Freitag, 26 Dezember 2014 01:00

Calyx M

Wer sich aktuelle Statistiken über Zuwächse im High-End-Markt anschaut, findet schnell darin den Kopfhörer als Wachstumsmotor. Doch womit die edlen Hörer füttern, wenn man unterwegs ist? Hier ist eine mögliche Antwort aus Korea.

Ok, man könnte es mit seinem Smartphone versuchen, aber spätestens, wenn es ein bisschen bessere Klangqualität in höherer Auflösung sein darf, streiken die multimedialen Kommunikationskünstler. Kein Problem, es gibt es doch inzwischen Digitalplayer mit Highend-Anspruch, die vom schnöden MP3 bis zum trendigen Doppel-DSD-Format alles abspielen und natürlich auch anspruchsvolle Kopfhörer elektrisch perfekt bedienen. So ähnlich muss wohl die To-Do-Liste ausgesehen haben, mit der sich Seungmok Yi, Entwicklungschef und Inhaber von Calyx mit seinen immerhin 33 Ingenieuren an die Arbeit gemacht hat. Ganze zwei Jahre soll die Entwicklung gedauert haben – na ja, vermutlich aber nicht durchgängig, sonst wären die 1000 Euro Verkaufspreis für das Gerät wohl kaum möglich gewesen.

Äußerlich unterscheidet der Calyx M so gut wie nicht von einem edlen Smartphone. Die Tasche, auf der er hier liegt, gehört zum Lieferumfang
Äußerlich unterscheidet der Calyx M so gut wie nicht von einem edlen Smartphone. Die Tasche, auf der er hier liegt, gehört zum Lieferumfang

Denn was die Koreaner dafür abliefern, ist vom Preis-Leistungsverhältnis sicher ungewöhnlich gut. Das Gehäuse besteht aus massivem, eloxierten Aluminium und kommt aus Europa, das hochauflösende, knapp fünf Zoll grosse Touch-Display würde auch einem Edelhandy gut zu Gesicht stehen. Und damit das Ganze auch gröbere Stöße und Hosentaschen überlebt, ist die Front mit stabilem Gorilla-Glas geschützt. Klingt wie die Spezifikation eines Edelsmartphones. Ja, und auch in vielen anderen Details folgt Yi mit seinem Team der Philosophie von Apple, Samsung und Co. So gibt es nur vier Bedienknöpfe: Ein/Aus-Schalter, Vorwärts, Rückwärts und Pause/Play sowie einen ziemlich originellen Lautstärkeregler. Der besteht aus einem internen Schieberegler mit aufgesetztem Magneten plus einem versenkten, aussen liegenden Metallknopf, der den internen Regler durch das Gehäuse hindurch bewegt. Das Ganze ergibt eine angenehme analoge Lautstärkeregelung, die aber intern natürlich elektronisch arbeitet. Trotzdem ein nettes Feature – genauso with die gleich doppelt vorhandenen Einschübe für Speicherkarten. Der eine Kartenspeicherplatz nimmt SD-Karten mit maximal 256 Gigabyte auf, der andere akzeptiert MicroSD-Karten mit maximal 128 Gigabyte. Zusammen mit den fest verbauten 64-Gigabyte-Speicher kommen immerhin auf über 400 Gigabyte – das reicht auch für größere Sammlungen an HighRes-Musikfiles.

Im Karton: Der Calyx M Player kommt mit 2 Micro-USB Kabeln, Netzteil und Stofftasche
Im Karton: Der Calyx M Player kommt mit 2 Micro-USB Kabeln, Netzteil und Stofftasche

Auch sonst geht es im Inneren üppig zu. Als D/A-Wandler nutzen die Koreaner einen ESS-Sabre-Chipsatz, den auch so mancher externe D/A-Wandler im 43-Zentimeter-Gehäuse beherbergt, der USB-Chip hinter der eingebauten Micro-USB-Buchse stammt von XMOS. Als Betriebssystem dient Android – auch hier wieder eine Parallele zur Smartphone-Welt. Allerdings merkt man in der Praxis nicht viel davon. Die Funktionalität beschränkt sich auf das, was man zum Musikhören braucht. Das Ganze wird gesteuert über einfache Wischgesten, die jedem, der mit seinem Telefon umgehen kann, geläufig sein sollten. Die möglichen Einstelloptionen halten sich in Grenzen und beschränken sich auf einfache Dinge wie Bibliotheken scannen, Spracheinstellungen und Firmware-Updates. Die gibt es regelmäßig und können über eine SD-Karte eingespielt werden.


Auch an Kopfhörer mit verschiedenen Impedanzen lässt sich der Calyx anpassen. Dahinter verbirgt sich aber nur eine wahlweise Begrenzung der maximalen Lautstärke. Es ist daher auch nicht tragisch, wenn man die Impedanz seines Kopfhörers nicht kennt. In dem Fall hilft probieren, bis man mit dem maximalen Pegel zufrieden ist.

Wer die Wahl hat: Die Firmware erlaubt die Einstellung der Kopfhörerimpedanz in 3 Stufen
Wer die Wahl hat: Die Firmware erlaubt die Einstellung der Kopfhörerimpedanz in 3 Stufen

Probieren ist auch angesagt, wenn es um den Kopfhörer-Zwischenstecker geht, den Calyx als Zubehör liefert. Der beinhaltet ein kleines Filter, was dann nötig wird, wenn ein Kopfhörer etwas ungewöhnliche elektrische Parameter hat. Die können im ungünstigstem Fall zu Schwingungen der Class A/B-Ausgangsstufe des Calyx M führen. Schön wäre es, wenn es eine Liste der Kopfhörer gäbe, bei denen das Phänomen auftritt – bei allen Kopfhörern während des Testes trat das Problem jedenfalls nicht auf und ein Vergleich mit und ohne Filter zeigte zwar nur kleine Verluste mit Zwischenstecker, aber offensichtlich genug, um es nicht fest einzubauen.

Das bedeutet jedenfalls bestmögliche Klangqualität und genau aus diesem Grunde gibt es auch keinerlei WiFi oder Bluetooth im Gerät. Die massive Anwesenheit von Hochfrequenzsendern in Audiogeräten bedeutet immer einen Kompromiss im Klang – daher haben Seungmok Yi und sein Team bewusst darauf verzichtet. Dafür gibt die Möglichkeit, den Calyx M als externen USB-Wandler zu nutzen. Und auch in diesem Modus verarbeitet das Gerät klaglos alles, was an Formaten angeboten wird – inklusive Doppel-DSD.

Durch die Wand: Ein Magnet koppelt den Lautstärkeregler im Gehäuse mit dem äusseren Bedienknopf
Durch die Wand: Ein Magnet koppelt den Lautstärkeregler im Gehäuse mit dem äusseren Bedienknopf

In der Apple-Welt funktioniert das alles ohne externe Treiber – einfach einstecken und fertig. Für Windows bietet der Hersteller einen Treiber zum Download an. Den Player füttert man einfach über Drag ans Drop mit Files. Das ist zwar nicht so komfortabel wie ein automatisches iTunes, dafür aber deutlich flexibler mit vollständiger Kontrolle über die Inhalte. Ohne Zusatzsoftware kommt die Windows-Futterstation aus, für den Mac gibt es ein kleines Zusatzprogramm (Datenübertragung für Android), was aber leicht zu begreifen ist.

Wesentlich schwieriger zu verstehen, sind so gewisse Eigenarten der Bediensoftware: So lässt sich beispielsweise das Gerät nicht einschalten, wenn ein USB-Kabel angesteckt ist. Schön wäre es auch, wenn sich der Calyx M nach einiger Zeit automatisch ausschalten würde, wenn keine Musik läuft. Sonst ist der Akku schnell leer und danach muss das Gerät erst mal ans Kabel. Mit einer durchschnittlichen Spieldauer von vier bis fünf Stunden ist der Calyx kein wirklicher Dauerläufer. Das ist vermutlich der Klangqualität der verwendeten Bauteile geschuldet und der nur endlichen Akkugröße, denn guter Klang und Low-Power-Betriebsmodi vertragen sich nicht wirklich.


Da verbiegt sich nichts: Das Gehäuse der Calyx M besteht aus einem gefrästen Alublock
Da verbiegt sich nichts: Das Gehäuse der Calyx M besteht aus einem gefrästen Alublock

Und klangliche Qualitäten besitzt der Koreaner. Was er selbst an kritischen niederohmigen Kopfhören zeigte, ist verblüffend. Gerade im Bassbereich hört man schnell, ob ein Kopfhörerverstärker was taugt oder nicht. Da wird ein Kontrabass schnell matschig und eine Bassdrum schwingt unkontrolliert nach. Kein Problem für den Calyx während des Tests mit verschiedensten Kopfhörern: ein typischen Zeichen für eine niederohmige Ausgangsstufe ohne Rückwirkung mit dem angeschlossenen Kopfhörer.

Was ebenfalls sofort auffällt ist die realistische räumliche Abbildung. Statt großem Pseudoraum gibt’s Präzision und Durchhörbarkeit. Das faszinierte vor allen Dingen bei offenen Kopfhörern. Im Mittel-Hochtonbereich dominiert Auflösung ohne Schärfe. Die Kombination gibt es nur selten und ist nicht so einfach zu beschrieben. Das ist vielleicht auch nicht sinnvoll, denn ein Besuch beim Händler mit dem eigenen Kopfhörer unter dem Arm kann ein Testbericht nicht ersetzen. Endscheidend ist es ja doch eher, ob das Gerät die Musik transportiert oder nicht. Und das tat der Calyx M in bester Art und Weise mit den verschiedensten Kopfhörern über viele Stunden. Ziel erreicht, Seungmok Yi!

Platz satt: Speicherkartenslots für externe SD/microSD Karten nehmen bis zu 384GB auf
Platz satt: Speicherkartenslots für externe SD/microSD Karten nehmen bis zu 384GB auf

STATEMENT

Wer öfter mal unterwegs ist und trotzdem nicht auf gut klingende Musik verzichten will, findet in dem Calyx M den richtigen Begleiter, der auch anspruchsvolle Kopfhörer klaglos akzeptiert. Sicherlich gibt es noch die ein oder andere Ungereimtheit in der Firmware, aber Updates kommen regelmäßig und das lässt hoffen. Andere Player mögen mehr Features haben – in Sachen Klang und Musikalität macht dem Calyx aber so schnell keiner etwas vor.
Gehört mit
Kopfhörer Audeze LCD-X, Sennheiser HD-600, Toongin HP-W980KHF, Phiaton Bridge MS500, Vertu Lucy14
Herstellerangaben
Calyx M Portable HD-Player
Maße (B/H/T) 70/135x/50mm
Gewicht 230g
Anschlüsse Micro USB, 3,5mm-Kopfhöreraushang
Display 4,65“, 1280x1720 Touchscreen
Maximale Auflösung 32 bit mit 384kHz, 5,5MHz DSD
Interner Speicher 64GB
Externer Speicher (max) 128GB Micro (SD), 256GB (SD)
Zubehör USB-Kabel, Stofftasche, externes Filter im 3,5mm-Zwischenstecker
Preis 1000 Euro
Garantie zwei Jahre

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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Sonntag, 19 Dezember 2004 01:00

Emiral Audio GmbH

Vertrieb
Emiral Audio GmbH
Anschrift Friedrich-Rauers Str. 22
28195 Bremen
Telefon 0421 17832888
E-Mail info@emiral.de
Web www.emiral.de
Freitag, 19 Dezember 2014 01:00

Emiral Audio Phono Preamp

Aus der Ukraine dringen zur Zeit selten erfreuliche Nachrichten an unser Ohr. Da ist ein neues Deutsch-Ukrainisches Audio Produkt eine willkommene Ausnahme. Was diese Zusammenarbeit musikalisch bewirkt, konnte ich am brandneuen Phono Preamp von Emiral Audio erfahren

Der Emiral Audio Phono Preamp lässt sich dank seiner Proportionen auch dort positionieren, wo andere Geräte nicht unterzubringen sind. Sein aus thermischen Gründe gelochtes Gehäuse erlaubt den Blick ins Innere
Der Emiral Audio Phono Preamp lässt sich dank seiner Proportionen auch dort positionieren, wo andere Geräte nicht unterzubringen sind. Sein aus thermischen Gründe gelochtes Gehäuse erlaubt den Blick ins Innere

Da leben zwei Herren in Bremen, namentlich Emil Irgachev und Ralf Polke, und die lieben seit Jahren den Umgang mit klangvollen Komponenten. Viele Jahre im Einzelhandel haben ihnen einen Überblick über den HiFi-Markt verschafft und sie auch die Erkenntnis gewinnen lassen, dass gutes HiFi leider oftmals in schwer finanzierbaren Regionen zu finden ist. Das wollen Sie ändern. Die beiden Bremer haben hervorragende Kontakte zu einigen kreativen Menschen in der West-Ukraine. Diese haben sich über sehr lange Jahre mit anspruchsvollen Projekten auch außerhalb des Audio-Bereichs beschäftigt. Beispielweise war die erfolgreiche Entwicklung von GPS-Technik auf Röhren-Basis ihr Ding. Auch gibt es in der ukrainischen Kleinstadt einen Transformatoren-Hersteller, der über besonders hochwertige Kerne wickelt. So kam es dazu, dass man sich gemeinsam an die Entwicklung von Audio-Elektronik machte mit der Vision, musikalisch erstklassige Produkte zu bauen, die preislich zwar nicht in der Einstiegsklasse liegen müssen, aber dennoch erschwinglich bleiben. Naheliegend ist, dass bei dem Know-how aus der Ukraine Röhren eine gewichtige Rolle spielen, genauso wie ausschließlich Trafos des besagten Herstellers Verwendung finden. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit parallel in der Ukraine und Bremen hatte man eine kleine Palette von Geräten, die für den deutschen Markt attraktiv zu sein schienen. Folglich gründeten Emil Irgachey und Ralf Polke zum 1. Januar 2013 in Bremen das Unternehmen Emiral Audio GmbH. Auf der Emiral-Website finden sich drei Röhrenvollverstärker, ein transistorisierter Vollverstärker und ein Gerät zu Strom-Aufbereitung mit einer Dauerleistungs-Bereitschaft von dreitausend Watt. Unser MC/MM-Phono- Vorverstärker ist auf der Website nicht zu finden. Warum? Es gibt ihn eigentlich noch nicht.

Die zwei aus dieser Perspektive vorn im Keramik Sockel platzierten 6P1P-EB dienen der Verstärkung. Die zwei Kühlkörper rechts gehören zu den Netzteil-Platinen
Die zwei aus dieser Perspektive vorn im Keramik Sockel platzierten 6P1P-EB dienen der Verstärkung. Die zwei Kühlkörper rechts gehören zu den Netzteil-Platinen

Nur dem Eifer und vor allem der Begeisterung des mit den Bremern bekannten Inhabers des HiFi-Studios Gourmet-HiFi im niedersächsischen Schöppenstedt ist zu verdanken, dass der Emiral Phono Preamp seit einigen Wochen bei mir Musik macht. Denn Dipl.-Ing. Detlef Kamphenkel ist so angetan von dem Röhrenvorverstärker, dass er Ralf Polke überredete, den Phono Preamp doch unbedingt vorab schon einmal den Jungs von Hifistatement zum Hören und eventuell für einen Test zu geben. Weshalb ich aus der von Detlef Kamphenkel organisierten Hörprobe gern einen Testbericht mache, ist einfach: Der Emiral klingt so interessant, dass Sie, lieber Leser, wissen sollten, dass es ihn bald gibt. Dabei war mir nicht so wichtig, dass ich hier ein Vorseriengerät zur Verfügung hatte, dass in der Ausstattung noch etwas verändert werden wird. Der Preis für den Emiral soll 1400 Euro betragen. Was bekommen Sie für dieses Geld? Ein schwarzes Gerät mit ungewöhnlichen Proportionen und viel Einblick in sein Inneres wegen des gelochten Gehäuses. Nur zehn Zentimeter breit und 11,6 Zentimeter hoch – inklusive der Gummifüße – ist der Emiral mit seiner schwarzen Front aus Aluminium. Sie trägt das Firmenemblem, die blaue Betriebs-LED und den Kippschalter „0/I“, um das Gerät in Gang zu setzen. In der Tiefe misst der Phono Preamp ohne die überstehenden vergoldeten Cinch-Anschlüsse auf seiner Rückseite immerhin 32,9 Zentimeter und hat somit die Tiefe eines ausgewachsenen HiFi-Bausteins. Die geringe Breite erlaubt eine sehr flexible Aufstellung und somit das Kurzhalten von Kabeln, was gerade im Phono-Bereich von Vorteil sein kann. Die Rückseite beinhaltet den Kaltgeräte-Anschluss für das integrierte, aufwendige Röhren-Netzteil. Ein Paar Cinch-Buchsen oben bilden den Ausgang. Unten befinden sich zwei Paar Cinch-Eingänge getrennt voneinander für den Anschluss eines MM- oder MC-Tonabnehmers. Diese werden mit einem soliden Kippschalter gewählt. Der MC-Eingang ist fix mit 100 Ohm ausgelegt und nicht variabel.

Die große Röhre im Vordergrund und die ECC 88 zwischen den roten Wima Kondensatoren sorgen für die RIAA Entzerrung. Auffällig und einzigartig ist der Umschalter in der Rückwand des Emiral. Ich kenne kein anderes Gerät auf dem Weltmarkt, dass für Phono MM sechs verschiedene Abschluss-Impedanzen zur Wahl anbietet
Die große Röhre im Vordergrund und die ECC 88 zwischen den roten Wima Kondensatoren sorgen für die RIAA Entzerrung. Auffällig und einzigartig ist der Umschalter in der Rückwand des Emiral. Ich kenne kein anderes Gerät auf dem Weltmarkt, dass für Phono MM sechs verschiedene Abschluss-Impedanzen zur Wahl anbietet


Hiermit passt er wunderbar zur Mehrzahl der beliebtesten MC-Systeme – jedoch nicht zu allen, wie beispielsweise dem Denon 103, das gerne den zehnfachen Abschlusswiderstand hätte. Aber dazu gleich mehr. Für meine Test-Tonabnehmer Clearaudio Symphony und Benz Glider waren die einhundert Ohm passend. Die Überraschung bietet der MM-Eingang. Dieser wartet neben dem Standartwert 47 kOhm mit zusätzlichen Abschlüssen auf: 24, 31, 39, 65 und 90 kOhm. Da ich keinen Moving-Magnet-Tonabnehmer besitze, um die Wirkung dieser von der 47-kOhm-Norm abweichenden Impedanzen zu testen, habe ich den Hersteller nach deren Sinn und Funktion gefragt. Denn bislang ist mir nur geläufig, MM-Tonabnehmer neben dem Norm-Abschluss-Widerstand mit Kapazitäten zu beeinflussen. Die Antwort aus Bremen zu diesem Punkt war die, dass man Tonabnehmer kenne, die mit anderer als 47 kOhm Anpassung besser klängen. Deshalb wäre dieser Weg durchaus sinnvoll. Es wäre jedoch geplant, weil überwiegend MC-Tonabnehmer in der gehobenen Anspruchsklasse verwendet werden, den jetzt noch fixen Wert des MC-Eingangs variabel gestalten. Angesprochen auf die Fehlanpassung des Denon 103 beim Hörtest bei meinem Kollegen Jörg Schimmel, sagte mir Emiral-Geschäftsführer Ralf Polke, dass eben deswegen und wegen der von Kunden gewünschten Flexibilität in Richtung höherer Impedanzen der MC-Eingang anpassbar gemacht würde, ohne die jetzige Klangqualität zu beeinflussen. Die empfohlene Abschluss-Impedanz des Herstellers eines Tonabnehmers ist oft sehr weit gefasst. So ist mein Benz Glider mit <100 Ohm angegeben. Ich bevorzuge klanglich einen Abschluss weit höher, oberhalb 10 kOhm. Gut, in dieser Hinsicht wird also der Emiral Phono in der Serie sich von meinem Prototyp positiv unterscheiden.

Noch sieht die Rückseite so aus. In der Serie wird die Impedanz des MC-Eingangs umschaltbar auf verschiedene sinnvolle Impedanzen sein
Noch sieht die Rückseite so aus. In der Serie wird die Impedanz des MC-Eingangs umschaltbar auf verschiedene sinnvolle Impedanzen sein

Schon bei geschlossenem Gehäuse ist ein Blick durch die vielen zur Kühlung notwendigen Öffnungen auf die Schaltungs-Architektur verlockend. Röhren haben halt immer ihren besonderen Reiz. Entfernt man den U-förmigen Gehäusedeckel, der mit vierzehn (!) Schrauben am Chassis befestigt ist, erschließt sich dem Betrachter der solide Aufbau mit sehr hochwertigen Bauteilen. Nicht umsonst ist der Name der Website: Emiral Handmade Audio. Hervorragende Verarbeitung und die Verwendung sehr guten Materials, wie Metallfilm-Widerständen, sind auf den ersten Blick erkennbar. Gleich hinter der Front befindet sich der stattliche Ringkern-Trafo des Präzisions-Herstellers Torenergo. Über ihm sitzt eine der zwei Netzteil-Platinen. Auf der zweiten befindet sich die Röhre zur Gleichrichtung. Sie ist als einzige in einem Kunststoff-Sockel platziert. Die vier weiteren Röhren ruhen in Sockeln aus Keramik. Emiral Audio schreibt dazu: „Das Netzteil arbeitet maximal störungsarm und gewährleistet eine überragende Basis für die eigentliche Audioschaltung. Alle Arbeitspunkte werden penibel durch engste Bauteiletoleranzen dauerhaft gewährleistet. Die Bauteile werden vorgealtert und handselektiert.“ Zwei der Röhren, die russischen 6P1P-EB, dienen der Verstärkung. Die beiden Pentoden arbeiten in Trioden-Schaltung ohne Gegenkopplung. Zwei weitere Röhren, eine ECC 88 und eine 6SN7 dienen der RIAA-Kurven-Gestaltung. Der Moving-Coil-Eingang arbeitet ohne Übertrager mit einer Transistor-Vorverstärkung.

Ein Blick auf die RIAA Entzerrung mit 6SN7 und ECC 88
Ein Blick auf die RIAA Entzerrung mit 6SN7 und ECC 88

Als ich mir vor etwa einem halben Jahr nach langem Suchen den Plinius Koru Phono-Vorverstärker gönnte, freute mich sehr, dass dieser mit einer Verstärkung von 66 Dezibel (wählbar) meinen Vorverstärker richtig gut mit Pegel versorgte. Im Emiral Audio Phono Preamp hat der Koru nun seinen Meister gefunden. Denn der liefert mit 72 Dezibel Verstärkungsfaktor noch deutlich mehr Lautstärke an das folgenden Gerät. In meiner Anlage passte das großartig. Es gibt aber Fälle, wo das zu viel des Guten sein kann, und deshalb ist der Verstärkungsfaktor schaltbar. Dazu wird ein kleiner Schalter in der Gehäuse-Unterseite betätigt und der Verstärkungsfaktor herabgesetzt. So steht es geschrieben. Nur leider fehlte er bei meinem Vorserien-Exemplar. Die Aussparung im Boden des Gerätes ist aber schon da. Die Bremer versicherten mir am Telefon, dass der Schalter nur bei wenigen Exemplaren der Vor-Serie fehle und ganz sicher in den endgültigen Phono Preamps vorhanden sei.


Nach diesen für mich ungewohnt interessanten Betrachtungen zum technischen Aufbau des Gerätes – mein erster Prototyp – bin ich natürlich interessiert, wie der Emiral klingt. Im begleitenden Schreiben verspricht der Hersteller: „Die Klangabstimmung ist neutral und linear, dabei aber absolut musikalisch mit dem „gewissen Etwas“ der Röhre“.

Die beiden 6P1P-EB übernehmen die lineare Verstärkung. Mit ihrer Leistung schafft der Emiral 72 Dezibel
Die beiden 6P1P-EB übernehmen die lineare Verstärkung. Mit ihrer Leistung schafft der Emiral 72 Dezibel

Dieses „gewisse Etwas“ der Röhre erschließt sich sofort. Dazu bedarf es keines direkten Vergleiches. Das Klangbild ist wohltuend warm, mit einer den Hörer sofort ansprechenden Strahlkraft und gleichzeitig in den oberen Tonlagen angenehm offen. Im Vergleich mit meinen Koru und Primare Phonostufen ist das Klanggeschehen in der Tiefe deutlich räumlicher. Auch die Koru kann das so nicht. In Punkto Transparenz glänzt die Emiral gegenüber dem preiswerteren Primare ebenfalls mit mehr Feingeist. Der mehr als doppelt so teure Plinius hat aber in dieser Disziplin die Nase vorn. Diese Charakteristika sind sowohl beim Benz Glider wie auch beim Clearaudio Symphony klar auszumachen. Freude macht dem Hörer sicherlich der zarte, seidige Schmelz des Emiral Audio. So klang Antonio Vivaldis „Winter“ aus seinen Vier Jahreszeiten mit Iona Brown und der Academy of St. Martin-In-The-Fields schlichtweg ergreifend und betörend. Das empfand so auch einer meiner ansonsten Klassik abstinenten Freunde. Den interessierte mehr Jack Bruces Stimme in Creams White Room. Mit dem Clearaudio Symphony klang sie ein wenig geschönt – mit dem Benz Glider zog der Emiral sogar mit dem teuren Plinius gleich. Also ist es, wie so oft, auch eine Frage der Spielpartner. Der Emiral Phono zeigt auch sehr deutlich die akustischen Eigenarten der verwendeten Tonabnehmer auf. Sein ehrlicher Charakter interpretiert elektronische Instrumente wie Gitarre, Bass oder Hammond-Orgel ohne Härte und glaubwürdig. Eine von mir zur Zeit besonders gern und häufig gehörte LP ist Water von Gregory Porter. Bitte glauben Sie mir, diese Musik ist mit dem Emiral Genuss und Emotion pur, weil der Gesang so schön, kraftvoll und körperhaft dargestellt wird. Überhaupt sind die Klangfarben von Stimmen und Instrumenten eindeutig die überragende Stärke des Phono Preamp, wobei der sich nach hinten öffnende, sauber abgegrenzte Raum als weiteres eindrucksvolles Merkmal dazu gesellt. So etwa bei Esther Ofarim mit Solo-Gitarrenbegleitung oder auch bei Igor Stravinkys Le Sacre du Printemps. Auch großorchestrale Werke werden durchsichtig, räumlich aber nie übertrieben sphärisch gezeichnet. Das verführt zu langen Hörabenden – etwaige Ermüdungserscheinungen rühren nicht vom Emiral Phono Preamp her.

Beinahe die komplette linke Hälfte nimmt das aufwändige Netzteil ein. Eine Platine befindet sich oberhalb des Ringkern-Trafos. Die zweite Platine beherbergt die Röhre 6c4P-EB zur Gleichrichtung
Beinahe die komplette linke Hälfte nimmt das aufwändige Netzteil ein. Eine Platine befindet sich oberhalb des Ringkern-Trafos. Die zweite Platine beherbergt die Röhre 6c4P-EB zur Gleichrichtung

STATEMENT

Dem jungen Joint Venture Unternehmen Emiral Audio sollte man Beachtung schenken. Denn diese Phono-Stufe klingt wie versprochen. Sie hat das „gewisse Etwas“ der Röhre. Räumlichkeit und Klangfarben sind gefühlt perfekt. Dies gilt insbesondere für natürliche Instrumente und Stimmen unabhängig von der Größe des Klangkörpers.
Gehört mit
Plattenspieler Kenwood KD 990, Dr. Feickert Blackbird
Tonarm Kuzma 4point
Tonabnehmer Clearaudio Symphony, Benz Glider low output
Phonostufen Plinius Koru, Primare R 20
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass
Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d.Base
Herstellerangaben
Emiral Audio Phono Preamp
Röhrenbestückung 1 x ECC 88 (RIAA)
1 x 6SN7 (RIAA)
2 x 6P1P-EB
1 x 6c4P-EB (Netzteil)
Eingangs-Impedanz MM schaltbar / MC 100 Ohm
Verstärkungsfaktor schaltbar in zwei Stufen
Betriebsart Eintakt ohne Gegenkopplung
Eingangsempfindlichkeit MM 2,5 mV / MC 0,3 mV
Signal-Rauschabstand MM 80 dBA / MC 78 dBA
RIAA Toleranz +/- 0,3 dB
Gesamt-Verzerrung > 0,1 %
Ausgangs-Impedanz 1 kOhm
Preis 1400 Euro
Garantie drei Jahre

Vertrieb
Emiral Audio GmbH
Anschrift Friedrich-Rauers Str. 22
28195 Bremen
Telefon 0421 17832888
E-Mail info@emiral.de
Web www.emiral.de

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Dienstag, 16 Dezember 2014 01:00

Mark Levinson No. 52, Teil 2

Vielleicht ist das der Grund für meiner Meinung über den Bass. Er ist weder besonders dicht noch erscheint er besonders tief. Das ist aber nichts als ein äußeres Erscheinungsbild, da er viel tiefer geht als der der Polaris III. Aber er ist auch kontrollierter, mit einem besser definierten Anschlag und Ausklingen. Das ist der Grund, warum der Bass der Ayon, der Tenor und der Soulution dichter und satter erscheint.

Objektiv betrachtet ist die Performance, die die No. 52 hier bietet, unbestritten viel richtiger. Es wird sehr schwierig sein, einen Kontrabass mit einem anderen Gerät derart großartig wiederzugeben. Die klar aufgezeigten Aufnahme- und Produktionsprobleme von Peter Gabriels Album So bringen uns auf etwas anderes. Die obengenannten Komponenten bewirkten so etwas wie ein „Remastering“ dieses Albums, perfektionierten den herben Klang und machten aus dem ziemlich roh und gefangen wirkenden Bass einen mit Kontur. Mit der Levinson jedoch wird stattdessen unsere volle Aufmerksamkeit geweckt. Das ist genau der Augenblick, an dem wir an unsere Grenzen stoßen und das, was wir für uns als besser erachten, zählt dann mehr als das, was objektiv gesehen besser ist.

Der Klang des Vorverstärkers aus dem Hause Harman klingt weder hell noch herb. Er ist auch nicht weniger körperhaft oder langweilig. Es ist tatsächlich das genaue Gegenteil: Wenn man all diese Ausdrücke verwendet, dann durchstreicht und sie mit ihrem Gegenbegriff ersetzt, wird man der Wahrheit sehr nahe kommen. Ich werde aber all diejenigen verstehen, die zur Tenor, Soulution, Ayon, Cat, Audio Research und anderen, ähnlich klingenden Flaggschiff Vorverstärkern neigen, wenn diese besser zu Ihren Bedürfnissen passen. Weil sie dichter, wärmer, voller klingen und im Bass tiefer zu gehen scheinen. Ich werde das verstehen, obwohl das nur ein Eindruck ist, wie wir gerade demonstriert haben.

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Es gibt keinen Grund sich selbst etwas vorzumachen. In den allmeisten klanglichen Aspekten ist die No. 52 ein wahrer Referenz-Vorverstärker, weil er alles mitbringt, was dafür nötig ist. Einhergehend mit einer extremen Transparenz bringt er seine eigene persönliche Note mit ein; obwohl man hören kann, wie er sich von anderen Vorverstärkern unterscheidet, geschieht dies nur durch die Art und Weise, wie er Musik interpretiert, weniger durch individuelle, davon abgeleitete Gesichtspunkte. Die drei besten Röhrenvorverstärker, die ich kenne, konnten sich nur beim Klangvolumen und der Größe der Bühnenabbildung hervortun.

Die Präzision der Levinson überträgt diese beiden Aspekte ebenfalls, aber auf ihre eigene Weise. Ein idealer Anschlag lässt das Abklingen kürzer erscheinen und daher wirkt das imaginäre Bild etwas kleiner. Kleiner bedeutet hier nur kleiner wie in den besten Vorverstärkern, die ich kenne. Und das auch nur geringfügig. Was viel wichtiger erscheint, ist das, was sich im Vordergrund abspielt. Letzteres ist glaubwürdig und überzeugend. Was weiter weg ist, wird wegen einer etwas leichteren tonalen Gewichtung präzise, aber nicht so intensiv wiedergegeben.

Statement
Bei allem was ich gerade hier geschrieben habe, sollte man nicht annehmen, dass es wehtut. Über all die Jahre habe ich einen Röhrenvorverstärker benutzt und nicht ohne Grund ist die Mark Levinson eine wertvolle Verbesserung meiner Anlage. Sie besitzt wunderschöne tonale Qualitäten, eine vorbildliche Dynamik und ein ebensolches Differenzierungsvermögen. Die Höhen sind dabei klangvoller, mehr dreidimensional und haben eine bessere „eigene“ Gewichtung als alles, was Röhrenvorverstärker bieten können. Der Bass hat Referenzqualität im Hinblick auf die Kontur und die Differenzierung in Tonalität und Tiefe. Die Levinson ermöglicht ein entspanntes Musikhören. Sie bringt Unmengen an Informationen, die zusammengefügt die Glaubwürdigkeit der Musikwiedergabe ausmachen. Musikalben, die problematisch in der Wiedergabe sind, werden von ihr nicht niedergemacht, aber sie klingen dann nicht so wohlwollend wie etwa mit der Polaris III. Für mich ist die Levinson eine Referenz. Ich werde nicht sagen, dass sie der „beste“ Vorverstärker der Welt ist. Ich komme nicht daran vorbei, mich an den unglaublich anfeuernden Klang der Tenor Audio Line1/Power1, der außergewöhnlichen Sanftheit der Stratos II von Ayon und der wunderbaren Intensität der Soulution 720, mithin den besten Röhren-Komponenten zu erinnern. Oder der seidigen Präzision der Robert Koda Takumi K-15 und der ruhmreichen C-3800 von Accuphase. Genau das macht es aus, dass High End so eine aufregende Angelegenheit ist. Es gibt nie so etwas wie eine absolute und endgültige Wahrheit. Stattdessen gibt es nur die Wahrheit an dem Platz wo sich uns die Frage danach stellt.


Testmethode
Der No. 52 Vorverstärker von Mark Levinson wurde zusammen mit meinem Referenz Audiosystem gehört, das den Soulution Endverstärker und den Ancient Audio Lector Air V-edition CD Player beinhaltet. Während der Hörsitzungen wurde er zusätzlich mit zwei Laufwerken gehört: dem Transrotor Dark Star Silver Shadow mit dem SME M2-9 Tonarm und dem Fonica Violin mit dem F03 ver.3 Arm; beide waren bestückt mit Tonabnehmern von Miyajima Lab., dem Kansui (stereo) und dem ZERO (mono). Ich benutzte den RCA Audio Sensor Prelude IC outboard Phono Vorverstärker.

Der Mark Levinson wurde an derselben Stelle platziert, die normalerweise mein Polaris III Vorverstärker einnimmt. Dabei ist das Audio-Gerät auf einem luftgelagerten Acoustic Revive RAF-48 und das Control-Module auf dem Franz Audio Accessories Ceramic Disk Original und der Isolierplatte Acoustic Revive Hickory RHB-20 platziert. Das ganze System stand dabei auf einem dreiteiligen Finite Elemente Pagode Edition Rack. Die No. 52 wurde mit dem Ayon Polaris III und dem Tenor Audio Line1/Power 1 Vorverstärker verglichen. Die Klangkontrolle erfolgte über einen passiven Lautstärkeregler meines Ancient Audio Players

Design
Die No. 52 teilt sich in zwei extrem hochwertige Gehäuse auf. Diese sind aus Aluminiumplatten gefertigt mit einer charakteristischen Teilung der Frontplatte, die – um einmal einen größeren und kleineren Hersteller zu nennen – zum Beispiel auch von Marantz und Lindemann so nachgebildet wurde. Die zentrale Frontplatte ist flach und schwarz und beherbergt alle Displays und Druckknöpfe, während die beiden Seitenteile jeweils abgerundet sind. Die Aufteilung in diesem Gehäuse ist anders als gewohnt wie beispielsweise in der Ayon Polaris III oder der Line1/Power1 von Tenor Audio. Bei diesen beiden Beispielen ist in einem Gehäuse das Netzteil und im anderen Teil der Vorverstärker mit allen Schaltkreisen untergebracht. Die No. 52 bricht aus dieser klassischen Aufteilung aus, die ich vorher so nur in den Top-Vorverstärkern von VTL so gesehen habe, wo das Gehäuse, das als „geräuschbehaftet“ gesehen wird, das Netzteil, die Kontrollschaltkreise mit allen Schalttasten und dem Display beinhaltet. Das andere als „clean“ bezeichnete Gehäuse beherbergt dagegen nur die Verstärkerschaltkreise und die Ein- und Ausgangsbuchsen. Das scheint mir eine deutlich bessere Aufteilung zu sein.

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Die Frontplatte der „geräuschbehafteten“ Sektion beinhaltet das typische Display mit der roten Rasterpunktmatrix. Es ist ziemlich groß und bietet einen guten Kontrast. Es kann in einigen Stufen gedimmt aber auch ganz abgeschaltet werden. Zeitgleich dimmt oder schaltet der Benutzer das große Logo auf dem „cleanen“ Chassis ab. Die Lautstärke wird mit einem Aluminiumknopf auf der rechten Seite geregelt, auf der linken Seite befindet sich der Eingangswahlschalter. Beide Knöpfe benutzt man für die Navigation durch das Menu. Da die Maschine von Mikroprozessoren gesteuert wird, gibt es jede Menge an Einstellungsmöglichkeiten. Angefangen mit der Namensgebung einzelner Eingänge (die ich benutzte) über die Aktivierung der Ausgänge, der Wahl der Systemverstärkung und Kanalbalance bis hin zur Veränderung der Last-Impedanz und Kapazität des Phone-Eingangs. Der Hersteller hat das System noch mit einem anderen Feature versehen: Mit ein paar Einstellungen kann man die Kanalgleichheit des Tonabnehmers regeln. Einfach fabelhaft! Die Druckknöpfe unter dem Display werden benutzt, um die Helligkeit zu regeln, verschiedene Menu-Einstellungen zu aktivieren, die Lautstärke stumm zu schalten und den Standby-Modus zu wählen.

Das „cleane“ Gehäuse wird mit dem „geräuschbehafteten“ Modulen mit drei Kabeln verbunden. Zwei davon werden für das Netzteil und das dritte für das Steuersignal verwendet. Das Netzteil ist getrennt für den linken und rechten Kanal – der Vorverstärker ist in Doppelmono aufgebaut. Die Versorgungskabel sind als Mark-Levinson-Marke gekennzeichnet und mit den fantastischen Lemo Steckern bestückt.

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Die Frontplatte des Verstärkungsmoduls ist komplett glatt mit Ausnahme des beleuchteten Mark-Levinson-Logos und einer roten LED. Deshalb glauben wir instinktiv, dass es sich dabei um das Netzteil handelt. Aber es ist die Rückseite, wo sich der wahre Zauber abspielt. Wir erfreuen uns an drei symmetrischen XLR-Eingangsbuchsen – der Vorverstärker verfügt über ein voll symmetrisches Design –und vier unsymmetrische RCA Buchsen. Darunter sind zwei Paar symmetrische und zwei unsymmetrische Ausgangsbuchsen und ein weiteres Paar für die AUX Ausgänge.

Der AUX-Ausgang ist ein neuer, cleverer Weg, um den Ausgang quasi als dritten Vorverstärker-Hauptausgangsanschluss zu verwenden. Er kann aktiviert und auch ausgeschalten werden und auch unabhängig von den Hauptausgängen konfiguriert werden als full-range Subwoofer Ausgang oder als Aufnahmeausgang. Hier kann man auch einen Kopfhörerverstärker anschließen. In der Mitte befindet sich der Phonoeingang für MM und MC. Die Einstellungen dafür werden über das Menu gemacht. Wenn Sie keinen Plattenspieler benutzen, kann dieser Eingang auch deaktiviert werden damit keine Störgeräusche ins System eindringen.

Das Netzteil und Kontrollmodul ist schwerer als der eigentliche Vorverstärker. Sein Inneres ist mit dicken Schutzwänden in drei Teile getrennt. Das Netzteil ist Levinsons ganzer Stolz, da es eine Reihe innovativer Designlösungen beinhaltet. Die elektrische Energie wird mit drei Schaltnetzteilmodulen von XP Power (±15 VDC) gleichgerichtet, gefiltert und kontrolliert. Es wird dann von einem Wechselstrom Regenerator über Hochleistungsstromschienen gespeist. Das Wechselstrom-Regenerator-System – sehr ähnlich dem von Ayon Audio in der dritten Generation und dem Netzteil des Polaris Vorverstärker – ist durch das Netzteil von der Netzspannung isoliert und erzeugt reinen Wechselstrom, der anschließend zu den Gleichrichtern, den Filterschaltkreisen und den Spannungssteuerungen geschickt wird. Der Regenerator ist eigentlich ein kräftiger Verstärker, der ein sinusförmiges Wechselstromsignal von 200 Hertz erzeugt (gegenüber 60 Hertz in der Ayon) und von großen Ringkerntrafos gespeist wird (einem pro Kanal). Neu an diesem Netzteil ist der verfeinerte und komplexe Spannungsregler des Ausgangsregenerators. Der Trafo liefert perfekte +5 und ± 18 Wechselspannung. Der erste wird benutzt um die Relais im Audioschaltkreis mit Strom zu versorgen, der letztere wird in der Verstärkersektion weiter gefiltert und kontrolliert und liefert ± am Ausgang. Die Kaltgerätebuchse ist geschirmt – ich vermute sie beinhaltet einen Netzfilter.

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Das Verstärker-Modul ist auch in drei Teile getrennt, wobei diese unterschiedliche Größenverhältnisse aufweisen. Im Zentrum, zwischen zwei dicken Aluminium-Schutzwänden, sitzt das Phono-Steckmodul, das auf die Hauptplatine aufgesteckt wird. Es basiert auf ICs und es kommen auch Wima-Kondensatoren und mehrere Relais zum Einsatz – letztere, um die Verstärkung der Schaltkreise und die Lastkapazität des Tonabnehmers zu wählen. Die Verstärker-Schaltkreise, die Ausgangsstufe und der Lautstärkeregler, alle in Doppelmono, befinden sich auf beiden Seiten der Phonoplatine. Jeder Kanal besteht aus drei Steckmodulen mit den vorgenannten Schaltkreisen. Sie werden auf eine große Hauptplatine gesteckt und von einem Faradayschen Käfig geschützt. Der Käfig wird vom Hersteller informell als „Motorblock“ bezeichnet. Bei den Verstärker- und Pufferstufen werden ICs eingesetzt. Der Lautstärkeregler ist mit schaltbaren diskreten Widerständen aufgebaut. Es ist dies die vierte Generation des Lautstärkereglers, der auf Levinsons Idee beruht. Erstmals erschien er 1990 im No. 28 Vorverstärker. Der Hersteller rühmt sich, dass dies der erste „transparente“ Lautstärkeregler war. Die Lautstärke kann in Ein-Dezibel Schritten um bis zu 23 Dezibel und danach in 0,1-Dezibel angepasst werden. Die Eingangsverstärkung wird in vier Stufen gewählt: 0 Dezibel, 6 Dezibel, 12 Dezibel und 18 Dezibel.

Auf der Rückseite befindet sich die Schaltung mit den Eingangsbuchsen, die über Relais aktiviert werden. Die RCA-Buchsen werden von Levinson hergestellt. Sie benutzen Teflon® PTFE als Dielektrikum. Jede Eingangsschaltung verwendet zwei Relais in der T-Spulen Konfiguration. Deren Kontakte sind aus vergoldetem Silber hergestellt. Wichtig ist dabei die Art und Weise, wie man mit unbenutzten Eingängen umgeht. Die Relais trennen sowohl das Signal als auch die Erdung der RCA-Eingänge. Der Signalweg ist auch physisch in der Mitte mit der Erdung verbunden. Das erlaubt eine komplette Trennung aller Eingänge von der Audio-Schaltung und auch der Eingänge untereinander. Wir sprechen hier von einer Übersprechdämpfung von mehr als 120 Dezibel zwischen den beiden Kanälen jedes Eingangs. Mark Levinson nennt diese Lösung „virtuell ausgesteckte Schaltungstopologie“. Alle gedruckten Leiterplatte- verwenden das high-speed Nelco Laminat mit vergoldeten Leiterbahnen und Lötpad.

Herstellerangaben
Mark Levinson No. 52
Phono Eingänge  
Eingangsüberlastung >100mV bei 1kHZ (40 dB Eingangsverstärkung)
>10mV bei 1 kHz (60 dB Eingangsverstärkung)
Frequenzgang + 1 dB (RIAA-Entzerrung)

Eingangsimpedanz
 
Ohmscher Widerstand 3,3 Ω, 5,0 Ω, 7,7 Ω, 10 Ω, 33 Ω, 50 Ω, 77 Ω, 100 Ω, 330 Ω, 47 kΩ (wählbar)
Kapazitive Last 50 pF, 100 pF, 150 pF, 200 pF, 250 pF, 300 pF, 350 pF, 0,01 μF (wählbar)
Eingangsverstärkung +40 dB, +60 dB bei 1 kHz (wählbar)

Line Eingänge
 
Lautstärkeregelbereich 80,0 dB
Frequenzgang 10 Hz–40 kHz (+0,2 dB)
Eingangsimpedanz 100kOhm
Maximale Hauptausgangsspannung 16 V – symmetrische Anschlüsse (XLR)
8 V – asymmetrische Anschlüsse (Cinch)

Eigenrauschen

<120 dB (20 Hz–20 kHz, Eingang begrenzt, symmetrisch)
Eingangsverstärkung 0 dB, +6 dB, +12 dB, oder +18 dB (wahlbar)
Ausgangsimpedanz <20 Ohm – symmetrische Anschlusse (XLR)
<10 Ohm – asymmetrische Anschlusse (Cinch)
Leistungsaufnahme max. 65 W
Abmessungen (H x B x T) Controller – 79 mm x 438 mm x 330 mm;
Vorverstärker – 140 mm x 438 mm x 330 mm
Gewicht Controller – 11,4 kg;
Vorverstärker – 15,9 kg
Gesamt – 27,3 kg

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Samstag, 13 Dezember 2014 01:00

Mark Levinson No. 52, Teil 1

Jedes Unternehmen hat seinen eigenen sogenannten „Gründungsmythos“ – in der westlichen Wissenschaft bezieht man sich auch oft auf den ursächlichen Mythos vom griechischen Wort aitiov. Der Gründungsmythos von Mark Levinsons Firma und infolgedessen auch Levinson selbst war der LNP-2 Vorverstärker, der 1972 auf dem Markt kam.

Nach Levinsons Worten, die er bei verschiedenen Anlässen später zum Besten gab, benötigte er für seinen Privatgebrauch einen hochwertigen Vorverstärker, den er entwarf und deshalb baute. Der LNP-2 erzielt noch immer hohe Preise auf dem Gebrauchtmarkt und ist besonders hoch geschätzt in Japan, wo er immer noch neben hochpreisigen aktuellen Flaggschiff-Modellen in Erscheinung tritt. Es überrascht daher nicht, dass der Audiohersteller Mark Levinson seit Erscheinen des No. 32 Referenz-Vorverstärkers im Jahre 1998 keinen Referenz Vorverstärker mehr im Programm hatte. Ein solcher musste sich nicht nur dem legendären LNP-2 sondern auch anderen zeitgenössischen, wirklich sehr guten Vorverstärkern im Vergleich stellen. Und es vergingen wiederum viele Jahre, bevor die Firma beschloss, den nächsten Schritt zu machen, der durch neuere und bessere Materialien und auch durch das gewonnene Know How bei der Produktion anderer Audio-Komponenten möglich wurde.

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Die No. 32 war ein außergewöhnliches Audio-Gerät, ein Vorverstärker mit zwei Gehäusen, der buchstäblich die Spielregeln veränderte. Das Vorgängermodell, der Vorverstärker No. 28, folgte der Trennung, die allgemein bekannt und überwiegend in der Audio-Welt zum Einsatz kam. Ein Gehäuseteil beherbergte die Audio-chaltung, der andere das Netzteil. Eine durchaus rationelle Lösung, die weithin gut funktioniert. Dennoch war der No. 38 wesentlich mehr als nur ein „zweiteiliger Vorverstärker“. Mark Levinson beschloss, einen Mikroprozessor einzusetzen, der alle Schaltkreise kontrolliert und fügte ein Display hinzu. Diese zwei Komponenten sind allerdings berüchtigt für hohes Rauschen und Interferenzen mit dem Audio Signal.

Daher wurde das Gerät entgegen der logischen Entwicklung ein bisschen geteilt: Der Gehäuseteil, der den Lautstärkeregler und den Eingangsschalter sowie alle Stellknöpfe und Display Bildschirme beinhaltet, beherbergt auch den Mikroprozessor und das Netzteil. Die eigentliche Verstärkerschaltung ist dagegen mit allen Aus- und Eingangsbuchsen im anderen, größeren Gehäuse untergebracht, an dem keine Manipulationen möglich sind. Die beiden Chassis werden mit drei Kabeln verbunden. Zwei davon sind Netzkabel für die Audio Sektion – getrennt für den linken und rechten Kanal – und das dritte Kabel sorgt für das Steuersignal und die Stromversorgung der Relais.

Der Vorverstärker sieht wirklich wahnsinnig gut aus und wird von vielen Audio-Redakteuren für ein potenzielles Referenzgerät gehalten. Ich habe es zum Beispiel beim Chefredakteur des Japanischen Stereo Sound in der Geräteliste entdeckt, in dessen Anlage auch der Tech DAS Air Force One – mein Traumlaufwerk – integriert ist.

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Lassen Sie mich eines klarstellen, ohne um den heißen Brei herumzureden: Die No. 52 ist einer der besten Vorverstärker, die ich je gehört habe. Es ist immer schwierig, eindeutig zu konstatieren, dass etwas „das Beste“ ist, denn diese Art von Statement ist höchst verdächtig angesichts der Unterschiede zwischen verschiedenen Audio-Anlagen, Benutzerpräferenzen und auch Erwartungen. Wenn man so objektiv wie möglich sein will, ist er in einigen Punkten eine Referenz-Audiokomponente. Er ist ein Werkzeug, das meine Arbeit und die meiner Kollegen wirklich erleichtert, eine Komponente, die eine Art „Herzstück“ eines jeden Topsystems markiert. Solange sich Leute für das Beste vom Besten interessieren, bleibt das so. Wenn man vor der Anlage mit der Mark Levinson als Bindeglied zwischen anderen Systemkomponenten sitzt, neigt man dazu, nicht viel darüber nachzudenken, und genau das ist wahrscheinlich ihr wesentliches Merkmal.


Wenn man von einem Werkzeug spricht, entpersonalisiert man dieses als ein lebloses, kontrollierbares Objekt. Die No. 52 ist offensichtlich ein Gegenstand. Aber jedes Objekt und jeder Gegenstand, der mit Kunst zu tun hat, hat seine eigene Persönlichkeit, die wir nicht nur als ein Haufen Blech, Silizium oder Plastik wahrnehmen, sondern fast als eigenes Wesen. Was uns immer wieder in Erstaunen versetzt, gerade wenn wir mit Top-Audio-Komponenten bestens vertraut sind, ist die Auflösung dieses Vorverstärkers. Im Gesamtbild bedeutet das eine interessante und zugleich glaubwürdig, realistisch Wiedergabe.

Man entdeckt mit diesem Vorverstärker bei jeder Aufnahme, dass er etwas offenlegen, dem Hören zeigen will, weil der Levinson ganz begierig danach ist,das mitzuteilen, was er von der Quelle geliefert bekommt. Bitte unterschätzen Sie das nicht. Ich denke nicht, dass ich etwas Neues verkünde, wenn ich sage, dass eine ähnliche Beschreibung auch für andere Flaggschiff-Produkte der achtziger und neunziger Jahre passt, die man heute schlichtweg nicht mehr hören mag. Nach den Maßstäben ihrer Technologie und Spezifikationen ihrer Zeit waren sie damals das achte Weltwunder. In Wahrheit klangen sie wie ein Albtraum: hell, scharf und leer. Dennoch wurden Adjektive wie „transparent“, „verfärbungsfrei“ und „präzise“ für sie verwendet und all diese Attribute wären heute wahr ,wenn man sie auf die No. 52 bezieht. Die Revolution in der Wahrnehmung von High End, der sich die großen Unternehmen unterzogen, ist so elementar, das man schwerlich von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung sprechen kann: Obwohl Mark Levinson auf dem Gebiet der Vorverstärker immer an vorderster Front war, offenbart der ML No. 52 eine völlig neue Qualität verglichen mit den Vorgängermodellen.

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Zunächst einmal hat der No. 52 eine außergewöhnlich reiche, körperhafte und satte Wiedergabe der mittleren Töne. Als nächstes fallen seine strahlenden und starken Höhen auf, die gepaart sind mit einer hervorragenden tonalen Qualität; diese ist tatsächlich besser als die der folgenden Röhrenverstärker, die in meiner Wertschätzung ganz oben liegen: der Tenor Audio Line1/Power1, der Ayon Audio Spheris II und der CAT SL1 Legend. Am oberen Ende ist er auch besser als die beiden Transistor Vorverstärker Accuphase C-3800 und die Soulution 720. Es ist einfach eine völlig neue Qualität, die auch zeigt, dass die Demarkationslinie zwischen Röhren- und Transistoren zumindest bei den Vorverstärkern seine Bedeutung verliert.

Ich hoffe, dass ich klar gemacht habe, dass der Klang nicht nur eine Sammlung individueller Frequenzbereiche ist. Aus diesem Grund ist alleine die Beschreibung der Höhen eine kunstvolle Übung. Wir sind aber im Audiobereich an dieses Procedere ein bisschen gewöhnt; das ist eine der Techniken. den Klang zu beschreiben. Vor allem, wenn wir uns daran erinnern, dass die Höhenwiedergabe jeder Audio-Komponente als Schlüssel für die Glaubwürdigkeit der Gesamtperformance angesehen wird. Das kann mit einer leicht runden und warmen Höhenwiedergabe einhergehen wie bei der Polaris III von Ayon, der SL 1 Legend von CAT, der 720 von Soulution und der Line1 von Tenor (in aufsteigender Reihenfolge). Man kann aber auch versuchen, den Klang präzise und mit hoher Auflösung und trotzdem noch mit einem bisschen Wärme zu reproduzieren wie mit der C-3800 von Accuphase und der Robert Koda Takumi K-15.

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Die Informationen, die in den Höhen übertragen werden, beschränken sich nicht nur auf den direkten Klang, sondern beeinflussen auch noch die Obertöne der tiefsten Bassfrequenzen. Die Levinson präsentiert diese in sich stimmig als Fortsetzung des Grundklanges. Sie trennt niemals die hohen Töne von den darunterliegenden Lagen.


Mit solch einer außergewöhnlichen Auflösung und gleichermaßen guten Trennschärfe zeigt sie eine besonders gute Leistung, da dies immer ein Bereich war, wo High End an seine Grenzen stieß. Es war auch kein Zufall, dass ich die No. 52 mit Röhrenverstärkern wie meinem eigenen Polaris III verglich. All diese Geräte scheinen in geringfügiger Weise etwas zu verschleiern. Natürlich lassen sie alle nicht so teueren Geräte weit hinter sich und beweisen, dass ihr Klang außergewöhnlich ist. Dennoch ist der amerikanische Vorverstärker in dieser Hinsicht besser und es gibt keinerlei Grund, hier nicht Klartext zu reden.

Es ist auch kein Zufall, dass dies der einzige Vorverstärker ist, der mich hören ließ, was alles im UV 22 Super CD Encoder von Apogee Electronics Corporation steckt. Der UV22 ist ein spezieller Wandler mit einem eigenständigen Logo – er ist ein wichtiger Teil im Programm des Herstellers. Sein Ziel war es, der CD mehr an Informationen zu entlocken als gewöhnlich mit dem Red Book Standard möglich ist. Apogee behauptet, dass der UV22 dem Audio-Signal ein nicht hörbares hochfrequentes Bias-Signal hinzufügt. Dies soll der CD zu einer 20-Bit-Auflösung verhelfen obwohl sie eigentlich auf 16-Bit begrenzt ist.

Auch andere Hersteller haben sich mit dieser Technologie beschäftigt. Es ist eine klassische Fehlerdiffusion durch Formung von Störgeräuschen. Apogee hat dabei einen eigenen Algorithmus ausgetüftelt und beansprucht für sich, besser zu sein als alle anderen Lösungen, wie zum Beispiel das Super Bit Mapping von Sony. Die Auswirkungen waren dennoch unterschiedlich. Bei einer Reihe von Aufnahmen wirkten die Höhen hell mit einem unnatürlich spitzen Charakter. Jedoch zeigten bessere Aufnahmen eine Besonderheit. Der Klang war dabei noch eine Spur heller aber die Gesamtheit der Hochtoninformationen war außergewöhnlich. 

Das Album mit Sonaten von Brahms und Beach von Arturo Delmoni und Yuri Funahashi wurde auf diese Weise produziert. Der Produzent ist John Marks, der mit Robert C. Ludwig die Mastering Arbeit leistete. Es war die Levinson, mit der ich dieses Werk erstmals so klar hörte. Die Höhen klangen ebenso gut und in mancher Hinsicht sogar besser als bei den besten mir bekannten Röhrengeräten. Ich bin immer noch dabei, die Stratos III von Ayon zu begutachten und gebe zu, dass ich die Flaggschiff-Vorverstärker von Lamm und Kondo noch nicht gehört habe. Aber im Leben gibt es immer wieder Überraschungen. Und die Tatsache, etwas nicht zu kennen, sollte uns nicht zum Schweigen veranlassen. Das wäre wohl verrückt. Für den Augenblick ist es, wie es ist – die Mark Levinson zeigt uns den Weg ans Ziel.

Das ist umso wichtiger, als die Wiedergabe der Mitten bei der No. 52 in einer sehr ähnlichen Weise erfolgt. Nachdem ich eine ganze Reihe von CDs hörte und meine Regale und CD-Boxen durchstöberte, saß ich da, schrieb meine Gedanken und Eindrücke auf und selektierte sie sodann während der Hörsitzungen nach der Relevanz ihrer Beurteilung. Dabei stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der CDs Klavieraufnahmen waren oder solche, bei denen ein Klavier eine wesentliche Rolle spielte. Der Klang der No. 52 ist so gut ausgewogen, dass dieses notorisch schwierig wiederzugebende Instrument zum Leben erwachte und immer glaubwürdiger wurde.

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Gould klingt auf der Gold-CD Goldberg Variationen von 1981, wenn die Polaris III Teil der Kette ist, warm und geht so in die Magengrube, dass es ein wahres Vergnügen ist. Die Levinson ging jedoch noch weiter. Der Klang war nicht mehr so „kuschelig“ (obwohl ich das ungeheuer gerne mag), aber es kam einfach mehr Musik rüber. Die Auflösung – und ich meine hier die richtige und nicht eine vorgetäuschte – brachte nicht nur mehr Details. Letzteres ist eine Funktion der Differenzierung und der Fähigkeit, in sehr kurzer Zeit eine Vielzahl von Klanginformationen zu liefern, und sie zu etwas viel Größerem zu verbinden. Das alles führt zu einem im besten Sinn des Wortes warmen Klang und eben nicht zu einer manipulierten tonalen Veränderung. Dank dieser Fähigkeit hörte ich zum ersten Mal die wahren Körper und den Zusammenhang zwischen den murmelnden Gould und dem Klavier. Das Klavier stand im Vordergrund mit seinem eigenen Hall und Gould saß etwas weiter weg mit mehr Hall. Das Klavier markierte den direkten Klang und Gould war der etwas zurückgestellte. Für mich war das eine unglaubliche Erfahrung und eine noch bessere Verbindung zur Musik, die mich in gute Stimmung versetzte.

Eine perfekte tonale Differenzierung ist das eine, aber die Feinabstufung der Dynamik, die diese Komponente produziert, ist noch einmal etwas viel Größeres. Niemals zuvor habe ich vorher so gut die Wiedergabe von Trommeln von Aufnahmen aus den fünfziger und sechziger Jahren gehört wie bei Jim Halls Trio-Album Blues on the Rock. Auch habe ich nie einen solch unglaublich hohen Grad an Überlagerungen und realen Unterschieden zwischen den einzelnen Instrumenten geahnt wie auf dem Album Salzau Music on the Water vom Trio Danielsson, Dell und Landgren. Die Differenzierung der Dynamik und das Timing sind elementar für die Wiedergabe von Musik. Ohne diese ist es schwierig, überhaupt ein Musikstück zu besprechen. Der Levinson kann das besser als alle anderen Vorverstärker, die mir bisher über den Weg kamen. Auch passive Vorverstärker, die ich nicht mag, die aber nichts desto trotz einen ausgezeichneten Rhythmus bieten, wirken im Vergleich dazu zusammengepresst und verlangsamt.

Ende des ersten Teils - Fortsetzung folgt...

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Es kommt nicht alle Tage vor, dass Dynaudio einen neuen Lautsprecher auf den Markt bringt. Die dänische High End Manufaktur zeichnet sich seit ihrer Gründung im Jahre 1977 durch eine im besten Sinne des Wortes konservative Modellpolitik aus, die nicht zuletzt auch für Wertbeständigkeit beim Lautsprecherkauf sorgt. Das gilt auch für das neueste Modell der beliebten Contour Serie, die S 3.4 Limited Edition.

Die schlanken Dynaudios wirken wie Klangskulpturen und bereichern jeden Wohnraum
Die schlanken Dynaudios wirken wie Klangskulpturen und bereichern jeden Wohnraum

Als Liebhaber klassischer Automobile machte mir Dynaudio Produktmanager Roland Hoffmann am Telefon gleich den Mund wässrig als er mir versprach, dass die neue Contour 3.4 auch in Bubinga lieferbar sei und dies dem Interieur eines klassischen alten Jaguars entspreche. Für den Test haben wir dann jedoch die Ausführung in Nussbaum geölt verwendet, da die der Bubinga Ausführung aufgrund von Lieferengpässen erst zwei Wochen später verfügbar gewesen wäre.

Den ersten sehr kritischen Test bestand die neue Dynaudio dennoch bereits unmittelbar nach dem Auspacken und Aufstellen im Wohnzimmer. Meine Ehefrau bemerkte sogleich, dass die Contour 3.4 LE besser ausschaue als meine eigenen Lautsprecher. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber klar ist, dass die schlanken Dynaudio Schallwandler wie Skulpturen wirken und daher nahezu jeden Wohnraum optisch bereichern – sofern Sie nicht gerade ein Freund von Gelsenkirchener Barock sind.

Viel Liebe zum Detail: Die Metallplatte mit der Ausfräsung für den Esotec-Hochtöner soll die Übertragung von Bassresonanzen verhindern
Viel Liebe zum Detail: Die Metallplatte mit der Ausfräsung für den Esotec-Hochtöner soll die Übertragung von Bassresonanzen verhindern

Das Auge isst mit bei der Form und den echten Edelholzfurnieren, aber wie sieht es aus mit den nicht minder wichtigen inneren Werten? Davon hat die neue Contour 3.4 eine ganze Menge. Das fängt schon beim Gehäuse an, wo die Innenwände mit einem speziellen, sehr dichten Material gedämpft sind, um auch kleinste Resonanzen zu absorbieren. Kreuzverstärkungen an entscheidenden Stellen gewährleisten zudem eine solide und starre Konstruktion, die bei der Klangreproduktion Präzision verspricht.

Um Mikrofonie-Effekte zu vermeiden, ist die Frequenzweiche in einem eigenen Block zwischen den integrierten Standsockel und dem eigentlichen Gehäuse platziert. Neben der Eliminierung von unerwünschten Vibrationen und Resonanzen wird dabei noch ein wichtiger Aspekt des Signalflusses optimiert: Die goldbeschichteten hochwertigen WBT Terminals haben nämlich auf diese Weise den kürzesten Signalweg zur Weiche. Für die Innenverkabelung kommt ausschließlich hochreines OFC Kupfer zum Einsatz. Besondere Sorgfalt genießt auch die Verklebung der einzelnen Weichenbauteile. Alle klangsensiblen Teile werden mit einem speziellen Kleber montiert, der Resonanzen aller Art wirksam absorbiert.


Zwei dieser Bassmitteltöner mit Membranen aus Magnesium-Silikat-Polymeren (MSP) sorgen für eine präzise und kontrollierte Wiedergabe
Zwei dieser Bassmitteltöner mit Membranen aus Magnesium-Silikat-Polymeren (MSP) sorgen für eine präzise und kontrollierte Wiedergabe

In die 6-Dezibel-Frequenzweiche flossen speziell für die hohen Töne auch Erfahrungen und Bauteile der Referenzbox Consequence Ultimate Edition ein. Ein extrem linearer Filmwiderstand soll hier für eine besonders reine Hochtonwiedergabe sorgen.

Die Lautsprecherchassis produziert Dynaudio traditionell selbst und seit vielen Jahren ausschließlich für den Eigenbedarf. Für die Hochtonwiedergabe setzt man auf den bewährten Esotec Hochtöner mit Doppelmagnet, die eine besonders hohe Genauigkeit in der Klangreproduktion gewährleitsen sollen. Dafür wurde die Materialstruktur extra präzise beschichtet, was auch am Glanz der Oberfläche sichtbar ist. Dynaudio verspricht sich davon eine überaus weiche und klare Wiedergabe von Frequenzen über 40 Kilohertz. Damit der Hochtöner von Bassvibrationen verschont bleibt, wurde zudem extra die Metallfront passgenau eingefräst.

Die in der Contour verwendeten beiden Bassmitteltöner der Zweiwege-Boxen verfügen über resonanzarme Chassiskörbe aus Aluminiumdruckguss. Auch hier kommt die beste Dynaudio Technologie mit MSP (Magnesium-Silikat-Polymeren) Membranmaterial und Aluminiumschwingspulen auf Kapton-Spulenträgern zum Einsatz. Ziel hierbei ist wiederum eine präzise und kontrollierte Signalwiedergabe.

Hoher konstruktiver Aufwand: Einfräsungen auf der massiven Metallwand, die für maximale Steifigkeit der Bassmitteltöner sorgt
Hoher konstruktiver Aufwand: Einfräsungen auf der massiven Metallwand, die für maximale Steifigkeit der Bassmitteltöner sorgt

Traditionell bei Dynaudio ist die ungewöhnliche Positionierung der einzelnen Chassis, die genau umgekehrt angeordnet sind. Durch den unten liegenden Hochtöner wird die Abstrahlung optimiert und dank unterschiedlich langer Laufzeiten kommen die Signale gleichzeitig beim Hörer an. Praktisch und klar klangverbessernd sind die von der größeren Dynaudio Confidence Modellen abgeleiteten verstellbaren stabilen Spikes, die mit Inbus feinjustiert werden. Durch die Integration der Spikes in die separate Bodenplatte steht der Lautsprecher fest wie ein Fels in der Brandung.

Bei der Aufstellung empfiehlt Dynaudio einen Mindestabstand von circa einem halben Meter. Diese Empfehlung hat sich in der Praxis bestens bewährt.

Der große mechanische Aufwand in Zusammenhang mit den verwendeten Bauteilen sowie das Feintuning mit viel Liebe zum Detail ließ meine Erwartung auf die klanglichen Auswirkungen in die Höhe schnellen. Und tatsächlich – so viel sei schon mal verraten – sie wurde nicht enttäuscht.

Kürzeste Wege in der Frequenzweiche, die vom Gehäuse vollständig entkoppelt ist. Mundorf Kondensatoren sorgen für Wohlklang
Kürzeste Wege in der Frequenzweiche, die vom Gehäuse vollständig entkoppelt ist. Mundorf Kondensatoren sorgen für Wohlklang

Vorab aber noch eine Bemerkung zu den mitgelieferten Bassreflexstopfen aus Schaumstoff: Je nach Hörraum aber auch nach persönlicher Hörpräferenzen kann es durchaus sinnvoll, sein diese Abdeckungen zu verwenden. Die Bassreflexbox mutiert damit quasi zur geschlossenen Box. Der Stopfen dämpft die rauminduzierte Verstärkung der tiefen Frequenzen. Dadurch soll ein klarerer und strafferer Klang erzeugt werden, wenn die Lautsprecher zu nahe an der Wand positioniert sind.


In meinem Hörraum, der mit 60 Quadratmetern Fläche allerdings relativ großzügig bemessen ist, war gut nachvollziehbar, dass die Schaumstoffstopfen eine etwas höhere Präzision bewirkten. Letztendlich entschied ich mich jedoch dafür, die Bassreflexstopfen nicht zu verwenden, denn mein individuelles Hörvergnügen und auch die Dynamik war dann nochmals etwas größer. Nicht jeder High End Liebhaber ist aber in der glücklichen Situation so viel Platz zu haben. Deshalb kann ich an dieser Stelle nur die Empfehlung geben, die Stopfen in den eigenen vier Wänden selbst zu probieren.

Das eben angedeutete Hörvergnügen will ich Ihnen aber gerne näher erläutern: Schon nach wenigen Aufnahmen wurde die Grundcharakteristik der Contour S 3.4 LE deutlich. Auffällig ist eine sehr lebendige und dennoch warme Klangwiedergabe. Ich muss gestehen ,dass ich seit der Erfindung der Fernbedienung zu den ungeduldigen Zappern gehöre und bei vielen Songs oft nur kurz einzelne, mir besonders wichtige Passagen anhöre. Beim Test der Dynaudio hörte ich zu meiner eigenen Überraschung viele Stücke tatsächlich bis zu Ende. Der Lautsprecher wurde einfach nie lästig!

Wertige WBT-Terminals an der Rückseite zwischen Gehäuse und Bodenplatte
Wertige WBT-Terminals an der Rückseite zwischen Gehäuse und Bodenplatte

In den Mitten- und Höhenlagen wurden besonders Frauenstimmen klar und offen abgebildet. Der Mund einer Sängerin, egal ob Katie Malua, Jenny Evans oder Radka Toneff hatte stets realistische Proportionen und wirkt niemals wie mit Botox aufgebläht. In der räumlichen Abbildung ist es mir gerade bei Stimmen besonders wichtig, dass man erkennt, wie groß eine Sängerin oder ein Sänger ist. Wer ab und und zu den Tatort mit Jan Liefers als Prof. Börne und seiner kleinen Assistentin Alberich sieht, mag diese wohl ganz putzig finden. Eine Stimmenwiedergabe auf der Höhe eines laufenden Meters ist für ambitionierte Musikliebhaber aber weniger prickelnd. Gerade hier kann die Dynaudio Box klar punkten. Stimmen rücken in der Wiedergabe etwas nach vorne. Die räumliche Tiefe ist gut, die Breitenabbildung jedoch noch etwas besser, denn oftmals ging die Wiedergabe bei guten Aufnahmen noch weit über die Lautsprecher hinaus.

Auch tiefe Männerstimmen wie in Hans Thessinks Klassiker „Call me“ kamen mit ausdrucksvollem Timbre. Nicht nur bei solchen Stücken zeigten die neuen Dynaudios, dass Dynamik ebenso zu Ihren Stärken gehört wie punktgenaue und präzise Abbildung. Ich ertappte mich mehrmals dabei, dass ich im rhythmischen Fluss der Musik meine Unterschenkel wippen ließ.

Sicherer Stand: Bequeme Einstellung des Gehäusefüße durch von oben zugänglichen Inbus
Sicherer Stand: Bequeme Einstellung des Gehäusefüße durch von oben zugänglichen Inbus

Neben der erfreulich guten Stimmwiedergabe gelingt es der Contour S 3.4 LE im besonderen Maße, Klavieranschläge realistisch wiederzugeben, eine Königsdisziplin für gute Lautsprecher. Einzelne Schallereignisse sind gut voneinander getrennt und erscheinen dennoch sowohl bei kleineren Ensembles als auch bei Aufnahmen mit großen Orchestern als ein harmonisches Ganzes. Das Saxophon – eines meiner Lieblingsinstrumente – auf Ben Websters „Gentle Ben“ stellte die Dynaudio überaus plastisch und realistisch dar. Das Anblasgeräusch war greifbar nahe. Bei Strawinskys Pulcinella Suite in der Version von Nelville Mariners Academy of St Martin in the Fields behielt die Contour S 3.4 LE auch bei komplexen Passagen stets den Überblick. Angerissene Gitarrenseiten wie in Nils Lofgrens „Keith don`t go“ offenbarten einen klangfarbenstarken seidigen Klang und saubere Höhen auch in den obersten Tonlagen.


Beim Test der tiefen Frequenzen verwende ich auch gerne ein Stück von Gerhard Oppelt, „Lindenkirche Berlin“. Durchschnittliche Lautsprecher geraten hier bei den extrem tiefen Orgelsequenzen schnell ins Dröhnen. Nicht so die Dynaudio. Der Bass wirkte tief und konturiert und offenbarte nicht einmal ansatzweise ein Dröhnen. Die vielen technisch konstruktiven Detaillösungen zahlen sich hier klar aus. Natürlich kann ein schlanker Lautsprecher bauartbedingt nicht solch einen mächtigen Tiefbass wie etwa die acht Mal so teure Dynaudio Consequence reproduzieren. Da setzt das Gehäusevolumen natürlich physikalische Grenzen, aber in der knackigen Basswiedergabe zeigt die S 3.4 LE beste Dynaudio-Gene.

Stabile Chassiskörbe aus Aluminiumdruckguss reduzieren Resonanzen; gewichtssparende Aluminiumschwingspulen ermöglichen mehr Durchmesser und mehr Windungen der Spulen
Stabile Chassiskörbe aus Aluminiumdruckguss reduzieren Resonanzen; gewichtssparende Aluminiumschwingspulen ermöglichen mehr Durchmesser und mehr Windungen der Spulen

Nicht bedenkend, dass in hifistatement.net schlicht Gerätebezeichnungen statt blumige Titel über den Artikel stehen, hatte ich die Überschrift „Klangskulptur für Geniesser“ gewählt. Das impliziert vielleicht für den einen oder anderen, dies sei nur ein Lautsprecher für schöngeistige Esoteriker. Das Gegenteil ist aber der Fall. Tatsächlich machen auch nicht audiophile kommerzielle Aufnahmen wie beispielsweise aus der about:berlin Serie – mit großer Lautstärke gespielt – mächtig Spaß. Unsere 22-jährige Tochter, die sonst fast nur Hintergrundmusik hört, hatte jedenfalls große Freude daran, mit Ihrem Freund aktuelle Hits und Lounge Musik zu hören und demonstrierte damit ganz nebenbei die Partytauglichkeit der Contour S 3.4 LE.

Hört man die Dynaudio einmal nicht mit voller Lautstärke, sondern eher leise im Hintergrund ist mir noch ein weiterer wichtiger Aspekt aufgefallen: Auch so waren Stimmen sehr präsent, Details gut durchhörbar und die räumliche Abbildung blieb dabei immer stabil.

STATEMENT

Den schwierigen Spagat Wärme, Detailreichtum, Räumlichkeit und Dynamik in Einklang zu bringen, meistert die neue Dynaudio S 3.4 Limited Edition mit Bravour. Trotz einer lebendigen, offenen Musikwiedergabe wird sie niemals lästig und offenbart bei unterschiedlichstem Musikmaterial ihre Stärken und klanglichen Meriten. Mit ihrem schlanken, skulpturartigen Gehäuse, echten Edelholzfurnieren und exzellenter Verarbeitung macht die Dynaudio Box zudem eine gute Figur in jedem Hörraum. Nicht nur an besinnlichen Wintertagen kann man mit diesem wirklich guten Schallwandler zum fairen Preis ganz tief und relaxed in die Musik einzutauchen.
Gehört mit
Plattenspieler Le Tallec Stad S
Tonarme Clearaudio Souther, Eminent 1
Tonabnehmer Van den Hul Grashopper
CD Transport Wadia 7
D/A Wandler Mark Levinson 360
Vorverstärker Classé Audio Omega und Gryphon Sonata Allegro
Endstufen mt-audio-design Monoblöcke
Kabel Sun Wire Reference, Audioquest
Zubehör Copulare Aural Endstufenständer, Copulare Laufwerkstisch
Herstellerangaben
Dynaudio Contour S 3.4 Limited Edition
Empfindlichkeit 86 dB
Empfohlene Verstärkerleistung > 30 Watt für kleine Räume
> 70 Watt für mittel große Räume
> 130 Watt für große Räume
IEC Langzeit-Belastbarkeit < 270 Watt
Impedanz 4 Ohm
Frequenzumfang (+/- 3 dB) 35 Hz - 25 kHz
Gehäusevolumen 44 Liter
Gehäuseprinzip 2-Wege Bassreflex
Übergangsfrequenz 2000 Hz
Frequenzweiche 6 dB/Oct
Gewicht 33,3 kg
Abmessungen (B/H/T) 357/1226/366 mm
Paarpreis 5750 Euro

Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
E-Mail mail@dynaudio.de
Web www.dynaudio.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 07 Dezember 2004 01:00

Dynaudio International GmbH

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Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
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Donnerstag, 04 Dezember 2014 01:00

Matrix Audio X-sabre

Ein Digital-Analog-Wandler, mit der Fähigkeit PCM einschließlich DXD und DSD zu übertragen, ist inzwischen nichts Ungewöhnliches mehr. Der X-sabre von Matrix Audio ist jedoch in sympathischer Weise anders und aus mehreren Gründen eine Vorstellung wert

Sehr schöne Bedienelemente: rechts einer von zwei haptisch sympathischen Kippschaltern. Die Beleuchtung der Anzeige ist außergewöhnlich und gelungen
Sehr schöne Bedienelemente: rechts einer von zwei haptisch sympathischen Kippschaltern. Die Beleuchtung der Anzeige ist außergewöhnlich und gelungen

Er ist auch keineswegs brandneu. Bereits im Frühjahr 2013 konnte man über ihn im Netz lesen. Zu bekommen war er nur über internationale Lieferanten per Ebay oder auf der Website des Herstellers in China. Nun hat sich Robert Ross als Importeur dieser Marke angenommen, die er neben einer Vielzahl namhafter Produkte jetzt in seinem Portfolio für den interessierten Kunden in Deutschland bereithält. Matrix Audio ist ein chinesisches Unternehmen. Einen guten Namen hat sich Matrix Audio seit Jahren mit preisgünstigen, aber exzellent verarbeiteten Kopfhörer-Verstärkern, DACs oder Kombinationen aus beidem gemacht. Unser X-sabre ist das Flaggschiff der Wandler-Palette. Es gibt ihn in mattschwarz und mattsilber. Im Boden des Gerätes ist ein Umschalter von 115 Volt auf 230 Volt eingelassen, so dass der X-sabre überall eingesetzt werden kann. Es empfiehlt sich der Kauf über den deutschen Vertrieb, da der Preisunterschied erfreulich bescheiden ist und dadurch einen Ansprechpartner vor Ort hat – man weiß ja nie. Auch ein Rolls Royce bleibt bekanntlich mal liegen.

Kein Apple Rechner im Einsatz? Dann hilft die beiliegende CD
Kein Apple Rechner im Einsatz? Dann hilft die beiliegende CD

Mit 1200 Euro liegt der X-sabre wie andere an dieser Stelle schon getestete, musikalisch gelungene DACs in einem Preissegment, das für anspruchsvolle Hörer ein sehr attraktives Preis-Klang-Verhältnis darstellt. Die Nutzung als USB-Wandler am Rechner ist sicherlich der vorrangige Einsatzbereich und deshalb auch bevorzugtes Thema dieses Tests. Neben dem Anschluss für USB bietet der X-sabre einen Eingang für digitale Signale per AES/EBU und S/PDIF-Koax. Einen Toslink-Eingang besitzt er nicht. Das Analogsignal stellt er sowohl über Cinch oder mit besonders viel Pegel als XLR zu Verfügung. Und er verfügt über einen Kaltgeräteanschluss für die Stromversorgung des integrierten Netzteiles. Somit hat er keines dieser von mir ungeliebten Stecker-Netzteile. Sein Besitzer kann ihm also nach Gusto ein hochwertiges Netzkabel spendieren.

Vorne befinden zwei, hinten einer dieser soliden Gerätefüße
Vorne befinden zwei, hinten einer dieser soliden Gerätefüße

Der Erstkontakt mit dem Matrix Audio ist sicher eine positive Überraschung. Damit meine ich nicht nur die schon äußerlich perfekte Verarbeitung, sondern auch das Gewicht: Drei-Komma-Sechs Kilogramm sind kein Leichtgewicht, vor allem bei diesen Proportionen. Mit einer Breite von 26 Zentimetern bei gut 20 Zentimetern Tiefe und knapp 8,4 Zentimetern Höhe inklusive der drei absorbierenden, soliden Gummi-Aluminium-Füße hat er ein enorm hohes spezifisches Gewicht. Woher das kommt? Das Aluminium-Gehäuse ist aus einem Block gefräst und besitzt intern Aussparungen für die einzelnen elektronischen Sektionen. Im Inneren ist er prall gefüllt, wie zum Beispiel mit einem Netzteil, das von einem üppig dimensionierten Ringkern-Trafo gespeist wird.


Die Front des X-sabre wirkt sehr dezent. Zwei versenkte, hochwertige Kipp-Schalter dienen der Wahl zwischen den drei Eingängen und der Inbetriebnahme. Acht kleine, hellblau leuchtende LED-Anzeigen informieren über die Art des digitalen Signals. Die linke gibt Auskunft darüber, ob das Signal eingelockt ist. Die nach rechts folgenden zwei indizieren DSD oder PCM. Die folgenden zwei sagen, ob ein 44,1kHz Signal oder 48 kHz anliegt. Die drei rechts informieren, ob die Frequenz 44,1 oder 48 bei PCM in zweifacher (88,2 oder 96 Kilohertz), vierfacher (176,4 oder192 Kilohertz) oder achtfacher (352,8 kHz oder 384 Kilohertz) Höhe anliegt. Bei DSD kann der X-sabre 64-fach (2,8 Megahertz) oder das 128-fache (5,6 Megahertz) verarbeiten. Im letzteren Fall leuchten dann die Anzeigen für DSD und „x2“ auf. Schön und erwähnenswert ist, dass das hellblaue LED-Licht nicht grell in die Augen strahlt, sondern angenehm mild leuchtet. Die Entwickler haben die LEDs nicht direkt hinter die Frontplatte eingesetzt. Vielmehr sitzen diese innen auf einer Platine und ihr Licht wird über Acrylglas-Stäbe auf die Front umgelenkt. Das macht einen sehr unaufdringlich feinen Eindruck – wie das gesamte Gerät.

Rückseitig klare Verhältnisse. Auf einen optischen Eingang hat man verzichtet. Es ist ja auch nicht übermäßig viel Platz. Dass ein Netzteil mit solidem Anschluss intergriert wurde, finde ich sehr erfreulich
Rückseitig klare Verhältnisse. Auf einen optischen Eingang hat man verzichtet. Es ist ja auch nicht übermäßig viel Platz. Dass ein Netzteil mit solidem Anschluss intergriert wurde, finde ich sehr erfreulich

In Punkto Wertigkeit unterscheidet sich der Matrix Audio von sämtlichen, mir bekannten Wandlern dieser Preisklasse, obwohl diese überwiegend ordentlich verarbeitet sind. Sein Äußeres strahlt das aus, was man an einem Apple MacBook schätzt, nämlich Wertigkeit in Material uns Ausführung. Gut, es fehlt der angebissene Apfel und der dezent eingravierte Matrix-Schriftzug auf der Oberseite hat noch keinen vergleichbaren Prestige-Faktor. Aber aus vollem Aluminium sind beide gefräst. Es stellt sich sofort eine gewisse Begehrlichkeit ein, dieses must-have-Gefühl, das die meisten von Ihnen, liebe Leser, von Dingen mit dem „gewissen Etwas“ kennen.

Wen bitte beeindruckt dieses Gehäuse nicht? Aus einem Aluminium Block gefrässt enthält es die Kammern für die einzelnen Baugruppen, die auf diese Weise sauber von einander getrennt sind
Wen bitte beeindruckt dieses Gehäuse nicht? Aus einem Aluminium Block gefrässt enthält es die Kammern für die einzelnen Baugruppen, die auf diese Weise sauber von einander getrennt sind

So erging es mir auf dem Analog Forum in Krefeld, wo ichdies auch bei anderen Betrachtern beobachten konnte. Dort bin ich dem X-sabre erstmalig leibhaftig begegnet und habe ihn gleich am Sonntagmittag mitnehmen können. Robert Ross, der deutsche Importeur, war so freundlich, ihn dafür sogar so den nachmittäglichen Besuchern vorzuenthalten – aber eigentlich hat ein DAC auf dem Analog Forum auch nichts zu suchen, oder? Der Matrix Audio X-sabre gehört zu den DACs, die DSD nativ verarbeiten können und zwar mit dem angesehene 9018 Chip des Herstellers ESS Sabre. Dieser erfreut sich weltweit bei renommierten DA-Wandler- Entwicklern großer Beliebtheit. In ihm sind schaltungstechnisch acht Wandler integriert, also vier pro Kanal. Das bedeutet, dass bei symmetrischer Schaltung jeweils zwei DACs parallel arbeiten. Wissenswert ist sicher auch, dass der ESS Sabre 9018 den DSD-Datenstrom intern wohl ins PCM-Format umwandelt, um dann nach Analog zu wandeln.

Die Netzteilplatine wird vom in einer eigenen Kammer isolierten Ringkern-Trafo versorgt…
Die Netzteilplatine wird vom in einer eigenen Kammer isolierten Ringkern-Trafo versorgt…

Letztlich zählt das klangliche Ergebnis, und dieses wird natürlich auch von der Player-Software mitbestimmt. In jüngster Vergangenheit setze ich neben Amarra vorrangig plus Audirvana ein, da es DSD weitergeben kann. Damien Plisson entwickelte sein Audirvana plus gerade in den letzten Monaten deutlich weiter. Ich verwendete während des Tests die Version 2.0.5, inzwischen ist die auch schon wieder überholt. Und das stört mich im Testbetrieb, auch wenn ich als Hörer ich die Verbesserungen selbstverständlich begrüße. Zudem führt das Experimentieren mit von im Netz publizierten Filter-Einstellungen zu deutlich wahrnehmbaren Klangunterschieden. Aber dadurch verändern sich natürlich die Test-Bedingungen, so dass bei vergleichenden Aussagen Vorsicht geboten ist.


…und beinhaltet üppige Speicher-Kapatität
…und beinhaltet üppige Speicher-Kapatität

Statt den X-sabre über den grünen Klee zu loben – was er sicherlich verdient hat –, will ich mit aller aus obigen Gründen gebotenen Vorsicht einmal versuchen, ihn in das Umfeld mir bekannter, anerkannt guter Mitbewerber einzuordnen. Da steht am Anfang Teacs absolut gelungener UD-501, der weit unterhalb der Tausend-Euro Marke angesiedelt ist. Auch er spielt sämtliche Formate, klingt frisch und munter, man könnte sagen, er hat Freude am Musizieren. So springt der Funke auf den Hörer über. Der X-sabre übertrifft ihn aber in puncto Klangfarben und vermittelt auch eine größere musikalische Glaubwürdigkeit, speziell wenn ich auf Klangkörper im Einzelnen und in ihrer Gesamtheit achte. Der deutlich teurere Auralic Vega spielt auf einem Niveau, das Besucher von Konzerten mit klassischer Musik nach meiner Meinung besonders zu schätzen wissen. Seine Natürlichkeit bei akustischen Instrumenten ist frappierend. Beeindruckend wie er offenbart kaum ein anderer DAC beispielsweise die Unterschiede zwischen den PCM- Formaten 96, 192 Kilohert und DXD. Andererseits kann der X-sabre bei elektronischer Musik durchaus selbst in diesem Vergleich ansprechender klingen. Nicht nur preislich dem X-sabre am nächsten kommt ihm der von mir im Juni getestete North Star Design Impulso. Dieser ist mit dem kleineren ESS Sabre Chip 9016 bestückt und meistert ebenfalls alle Formate. Ich habe ihn insgesamt wärmer und mit etwas mehr räumlicher Tiefe in Erinnerung. Dem steht die markante, plakative und Spannung vermittelnde Darstellung des Matrix Audio gegenüber. Allerdings bewegen sich die musikalischen Unterschiede im Bereich des persönlichen Geschmacks.

Der XMOS USB-Chip wird mittels separater Clocks mit 44,1kHz und 48 kHz und deren Vielfachen getaktet
Der XMOS USB-Chip wird mittels separater Clocks mit 44,1kHz und 48 kHz und deren Vielfachen getaktet

Der X-sabre zelebriert die Musik so, dass man stets geneigt ist, noch mehr zu hören. Das gilt nicht nur für die USB-Verbindung, sondern auch für die anderen digitalen Eingänge, die ich mit meinem Primare Player angesteuert habe. Klar umrissen gruppiert der Matrix Audio die Instrumente in einem nicht zu großen Raum. Bei Gregory Porters Water, die ich als LP und CD gern im Vergleich höre, wird der imposante Sänger in seiner Stimmgewalt glaubwürdig dargestellt. Bei komplexer Musik, also gerade bei Klassik, ist die tonale Balance so wunderbar ausgewogen, dass ich dem X-sabre Unauffälligkeit im positiven Sinne bescheinigen möchte. Er differenziert sehr gut und löst oben herum fein auf und ist dennoch nie aufdringlich. Auch nicht bei Hardrock, wo er das Geschehen druckvoll vorantreibt. Man könnte den Eindruck haben, der Matrix Audio würde sich der Musik anpassen. Bei Klassik ist er transparent und feinzeichnend, gleichzeitig homogen. Bei Hardrock geht er heftig zur Sache und bei Jazz erfreuen Klangfarben, Räumlichkeit und Luftigkeit – ganz klar ein Alleskönner.

Die Hauptplatine mit dem Sabre ES 9018 von ESS Technology (der große quadratische Chip oben links). Dieser Chip mit hoch-integrierter Architektur bietet vier Wandler pro Kanal
Die Hauptplatine mit dem Sabre ES 9018 von ESS Technology (der große quadratische Chip oben links). Dieser Chip mit hoch-integrierter Architektur bietet vier Wandler pro Kanal

STATEMENT

Der X-sabre stellt eindeutig eine Bereicherung in dieser gefragten Preisklasse dar. Er musiziert in jedem Genre überzeugend und ist zudem in der Lage, das Charakteristische eines Musikstils herauszustellen. Für alle, die es ehrlich und ohne Effekte mögen, ist er die erste Wahl. Zudem ist er schon rein äußerlich ein dezentes Schmuckstück, das man nicht nur benutzt, sondern mit dem man sich regelrecht identifizieren mag.

Mit seinem funktionalen Design und der überdurchschnittlich hochwertigen Verarbeitung ist der X-sabre durchaus ein Objekt der Begierde
Mit seinem funktionalen Design und der überdurchschnittlich hochwertigen Verarbeitung ist der X-sabre durchaus ein Objekt der Begierde

Gehört mit
Computer Apple MacMini, OS X 10.6.8
Audioplayer Amarra 2.4, Audirvana Plus 2.0.5
CD-Player Primare DVD 30
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfer
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden
Herstellerangaben
Matrix Audio X-sabre
Wandler ESS Technology ES 9018 Sabre32, vier D/A Wandler pro Kanal
Digitale Eingänge Coaxial und AES/EBU (16-32bit, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192 kHz)
USB (16-32bit, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352, 384 kHz, DSD x64, DSD x128)
Betriebssystem des Computers Windows XP/ Vista/7/8 (beiliegender Treiber erforderlich), Apple OS X 10.6.4 oder höher
Ausgangspannung 2,2 V RMS (Cinch), 6,8 V RMS (XLR)
Frequenzgang 20 Hz bis 20 hHz +/- 0,1 dB
Signal-Rauschabstand 127 dB 0 dB FS unbewertet, 129 dB 0 dB FS A-bewertet
Gesamtverzerrung +N 0,0003% bei 20 Hz, 1 kHz und 2o kHz, 0 dB FS
Kanal-Trennung 145 dB bei 20 Hz, 145 dB bei 1 kHz, 136 dB bei 20 kHz
Leistungsaufnahme < 10 Watt
Abmessungen 260 mm x 205 mm x 48 mm ( B x T x H )
Gewicht 3,6 kg
Preis 1200 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

Weitere Informationen

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Sonntag, 05 Dezember 2004 01:00

Robert Ross Audiophile Produkte GmbH

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de
Freitag, 03 Dezember 2004 01:00

Tron-Electric

Vertrieb
Tron-Electric
Telefon (UK) 01895 833099
Telefon (ausserhalb UK) +44 1895 833099
Web www.tron-electric.co.uk

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