Dienstag, 25 Juni 2024 06:45

Kefine Klanar

In der Welt ausgewachsener Kopfhörer sind planare, also magnetostatische Treiber schon lange keine Unbekannten mehr. Im In-Ear-Sektor dominierten dynamische und Balanced-Armature-Treiber. Magnetostatische Treiber fristeten ein Randdasein, bis sie vor einigen Jahren als erschwingliche Alleskönner einen regelrechten Hype auslösten.

So gesehen ist Kefine eigentlich denkbar spät dran mit ihrem Klanar-Planar-Magnetostaten In-Ear. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass man für einen vergleichsweise günstigen Preis eine ganze Menge Sound bekommt. Da bei einem Magnetostaten die gesamte, mit Leiterbahnen versehene Membranfläche gleichzeitig auch der Antrieb ist, wird ihnen gemeinhin ein schneller Antritt und eine hohe Auflösungsfähigkeit bis zu höchsten Frequenzen nachgesagt. Um ihnen tiefe Frequenzen zu entlocken, ist meist einen größere Fläche notwendig als beispielsweise bei konventionellen dynamischen Treibern. Außerdem brauchen sie meist etwas mehr „Saft“, um in Schwung zu kommen. Deshalb habe ich mich für den Test gegen die Ausführung mit normalem 3,5-Millimeter-Klinkenstecker und für einen 4,4-Millimeter-Pentaconn-Anschluss entschieden. So kann ich die Klanar am symmetrischen Ausgang meines FiiO M11 Plus ESS betreiben und profitiere von dessen Mehrleistung in diesem Modus.

Unaufdringliches Design mit sehr guter Passform
Unaufdringliches Design mit sehr guter Passform

Neben dem Kabel der Wahl umfasst der Lieferumfang noch eine kleine Tasche und eine Auswahl verschieden großer Silikonaufsätze. Das Design des Klanar ist nicht weiter der Rede wert: Schlicht und funktional mit kleinen, schönen Details wie der ornamentierten Schallöffnung. Die Verarbeitung ist, wie nicht anders zu erwarten war, sehr gut. Dieses Preissegment haben die chinesischen Produzenten im Griff und erlauben sich keine Fehltritte. Nach Kefines Philosophie, der Name setzt sich übrigens aus dem Namen des Gründers Ke und dem Wort „refine“ zusammen, wird das Gros des Budgets in den Klang und die Verarbeitung investiert und dafür auf überflüssiges Chichi verzichtet. Ich habe sowohl kleine Ohrmuscheln als auch sehr schmale Gehörgänge, und die Passform der In-Ears ist exzellent. Sie liegen, ohne zu drücken oder aufzutragen, in meinen Ohrmuscheln. In dieser Hinsicht punktet Kes refinement bei mir auch ohne ausgefallene Aufsatztips, deren „rolling“, also reges Durchtauschen zum Erreichen der besten Passform, in der In-Ear-Szene eigentlich zum guten Ton dazugehört. Ich sehe hier keinen Bedarf. Bei mir hat selten ein In-Ear werkseitig so gut gepasst. Zwar sind die Kefine nicht unbedingt ultraleicht, aber das fällt nicht weiter negativ ins Gewicht.

Die verzierte Schallöffnung zeigt, dass mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde
Die verzierte Schallöffnung zeigt, dass mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde


Ich beginne die Hörsession mit einem Schuss ins Blaue. Jan Garbareks „Twelve Moons“ vom gleichnamigen Album deckt, als zufällig gewählter Track, gleich mehrere Kernfähigkeiten des Treibers auf: eine – wie erwartet – hohe Auflösungsfähigkeit und eine überraschend großzügige holografische Abbildung. Insbesondere macht sich dies beim elektronischen Keyboard-Sound, der entfernt an eine Celesta oder ein imposant geratenes Toy-Piano erinnert, bemerkbar. Es lässt sich nicht nur ein Klangcharakter, sondern gleich eine Melange an Abstufungen des Instruments ausmachen, die sich über das Stück hinweg teilweise isoliert oder ineinander wabernd entfalten. Ergänzt um einige noch flächigere Synthsounds, Rasseln und Schlagwerk webt die Instrumentierung einen Klangteppich, in dessen Zentrum sich das Saxophon befindet. Die besondere Spielweise Jan Garbareks nebst Aufnahmetechnik fokussiert das Rohrblatt als Klangerzeuger überdeutlich. In dieser Aufnahme scheint der Korpus des Saxophons eher Beiwerk als Klangkörper zu sein.

Auf Wunsch können den Klanar andere Kabel mit 0,78-Millimeter-2-Pin spendiert werden
Auf Wunsch können den Klanar andere Kabel mit 0,78-Millimeter-2-Pin spendiert werden

Ganz anders verhält sich dies beispielsweise bei Dire Straits „Your Latest Trick“ vom leider oft sehr überstrapazierten Album Brothers in Arms, um mal beim Saxophon zu bleiben. Hier tritt das Rohrblatt als Klangerzeuger deutlich hinter einem runden, fetten Korpus-Sound zurück. Die Instrumente sind gleichermaßen in großzügiger Tiefenstaffelung aufgegliedert, auch wenn ich genretechnisch in einen eher anderen Bereich abgedriftet bin. Bei Rasseln, Congas, der mit Sidestick gespielten Snare, Tambourin, Hi-Hats und bei der Gitarre sowieso lassen sich verschiedene Hallräume wunderbar heraushören. Meine Vision Ears VE7 offenbaren vergleichsweise einen gänzlich anderen Maßstab an Feinauflösung insbesondere in der Stimme Mark Knopflers, aber wir sprechen hier von über dem zehnfachen des Preises der Klanars. Mit ihnen bleibt Mark gewohnt markig, geschmeidig und ist dabei eher in den gesamtmusikalischen Kontext eingebettet als prominent herausgehoben. Wer glasklar herausstechende Stimmen sucht, ist nicht ganz an der richtigen Adresse. In Sachen Glaubwürdigkeit der Instrumente und Stimmen sind die Kefine allerdings weitaus weniger als zehn Mal so weit von meinen Vision Ears entfernt, obwohl sie eine ganz leicht artifizielle Note in den Mitten nicht verbergen können und ihre Abstimmung eine gänzlich andere ist.

Hier ist der gesamte Lieferumfang sichtbar. Natürlich kommt der Klanar in einer Umverpackung, die nicht abgebildet ist
Hier ist der gesamte Lieferumfang sichtbar. Natürlich kommt der Klanar in einer Umverpackung, die nicht abgebildet ist

Der E-Bass verrät, dass bei tiefen Frequenzen etwas dicker aufgetragen, aber eben nicht geschmacklos übertrieben wird. Entweder ich bin in dieser Hinsicht über die Jahre unempfindlich geworden oder die Hersteller verstehen es immer besser, eine Bassbetonung anzubieten, ohne dass andere Frequenzbereiche zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere Stimmen bleiben unangetastet und werden nicht künstlich aufgedickt. E-Bass, Bassdrum und tief gestimmte Toms hingegen werden mit einem schönen Punch reproduziert und lassen sich nicht nur durchs Identifizieren ihrer Obertöne, sondern akustisch auch anhand von Frequenzen nachverfolgen, die man live wohl eher als Körperschall wahrnehmen würde. Das untere Frequenzspektrum ist definitiv eines der Glanzlichter der Abstimmung. Am obersten Ende hingegen mangelt es etwas an Auflösung, aber das ist mir lieber, als wenn übertrieben wird. Im Gegenzug weisen die Hochmitten eine deutliche Betonung auf. Die Klanars machen das alles in allem aber so charmant, dass man ihrem Charakter sofort aufgeschlossen gegenübersteht. Sie sprechen Hörer wie mich, für die ein Etymotic ER4SR ein ungeschlagener Klassiker ist, und denjenigen, für die es im Tieftonbereich gar nicht genug rumpeln kann, gleichermaßen an. Damit sind sie definitiv kein ausgewiesener Spezialist, sondern eher ein Allrounder mit Spaßfaktor. Bei „Beyond The Territories“ aus Atli Örvarssons Sundtrack zu The Eagle, können die Treiber zeigen, was in ihnen steckt. Anspruchsvollere Musik bereitet ihnen folglich keine Schwierigkeiten. Sie vermögen tiefste Bässe wiederzugeben und gleichzeitig das Sirren der Becken und Saiteninstrumente mit Präzision und Akkuratesse zu reproduzieren. Diese Eigenschaft macht den Hype um magnetostatische In-Ears aus und kommt auch bei den Klanars nicht zu kurz.


Beim Kauf muss man sich für einen 3,5-mm oder 4,4-mm-Klinkenstecker entscheiden
Beim Kauf muss man sich für einen 3,5-mm oder 4,4-mm-Klinkenstecker entscheiden

Kombiniert mit moderner, oft von extrem dichten Basslines dominierter und ohnehin stark komprimierter Musik, ist dies nochmals anziehender als bei anderen Genres. Der Bassbereich bekommt eine Extraportion Durchzug, ohne aber den Rest des Frequenzbereichs komplett abschreiben zu müssen, wie es leider bei der Großzahl der Bluetooth-Lautsprecher da draußen der Fall ist. Gerade beim jungen HiFi-Publikum dürfte Kefines In-Ear folglich Anklang finden. Bei Popsongs aus den Jahrzehnten jenseits des Milleniums fällt es hingegen oftmals gar nicht auf, dass die Klanars im Tiefbassbereich großzügig zulangen, da das Ausgangsmaterial teilweise gar keine Frequenzen dieser Größenordnung anbietet. Der Rest des Frequenzspektrums bleibt dabei stets leicht zugänglich und es ist eigentlich egal, welche Musik ich wähle, die Abstimmung der In-Ears passt immer. Dabei haben sie insbesondere in Sachen Bühne anderen Technologien etwas voraus. Weder spielen sie zu eindimensional, noch ziehen sie Instrumente zu weit auseinander, so dass sie ihre Beziehung zueinander verlieren.

STATEMENT

Abbildung, Auflösung und Bühne sind mitreißend gut und auch die anderen Fähigkeiten des Klanar sind ihrem Preis mehr als angemessen. Da kann man den höchsten audiophilen Anspruch auch mal im Hörraum lassen und unterwegs für kleines Geld mit einer perfekt dosierten, nicht maskierenden Portion Bass Spaß haben.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
Kefine Klanar
Treibertyp Planar/Magnetostat-Treiber
Treiberdurchmesser 14,5 mm
Frequenzgang 20 Hz – 40 kHz
Empfindlichkeit 105 dB +/-3 dB
Impedanz 16 Ω +/-15%
Kabellänge 1,2 m +/-0,2 m
Stecker 3,5 mm SE oder 4,4 mm BA
Gewicht 12.6 g
Preis 160 €

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext In der Welt ausgewachsener Kopfhörer sind planare, also magnetostatische Treiber schon lange keine Unbekannten mehr. Im In-Ear-Sektor dominierten dynamische und Balanced-Armature-Treiber. Magnetostatische Treiber fristeten ein Randdasein, bis sie vor einigen Jahren als erschwingliche Alleskönner einen regelrechten Hype auslösten.

Während der High End veröffentlichte Leslie Mandoki die neue Vinyl-Doppel-LP seiner Soulmates: A Memory Of Our Future. Schon die Liste der Mitwirkenden – unter anderen Ian Anderson, Al Di Meola, Mike Stern, Randy Brecker, Bill Evans, Till Brönner, Tony Carey und John Helliwell – macht sie zu etwas Einmaligem. Ebenso exquisit war die Aufnahmetechnik.

DS: Hallo, Herr Mandoki. Wir haben gestern bei der Pressekonferenz erfahren, dass Sie das letzte Album komplett analog aufgenommen haben. Da würden mich natürlich Details interessieren.
LM: Das war eine spontane Entscheidung und nicht einmal konzeptionell, sondern wir waren auf Tour, unserer Jubiläumstour, und Ian Anderson sagte bei einem Gespräch: „We are all aging different“. Ich schrieb diese Lieder, weil die Verhältnisse so in Unruhe sind, wir in eine Krise geraten sind: So ein Dunkel wie im Tunnel und ohne Licht am Ende des Tunnels. Und irgendwann kam Tony Carey (Rainbow) und sagte, „Puh, I really hate you for that, you did our best songs ever. Es ist eigentlich so, dass man solche Lieder mit 25 oder 22 schreibt, aber die müssen wir aufnehmen.“ Bei diesen Gesprächen redeten wir auch darüber, dass wir von unseren Vätern aus Woodstock gelernt haben, in der Rockmusik Verantwortung wahrzunehmen. In dieser Tradition sollte man eine Platte machen. Einer der Musiker, es könnte Mike Stern gewesen sein, fragte, ob ich noch die alten Analog-Maschinen im Lager habe. Ich habe ein großes Lager im Keller und sagte: „Ja, ich habe sie anständig eingemottet.“ Die habe ich dann auf den Lastenlift bei uns im Studio geschoben und – wow! – wieder nach oben geholt und wieder alles entmottet. Aber, mein Gott, wenn die Maschinen 20 Jahre nicht gelaufen sind, dann muss man die ein oder andere Röhre tauschen und auch Lötstellen ausbessern. Aber es war eine wunderschönes Zeit. Nach zwei Tagen habe ich dann den sich eigentlich im Ruhestand befindlichen Techniker wieder dazu geholt,
dann braucht es nur noch die richtige Mikrofonierung, den richtiger Raum, die richtigen Musiker, da braucht man weder Equalizer noch Kompressor. Wir haben alles puristisch auf die Zweizoll-Maschine aufgenommen.
DS: Was war das für ein Modell?
LM: Eine Studer A 800 MK III, und dann habe ich die 24 Kanäle auf eine Halbzoll-Maschine gemischt. Bei Greg Calbi New York bei Sterling Sound in New York haben wir dann das Mastering gemacht. Das ist eigentlich die Geschichte.
DS: Welche Halbzoll-Maschine haben Sie benutzt?
LM: Eine Studer A80.

Leslie Mandoki beim Interview
Leslie Mandoki beim Interview

DS: Ein bisschen ist ja auch das Band ein Kompressor, wenn ich in die Übersteuerung fahre.
LM: Ja natürlich! Wegen der Bandsättigung brauche ich keinen Kompressor. Aber ich habe auch noch alte Fairchilds. Ich habe noch alles. Aber die waren nicht wirklich im Einsatz.
DS: Einen so puristischen Ansatz finde ich klasse. Warum gibt's dann hinterher einen Immersive Mix?
LM: Nicht weil Dolby so viel Geld hat. (Lacht)
DS: Oder auch Apple.
LM: Also. Ich habe gesagt ich mache keinen Immersiv-Mix, weil der Mensch nur zwei Ohren hat, daher Stereo reicht und so weiter. Dann kamen Abgesandte auch von Apple und Dolby und versuchten mich zu überzeugen. Aber ich habe vermeintlich überzeugend erklärt, dass ich das nicht mache, weil ich nicht wollte, dass für unser Publikum irgendwas ohne einen Mehrwert entsteht, was nur so ein akustisches Gadget ist. Ich habe aber auch gesagt, wenn es eine Idee gibt, einen musikalischen, künstlerischen oder audiophilen Mehrwert zu erschaffen, dann mache ich das. Diesen Mehrwert habe aber ich nicht gesehen. Ich habe viele elektronische Alben produziert: Eine Sequenz einfach kreisen zu lassen, von oben nach unten, von rechts nach links macht für mich keinen Sinn. Wenn John Helliwel mit seinem Saxophon dort steht und der Hamond Spieler da und das Schlagzeug dahinter, ist das ein klares Stereo-Signal. Dann hatte ich aber die Idee: Wie ist das, wenn ich unser Publikum einlade, um mich herum zu sein. Und so kam es. Da gibt es einen Mehrwert. Das ist okay.
DS: Sind Sie bei der Aufnahme locker mit 24 Spuren ausgekommen?
LM: Das war nicht locker, aber dies Limitierung ist eine wunderbare Bereicherung, Weil man nur ein Gitarrensolo hat und nicht 20. Das mischt sich dann einfach, denn dann gibt es keine Nachbearbeitung mehr.
DS: Sind Sie völlig ohne Nachbearbeitung ausgekommen?
LM: Da gibt es ja keine Möglichkeit.
DS: Aber man könnte doch eine Spur noch einmal aufnehmen.
LS: Nicht unbedingt, wenn die Kapelle einmal zusammen gekommen ist und danach wieder über die ganze Welt verstreut lebt.
DS: Sind die Stücke alle First Takes oder durchgängige Aufnahmen?
LM: Nein. Die Magie entsteht durch lange Sitzungen, sogenannte „Reading Rehersals“. Wir entwickeln die Dinge. Durch dieses „Reading Rehersal“ entsteht das im Kopf und im Herzen, das Ganze. Und wenn wir dann spielen, dann gelingt es sehr häufig beim ersten Mal. Aber das setzt voraus, dass wir uns bei einem so komplizierten Song wie zum Beispiel „Enigma Of Reason“ anderthalb Tage darauf eingestimmt haben, an den Instrumenten sitzend, aber nicht wirklich spielend.
DS: Was für Mikrofone haben Sie verwendet?
LM: Die Klassiker, Neumann U87 natürlich, 414 von AKG. Große Klassiker eben. Ich habe auch sehr viele Röhrenmikros. Wie gesagt, alles irgendwo Klassiker, die eigentlich jeder verwendet.
DS: Wieviel Musiker waren jetzt insgesamt an der Platte beteiligt?
LM: In der Pressemappe zur Platte werden Sie sehen, dass es genau 24 sind.

Leslie Mandoki spricht auf der Pressekonferenz über sein neues Album
Leslie Mandoki spricht auf der Pressekonferenz über sein neues Album

DS: Als ich einen Kollegen, der gerade mal 30 Jahre alt ist, vor diesem Interview fragte, ob er Sie kennt, erzählte er, dass er Sie in einem Video während der Corona-Zeit gesehen hat, das er als sehr aufmunternd und musikalisch spannend in Erinnerung hat. Wie wichtig war Ihnen die Aktion? Sehen die das eher als politisches oder allgemein menschliches Engagement?
LM: Also bei Covid war die Welt von einem Wahnsinn heimgesucht, und ich stand dafür, dass jeder eine individuelle Entscheidung treffen kann, wie er mit dem eigenen Körper umgehen will. Ich hatte Covid kurz vor der Impfung. Meine Frau ist Ärztin und meinte ich werde sterben. Ich hatte da extremst hohe Belastungen und hätte nach allen medizinischen Erkenntnissen sterben müssen, aber ich hatte nicht einmal Kopfschmerzen. Ich wurde ziemlich am Anfang erwischt, durch eine Undiszipliniertheit eines Mitarbeiters, der die Kinder trotz klarer Absprachen zum Kindergarten gebracht hatte. Ich habe dann entsprechend lange damit gehadert, ob ich mich impfen lasse oder nicht. Die erste Impfung hatte ich ja sozusagen schon mal weg. Ich habe mich dann aus sozialen Überlegungen impfen lassen. Ich war aber gegen den absoluten Wahnsinn, der hier ausgebrochen war: Dass ein Mensch nicht mehr alleine auf einer Bank im Park sitzen darf. Moment mal!
DS: Sie leben ja auch in Bayern...
ML: Ich habe am Anfang ja auch diese Covid-Infektion gehabt, aber keine Erkrankung. Ich wurde von der Polizei überwacht. Die kamen alle paar Stunden vorbei, damit ich in meinem Haus bleibe. Das fand ich schon ein bisschen übertrieben. Klar, wir sollten schon eine höhere Verantwortung für uns selbst und auch für andere haben. Aber darum ging es mir nicht. Bei dem Online-Konzert während Covid ging es um etwas anderes: Erstens fand ich es sehr charmant, dass wir das auf so breiter Basis gemacht haben. Damals konnte man das noch machen, weil damals noch kein Mensch geahnt hat, dass wir hier, mitten in Europa, Krieg kriegen werden. Damals waren russische, chinesische und japanische Künstler involviert. Obwohl, möchte mich jetzt korrigieren, ich würde heute auch die russisch Opposition einbeziehen. Es ist der größte Quatsch, russischen Künstlern zu unterstellen, dass sie den Krieg unterstützen.
DS: Hundertprozentig!
LM: Also ich bin ja auch in einer Diktatur aufgewachsen und ich war Gegner dieser Diktatur und man hätte mir unfassbar Unrecht getan, wenn man gesagt hätte, er darf nicht auftreten. Die haben mich eh nicht gelassen, ich hätte keinen Pass bekommen, weil ich eben ein Gegner der Diktatur war. Insofern muss man ein bisserle differenzierter umgehen mit Oppositionellen von Diktaturen, sage ich aus eigener Erfahrung. Aber zurück zur Musik: Wenn man das jetzige Album betrachtet, dann ist es völlig analog, basierend auf der britischen Prog-Rock Ideologie und auch auf amerikanischem Fusion-Jazz. Die harmonische Komplexität, die gesamte Produktionskomplexität der poetischen, gesellschaftspolitisch relevanten Texte, das ist eher der Teil von Prog-Rock, aber dieser virtuose solistische Wahnsinn ist eher der amerikanische. Diese beiden Richtungen zu vermengen, darum ging's schon vor Jahrzehnten, darum geht es immer noch. Wenn man in diesen ungemütlichen, schwermütigen Zeiten versucht, sie zu reflektieren in Songs wie „Liquid“, „Enigma Of Reason“, „A Memory Of My Future“, „We Stay Loud“, dann ist es doch ist ganz glasklar, dass dabei eine analoge Aufnahme herauskommt. Wir setzen ein Zeichen. Bei dem Online-Konzert während Covid, war exakt das Gegenteil der Fall. Das war total digital und es war die Idee, diese Übertragungszeit-Problematik, wenn man auf der ganzen Welt zusammen musiziert, zu überwinden und online mit so einer Art von Musik die Menschen zu erreichen. Das ist uns gelungen. Wir haben beinahe eine Million Besucher gehabt. Und das war schon eine schöne Sache, dass sie nicht nur in New York, Los Angeles, London und Tutzing am Starnberger See sondern, in dem Fall auch in Tokio und Peking und Moskau mit von der Partie waren und sogar auch in Neu-Dehli. Das ist eine komplette, weltumspannende Geschichte. Wir sagen: „Music Is The Greatest Unifier!“, insbesondere jetzt, wo wieder Kriegszeiten sind, wo der populärste deutsche Politiker, unser Verteidigungsminister, sagt, wir müssen kriegsfähig werden. Ich sage, wir müssen eher friedensfähig werden, wir müssen etwas für die Bildung tun. (Leslie Mandokis Sohn bringt eine Pressemappe.)

Leslie Mandoki mit seinem Sohn während der Pressekonferenz
Leslie Mandoki mit seinem Sohn während der Pressekonferenz

DS: (nach dem Blick auf die gerade erhaltene Mappe) Beeindruckend, wer auf Ihrem neuen Album mitgespielt hat. Das ist ein sehr spannende Querschnitt von Musikrichtungen.
LM: Sag ich ja. Es ist die Mischung von Prog-Rock und Fusion. Also die Mischung.
DS: Ich finde es wirklich interessant, dass man heute noch Musiker trifft, die ein politisches Anliegen haben und die politische Aussagen machen in ihren Songs. Das ist, bei vielem von dem, was ich heute so höre, nicht mehr so üblich.
LM: Ich würde jetzt nicht meine Musiker-Kollegen danach bewerten wollen, ob sie das tun oder nicht. Aber bei mir ist es eine Verpflichtung: Denn, wenn man dieses Privileg hat, sich selbst jahrzehntelang auf der Basis der Zuneigung des Publikums entfalten zu dürfen, dann ist es natürlich eine ganz wichtige Sache, Stellung zu nehmen. Auch wegen dieser Liebe des Publikum, wegen seines Vertrauens und seiner Zuneigung.
DS: Vielen Dank für dieses offene Gespräch.
LM: Gerne.

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  • Social Introtext Während der High End veröffentlichte Leslie Mandoki die neue Vinyl-Doppel-LP seiner Soulmates: A Memory Of Our Future. Schon die Liste der Mitwirkenden – unter anderen Ian Anderson, Al Di Meola, Mike Stern, Randy Brecker, Bill Evans, Till Brönner, Tony Carey und John Helliwell – macht sie zu etwas Einmaligem. Ebenso exquisit war die Aufnahmetechnik.
Donnerstag, 20 Juni 2024 01:02

MK Analogue: das famose Denon in der Dose

MK Analogue, bekannt für seine MC-Übertrager, hat nun auch einen Tonabnehmer im Programm: Das DPU-103 ist eine Reminiszenz an die legendären Ortofon-Tondosen und eine Hommage an den Dauerbrenner Denon 103 zugleich. Es soll die Tugenden des Letzteren pflegen und ihn klanglich, aber auch visuell aufwerten.

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Der Body aus Nussbaum mit der clever integrierten blauen Libelle sticht sofort ins Auge. Es ist aber der Mix aus Echtholz mit Metall, der laut Hersteller für die hervorragenden Dämpfungseigenschaften verantwortlich ist: Ein selektiertes Denon 103 sitzt hauteng in einem CNC-gefrästen und anodisierten Alu-Rahmen. Dieser ist mit dem integrierten Headshell verschraubt, das wiederum von zwei ebenfalls CNC-gefertigten Nussbaum-Elementen umgeben ist.

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Die spezielle Gehäuse-Konstruktion des DPU-103 soll klangliche Vorteile bringen: einen präziseren, konturierteren Bass; mehr Klangfarben und Körperhaftigkeit im Grund- und Mittelton; eine verbesserte Feindynamik und Auflösung. Die Urtugenden eines Denon 103 – seine entspannte Grundabstimmung, seine große Musikalität und Dynamik – sollen auch beim DPU-103 voll zur Geltung kommen.

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Der Tonabnehmer ist mit seinem Gewicht von 32 Gramm für schwere Tonarme mit SME-Anschluss gemacht. MK Analogue betont, dass ein Denon 103 erst an einem schweren Arm sein ganzes Potenzial entfaltet. Es liegt nahe, dass die Slowenen für den Betrieb des DPU-103 den hauseigenen Übertrager SUT-1M empfehlen. Dank zweier Übersetzungsverhältnisse (1 : 10 und 1 : 5) sowie Anpass-Widerständen ist dieser auch für andere Tonabnehmer ein geeigneter Spielpartner.

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Das DPU-103 ist ab sofort bei ausgewählten Fachhändlern für 980 Euro erhältlich. Auch vorhandene Denon-103-Systeme können auf ein DPU-103 upgegradet werden – zu einem Preis von 730 Euro.

Herstellerangaben
MK Analogue DPU-103
  • Material: Nussbaum Vollholz, Aluminium (Headshell + Rahmen)
  • Innenwiderstand: ca. 40 Ohm
  • Magnet: Neodym
  • Ausgangsspannung: 0,3 mV
  • Kanal-Balance: < 2 dB (50 bis 5.000 Hz)
  • Frequenzgang: 10–45.000 Hz
  • Kanaltrennung: 35 bis 41 dB (je nach Denon 103 Exemplar)
  • Nadelschliff: Konisch (rund)
  • Nadelträger: Aluminium
  • Nadel-Nachgiebigkeit: 5 µm/mN (Praxiswert 8 bis 9 µm/mN)
  • Tracking/Abtastfähigkeit: ca. 70 µm
  • Empfohlener Auflagedruck: 2,6 bis 2,8 Gramm
  • Abschluss-Widerstand: 400 bis 1.000 Ohm, am MK Analogue SUT-1M Übertrager 470 Ohm (1 : 10)
  • Diamant-Verrundung: 6,5 µm
  • Maße (L × B × H): 55 × 19 × 23 mm (Länge bis zum SME Anschluss-Stück; Höhe bis Nadel; Breite ohne Bügel)
  • Gewicht: 32 Gramm
  • Azimut-Einstellung: über Sechskant-Schraube
  • Nadelabstand: 51 mm
  • Preis: 980 Euro (Upgrade für bestehendes Denon 103 zu 730 Euro)

Vertrieb
Audio-Freak – Markus Wierl GmbH
Anschrift Wacholderweg 10
86836 Klosterlechfeld
Telefon +49 151 22316655
E-Mail info@audio-freak.de
Web audio-freak.de

Weitere Informationen

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Auf der High End war bei Chord Electronics ein Prototyp des „Quartet M Scaler“ zu sehen, einer aufwändigen Lösung mit fünf (!) FPGAs und ausgelagertem Netzteil im Format des bekannten DAC DAVE. Dirk Sommer und Roland Dietl wollten aus erster Hand erfahren, was da genau kommen wird. Entwickler Robert Watts nahm sich freundlicherweise die Zeit für ein Interview.

Dirk Sommer: Rob, vielleicht ist das eine gute Frage für den Einstieg. Was hast Du eigentlich in den letzten sechs Jahren seit unserem letzten Interview mit Dir gemacht?
Rob Watts (lacht): Der größte Teil dieser Zeit war der Entwicklung des „Quartet M Scaler“ gewidmet. Es war zum Teil auch eine Forschungsstudie mit dem Ziel, Interpolationsfilter vollständig zu verstehen und zwar insbesondere, wie sie im Hinblick auf eine viel genauere Rekonstruktion von Transienten funktionieren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Kopf gegen eine Wand stieß. Und es gab in dieser Zeit auch viele verschiedene Hardware-Lösungen. Ich glaube, aktuell arbeiten wir inzwischen mit der fünften Version der Boards (der Leiterplatten). Und ich habe die sechste Version bereits zum Testen, wenn ich von der Messe zurückkomme. Es gab viele Hardware-Änderungen und eine enorme Menge an Änderungen am Programm auf der FPGA-Seite. Der „Quartet“ war wirklich herausfordernd, aber in Bezug darauf, was ich gelernt habe und in Bezug auf die Klangqualität oder die musikalische Leistung, die ich jetzt erreicht habe, ist er ein großer Erfolg.

Der bekannte DAVE und darunter der Quartet M Scaler mit seinem externen Netzteil
Der bekannte DAVE und darunter der Quartet M Scaler mit seinem externen Netzteil

Dirk Sommer: Du hast fünf FPGAs verbaut? Warum dann der Name „Quartet“?
Rob Watts: Weil er vier Millionen Taps hat!
Dirk Sommer: Und bekommst Du damit eine höhere Auflösung als mit dem „M Scaler“?
Rob Watts: Ja. Beim „M Scaler“ kann man sagen, dass er garantiert besser ist als eine 16-Bit-Rekonstruktion. Mit dem „Quartet“ ist es natürlich noch besser als das, aber es hat sich herausgestellt, dass das ganze Thema viel komplizierter ist, als ich es mir jemals vorgestellt habe. Jetzt versuchen wir, das Timing der Transienten viel genauer zu rekonstruieren. Die Transienten sind für die Klangqualität oder Musikalität entscheidend. Mit Musikalität meine ich, dass man emotional angesprochen wird, wenn man Musik hört. Das Gehirn nutzt das Timing von Transienten für viele verschiedene Dinge. So nutzt es das Timing, um einzelne Instrumente voneinander zu trennen, um diese Instrumente im Raum zu lokalisieren, um die Klangfarbe dieser Instrumente wahrzunehmen, ob beispielsweise ein Saxophon satt und eine Trompete hell klingt, und um den Beginn und das Ende der Töne wahrzunehmen. Und nicht zu vergessen, die Wahrnehmung von Bässen, insbesondere die Tiefe des Basses. Das Ohr ist eigentlich ein sehr schlechter Wandler für tiefe Töne, denn wenn man bis 27 Hertz runtergeht, ist das Hörvermögen wirklich schlecht. Aber es sind die Obertöne, die das Gehirn zur Berechnung verwendet und die Anfangstransiente sagt dem Gehirn, was dieser Grundton ist. Man hat psychoakustische Tests durchgeführt, bei denen die Oberwelleninformationen einer Bassgitarre entfernt wurden, worauf man der Tonhöhe des Basses nicht mehr folgen konnte. Die Transienten sind also auch für die Basswahrnehmung wichtig.

Ein gut gelaunter Rob Watts mit seinen Kreationen
Ein gut gelaunter Rob Watts mit seinen Kreationen


Rob Watts: Das Problem mit digitalem Audio, und das ist das größte Problem von digitalem Audio, ist, dass es völlig anders ist als analoges Audio. Es wird abgetastet. Man hat also eine Abtastung und dann 22 Mikrosekunden später eine weitere Abtastung. Was der DAC tun muss, und was alle DACs tun, ist, die fehlende Wellenform zu interpolieren. Es geht nicht um fehlende Informationen, sondern um die fehlende Wellenform von einem Punkt zum nächsten Punkt. Und dabei bekommt man immer Timing-Fehler. Die Transienten sind also ein bisschen zu früh oder zu spät dran. Und was passiert, ist, dass damit die Transienten der kommenden Periode und die Transienten der vorhergehenden Periode in den Filter eingebettet werden und die Transienten der aktuellen Periode modulieren. Die Transienten werden also ständig vorwärts und rückwärts moduliert. Diese Modulation des Transienten-Timings hat zur Folge, dass das Gehirn Schwierigkeiten hat, Instrumente zu unterscheiden, Klangfarben wahrzunehmen, Basstonhöhen zu erkennen, Instrumente im Raum zu lokalisieren und Beginn und Ende der Töne zu erfassen. All diese Faktoren sind entscheidend dafür, dass man beim Hören von Musik emotional angesprochen wird. Ein weiterer Faktor ist, dass das Gehirn härter arbeiten muss, wenn es mit der Wahrnehmung dieser Dinge zu kämpfen hat. Wenn das Gehirn härter arbeitet, kommt es zu einer Ermüdung beim Hören. Man versaut sich also die Musikalität und man wird schneller müde. Ich habe mich damit beschäftigt, herauszufinden, wie viel Rechenleistung wir tatsächlich brauchen. Deshalb haben wir sechs Jahre damit verbracht, Forschung zu betreiben und diese Fragen zu beantworten. Die Antwort auf diese Frage ist: Es spielt keine Rolle, wie klein der Timing-Fehler ist, er ist wahrnehmbar. Wir müssen also nach Perfektion streben, damit man eine Veränderung hören kann, wenn man die Filter verbessert. Deshalb hat es so lange gedauert und deshalb war es eine so aufregende Reise, all diese Dinge zu entdecken und zu verbessern. Um Euch eine Vorstellung von der technischen Komplexität zu geben: Es gibt fünf FPGAs, es gibt zweieinhalbtausend diskrete Komponenten, es gibt eine 75-Ampere-Stromversorgung und es gibt zwei Millionen Zeilen Code, die ich selbst programmieren musste. Es ist bei weitem das komplexeste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe. Und ich denke, es ist wahrscheinlich das lohnendste, was die Klangqualität angeht. Mein Sohn, der eine Ausbildung zum Tontechniker macht, besucht gerade den Tonmeister Kurs an der Universität Surrey. Er hat einen „DAVE“, er hat einen „M Scaler“ und er benutzt diese für seine Aufnahmen und das Mastering. Er ist der Meinung, dass der „Quartet“ das wichtigste Projekt ist, an dem ich je gearbeitet habe. Als ich das hörte, sagte ich, nein, der „DAVE“ ist das Wichtigste. Aber man selbst sieht das manchmal nicht so klar, wenn man so nah am Projekt dran ist.

Der Entwickler mit Roland Dietl
Der Entwickler mit Roland Dietl

Rob Watts: Vor ein paar Wochen integrierten wir den „Quartet“ das erste Mal außerhalb unserer Familie bei einem Bekannten in Singapur in dessen System. Man benutzt ja den Ausdruck „Tag und Nacht“ und das, was wir hörten, war wirklich ein Unterschied wie „Tag und Nacht“. Wir haben einen Coltrane Track aus dem Jahr 1957 gespielt. Und plötzlich erwachte alles zum Leben, es klang einfach echt. Weil man augenblicklich die Instrumente im Raum wahrnehmen konnte. Und vorher war es nur ein Durcheinander. Vielleicht hat mein Sohn also Recht, dass der „Quartet“ das Wichtigste ist, was ich je gemacht habe. Aber wer weiß - wenn die Leute es dann tatsächlich selbst hören, können sie sich ihr eigenes Urteil bilden.
Dirk Sommer: Hast Du bereits eine Preisvorstellung für den „Quartet“?
Rob Watts: Nein, das einzige, was ich weiß, ist, dass er teurer sein wird als der „DAVE“, weil er mehr und teurere Komponenten als der „DAVE“ hat. Ein anderes Problem, das wir haben, ist die Isolierung des durch den „Quartet“ erzeugten HF-Rauschens, damit dieses Rauschen den DAC nicht stört. Außerdem muss verhindert werden, dass das Rauschen aus dem Stromnetz in den „Quartet“ und dann weiter in den „DAVE“ gelangt. Um das zu erreichen, musste ich ein separates Netzteil konstruieren. Dieses Netzteil hat eine einzigartige Filterstruktur. Ich habe diese neuen Filter „Pinch Off Filter“ genannt. Damit kann man das HF-Rauschen ausfiltern, so dass es nicht nach außen dringt und man Stromschleifen innerhalb der Struktur des Produkts erhält. Das bedeutet, dass man das Gerät effektiv vollständig isoliert. Ich habe dazu eine so genannte Spice-Simulation erstellt. Bei einer Spice-Simulation modelliert man analoge Komponenten und man kann eine Spice-Simulation so genau machen, wie man will. In diesem Fall nimmt man also einen Kondensator, berechnet die interne Induktivität, berechnet die Serienverluste, nimmt die Leiterbahnen auf der Platine und addiert deren Induktivität dazu und die Kapazität der Leiterbahnen gegen Masse. Und dann kann man ein HF-Filter wirklich genau modellieren. Ich habe versucht, den Eintritt von einem Volt an zufälligem HF-Rauschen mit einer Bandbreite von 10 Gigahertz zu simulieren. Denn 10 Gigahertz ist die höchste Frequenz, die ein FPGA erzeugen kann. Und ein Volt ist viel, viel höher, als man in Bezug auf den Masseausgleich innerhalb des Produkts bekommen würde. Man macht es größer, als es sein sollte. Und das Designziel war, dass am Ende des Filters nur PicoVolts übrig bleiben sollten. Bei der Spice-Modellierung mussten viele komplexe Lösungen durchgespielt werden, und das Ende war schließlich ein HF-Filter mit mehreren hundert Komponenten. Und dieses Filter ist in die Stromversorgung eingebaut. Und es ist auch in den Eingang des „Quartet“ eingebaut. Dadurch wird der „Quartet“ wirklich vom Rest des Systems isoliert. Das Ergebnis ist, dass die Dinge als Folge davon viel wärmer und weicher klingen.

Dirk Sommer hätte gern den ersten Test des Quartet M Scaler in hifistatement.net. Rob Watts schien nicht abgeneigt
Dirk Sommer hätte gern den ersten Test des Quartet M Scaler in hifistatement.net. Rob Watts schien nicht abgeneigt

Roland Dietl: Handelt es sich bei dem Netzteil um ein Schaltnetzteil?
Rob Watts: Ja, es ist ein Schaltnetzteil, weil die Spannungsversorgung des Core mit einem Volt auf 75 Ampere ausgelegt sein muss. Wenn man das mit einem linearen Netzteil machen würde, käme man auf eine Gesamtverlustleistung von 1,8 Kilowatt. Linear ist das also nicht machbar. Und es würde schlechter klingen, weil es mehr HF-Störungen erzeugt. Wenn man ein Schaltnetzteil verwendet, ist das lokale HF-Rauschen tatsächlich geringer. Ein lineares Netzteil erhöht dagegen das Hochfrequenzrauschen. Und Studios haben natürlich keine eingebauten HF-Filter. Das gesamte Netzteil ist nichts von der Stange, sondern etwas, das ich speziell für die Probleme im Audiobereich entwickelt habe. Und es löst diese Probleme.
Roland Dietl: Wie erfolgt die Verbindung zwischen „Quartett“ und „DAVE“? Mit Kupfer- oder Glasfaserkabeln?
Rob Watts: Die Verbindung erfolgt – wie beim „M Scaler“ – über BNC-Kabel. Aber ich habe die Isolierung von den FPGAs verbessert. Es gibt jetzt drei Isolationsstufen, während es beim „M Scaler“ nur eine Isolationsstufe gibt. Und das bedeutet, dass der „Quartet“ weniger empfindlich auf die Verkabelung reagiert. In Verbindung mit der Isolierung der Stromversorgung muss man sich keine Gedanken mehr über die BNC-Kabel machen, was beim „M Scaler“ nicht der Fall ist.

Dirk Sommer und Roland Dietl: Vielen Dank für das Gespräch!

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  • Social Introtext Auf der High End war bei Chord Electronics ein Prototyp des „Quartet M Scaler“ zu sehen, einer aufwändigen Lösung mit fünf (!) FPGAs und ausgelagertem Netzteil im Format des bekannten DAC DAVE. Dirk Sommer und Roland Dietl wollten aus erster Hand erfahren, was da genau kommen wird. Entwickler Robert Watts nahm sich freundlicherweise die Zeit für ein Interview.
Montag, 17 Juni 2024 08:20

FiiO M23 Media-Player

Als Nachfolger der erfolgreichen FiiO M11 Plus Serie ist der FiiO M23 mit zahlreichen Verbesserungen ausgestattet, die den „lossless“ Audio-Genuss zum Highlight der nächsten Bahnfahrt machen. Eine dieser Verbesserungen: die führende AKM DAC-Kombination AK4191EQ+ AK4499EX, die für eine exzellente Auflösung mit bestem Signal-Rauschabstand sorgt.

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Das neue DAC-Design trennt den digitalen und analogen Verarbeitungsprozess vollständig, so dass im Zusammenspiel mit einem DAPS (Digital Audio Purification System) ein rauscharmer, entspannter und natürlicher Klang entsteht. Musikliebhaber, die ihre HiFi-Kopfhörer auch außerhalb des Hauses genießen möchten, freuen sich über die verbesserte THX AAA 78+ Verstärkerarchitektur. Die hochwertige HiFi-Komponente liefert mühelos exzellenten Klang mit einer höheren Ausgangsleistung – ganz ohne Einbußen. Im Zusammenspiel mit vier Verstärkungsstufen ist der FiiO M23 bestens geeignet, eine große Bandbreite an Kopfhörern kraftvoll anzutreiben.

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Den passenden Soundtrack gibt es mit sechs verschiedenen Betriebsmodi: Roon Ready*, Android, Pure Music, Bluetooth und AirPlay. Darüber hinaus kann über DLNA von einer NAS, lokalen Netzwerken und Cloud-Servern über UPNP, SMB oder WebDev gestreamt werden.

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Auch bei einem längeren Zwischenstopp drinnen oder verregneten Abenden zu Hause versorgt der FiiO M23 HiFi-Enthusiasten mit gemütlichen Klängen. Der High-Res-Player bietet neben der mobilen auch die Möglichkeit einer stationären Nutzung. Der patentierte Desktop-Moduswird über einen eigenen Schalter aktiviert. Befindet sich der FiiO M23 in diesem Modus, wird er komplett durch eine externe Stromquelle versorgt. Die interne Batterie wird dabei weder ent- noch aufgeladen und damit nicht beschädigt.

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Essenziell für den Nutzen mobiler Geräte ist die bereitgestellte Akkuleistung. Der FiiO M23 versorgt Nutzer mit bis zu 10,5 Stunden purem Musikgenuss. Ist die Batterie leer, aber das liebste Album noch nicht zu Ende, füllt das Dual-Mode-Schnellladesystem mit bis zu 30 Watt den Akku rapide wieder auf. Der FiiO M23 erzielt bei aktivem Super High Gain-Modus Ausgangsleistungen von bis zu 1000mW pro Kanal. So betreibt er problemlos auch High-End-Kopfhörer mit besonders hoher Impedanz.

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Die Highlights im Überblick

  • DAC-Kombo: AKM AK4191EQ+AK4499EX
  • DAPS (Digital Audio Purification System)
  • THX AAA 78+ Verstärkerarchitektur
  • 4 Verstärkungsstufen
  • Sechs verschiedene Betriebsmodi (Roon Ready*, Android, Pure Music, Bluetooth und AirPlay)
  • Zwei USB-Typ-C-Anschlüsse (1x POWER IN)
  • Dual-Mode-Schnellladesystem (bis zu 30W)
  • Super High Gain-Modus: 1000mW pro Kanal
  • Getrennte digitale und analoge Stromversorgung
  • Patentierter Desktop-Modus mit externer Stromversorgung

Der FiiO M23 ist über den NT Global Distribution Webshop für 700 Euro erhältlich.

Vertrieb
NT Global Distribution GmbH
Anschrift Geschäftsführer: Nils Makossa
Waller Heerstr. 104
28219 Bremen
Deutschland
Web www.nt-global.de

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Zur Zeit der Aufnahme der DePhazz-LP für Audio Trade saßen meine Gattin, ATR-Geschäftsführer Markolf Heimann, Künstlerhafen-Inhaber Dirk Mahlstedt und ich in der Villa Belvedere zusammen und diskutierten über ein Nachfolgeprojekt. Neben den Namen deutschsprachiger Künstlerinnen fiel auch der eines international renommierten Pianisten: Bugge Wesseltoft.

Der Norweger war Markolf Heimanns absoluter Favorit. Mir kam das während der ersten gemeinsamen Produktion jedoch ein wenig so vor, als wollten wir nach den Sternen greifen – damals wussten wir ja noch nicht, wie erfolgreich die DePhazz-Scheibe werden würde. Dirk Mahlstedt, mit dem ich schon eine ganze Reihe von Projekten für Edel Kultur realisiert hatte und der nicht nur in seiner Funktion als Manager von DePhazz, sondern auch als Betreiber einer Künstleragentur Teil der Runde war, zeigte sich von dem Wunsch jedoch nicht im Mindesten beeindruckt: Er könne sich der Sache ja gerne mal annehmen. Jemanden, der schon seit Jahrzehnten in der Musikszene aller bestens vernetzt ist, schrecken eben auch große Namen nicht. Zudem hatte er in der Vergangenheit schon mit Bugge Wesseltoft und seinem Management zusammengearbeitet. Kein Wunder, dass er nach nicht allzu langer Zeit ein Angebot für zwei Auftritte für eine Schallplattenaufnahme nach Eltville schicken konnte. Der Rest waren dann etwas längere Vertragsverhandlungen, denn mit Reglungen per Handschlag wie noch bei DePhazz, wo sich alle beteiligten persönlich kannten, war es diesmal nicht getan. Aber ich will Sie nicht mit Details langweilen.

Das Lächeln verrät, dass Bugge Wesseltoft auch das vorausgehende Konzert am zweiten Abend viel Spass gemacht hat
Das Lächeln verrät, dass Bugge Wesseltoft auch das vorausgehende Konzert am zweiten Abend viel Spass gemacht hat

Kurz nach der High End war es dann so weit: Bugge Wesseltoft, Dirk Mahlstedt und sommelier du son besprachen in einer Zoom-Konferenz technische Details: Der Pianist würde nicht nur den im letzten Jahr in Eltville angeschafften Yamaha-Flügel, sondern auch einen MiniMoog samt Laptop mit Programmen für Loops und Sampling spielen. Die Signale würde Bugge Wesseltoft dann per Klinkenstecker zu weiteren Verarbeitung bereitstellen. Über DI-Boxen gelangten sie dann in einen kleinen Mixer, der sie für die aktiven ATC-Dreiwege-Lautsprecher aufbereitet, die sich im Vertriebsprogramm von Audio Trade befinden und für die Saalbeschallung genutzt werden sollten. Der Flügel würde völlig unverstärkt bleiben und die Boxen für die elektronischen Klänge so aufgestellt, dass sie nicht in das Earthworks Piano Mic-System für die Aufnahme des Yamaha einsprechen könnten.

Beim Aufbau: ein Teil des Ausnahme-Equipment. Den Strom reinigt PS-Audio-Netzgenerator, die Nagra V steht für die digitale Sicherheitskopie bereit. Hinter dem Acousta-Pult befindet sich die Recording-Box mit Signalverteiler, Peak- und Goniometer. Darauf stehen die Phonitore für die Stealth. Die Amphion-Monitore müssen noch ausgerichtet werden
Beim Aufbau: ein Teil des Ausnahme-Equipment. Den Strom reinigt PS-Audio-Netzgenerator, die Nagra V steht für die digitale Sicherheitskopie bereit. Hinter dem Acousta-Pult befindet sich die Recording-Box mit Signalverteiler, Peak- und Goniometer. Darauf stehen die Phonitore für die Stealth. Die Amphion-Monitore müssen noch ausgerichtet werden

Nach dem Einmessen der beiden Studer A810 und sorgfältiger Überprüfung des achtkanaligen Acousta-Mischpultes sowie einiger feiner Mikrofone reisten wir dann am letzten Sonntag nach Eltville, wo die beiden ATR-Mitarbeiter Jens Wölfert und Peter Laitenberger die beiden miteinander verbundenen großen Zimmer für die Aufnahme und die Stellflächen für das Equipment schon bestens vorbereitet hatten. Da der Raum, in dem der Flügel steht, sonst für die Vorführung von Anlagen genutzt wird, ist er bereits mit Akustikelementen ausgestattet. Aber die großen Fenster und die Doppeltür, hinter der der Mischer und die Studers ihren Platz haben, musste mit ebenso dekorativen wie schalldämmenden Stoffen verhängt werden, um ungewünschte Reflexionen und eine zu intensive akustische Verbindung zwischen Veranstaltungs- und Aufnahmeraum zu verhindern. Schließlich ist es ausgesprochen hilfreich, die Aufzeichnungen außer mit Kopfhörern – selbst wenn es Dan Clark Stealth an SPL Phonitoren sind – auch mal über die Amphion Mini-Monitore zu hören. Eine Aufnahme an einem bekannten Ort ist immer viel angenehmer als an einem, an dem man noch keine Erfahrungen gemacht hat: Dank der guten Vorbereitung aller Beteiligten war das Recording-Equipment für den Flügel schon am späten Sonntagnachmittag einsatzbereit.

Peter Laitenberger (oben) und Jens Wölfert bringen die Vorhänge zwischen Veranstaltungs- und Aufnahmeraum an
Peter Laitenberger (oben) und Jens Wölfert bringen die Vorhänge zwischen Veranstaltungs- und Aufnahmeraum an


Die Zeit bis zum Eintreffen des Pianisten am Montagmittag nutzten wir zu einer weiteren Überprüfung des bisherigen Aufbaus – und der Korrektur einer Vertauschung der beiden Kanäle im Monitorweg. Nachdem Bugge Wesseltoft seine elektronischen Klangerzeuger funktionsfähig gemacht hatte, ging es darum, das Verhältnis zwischen Flügel und Elektronik im Raum und auf der Aufnahme festzulegen. Dazu überprüfte der Künstler es natürlich auch anhand einer Probeaufnahme. Es war noch eine kleine Korrektur nötig, aber schon jetzt war Bugge Wesseltoft mit dem Ton des Yamaha auf der Aufzeichnung rundum zufrieden: „It really sounds like a Grand Piano.“ Die elektronischen Sounds gingen übrigens nicht direkt ins Acousta-Pult, sondern wurden mit Røde-NTK-Großmembran-Röhrenkondensator-Mikrofonen vor den ATC-Boxen abgenommen. So erhielten die Klänge aus dem Computer eine Art akustischen Touch.

Am Sonntag und Montagvormittag produzierte Dirk Mahlstedt die Testsignale
Am Sonntag und Montagvormittag produzierte Dirk Mahlstedt die Testsignale

An beiden Abenden bezauberte Bugge Wesseltoft das Publikum mit ebenso dynamischen wie einfühlsamen Solo-Piano-Improvisationen und -Standards, aber auch mit teils wilden elektronischen Klängen, die zumindest die älteren unter uns an Winfrid Trenklers WDR-Sendung Schwingungen erinnern dürften. Markolf Heimann und sein ATR-Team machten die Konzerte und das sie umrahmende Barbecue nicht zuletzt durch eine ausgezeichnete lokale Getränkeauswahl für die geladenen Gäste, den Musiker und die Technik-Abteilung wieder zu einem Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird – oder an das man spätestens im Herbst bei Erscheinen der LP auf angenehmste Art erinnert wird.

An beiden Tagen stimmte der Klavierbaumeister Michael Schmidt den Flügel vor der Aufnahme
An beiden Tagen stimmte der Klavierbaumeister Michael Schmidt den Flügel vor der Aufnahme

Michael Schmidt im Gespräch mit dem Pianisten
Michael Schmidt im Gespräch mit dem Pianisten

Markolf Heimann begrüßt die Gäste und gibt eine kurze Einführung in das Werk Bugge Wesseltofts
Markolf Heimann begrüßt die Gäste und gibt eine kurze Einführung in das Werk Bugge Wesseltofts

Bugge Wesseltoft fachsimpelt mit dem Autor über technische Details der Aufnahme
Bugge Wesseltoft fachsimpelt mit dem Autor über technische Details der Aufnahme

Auch Bugge Wesseltoft betätigte sich nach dem zweiten Konzert als Fotograf (©Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)
Auch Bugge Wesseltoft betätigte sich nach dem zweiten Konzert als Fotograf (©Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)

Dirk Mahlstedt, Bugge Wesseltoft und sommelier du son (©Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)
Dirk Mahlstedt, Bugge Wesseltoft und sommelier du son (©Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)

Noch einmal das obige Quartett mit den Veranstaltern Markolf Heimann und Peter Laitenberger (© Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)
Noch einmal das obige Quartett mit den Veranstaltern Markolf Heimann und Peter Laitenberger (© Andreas Waldeck / SilvergrainClassics)

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  • Social Introtext Zur Zeit der Aufnahme der DePhazz-LP für Audio Trade saßen meine Gattin, ATR-Geschäftsführer Markolf Heimann, Künstlerhafen-Inhaber Dirk Mahlstedt und ich in der Villa Belvedere zusammen und diskutierten über ein Nachfolgeprojekt. Neben den Namen deutschsprachiger Künstlerinnen fiel auch der eines international renommierten Pianisten: Bugge Wesseltoft.
Mittwoch, 12 Juni 2024 00:01

New@ATR: WiiM Ultra

Der WiiM Ultra, bietet bisher unerreichte Qualität und Ausstattung zu einem unverschämt guten Preis. Ermacht alle angeschlossenen Hifi-Geräte kabellos multiroomfähig. Mit seinem leistungsfähigen Analog-Digital-Wandler und der effizienten Raumkorrektur ermöglicht er einen außergewöhnlich sauberen, detaillierten und vielschichtigen Klang.

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Selbstverständlich unterstützt der WiiM Ultra Spotify Connect, TIDAL Connect, Amazon Music, Deezer, Qobuz, Pandora, iHeartRadio, TuneIn und SoundCloud, Podcasts und Hörbücher via AirPlay 2, Google Chromecast Audio (CastLite), Alexa (built-in), DLNA, Roon (gerade in der Zertifizierung) oder Squeezelite. Im WiiM Ultra kommen besonders hochwertige, audiophile Komponenten zum Einsatz. Seine hohe Verarbeitungsqualität, das stabile Aluminiumgehäuse, die reichhaltige Auswahl an Audioanschlüssen und der gestochen scharfe 3,5-Zoll-Farb-Touchscreen machen ihn zu einem in seiner Klasse einzigartig luxuriösen Werkzeug.

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Der WiiM-Streamer lässt sich ganz einfach und bequem über die WiiM Home App steuern. Wer lieber die Sprachsteuerung nutzt, kann den WiiM Ultra mit Assistenten wie Siri, Alexa und Google ansprechen. Der WiiM Voice Remote Controller bietet eine weitere Alternative zur drahtlosen Steuerung und erhöht den Komfort.

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Highlights

  • Einfach alles streamen!
  • WiiM Ultra ist ein sehr kompakter, leistungsstarker Musikstreamer mit einem hochwertigen 32 Bit/384 kHz SABRE-DAC (E5903802M)
  • Umfangreiche Ein- und Ausgänge bieten ungeahnte Freiheiten
  • Beste, stabile Konnektivität dank zweier Antennen für WiFi 6E und Bluetooth 5.3
  • Ein elegantes, hochwertig verarbeitetes Aluminiumgehäuse
  • Ein scharfes 3,5″-Touchscreen-Display mit Echtglasabdeckung
  • Sprach- oder Appsteuerung
  • Fernbedienung mit Mikro
  • Ein physischer Lautstärkedrehregler
  • Die integrierte Raumkorrektur nimmt präzise akustische Messungen des Hörraums vor und erstellt eine maßgeschneiderte Frequenzganganpassung für Lautsprecher und Subwoofer
  • Streaming von Hi-Res-Musik mit bit-perfekter digitaler Ausgabe oder analogem Audio, rauschfrei und ohne Verzerrungen!
  • Gapless playback von Hi-Res-Musik mit bis zu 24-bit/192 kHz über USB, SPDIF, Koax, Line, und Kopfhörerausgang
  • Kopfhörerverstärkerchip TPA6120A2
  • Wi-Fi 6E
  • Bluetooth 5.3
  • RJ45 Ethernet-Schnittstelle

Der WiiM Ultra wird im Juli zum Preis von 400 Euro erhältlich sein.

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

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Dienstag, 11 Juni 2024 00:01

E.A.T. E-Glo 2

Vor rund einem Jahrzehnt ist mir E.A.T.s E-Glo bei den Wiener Klangbildern mit ihrem speziellen Design, das mit den beiden kreisrunden Gebilden zum Schutz der Röhren an Tonbandmaschinen erinnert, erstmals positiv aufgefallen. Jetzt werden die ersten Exemplare des Nachfolgemodells, der E-Glo 2, ausgeliefert. Eines davon steht nun in meinem Hörraum.

Ein Prototyp der Numero zwo war auch schon Ende letzten Jahres auf der Finest Audio Show in Wien – und in der Folge in unserem Messebericht – zu sehen. Ich ging damals wohl aufgrund eines Missverständnisses davon aus, dass es eine vollsymmetrische Variante der Phonostufe geben sollte. Wie ein Blick auf die jetzige Serienversion zeigt, bietet die E-Glo 2 zwar einen symmetrischen MC-Eingang an, jedoch nur einen Cinch-Ausgang. Lediglich die Eingangsstufe für Moving-Coil-Tonabnehmer verarbeitet ein symmetrisches Signal und zwar mit Hilfe eines Lundahl-Übertragers vom Typ LL1932, ein Typ, der auf der Website des schwedischen Herstellers nicht aufgeführt wird. Der Übertrager mit amorphem Kern soll laut E.A.T. für eine Anhebung des Signals um 24 Dezibel sorgen. Über Mäuseklaviere auf der Rückseite des E-Glo 2 lässt sich auch eine Verstärkung um weitere sechs Dezibel einstellen. Die völlig diskret aufgebaute Röhrenschaltung mit einer ECC88 und zwei ECC83 pro Kanal – gängige Typen, bei denen die Verfügbarkeit über Jahrzehnte garantiert sein dürfte – liefert eine Verstärkung von 45 Dezibel für MM-Tonabnehmer und die Signale aus dem Step-Up-Transformator. Die RIAA-Entzerrung wird rein passiv bewerkstelligt und liegt daher in keiner Rückkopplungsscheife. Statt wie beim ersten E-Glo MKP-Kondensatoren verwendet E.A.T. Im neuen Propylen-Film-Typen. Die Buchsen stammen von Mundorf und besitzen eine Teflon-Isolierung.

Die Phonostufe ist mit ihrem separaten Netzteil über ein neunadriges Kabel verbunden
Die Phonostufe ist mit ihrem separaten Netzteil über ein neunadriges Kabel verbunden

Die wohl augenfälligste Verbesserung betrifft das serienmäßige externe Netzteil, das jetzt in einem Aluminiumgehäuse mit denselben Abmessungen wie denen des signalverarbeitenden Teils der Phonostufe geliefert wird. Es bezieht seine Energie aus einem nach Spezifikationen von E.A.T. gefertigten Ringkerntransformator, der über eine doppelte Abschirmung zwischen den Primär- und Sekundärwicklungen verfügt. Diese soll das Eindringen hochfrequenter Störungen verhindern und gleichzeitig als effektives Netzfilter wirken. In der Gleichrichterschaltung kommen spezielle Dioden mit Widerständen zur Rauschunterdrückung zum Einsatz. Hinter den hochwertigen Elektrolytkondensatoren liegen ein Spannungsregler und ein Kapazitätsmultiplizierer mit FET-Transistor. Auch wenn sich ein harter Netzschalter neben der IEC-Buche am Netzteil befindet, gibt es einen weiteren „Power“-Schalter am eigentlichen Entzerrer. Oben rechts auf dessen Gehäuse befinden sich ein „Mute“-Schalter, einer für ein Subsonic-Filter und ein dritter für die Wahl einer der drei Eingänge: MM und MC unsymmetrisch und MC symmetrisch. Das letzte Bedienungselement ist ein Taster, der es sowohl erlaubt, die Beleuchtung der sechs Glasringe, die die Röhren schützen, gar nicht oder in drei Intensitätsstufen zu beleuchten als auch die Farbe der Illumination zu wählen: Rot, grün, blau und weiß sind im Angebot. Der E-Glo 2 gewinnt durch dieses auf den ersten Blick verspielt wirkende Ausstattungsmerkmal optisch ungemein, gerade weil es im Gegensatz zum ansonsten so klaren und funktionalen Design steht. Schon noch ein paar Tagen wollte ich dieses „Lichtobjekt“ in meinem Hörraum nicht mehr missen.

Mit den beiden Drehschaltern lassen sich acht Lastimpedanzen und -kapazitäten auswählen
Mit den beiden Drehschaltern lassen sich acht Lastimpedanzen und -kapazitäten auswählen


Noch mehr Auswahl als bei den Farben hat man bei den Lastkapazitäten für MMs und -impedanzen für MCs. Bei den ersteren bietet der E.A.T. acht Werte an. Es gibt ebenfalls acht Einstellungen für die Lastwiderstände, allerdings unterscheiden sie sich, je nachdem, welcher Verstärkungsfaktor gewählt wird, da das Verhältnis von Primär- und Sekundärwicklung in die Berechnung mit eingeht. Bei der niedrigeren Anhebung des Signals um 24 Dezibel reichen die Impedanz-Werte von zehn bis 1.200 Ohm, benötigt man sechs Dezibel mehr, „sieht“ der Tonabnehmer nur noch ein Viertel des eingestellten Wertes, das Spektrum reicht also von 2,5 bis 300 Ohm. Damit sollte man für die meisten Tonabnehmer locker auskommen, zumal die so gut wie rauschfreie Arbeitsweise der E-Glo 2 es nur bei Tonabnehmern mit extrem geringer Ausgangsleistung nötig macht, eine Anhebung des Signals durch den Übertrager um 30 Dezibel zu wählen. Selbst mein Lyra Olympos SL – die beiden Buchstaben stehen für „Single Layer“, also eine nur einlagige Spulenwicklung mit entsprechend niedriger Ausgangsspannung – spielt in beiden Einstellungen absolut überzeugend. Vorausgesetzt natürlich, man stellt die Lastimpedanz in beiden Fällen auf 80 Ohm.

Die Funktion der ersten drei Schalter von links dürfte klar sein. Der vierte regelt die Intensität und Farbe der Beleuchtung der sechs Glasringe, die die Röhren schützen
Die Funktion der ersten drei Schalter von links dürfte klar sein. Der vierte regelt die Intensität und Farbe der Beleuchtung der sechs Glasringe, die die Röhren schützen

Leider nicht überzeugend ist jedoch der Fremdspannungsabstand, wenn das Olympos im durchgängig symmetrisch verkabelten Thales Simplicity II mit den XLR-Buchen des E.A.T. verbunden ist: Dann ist nach dem Hören mit größeren Lautstärken bei angehobenem Arm ein Brummen zu vernehmen, das auch durch verschiedene Erdungsvarianten nicht zum Verschwinden zu bringen ist. Glücklicherweise ist der Thales mein einziger Arm mit durchgängiger Verdrahtung. Alle anderen Arme verfügen über Cinch- respektive 5-Pol-Buchsen für ein symmetrisches oder unsymmetrisches Kabel nach Wahl. So auch der Bergmann Odin (https://www.hifistatement.net/tests/item/2678-bergmann-audio-galder-magne-st-und-odin), der auf einem von Johnnie Bergmann nach der High End in meinem Hörraum aufgebauten Galder & Odin Signature auf seinen Test wartet. Der Entwickler selbst hatte im luftgelagerten Tangentialtonarm ein Lyra Etna installiert und dessen ungeheure Spielfreude macht Alexis Korners Album Get Off Of My Cloud zu einem musikalischen Fest – woran natürlich auch die unsymmetrisch angesteuerte E-Glo 2, bei der der Eingangsübertrager jetzt mit einer Anhebung von 24 Dezibel arbeitet, ihren Anteil hat: Die Kombination spielt rhythmisch auf den Punkt, die Wiedergabe strotzt nur so vor Energie, der E-Bass knarzt und drückt, tonal stimmt alles, auch wenn das Etna im Hochtonbereich kein Kind von Traurigkeit ist. Aber ich sollte nicht mit alten Rock- und Blues-Scheiben in Erinnerungen schwelgen, sondern, erst einmal schauen, ob der Thales oder die E.A.T. für das Brummproblem verantwortlich ist.

Dazu sind erst einmal größere Umbaumaßnahmen erforderlich, denn auf der Position für lange Tonarme residiert momentan noch der AMG 12JT mit einem DS Audio W3 auf dem LaGrange, und der Thales muss die Position für kurze Arme ja sowieso räumen. Die Stelle des AMG nimmt nun der Ortofon AS-309R (https://www.hifistatement.net/tests/item/3784-ortofon-as-309r) ein, in dem mein SPU Century montiert ist. Den Simplicity II ersetzt die kurze Version von Einsteins The Tonearm. Da die lange Version mit einem Transrotor Tamino für mich schon seit langen zu meinen Lieblings-Arm/System-Kombinationen zählt, schraube ich den Tonabnehmer, den MY Sonic Lab für die Analogspezialisten aus dem bergischen Land fertigt, nun auch mal in den kurzen Einstein-Arm. Mit einem Force-Line-Kabel von FM Acoustic stelle ich die Verbindung zum symmetrischen Eingang des E.A.T. her, lasse den Tonarm in seiner Halterung, fahre die Lautstärke hoch und höre: nichts. Selbst wenn die Lautstärke so weit aufgedreht ist, dass ich bei aufgesetzter Abtastnadel um das Leben der Lautsprecherchassis fürchtete, ist nicht der geringste Brumm zu hören – auch so gut wie kein Rauschen. Die E-Glo 2 beeindruckt auch am XLR-Eingang mit einem sehr hohen Fremdspannungsabstand.

Hier erstrahlen die Glasringe in der höchsten Intensitätsstufe in grün
Hier erstrahlen die Glasringe in der höchsten Intensitätsstufe in grün


Dass es beim Anschluss des Thales brummte, mag daran liegen, dass er lediglich über zwei XLR-Kabel mit er Phonostufe verbunden wird. Ein parallel geführtes Erdkabel – wie etwa beim mit dem Force-Line angeschlossenen Einstein-Arm – gibt es nicht. Auch ein zusätzliches von der Tonarmbasis zum E-Glo 2 geführtes Erdungskabel brachte beim Thales keine Besserung. Aber viel interessanter als die Inkompatibilität des Simplicity II mit dem E.A.T. ist, was dieser in der Kombination mit The Tonearm und dem Tamino musikalisch zu bieten hat. Nachdem mich über das Bergmann/Etna-Duo die zweite Seite von Get Off Of My Cloud begeisterte, füttere ich Tamino, Einstein und E-Glo 2 nun mit der ersten Seite von Alexis Korners Album aus dem Jahr 1975: Zuerst fällt bei allen Songs – und besonders bei „Robert Johnson“ – diese ungemein druckvolle, fette und dennoch sehr fein definierte Bass Drum auf. Das Tamino agiert bei einer Last von 40 Ohm im Hochtonbereich auch noch eine Spur geschmeidiger als das Etna: Das Trio erfreut auch mit einer ungemein stimmigen tonalen Homogenität. Und dann die ungestüme Energie der Drei, die ohrenscheinlich perfekt harmonieren. Die Cover-Version des Door-Songs „The Wasp (Texas Radio)“ sollte man sich unbedingt einmal gönnen: Alexis Korners kraftstrotzende, unverwechselbare Stimme macht seine Aneignung des Titels für mich sogar noch attraktiver als das Original! Dass die E-Glo 2 für jede Menge Hörvergnügen sorgt, steht für mich schon jetzt fest. Auch in Sachen satte Klangfarben sind meine Erwartungen recht hoch, als ich Schostakowitschs Symohonie Nr. 15 aus der Living Concert Series auflege: Die Erwartungen werden nicht enttäuscht, während die E.A.T. gleichzeitig ihre enormen Leistungen in puncto Auflösung und Raumdarstellung enthüllt. Die Bühne wird auch in der Tiefe präzise definiert und die Abbildung besitzt eine glaubwürdige Größe. Und gerade bei Schostakowitsch tragen die dynamischen Fähigkeiten und die ungebremste Spielfreude der E-Glo 2 einen großen Teil zum Musikgenuss bei: Bisher lässt die Phonostufe keine Wünsche offen.

Die E-Glo 2 bietet drei Eingänge: einen unsymmetrischen für MM- und einen für MC-Tonabnehmer sowie einen symmetrischen für Moving Coils
Die E-Glo 2 bietet drei Eingänge: einen unsymmetrischen für MM- und einen für MC-Tonabnehmer sowie einen symmetrischen für Moving Coils

„God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios vom Album Standards, Vol. 1 ist ein guter Indikator für die rhythmischen Leistungen einer Kette, also verzichte ich auch hier nicht auf den bestens vertrauten Titel. Schon beim Piano-Intro wird klar, dass die E-Glo 2 nichts anbrennen lässt, wenn es um Groove geht. Dazu kommt, dass Gary Peacocks treibender Kontrabass hier mit einem wundervoll knarzenden und doch singenden Ton rüber kommt und Jack DeJohnetts Spiel auf der High Hat und der Snare besten differenziert wird, wobei das Blech überraschend farbig erstrahlt. Selten habe ich den Song so voller Drive und Energie erlebt – schon gar nicht, wenn ich das entsprechende File gespielt habe. Dann mache ich, besonders wenn ich mit recht hohem Pegel eingestiegen bin, auch meist nach zwei, drei Minuten Schluss, weil der brodelnde Rhythmus mit zunehmender Lautstärke ein wenig zu viel des Guten wird. Ganz anders bei Tamino, Einstein und E-Glo 2: kein Gedanke daran, diese über 15 Minuten musikalischen Vergnügens vorzeitig zu beenden! So höre ich auch endlich mal wieder das Schlagzeug-Solo mit der außerordentlich energetischen, voluminösen und doch trockenen Bass Drum. Da kann man die Füße wirklich nicht stillhalten. Bevor ich zur Ortofon-Kombination wechsele, lege ich noch schnell Joaquin Rodrigos Concierto Andaluz mit den Los Romeros und der Academy Of St. Martin-in-the-Fields unter Neville Marrinier auf: Der E-Glo 2 differenziert das Gitarrenquartett vor dem Orchester sehr fein und positioniert die Instrumentengruppen präzise in einem großen Raum. Die Wiedergabe besitzt Charme, Lebendigkeit und Rhythmus, und die eher warmen Klangfarben verleihen ihr etwas Einschmeichelndes, Angenehmes. Da musiziert etwa Einsteins The Turntable's Choice eine Spur nüchterner, trotz eines Hauchs mehr Luft um die Instrumente. Die E.A.T. hingegen lädt geradezu zu stundenlangem Hören ein.

Die Anhebung der MC-Signale durch den Eingangsübertrager lässt sich per Mäuseklavier in zwei Stufen wählen: 24 und 30 Dezibel
Die Anhebung der MC-Signale durch den Eingangsübertrager lässt sich per Mäuseklavier in zwei Stufen wählen: 24 und 30 Dezibel

Ich wundere mich schon ein wenig darüber, wie ausnehmend gut mir die E-Glo 2 mit ihrem Step-Up-Transformer gefällt. Üblicherweise ziehe ich MC-Phonostufen mit rein elektronischer Signalaufbereitung Übertrager-Lösungen vor. Mit diesem (Vor-)Urteil räumt die E.A.T. nun gründlich auf. Bei meiner – bisherigen – Vorliebe für die rein elektronische Verstärkung von MC-Signalen gibt es allerdings eine Ausnahme. Meinen Erfahrungen nach läuft ein SPU nur bei Verwendung eines Übertragers im allgemeinen und eines Ortofon SPU-T100 mit seinen Silberwicklungen im besonderen zu klanglichen Höchstleistungen auf. Den T100 benutze ich immer gern, wenn ich mal eine Phonostufe mit MM-Eingang zur Verfügung habe. Auch wenn das jetzt der Fall ist, verbinde ich das Ortofon-Duo erst einmal unsymmetrisch dem MC-Eingang des E-Glo 2.


Leider gibt Ortofon für das Century als Lastimpedanz eine breite Spanne zwischen 10 und 100 Ohm an. Ich beginne bei der geringsten empfohlen Last, an der mich der Klang nicht sonderlich überzeugt. Das Ganze erinnert ein wenig an die in den 70- und 80-er Jahren verbreiteten Loudness-Schaltungen: ein wenig zu viel Energie im Tieftonbereich und leicht zischelnde Becken. Beim übernächsten Wert, also 40 Ohm macht die Bass Drum immer noch richtig Alarm, das Zischeln ist verschwunden, die Tonalität stimmt wieder, und Milt Buckners Orgel Trio legt sich mächtig ins Zeug: einfach mitreißend. Was beim Umschalten der Impedanzen auffällt, ist die recht starke Zunahme der Lautstärken, wenn man einen höheren Wert wählt. Beim Schritt von 40 auf 80 Ohm ist die Veränderung im Pegel dann deutlich kleiner, die in Sachen Spielfreude aber recht ausgeprägt, denn die nimmt bei der Verdopplung des Wertes um einiges ab. Ich belasse es also bei 40 Ohm. Dann stecke ich das Tonarmkabel des Ortofon AS-309R vom MC-Eingang des E-Glo 2 auf den SPU-T100 um und verbinde diesen mit dem MM-Eingang der Phonostufe: Ortofons speziell für SPU-Tonabnehmer entwickelter Luxus-Übertrager bringt noch einmal ein wenig mehr Schmelz und Fluss in die Wiedergabe und verleiht ihr das so schwer zu beschreibende gewisse Etwas. So sehr mich die E.T.A. E-Glo 2 – als eine der ganz wenigen Phonostufen mit MC-Übertager – auch begeistert, Ortofons SPU-T100 macht sie nicht überflüssig – zumindest nicht im Zusammenspiel mit SPUs.

Der speziell für E.A.T. gefertigte Ringkerntransformator mit doppelter Abschirmung im Netzteilgehäuse
Der speziell für E.A.T. gefertigte Ringkerntransformator mit doppelter Abschirmung im Netzteilgehäuse

STATEMENT

E.A.T.-Inhaberin Jozefina Lichteneggers Neuauflage des erfolgreichen E-Glo überzeugt auch Befürworter von rein elektronischen MC-Phonostufen rundum: Diese Kombination aus Röhrenverstärkung und Lundahl-Übertrager agiert auf extrem hohen musikalischen Niveau. Sie verbreitet eine emotional stark ansprechende Spielfreude, bezaubert mit jeder Menge wohldosierter Tieftonenergie und hat auch in Sachen Raumdarstellung und Feinauflösung enorm viel zu bieten. Da könnte ich glatt zum Röhrenfan konvertieren! Schon jetzt die analoge Entdeckung des Jahres!
Gehört mit
Laufwerk Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Galder-Odin Signature
Tonarm Thales Simplicity II, Bergmann Galder-Odin Signature, Einstein The Tonearm 9“, Ortofon AS-309R
Tonabnehmer Lyra Olympos und Etna, Transrotor Tamino, Ortofon SPU Century
Übertrager Ortofon SPU-T100
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorstufe WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2, Ortofon TSW- und AC-5000 Silver
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME
Herstellerangaben
E.A.T. E-Glo 2
Eingangsimpedanz 10, 20, 40, 80, 150, 300, 600, 1200 Ohm (MC, 70dB) 2,5, 5, 10, 20 ,40 ,80, 150, 300 Ohm (MC, 76dB)
Lastkapazität 50, 150, 270, 370, 520, 620, 740, 840 pF (MM)
Ausgangsimpedanz < 150 Ohm
Verstärkung MM 46 dB
Verstärkung 1 MC 76 dB
Verstärkung 2 MC 70 dB
Signal-Rausch-Verhältnis MM 74dBV (95dBV - IEC -A), MC 74dBV (85dBV - IEC -A)
Harmonische Verzerrungen MM / MC: <0,1% / 1V RMS
RIAA Genauigkeit innerhalb 0,3dB (20Hz – 20kHz)
Subsonic-Filter 12dB/Oktave
Stromversorgung 230V/115 VAC wählbar auf der Rückseite, 50/60Hz /52VA
Eingang Cinch (MM), Cinch und XLR (MC)
Ausgang Cinch
Leistungsaufnahme 52 VA maximal, <0,5 W im Standby
Abmessungen (BxHxT) 395x86x262mm (E-Glo 2), 395x61x280mm (Netzteil)
Gewicht 5,3kg (E-Glo 2); 5,4kg (Netzteil)
Preis 9.000 Euro

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-06-11_eat
  • Social Introtext Vor rund einem Jahrzehnt ist mir E.A.T.s E-Glo bei den Wiener Klangbildern mit ihrem speziellen Design, das mit den beiden kreisrunden Gebilden zum Schutz der Röhren an Tonbandmaschinen erinnert, erstmals positiv aufgefallen. Jetzt werden die ersten Exemplare des Nachfolgemodells, der E-Glo 2, ausgeliefert. Eines davon steht nun in meinem Hörraum.

Das Beste an den Awards, die highfidelity.pl und hifistatement.net zweimal im Jahr vergeben, ist die kleine Feier zur Übergabe der Preise, bei der unterschiedliche Charaktere aus verschiedenen Ländern in teils fremder Umgebung zusammenkommen. Diesmal hat der Mix hervorragend funktioniert. Mein Kollege Wojciech Pacuła beschreibt seine Eindrücke so:

In der malerischen Umgebung der bayerischen Landschaft, in einem wahrhaft schmucken Wirtshaus auf dem Lande, in dem ein bayerischer Dialekt gesprochen wird, den gewiss nicht alle Münchner verstehen, haben Dirk Sommer und ich die Preise der deutschen Ausgabe des Statement in High Fidelity 2024 verliehen. Es ist (erst) der 17. und 18. Preis, den wir vergeben haben. Diesmal zeichneten die Magazine highfidelity.pl und hifistatement.net Produkte aus Taiwan und Italien aus:

Enrico Rossi bekam den Award natürlich schon am Morgen des ersten Messetages
Enrico Rossi bekam den Award natürlich schon am Morgen des ersten Messetages

Ronald Liao am Messestand mit seinem Award und den Überbringern
Ronald Liao am Messestand mit seinem Award und den Überbringern

Da es sich bei dem betreffenden Veranstaltungsort fast schon um unser Stammlokal handelt und Dirk dort bereits sehr gut bekannt ist, verlief alles reibungslos und angenehm. An dem Treffen nahmen die Brüder teil, die für Keces verantwortlich sind, Ronald und Roy Liao, und Norma Audio wurde von Enrico Rossi, dem Eigentümer und Chefdesigner, und Alberto Baroni dem Leiter für Vertrieb und PR, vertreten. Interessant, dass das taiwanesische Unternehmen als Hersteller von Ringkerntransformatoren begann, die vom Vater unserer Gäste produziert wurden. Erinnert Sie das nicht an etwas? Vielleicht an Fezz Audio? Schließlich handelt es sich um eine exakte Fortschreibung derselben Geschichte, nur zwölf Jahre später: Keces Audio wurde 2002 gegründet und Fezz Audio 2014. Und so wie das polnische Unternehmen heute Ringkerntransformatoren für viele Audiounternehmen auf der ganzen Welt herstellt, haben sich zuvor die Taiwanesen darauf spezialisiert. Was zu einer lustigen Situation geführt hat:

Von oben nach unten und von links nach rechts: Keces-Vertrieb Robert Ross, die Initiatoren des Statement in High Fidelity, Roy und Ronald Liao, Enrico Rossi und Alberto Baroni
Von oben nach unten und von links nach rechts: Keces-Vertrieb Robert Ross, die Initiatoren des Statement in High Fidelity, Roy und Ronald Liao, Enrico Rossi und Alberto Baroni

Dirk und ich kamen etwas früher als geplant am Veranstaltungsort an, nachdem wir bei ihm zu Hause ein oder zwei Gläser getrunken hatten, und es stellte sich heraus, dass wir dennoch nicht die Ersten waren - die Keces-Chefs waren bereits da. Wir begrüßten sie, setzten uns und wurden sofort von den Herren von Norma Audio verfolgt. Einer schaute den anderen an - und fing an zu lachen. Wie sich herausstellte, hatten sie sich vor Jahren kennengelernt, als Enrico durch halb Asien gereist war, um Transformatoren für seine Produkte zu suchen, und eine seiner Stationen war die taiwanesische Transformatorenfabrik gewesen, in der die Keces-Produkte hergestellt werden. Seitdem haben sie sich nicht mehr gesehen und wurden erst durch ein deutsch-polnisches Team, bestehend aus Dirk und dem Verfasser dieser Zeilen, wieder zusammengeführt.

Als es kühler wurde, zog die lebhafte Runde ins Innere der Wirtschaft um
Als es kühler wurde, zog die lebhafte Runde ins Innere der Wirtschaft um

Einer der Höhepunkte war meine Bestellung des lokalen Ludwig-Thoma-Biers und eines deutschen Rotweins: Alberto trank Bier, also wollte ich mich ihm anschließen, und Dirk trank Wein, und ich wollte auch mit ihm etwas trinken. Also bestellte ich beides, womit ich die Kellnerin, die uns bediente, kurzzeitig überfordert war. Das mag einerseits daran gelegen haben, dass Dirk als gebürtiger Westfale sich nicht im passenden Dialekt mit ihr verständigen konnte, und andererseits die gleichzeitige Bestellung von Bier und Wein wohl extrem selten und abwegig war. Nach einer Weile, nach einer Diskussion hinter dem Tresen, kamen dann zwei Kellnerinnen auf mich zu, um sich zu vergewissern, ob ich wusste, was ich sagte. Ich wusste es, bekam beide Getränke, stand aber ab sofort unter Beobachtung des Personals, das gespannt war, ob ich weitere abstruse Wünsche haben würde!

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2023 POLISH EDITION

J.Sikora KV12 MAX
WestminsterLab Quest und Rei

2023 GERMAN EDITION

Ayon Crossfire Evo
dCS Vivaldi APEX DAC

2022 POLISH EDITION

Crystal Cable Da-Vinci-Serie
Raidho X1t

2022 GERMAN EDITION

Børresen 05 Silver Supreme Edition
Soulnote P-3 SE

2021 POLISH EDITION

Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01

2021 GERMAN EDITION

Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono

2020 POLISH EDITION

Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9

2020 GERMAN EDITION

Gryphon ETHOS
Melco S100

2019 POLISH EDITION

Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3

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  • Social Introtext Das Beste an den Awards, die highfidelity.pl und hifistatement.net zweimal im Jahr vergeben, ist die kleine Feier zur Übergabe der Preise, bei der unterschiedliche Charaktere aus verschiedenen Ländern in teils fremder Umgebung zusammenkommen. Diesmal hat der Mix hervorragend funktioniert. Mein Kollege Wojciech Pacuła beschreibt seine Eindrücke so.

Mehr als zwei Jahre sind seit der letzten Thorens-LP vergangen, und Gunter Kürten und sein Team waren in der Zwischenzeit nicht untätig. Der TD124, dem man das LP-Set „Tribute To A Legend“ gewidmet hatten, erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit – zuletzt als limitierte Ausgabe zum 140. Geburtstag der Marke.

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Tatsächlich: Thorens wurde bereits 1883 im Schweizer Sainte-Croix gegründet und verbrachte einen ganz großen Teil der Firmengeschichte damit, die Schallplattenwiedergabe einerseits zu perfektionieren, sie aber andererseits für jeden Musikhörer mit ernsthaften Absichten erreichbar und erschwinglich zu halten. „New Reference“ wurde einem Herzensprojekt zugeeignet, für das der Hersteller den erschwinglichen Teil ganz bewusst ausklammert: dem Thorens New Reference. Das aufwendigste Laufwerk der Thorens-Geschichte soll mit neuen, erstmals im HiFi-Bereich eingesetzten Technologien einen tieferen, genaueren Einblick in neue und alte Platten gewähren. Man kann diesen Plattenspieler kaufen, aber er kostet nun mal, was er kostet: Der Preis war bei seiner Entwicklung kein Kriterium. Thorens dient der New Reference als Entwicklungs-Tool, von dem auch die erschwinglichen Spieler profitieren werden. Und auch der New Reference muss mit ganz normalen Platten zurechtkommen, gepresst 1960, 1980, 2000 oder 2020, irgendwann im Laufe der 100-jährigen Geschichte des Mediums.

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Eine Zeitspanne von rund 60 Jahren findet man auch auf dem neuen Doppelalbum repräsentiert: Die ältesten Produktionen entstanden 1960, zu Beginn der Stereo-Ära. Die neuesten erst vor wenigen Jahren. Bei der Auswahl der Titel hat Gunter Kürten wieder ausgiebig in seiner privaten Vinysammlung gestöbert, hat alte Favoriten und neuere Hörtest-Highlights zu einer sehr persönlichen, aber auch – wie er hofft – konsensfähigen Mischung kombiniert. Man wir nicht überhören, dass er ein gewisses Faible für Soul hat. Den einen oder anderen Track hat er auch einfach deshalb in die Auswahl aufgenommen, weil dieser sonst auf Vinyl so schwer zu bekommen ist. Dazu gehört etwa Inger Marie Gundersens „Let It Be Me“: Kaum zu glauben, dass es von dem zugehörigen Album Make This Moment außer einer ersten Miniauflage keine weitere Pressung gab.

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Jetzt gibt es immerhin diesen Track wieder auf frischem Vinyl, bei dem Thorens' audiophile Freunde von in-akustik wie immer auf erstklassiges Mastering und superbe Pressqualität geachtet haben. Gunter Kürten ist daher sehr zuversichtlich, wenn er viel Spaß und Genuss beim Hören dieses Albums wünscht: Den wir man gewiss haben.

New Reference Collection
2 LPs, DMM, 45 RPM, 180g Audiophile Pressing

Seite 1A
1 Youn Sun Nah - She Moves On
2 Vanessa Fernandez - Trampled Under Food
3 Vital Tech Tones - VTT
4 Betty LaVette - I Hold No Grudge

Seite 2A
1 Eva Cassidy - Autumn Leaves
2 Shelby Lynne - Just A Little Lovin
3 Ondara - American Dream

Seite 1B
1 Mario Biondi & The High Five Quintet - This is What
2 Elvis Presley - Fever
3 Inger Marie Gundersen - Let It Be Me

Seite 2B
1 Allan Taylor - Colour To The Moon
2 Gene Ammons - Canadian Sunset
3 Beverly Glenn-Copeland - La Vita

Hersteller
Thorens GmbH
Anschrift Lustheide 85
51427 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2204 8677720
E-Mail info@thorens.com
Web www.thorens.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-06-05_thorens

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