampling-Raten aufgebaut. Als Media Server liefen MinimServer und als Control Point habe ich Linn Kazoo verwendet. Bei der Installation des Programms kann man die bevorzugte Sprache auswählen. Ich habe es hier bei Englisch belassen, wobei die deutsche Spracheinstellung übrigens alles andere als schlecht ist.


Vorab noch eine grundlegende Bemerkung zu Meta-Daten im Zusammenhang mit Audio-Netzwerklösungen auf der Basis des Standards UPnP-AV: Die Meta-Daten, die auf einem Control Point, wie einem Tablet, zur Anzeige kommen, werden durch die vom Media Server bereitgestellten Daten bestimmt. Ein Control Point kann keine Daten anzeigen, die auf dem Media Server nicht vorhanden sind, umgekehrt kann nicht jeder Control Point alle vom Media Server bereitgestellten Informationen anzeigen. In jedem Fall sollte der Media Server so konfiguriert sein, dass die Meta-Daten bestmöglich genutzt werden. Hierzu gibt es im Blog von Paul Taylor eine äußerst lesenswerte Anleitung zur Konfiguration von MinimServer für die Zusammenarbeit mit SongKong.

Nach der Installation rufen wir SongKong auf und wählen den Ordner mit unseren Musikdateien aus, die durch SongKong bearbeitet werden sollen und klicken „Fix Songs“.

Die minimalistische Programmoberfläche von SongKong nach dem Start
Die minimalistische Programmoberfläche von SongKong nach dem Start

Anschließend öffnet sich ein Fenster und wir müssen uns durch eine Vielzahl von Einstellungen arbeiten, mit denen SongKong individuell konfiguriert werden kann. Ich habe mir dazu die ausgezeichnete Anleitung ausgedruckt und neben den Bildschirm gelegt. In den meisten Fällen kommt man mit den Standardeinstellungen bestens zu Recht. Im Basis-Menü könnten wir uns über einen Haken bei „Preview only“ die von SongKong geplanten Änderungen erst einmal in Ruhe anschauen und verhindern, dass die Änderungen sofort in die Dateien geschrieben werden. Abweichend von den Standard-Einstellungen habe ich „Update Mood and other acoustic attributes such as BPM“ abgewählt, da ich für „Stimmung“ und „Beats per Minute“ keine Verwendung habe. Auf einige der anderen Einstellungen werde ich gleich noch einmal zurückkommen.

Der Reiter „Basic“ mit den Grundeinstellungen
Der Reiter „Basic“ mit den Grundeinstellungen

Anschließend klicken wir auf „Start“ und lassen SongKong arbeiten. Bei größeren Musikbibliotheken kann das beim ersten Mal durchaus mehrere Stunden dauern. Meine Empfehlung ist deshalb, die Bearbeitung der Musikbibliothek irgendwie zu unterteilen und nicht alles auf einmal zu bearbeiten, insbesondere dann, wenn man sich die von SongKong vorgenommenen Änderungen auch im Einzelnen anschauen möchte. SongKong erstellt hierzu einen hervorragenden, extrem ausführlichen Bericht in HTML, in dem jede Kleinigkeit dokumentiert ist und der mit jedem Browser angesehen werden kann.


Der von SongKong erzeugte Bericht in der Übersicht
Der von SongKong erzeugte Bericht in der Übersicht

Ein besonderer Schwerpunkt wurde bei SongKong auf das Tagging klassischer Musik gelegt. Die Anforderungen an Meta-Daten für klassische Musik sind ja bekanntlich ziemlich unterschiedlich zu denen für Pop und Rock Musik. Dabei geht es um wichtige Informationen wie Komponist, Dirigent oder Orchester. Bei Pop/Rock Musik enthält ein Album meistens die Songs eines Künstlers oder einer Gruppe. Die Kompositionen klassischer Komponisten hingegen heißen beispielsweise Symphonien oder Sonaten und werden als Werke und nicht als Alben bezeichnet. Darüber hinaus besteht ein Werk, wie eine Symphonie, aus mehreren Sätzen. Wenn klassische Musik als Album veröffentlicht wird, kann dieses Album nur Teile eines Gesamtwerks enthalten, umgekehrt aber auch mehrere Werke eines oder mehrerer Komponisten. Eine Anzeige nach Alben ist deshalb mitunter nicht besonders aussagekräftig. SongKong erkennt klassische Musik und stellt die zusätzlichen Informationen in besonderen Meta-Daten Feldern bereit. Darüber hinaus findet das Programm auch Informationen wie Opus, Nummer oder ausführende Künstler mit ihren Instrumenten.

Als Beispiel für die Fähigkeiten von SongKong bei klassischer Musik greifen wir deshalb das Album Beethoven Symphonien No.1 und 3 mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von René Leibowitz heraus. Bei diesem Album war ich der Meinung, dass ich eigentlich recht gute Meta-Daten hinterlegt hätte. Schauen wir also, was SongKong dazu meint: Als erstes stellen wir fest, dass SongKong das eingebettete Album Cover gelöscht und durch ein Cover in höherer Auflösung, wie wir gleich sehen werden, ersetzt hat.

SongKong hat das bisherige Album Cover gelöscht
SongKong hat das bisherige Album Cover gelöscht

Allerdings findet SongKong nicht immer das richtige Cover. Um deshalb nicht allein wegen des Covers alle Änderungen rückgängig machen zu müssen, habe ich folgende Strategie angewendet. In meiner Musikbibliothek ist in fast allen Fällen das Cover zusätzlich im File-System abgespeichert. Im Reiter „Artwork“ habe ich deshalb eingestellt, dass SongKong das neu gefundene Cover bei besserer Qualität in die Song-Datei einbetten darf, lasse SongKong aber zusätzlich das neue Cover auch in das File-System schreiben, ohne die bereits vorhandene Bild-Datei zu überschreiben. In diesen Fällen kann ich dann später in aller Ruhe auswählen, und eventuell manuell mit einem Tagger das bisherige Cover wieder in die einzelnen Musik-Dateien kopieren. Ganz ohne Handarbeit geht es also nicht, wenn man seine eigenen Vorstellungen hat.


Der Reiter „Artwork“ mit den Einstellungen für die Album Cover
Der Reiter „Artwork“ mit den Einstellungen für die Album Cover

Ferner hat SongKong in den folgenden Feldern Änderungen vorgenommen.

SongKong hat an den vorhandenen Meta-Daten-Feldern Änderungen vorgenommen
SongKong hat an den vorhandenen Meta-Daten-Feldern Änderungen vorgenommen

Im Feld Album hat SongKong den Titel wesentlich ausführlicher gefasst. Der Komponist stand bereits am Beginn des Albumtitels. Wenn nicht, hätte SongKong diesen hinzugefügt. Dies erreichen wir durch zusätzliche Einstellungen im Reiter „Classical“. Hier können wir auch den Komponisten aus dem Feld Album Artist entfernen lassen, da für den Komponisten ein eigens Feld vorgesehen ist. Die übrigen von SongKong vorgenommenen Änderungen fallen unter die Kategorie Feinschliff.

Der Reiter „Classical“ mit den Einstellungen für klassische Musik
Der Reiter „Classical“ mit den Einstellungen für klassische Musik

SongKong hat nicht nur Felder gelöscht oder geändert, sondern auch eine Vielzahl neuer Felder hinzugefügt. Nachfolgend die beeindruckende Liste neuer Felder, wobei ich nur die wichtigsten ausgewählt und die mehr technischen Felder weggelassen habe.


Ein Auszug aus der Liste der hinzugefügten Felder
Ein Auszug aus der Liste der hinzugefügten Felder

Auffallend sind die vielen Sort Felder. Bei Feldern, wie Composer (Komponist) oder Conductor (Dirigent), erfolgt der Feldeintrag nämlich immer in der Reihenfolge Vorname - Nachname. Sucht man im Feld Composer, dann findet man Beethoven deshalb unter dem Buchstaben L wegen seines Vornamens Ludwig. Mit den Sort Feldern kann man die Anzeige des Felds Composer in der richtigen Reihenfolge erreichen. Allerdings funktioniert dies nur dann, wenn zu jedem Eintrag im Feld Composer auch ein entsprechender Eintrag im Feld Sort Composer existiert; da sind wir wieder bei dem Thema gut gepflegte Meta-Daten.

Man kann natürlich darüber streiten, ob so viele Felder überhaupt notwendig sind. Auch hier zeigt sich SongKong sehr flexibel und ermöglicht es uns, im Reiter „Format“ auszuwählen, dass bestimmte Felder nicht hinzugefügt werden. Paul empfahl mir allerdings, insbesondere MusicBrainz Id Felder, wie MB Recording Id, nicht abzuwählen, da diese von SongKong verwendet werden, um festzustellen, ob bereits ein Abgleich des betreffenden Stücks mit MusicBrainz stattgefunden hat. Wir könnten aber beispielsweise problemlos alle Sort Felder abwählen.

Der Reiter „Format“ mit der Auswahl, welche Felder SongKong nicht hinzufügen soll
Der Reiter „Format“ mit der Auswahl, welche Felder SongKong nicht hinzufügen soll

Wichtige Felder bei klassischer Musik sind Group und Work. Das Group Feld ist ein gutes Beispiel für das perfekte Zusammenspiel zwischen SongKong und MinimServer. Obwohl Group kein Standard Meta-Daten Feld ist, kann SongKong dieses Feld erzeugen und füllen, so dass die entsprechenden Stücke von MinimServer automatisch zusammengefasst werden. Ohne diese Funktion werden die Stücke, in unserem Beispiel die Sätze der Symphonien, einfach der Reihe nach angezeigt, wenn wir das Album öffnen.

Die Ansicht in Linn Kazoo ohne Gruppierung
Die Ansicht in Linn Kazoo ohne Gruppierung


Mit Hilfe der Gruppierung sehen wir nun auf einen Blick, dass das Album zwei verschiedene Werke, nämlich die Symphonien Nr. 3 und Nr. 1 von Beethoven, enthält. Damit können wir bequem eine gesamte Symphonie zum Hören auswählen, statt die einzelnen Sätze der jeweiligen Symphonie.

Die Ansicht in Linn Kazoo mit Gruppierung
Die Ansicht in Linn Kazoo mit Gruppierung

Mit einem Doppel-Klick auf die Symphonie Nr. 3 sehen wir dann wieder die einzelnen Sätze des Werks und können wieder jeden Satz getrennt auswählen.

Die Ansicht in Linn Kazoo mit unterhalb der Ebene Gruppierung
Die Ansicht in Linn Kazoo mit unterhalb der Ebene Gruppierung

Mit dem Feld Work hingegen können wir in unserer Datenbank gezielt nach einzelnen Werken, wie der Symphonie Nr. 3, suchen.

Die Ansicht in Linn Kazoo nach einzelnen Werken
Die Ansicht in Linn Kazoo nach einzelnen Werken

Diese wenigen Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie perfekt SongKong bei Klassik arbeitet. Dies gilt, wie ich mich überzeugen konnte, für die Datei-Formate WAV, FLAC und DSD-DSF gleichermaßen und unabhängig von der Sampling-Rate.

Wer nun glaubt SongKong, sei nur etwas für Klassikliebhaber, für den habe ich noch ein Beispiel aus dem Bereich Pop/Rock: das bekannte Album Love Over Gold von den Dire Straits. SongKong hat an vorhandenen Meta-Daten wieder einiges auszusetzen und deshalb bestehende Felder geändert und neue hinzugefügt. SongKong bringt also auch bei Pop/Rock Alben einen deutlichen Zugewinn an Information.


Die von SongKong hinzugefügten Felder bei einem Pop/Rock Album
Die von SongKong hinzugefügten Felder bei einem Pop/Rock Album

Allerdings funktioniert auch bei SongKong nicht alles perfekt, wie das folgende Beispiel zeigt.

Hier hat SongKong ganz offensichtlich nichts rechtes gefunden
Hier hat SongKong ganz offensichtlich nichts rechtes gefunden

Hier bleibt nur die Funktion „Undo Fixes“. Wir wählen den betroffenen Ordner im File-System aus und SongKong macht alle Änderungen rückgängig. Dies funktioniert ganz hervorragend, wie ich mich in verschiedenen Fällen überzeugen konnte. Perfekt wäre eine Funktion, mit der nur einzelne Änderungen, wie Album Cover, zurückgenommen werden könnten. Allerdings besitzt SongKong gerade keine manuelle Tagging-Funktion. Wer es perfekt haben möchte, kommt um manuelle Eingriffe mit einem Tagger nicht herum. Und hier könnte Jaikoz, der große Bruder von SongKong, ins Spiel kommen.

Jaikoz bietet neben dem automatischen Abgleich der Datenbestände mit MusicBrainz und Discogs analog SongKong auch die Möglichkeit, ein Album halbautomatisch oder manuell mit einer ganz bestimmten Ausgabe bei MusicBrainz oder Discogs abzugleichen. Umgekehrt können neue Releases auch von Jaikoz nach MusicBrainz zurückgeschrieben werden. Darüber hinaus hat Jaikoz eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche, mit der man alle Felder schnell und einfach überarbeiten kann.


Die Benutzeroberfläche von Jaikoz, dem großen Bruder von SongKong
Die Benutzeroberfläche von Jaikoz, dem großen Bruder von SongKong

Jaikoz lässt sich nach meiner Erfahrung leicht bedienen und ist ein fantastischer Tagger, um seine Musik-Dateien automatisch, halbautomatisch oder manuell zu überarbeiten. Allerdings erfordern die vielen Funktionen schon ein gehöriges Maß an Einarbeitung und man sollte wissen, was man tut. Im direkten Vergleich wird damit das Konzept von SongKong noch klarer: mit einmal gewählten Grundeinstellungen soll dem Anwender die gesamte Arbeit bei der Überarbeitung seiner Meta-Daten vollautomatisch abgenommen werden.

STATEMENT

SongKong ist ein einfaches und zugleich mächtiges Werkzeug, mit dem man mit wenigen Klicks die Meta-Daten einer digitalen Musiksammlung überarbeiten kann. Die Ergebnisse sind absolut überzeugend. Eine klare Empfehlung!
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, iPad mini
Software MinimServer, JPlay 6.2, Linn Kazoo
Herstellerangaben
SongKong Standard
Leistung Unbegrenzt suchen
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Nein
Parse Naim Rips Meta-Daten Nein
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £25 ($31 USD)
Herstellerangaben
SongKong Pro
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Nein
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £35 ($43 USD), £40 ($50 USD) (Melco discount)
Herstellerangaben
SongKong for Melco
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Ja
Melco Optimiert Ja
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £50 ($62 USD)
Herstellerangaben
SongKong Commercial
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Ja
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Ja
Preis £99 ($122 USD)

Hersteller/Vertrieb
JThink Ltd.
E-Mail paultaylor@jthink.net
Web www.jthink.net/songkong/de/index.jsp

Weitere Informationen

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Mittwoch, 15 August 2007 04:09

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Mittwoch, 15 August 2007 04:06

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Freitag, 11 August 2017 14:52

Audeze LCDi4

Noch vor wenigen Jahren erreichte ein edler Kopfhörer nur einen kleinen Kreis von Musikliebhabern. Dann eroberten Smartphones die Welt und in deren Kielwasser wurden die kleinen Lautsprecher im Ohr richtig hipp: Heute ist ein ambitionierter In-Ear Hörer wie der Audeze LCDi4 kein Exot mehr. Er ist vielmehr eine Proklamation des guten Tons, der guten Musik.

Einhundertvierunddreißig Takte in Es-dur bilden das „Vorspiel“ von Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen. Vier Minuten und fünfunddreißig Sekunden dauert das Absinken von der Oberfläche zum sagenumwobenen Rheingold. Je tiefer uns die Partitur herabtauchen lässt, desto wilder und malerischer umfliesst das feuchte Element den Hörer. Von Beginn an begleitet ein ebenmäßiger Ton, gespielt von den Kontrabassisten der Berliner Philharmoniker, die Reise zum gut gehüteten Schatz. Es sind zuerst die Hörner, die dem dunklen Fundament Farbe geben, und nach und nach komplettiert sich das musikalische Kollektiv, bevor als Auflösung die drei Rheintöchter ihr böses Spiel mit Alberich beginnen. Das ist pathetisch aufgeladene große Kunst. Es sind nicht nur Frequenzen oder Rauminformationen, die transportiert werden, es sind Empfindungen. Und gerade dieser, in der Reproduktion so schwer zu fassende Teil lässt manche Musikanlage straucheln. Nun obliegt es zwei zwölf Gramm leichten Schallwandlern, ganz dicht an den Hörnerven alles richtig zu machen und diesen wohligen Schauer zu erzeugen.

Dank Magnesium ist der LCDi4 mit zwölf Gramm pro Seite angenehm leicht
Dank Magnesium ist der LCDi4 mit zwölf Gramm pro Seite angenehm leicht

Drehen wir vor der Klärung die Zeit ein wenig zurück. Während der letzten HIGH END sah ich auf dem audioNext-Stand mehrfach den bestens gelaunten Geschäftsführer Carsten Hicking mit einem auffälligen Ohrhörer im Kopf. Angesprochen auf seine gute Laune, präsentierte er mir den neuen Audeze LCDi4 In-Ear Hörer, der eine eigene Serie innerhalb der Produktpalette begründet. Indes sind die Ähnlichkeiten zu den drei Hörern der iSINE Serie augenfällig. Traditionell betitelt Audeze seine Flaggschiffe mit den drei Buchstaben LCD. Carstens Hinweis auf die aus Magnesium gefertigten Gehäuse, sowie die Nennung des durchaus gehobenen Verkaufspreises, bestätigten die Positionierung innerhalb der Range. Ich gebe zu, es ist in dieser Situation ein Privileg, flugs einen Test vereinbaren zu können. Ein paar Wochen später klingelte das freudig erwartete Paket an meiner Tür. Perfekt verpackt lagen die beiden zierlichen Wandler inmitten von allerlei Zubehör. Auffällig das edle lederne Transportcase sowie die Bügel, mit denen die Treiber am Ohr fixiert werden.

Gut verpackt, die Treiber und das Zubehör. Die Transportbox überzeugt durch ihre Wertigkeit
Gut verpackt, die Treiber und das Zubehör. Die Transportbox überzeugt durch ihre Wertigkeit


Obligatorisch für einen In-Ear Hörer, die verschieden großen Ohraufsätze. Maßgeblich für das Klangerlebnis ist hier die Wahl der richtigen Größe, müssen doch die Hörkanäle gute abgedichtet werden. Für einen mobilen Hörer äußerst praxisgerecht, das solide geflochtene 1,20 Meter lange Verbindungskabel aus hochreinen versilberten Kupferlitzen mit stabilisierenden Kevlaer-Fasern. Bedenken, ob sich ein Mikrophon in die Strippe verirrt hat, zerstreut der vergoldete 3,5-Millimeter-Klinkenstecker mit seinen drei Polen. Hier geht es ums Musikhören, nicht ums Telefonieren. Eine knackig sitzende Steckverbindung an den Treibern sichert zudem Kabel wie Hörer vor zu viel unkontrollierter Zugkraft. Im Betrieb füllen die leichten – Magnesium sei dank – überzeugend verarbeitet klingenden Ohrstecker die namensgleichen Muscheln. Dank der Bügel, soviel sei nach einigen Stunden des Hören schon verraten, hält der LCDi4 gut fixiert seine Stellung. Auch wüstes Head-Banging sollte so kein Problem sein. Darüberhinaus tarieren die hinter den Ohrmuscheln geführten Halter das etwas höhere Gewicht komfortabel aus.

Die magnetostatische Schallerzeugung trägt halt ein wenig auf. Eine andere Art der Tonbildung wäre allerdings für eine Schöpfung aus dem Hause Audeze kaum vorstellbar, füllen doch 20 Jahre Forschung auf diesem Gebiet die Wissensspeicher des Unternehmens. Es wundert also nicht, dass es die Mannen von Audeze trefflichst verstehen, eine sehr, sehr dünne Folie zwischen vor- und rückseitig positionierten Magneten zu spannen.

Die schwarzen respektive durchsichtigen Bügel stabilisieren die In-Ears, sobald sie ihren Platz im Ohrkanal gefunden haben
Die schwarzen respektive durchsichtigen Bügel stabilisieren die In-Ears, sobald sie ihren Platz im Ohrkanal gefunden haben

Die beschriebene Technik eignet sich in der Theorie perfekt, Luft zum Schwingen anzuregen. Die Kunststoffhaut kann mittels ihrer äußerst geringen Masse – sie ist leichter als die Luft, die sie verdrängt – ansatzlos präzise kolbenförmige Impulse erzeugen. Beste Voraussetzungen für die Übertragung eines sehr weiten dynamischen Frequenzbereiches. Aber der gleichmäßige Hub setzt ein homogenes, starkes Magnetfeld sowie eine kongruente Leitfähigkeit der Membrane voraus. Ersteres löst Audeze mit einen Fluxor-Magnetic getauften Antrieb, der annähernd die doppelte magnetische Flussdichte herkömmlicher Neodym-Magnete besitzt. Beim zweiten hauchdünnen Baustein der Tonerzeugung sichert ein Vakuum das gleichmäßige Aufbringen einer nanodicken leitenden Metallschicht. Um die Kontrolle über die aufwendigen Produktionsprozesse zu wahren, wird der LCDi4 ausschließlich im Stammwerk unweit von Los Angeles an der amerikanischen Westküste produziert. Paarweise Selektion versteht sich in dieser Liga von selbst. Lohn aller Mühen sind erstklassige technische Daten.

Die Schallerzeugung erfolgt iosdynamisch außerhalb der Kanäle. Wiewohl halboffen, werden Umstehende nicht unerwünscht Zeugen des Arbeitsprinzips
Die Schallerzeugung erfolgt iosdynamisch außerhalb der Kanäle. Wiewohl halboffen, werden Umstehende nicht unerwünscht Zeugen des Arbeitsprinzips


Es bedarf freilich mehr, um das Kulturgut Musik zu genießen, denn wir wollen berührt werden. Und die Wiedergabe von Herbert von Karajans Arbeit am Dirigentenpult hat mich berührt. Außergewöhnlich, wie detailliert und anmutig der Strich der Baßsaiten wiedergegeben wird, erstaunlich, welcher Raumeindruck entsteht – ungeachtet der Nähe der Schallerzeugung zum Trommelfell. Und wie sich die einzelnen Instrumentengruppen tonal einwandfrei aus dem Orchestergraben erheben: fabelhaft mit Gänsehaut-Garantie. Ein iPhone treibt den LCDi4 in diesem Moment schon lange nicht mehr an, die Versorgung mit elektrischen Signalen fällt der großen immobilen Kette im Hörraum zu. Hier läuft der Hörer zu Höchstleistungen auf, ein Befund, der sich im Laufe der Hörsession früh abzeichnete.

Gut zu erkennen die Erhebungen, die für sehbehinderte Menschen die Kanalzugehörigkeit anzeigen
Gut zu erkennen die Erhebungen, die für sehbehinderte Menschen die Kanalzugehörigkeit anzeigen

Wobei schon zu Beginn der Testrunde, als ein Handy mit iTunes die Quelle stellt, die große Neutralität auffällt, mit der Stimmen und Instrumente wiedergegeben werden, exemplarisch nachzuvollziehen bei „Consider Me Gone“ mit Sting und Christian McBride am Bass. Gemessen am Anspruch gerät der Vortrag allerdings etwas schlapp – aber da geht noch mehr. Der Wechsel der App (nePlayer) erlaubt mir lustvolles Surfen durch die heimische Musikbibliothek, zugleich fallen die Formatgrenzen auf dem Smartphone aus Cupertino. Audeze bester In-Ear quittiert die Verbesserung unverzüglich. Der imaginäre Raum wird größer und Stings gealterte Stimme wirkt mit ihren Verästelungen lebensechter – aber da geht noch mehr.

Wie bei jedem In-Ear-Hörer ist die Wahl des passenden Ohrstücks für die Performance entscheidend.
Wie bei jedem In-Ear-Hörer ist die Wahl des passenden Ohrstücks für die Performance entscheidend.

Nun tritt mit der Verkabelung des Fiio der erste ernsthafte Sparringspartner an, um den LCDi4 zu Höchstleistungen anzutreiben. Sein besserer Wandler, seine Fähigkeit, Hochaufgelöstes abzuspielen, und der leistungsfähigere Verstärker, all das goutiert der LCDi4 ebenso unaufgeregt wie deutlich. „In The Flesh“ von Pink Floyds Livealbum Is There Anybody Out There schallt mit Wucht gut ausdifferenziert in die Hörkanäle.

Gut abgehangen im Achtziger-Jahre-Verlies, Sagas „How long“ und das legendäre Drum-Solo „A brief case“ vom Livealbum In Transit. Augenblicklich entführt die Kombi in die Diskotheken der Jugend. Aber in der rauchgeschwängerten Luft waren die Bässe damals nicht so knackig, der Synthie-Groove nicht so treibend, und die mühelose Abgrenzung der beiden Drummer, die mir der LCD jetzt bietet, kommt in meiner Erinnerung so auch nicht vor.


Zwischenbilanz: Wird ein normales Smartphone als Musiklieferant gesetzt, dann muss es wohl kein LCDi4 sein. Vermutlich sind die günstigeren Geschwister iSINE 10 oder 20 aus dem Portfolio von Audeze für iPhone-Nutzer sogar die bessere Wahl. Wird doch für beide als Verbindungsalternative das Lightning-Cable angeboten, dessen Besonderheit ein den Bordmitteln deutlich überlegener integrierter D/A Wandler nebst Verstärker ist. Kommen spezialisierte mobile Musik-Player zum Einsatz, dann legitimiert deren Leistungsfähigkeit einen LCDi4 mühelos - aber da geht noch mehr.

Das Kabel und die Anschlüsse korrespondieren mit dem Anspruch des LCDi4
Das Kabel und die Anschlüsse korrespondieren mit dem Anspruch des LCDi4

Der Sprung zur „großen Anlage“ führt zunächst zu der im Vorverstärker eingebauten Klinkenbuchse. Erneut verbessert sich das musikalische Spiel in allen Belangen, aber die In-Ears verlangen wieder nach mehr. Die vorerst letzte Station ist der separate Headamp. Ob Jazziges vom Archie Shepp Quartett, ob Souliges von Quincy Jones / Barry White, ob Gediegenes von Bill Callham, jeder Track bezaubert. Der überzeugende virtuelle Raumeindruck passt nun ganz und gar nicht mehr zu einen In-Ear, die Auflösung ist bestechend, aber niemals klinisch, zudem lässt die Natürlichkeit die musizierenden Protagonisten immer greifbarer werden. Nach Richard Wagner drängt sich der Verdacht auf – da geht noch was. Während ich im Kopf eine Liste von Kopfhörerverstärkern und mobilen Abspielgeräten erstelle, die ich ordern müsste, ereilte mich der Hinweis, dass es einem Kollegen nach meinem Testmuster dürstet. Aus der Traum – dem Berufsgenossen wünsche ich allerdings genauso viel Spaß wie ich ihn hatte!

STATEMENT

Ja, der LCDi4 ist ein Ausrufezeichen, eine Ansage. Ein Coup, mit dem Audeze herausstellt, zu welchen musikalischen Höhenflügen ein In-Ear-Hörer fähig ist. Sein Können kann nur durch das Front-End limitiert werden, und so bleibt als einzige echte Schwäche der gehobene Preis der potentiellen Kombination.
Gehört mit
Mobile Quellen iPhone mit nePlayer, FIIO X5-II
Computer Audio NAS-Laufwerk Qnap HS 210, Minim Server, Router Speedport W 724 V
Streaming Server Minimserver
Steuerung Lumin für Apple iPad, Linn Kazoo
Netzwerkspieler, Vorverstärker Linn Majik DSM
Kopfhörer Sennheiser HD 800
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel Monster Cable LAN, Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line
Möbel Phonosophie Tripod
Herstellerangaben
Audeze LCDi4 In-Ear
Typ Audiophiler Premium In-Ear-Kopfhörer
Prinzip Magnetostatischer Treiber, halboffen
Frequenzband 5 Hz - 50.000 Hz
Schalldruck max. > 120dB
Klirrfaktor < 0,2 % bei 100 dB, über das gesamte Frequenzband
Belastbarkeit 3 W
Wirkungsgrad 105dB/1mW
Anschlussstecker Verstärker Stereo-Klinke 3,5 mm
Anschlussstecker Hörer Hochwertige Steckverbindung 2-pin
Impedanz 35 Ohm
Gewicht ca. 12 Gramm (pro Seite)
Kabel Verbindungskabel ca. 120 cm, versilbertes PremiumKupferkabel (OCC)
Lieferumfang 6 Paar Ohrstücke (diverse Größen) Transportbox aus Leder, Ohrbügel, Reinigungsbürste, Kabel Clip
Preis 3.000 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/17-08-11_audeze
Mittwoch, 08 August 2007 20:47

Dali GmbH

Vertrieb
Dali GmbH
Anschrift Berliner Ring 89
64625 Bensheim
Telefon +49 6251 9448077
E-Mail kontakt@dali.dk
Web www.dali-speakers.com
Montag, 07 August 2017 08:00

Hijiri 'Takumi'

Als ich mich vor etwa einem Jahr mit den Hijiri-'Nagomi'-Netzkabeln beschäftigte, musste ich den Rat des Herstellers, sie in einem mit Harmonix-Produkten getunten Raum zu verwenden, ignorieren. Dennoch hinterließen sie den allerbesten Eindruck. Da haben es die 'Takumi'-Kabel nun besser: Inzwischen ist Harmonix aus meinem Hörraum nicht mehr wegzudenken.

Für alle, die den Bericht über die 'Nagomi' nicht gelesen haben, hier noch einmal kurz der Zusammenhang zwischen Harmonix und Hijiri: Beides sind Marken der Combak Corporation, die auch noch die Encore Monitor-Lautsprecher, Reimyo Elektronik und Enacom Entstör-Komponenten im Angebot hat. Während man bis vor einiger Zeit die bestens beleumundeten Kabel ebenfalls unter dem Namen Harmonix anbot, etablierte man inzwischen die Marke Hijiri, um den Kabelkreationen von Kazuo Kiuchi ebenso viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie seinen Harmonix-Gerätefüßen und -Raum-Tuning-Maßnahmen. Am ganzheitlichen Ansatz hat natürlich auch die neue Marke nichts geändert: Nur wenn die Geräte, der Raum und die Kabel resonanzoptimiert seien, erreicht man – so Kazuo Kiuchi – die höchsten klanglichen Weihen.

Der Schukostecker ist ein Wattgate 390i RH. Die Kontakte sind mit Rhodium beschichtet
Der Schukostecker ist ein Wattgate 390i RH. Die Kontakte sind mit Rhodium beschichtet

Beim Test des 'Nagomi'-Netzkabels konnte ich in Ermangelung weiterer Hijiri-, Harmonix- und Enacom-Geräte den Empfehlungen des Harmonix-Chefs – wie gesagt – nicht im mindesten entsprechen. Inzwischen sieht es da schon besser aus: Zwar werden die Komponenten in den beiden im Wortsinne bodenlosen Artesania Audio Racks von Teflon-Kegeln getragen, aber zumindest die Endstufen und die Lautsprecher stehen über Harmonix-Füße mit dem Boden in Kontakt. Der Raum wurde mit einem Satz Room Tuning Disks und die Lautsprecher mit Tuning Tips optimiert. Klanglich dürften die Voraussetzungen für die Beschäftigung mit den großen Hijiris, den Nachfolgern der Harmonix X-DC Studio Master “Million” Maestro, also deutlich besser sein als beim Test der 'Nagomi'-Netzkabel.

In keiner Weise gebessert hat sich allerdings die Faktenlage. Daran hat die Tatsache, dass mich Kazuo Kiuchi in Begleitung seines Vertriebes Ed Doggen kurz vor Beginn der diesjährigen hifideluxe für einige Stunden besuchte, leider auch nichts geändert. Wir haben uns wirklich angeregt unterhalten und auch zur Zufriedenheit von Kiuchi san in meinem Arbeitszimmer ein paar Songs gehört. Besonders interessiert war er an einigen Plattenproduktionen, von denen er eine in Japan veröffentlichen möchte. Dazu sollte man wissen, dass die Arbeiten, die schließlich in den Harmonix-Produkten Form annahmen, vor etwa 40 Jahren in Aufnahmestudios begannen. Kazuo Kiuchi ist bis heute aktiv an der Produktion von CDs im XRCD-Decoding-Verfahren beteiligt und präsentierte kürzlich auch die erste Harmonix-Mastersound-LP: Duke Jordans So Nice Duke, eine bisher unveröffentlichte Three-Blind-Mice-Aufnahme aus dem Jahre 1982, die in einem mit Harmonix-Produkten optimierten Studio gemastered wurde und hierzulande bei Sieveking Sound zu haben ist.

Kazuo Kiuchi, der Entwickler und Chef von Harmonix und Hijiri, besuchte den Autor vor der hifideluxe
Kazuo Kiuchi, der Entwickler und Chef von Harmonix und Hijiri, besuchte den Autor vor der hifideluxe


Aber auch über den Umweg über die Tonträgerproduktion waren Kazuo Kiuchi keine Fakten zu seinen Kreationen zu entlocken, die über das, was in Katalog und Internet zu finden ist, hinausgehen. Aber ich gebe nicht auf und habe für die Zukunft ein Interview mit dem Entwickler und Firmenchef verabredet. Da sollte zumindest die ein oder andere zusätzliche Information bei herumkommen. Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen kurz die bekannten Fakten zu referieren: Die Leiter der Hijiris bestehen aus speziell gefertigten Kupferdrähten mit definierter Laufrichtung, die selbstverständlich die RoHS-Anforderungen erfüllen. Die IEC-Buchse ist eine Wattgate 350i RH, besitzt also Kontakte mit Rhodium-Beschichtung. Auch der Schukostecker stammt von Wattgate, es ist das Modell 390i RH. Die Wattgates dieser höchsten Qualitätsstufe sind übrigens kryo-behandelt. Das Hijiri 'Takumi' ist in fünf Standard-Längen zwischen einem und drei Metern lieferbar, Sonderanfertigungen sind möglich. Das Kabel kommt so daher, wie man es etwa von Luxusuhren her kennt: Eine stabile, weiße Karton-Box schützt die eigentliche, wertvolle Verpackung, in diesem Fall eine zweifarbig lackierte Holzkiste mit geschnitztem Deckel, wie sie in abgewandelter Form auch für die Plattenteller-Auflage 'Tribute' TU-800M Verwendung findet. In dem Holzkörper, der das Kabel in der Mitte umschließt, befinden sich bei Hijiri keine Ferritringe, sondern eben die Dinge, mit denen Kazuo Kiuchi das Kabel „stimmt“. Konfektionierung und „Stimmung“ sollen ausschließlich in Handarbeit erfolgen.

Der IEC-Stecker stammt natürlich auch von Wattgate. Das Modell 350i RH ist ebenso wie der entsprechende Schukostecker kryo-behandelt
Der IEC-Stecker stammt natürlich auch von Wattgate. Das Modell 350i RH ist ebenso wie der entsprechende Schukostecker kryo-behandelt

Auch wenn die Kabel eingespielt sind, empfiehlt Ed Doggen, sie ein paar Stunden unter Strom zu lassen, bevor man sie einer kritischen Würdigung unterzieht. Aber um einen halben Tag zu warten, bin ich viel zu neugierig. Erstens haben bisher alle Combak-Komponenten in meiner Kette einen positiven Eindruck hinterlassen und zweitens habe ich bisher keine Netzkabel in dieser Preisklasse in meiner Anlage hören können. Ich habe also die großen Hijiri mit den beeindruckenden, vor kurzem getesteten Accustic Arts Monos phasenrichtig verbunden und die Endstufen etwa anderthalb Stunden vorgeheizt, um ganz sicher zu sein, dass der geplante Vergleich nicht mehr von der Aufwärmphase beeinflusst werden kann. Dann habe ich wieder die Swisscable Reference mit den Endstufen verbunden und zweimal Schostakovitsch' „Polka“ gehört, bevor ich zu den 'Takumi' gewechselt habe – und noch bevor der etwas über zwei Minuten dauernde Tanz zu Ende war, stand eindeutig fest, dass die Harmonix für noch mehr Atmosphäre, musikalischen Fluss und, ja, letztlich Genuss sorgen! Obwohl die Kette auch zuvor schon rhythmisch nichts anbrennen ließ, spielte das London Symphony Orchestra nun einen Tick engagierter, exakter auf den Punkt. Noch beeindruckender als die Verbesserungen im gesamten Klangbild fand ich aber die Menge zusätzlicher Feinstinformationen über einzelne Instrumente. Dabei ging es nicht nur um eine schärfere Abgrenzung voneinander und die exakte Platzierung auf der nun etwas größeren imaginären Bühne, sondern um feinere dynamische und rhythmische Differenzierungen der einzelnen Instrumente respektive Instrumentengruppen. Das wichtigste bei der zusätzlichen Fülle an Informationen ist aber, dass sie keinesfalls allein für sich stehen, sondern harmonisch in ein stimmiges Ganzes eingebunden sind. Natürlich habe ich noch eine ganze Reihe anderer, nicht vom übermäßigen Einsatz bei Tests leicht fad gewordene Songs gehört, aber der erste Eindruck hat sich nicht geändert: So gut wie mit den beiden 'Takumi' an den Endstufen habe ich meine Kette bisher nicht gehört.

Hier würde ich zu gerne einmal hineinschauen: Das Holzgehäuse beinhaltet die Elemente, mit denen Kazuo Kiuchi das Kabel resonanzoptimiert
Hier würde ich zu gerne einmal hineinschauen: Das Holzgehäuse beinhaltet die Elemente, mit denen Kazuo Kiuchi das Kabel resonanzoptimiert

Da Harmonix empfiehlt, die Anlage immer vom Ende her zu optimieren – gut, dass zumindest Lautsprecher und Endstufen in meinem Hörraum auf Harmonix-Füßen stehen – bleibe ich noch ein wenig bei den letzten Geräten in der Kette und probiere das 'Takumi' nun auch an Einsteins The Poweramp: Ich wähle den letzten Satz von Saint-Saëns Symphonie Nr. 3 unter dem Dirigat von Charles Munch und bin von der kraftvollen und großen Darstellung von Orgel und Orchester beinahe überwältigt. Ich hatte lange nichts so Monumentales gehört und in der Zwischenzeit scheint meine Wiedergabekette einige Fortschritte gemacht zu haben. Ginge es um Bombast-Rock würde ich schreiben, vor mir baute sich ein „Wall Of Sound“ auf: Bei aller Energie vermisse ich ein wenig Feinzeichnung – aber noch wird The Poweramp ja noch über ein Swisscable mit Strom versorgt. Das Hijiri bringt dann die vermisste Ordnung ins Geschehen: Die Instrumente haben auf der etwas ausladenderen Bühne mehr Platz und wirken deshalb besser voneinander getrennt. Deutlich mehr Präzision – bei gleichem Druck – herrscht auch im Tieftonbereich. Die tiefen Register der Orgel besitzen deutlich mehr Kontur. Einen Hauch mehr Energie besitzt auch der Hochtonbereich, ohne überbetont zu wirken. Trotz aller Klarheit und Feinzeichnung braucht man auch beim den 'Takumi' nicht auf Dramatik und Emotion zu verzichten. Im Gegenteil!


Da ich die Netzkabel der Vorstufe nur bei ausgeschalteten Endstufen wechseln möchte und die Einsteins immer eine gewisse Zeit brauchen, bis ihr Selbsttest abgeschlossen ist, übernehmen nun wieder die Accustic Arts Mono II die Verstärkung. Selbstverständlich beziehen sie ihren Strom ab sofort über die Hijiris, Einsteins Vorstufe ist noch über das Swisscable Reference mit dem Netz verbunden. Von den Festplatten des Melco fließen die Daten von Nancy King und Glen Moores Version der „Ode To Billy Joe“ vom Album King On The Road zum DAVE; Der Kontrabass treibt heftig knarzend, und Rob Scheps Saxophon groovt melodiös. Dank der trockenen Akustik der Aufnahmeumgebung sind Details wie Griffgeräusche sehr klar zu hören. Der Raum wirkt allerdings recht klein. Die sehr direkte und ungeschönte Aufnahme rückt Nancy Kings perkussive vokale Einwürfe ganz zu Beginn und später ihre Phrasierung in den Fokus, ohne sie überzubetonen. Mit dem 'Takumi' gewinnt die imaginäre Bühne minimal an Größe und die räumliche Beziehung von Musikern und Sängerin werden deutlicher. Es gibt nun auch ein paar mehr rhythmische Äußerungen Nancy Kings zu entdecken. Die Griffgeräusche Glen Moores sind nun noch dichter in den Sound des Basses integriert: Auch The Preamp profitiert deutlich von den Hijiris Topmodell.

Nur ein kleiner Teil der beigelegten Information enthält Fakten zum Aufbau des Kabels, aber die dürften jedem egal sein, der es einmal gehört hat
Nur ein kleiner Teil der beigelegten Information enthält Fakten zum Aufbau des Kabels, aber die dürften jedem egal sein, der es einmal gehört hat

Als mir Olaf Adam, der Geschäftsführer des deutschen Chord-Vertriebs G8 & Friends, die CD-Laufwerk- und Upsampler-Kombination Blu MK II zum Test brachte, diskutierten wir auch über die Schaltnetzteile – schon seit Jahrzehnten eine Spezialität von Chord-Chef John Franks – im DAVE und Blu. Der Ex-Kollege vermutete, diese würden Unterschiede von Netzkabeln eher nivellieren, was allerdings meinen sehr positiven Erfahrungen beim Test der Hijiro 'Nagomi' widerspricht, die leider schon länger wieder beim Vertrieb sind. Aktuell wird der DAVE über ein Swisscable Reference versorgt. Was lag also näher als zu hören, ob das 'Takumi' am DAVE ebenso deutliche Verbesserungen bringt wie bei den Verstärkern? Schaltnetzteil hin oder her: Auch beim DAVE sorgt das 'Takumi' für mehr Frische, Offenheit, Drive und Raum. Das große Hijri überzeugt schon nach wenigen Takten so sehr, dass man es nicht mehr hergeben möchte. Ein wenig realistischer – mit Blick auf den Preis – formuliert: ein Traumkabel!

STATEMENT

Ob Transistor- oder Hybrid-Endstufe, Röhrenvorverstärker oder High-Tech-Wandler mit entsprechendem Schaltnetzteil: Ich habe bisher in meiner Kette keine anderen Netzkabel gehört, die den Geräten so viel Wohlklang entlocken wie die Hijiri 'Takumi': eine weitere Meisterleistung von Kazuo Kiuchi!
Gehört mit
Tonbandmaschine Studer A80
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm
Tonabnehmer Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
CD-Laufwerk Chord Electronics BLU MK II
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Hijiri 'Takumi' Netzkabel
Preis 4500 Euro für 1,5m

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de

Weitere Informationen

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Freitag, 04 August 2017 02:01

Keces P8

After having occupied me with the well-priced Soul-M, combined to the Keces DC-116 power supply, I finally bought that server for my wife's audio system. The purchase of two power supplies, astonishingly, wasn’t recommended by Keces’ distributor Robert Ross – the review, by the way, also imposed a must-have-impulse on colleague Peter Banholzer, who, already, was a proud owner of a Mytek Brooklyn.

However, the owner of the German Keces distribution company didn’t suddenly loose confidence in one of the manufacturers he was representing, but rather had the opportunity to listen to the new P8 power supply right before the High End show. And since then, he has been convinced that it is capable to realize significantly bigger improvements than the replacement of a standard power supply against the Keces DC-116 could. The P8 is even larger, heavier and more expensive than the DC-116. It also comes up with a solid, well-engineered metal enclosure and, in addition, with a large white-lettered display, which offers information on the given voltages at the two outputs and the current power consumption of the connected components. Furthermore, there Is a USB port that provides up to one ampere of current. Using the ifi iDefender 3.0 to simply provide clean power via the USB connection to the converter, then the P8’s third output is a welcome extra feature. However, the big Keces is not as flexible as the DC-116, which internally allows the adjustment of the two outputs to a multitude of voltages. Here, there are two models with only one output, one model offering the choice between 9 and 12, the other model between 19 and 20 volts. In addition to that there are four so-called "dual versions", in which then each of the two voltages can be varied to a small extent by means of a switch.

In its aluminum case with rounded corners and company logo and name engraved in the lid and the front panel, the analogue power supply shows up like a noble hi-fi component
In its aluminum case with rounded corners and company logo and name engraved in the lid and the front panel, the analogue power supply shows up like a noble hi-fi component

Similar to the power supplies from SBooster, when buying a P8 it is very much determined by the voltage(s) of the connected component. But even in these fast-moving digital times, you surely are not intending to exchange your components in an annual cycle, aren’t you? During the test procedure, however, this looks a little different. Since I would like to compare the "big" Keces power supply with the DC-116, the latter supplying power to the living room’s audio system hosting the SoulM music server and the Mytek Brooklyn DAC, I ordered a dual version offering 19 and 12 volt options. The two safety switches on the back allow for reducing the voltage of the first output down to 18 and for the second output down to 9 volts. As aforementioned, further adjustments are not possible. The Mutec MC-3+ Smart Clock USB is not only responsible for processing the digital signal between the server and the converter, but also isolates the two devices galvanically. So at this point I dispense with the Defender3.0, so the 5 volts output of the P8 remains unused.

As it is normal with a power supply, it’s the voluminous toroidal transformer together with the two smoothing capacitor banks that instantly catch one’s attention. Transformer and electrolytic capacitors are separated by a heat sink, on which some of the active components are mounted for voltage regulation. Three more of these are mounted to the right side of the enclosure. Design and workmanship of the circuit boards offer no grounds for complaint..


The P8 comes with two connector cables and one set of adapters
The P8 comes with two connector cables and one set of adapters

Altough having already included my wife’s audio system into my testing work at some point before, I should nevertheless find here some words to describe its sound characteristics, particularly in light of the fact that I am intending to solely depend on it for this test run. For a long time the excellent Acapella Violon VI lacked appropriate front-end components. Thanks to Einstein’s The Poweramp and Brinkmann’s Marconi, we now also have a reasonable amplification at our command. Using Swiss Cable Reference cabling almost throughout the system – ah, not the Plus version here, as in this combination it would create too much pressure in the lows –, ensures the necessary speed, openness and good spatial imaging. The audio system in the listening room – this one living up to a quite different price range – offers an even better resolution, reveals somewhat more detail, and shows slightly more agility in the lower frequencies, despite doing this in a more slender way. This can make bad recordings sometimes sound a little "scraggy”. Especially because of the more pushy bass, the living room’s system, if compared to my "working tool", usually is better liked by visitors less infected by the hi-fi virus. For me, it is always some kind of disillusioning to hear that even the most expensive diamond tweeters or high-class ribbon tweeters do not have an earthly chance of ever achieving the lightness and colourfulness of the ion tweeters used in the Acapellas. Certainly, the living room system could perform in a more harmonious way, if, for example, the loudspeakers were positioned in the room just as uncompromising symmetrical as those in the listening room. But, in the living room – as already mentioned time and again before – I bear a more advisory function rather than the absolute hi-fi sovereignty. Since this doesn’t apply to me only, our living room installation comes certainly closer to the reality in typical German living environments than the almost perfect conditions in my listening room.

During the photo session no power consuming device had been connected to the Keces P8, as shown by the “zero” values for current consumption on the display. By the way, the SoulM consumes 0.6, the Mytek DAC about 1 ampere
During the photo session no power consuming device had been connected to the Keces P8, as shown by the “zero” values for current consumption on the display. By the way, the SoulM consumes 0.6, the Mytek DAC about 1 ampere

As the integration of the system in the living room rather follows the rules for room comfort – i.e. the Acapella’s left horn has a substantially shorter distance to sidewall and roof slope as the right one –, I therefore haven’t developed enough experience in evaluating components in that system compared to the system in the listening room. However, at least I simplify my choice of music by starting with Ravi Shankar’s "West Eats Meat": The tabla intro evolves with much pressure in the lows, but at a bit slower pace than in the listening room. The timpani in the track’s main section overflow with energy, the bass grooves and creaks, while the colourfulness of the percussion is simply fantastic. However, the sound does not free itself entirely from the speakers and the spatial array has a slight spin to the left - not very surprising, if we put into consideration that the left speaker is notably closer to the limiting walls. Surprisingly, the change of the SoulM’s power supply brings quite a benefit, even in this particular discipline: Due to the now better resolution, the reverb tails now sound a lot more distinctive, and therefore illuminate also the right side to a higher degree. Also to my surprise, the larger power supply creates a wider and more stable stage. And the echoes of the voice now vanish even a little further back into the depths of the room. With the P8 the performance gets even more detailed and the tonal colours – already one of this system’s best qualities – ablaze even a little more expressive. From now on I wouldn’t want to miss Keces’ bigger power supply anymore.

The voltage selector switches are protected against accidental actuation. In addition, there are protective circuits which respond to overload, overvoltage and undervoltage. This is where safety comes before flexibility in the voltage setting
The voltage selector switches are protected against accidental actuation. In addition, there are protective circuits which respond to overload, overvoltage and undervoltage. This is where safety comes before flexibility in the voltage setting


One of the positive aspects in streaming for me – the respective settings of the app have to be activated of course – is the fact that while searching for certain tracks one regularly encounters long forgotten covers: This time, the bird on the cover of Albert Mangelsdorffs Triplicity, with Arild Anderson on bass and Pierre Favre on drums, made me pause for a moment. The virtuoso’s trombone, while played through SoulM, Keces, Mutec and Mytec, and not to forget the Acapellas, sounded incredibly powerful and energetic, yet still colourful and fluent. In "Green Shading Into Blue", it is Arild Anderson's gripping double-bass playing with its percussive attacks and melodic passages that particularly fascinates. After savouring this short indulging trip into jazzy euphony, I get back to one of the usual test records: On Patrick Heral's "Improvisation", taken from Le Concert De Parfums, the P8 lets the SoulM create a much deeper room and unwind the playback substantially faster, while the low frequency range of drums and timpani sounds more flashy and nuanced - yes, this simply reveals more character. This isn’t a question of marginal differences, such as those caused by the use of better component feet. Here the improvements are much more drastic: Sonically speaking, I probably never came across a better spent 300 euros – as this is the price difference between the Keces DC-116 and the P8. However, at this moment I shouldn’t be too enthusiastic with such exuberant praise: There is no guarantee that the better sound probably doesn’t relate to the fact that now separate Keces power supplies are used for converter and server.

The interior of the P8 is dominated by a large toroidal transformer. The voltage regulators are located on the heat sinks left and right of the capacitor banks
The interior of the P8 is dominated by a large toroidal transformer. The voltage regulators are located on the heat sinks left and right of the capacitor banks

So I disconnect the Mytek Brooklyn from the DC-116, and connect it to the P8 instead and re-play the "Improvisation", since I have just been listening to it: The increase in spatial depth is almost unbelievable! From the Melco, the Aries Femto and the Chord DAVE I know into which spaciousness this track can take you, but from the SoulM and the Mytek, combined with Keces and Mutec, I yet haven’t heard such an impressive spatial imaging. Impressive, how meticulously the Violon VI reveals any improvement carried out at the front-end. To mention that the Brooklyn immensively benefits also in all other hi-fi disciplines from the power supply effected through the P8, seems to me quite pointless here. Instead, I better start enjoying some well-known and rediscovered records in extremely high quality also in the living room now!

STATEMENT

The fact that the quality of a power supply significantly influences the sound is known by everyone who even randomly is involved in hi-fi and high-end. Of course, this is also the case with digital source components. But that the Keces for just about 700 euros transforms already very good components like the SoulM and the Mytek Brooklyn into affordable high-end jewels, I never would have thought this could be possible: This is a real experience!
Gehört mit
Music server SoulM w/ Keces DC-116
Clock generator Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A converter Mytek Brooklyn w/ Keces DC-116
Pre amp Brinkmann Marconi
Power amp Eintein The Poweramp
Loudspeaker Acapella Violon VI
Cables Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Accessories Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix feet, Audioquest Jitterbug, Franc Audio accessories and Acoustic System feet
Herstellerangaben
Keces P8
DC output voltage Single versions: 9/12V, 19/20V, Dual versions: 5/7V and 9/12V, 9/12V and 12/15V, 9/12V and 18/19V, 9/12V and 20/24V additionally 1 x USB (5V, 1A)
DC connector 2,1mm Barrel, adapter supplied by distributor
AC input voltage 115V 60Hz / 230V 50Hz, switchable
Enclosure Aluminium
Dimensions (W/H/D) 300/78/240mm
Gewicht kg
Price 700 euros
Distributor
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Address Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Germany
Phone +49 8466 905030
Email r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

Weitere Informationen

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Montag, 31 Juli 2017 08:00

Accustic Arts Mono II

Das schwäbische Traditionsunternehmen Accustic Arts feiert heuer seinen 20. Geburtstag. Während man sich im Fernen Osten schnell einen guten Ruf erwarb und auch kommerziell sehr erfolgreich war, blieb der Prophet im eigenen Land weniger präsent. An den Produkten liegt es gewiss nicht, wie die Mono II beweisen.

Es war eher eine Entscheidung der früheren Firmenleitung, sich vorrangig auf den Export zu konzentrieren. Vor zwei Jahren erwarb dann Hans-Joachim Voss die Firma und kümmerte sich natürlich erst einmal weiter um die Auslandsgeschäfte. In einem zweiten Schritt bemüht er sich nun verstärkt um den deutschen Fachhandel. Und dafür konnte er einen anerkannten Vertriebsprofi gewinnen: Werner Möhring, der auch ein Teil von G8 & Friends ist. Mit dem Vorschlag, sich mal wieder mit einen Gerät von Accustic Arts zu beschäftigen, rannte Hans-Joachim Voss bei mir offene Türen ein: Die positive Einstellung zur Firma beruht übrigens nicht hauptsächlich auf der Tatsache, dass die Schwaben von Beginn an eine nicht geringe Affinität zu Studio-Szene und in Toningenieur Milan Sajé, der sowohl im renommierten Studio Bauer in Ludwigsburg als auch in seinem eigenen und dem in den Räumen von Accustic Arts tätig ist, einen erfahrenen Berater haben. Milan Sajé ist für die Produktion der fünf, teils auch auf Vinyl vorliegenden Alben „Uncompressed World Vol. I bis Vol. V“ verantwortlich, die auf dem Label Accustic Arts Audiophile Recordings erschienen sind. Nein, auch wenn ich bei einem Besuch in Laufen im Jahr 2008 intensiv mit Milan Sajé fachsimpeln – vom Verzicht auf Kompression muss man mich nun wirklich nicht überzeugen – und damals sogar noch eine technische Rarität von ihm erwerben konnte, sind es doch vor allem die Komponenten, die meine positive Einstellung zu Accustic Arts begründen: Kurz nach dem Firmenbesuch und -bericht hatte ich die Gelegenheit – und das Vergnügen – mich mit dem Accustic Arts Drive II und dem Tube-DAC II zu beschäftigen. Das mechanisch ungemein aufwändige, 18 Kilogramm schwere Laufwerk und der Wandler mit der damals sehr ungewöhnlichen 32-Bit-Signalverarbeitung und seiner Röhrenausgangsstufe haben mich klanglich sehr nachhaltig beeindruckt.

Die die kleinen „Kraftwerke“ von Accustic Arts sind perfekt verarbeitet
Die die kleinen „Kraftwerke“ von Accustic Arts sind perfekt verarbeitet

Im Firmensitz in Laufen am Neckar sind nicht nur die Produktion für sämtliche Elektronikkomponenten, Verwaltung und Vertrieb, Lager, ein Prüf- und Messzentrum sowie – wie bereits erwähnt – ein Tonstudio mit Aufnahmeraum, sondern auch das Entwicklungslabor untergebracht. Accustic Arts arbeitet je nach Geräteart mit verschiedenen Entwicklern zusammen. Schon eine einzige Komponente wie beispielsweise ein Wandler erfordert ja die unterschiedlichen Kenntnisse von Elektronik-, Digital- und Software-Spezialisten. Die Einbeziehung externer Fachleute führt aber keinesfalls zu klanglicher Beliebigkeit. Die Entwickler prägen den Klang der Geräte und sorgen für Kontinuität: So ist etwa der Elektronik-Fachmann seit Gründung der Firma für das Schaltungsdesign aller Verstärker zuständig. Freundlicherweise erklärte er sich bereit, mir vor dem Test telefonisch ein paar Informationen zu geben, die nicht auf der Accustic-Arts-Homepage zu finden sind. Dort wird übrigens auch der – zumindest für mich – orthographisch ein wenig gewöhnungsbedürftige Firmenname erklärt: Er setzt sich aus „ACCUrate acouSTIC ARTS“ zusammen, was man mit „richtige Klangkunst“ übersetzt.

Die Aluminium-Frontplatte schmückt ein Inlay aus verchromtem Messing mit dem Firmen-Logo
Die Aluminium-Frontplatte schmückt ein Inlay aus verchromtem Messing mit dem Firmen-Logo


Doch wieder zurück zum Mono II, dem zweitgrößten Verstärker in der Referenz-Linie der Schwaben, den ich ausgewählt habe, da er mit einer Leistung von 300 Watt an acht und 500 Watt an vier Ohm mehr als genug Leistung für meine Kette zur Verfügung stellt und im Gegensatz zum 60 Kilogramm schweren Topmodell Mono III „nur“ 25 Kilogramm auf die Waage bringt. Erst im Gespräch mit dem Entwickler habe ich dann erfahren, dass der Mono II trotz seines XLR-Eingangs kein symmetrisch aufgebauter Verstärker ist. Wählt man den symmetrischen Eingang, wird das Signal mit einem IC von Burr Brown desymmetriert und anschließend genauso behandelt wie das, das über den Cinch-Eingang in die Endstufe gelangt. Man könnte nun trefflich darüber streiten, ob es besser wäre, Einsteins vollsymmetrisch aufgebauten The Preamp über den Cinch-Ausgang zu verlassen und damit die Desymmetrierungsstufe des Accustic Arts zu umgehen oder diese zu nutzen und dafür in den Genuss der weniger störanfälligen symmetrischen Signalführung auf den sechs Meter langen Kabeln zwischen Vor-und Endstufe zu kommen. Da ich keine unsymmetrischen NF-Kabel in dergleichen Qualität wie meine XLR-Verbindungen besitze, erspare ich mir weitere Grübeleien über das Thema, lasse in der Kette alles so, wie es ist, und ersetze schlicht Einsteins The Poweramp durch die beiden Accustic Arts Mono II.

Die Mono II sind für Bi-Wiring vorgesehen. Die Netzphase wurde gekennzeichnet
Die Mono II sind für Bi-Wiring vorgesehen. Die Netzphase wurde gekennzeichnet

Nach dem Cinch-Eingang respektive der Desymmetrierungsstufe gelangt das Signal in einen Class-A-Stromverstärker von Burr Brown. Diesem folgt, wie der Accustic-Arts-Entwickler erklärt, eine extrem lineare, mit sechs kennlinienselektierten Hochfrequenz-Transistoren aufgebaute Class-A-Stromspiegel-Treiberstufe, die auch gleich den relativ hohen Ruhestrom und den DC-Nullpunkt für die zwölf ebenfalls kennlinienselektierten MOSFET-Endstufentransistoren definiere. Die Endstufe produziere nur einen sehr geringen Klirr. Zudem bestehe das Klirrspektrum zu 99 Prozent aus K2, also harmonischem Klirr, den das Ohr als angenehm empfindet. Für die Schutzschaltung habe er eine spezielle Frequenzkurve definiert, so dass etwa eine Servoschaltung zur Vermeidung von Gleichstrom am Ausgang obsolet sei. Kondensatoren im Signalweg habe er ebenfalls vermieden. Die Kondensatoren neben dem Signalweg seien ausschließlich Wima-FKP- respektive Polypropylen-Kondensatoren mit einer Toleranz von maximal einem Prozent. Bis auf die Source- und Boucherot-Widerstände kämen auch nur solche in Metallschicht-Ausführung mit einem Prozent Toleranz zum Einsatz. Auch beim Boucherot-Widerstand in induktionsarmer Metalloxidschicht-Ausführung betrage die maximale Abweichung vom Sollwert ein Prozent. Die Source-Widerstände seien induktionsarme Metallband-Ausführungen mit Keramikgehäuse.

Accustic Arts setzt bei den Mono II auf eine unsymmetische Schaltung. Symmetrische Signale werden trotzdem akzeptiert
Accustic Arts setzt bei den Mono II auf eine unsymmetische Schaltung. Symmetrische Signale werden trotzdem akzeptiert

Ein sehr hoher Aufwand wird auch beim Netzteil betrieben. Der nach Accustic-Arts-Spezifikationen gefertigte 1200-VA-Ringkerntrafo ist mit einer zusätzlichen Kupferbandwicklung statisch geschirmt, vergossen, mit Mu-Metall magnetisch geschirmt und besitzt getrennte Wicklungen für die jeweils positiven und negativen Versorgungsspannungen für die MOSFET-Endstufe und die Eingangs- und Treiberstufen. Deren Anteil an der Gesamtkapazität von mehr als 80000 Mikrofarad wird durch eine einem Gyrator ähnliche, neu entwickelte Kapazitäts-Multiplizier-Schaltung vervielfacht. Für die Gleichrichtung beider Spannungen werden ultraschnelle Schaltdioden eingesetzt. Die Mono II besitzt einen hohen Dämpfungsfaktor. Für ihren Entwickler hat der absolute Wert nicht die höchste Priorität – der liege je nach Messmethode zwischen 400 und 1000 –, sondern die Tatsache, dass der Dämpfungsfaktor über den Hörbereich hinaus linear ist. Das mache den angeschlossenen Lautsprechern ihre Arbeit leichter.


Ein bisschen mehr Arbeit hat der Autor, als er die nicht gerade leichten Mono-Blöcke vom Fotostudio in den Hörraum verfrachtet. Die Mühen werden aber schon bei den ersten Takten aus den noch kalten Accustic Arts belohnt: Schon jetzt ist hörbar, dass sich die Monos bruchlos in meine Kette einfügen. Da gibt es keinerlei Irritationen oder Auffälligkeiten. Und das ist nicht selbstverständlich, schließlich sind die Komponenten der Anlage inklusive vielfältigem Zubehör über Jahre hinaus aufeinander abgestimmt worden. Bevor ich zu einem Vergleich mit einer meiner üblicherweise verwendeten Endstufen komme, lebe ich sehr zufrieden eine ganze Weile mit den Accustic Arts. Sie spielen so richtig und vertraut, dass ich mich auch beim Test der Aqvox Detoxer, ohne groß darüber nachzudenken, auf sie verlasse. Sie agieren einerseits so hoch auflösend, dass man hervorragend mit ihnen arbeiten kann, und andererseits so stimmig und homogen, dass ich ihnen auch nur so zum Genuss gern zuhöre. Mit der Zeit fällt mir dann doch eine kleine Besonderheit auf: Die Monos haben die Bässe der Kawero! ausgesprochen fest im Griff, was aber keineswegs zu einem etwas schlankeren Tieftonfundament führt. Im Gegenteil! Die Mono II verbinden aufs schönste jede Menge Energie mit exakter Kontrolle.

Zwölf kennlinienselektierte MOSFETs liefern die Leistung
Zwölf kennlinienselektierte MOSFETs liefern die Leistung

Ich hatte schon völlig vergessen, dass es die Accustic Arts sind, die in meiner Kette für die Leistung sorgen, als ich Helmut Baumgartner noch schnell ein paar kürzlich wiederentdeckte Rock-Songs vorspielte, bevor er sich in seinem Studio an die Arbeit machte. Ihn begeisterten allerdings die Endstufen weit mehr als die rauen, wenig audiophilen Rock-Klänge – und zwar aus einem Grund, der mir wegen der gelungenen Integration der Monos in meine Kette gar nicht mehr bewußt war: Die Accustic Arts sind anderes als die Ayons mit nominell 150 oder Einsteins The Poweramp mit 140 Watt an vier Ohm wahre Kraftpakete, stellen sie an der genannten Impedanz doch 500 Watt zur Verfügung. Erfahrungsgemäß wird es aber mit zunehmender Leistung immer schwieriger, Transistorendstufen auch im Hochtonbereich geschmeidig und stimmig klingen zu lassen, weswegen Helmut Baumgartner nach dem Blick ins Innere der Mono II mit ihren zwölf Endstufen-Transistoren und dem satten Ringkerntrafo von ihrem fein aufgelösten und dennoch völlig stressfreien und angenehmen Hochtonbereich extrem positiv überrascht war. Ich gebe gern zu, den Mono II völlig ohne Erwartungshaltung – oder soll ich schreiben: viel unbedarfter? – begegnet zu sein. Bei des Kollegen Anmerkung musste ich jedoch mit Schrecken an den Test der wunderbaren Göbel Epoque Fine denken, deren Impedanzsenke die zur Leistungsverstärkung eingesetzten Brinkmann Monos außer Gefecht setzte. Die dann eilig für letzten notwendigen Höreindrücke organisierten Amps waren die wohl stärksten – und teuersten – Endstufen, die je in meinem Hörraum standen. Sie hatten mit der Epoque zwar leichtes Spiel, kamen musikalisch aber bei weitem nicht an die gestressten Brinkmanns heran. Seitdem hege ich gegenüber leistungsstarken Endstufe prinzipiell eine gewisse Skepsis. Die Mono II habe ich allerdings gehört, bevor ich mich mit ihren technischen Daten beschäftigte. Sie klingen einfach wie extrem feine Endverstärker mit moderater Leistung – trotz ihrer 500 Watt. Sehr beeindruckend!

Accustic Arts verwendet Siebelkos aus deutscher Produktion mit einer Gesamtkapazität von 80.000 Mikrofarad
Accustic Arts verwendet Siebelkos aus deutscher Produktion mit einer Gesamtkapazität von 80.000 Mikrofarad

Vor dem Vergleich mit The Poweramp kümmere ich mich noch um möglichst gute Arbeitsbedingungen für die Accustic Arts: Da sie ihre Energie wie alle Endstufen in meinem Hörraum über die bewährten Swisscables Reference Plus beziehen, bleibt mir nur noch, etwas für die Aufstellung zu tun: Momentan sind die Harmonix Beau Tone Million (TU-666M) meine Favoriten. Die haben bisher noch jeder Endstufe zu klanglichen Höhenflügen verholfen. Aber einen der beiden Sätze benutze ich unter den Kawero! Classic, so dass ich auf meine zweite Wahl, die Beau Tone (TU-666ZX) zurückgreife. Arild Andersons „If You Look“ vom Album If You Look Far Enough begeistert mit sehr farbigen Perkussionsinstrumenten, machtvollen Pauken und dräuenden elektronischen Klängen schon, als die Mono II direkt auf dem Fliesenboden stehen. Die Hamonix-Füße verhelfen ihnen aber zu einer noch deutlich breiteren und etwas tieferen virtuellen Bühne. Die Differenzierung der unterschiedlichen Glöckchen, Schellen und Rasseln gelingt nun noch besser: Die Instrumente scheinen im Raum zu stehen, die Lautsprecher sind nicht mehr zu orten. Wirklich gut!


Der geschirmte Ringkerntrafo liefert zwei symmetrische Spannungen für die Endstufe sowie die Eingangs- und Treiberstufe
Der geschirmte Ringkerntrafo liefert zwei symmetrische Spannungen für die Endstufe sowie die Eingangs- und Treiberstufe

Der Vergleich mit Einsteins The Poweramp offenbart keine Qualitätsunterschiede, die klanglichen Differenzen liegen im Bereich von Nuancen: The Poweramp wirkt einen Hauch schneller und minimal wärmer. Die Raumabbildung gelingt den Accustic Arts mindestens ebenso groß und offen, wenn nicht gar noch eine Spur weiträumiger. Die Transistor-Monos verwöhnen auch mit minimal mehr Druck und Kontrolle im Tieftonbereich, dafür scheint der Aufnahmeraum ein oder zwei Grad niedrigerer temperiert zu sein. Sie merken schon, hier geht es um recht subtile Geschmacksfragen. Weit weniger subtil sind die Unterschiede in der Leistung, die die Mono II und die Einstein zur Verfügung stellen können. Ich bin mit beiden wunschlos glücklich!

Qualität wird bei Accustic Arts groß geschrieben
Qualität wird bei Accustic Arts groß geschrieben

STATEMENT

Die Accustic Arts sehen gut aus und sind hervorragend verarbeitet. Sie klingen so, wie man es sich von einer kleinen, feinen High-End-Endstufe wünscht. Das sind sie aber nicht: Die Kraftwerke stellen an vier Ohm 500 Watt zur Verfügung. Eine solche Leistung mit einem so geschmeidigen, stimmigen Klang zu verbinden, ist wirklich etwas besonderes. Meine Hochachtung! Wie war das noch gleich mit den Mono III…
Gehört mit
Tonbandmaschine Studer A80
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm
Tonabnehmer Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Accustic Arts Mono II
Spannungsverstärkung 31,0 dB
Transformatorleistung max. 1200 VA (Watt)
Lade- bzw. Siebkapazität ca. 80.000 μF
Eingangsimpedanz 2 x 20 kΩ (symmetrisch, XLR), 100 kΩ (unsymmetrisch, Cinch)
Ausgangsleistung max. 700 Watt bei 2 Ω, max. 500 Watt bei 4 Ω, max. 300 Watt bei 8 Ω
Anstiegs-/Abfallzeit 3,0 μs bei 4 Ω Last  (Rechteck 20 kHz, 12 Vss)
Übersprechdämpfung 111 dB bei 1 kHz
Störspannungsabstand -104 dBA (bezogen auf 6,325 V)
Intermodulationsverzerrung 0,007 % bei 10 Watt an 4 Ω
Klirrfaktor (THD+N) 0,0012 % an 4 Ω Last bei 1 kHz  und 10 Watt
Leistungaufnahme ca. 100 Watt (im Leerlauf)
Abmessungen (H/B/T) 350/240/430 mm
Gewicht ca. 25 kg
Preis 16.000 Euro

Hersteller
ACCUSTIC ARTS Audio GmbH
Anschrift Hoher Steg 7
74348 Lauffen
Telefon +49 7133 974770
E-Mail info@accusticarts.de
Web www.accusticarts.de

Weitere Informationen

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Als ich vor einem Jahrzehnt mit Kollegen überlegte, ob man etwa einen iPod in einem High-End-Magazin zum Thema machen könnte, haben wir uns nicht vorstellen können, jemals über Software wie Amarra und Co. zu schreiben. Heute stelle ich Ihnen USB Terminatoren vor, die selbst der Hersteller auf seiner Website in der „Voodoo Ecke“ auflistet: O tempora, o mores!

Wenn ich bedenke, was meine erste – aus heutiger Sicht – halbwegs wohlklingende Laufwerk/Wandler Kombination kostete, werde ich mich über die Entwicklung in den letzten Jahren allerdings nicht beklagen. Anfang der 90er musste man schon zu Wadia greifen, um von CDs auch nur annähernd den Klang zu bekommen, den man von einem guten Schallplattenspieler gewohnt war. Trotz der von unseren Autoren in den Messeberichten oft beklagten Entwicklung zu Hifi-Komponenten mit Preisen, die wohl nur Oligarchen oder Scheichs nicht zurückzucken lassen, kommt man nicht umhin festzustellen, dass extrem hochwertige digitale Quellen heute so günstig sind wie nie zuvor: Ein Computer plus wohlfeilem USB-Wandler macht heute gute High-Res-Files zu einem High-End-Erlebnis, das man vor fünfzehn Jahren nur mit Geräten wie etwa denen von DCS erleben konnten, für die man allerdings ein kleines Vermögen ausgeben musste.

Es liegt wohl im Wesen des experimentierfreudigen Audiophilen, dass er damals wie heute nach Zubehör sucht, das den Musikgenuss steigert, ohne ihn finanziell zu ruinieren. Ein gutes Beispiel dafür sind Audioquests Jitterbug und ifis iDefender, die aber beide zwischen einen Gerät mit USB-A-Buchse und einem USB-Kabel zum Einsatz kommen. Aqvox' USB Detoxer hingegen verschließt nicht benutzte USB-Ausgänge. Zu dem, wie er das tut, komme ich dann gleich.

Der Detoxer Level 1 ist ebenso wirkungsvoll wie unscheinbar
Der Detoxer Level 1 ist ebenso wirkungsvoll wie unscheinbar

Dass sich Aqvox kenntnis- und erfolgreich mit der Bekämpfung von hochfrequenten Störungen in Datenleitungen aller Art beschäftigt, hat Roland Dietl ja schon in dem für seine Verhältnisse beinahe euphorischen Bericht über den Ethernet-Switch der Hamburger dargelegt. Auch bei meinem Test des Melco N1H/2 hat der AQ-Switch-8 seine klanglichen Vorzüge unter Beweis gestellt., Deswegen halte ich die Präsentation der Detoxer in der Rubrik „Voodoo Ecke“ eher für einen kleinen selbstironischen Scherz von Susanne Candeias und Norman Lübke – allerdings mit einem winzigen Körnchen oder Kügelchen Wahrheit: Laut Produktinformation handelt es sich bei dem kleinen Knubbel am Ende des USB-Steckers um eine „Präzionsglaskugel mit AQVOX-Formatierung“, also einer darauf übertragenen Information. Dieses Phänomen sollte für aufgeschlossene High-End-Fans nichts Neues sein, arbeiten doch unter anderem auch Artkustik, Phonosophie und Stein Musik damit. Aqvox merkt dazu an: „Mittels eines speziellen Verfahrens, in das unsere 30-jährige Erfahrung in der Optimierung von audiophilen Audiokomponenten eingeflossen ist, erhält das Material eine besondere Formatierungs-Information. Als Resultat werden elektrische Schwingungen/Frequenzen harmonisiert und elektromagnetische Störungen (Elektrosmog) minimiert.“ Von dieser etwas vagen Beschreibung sollten Sie sich keinesfalls abschrecken lassen: Zum einen werden Ihnen vier Wochen zum Ausprobieren der Detoxer gewährt, zum anderen wird Aqvox bei der weiteren Beschreibung von deren Funktion ein gutes Stück konkreter: Die Stecker sollen unbelegte USB-Buchsen vor hochfrequenten Einstreuungen und die Kontakte vor Staub und Oxidation schützen. Die beiden Datenleitungen werden über ausgesuchte Bauteile abgeschlossen, was den USB-Chip dazu bringen soll, diesen Datenkanal seltener anzusprechen und den Datenverkehr auf dem USB-Bus zu verringern. Dadurch, dass die Datenleitungen nicht mehr offen sind – oder wie es so schön in der Produktinformation heißt: in der Luft hängen –, können sie sich auch weniger hochfrequente Störungen einfangen. Dort wird auch erklärt, dass Aqvoxs innovative Signalentstörkonzepte Streu-, Stör- und Rauschanteile aus dem USB-Bus entfernten. Dadurch werde USB-System-Jitter entfernt und die Signalqualität verbessert. Der Detoxer greife auch auf die Fünf-Volt-USB-Stromversorung zu und reinige sie von Stör- respektive Rauschanteilen und transienten Spannungsspitzen. was auch anderen Schaltkreisen im Gerät zugute komme. Wie stark die erreichbaren Verbesserungen seinen, hängt laut Norman Lübke von der Qualität der verwendeten Bauteile und der Formatierung des Glaskügelchens ab. Man habe sich entschieden den Detoxer in zwei Qualitäts- und Preisstufen herzustellen: Level 1 und 2.


Der Detoxer Level 2 soll sich durch höherwertige Bauteile und eine noch wirkungsvollere Formatierung auszeichnen
Der Detoxer Level 2 soll sich durch höherwertige Bauteile und eine noch wirkungsvollere Formatierung auszeichnen

Bevor ich die Detoxer zum Fotografieren gebe, möchte ich mich gern ihrer Wirksamkeit vergewissern. Gut, die positive Wirkung des Aqvox-Switch hat hohe Erwartungen geweckt, aber an meiner Digitalkette habe ich momentan noch mit ebendieser Switch, feinen Kabeln, analogen Netzteilen – eines davon sogar für den Router – und einem Jitterbug schon jede Menge für die Sauberkeit der Daten getan. Die Erfahrung mit Sievekings Quantum Noise Resonator legen aber den Schluss nahe, dass selbst für sich allein hochwirksame Klangverbesserer in optimierten Ketten keine Vorteile mehr bringen. Am Ende hilft nur ausprobieren: Ich habe den Detoxer Level 1 in den freien USB-Eingang des Aries Femto gesteckt, direkt neben einen Jitterbug, durch den das Signal zum Chord-D/A-Wandler gelangt. Da brauchte ich zweimal hinzuhören: Der Detoxer ließ den Aufnahmeraum größer erscheinen, die Instrumente wurden klarer voneinander separiert – ohne dass das Klangbild auseinanderfallen würde. Die Musik floss entspannter, jedoch keinesfalls weniger spannend. Anders als bei Tuning-Maßnahmen im Raum wie zum Beispiel denen mit Acoustic Systems, dem Quantum Noise Resonator oder den Harmonix-Teilen scheint man gegen Schmutz auf den Datenleitungen gar nicht genug tun können.

Während die beiden Detoxer einige Zeit im Fotostudio verbringen, überlege ich mir, wo sie in beiden Ketten zum Einsatz kommen könnten. Und da fallen mir nicht wenige Stellen ein. Bei einem Telefonat mit Wolfgang Kemper, bei dem wir natürlich auch über unsere jeweils aktuellen Tests sprechen, schlägt er vor, auch einmal an einem unbenutzten USB-Ausgang einen mit einem Detoxer abgeschlossenen Jitterbug testen. Das geht mir dann aber doch zu weit. Solche Experiment überlasse ich gerne dem Kollegen. Der nächste Schritt für mich ist, am Auralic Aries Femto die beiden Detoxer gegeneinander zu hören: Natürlich beginne ich noch einmal ganz ohne Aqvox-Abschluss und benutze dann Level 1. Der oben beschriebene Effekt tritt auch beim „Folk Song For Rosie“, dem ersten Titel des Albums Le Voyage des Paul Motion Trios auf. Level 2 sorgt dann für ein noch freiere Platzierung der Instrumente im Raum, vor allem bei den Becken für noch stärker ausgeprägte Klangfarben und für einen Hauch mehr rhythmische Spannung. Der Bass-Bereich kommt eine Spur konturierter rüber und wirkt dadurch minimal weniger fett. Aber wer den Raum gehört hat, den der Detoxer 2 möglich macht, denkt über solche Marginalien nicht weiter nach.

Die Glaskugel ermöglicht die Unterscheidung: Die opake schmückt Level 1, die klare Level 2
Die Glaskugel ermöglicht die Unterscheidung: Die opake schmückt Level 1, die klare Level 2

Ganze vier USB-Ausgänge bietet der Melco N1ZH/2, der bisher die Musik-Dateien über den Ethernet-Anschluss ausgibt. Ich versuche es einfach einmal mit dem Level-1-Stecker: Hier ist es nicht so leicht, die Verbesserungen aufzuspüren, deshalb greife ich wieder zu meinem Lieblingssong in Sachen Raumdarstellung. Und ja, mit dem Detoxer hört man die verklingenden Perkussionsinstrumente noch ein klein wenig länger. Aber die Verbesserungen sind hier bei weitem nicht so deutlich wie beim Aries, wo die Detoxer auf den USB-Bus wirkten, über den auch die Daten zum Wandler ausgegeben werden. Deshalb verbinde ich meinen Chord Dave nun ohne den klanglich vorteilhaften Umweg über den Aries Femto direkt mit der für den Wandler vorgesehenen Buchse des Melco. Auch hier zeigt der Aquox Level 1 seine positive Wirkung: Bei der „Polka“ aus Schostakowitschs Das Goldene Zeitalter als Classic Records Reissue wirkt die Bühne Dank Aqvox ein Stückchen tiefer, die Klangfarben sind satter – die fröhliche Musik macht einfach mehr Spaß! Mit dem Detoxer Level 2 geht noch ein wenig mehr: Die Abbildung gerät benahe holografisch, der Vortrag kommt mit einer Prise mehr Schwung: noch mehr Musik, weniger Technik!


Auch wenn Norman Lübke vorgeschlagen hat, ruhig einmal zwei Detoxer parallel zu nutzen, überlasse ich Ihnen solche Spielereien gerne – es gibt ja das vierwöchige Rückgaberecht – und probiere die Terminatoren lieber noch mal in der Kette im Wohnzimmer aus. Hier gelangt das Signal üblicherweise vom einem Keces gespeisten Soul-M-Server über den Mutec MC-3+ zum Mytek Brooklyn, der seine Energie ebenfalls vom Keces P8 bezieht. Momentan nimmt aber ein Euphony-Server die Stelle des Soul-M ein. Egal, wenn es halbwegs logisch zugeht, sollte es eigentlich völlig egal sein, was man dem USB-Signal gutes tut, bevor es im Mutec galvanisch getrennt und neu getaktet wird, um dann von dort per AES/EBU-Kabel zum Mytek geschickt zu werden.. Ich genieße seit langer Zeit mal wieder Mischa Alperins Perkussionspektakel „Heavy Hour“ vom Album Night. Was Alperin, Anja Lechner und Hans-Kristian Kjos Sorenson da live in einem großen Saal veranstalten, kommt über die Acapella noch eine Spur intensiver rüber als über die höher auflösende Kette im Arbeitszimmer – schon ohne jedes Tuning. Dann stecke ich den Detoxer Level 1 in eine der noch freien drei USB-Buchsen des Euphony – und werde plötzlich mit einer Auflösung und Fülle an feinsten Rauminformationen verwöhnt, wie ich sie in dieser Konfiguration nie für möglich gehalten hätte. Daran ändert auch der nachfolgende Mutec nichts! Dass einen der Detoxer Level 2 dann mit noch mehr Klarheit, einem nochmals größeren Raum und einem Hauch mehr Dramatik bezaubert, überrascht mich dann nicht mehr.

Bei dieser Vergrößerung ist gut lesbar, was die Detoxer tun sollen: Das Signal von Schmutz befreien, den Strom säubern und Jitter eliminieren
Bei dieser Vergrößerung ist gut lesbar, was die Detoxer tun sollen: Das Signal von Schmutz befreien, den Strom säubern und Jitter eliminieren

STATEMENT

Die Aqvox Detoxer bringen in einigen Disziplinen deutliche Vorteile, aber für mich sind sie vor allem wahre Raumwunder. Wenn Sie eine solche Verbesserung ihrer digitalen Quelle etwa durch Kabel erzielen wollten, müssten Sie ein Vielfaches investieren. Versäumen Sie es also nicht, diese großartigen Winzlinge in Ihrer Kette auszuprobieren. Das ist dank der Rückgabegarantie völlig risikolos – fast zumindest: Es besteht die allerhöchste Gefahr, dass Sie einen oder mehrere Detoxer nicht mehr zurückgeben werden. Einfach sensationell!
Gehört mit

Im Hörraum
 
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp, Accoustic Arts Mono II
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs

Im Wohnzimmer
 
Musikserver SoulM mit Keces P8. Euphony mit Keces P8
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A-Wandler Mytek Brooklyn mit Keces P8
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator

Herstellerangaben

  • Vollmetall-Gussgehäuse, verchromt
  • Steckergehäuse vergoldet
  • Kontakte vergoldet
  • Terminiert mit 0,25%  25ppm MIL Präzisionswiderständen -40db Noise
  • Proprietäre Harmonisierungstechnologie
  • Proprietäre Entstörungstechnologie
  • Präzisionsglaskugel mit AQVOX-Formatierung
  • Fester Sitz in der USB-Buchse
  • Preis: 170 Euro für Level 1, 250 Euro für Level 2

Hersteller
AQVOX AUDIO DEVICES
Anschift Steilshooper Str. 118
22305 Hamburg (Barmbek)
E-Mail info@aqvox.de
Web www.aqvox.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 25 Juli 2017 02:47

Chord Hugo 2

Nachfolger erfolgreicher Vorgänger können es mitunter schwer haben, besonders wenn der Vorgänger die Messlatte sehr hoch gehängt hat. Dies ist bei dem vor drei Jahren vorgestellten Chord Hugo zweifelsohne der Fall. Dirk Sommer sprach in seinem Test sogar von der audiophilen Entdeckung im Digitalbereich.

Mit dem Chord Hugo 2 steht nun die neueste Generation der portablen Wandler/Kopfhörer-Verstärker Kombination aus Kent in England am Start. Den Hugo hatte ich mir schon vor längerer Zeit bei Dirk Sommer ausgeliehen und ihn seit dem immer wieder gerne in meine Anlage integriert. Umso gespannter war ich, wie sich der brandneue Hugo 2 im direkten Vergleich behaupten würde.

Der Hugo 2 mit den vier beleuchteten Schaltern
Der Hugo 2 mit den vier beleuchteten Schaltern

Der Hugo 2 will noch stärker als sein Vorgänger mobiles und stationäres Gerät zugleich sein. Mit seiner Stromversorgung durch Akkus ist auch der Hugo 2 unabhängig vom Stromnetz – eine zwingende Voraussetzung für den mobilen Einsatz. Das Laden erfolgt im Gegensatz zum Vorgängermodell nun über eine separate Micro-USB-Schnittstelle, so dass auch andere Ladegeräte verwendet werden können. Insbesondere im mobilen Einsatz ist das von Vorteil, wenn nicht eine Vielzahl von unterschiedlichen Ladegeräten mitgeführt werden muss. Das erstklassige Aluminiumgehäuse des Hugo 2 ist in seinen Abmessungen noch ein klein wenig kompakter als das des Vorgängers geraten. Die Ecken und Kanten wurden geschärft und verleihen dem Gerät ein markantes Aussehen. Ja der Hugo 2 ist portabel, indem Sinne, dass er vom Stromnetz unabhängig betrieben und gut im Reisegepäck mitgenommen werden kann; für die Jackentasche eignet er sich meiner Meinung nach aber schon aufgrund des Gewichts von 450 Gramm eher weniger.

Chord möchte mit dem Hugo 2 aber auch die Integration im Umfeld einer stationären HiFi-Anlage erleichtern. Zum Lieferumfang gehört deshalb nun erstmals eine kleine Fernbedienung, mit der alle Funktionen des Hugo 2 komfortabel gesteuert werden können.

Was die Bedienungsfreundlichkeit betrifft hat sich beim Hugo 2 viel getan. Ich mache kein Hehl daraus, dass ich mit der Bedienung des Hugo regelrecht auf Kriegsfuß stehe und immer wieder leicht genervt die Bedienungsanleitung benötige, besonders wenn ich den Hugo mal längere Zeit nicht benutzt habe. Zunächst einmal hat sich Chord beim Hugo 2 nun dazu durchgerungen, alle Bedienungselemente und Anschlüsse zu beschriften, während der Hugo ohne jede Beschriftung auskommen muss.


Die passende Fernbedienung zum Hugo 2, mit der alle Funktionen gesteuert werden können
Die passende Fernbedienung zum Hugo 2, mit der alle Funktionen gesteuert werden können

Die Bedienung am Gerät selbst erfolgt jetzt über vier recht große, beleuchtete Schalter die nunmehr an der Oberseite zu finden sind. Das ist ein klarer Fortschritt gegenüber den fummeligen, an der Seite angeordneten Schaltern des Vorgängers, die eher etwas für spitze Fingernägel sind. Von links nach rechts finden wir Eingangswahl, Umschaltung zwischen verschiedenen Filtertypen, Crossfeed-Funktion und Ein-/Aus-/Standby. Alle Schalter sind mittels LED beleuchtet und erstrahlen je nach gewählter Funktion in verschiedenen Farben. Auf der Oberseite befindet sich auch das schon vom Hugo bekannte Rad zur Lautstärkeregelung, wobei die eingestellte Lautstärke in verschiedenen Farben angezeigt wird. Und schließlich finden wir ein kleines Fenster, in dem die jeweilige Sampling-Frequenz des Eingangssignals in nicht weniger als 11 verschiedenen Farben angezeigt wird.

Neu ist auch, dass der Hugo 2 nun vier verschiedene Digital-Filter zur Auswahl bietet, mit denen die Klangcharakteristik an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Hierzu weiter unten genaueres. Unverändert übernommen wurde vom Hugo die Crossfeed-Funktion mit den Stufen „off“, „min“(rot), „med“ (grün) und „max“ (blau). Damit soll auch mit einem Kopfhörer der Eindruck entstehen, man würde mit Lautsprechern hören.

Der Hugo 2 mit der gut gemachten, kompakten Bedienungsanleitung in Bildern
Der Hugo 2 mit der gut gemachten, kompakten Bedienungsanleitung in Bildern

Die Anzeige aller Betriebszustände über verschiedene Farben ist sicherlich ein wesentlicher Bestandteil der Design-Philosophie des Hugo 2 im speziellen und von Chord-Produkten ganz allgemein. Allerdings kann ich mir ehrlich gesagt die unterschiedlichen Farben und ihre jeweilige Bedeutung nicht merken. Ohne daneben liegende Bedienungsanleitung geht da gar nichts. Das hat offensichtlich auch Chord erkannt und eine extrem kompakte, farbige Bedienungsanleitung mit Vorder- und Rückseite auf einem kleinen Kärtchen entworfen, die ich mir einfach neben den Hugo 2 gelegt habe. Damit war die Bedienung dann ein Kinderspiel und ein großer Fortschritt gegenüber dem Hugo. Auch wenn Design und Bedienung des Hugo 2 nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte, so ist das Gerät auf den ersten Blick als ein Produkt von Chord zu erkennen, Verwechslungsgefahr mit anderen Marken besteht jedenfalls nicht.


Die vom Hugo 2 unterstützen Digital-Formate sind bedeutend umfangreicher als das, was man normaler Weise erwarten würde. Der USB-Eingang unterstützt PCM bis 32 bit/768 Kilohertz und DSD512. Daneben stehen S/PDIF optisch bis 24 bit/192 Kilohertz und zweimal koaxial (3,5-Millimeter-Stereo-Klinke) bis 24 bit/384 Kilohertz zur Verfügung. Darüber hinaus kann Musik auch über aptX Bluetooth an den Hugo 2 gesendet werden. Auf der Ausgangsseite gibt es zwei Anschlüsse für Kopfhörer (3,5-Millimeter und 6,3- Millimeter-Stereo-Klinke) und ein Paar RCA-Buchsen zum Anschluss an einen Verstärker. Mit den gewählten Stecker-Typen im Digital-Bereich bin ich allerdings nicht recht glücklich. Bei allem Verständnis für Miniaturisierung ist es einfach unpraktisch, wenn man sich von den gängigen Typen entfernt und Benutzer deshalb teure Sonderlösungen benötigt. Ich hatte jedenfalls spontan kein hochwertiges USB-Kabel mit Micro-USB-Stecker zur Hand – dieses Problem hatte ich auch bereits beim Hugo – und schon gar nicht ein digitales Koaxialkabel mit einem Stereo-Mini-Klinkenstecker an dem einen Ende. Ich habe mir deshalb für den Test mit entsprechenden Adaptern behelfen müssen. Über die richtige Abschlussimpedanz insbesondere bei der Koaxialverbindung darf man dann nicht weiter nachdenken. Auch bei den RCA-Anschlüssen bedarf es einer sorgfältigen Kabelauswahl, da der Platz rund um die Buchsen so eng bemessen ist, dass für viele Stecker schlicht kein Platz ist.

Die zum Lieferumfang des Hugo 2 gehörenden Verbindungskabel
Die zum Lieferumfang des Hugo 2 gehörenden Verbindungskabel

Das Herzstück eines jeden Digitalgeräts von Chord ist der Digital-Analog-Wandler. Für Chords beratenden Digital-Entwickler Robert Watts ist die Filterlänge gemessen in Taps, das ist der technische Indikator für die Komplexität des Interpolations-Filters, ein wichtiges Kriterium, denn um ein analoges Signal perfekt zu rekonstruieren, benötigt man theoretisch ein Filter mit einer Länge von unendlich vielen Taps. Jeder Zuwachs bei der Filterlänge brachte nach seiner Erfahrung in Verbindung mit den kontinuierlichen Verbesserungen der WTA-Algorithmen eine höhere Klangqualität. Der Hugo hat 26.368 Taps und der Hugo 2 nun 49.152 Taps. Um derartige Filter zu realisieren benötigt man eine extrem hohe Rechenpower. Chord verzichtet vollständig auf die Verwendung fertiger Wandler-Chips und setzt auf einen FPGA (Field Programmable Gate Array) der neuesten Generation aus der Artix 7 Reihe von Xilinx.

Der Hugo 2 von oben: links die illuminierten Schalter, in der Mitte das Fenster zur Anzeige der Sampling-Raten und rechts die Lautstärkeregelung
Der Hugo 2 von oben: links die illuminierten Schalter, in der Mitte das Fenster zur Anzeige der Sampling-Raten und rechts die Lautstärkeregelung

Ein FPGA ist ein programmierbarer Chip, dessen Funktionsweise durch den Benutzer festgelegt werden kann, ohne dass Schaltplatinen oder Lötkolben notwendig wären. Von einem einfachen Zählmechanismus bis hin zu einem Mikroprozessor oder eben einem Digital-Analog-Wandler ist alles machbar. Erreicht wird dies durch definierte Logikblöcke, die flexibel miteinander verbunden werden können. Darüber hinaus übertreffen FPGAs die Rechenleistung von Digitalsignalprozessoren (DSP), da sie Tasks nicht sequenziell, sondern parallel ausführen.


Links Micro-USB Eingang und rechts die separate Micro-USB-Schnittstelle zum Laden der Akkus
Links Micro-USB Eingang und rechts die separate Micro-USB-Schnittstelle zum Laden der Akkus

Robert Watts auf hat dieser Basis über viele Jahre das Schaltungsdesign und die dazugehörige Software entwickelt. Der FPGA übernimmt alle von ihm eigenhändig programmierten Rechenoperationen, wie Umrechnung, Filterung, Lautstärkeregelung und Wandlung. Und dass die FPGAs in raschen Abständen immer leistungsfähiger werden, macht sich auch beim Hugo 2 – fast doppelt so viele Taps wie beim Vorgängermodell – bemerkbar.

Für den Hörtest habe ich den Hugo 2 sowohl über USB als auch mittels S/PDIF über meine beiden kaskadierten Mutecs an mein mit dem Programm AudiophileOptimizer getuntes Sony Notebook angeschlossen, auf dem als Medien-Server MinimServer und als Medien-Player JPLAY laufen. Bluetooth habe ich mit einem Iphone 6 plus ausprobiert. Ausgangsseitig ging es vom Hugo 2 dann in die Omtec Vorstufe. Als Kopfhörer habe ich meinen kleinen iGrado und den Audeze LCD-XC, den ich mir von Dirk Sommer ausgeliehen hatte, verwendet.

Das Anschlussfeld des Hugo2 von links: Anschlüsse für Kopfhörer (6,3- und 3,5-Millimeter-Klinke), in der Mitte ein Paar RCA-Buchsen, daneben S/PDIF-Eingänge zweimal koaxial mittels 3,5-Stereo-Klinke und optisch über TOSLINK
Das Anschlussfeld des Hugo2 von links: Anschlüsse für Kopfhörer (6,3- und 3,5-Millimeter-Klinke), in der Mitte ein Paar RCA-Buchsen, daneben S/PDIF-Eingänge zweimal koaxial mittels 3,5-Stereo-Klinke und optisch über TOSLINK

Bereits nach kurzer Zeit stelle ich fest, dass mich insbesondere die Wiedergabe tiefer Frequenzen mit dem Hugo 2 fasziniert. Gerade im Vergleich mit hervorragendem Analog-Equipment fällt mir immer wieder auf, wie unterbelichtet die Basswiedergabe in so manch digitaler Kette ist. In der Vergangenheit war ich mir nicht immer sicher, ob es sich dabei eher um Unzulänglichkeiten der analogen Wiedergabe – Stichwort RIAA Entzerrung – handelte. Seit dem Interview mit Robert Watts weiß ich, dass für die Wahrnehmung von Bass die Genauigkeit des Zeitverhaltens von herausragender Bedeutung ist. Das Klangfundament ruht beim Hugo 2 auf einem sauberen, kraftvollen und jederzeit exakt definierten Bass. Das Pop-Album Rumors von Fleetwood Mac (Fleetwood Mac: Rumors 24bit/96kHz) macht damit so richtig Spaß. Der All-Time-Hit „Hotel California“ von den Eagles (Eagles Hell Freezes Over XRCD) kommt mit wuchtigem, aber stets knackigem Bass. Die Bedeutung der Basswiedergabe für das Musikerlebnis beschränkt sich aber nicht nur auf Pop oder Rock. In der Eigenkomposition „Life Stream Suite“ von Tobias Becker (Tobias Becker Bigband: Life Stream) präsentiert sich uns ein wunderbar facettenreicher Bigband-Sound, der immer wieder zwischen hellen und dunklen Klangfarben wechselt. Mit dem Hugo 2 erklingen gerade die dunklen Klangfarben ganz besonders authentisch und stehen damit in wunderbarem Kontrast zu den Abschnitten mit den eher hellen Klangfarben.


Zusammen mit dem herausragendem Timing verleiht der Hugo 2 der Musik eine absolut glaubhafte Einheit. Nehmen wir die Symphonie Nr. 94 von Joseph Haydn mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/352), die im Deutschen den Zusatz „mit dem Paukenschlag“ trägt. Dieser Zusatz bezieht sich auf einen unerwarteten Fortissimoschlag in dem im Piano beginnenden zweiten Satz. Allerdings beteiligen sich neben den Pauken auch alle anderen Instrumente des Orchesters an dem entsprechenden Schlag. Mit dem Hugo 2 entfaltet diese Stelle eine ungeheure Kraft und Dynamik aus den tiefsten Lagen heraus. Wenn auch im Andante stehend entwickelt sich dieser Satz im weiteren Verlauf durchaus recht lebhaft, immer getragen von einem soliden Bassfundament. Tonalität, Dynamik und Räumlichkeit sind vom Feinsten. Herausragend ist zugleich, wie sich mit dem Hugo 2 das Klangbild von den Lautsprechern löst.

Der Innenaufbau des Hugo 2: oben und unten sind die beiden Akkus (blau) zu erkennen
Der Innenaufbau des Hugo 2: oben und unten sind die beiden Akkus (blau) zu erkennen

Bei „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra auf Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90 beeindruckt der Hugo 2 mit seiner Fähigkeit, feindynamische Abstufungen wiederzugeben. Die Aufnahme sprüht nur so vor Temperament und legt gleichzeitig faszinierende Details offen. Was für die Interpretation gilt, gilt erst recht für den Hugo 2. Der phantastische Detailreichtum der Aufnahme wird ganz hervorragend heraus gearbeitet, aber die Wiedergabe bleibt stets fließend und damit entsteht ein unglaublich geschlossener Gesamteindruck. Weiter geht es mit „Temptation“ in der Interpretation von Diana Krall (Diana Krall: Girl in the other Room): Der Hugo 2 gibt das Timbre der Stimme von Diana Krall meisterhaft wieder. Jeder Klavieranschlag steckt voller Information und genauso werden feinste Details zum Raum, in dem gespielt wird, freigelegt. Dabei ist die Wiedergabe zu keiner Zeit überanalytisch oder gar hart.

In der Mitte das Herz des Hugo 2: Der FPGA Artix 7 (XC7A15T) von Xilinx
In der Mitte das Herz des Hugo 2: Der FPGA Artix 7 (XC7A15T) von Xilinx

Kommen wir zu den Digital-Filtern. Ja diese haben einen hörbaren Einfluss auf die Wiedergabe. Ich mache es mir einmal einfach und beschreibe die Filter griffig wie folgt: Filter 1 – kein Filter, Filter 2 – wärmer, Filter 3 – weicher und Filter 4 – kräftig. Das sind nicht die offiziellen Bezeichnungen aus der Bedienungsanleitung, bringen aber vielleicht die jeweilige Klangcharakteristik auf den Punkt. Ich habe die meiste Zeit mit Filter 1 gehört. Am ehesten war ich bei der Wiedergabe über Kopfhörer – insbesondere wenn der kleine iGrado am Hugo 2 hing und eine Bluetooth-Verbindung zu meinem iPhone bestand – versucht, Filter 2 oder Filter 3 zu wählen. Mehr kann man mobil aus diesem kleinen Kopfhörer in dieser Konstellation wohl nicht herausholen.


Mit dem exzellenten Audeze-LCD-XC-Kopfhörer ist der Hugo 2 wie schon sein Vorgänger eine tolle audiophile Lösung, ganz gleich ob für unterwegs oder stationär zu Hause. Gerade für Hörer wie mich, die sich mit dem Kopfhörerklang nicht so recht anfreunden können, bringt die Crossfeed-Schaltung des Hugo 2 eine erhebliche Verbesserung. Ich habe hier immer zwischen den Einstellungen „min“ oder „med“ gewechselt.

Das Fenster zur Anzeige der Sampling-Raten im Detail
Das Fenster zur Anzeige der Sampling-Raten im Detail

Sie haben es sicherlich schon lange gemerkt: Der Hugo 2 hat es mir so richtig angetan. Diese Qualität der Wiedergabe habe ich von diesem kleinen Kästchen so nicht erwartet. Für mich steht fest, der Hugo 2 ist seinem Vorgänger in allen Belangen überlegen. Wie so oft ist das Bessere der Feind des Guten. Über kleine Schwächen, wie die unpraktischen Ein- und Ausgangsbuchsen, muss man einfach hinwegsehen und das eigenwillige Design mag man oder nicht.

STATEMENT

Lassen Sie sich nicht täuschen: von den Abmessungen her ein Zwerg ist der Hugo 2 klanglich ein Riese, der sowohl mobile als auch stationäre Musikwiedergabe auf höchstem Niveau miteinander verbindet.
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, Intel Atom 1,6 GHz, 2 GB RAM, Windows Home Server
Software MinimServer, JPlay 6.2
Reclocker 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert
D/A-Wandler Chord Hugo
Vorstufe Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kopfkörer Audeze LCD-XC, iGrado
Kabel Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable Adapter RCA<>Klinke 3, 5 mm von audioquest und inakustik, Adapter USB<> Micro USB von König
Herstellerangaben
Chord Hugo 2
Digital-Eingänge USB (PCM bis 32 bit/768 KHz und DSD bis DSD 512, S/PDIF (RCA bis 24 bit/384 kHz), TosLink (bis 24bit/192 kHz), Bluetooth (Apt X) (Blue): 16bit/44.1kHz – 16bit/48kHz
Analog-Line-Ausgänge 1 Paar RCA
Kopfhörer-Ausgänge Klinke 6,3 mm und Klinke 3,5 mm
Gewicht 450 g
Abmessungen 10 cm x 2,1 cm x 13 cm (BxHxT)
Preis 2290 Euro (ZeroUno DAC)

Vertrieb
G8 & friends GmbH
Anschrift Werner Möhring
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59065 Hamm
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