Auch wenn ich mich damit wiederholen sollte: Schon als junger Hifi-Fan war es mir wichtig, die Menschen hinter den Produkten kennenzulernen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass man in den Geräten den ein oder anderen Charakterzug seines Entwicklers und oft sogar den seines Importeurs wiedererkennt. Ich behaupte einfach mal, dass beispielsweise lebenslustige, musikbegeisterte Lautsprecher-Konstrukteure Schallwandler kreieren, die vor allem Spaß machen, sich aber keinen Deut um einen linealgeraden Frequenzverlauf scheren, der etwa einem Monitor gut zu Gesicht stünde. Als langjähriger Besitzer einer Roksan Darius sah ich meine Annahme bestätigt, als ich Jahre nach ihrem Erwerb ihren Schöpfer kennenlernte. Dass ich heute etwas neutraler abgestimmten Lautsprechern den Vorzug geben, ändert nichts daran, dass mir die Darius lange Zeit höchsten Musikgenuss bescherten.
Doch zurück zum Sleipner und Johnny Bergmann, der seinen Nachnamen ganz schlicht zum Firmennamen machte. Ausflüge in die nordische Mythologie sparte er sich für die Bezeichnung seiner Modelle auf: Sleipner war demnach das erste Pferd – und zwar ein achtbeiniges. Der Begriff konnotiert aber auch schwereloses Gleiten. Und genau das soll der Teller des Laufwerks tun: Während die beiden kleineren Modelle Luftlager in der eher klassischen Bauweise mit einer von Druckluft umströmten Achse besitzen, umgibt beim Sleipner der untere Rand des Plattentellers einen feststehenden Block, an dessen Oberfläche Luft ausströmt, um den 9,2 Kilogramm schweren Teller anzuheben. Seitlich im Lagerblock eingelassene Luftdüsen sorgen dafür, dass eine Gegenkraft zum Zug des Antriebsriemens aufgebaut und der Teller zentriert wird. Diese delikate Einstellung – es geht schließlich um Abstände im zweistelligen µ-Bereich – kann auf der Rückseite des Chassis vorgenommen werden. Glücklicherweise braucht man sich als Kunde um diese Feinjustagen – auch die Luftmenge für den Arm und die horizontale Lagerung lassen sich hier regeln – keine Gedanken zu machen. Der Plattenspieler wird im Werk perfekt eingestellt. Erfreulicherweise musste ich mich nicht einmal mit der Montage des Tonabnehmers, eines Lyra Titan i, beschäftigen, da der Entwickler den Sleipner in meinem Hörraums selbst aufbaute. Dabei waren dem Dänen mit deutschen Vorfahren – wer hätte das bei dem Namen vermutet? – aber keine auch nur im Ansatz an Marketing-Gerede erinnernde Aussagen zu entlocken. Selbst technische Details gab er nur auf wiederholte Nachfragen preis, aber nicht weil ihn die Angst vor Nachahmern umtreibt, sondern weil er weder um sich selbst noch um seine Produkte besonders viel Aufhebens macht.
Da der westfälische Autor aber mit einer gewissen Hartnäckigkeit – manche reden auch von Sturheit – gesegnet ist, kam Johnny Bergmann nicht umhin, doch ein wenig über sich preiszugeben: Seine erste Hifi-Erfahrung machte er, als er noch im zarten Kindesalter seinen besten Freund besuchte, dessen Vater ein – wie man heute sage würde – Audiophiler war. Dessen Anlage faszinierte Johnny Bergmann so sehr, dass er genauso viel Zeit im Hörraum verbrachte wie mit seinem Freund. Selbst als „Kid“ konnte er merken, dass diese Anlage die Musik zum Leben erweckte, eine Menge Details rüberbrachte und eine erstaunliche Bühne suggerierte. Besondere Faszination ging für ihn von einem STD 305 aus. Als Teenager studierte Johnny Bergmann dann dänische Hifi- und High-End-Magazine und investierte das erste selbst verdiente Geld in Audio-Equipment. Sein erster Plattenspieler war ein Micro Seiko DDX 1500. Zu dieser Zeit las er auch von der Luftlager-Technik und war sofort davon überzeugt, dass dies der beste Ansatz für die Konstruktion eines Plattenspielers war. Also dachte er intensiver über diese Art der Lagerung und Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung nach. Im Alter von 22 Jahren zeichnete er dann das Lager, das heute im Sleipner zum Einsatz kommt. Dann setzte jedoch die große Zeit der CD ein und Plattenspieler schienen eine aussterbende Spezies zu sein, weshalb Johnny Bergmanns Konstruktions-Idee auch erst einmal in Vergessenheit geriet.
Vor zwölf Jahren erinnerte er sich dann wieder an seine Pläne und wollte nun endlich herausfinden, ob die Idee eines luftgelagerten und sich selbst zentrierenden Plattentellers funktionierte. Als Maschienenbau-Ingenieur war er natürlich in der Lage, selbst einen Prototypen herzustellen. Das erste Testmuster funktionierte und damit war Bergmann Audio geboren. Inzwischen fertig die Firma alle mechanischen Teile selbst und bezieht die übrigen von einigen wenigen dänischen Zulieferern. Bergmann Audio sei 100 Prozent dänische Handarbeit, teilt Johnny Bergmann in einer E-mail mit.
Zu technischen Aspekten gibt er aber auch in seiner Mail nicht viel mehr preis als in den Spezifikationen in der Bedienungsanleitung. Die knappen Fakten finden Sie wie immer am Ende des Test. Kurz geht Johnny Bergmann noch auf die seinen Produkten zugrundeliegende Philophie ein: Bei seinem riemengetriebenen Laufwerk mit einem sich selbst auf einem Luftlager zentrierenden Plattenteller mit ebenfalls luftgelagerten, tangential abtastendem Carbontonarm ist das Schlüsselwort Einfachheit. Er sucht nach wohlüberlegten, einfachen technischen Lösungen, die sich mit möglichst wenigen aus massiven Materialen gefertigten Teilen umsetzen lassen, so dass sich keine unerwünschten Resonanzen ausbilden können und eine optimale Stabilität garantiert wird.
Als Johnny Bergmann mit dem Aufbau des Sleipner fertig war, konnten Helmut Baumgartner und ich es nicht abwarten, den Plattenspieler sofort einmal mit derselben Scheibe zu hören, die kurz zuvor auf dem LaGrange mit dem Thales Simplicity und dem Lyra Olympos lief, auch wenn klar war, dass das Titan i nach ein paar Monaten Ruhe mindesten eine halbe Stunde brauchen würde, um wieder völlig frei zu spielen. Die Qualitäten des Sleipner waren aber dennoch sofort zu erkennen: In puncto Raumtiefe, Stabilität der Abbildung, Durchzeichnung und Dynamik erreicht das dänisch-japanische Trio mindestens meine momentane Lieblingskombination. Genau genommen geraten meine bisherigen Favoriten, was Raum und Detailfreudigkeit anbelangt, schon jetzt ins Hintertreffen – und das, obwohl ich das Olympos dem Titan für deutlich überlegen halte. Da brauche ich gar nicht erst ein- und denselben Tonabnehmer von hier nach da montieren: Für mich steht jetzt schon fest, dass der Sleipner zu den zwei, drei besten Plattenspielern gehört, die je in meinem Hörraum standen. Einer davon war immerhin der Continuum zum mehr als doppelt so hohen Preis!
Erfreulicherweise hatte ich dann eine ganze Menge Zeit, mit dem Sleipner ganz nach Lust und Laune einfach nur so Musik zu genießen oder mit den einschlägigen Testscheiben seine Leistungen in einzelnen Teilkriterien zu überprüfen. Im täglichen Umgang fällt auf, dass das schlichte Design mit seinen hochglänzenden Flächen auch seine Nachteile hat: Bei wohl keinem anderen Laufwerk kam das Mikrofasertuch häufiger zum Einsatz. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei der Plattenteller. Er sollte völlig staubfrei sein, damit sich keine winzigen Schmutzpartikel in die Rillen drücken, wenn die Platte angesaugt wird. Als potenzieller Käufer würde ich mich für die alternativ angebotene Plattenklemme entscheiden. Natürlich habe ich auch mal den Klopftest gemacht: Der Tonabnehmer wird auf die Platte abgesenkt, die sich aber nicht dreht. Durch Klopfen auf die Zarge und die Stellfläche wird schnell deutlich, wie gut die Konstruktion den sensiblen Abtastvorgang vor Beeinflussungen von Außen schützt. Beim Sleipner gelingt das zu 100 Prozent! Das Klopfen auf Gehäuse und das oberste Board des Pagode Racks ist über die Lautsprecher nicht zu hören!
Doch zurück zu musikalischeren Signalen: Besondern nachhaltig ist mir der Abend eines recht anstrengenden Tages in Erinnerung, an dem nach langer Zeit wieder einmal Hajo Weber und Ulrich Ingenbolds Winterreise (ECM 1235) auf dem Plattenteller lag. Die ruhigen Songs für zwei Gitarren und selten mal eine zusätzliche Flöte faszinierten mit einer Reihe ganz selbstverständlich integrierter Details und weiten imaginären Räumen. Dabei waren aber nicht die großartigen Leistungen des analogen Trios in den genannten Einzeldisziplinen das Besondere, sondern dass die Menge an Feininformationen – und es sind ja relativ winzige Signalanteile, die uns die Position der Instrumente im Raum und dessen Größe verraten – bei gerade mal abendlicher Zimmerlautstärke so klar hervortraten. Beim Testen höre ich gewöhnlich eher laut. Beim abendlichen Genusshören war das aber – wie gesagt – diesmal anders. Dennoch stellte sich bei Sleipner und Titan nicht der sonst übliche Effekt ein, dass bei niedrigeren Pegeln Feininformationen nicht mehr so deutlich rüberkommen. Wenn man dafür nach einer Erklärung sucht, liegt die Idee nahe, dafür das beinahe kontakt- und reibungslose und damit auch völlig geräuschlose Lager des Sleipner verantwortlich zu machen.
Beim unverzichtbaren Elegant Punk (Day Eight Music DEMLP 004 TS) wird dann klar, dass der Sleipner vor lauter Feinauflösung, Durchzeichnung und Räumlichkeit nicht ins Esoterische abgeleitet: Tiefbass und Impulse vermag er ebenso selbstverständlich zu reproduzieren. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, die tiefen Schwingungen auf „Drone“ je so sauber und dennoch druckvoll gehört zu haben. Die Bass-Attacken auf „It's The Pits, Slight Return“ kommen mit der gewohnten Wucht, Ein- und Ausschwingvorgänge rücken aber plötzlich stärker ins Bewusstsein, man hat auch im wildesten musikalischen Getümmel den Eindruck, einfach mehr zu hören. Allerdings hat die enorme Auflösung des Sleipner auch ihre Schattenseite: Jegliches Saitenschnarren, alle Griffgeräusche werden nun so akribisch dokumentiert, dass man Jonas Hellborg doch zu etwas mehr Präzision bei seinem Spiel mahnen möchte.
Keiner besonderen Testplatte bedarf es um zu registrieren, dass Sleipner und Co. bekannten Scheiben mehr Rauminformationen entlocken als die meisten Mitbewerber: Die Ablösung des Klanges von den Lautsprechern geschieht noch selbstverständlicher, imaginäre Räume wirken noch ausladender – ich muss mich wirklich zusammenreißen, den naheliegenden Begriff „luftiger“ zu vermeiden, der bei der Lagertechnik des Sleipner doch arg in Richtung Kalauer ginge. Arm und Laufwerk vermitteln die Musik völlig unspektakulär und frei von Effekten. Beim Sleipner steht der Klang der Schallplatte im Vordergrund, das Laufwerk ist viel zu zurückhaltend, um dem Ganzen seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Allerdings vermögen es Arm und Laufwerk wie nur wenige, die Wiedergabe von mechanisch bedingten Artefakten freizuhalten – wieder eine Parallele zum Continuum. Und diese Freiheit von für sich allein meist gar nicht wahrnehmbaren, auf der Platte nicht enthaltenen und erst beim Abspielvorgang entstehenden Geräuschen ermöglicht es dem Sleipner, scheinbar mehr Informationen aus den Rillen zu extrahieren. Die tasten natürlich auch andere Laufwerke ab. Allerdings maskieren sie winzige Feininformationen mit noch so geringen Lagergeräuschen.
Einfach nur zum Genuss habe ich dann noch die Stereo Laboratory-Version der London/Decca SXL 6529 aufgelegt: Holst Planeten mit einer Orchesterabbildung wie im Breitwand-Format, voller Dynamik und Emotion, und doch so differenziert wie nie zuvor. Natürlich gibt es bei audiophilen Japan-Pressungen minimal weniger Laufgeräusche als bei deutschen oder gar amerikanischen Pressungen. Aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist die Stille in den Leerrillen dank des Sleipner hier noch einmal intensiver. Um so beeindruckender und klangfarbenstärker strahlen davor hier die Instrumente des Los Angeles Philharmonic Orchesters. Kein Wunder, dass ich entgegen aller Gewohnheit nach dem Klangspektakel „Mars“ nicht den Tonarmlift betätige, sondern die Scheibe bis zum Ende durchlaufen lasse. Nein, ich will keinesfalls das Cliché bemühen, dass Sie mit dem Sleipner Ihre Plattensammlung neu erleben werden. Aber selbst wenn Sie Ihre Scheiben auch bisher schon mit extrem gutem Equipment genossen haben, dürften mit dem Sleipner größere Räume und einige zusätzliche Details entdecken. Schade nur, dass Johnny Bergmann sein Topmodell bald abholt, um es auf der High End zu spielen. Ich kann natürlich nicht sagen, wie gut der Rest der Kette dort mit dem Raum harmoniert und ob die benachbarten Aussteller sich auf Lautstärken beschränken, die es erlauben, die großartigen Fähigkeiten des Sleipner zu erfahren. Wenn er dort so spielt wie in meinem Hörraum, kann dies Erlebnis schon allein den Besuch der Messe rechtfertigen.
Noch einmal kurz zurück zu meiner Eingangsthese: Der Sleipner nimmt sich dank seines ganz speziellen Tellerlagers im musikalischen Geschehen klanglich mehr zurück, als die allermeisten anderen mir bekannten Laufwerke. Und diese Zurückhaltung teilt er mit seinem Entwickler: Hier sind keine Selbstdarsteller am Werk.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Tonabnehmer | Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Lyra Titan i |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs AHP Sicherungen |
HERSTELLERANGABEN Bergmann Audio Sleipner | |
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Laufwerk | Luftlager-Konstruktion, Plattenansaugung per Vakuum oder Plattenklemme, hochpräziser, digital-gesteuerter Gleichstrommotor, Riemenantrieb |
Gehäuse | außen 12mm lackiertes und handpoliertes Polyvinyl, innen eine siebenlagige Sandwich-Konstruktion verschiedener Materialien zur optimalen Resonanzkontrolle |
Teller/Lager | Aluminium-Teller durch Luft angehoben und zentriert, die Luftversorgung generiert vertikal und horizontal ein dünnes Luftpolster zwischen Teller und Lager, keine mechanischen Geräusche, keine Reibung |
Tellergewicht | 9,2kg |
Plattenauflage | 21mm, dreischichtig: 2 Schichten Polycarbonat, eine Schicht Acryl |
Füße | höhenverstellbar, eine Aluminum/Ceraball-Konstruktion |
Maße (B/T/H) | 495/440/230mm |
Gesamtgewicht | 35kg |
Tonarm |
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Tonarm | tangential abtastender, luftgelagerter Tonarm mit Carbon-Armrohr und -Headshell, für optimale Steifigkeit in einem Stück gefertigt, Armrohr innen bedämpft, Gegengewicht entkoppelt, Arm in allen Ebenen justierbar |
Tonarmkabel | Innenverkabelung in reinem Silber |
Clips | silberbeschichtetes Kupfer |
Anschlüsse | XLR, RCA oder DIN |
Effektive Masse | 11g |
Motorsteuerung |
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Motorsteuerung | hochpräzise Digital-Steuerung mit Drehgeber für den Gleichstrommotor, sehr stabile, überdimensionierte Stromversorgung, 33 und 45UpM, Geschwindigkeitsfeineinstellung über Mikroprozessor kontrollierte Drucktaster |
Maße (B/T/H) | 99/440/105mm |
Gewicht | 3,6kg |
Kompressor |
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Kompressor | sehr leise, liefert einen sauberen, trockenen und gleichmäßigen Luftstrom, Luftfilter dank leichtem Zugang einfach zu reinigen oder auszutauschen |
Maße (B/T/H) | 226/440/232mm |
Gewicht | 17,2kg |
Preis |
44000 Euro |
VERTRIEB Werner Obst Datentechnik | |
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Anschrift | Westendstraße 1A 61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Internet | www.wodaudio.de |
Der Astell&Kern ist schon seit einiger Zeit am Markt und noch nicht ganz so lange in der Redaktion. Dafür gibt es aber einen guten Grund: Alle Musik-Dateien, auch die selbstaufgenommenen in hoher Auflösung habe ich im aif-Format gespeichert. Die in den Statements From Birdland zum kostenlosen Download in Hifistatement angebotenen Dateien werden extra zu diesem Zweck aus dem Mastering-Programm SonicStudio als wav-Files exportiert, da dieses Format wohl weiter verbreitet sein dürfte. Für den Test des AK100 eine ganze Reihe von Dateien konvertieren oder zum zweiten Male exportieren wollte ich ganz einfach nicht. Und da Robert Ross, der den High-End-Player hierzulande vertreibt, ein Software-Update angekündigt hatte, nach dem dann auch aif-Files wiedergegeben werden könnten, habe ich dieses abgewartet. Anfang des Jahres war es dann soweit. Aber für die einfache Synchronisation des AK100 mit dem eigenen Rechner bietet sich das Programm iriver Plus 4 an – und das gibt es bisher nur für Windows. Aber noch länger zu warten und weiter auf eine Version für Mac OS zu hoffen verbietet sich, da Astell&Kern zur High End einen noch besser klingenden mobilen Player angekündigt hat, der allerdings dann auch entsprechend teurer sein dürfte. Lesen Sie also im Folgenden einen der letzten Tests des AK100 – dafür aber einen aus Sicht eines Mac-Nutzers.
Der erste Kontakt mit dem AK100 nach dem Auspacken gestaltet sich äußerst angenehm – für Mac- und Windows-User gleichermaßen: Das Aluminium-Gehäuse des Players ist ausgesprochen schlicht und funktional gehalten und verströmt dadurch eine gewisse Eleganz. Zudem liegt die Form mit den abgerundeten Ecken gut in der Hand. Das geriffelte Rädchen zur Lautstärkeregelung rechts oben ist lediglich ein Impulsgeber, fühlt sich bei der Bedienung dank einer Rasterung aber sehr gut an. Allerdings scheint mir das ungeschützt aus dem Gehäuse ragende Rädchen bei einem etwas unachtsamen Umgang mit dem AK100 recht gefährdet. Da die Lautstärkeregelung – wie angedeutet – auf elektronischem Wege geschieht, hat Astell&Kern hier dem „analogen Bedienungsgefühl“ den Vorzug vor mehr Robustheit gegeben: Bei einem sogenannten Gadget zu diesem Preis eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Zum Schutz des Farbdisplays und der Scheibe auf der Rückseite liegen dem Player mehrere Folien bei, die ich entgegen meiner Gewohnheit etwa bei iPod oder iPhone beim Testgerät auch verwendet habe: Sie haben keinen negativen Einfluss auf die Bedienbarkeit des Touchscreens.
Der AK100 besitzt einen internen 32GB-Speicher und zwei Steckplätze für 32GB-Micro-SD-Speicherkarten. Damit sollte es möglich sein, seine Lieblingsmusik bequem zu organisieren. Der mit einem Schieber geschützte Kartenschacht ist ein Beispiel für die durchdachte Konstruktion und makellose Verarbeitung des Gerätes. Neben dem Kartenschacht befindet sich auf der Unterseite des AK100 noch die Micro-USB-Buchse, über die der Player Kontakt mit einem Computer aufnehmen kann. Oben auf der linken Geräteseite sind drei kleine Drucktasten für Play/Pause, schnellen Vor-/Rücklauf respektive Titelsprung vor/zurück untergebracht. Alle diese Funktionen lassen sich übrigens auch über Symbole auf dem Touchscreen anwählen.
Auf der Geräteoberseite finden sich dann zwei 3,5-Millimeter-Buchsen: Die eine ist ein optischer Digital-Eingang, der es ermöglicht, den AK100 als externen Wandler zu benutzen. Er akzeptiert Datenraten von 44,1 bis 192 Kilohertz, nicht jedoch 176,4 Kilohertz. Bereitgestellt wird das Signal dann an der zweiten Mini-Klinken-Buchse für Line-Eingänge oder einen Kopfhörer. Die Buchse ist ein Kombi- Ausgang, der neben dem elektrischen Stereosignal auch ein optisches S/PDIF-Signal ausgeben kann, mit dem sich der TosLink-Eingang eines externen Wandlers ansteuern lässt. Das sollte dann aber einer von allerhöchster Qualität sein, da im AK100 bereits der bestens beleumundete Wolfson WM8740 Wandler-Baustein Dienst tut.
Per Fingerbewegung auf dem Screen lässt sich auch ganz bequem der eigene Wunsch-Sound einstellen: Hier steht ein fünfbandiger Equalizer zur Verfügung, der es erlaubt, für eine ganz Reihe vorgegebener Frequenzen Anhebungen und Absenkungen von zehn Dezibel vorzunehmen. Die Filtergüte ist dabei vorgegeben. Für den Test bliebt der Equalizer selbstverständlich ausgestaltet. Auch in pucto Ausstattung hat der AK100 also einiges zu bieten, auch wenn mir persönlich der elektrische S/PDIF-Ausgang beim Colorfly sympatischer ist als der optische hier. Aber eine Cinch- oder gar BNC-Buchse wäre im zierlichen Gehäuse des AK100 nun wirklich nicht mehr unterzubringen gewesen.
Da es für Mac-Computer – wie erwähnt – kein spezielles Programm gibt für den AK100 gibt wie beispielsweise iTunes für den iPod, habe ich ganz pragmatisch von iTunes angelegte aif-Dateien von diversen Alben auf den Astell&Kern überspielt, der bei Anschluss über USB ans MacBook als Harddisk auf dem Desktop erscheint. Das Überspielen geht problemlos, allerdings findet man alle transferierten Daten dann in einem „Unknown Album“, da der Astell&Kern bei den von iTunes gespeicherten Dateien in den Listen den Interpreten nicht anzeigt, obwohl er ihn dann bei der Wiedergabe doch nennt: Das wird bei einer größeren Anzahl von Titeln recht unübersichtlich. Ich habe dann mit den Sample Rate Converter von Weiss von .aif in .wav gewandelt, aber auch so erkennt der AK100 den Interpreten der Dateien nicht: Die Verwendung von iriver Plus 4 scheint zur Verwaltung größerer Musiksammlung doch unerlässlich.
Aber das hindert mich natürlich nicht daran, einige ausgesuchte Dateien zur klanglichen Beurteilung auf den Festspeicher des Astell&Kern zu überspielen: Als Schallwander habe ich meinen momentanen Kopfhörerfavoriten, den PSB M4U 2 ausgewählt, den ich aber erst einmal im passiven Modus betreibe. Da klingt er zwar nicht ganz so kraftvoll, differenziert und – bei Aktivierung des Noise Cancellings – neutral wie im Aktivbetrieb, stellt für den AK100 aber eine schwieriger zu treibende Last dar. Bei bekannten Test-Songs wie Ravi Shankars „West Eats Meat“ sind die Hallfahnen der einzelnen Schläge beim Tabla-Intro sehr gut zu differenzieren. Der zum Vergleich herangezogene iPod Classic liefert da minimal weniger Informationen. Im Aktivbetrieb wirkt der iPod eine Spur hektischer und nervöser als der AK100. Auch schon bei Musik-Files in CD-Qualität sorgt der Astell&Kern für höchsten Musikgenuss. Mit dem PSB M4U 2 ist es auch recht einfach, die Unterschiede zwischen der 16/44,1- und 24/96-Version von Paus Kuhns „Griff“ aufzuspüren: Letztere ist rhythmisch akzentuierter, das Flirren der Becken kommt ein wenig farbiger und differenzierter rüber, und die Instrumente werden scheinbar vor mehr Luft umgeben. Trotz eines zusätzlichen Saitenschnalzens beim Bass hier und einem etwas intensiveren Atemgeräusches da fließt die Musik in der höheren Auflösung noch geschmeidiger.
Da bedarf es keiner langwieriger A/B-Vergleiche mehr: Der Astell&Kern wandelt hoch aufgelöste Musik-Dateien auf allerhöchstem Niveau. Einen guten Teil dieser Qualität lassen einen auch einfachere Kopfhörer wie der Beyerdynamic DT-660 oder der Ultrasone Pro 750 erfahren. Wirklichen Hochgenuss verspricht die Kombination mit dem PSB M4U 2: So intensiv wie mit dieser Kombination habe ich den ersten Teil des Köln Concert in 24/96 nie zuvor erlebt. Wäre ich Windows-Nutzer, stünde der AK100 ganz oben auf meiner Anschaffungsliste. Was aber tun, wenn weit und breit keine Windows-Rechner vorhanden ist? Von der Klangqualität des Astell&Kern begeistert kommt man auf die abstrusesten Gedanken: Man könnte zumindest seine 24/192-Alben auf je eine 4-GB-Micro-SD-Karte überspielen und seine Musiksammlung so organisieren. Da bekommt der Begriff ein Album ein- oder aufzulegen eine ganz neue Bedeutung.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.3 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD DAC |
Audioplayer | Amarra 2.5 |
Digital-Player | iPod Classic |
Kopfhörer | Beyerdynamic DT-660, Ultrasone Pro 750, PSB M4U 2 |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs |
HERSTELLERANGABEN Astell&Kern AK100 |
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Preis | 699,00 € empf. VK Preis |
Abmessungen | 59.2 x 79,0 x 14.4mm [B x L x H) |
Gewicht | 122 g |
Display | 2.4inch/6.1cm QVGA (320 x 240) IPS Touchscreen |
Unterstützte Audio Formate | AAC, ALAC, AIFF, WAV, FLAC, WMA, MP3, OGG, APE |
Sample rate | FLAC, WAV : 8kHz ~ 192kHz (8/16/24bits per sample) |
Max. Ausgangsspannung | 1.5V RMS |
Ausgangsimpedanz | 22 Ohm |
D/A Wandler | Wolfson WM 8740 24Bit DAC |
Decodierung | fähig bis 24Bit/192kHz Bit to Bit Decodierung |
Ladeanschluss | Micro USB Type-B |
Anschlüsse | USB 2.0, Optischer Ein-/Ausgang, 3,5mm Stereo Kopfhörerausgang |
Wireless | Bluetooth 3.0 |
Frequenzgang | 10Hz to 20KHz +/-0.02dB (24bit 48Khz) |
Geräuschspannungsabstand | 110dB (1KHz 0dB, 24bit 48Khz) |
Übersprechdämpfung | < -120dB (1KHz 0dB, 24bit 48Khz |
THD+N | < 0.003% (24bit 48Khz) |
IMD SMPTE | < 0.0009% (1KHz 0dB, 24bit 48Khz) |
Akku | 2,000mAh 3.7V Li-Polymer |
Betriebszeit | Max. 16 Stunden (based on MUSIC: FLAC, 16bit, 44KHz Vol. 37, EQ Off, LCD Off) |
Ladezeit | ca. 5 Stunden |
Interner Speicher | 32GB [NAND] |
Externer Speicher | 2x 32Gb MicroSD |
Unterstützte Betriebssysteme | Windows 2000 / XP / Vista / 7 / 8 |
VERTRIEB Robert Ross Audiophile Produkte GmbH |
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Anschrift | Alemannenstr. 23 85095 Denkendorf, Deutschland |
Telefon | +49 8466-90 50 30 |
R.Ross@audiomap.de | |
Internet | www.robertross.de |
There is a long, wooden power button – this is probably where “Pinocchio Model” is written - on the front panel are two LEDs, inputs and outputs on the back, and that's it! For a power amp no more is really needed. Oh yeah, and two jacks for external battery chargers are found in the middle of the unit. Heat sinks are nowhere to be seen. Class D? Tubes? An explanation for this is found underneath the top cover. What can now be found by lifting up the top cover? First of all, the interior looks quite different than one is normally used to. It looks like the little daughter may have helped with her building blocks. Whoever may be baffled by this, however, is making a big mistake. Everything is well thought out and totally perfected in this machine.
The existence of two large 12 volt batteries explains the lack of an IEC jack. The MIPA is -as the name suggests - designed for pure battery operation. When fully charged, moderately efficient speakers could be driven for eight to ten hours, higher efficiency ones even longer. Now you may say, other manufacturers have already had this idea. True, but that's not everything of course. Here, the house specialty is also the transformer, an essential part of the circuitry. The signal first passes through an input transformer which additionally splits the signal into plus and minus. From there it goes to the MOSFET amplification stages, one for plus and one for minus. The transistors are mounted on a small spring-mounted circuit board. This is the only place that is not hand wired. An interesting side note: The electrolytic capacitors on the circuit board are stripped, meaning the plastic cover on which the data and polarity is stamped, has been removed. This is responsible for quite bit of sonic improvement, as I am aware of from personal experience. The signal goes from the MOSFETs through another transformer to the output jacks. This will optimize efficient signal transmission to the speakers. The bandwith of the output transformer goes up to 95 kHz.
Meticulous attention is paid to the signal path by connecting all components with in-house silver wire. In addition, most components are not bolted, but clamped between the top and bottom of the unit with wooden columns and felt pads, thus damping them from vibrations. The amplifier delivers 30 watts into 8 ohms with 4 and 8 ohm taps.
But that is still not enough, there is much more to the design. The basis for this was written in several articles in the French magazine “L'Audiophile” in the late 70’s. Here, a French rocket scientist with the pseudonym Héphaïstos, examined the phenomenon of thermal distortion in transistors. This phenomenon does not seem to be very well known today or just may be ignored. In this extremely interesting essay, not only basic, but very complex circuits are described in which a multitude of semiconductors mutually try to compensate for this thermal distortion. The Swiss take a different path and try, on one hand to produce less distortion by using very simple circuits, and on the other hand to compensate for the rest by using specially wound transformers. It is certainly striking that the equipment remains cold even after many hours of operation.
The interpretation does not necessarily have anything to do with historical performance practice, at that time never a consideration. The Russian soul shines through over and over again, especially in the 2nd movement, Andante. The recording is - as expected by Decca recordings of that time - exquisite. Exposing the tonal difference between the violin and the slightly larger viola is the easiest part for the MIPA. The wooden timbre of the instruments is also reproduced very naturally, one of the most difficult tasks for a hifi system. The soloists are standing far in front of the orchestra, the latter represented as a very detailed body of sound, without decaying into a collection of individual instruments. The Forte passages are reproduced completely without effort and with full force.
In conjunction with the MIPA, it is interesting how the mighty "growl" of the Hammond comes across in the lower and middle registers. Although that really seems to be a strength of the tube amp, the MIPA follows very closely behind. This recording is not necessarily technically insane, and the MIPA immediately makes it quite noticeable that there was some electronic editing done here. The artificial reverb that Rudy van Gelder loved to use is also recognizable right away. This is not natural room reverberation. The original recordings are mono, but back then van Gelder made separate two-track recordings of several different musicians, later mixed together into a stereo recording. That is also discernable with the MIPA. It is also easy to hear that the bass runs do not come from a bass player, but were played by Smith using the organ pedals. Smith’s groove and love of playing is captured incredibly well and also really comes through; it’s impossible to sit still. This is not taken for granted at all, because I have heard this recording elsewhere and it just babbled on.
To me, some transistor equipment sometimes sounds too much like hifi and too little like music. This is totally my personal opinion that you, of course, may disagree with. Here, however, a piece of equipment is only successful if it can really make music. And nowhere is a tube to be found! Its sound reproduction is very clear, especially in the upper frequencies. But also an acoustic bass is reproduced with a lot of color and nuance. Particularly for a "grandma", bass sounds are not a black hole, a clear distinction between open and fretted strings must be heard. When connected to speakers with the right efficiency, reproduction on the MIPA is tremendously exciting and fast. The music gets very intense – reading the newspaper at the same time is not possible!
LISTENED WITH | |
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Drive | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Preamp | Audio Consulting Silver Rock, Shindo Monbrison |
Amp | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Speakers | TAD/ WVL Fieldcoil Hornsystem |
MANUFACTURER'S SPECIFICATIONS Audio Consulting MIPA 30 | |
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Output Power | 30 Watt |
Output Impedance | taps for 4 ohm and 8 ohm |
Dimensions (W/H/D) | 450/140/340 mm |
Weight | 19 kg |
Price | € 11,500 for the tested version |
MANUFACTURER Audio Consulting | |
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Address | 14 B Chemin des Vignes 1291 Commugny |
info@audio-consulting.ch | |
Internet | www.audio-consulting.ch |
GERMAN DISTRIBUTOR RmA Audio | |
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Address | Raimund Auernhammer
Alfershausen 130 91177 Thalmässing |
Telephone | +49 9173 77963 |
Internet | www.rma-audio.de |
Die musikbegeisterten Ingenieure, Gründer und Inhaber der Marke Auralic mit Sitz in Peking und in Hongkong, die Herren Xuanquian Wang und Yuan Wang, haben sich keine Auszeit genommen und aufbauend auf ihrem erfolgreichen ARK MX+ einen noch vielseitigeren Digital-Analog Wandler entwickelt. Faszinierend sind schon auf den ersten Blick die Innovationen. Die Einstellmöglichkeiten sind umfangreicher als bei jedem anderen, mir bekannten DA-Wandler, ganz gleich aus welcher Preisklasse. Mich persönlich freut die Fähigkeit des Vega, über den USB Eingang DSD Formate beider Auflösungen, nämlich 2,8224MHz und 5,644MHz, in ihrer ursprünglichen originären Form zu verarbeiten, wenn die Player-Software sie ihm zur Verfügung stellt. Auch wenn DSD-kodierte Musik bis heute selten auf dem Markt zu finden ist (einiges gibt es beispielsweise bei highresaudio.com), glaube ich daran als das Format der Zukunft für höchste Ansprüche. Selbstverständlich verarbeitet der Vega auch hochaufgelöste PCM-Signale. Dabei stellen 192 kHz und 24bit noch nicht das Ende seiner Fähigkeiten dar. Er ist auch in der Lage, das DXD-Format – 352,8KHz und 384KHZ bei 32bit – zu wandeln. Auch DXD-Files gibt es nicht in Hülle und Fülle, aber www.highresaudio.com kann da beispielsweise was bieten.
Optisch unterscheidet der Neue sich vom kleinen Bruder bei aller Familienähnlichkeit durch das frontale OLED-Display in der massiven Aluminium Front. Dieses leuchtet in verschiedenen einstellbaren Helligkeitsstufen und schaltet auf Wunsch auch nach einigen Sekunden ab. Sehr dezent und wertvoll wirkt der Vega mit seinem halbkugeligen Bedienknopf und dem schwarzen OLED-Glas. Nur die rote Betriebs-LED zeugt dann vom aktiven Status. Der Multifunktionsknopf als einziges Bedienelement am Gerät ermöglicht durch Drehen oder leichtes Drücken die Menüeinstellungen verschiedenster Art. Die dunkel-gelbe Schrift des Displays ist auch auf Distanz sehr gut lesbar, was dann wichtig ist, wenn man die beiliegende Fernbedienung zu Menü-Einstellungen nutzen will. Es handelt sich um eine Systemfernbedienung, die auch die Steuerung weiterer Auralic-Komponenten erlaubt. Sie liegt gut in der Hand, funktioniert prima, passt in ihrer Wertigkeit aber nicht zum Niveau des Vega. Das nehme ich den Auralic.Machern so viel oder wenig übel wie anderen Edelmarken auch. Persönlich hätte ich lieber etwas Gediegenes in Händen, etwas was der feinen Qualität der Auralic Komponenten angemessen ist. Egal – mit der Musik hat dies nichts zu tun. Wenn der Vega einmal durchprogrammiert ist, benötigt man ohnehin nicht notwendigerweise weitere Einstellungen. Die Lautstärkeregelung arbeitet sehr fein, so dass ich diese oftmals der meines ebenfalls fernbedienbaren Vorverstärker vorzog. Klanglich habe ich keinerlei Auswirkungen wahrgenommen. Hier hat Auralic eine perfekte Lösung der Pegelregelung im digitalen Bereich gefunden, die sie stolz „dynamic loss free“ tauften. Die Rückseite des Vega offeriert die digitalen Eingänge USB, Toslink, AES/EBU, sowie zweimal S/PDIF. Ein harter Netzschalter, eine Kaltgerätebuchse und das Sicherungsfach befinden sich von vorn gesehen links davon. Ich gestehe, dass mir die vielfach verwendeten Stecker- oder Kabelnetzteile unsympathisch sind. Dies auch, weil die Strom führende Leitung mit miserabler Abschirmung mein teures und ordentliches Kabelnetz kreuzen und stören. Dem Vega kann ich ein hochwertiges Netzkabel spendieren, was ich auch gerne tue – so ist das für mich solide. Die beiden analogen Ausgangsoptionen über asymmetrisch Cinch oder symmetrisch XLR befinden sich rechts von den Eingängen. Über diese verbindet man den Wandler mit dem Vollverstärker oder aber auch direkt mit einer Endstufe oder einem Aktiv-Lautsprecher.
Denn der Vega ist ein vollwertiger, puristischer, hochkarätiger Vorverstärker für alle, die keine analogen Eingänge benötigen. Da der bereits oben gelobte feine Lautstärkesteller mit einer Skalierung von null bis 100 im digitalen Sektor sein Werk verrichtet, ist ein analoger Eingang konstruktiv nicht möglich. Auf einen Kopfhöreranschluss, heute bei vielen Anbietern schon Gang und Gäbe, hat man im Hause Auralic verzichtet. Schließlich gibt es aus dem Hause Auralic den Taurus, einen Kopfhörer-Vorverstärker mit analogem Eingang. Das Augenmerk beim Vega wurde konsequent auf die digitale Signalaufbereitung gerichtet. Das erkennt man, wenn man das sauber verschraubte Gehäuse öffnet und hineinblickt.
Im beeindruckend übersichtlichen Aufbau lassen sich auch die Herzstücke des Auralic Konzepts leicht ausmachen: Der Auralic Sanctuary Audio Processor mit einer Leistungsfähigkeit von einer Milliarde Befehlen pro Sekunde ermöglicht die Verarbeitung der rechenaufwändigen hochauflösenden Formate. Dieser Prozessor, der beim Vega auch die Bezeichnung Digital Audio Prozessor statt schlicht Digital/Analog-Wandler rechtfertigt, wurde in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Spezialisten für Audio-Interfaces Archwave entwickelt. Er basiert auf der Architektur des ARM9 Chipdesigns, befreit das Signal vom ungewünschten Jitter und rechnet es auf die Verarbeitungsfrequenz von stattlichen 1,5 Megahertz bei 32bit hoch. Dieser Kunstgriff verschiebt die Nyquist Frequenz weit jenseits des Hörbereichs und hält alle damit verbunden Störungen vom Nutzsignal weit fern. Der Vorteil hieraus ist eine ausgezeichnete Signal-Bandbreite und schnellste Anstiegszeiten. Dieses hochpräzise Signal bekommt der ESS-Sabre 9018S Wandler-Chip zur Umsetzung ins Analoge. Kenner wissen, dass dieser zum Feinsten gehört, was auf dem Erdball momentan für Geld zu bekommen ist. Die Femto Master Clock generiert das Taktsignal bei extrem niedrigem Jitter mit 82 Femto-Sekunden - das sind unvorstellbare 10-hoch-minus-15 Sekunden. Besonders relevant ist hierbei, dass sich das störende Phasenrauschen auf unhörbare -168dBc/Hz verringert. Am Ausgang des Vega finden wir die Auralic Orfeo Class-A Output Module. Sie paaren höchste Klang-Reinheit mit Ausgangsspannungen und Impedanzen, die den Anschuss unterschiedlichster Geräte ermöglichen: Vorverstärker, Verstärker, Endstufen oder aktive Lautsprecher. Mit über vier Volt ist der Ausgangspegel erfreulich hoch.
Die Filterung in der digitalen Signalbearbeitung wurde im Hause Auralic mittels Messtechnik und vielen Hörtests entwickelt. Sechs unterschiedliche Filter sind wählbar, zwei davon für DSD. Jedes einzelne dieser Filter ist wiederum fest gekoppelt mit Filtervarianten, die für die unterschiedlichen Abtastraten optimiert sind. Die Auswahl des passenden Filters erfolgt über das sauber und verständlich aufgebaute Menü. Dies ist entweder über die Fernbedienung zugänglich oder über den Multifunktions-Regler am Gerät. Im illuminierten Zustand zeigt das Oled-Display links den Namen Auralic, rechts davon als Piktogramm den gewählte Eingang, was ganz nett aussieht. Es folgt die Angabe der Auflösung und ganz rechts die Pegelinfo von null bis einhundert. Beim Aufrufen des Menüs erscheint auf der ersten Ebene unter 1. die Auswahl des gewünschten Eingangs und unter 2. die optionale Balance Einstellung. Ist diese ungleich gewählt, informiert später ein kleines Symbol rechts neben dem Lautstärkesteller darüber. 3. ermöglicht die Umschaltung der Phase um 180 Grad, an die ebenfalls per Icon erinnert wird. Die kann ja von Aufnahme zu Aufnahme unterschiedlich sein, und es ist praktisch, dass diese Einstellung auch vom Hörplatz aus leicht veränderbar ist. 4. gibt den Zugang zu den sechs Filtern frei. Auralic empfiehlt bestimmte Filter für bestimmte Musikrichtungen. Dieser Empfehlung mag ich, wie meine Hörtests gezeigt haben, durchaus folgen. 5. öffnet den Zugang auf die System-Ebene mit den Untermenüs 1. mit der Option, jedem Eingang eine individuelle Lautstärke zuzuordnen. 2. lässt die Helligkeit des Displays auswählen und die Möglichkeit, permanent sichtbar zu bleiben oder nach 15 Sekunden dezent zu verlöschen. In diesem Fall wird das Display etwa bei der Verstellung der Lautstärke sofort wieder aktivoert. Die Sleep Funktion, einstellbar unter Menüpunkt 3., erlaubt beim Ausschalten die Wahl zwischen Standby oder dem Sleep-Modus. In diesem werden die analogen Baugruppen und die Clock weiterhin mit Strom versorgt. So stehen unter Menüpunkt 4. alle vier möglichen Arbeitsweisen der Takt-Uhr zur Verfügung. Ansonsten stehen die Funktionen Fine und Exact erst nach Erreichen einer stabilen Arbeitstemperatur etwa nach gut einer Stunde nach dem Einschalten des Vega zur Verfügung. Die Einstellbarkeit der Clock war für mich eine völlig neue Erfahrung. Zwischen den Einstellungen Coarse, Exact und Fine habe klare Unterschiede gehört und mich letztlich für die Variante Fine entschieden, weil Exact in meiner Konfiguration immer wieder Aussetzer mit sich brachte. Darauf ist in der Anleitung auch deutlich hingewiesen. Ich empfinde diese Möglich, die Clock zu beeinflussen als eine sinnvolle Option. Beruhigen kann ich aber alle diejenigen, die nicht immer wieder Einstellungen anpassen möchten: Der werksseitig vorgegebene Filter-Modus 4 und die Auto-Variante für die Takt-Uhr sind eine erstklassige Allround-Einstellung.
Um Musik vom Computer hören zu können, braucht man beim Vega die passenden Treiber und eine passende Player-Software. Die Treiber sind bei Apple nie das Problem, wohl aber die Player-Software, falls man DSD-Files wiedergeben möchte. Amarra kann kein DSD – noch nicht. Die anderen bekannten Player für Apple gefallen mir musikalisch weniger. Auf der Windows–Partition meines Apple-Rechners läuft Foobar 1.2.4. Wirklich lobenswert ist in diesem Zusammenhang die Auralic Website, wo alle Installationshinweise und Downloads beschrieben sind, und zwar auf dem neuesten Stand. So war dann auch die Installation der Windows-Treiber und DSD-Plug-Ins für Foobar beinahe ein Kinderspiel. Die Wiedergabe der DSD-Files funktionierte danach einwandfrei. Zur musikalischen Beurteilung des Auralic Vega habe ich mich auf das gewohnte Amarra (2.5) verlassen. Dazu habe ich den ersten Satz, das Allegro, von Mozarts Violinkonzert No. 4 in der Interpretation der Trondheimer Solistene mit Marianne Thorsen gehört – und zwar DXD mit 352,8 Kilohertz: Dieses Format bietet gegenüber den Versionen mit 96 und 192 Kilohertz Auflösung klar mehr Qualität. Dies konnte jeder nachvollziehen, dem ich dies vorführte.
Mehrere Wochen habe ich mir Zeit gelassen und mit dem Vega genussvoll Musik gehört. Dabei habe ich durchaus auch versucht, irgendwo ein Haar in der Suppe zu finden. Das ist mir nicht gelungen. Der Vega ist meinem Antelope klar überlegen. Nicht nur, dass er DSD- und DXD-Files umsetzen kann, nein er klingt ganz einfach besser. Das gilt für sämtliche Musikstile ohne Ausnahme. Der Auralic ist der erste Wandler in meinem Haus, der musikalische Wärme und einen vollen Grundton mit Offenheit und Analytik verbindet. Er hebt dabei nichts besonders hervor. Bevo ich mir vor zwei Jahren meinen Zodiac Plus zulegte, habe ich keine Mühen gescheut und mich in Preisklassen bis an die 10000 Euro umgesehen, um einen Wandler zu finden, der in meiner Kette am Computer und am CD- bzw. DVD-Player beste klangliche Ergebnisse bringt. Der Auralic Vega kann nun alles besser. Sowohl mein Primare CD/DVD-Player als auch vom Apple klingt’s einfach schöner, natürlicher, glaubhafter. Der Raum ist da, jedoch weniger sphärisch, dafür erfreulich realistisch, exakt vorstellbar. Die Bässe kommen beschwingt, werden präzise umrissen und luftig reproduziert, wie eine große Seifenblase. Der Vega hebt sich ganz deutlich von der Vielzahl von Wandlern ab, die zwar angenehm klingen, es dafür aber an Glanz missen lassen. Eben diese Kombination aus vollem Klang bei gleichzeitiger Offenheit ohne jegliche Härte führen zu einem bislang nicht gekannten Genuss digitaler Quellen. Die Durchhörbarkeit des musikalischen Geschehens ist die absolute Stärke des Auralic. Nachdem ich den Vega längere Zeit über meinen Vorverstärke habe musizieren lassen, gab ich ihm die Chance, sich als Vorverstärker zu profilieren. Und auch das tat er überzeugend. Er trat jetzt befreit vom Charakter des Röhrenvorverstärkers auf und zeigte sein Können mit etwas mehr Coolness, was mir sehr gut gefiel. Seinem kleinen Bruder Auralic ARK MX+ gleicht der Vega in mancherlei Hinsicht, aber musikalisch spielt er in einer Liga, die den Preisunterschied für mich zweifellos rechtfertigt.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | Apple Mac Mini (Mountain Lion) mit Amarra 2.5 oder Apple Mini (Windows 7) mit Foobar 1.2.4 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Kabel | Audioquest Coffee USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
HERSTELLERANGABEN Auralic Vega – Digital Audio Prozessor | |
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Frequenzgang | 20 – 20KHz, +/- 0.1dB, getestet mit Filter Modus 1 für alle Sampling-Raten |
Signal-Rauschabstand | 126dB, 20Hz-20KHz, A-gewichtet |
THD+N | < 0.0003%, 20Hz-20KHz bei 0dBFS |
Dynamik | 130dB, 20Hz-20KHz, A-gewichtet |
Digitaleingänge | 1 x AES/EBU, 2 x RCA koaxial, 1 x Toslink, 1 x USB 2.0 gepuffert durch, ActiveUSB™ |
Analogausgänge | 1 x XLR symmetrisch (Ausgangsimpedanz 2,2 Ohm) |
Analogausgänge | 1 x XLR symmetrisch (Ausgangsimpedanz 2,2 Ohm) 1 x RCA unsymmetrisch (Ausgangsimpedanz 50 Ohm) |
Unterstützte Digital-Formate | Alle PCM Signale von 44.1 kS/s bis 384 kS/s in 32Bit (352,8 kS/s und 384 kS/s werden nur über USB unterstützt), DSD64 (2,8224 MHz) und DSD128 (5,6448 MHz) - mittels ‘DoP V1.1′ Standard nur über USB |
Ausgangsspannung | Max. 4.2 V mit ‘Dynamic-Loss-Free’digitaler Lautstärkeregelung |
Benutzerschnittstelle | AURALiC RC-1 Fernbedienung, 512 x 64 Pixel OLED Display |
Leistungsaufnahme | Standby: < 1 W, Aufwärmphase: 10 W, Wiedergabe: 20 W max. |
Abmessungen | 33/23/6,5 cm |
Gewicht | 3,3 kg |
Preis | 3300 Euro |
VERTRIEB audioNEXT GmbH | |
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | +49 201 5073950 |
info@audionext.de | |
Internet | www.audionext.de |
I have been really lucky with my colleagues. They sit and listen with great concentration at large trade fairs with less than ideal demonstration room conditions while I use these events mostly just to talk to old friends and new manufacturers. At this year's High End, the Göbel loudspeakers made a lasting impression on Jürgen Saile, Wolfgang Kemper and Helmut Baumgartner. They reported this to me in great detail. Since the speakers are manufactured in the same region as Gröbenzell, for me “the damage was quickly estimated” as they like to say around here. It only takes 20 minutes by car to get to Göbel High End in Alling: In the company's own listening room, I can make up for lost time at the show and demonstrate the quality of Epoque to myself. Here, like at the High End the top model, the Epoque Reference is playing. My listening room is not nearly large enough to accommodate these more than 2 meter tall sound sculptures. And that is why I'm glad that, although the Epoque model normally is only made to order, a visually elegant, but after all, 100 kg Fine is at my disposal for a few weeks. For what I hear in Alling immediately triggers my ‘must have’ and ‘must test’ impulses.
Göbel High End is not a one-man show - in Alling, a total of five people are engaged in production and development - but nevertheless all strongly influenced by company founder and owner Oliver Göbel. It’s not a coincidence that his family coat of arms serves as the company logo. At the tender age of 14, Oliver Göbel was devoted to building loudspeakers. This passion then also influenced his career choice: He was trained in communication electronics, did his Masters in telecommunications and worked in audio development at Siemens. That is where he first came into contact with bending wave drivers. He conducted extensive material tests in this field with precise Siemens measuring instruments and well documented his results. Long term, the development of large-scale technology was neither sound-oriented nor audiophile enough for Oliver Göbel, so he decided to start his own business in 2003. One year later the first product, the bending wave loudspeaker Detaille, covered the entire frequency range over 160 Hz and was supplemented with well suited proprietary subwoofers. Another year later, a patent for Göbel bending wave technology was granted. Following that was the development of the in-wall speaker Modul and in 2008 establishing the Göbel Audio GmbH as an OEM partner for other companies. In the same year Grundig released the new edition of the iconic Audiorama loudspeaker. The success of Audio GmbH allowed Göbel High End then the development of the “money is no object” series Epoque, which was first presented in 2010. The smallest model is now standing in my listening room after a little effort (I already mentioned the weight of the so innocent looking speaker).
The core material of the nine layer diaphragm under the externally visible carbon fiber weave is a special wood that, due to its inherent inhomogeneity, possesses no distinct resonance. During the manufacturing process, different layers of fabrics and resins are compressed and sealed in a highly developed pressing process. By arranging the layers of fabric, the dimensions of the diaphragm and the fiber orientation of the core material, the amplitude of the stimulated bending wave from the diaphragm is continuously being damped during run-time, explains Oliver Göbel. The biggest problem with a bending wave driver is namely the introduction and damping of energy in the diaphragm. While he doesn’t mention much about structural details of the driver, he is willing to report that, by combining aluminum, wood, silicone, rubber and foam rubber to attach the edges of the diaphragm to the frame, he had succeeded in keeping a steady wavelength of the diaphragm over the entire frequency range of seven octaves. Reflections on the outer edges were entirely avoided. The incisions in the diaphragm primarily served the purpose of diffusely dispelling parasitic vibrations so that no standing wave fields could be created. It would require the angles and positions of the cuts to be exactly calculated and executed to a hundredth of a millimeter. It was only possible to accomplish the latter requirement with a computer-controlled laser.
Even in the construction of the housing, Oliver Göbel attaches great importance to the prevention of unwanted resonances. For the base, where the crossover is housed, and the woofer chambers, he chose a composite strip material composed of paper and resin known in the mechanical engineering field. It is similar to the well known Pertinax, but made with a much higher quality epoxy resin. This material with a thickness of 20 mm can only be machined with diamond cutters. The 15 mm thick baffle, as well as the top of the speaker where the bending wave driver is mounted, is made of solid aluminum. The top element of the speaker is made from a 60 kilogram massive aluminum block – “Money was no object” when it came to the production cost in the development of the Epoque Series: It was only important to show what is sonically possible with the patented Göbel bending wave technology. During the nearly three years of development time for technology and design, the merely self-imposed restriction: In the total strive for perfection, the speaker must be living room friendly and not take up too much space. You can see at first glance that this was 100% accomplished with the Fine, and the placement of second bass module array above the bending wave driver looks like an interesting technical sculpture, not like a clumsy speaker – of course given the appropriate ceiling height.
Before I describe the first sonic impressions in my listening room, let me tell you what intrigued me about the Epoque Reference in Göbels own listening room: It was especially the homogeneity of sound reproduction. It really makes a difference whether one listens to a very good multi-driver concept or a design where only one driver emits all sound over 160 hertz. Moreover, the soundstage precision, spatial impression and the amount of detail was similar, but without direct comparison difficult to decide which is better. I would say they are at an even higher level than my LumenWhite DiamondLight. Unfortunately, the prices of the two Epoque models also reach a higher level: The Reference pair is 175,000 Euros in the price list and the Fine pair, a mere 115,000 Euros.
We have to move out of my study not only the DiamondLight, but also the similarly high priced speaker cables - the Audioquest Wildwood for single-wiring. Not that they would be sonically incompatible with the Fine. The delivered version of the Fine had an optional bi-wiring terminal. With a speaker of this caliber, who would want to be bothered using wire or cable bridges? To avoid this, Oliver Göbel brought along a bi-wire cable from his Lacorde series, which of course also perfectly harmonizes with the Fine. After moving them a little back and forth the "small" Epoques ended up not far from the point where my Lumens usually stand. Certainly, the Fine is a lot more sensitive to changes in the distance from the back and side walls. This is probably due to the rear firing woofers. The final positioning for now is a good compromise in terms of bass and deep bass: In the lowest register, the Fine has a touch less pressure than the Lumen, but it plays in the bass to upper bass region with a little more depth and warmth. And I freely admit that their slightly more opulent and colorful performance offers more listening pleasure than the Lumen. In this area, the Lumen may be a little too cautious.
I confess, I really do not regret that I was forced to change my usual listening test environment. By doing this it became pointless to keep making comparisons to the Lumen. I was simply able to spend more enjoyable listening without falling into the unfortunate trap of obvious nitpicking. And since I've already listened to the most important test recordings while setting up the equipment properly, I was able to do without those well known test discs and rather enjoy my own new recordings from the hard disc player or nearly forgotten treasures from the ECM catalog: Even weeks later, I am inspired by the extremely tight, coherent, and therefore immensely "natural" sound reproduction. I know of no other speaker that plays music with such homogeneity. What already was briefly evident using the Brinkmann Monos, the Analog Domains really demonstrate: the thrilling fine dynamics that the bending wave drivers are capable of. It is obvious that they require powerful partners with an efficiency of only 85 decibels per watt and meter. The Fine is on the highest level in terms of richness of detail and transparency. It’s a real shame that only very few music lovers will have the chance to enjoy such perfect sound reproduction!
LISTENED WITH | |
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearm | AMG Viella 12", Kuzma 4Point |
Cartridge | Air Tight PC-1 Supreme, Brinkmann EMT ti |
Phono preamp | Einstein The Turntable's Choice |
Computer | iMac 27" 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X version 10.6.7 |
CD Drive | Wadia WT3200 |
D/A Converter | Mytek 192-DSD-DAC, Calyx Femto |
Tape machine | Studer A 80 |
Preamplifier | Brinkmann Marconi |
Power Amp | Brinkmann Monos |
Speaker | LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon MK VI |
Cable | Precision Interface Technology, Göbel Lacorde, Audioplan Powercord S, Audioquest |
Accessories | PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun rack, Audioplan Powerstar, HMS power distributor, Acapella bases, feet and Acoustic System resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus |
MANUFACTURER’S SPECIFICATIONS Göbel Epoque Fine | |
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Principle | bending wave loudspeaker with impulse-compensating passive radiator |
Driver | patented Göbel® bending wave driver, 2 aluminum longthrow chassis(18 cm), 4 aluminum passive radiators (18 cm) |
Housing | acoustically optimized composite board, massive acoustic baffles (15 mm aluminum), Top element made of massive aluminum |
Finish | White piano lacquer and aluminum parts anodized in natural semi gloss, Black piano lacquer and aluminum parts anodized in black semi gloss |
Weight | 100 kg |
Dimensions | base 36 (W) x 40 (D) cm, 123 cm (H) total height |
Impedance | 4 Ohm |
Efficiency | 85 dB / 1 W / 1 m 28 |
Frequency response | 28 - 31000 Hz |
Dispersion range | 28 - 31000 Hz (180° front-side), 28 - 4000 Hz (rear-side) |
Price | 115.000 Euros |
MANUFACTURER Goebel High End | |
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Address | Schabweg 4a 82239 Alling |
Telephone | +49 8141 2255887 |
info@goebel-highend.de | |
Internet | www.goebel-highend.de |
Die HiFiszene in unserem Nachbarland Polen ist bei uns relativ unbekannt. Zu unrecht, wie ich meine. Neben Musikliebhabern, die Wert auf hochwertige Musikwiedergabe legen, gibt es auch Hersteller, die vollkommen eigenständige Produkte anbieten. Einer davon ist Ancient Audio, der mir schon vor längerer Zeit mit hochwertigen und sehr aufwändig gefertigten Röhrengeräten aufgefallen war. Studio Oslo ist ein kleines Aktivlautsprechersystem, das an einen Computer angeschlossen werden kann und die sonst üblichen Brüllwürfel ersetzen soll. Wenn einer nun vorschnell denkt: Ein derartiges Produkt hat in diesem Magazin eigentlich nichts verloren, so etwas gibt es im Blödmarkt um die Ecke zu Hunderten, der macht einen großen Fehler. Zum einen kann der hier vorgestellte Lautsprecher auch eine ganz andere Klientel ansprechen, nämlich unsere Jugend, zum anderen macht Studio Oslo in kleineren bis mittelgroßen Räumen auch zum ernsthaften Musikhören eine extrem gute Figur! Ancient Audio hat hier auf die Veränderungen in der HiFi-Welt reagiert; Computer-Audio ist in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.
Zudem ist Studio Oslo als Nahfeldmonitor konzipiert und damit zum Abhören von Mastertapes gedacht. Daher möglicherweise auch die Namensgebung Studio Oslo: In Oslo steht das berühmte Rainbowstudio von Erik Kongshaug, einem der Schwergewichte bei den Aufnahmeingenieuren unserer Zeit, von dessen Fähigkeiten man sich auf dem ECM Label überzeugen kann.
Bei dem Aktivsystem enthält nur ein Lautsprecher die Aktivelektronik, der zweite ist passiv und wird über ein beigefügtes Kabel an den ersten angeschlossen. Interessanterweise über eine Cinch-Verbindung, das habe ich bisher auch noch nirgends so gesehen. Andererseits ist es natürlich platzsparend und davon gibt es auf der Rückseite des Lautsprechers nicht allzu viel. Oslo beisitzt ein Zehn-Zentimeter-Breitbandchassis der Firma Dayton Audio mit Aluminiummembran und einem Kennschalldruck von etwas über 85 Dezibel. Breitbänder bedeutet auch: keine Frequenzweiche und damit keine Phasenprobleme im Übergangsbereich mehrerer Chassis. Dies war sicher die Kernüberlegung bei der Chassisauswahl; schließlich soll Oslo ja auch als Nahfeldmonitor benutzt werden. Die eingebaute Aktivelektronik arbeitet im Class A/B Modus, dieser soll gegenüber den verbreiteten Class-D Modulen mehr Details und mehr Dynamik liefern.
Zudem beinhaltet die Elektronik eine analoge Entzerrung des Frequenzbereiches sowie zwei Regler für Bässe und Höhen. Klangregler? Hier wird natürlich manch einer die Nase rümpfen, sollte er aber nicht tun, die Dinger sind unheimlich praktisch. Wenn der Lautsprecher in einem Regal steht, kann man die Bässe etwas herausnehmen, umgekehrt bei freier Aufstellung ein bisschen aufdrehen. Ein kleiner Gag am Rande, in Polen gehen die Uhren scheinbar anders, ein Dreh am Bassregler gegen den Uhrzeigersinn bewirkt eine Anhebung der Bässe.
Das Modul kann 30 Watt Leistung pro Kanal abgeben. Es existieren zwei verschiedene Cinch-Eingänge, eine Standardversion mit einem Volt Eingangsempfindlichkeit und eine empfindlichere für iPod und Konsorten von 0,5 Volt. Für den professionellen Gebrauch sind XLR-Buchsen vorhanden, außerdem gibt es einen Ausgang für einen Mono-Subbass. Der Audiophile als solcher wird natürlich sofort das externe Schaltnetzteil bemängeln, ohne zu bedenken, dass ein potentes, analog aufgebautes Netzteil wahrscheinlich genauso viel kosten würde wie hier der gesamte Lautsprecher. Dennoch könnte man sich damit eine weitere Verbesserung vorstellen.
Die Hardware wird in einem Bassreflexgehäuse untergebracht, mit der Reflexöffnung an der Unterseite. Durch den Abstandshalter vorne und den Spike hinten wird gleich der korrekte Abstand zur Stellfläche eingehalten. Geliefert werden die Lautsprecher in einem professionellen Flightcase wie ich es eigentlich nur von dem griechischen Hersteller Ypsilon kenne. Und das ist eine völlig andere Preiskategorie. Allerdings ist der Flightcase wohl nur für den Einsatz im Studio gedacht und deshalb nicht im Preis inbegriffen. Das Gehäuse, hier in weiß glänzend, sieht für meinen Geschmack super gut aus und hat einen extrem hohen WAF! Jedenfalls war meine bessere Hälfte ganz begeistert – und das kommt bei HiFi Produkten nicht so schnell vor.
Zum Anhören habe ich die Lautsprecher zunächst an mein Laptop über dessen analogen Ausgang angeschlossen. Bei dem Test über den RipNAS Solid hatte ich dort zahlreiche Dateien in optimaler Qualität abgelegt. In dieser Variante wird natürlich der integrierte Wandler des Laptops benutzt. Dass dieser nicht optimal ist und Oslo damit stark unterfordert ist, kann man sich gleich bei den ersten Takten vorstellen. Dennoch ist auch mit dieser Variante der Unterschied zwischen dBpoweramp und XLD gerippten Titeln leicht zu hören.
Als nächstes habe ich die Lautsprecher in einem Nebenraum an meine Sqeezebox touch angeschlossen. Dies ist ein ganz pfiffiges Gerät, mit eingebautem Wandler, der bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz arbeitet. Damit kann man über Ethernet oder einen USB-Stick Musik hören, oder auch Internetradio über WLAN. Die Klangqualität ist um Klassen besser als über den Analogausgang vom Laptop, was der polnische Lautsprecher auch sofort klar macht. Eines fällt auch bei diesem Setup sofort auf: Oslo spielt sehr locker, frei und ungebremst auf. Beeindruckend ist auch die unheimliche Kohärenz in den Mitten und im Übergang zum Hochtonbereich. Dies liegt wohl zum Teil an der fehlenden Frequenzweiche. Jedenfalls war ich zunächst einmal sehr erstaunt, was hier an Klangqualität geliefert wird.
Leider ist die Squeezebox Touch von Logitech ersatzlos gestrichen worden; Wahrscheinlich hat die Firma nicht genügend Reibach damit gemacht. Sie wissen schon, Quartalszahlen, Gewinnmaximierung, Prozessoptimierung und was noch alles für goldene Kälber in manchen Hirnen herumspuken. Aber ich schweife ab.
Jedenfalls muss man sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, und eine davon bietet die Firma ifi-audio an. Hier handelt es sich um den USB-Wandler i-DAC, der weitaus mehr ist als nur ein Ersatz. Deshalb sollte man diesem Gerät einen eigenen Test widmen. Zumal es hier noch eine weitere Verbesserung in Form eines USB-Netzteils gibt. Momentan wird der Wandler über die USB-Buchse vom Laptop mit Strom versorgt. Nur soviel vorweg, technologisch handelt es sich hier um eine abgewandelte Form der High End Wandler von Abbington Musical Research, kurz AMR. Mastermind bei AMR ist Thorsten Loesch, weiß Gott kein Unbekannter in der Szene und unter Anderem ein Spezialist für Wandler mit dem Philips TDA 1541 Chip der ersten Stunde.
Der Wandler wird über beigelegte Strippen an das MacBook und Studio Oslo angeschlossen. Zudem sollte man sich für circa 50 Euro noch das Amarra Hifi Programm gönnen. Wahnsinnige könnten hier natürlich auch ein USB Kabel zum zehnfachen Gesamtpreis der Anlage anschließen. Jedenfalls spielt diese Kombination auch ohne Edelverkabelung unglaublich gut. Oder vielleicht deshalb? Hier braucht sich auch keiner mehr über die nicht mehr verfügbare Squeezebox Gedanken machen, der ifi i-DAC hebt die Performance auf ein ganz anderes Level. Jede Veränderung – beispielsweise ob man mit Amarra oder ohne spielt – zeigt uns Studio Oslo sofort an. Mit dieser Kombi sollte jeder Jugendliche seine MP3... – ach lassen wir das.
Damit alles in der Familie bleibt, habe ich mir eine Aufnahme des polnischen Trompeters Thomasz Stanko herausgesucht, aufgenommen in den Rainbowstudios von Erik Kongshaug. Soul of Things. Diese Aufnahme ist ein Knaller, sowohl vom Inhalt her, als auch von der Klangqualität. Stankos melancholischer, schwebend überblasener Ton erinnert manchmal an seine Vorbilder Miles Davis und Chet Baker. Sein Begleitband um den Pianisten Marcin Wasilewski, Trio (nein, nix neue deutsche Welle!) spielte bereits seit Jugendzeit zusammen, bis Stanko die Gruppe zu sich geholt hatte. Der Schlagzeuger war damals gerade 16 Jahre alt. Jedenfalls ist die Gruppe perfekt eingespielt und versteht sich mit traumwandlerischer Sicherheit. Die sechzehn namenlosen, nur durchnummerierten Balladen könnten auch einem militanten, kompromisslosen Klassikhörer gefallen. In Kombination mit dem ifi DAC bringt Studio Oslo die unterschwellige Energie des Trompetentons von Stanko erstaunlich gut rüber, eine lebensgroße Abbildung der Musiker darf man bei der Größe der Boxen natürlich nicht erwarten. Die Wiedergabe ist sehr klar, ohne irgendwie trocken zu wirken, was manchem Studioequipment ja mitunter anhaftet. Als nächstes habe ich Oscar Peterson plays Count Basie herausgesucht. Dies ist das genaue Gegenteil zu der Musik vom Thomasz Stanko Quartett, weniger lyrisch, sondern alles mit Drive gespielt. Das macht richtig Spaß mit den kleinen Lautsprechern; diese lassen hier dynamisch nichts anbrennen!
Um es ganz genau zu wissen, habe ich die Lautsprecher noch in meinem Wohnzimmer an meine reguläre DAC/Laufwerk Kombination angeschlossen. Dies ist natürlich nicht ganz fair, weil der Raum circa 40 Quadratmeter groß ist und dies für ein Zehn-Zentimeter-Chassis einfach zu viel ist. Insbesondere bei einem Sitzabstand von über vier Meter wird einfach zu wenig Luft bewegt. Das ist überhaupt kein Kritikpunkt, dafür ist Oslo einfach nicht gemacht worden. Aber im Nahfeld lässt sich in diesem Raum sehr gut beurteilen, was der Lautsprecher alles kann. Und das ist einiges! Neben den Einschränkungen an den Frequenzenden – das Chassis hat eine Eigenresonanz von 87 Hertz – wird die Musik sehr homogen wiedergegeben. Hier hilft die aktive Entzerrung noch ein bisschen nach, sonst wäre der angegebene Frequenzbereich natürlich nicht erreichbar. Obwohl mir 38 Hertz für ein 10er-Chassis etwas optimistisch erscheinen, gemessen habe ich den Frequenzgang allerdings nicht. Die Entzerrung scheint aber eines der Geheimnisse der hervorragenden Wiedergabe zu sein, sie ist auf jeden Fall optimal auf das Chassis und den Einsatzzweck des Lautsprechers abgestimmt. In kleineren Räumen lässt sich natürlich auch in größerem Abstand als einem Meter Musik hören, man muss nicht unmittelbar vor den Lautsprechern sitzen.
Ein anderer Punkt scheint mir aber für den nicht professionellen Gebrauch viel wichtiger: Es macht einfach Spaß mit Studio Oslo Musik zu hören! Dass ein Röhrenverstärker hier die Mitten noch feiner darstellen kann, ist klar, ist mir aber in dem Fall vollkommen schnurz. Die Musik – und zwar jede Art von Musik – kommt vollkommen ansprechend und packend rüber. Gut, die Generaltutti der Orgel-Toccata in F-Dur von Widor können nicht ganz naturgetreu wiedergegeben werden, hach ja. Aber das ist bei 99 Prozent der übrigen Lautsprecher auch nicht anders. Aber einmal Spaß beiseite, was aus den Böxlein herauskommt ist absolut erstaunlich und lädt zum Musikhören ein. Und weniger zum Nachdenken, ob es nun mit Kabel X oder Kabel Y noch besser gehen könnte. Die Wiedergabe geht etwas mehr in die warme Richtung, ohne aber Details zu verlieren. Zudem lässt sich ja die Klangbalance mit dem Höhen- und Tiefenregler dem eigenen Geschmack anpassen. Und der häuslichen Umgebung.
Zudem bietet Ancient Audio zur Studio Oslo passend noch einen Subwoofer an, der zum Testzeitpunkt leider noch nicht verfügbar war. Aber wenn es soweit ist, bin ich sehr gerne bereit, die Kombi noch einmal zu testen. Mit der Betonung auf sehr. Der Woofer übernimmt die unteren Frequenzen der Studio Oslo und entlastet diese somit. Das sollte noch einmal eine deutliche Verbesserung ergeben! 770 Euro sind kein Pappenstiel, die Studio Oslo erscheint auf den ersten Blick teuer, bis man sie einmal gehört hat. Aber um die obengenannte Kombi Laptop – Amarra – ifi-DAC zu verbessern, muss man schon viel mehr Geld in die Hand nehmen.
GEHÖRT MIT | |
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Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Server | Squeezebox touch |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SE |
Lautsprecher | WVL A100i |
HERSTELLERANGABEN studio OSLO | |
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Frequenzbereich | 38 – 21000 Hz |
Schalldruck | 101dB SPL ( 1m) |
Aktivmodul | 30 Watt |
Abmessungen (B/H/T) | 100 x 239 x 210 mm |
Gewicht | 5 kg |
Preis | 770 Euro |
HERSTELLER Ancient Audio | |
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Anschrift | Ul. Malawskiego 50 31 – 471 Krákow Polen |
VERTRIEB Transparent Acoustic | |
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Anschrift | Frankfurter Straße 3 61476 Kronberg |
Telefon | +49 6173 993810 |
info@transparent-acoustic.de | |
Internet | www.transparent-acoustic.de |
VERTRIEB ifi-audio i-DAC WOD Audio Werner Obst | |
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Telefon | 06187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Internet | www.wodaudio.de |
The more complex Silence and Silence Plus stands are made in standard sizes of 45 by 36 or 50 by 44 centimetres. The stands are made of painted MDF and the THIXAR gel core, but they differ markedly in design and price. The Silence is normally painted black und with five M6 threads let into the bottom to accommodate three or four spikes. As such, it rests on the surface in a similar way to the Entrance model. The Silence has an enclosed MDF housing. Inside, it is filled with THIXAR gel. The spiked base unit is decoupled from the platform and the sides above it by means of an elastic joint. This is essential to ensure that no gel can leak out when deformed by heavy loads, instead retaining its shape as a damping core. With a thickness of 4.8 centimetres, not including spikes, the Silence is twice as tall as its little sister, the Entrance. The larger size of the Silence allows it to accommodate wide turntables or large amplifiers.
The depth of the room remained the same, perhaps even slightly deeper. In terms of width, though, the musical experience demonstrated a new sense of closeness. The musicians now seemed to gather together on a tangible stage and no longer seemed to appear from some undefined location to the left or the right. The voices and instruments seemed more within grasp. All the singing seemed to gain body and substance, which I found especially impressive with the mono recordings of Ella and Louis. Kettle drums, for example, came with clearly defined contours and volume from the depths of the room. At the same time, the differentiation is clearer and more solid, far more beautiful and much neater. After lengthy listening, also over the days that followed, I consistently gained the impression that the THIXAR stands were bringing a pleasant repose to the music. They did this without the slightest sign of limiting the dynamic. On the contrary, the solidity in the music made the sound even more explosive and exciting. I had to try out something else. My music room, part of a residential building erected in 1973, has tiled floors. Footsteps come over very clearly on my system. As a test, therefore, I dropped the pick-up onto a stationary turntable and turned the volume up louder than usual. I then stamped down hard on a piece of floor I knew to be particularly sensitive. This usually results in an audible booming from the speakers. With the Silence Plus, though, the phenomenon was markedly suppressed, clear proof of the outstanding damping effect achieved by the THIXAR stand in the low frequencies.
However, there is equipment other than record players. The next thing I tried was my tube preamplifier. Although less obvious than with the turntable, similar effects were clearly noticeable here, too. In this case, the Silence Plus was my favourite. In particular, the sense of restfulness that ensued was pleasantly relaxing and improved listening enjoyment. The same was true of an experiment with my Apple Mac Mini and Antelope converter that I put on the stands together. That slightly annoying factor that often seems to be attached to digital reproduction was ameliorated. This alone would make buying a stand for a quality hi-fi set worth considering. The stands also improved the sound when placed beneath the power amplifier and the CD drive. It was always noticeable that there was greater peace and neatness in the sound, while the dynamic, even in detail, was enhanced to greater or lesser degree.
The various THIXAR stands all seem to have a very much similar effect to me, regardless of what differing pieces of hi-fi equipment are placed on top of them. This indicates how carefully they have been developed and that Mr Rüdell has a very clear idea of his objectives. We all know that improvements always become more expensive the further they go. This is the case with THIXAR too. Nevertheless, the high-quality solution impressed me in particular with a pre-amp, computer and converter and a CD player. The Silence Plus is definitely not a bad choice under any circumstance. Nevertheless, depending on the components of the hi-fi and the reach of the wallet, both the Silence and Entrance could be more reasonable alternatives that leave nothing wanting. This was true for me and my turntable. This test was, as I mentioned, carried out on an already high-quality base. If the existing surface is not so good, I can imagine the improvement in the music might be even more evident. One practical concept from THIXAR is the chance to try out the stands at home in order to find out what the right stand for the respective equipment might be. It is not necessary to order a customised rack from a dealer. It is worth finding out step by step what the differences are. In my experience, this is not being spoilt for chance, but rather is an enhancement to the joy of listening.
ASSOCIATED EQUIPMENT | |
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Computer | Apple MacMini / OS X 10.6.8 / Amarra 2.4 / Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 /Antelope Zodiac plus |
Turntable | Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage |
Phono cartidge | Benz-Micro Glider L2 |
Phono stage | Primare R-20 |
Preamplifier | T+A P-10 with Audioplan Sicomin TubeDamper |
Equalizer for bass | LA-Audio EQ 231G |
Power amplifier | Primare A-32 (2 x) for bass, Spectral DMA 100 S with Enacom or Air Tight ATM-3 with Audioplan Sicomin TubeDamper for mid/high |
Speaker | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Cable | Audioquest Diamondl and Coffee USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral with Enacom LS, MudrAkustik Max power strip, Mudra und Audioquest NRG-X2 power cable, AHP high purity copper-fuses |
Stands | Creaktiv Audio with absorbing boards |
MANUFACTURER’S SPECIFICATIONS Entrance | |
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Size | 45cm x 36cm black acrylic |
Price | 300 Euros including spikes Specially made items available |
MANUFACTURER’S SPECIFICATIONS Silence | |
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Size | 45cm· x 36 cm oder 50cm x 44 cm MDF painted black |
Preis | 650 Euros / 700 Euros including spikes |
MANUFACTURER’S SPECIFICATIONS Silence Plus | |
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Size | 45cm x 36 cm oder 50cm x 44cm MDF painted with grey/black Nextel paint |
Price | 1520 Euros / 1590 Euros |
SALES THIXAR | |
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Contact | Dirk Rüdell |
Telephone | +49 211 3618 1657 |
info@thixar.de | |
Internet | www.thixar.de |
Das mit dem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis dürfte da schon eher zutreffen: Als ich die Phono Box auf einer der zurückliegenden klangBilder in Wien zum ersten Mal sah, wollte ich den Preis, den Heinz Lichtenegger, der Inhaber und Ideengeber von Pro-Ject nannte, nicht recht glauben. Eine Phonostufe für MM- oder MC-Systeme mit symmetrischen und unsymmetrischen Ein- und Ausgängen, der üblichen RIAA-Entzerrung und einer Decca-Variante, einem stufenlos variablen Eingangswiderstand für Moving-Coil-Tonabnehmer und einer für diese Preisklasse ungewöhnlich dicken Frontplatte in tadelloser Verarbeitung für deutlich unter 1000 Euro? Ein wirklich verlockendes Angebot! Ich muss zugeben, die Phono Box schon vor Monaten erhalten zu haben und auch sofort ausprobiert zu haben: Und ohne direkten Vergleich zu einem mehrfach teureren Vertreter ihrer Gattung kam nie der der Wunsch auf, wieder zum üblicherweise genutzten Entzerrer zurückzukehren.
Die Anpassung der Phono Box an MC- oder MM-Systeme geschieht nicht wie bei den meisten Mitbewerbern mit einem einfachen Schalter. Hier sind Verstärkung und Eingangsimpedanz getrennt voneinander einzustellen. Der Schalter ganz rechts auf der Frontplatte lässt einem die Wahl zwischen einer Verstärkung von 40, 50 und 60 Dezibel bei Benutzung der unsymmetrischen Eingänge und 46, 56 und 66 Dezibel beim Anschluss des Tonabnehmers an die XLR-Buchsen. Der Eingangswiderstand wird auf der Rückseite des Gerätes mit einem Schalter eines sogenannten Mäuseklaviers gewählt. Hier stehen die üblichen 47 Kiloohm und ungewöhnlich niedrige 10 Ohm zur Verfügung. Geht man von der bekannten Faustformel für den Abschlusswiderstand für MCs bei Verstärkerstufen aus – beim Anschluss an Step-Up-Transformatoren gelten andere Regeln –, nach der der Wert beim fünf- bis zehnfachen der Impedanz der Tonabnehmerspulen liegen soll, fallen mir spontan wenig Abtaster ein, die mit den zehn Ohm harmonieren.
Das ist aber nicht weiter tragisch: Zum einen variiert der optimale Abschlusswiderstand für ein und den denselben Tonabnehmer in Abhängigkeit vom Schaltungslayout der ersten Verstärkungsstufe recht beträchtlich, weshalb die erwähnte Faustformel nicht immer gültig sein muss. Zum anderen ist man bei der Phono Box nicht auf die beiden genannten Werte festgelegt: Wechselt man beim dritten Schalter von rechts von „F“ auf „V“ ist nicht länger der mit dem Mäuseklavier eingestellte fixe Widerstand wirksam, sondern das über den zentral angeordneten Drehknopf zu bedienende Potentiometer, mit dem sich der Abschlusswiderstand zwischen zehn und 1200 Ohm variieren lässt. Zur Bedämpfung von Hochtonresonanzen bei MM-Systeme können dem Eingang per Mäuseklavier drei Kondensatoren parallel geschaltet werden.
Ebenfalls auf der Geräterückseite finden sich zwei Kippschalter für die Wahl zwischen dem Cinch- und XLR-Eingang und die Aktivierung eines Subsonic-Filters. Die Funktionen zweier weiterer, bisher nicht näher beschriebener Schalter auf der Gerätefront sollen ebenfalls nicht verschwiegen werden: Einer schaltet des Ausgang stumm (mute) und der andere lässt – wie bereits erwähnt – die Wahl zwischen der RIAA-und der Decca-Entzerrung. Noch ein kurzer Blick ins Innere der Box: Die Verstärkung übernehmen Operationsverstärkter von Burr Brown und Analog Devices. Das Potentiometer für den Abschlusswiderstand ist ein schwarzes ALPS, und auch die Verarbeitung bietet keinerlei Anlass zur Kritik.
Gehört habe ich die Phono Box ohne Subsonic-Filter, mit der üblichen RIAA-Entzerrung und variablem Abschlusswiderstand. Für das Brinkmann-EMT im AMG-Arm habe ich trotz seiner für ein MC-System hohen Ausgangsspannung von über einem Millivolt eine Verstärkung von 66 Dezibel gewählt, was die Box aber keinesfalls übelnimmt: Die Schaltung besitzt ausreichend Head-room, um auch die Signale lauter MCs mit der höchsten Verstärkung verzerrungs- und kompressionsfrei verarbeiten zu können. Die Klangveränderungen durch die Variation des Abschlusswiderstand bleiben recht moderat: Je höher die Last, desto heller und lichter wird das Klangbild. Der Pegel steigt zu höheren Werten ebenfalls minimal an. Stimmiger, farbiger und erdverbundener klingt's hingegen mit eher niedrigen Lastwiderständen, was bei einigen Phonostufen allerdings auch dazu führt, dass die subjektiv empfundene Schnelligkeit der Wiedergabe abnimmt. Das braucht man beim Pro-Ject aber nicht zu befürchten: Der sprüht nur so vor Spielfreude. Nicht, dass mir diese oder seine anspringende Dynamik zuviel würden. Aber auch wenn ich mich beispielsweise bei Keith Jarretts Interpretation von „God Bless The Child“ für eine recht niedrige Lastimpedanz so um die 150 Ohm – und damit für ein etwas solideres Bassfundament und sattere Klangfarben – entscheide, ziehen einen die rhythmische Intensität und energiegeladene Spielweise des Trios unwiderstehlich in ihren Bann. Nicht nur diese Scheibe macht mit dem Pro-Ject einfach Spaß!
Das soll aber nicht heißen, dass die Box in weniger emotional besetzten, für den Hifi-Fan aber mindestens ebenso wichtigen Beurteilungskriterien wie etwa Durchzeichnung, Raumdarstellung und Detailfülle bei gleichzeitiger Integration der Feininformationen in den musikalischen Fluss auch nur geringste Schwächen erkennen ließe – zumindest, solange der Pro-Ject über symmetrische Kabel mit der Brinkmann-Vorstufe verbunden ist. Bei der Cinch-Verbindung stehen Spielfreude und Groove im Vordergrund, Subtileres wie Feinzeichnung und die Luftigkeit der Darstellung geraten aber ein wenig ins Hintertreffen. Ich wechsele also wieder zur symmetrischen Verbindung, die laut Bedienungsanleitung niemals gleichzeitig mit der unsymmetrischen betrieben werden sollte.
Jetzt wird aus einem preislich recht deutlichen Missverhältnis zwischen Phonostufe und Tonabnehmer ein krasses: Ich verbinde das Lyra Olympos im Thales Simplicity mit dem Pro-Ject. Aber es dürfte gewiss aufschlussreich sein zu erfahren, wie sich die Phono Box in einem gehobenen High-End-Umfeld behauptet: Auf dem Teller liegt ein Test-Klassiker der frühen 80er Jahre, Blow Up mit dem Isao Suziki Quartet auf Three Blind Mice (tbm-2515). Die Phono Box bringt das Klangspektakel „Aqua Marine“ mit jeder Menge explosiver perkussiver Effekte, einem fein angezerrten Fender Rhodes, tiefem Bassgrummeln und einem mit geradezu erschreckender Vehemenz gestrichenen Cello so dynamisch und aufwühlend rüber, dass man in den ruhigeren Passagen von der präzisen Feinzeichnung der Becken geradezu verblüfft wird. Hoch anzurechnen ist dem Pro-Ject auch, dass er selbst bei den heftigsten Pegeln nie die Übersicht verliert. Die Instrumente bleiben an ihrem Platz im Raum stabil.
Selbstverständlich macht eine solche Scheibe nur Spass, wenn man sie in entsprechender Lautstärke genießen kann. Dazu muss man diesem Fall den Pegelregler der Marconi Vorstufe schon ziemlich weit aufdrehen, da meinen Olympos-Tonabnehmer der Zusatz SL schmückt: Der besagt, dass sich nur eine Lage Wicklungen auf dem Spulenträger befindet, was einerseits der Reinheit des generierten Signal zugute kommt, andererseits aber die Ausgangsspannung des Tonabnehmers reduziert. Aber trotz hoher Lautstärke und extrem niederiger Ausgangsspannung ist Spielpausen am Hörplatz so gut wie kein Rauschen zu vernehmen. Auch in puncto Fremdspannungsabstand bietet die Phono Box nicht den geringsten Anlass zur Kritik.
Selbst in meiner recht hoch auflösenden und keinesfalls euphonischen Kette leistet sich der Pro-Ject nicht den geringsten ohrenfälligen Fehler. Da komme ich um den eigentlich unfairen Vergleich mit der vielfach teureren, symmetrischen Einstein-Phonostufe einfach nicht herum: Die macht dann zwar klar, dass bei Feinzeichnung und Plastizität der Raumdarstellung noch ein Stückchen mehr geht. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Pro-Ject so perfekt abgestimmt ist, dass Sie – wie ich zuvor – nicht das Geringste vermissen werden, wenn Sie keinen direkten Vergleich zu besseren und entsprechend teureren Entzerrern haben. Die Phono Box bietet unverschämt viel Klang für's Geld. Als Zugabe bekommt man die Decca-Entzerrung, die ich nicht brauche, und die stufenlose Eingangswiderstand-Regelung. Die macht es einfach, den für den Tonabnehmer und der Rest der Kette stimmigen Wert einzustellen, denn der Pro-Ject gehört nicht zu den Phonostufen, bei denen ein paar Ohm zwischen gut und böse entscheiden können wie zum Beispiel beim Omtex Antares.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Sleipner |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Symplicity, Bergmannn Sleipner |
Tonabnehmer | Lyra Olympos und Titan i, Brinkmann EMT ti |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Ortofon TSW 5000 Silber, Precision Interface Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs |
HERSTELLERANGABEN Pro-Ject Phono Box RS | |
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Eingangsimpedanz | fix 10 Ohm oder 47 kOhm, variabel 10 - 1200 Ohm |
Kapazitäten schaltbar | 100 µF, 120 µF, 200 µF |
Ausgangsimpedanz | 50 Ohm |
Verstärkung, MM / MC | RCA: 40, 43, 60 dB XLR: 45, 56, 66 dB |
Rauschabstand | MM 89 dB (97dB - IEC -A) MC 83 dB (91dB - IEC -A) |
Klirrfaktor, MM / MC | 0,01% / 0,05% |
RIAA Abweichung | Innerhalb 0,3 dB / 20 Hz – 20 kHz |
Subsonic Filter | 18 Hz / 24 dB / Oktave |
Input | RCA & XLR |
Output | RCA & XLR |
Netzteil | +/- 18 V, 300 mA DC; 220 - 240 V, 50Hz |
Maße B x H x T (T mit Buchsen) | 200 x 72 x 194 (200) mm |
Gewicht | 2000 g ohne Netzteil |
Preis | 800 Euro |
VERTRIEB ATR Audio Trade Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH | |
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Anschrift | Schenkendorfstraße 29 45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | 0208-882 660 |
Internet | www.audiotra.de |
Die D/A-Wandlung übernimmt eine Entwicklung von Andreas Koch, der vielen Hifi-Fans durch seine bestens beleumundeten Playback-Design-Wandler und -CD-Player und vor allem durch das für die Produktion von SACDs für Sony erstellte Sonoma-Studiosystem bekannt sein dürfte. Hifistatement-Leser werden sich an seinen Beitrag in der Rubrik Grundlagen zur Zukunft des DSD-Formats erinnern.
Nagra verwendet die Schaltungen der zugelieferten, aber speziell für die Anwendung im neue DAC konzipierten Wandler-Platine nur partiell: Nach dem Delta-Sigma-Wandler geht es direkt in eine enorm aufwändige, von Philippe Chambon entwickelte Schaltung. Das Signal durchläuft hier einen Impedanzwandler, der keinerlei Strom- oder Spannungsverstärkung vornimmt, und gelangt danach zu einem sehr komplexen Zwischenübertrager. Schon das verwendete Eisen unterscheidet sich von den üblicherweise eingesetzten Sorten. Ein Resultat des Aufwands: Von zehn Hertz bis 100 Kilohertz soll der Trafo nahezu phasenlinear arbeiten. Von der Sekundärseite geht es dann weiter zu einer Militärversion einer ECC82-Röhre, die aber ebenso wie der Impedanzwandler weder verstärkt noch mit Gegenkopplung arbeitet. Die notwendige Verstärkung bewirkt einzig und allein der Zwischenübertrager. In der aktuellen Version wird das Signal über Kondensatoren von Mundorf ausgekoppelt, es laufen aber noch Experimente mit Zinn/Teflon-Kondendatoren, die eigens für Nagra gefertigt werden. Da die gesamte Schaltung unsymmetrisch ausgelegt ist, wird das Signal für die XLR-Buchsen der Serienversion ganz klassisch trafosymmetriert.
Selbstverständlich werden Analog- und Digitalteil von getrennten externen Netzteilen versorgt. Das können zum einen die von Melody und Jazz bekannten Stromversorgungen sein oder aber das neue MPS-Netzteil, das im Nagra-typischen Gehäuse mit dem charakteristischen Anzeigeinstrument untergebracht ist und vier Verbraucher mit Energie versorgen kann. Nach den beiden Netzteilen sorgen dann mindestens 22 Spannungsversorgungen für ausreichend Energie für die einzelnen Baugruppen. Philippe Chambon will keinesfalls ausschließen, dass es bei der Serienversion auch noch zwei mehr sein könnten. Der Takt der verschiedenen Schaltnetzteile wird von einer Masterclock synchronisiert, wobei das Zeitsignal optisch verteilt wird, um die galvanische Trennung der Schaltnetzteile zu garantieren.
Bei der Konzeption der analogen Ausgangsstufe hat Philippe Chambon immer wieder die harmonischen Spektren von auf einer analogen Nagra IVS-Tonbandmaschine aufgezeichneten Songs mit denen vom neuen DAC reproduzierten verglichen und versucht, beide einander möglichst weit anzugleichen. Ich habe mich allerdings verpflichtet, zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details weiterzugeben. Diese Verpflichtung gilt erfreulicherweise nicht für die Höreindrücke, die ich im Nagra-Hörraum gewinnen durfte. Einige Ein- und Ansichten der hölzernen Raum-im-Raum-Konstruktion finden Sie übrigens im Bericht über einen früheren Besuch in der Firma.
Die Kette im Hörraum bestand aus einem CDP CD-Player, der die Daten für den neuen DAC lieferte. Dieser war über ein Potentiometer mit einer MSA Transistorendstufe verbunden, die zwei Verity Audio Lohengrin II antrieb. Die Verkabelung stammte durchgängig von Purist Audio Design. Meine erste Testscheibe brachte keinerlei Erkenntnisse über die Qualität des neuen DACs. Ich brauchte erst einmal eine gewisse Zeit, um mich an den Klang im Nagra-Hörraum zu gewöhnen: Im Tiefbass-Bereich gibt es noch einige kleine Problem, ansonsten spielte die Anlage auf extrem hohen Niveau und machte es einem leicht, sich klanglich wie zuhause zu fühlen. Bei der zweiten und dritten CD kristallisierte sich dann immer stärker heraus, dass die räumliche Abbildung stabiler, plastischer und präziser gelang, als ich das von den bekannten Test-Tracks her kannte. Dynamik, Klangfarben und Timing ließen keinerlei Wünsche offen, übertrafen aber die bisherige Hörerfahrungen in den eigenen vier Wänden nicht.
Ein wenig anders sah es da aber schon bei der Fülle der Details aus, die die Nagra-Kette aller bestens in den musikalischen Fluss integriert präsentierte. Hier hatte sie mehr zu bieten, als ich bisher gewohnt war. Auch beim vierten Testspektakel beeindruckten wieder Geschwindigkeit, Druck und Rhythmus, aber die Paradedisziplin der Anlage ist einfach diese zum Greifen realistische und stimmige räumliche Darstellung. Ein kurzer Wechsel auf den im CDP integrierten Wandler samt zusätzlicher Vorstufe machte dann schnell klar, dass die so ungemein faszinierende Raumdarstellung wirklich dem neuen DAC geschuldet ist. Gegen einen möglichst baldigen Test des DACs in den eigenen vier Wänden würde ich mich wahrlich nicht sträuben.
Wenn man dann noch bedenkt, dass diese fantastischen klanglichen Leistungen mit Daten einer CD möglich sind, die nicht aus einem Festspeicher ausgelesen werden, und auch keine Musik-Dateien in hoher Auflösung oder gar DSD im Spiel waren, kann man nur sagen: Nagras DAC-Projekt ist überaus vielversprechend.
PS: Der Preis soll bei etwa 15000 Euro liegen, mit dem MPS werden es 18000 Euro sein
HERSTELLER Nagra | |
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Anschrift | Chemin de L'Orio 30A CH-1032 Romanel Switzerland |
Internet | www.nagraaudio.com |
VERTRIEB Gaudios KG | |
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Anschrift | Brandhofgasse 11
A-8010 Graz |
Telefon | +43 316 337175 |
info@gaudios.info | |
Internet | www.gaudios.info |
THIXAR – hinter diesem Namen steht Herr Dirk Rüdell, von Beruf Diplom Labor-Chemiker. Als ihm vor einigen Jahren der Erfolg und auch die Familie gestatteten, sich eine hochwertige HiFi-Anlage zuzulegen, stellte sich die Frage nach der sinnvollen Aufstellung. Mit seinem Fachwissen aus der Chemie entwickelte er in zahlreichen Hörtests Absorber, die aus Acryl- oder MDF-Gehäusen mit speziellen Silikon-Kernen bestehen. Dieses Material wird eigens für ihn produziert. Der Produktname THIXAR leitet sich aus dem chemisch-technischen Fachbegriff Thixotropie ab. Er beschreibt das Phänomen der Stabilisierung von Gelen nach Einwirken einer Energie wie Schütteln (zum Beispiel bei Ketchup) oder Vibrationen. Flüssige Stoffe, die diese Eigenschaft besitzen, sind thixotrop. Die Konsistenz des Silikons der THIXAR-Dämpfungsschicht ist in mehrfacher Hinsicht entscheidend. Fertigungstechnisch muss die Viskosität des Dämpfungs-Gel eine dauerhafte formstabile Verarbeitung garantieren. Akustisch soll die Dämpfung mit unterschiedlichen Massen kombinierbar sein und sowohl bei gewichtigen wie auch bei leichten HiFi-Geräten funktionieren. Die Wirkung muss ein breites Frequenzspektrum, besonders auch in den Tiefen erfassen, wo Trittschall-Störungen deutlich hörbar werden. Gerätebasen sollen zum einen die Gehäuse-Resonanzen der darauf platzierten Geräte unterdrücken, möglichst völlig vernichten. Zum anderen sollen sie den Schall von außen wie Trittschall oder durch die Musik selber erzeugte Schwingungen vom Gerät fern halten. Oder anders gesagt, es geht darum, einen akustischen Teufelskreis aus mechanischen Störungen zu durchbrechen. Eine beeindruckend perfektionierte Lösung für diesen Zweck ist der Silencer, den das deutsche Unternehmen Accurion herstellt und der auch von Dirk Rüdell verkauft wird. Der Pferdefuß beim Silencer ist der Preis von annähernd 20000 Euro für eine Basis, also pro Gerät. Ich habe den Silencer bei einer Vorführung auf den Norddeutschen HiFi-Tagen kurz in Augen- und Ohrenschein nehmen können. Seine Wirkung ist unglaublich. Das Angebot, ihn zu testen, habe ich für einen späteren Zeitpunkt angenommen. Denn das Konzept der von Herrn Rüdell selbst entwickelten THIXAR Basen erscheint mir derart interessant, dass ich diese vorrangig probieren und Ihnen davon berichten möchte. Es gibt drei unterschiedliche Modelle. Die Beschaffenheit des speziellen Silikons, welches in seinen Eigenschaften einzigartig ist und ausschließlich bei THIXAR Anwendung findet, bedarf sorgfältigster Verarbeitung. Dies geschieht in der Manufaktur in Düsseldorf in handwerklicher Einzelanfertigung. Auch die Preise der verschiedenen Größen deuten auf das hohe Maß an handwerklichem Aufwand. Denn die unterschiedlichen Größen differieren nur recht gering im Preis. Der Unterschied im Materialaufwand schlägt kaum zu Buche. Die Basen tragen sogar Serien-Nummern. Dies ist mir bei vergleichbaren Produkten noch nie begegnet.
„Entrance“ heißt das kleine Modell. Es besteht aus einem Sandwich aus schwarzem Acryl, Dämpfungsmaterial und wieder schwarzem Acryl. Aus der unteren Acryl-Platte ragen fünf hochwertige Aluminium-Gewindebuchsen zur Aufnahme von drei oder vier Stahl-Spikes heraus. Diese gehören ebenso zum Lieferumfang wie vier passende Konterteller, die helfen, Beschädigungen des Unterbaus zu vermeiden. Die Ankopplung über Spikes an den Untergrund ist sicher in den meisten Fällen die optimale Lösung. Sollten Spikes nicht gewünscht sein, lassen sich in den M6 Gewinden auch andere Füße einschrauben, wie man sie in Fachgeschäften und gut sortierten Baumärkten findet. Schön, wenn ein Hersteller individuellen Gegebenheiten und Wünschen so flexibel entgegenkommt. Die Abmessungen der Entrance sind 45 mal 36 Zentimeter. Das passt für fast jede Elektronik und für viele Plattenspieler. Auf Wunsch gibt es auch Sonderanfertigungen in Größe und Farbe, was auch für die beiden teureren Modelle gilt.
Die aufwendigeren Basen Silence und Silence Plus gibt es serienmäßig in den Maßen 45 mal 36 oder 50 mal 44 cm Zentimeter. Diese Basen bestehen aus lackiertem MDF und dem THIXAR Gel-Kern, unterscheiden sich aber deutlich in Aufbau und Preis. Die Silence ist standardmäßig schwarz lackiert und hat unterseitig fünf eingelassene M6-Gewindebuchsen zur Aufnahme von drei oder vier Spikes. Die Aufstellung gleicht also dem Modell Entrance. Die Silence hat ein geschlossenes MDF Gehäuse. Es ist innen mit THIXAR Gel gefüllt ist. Die gespikete Bodeneinheit ist von der oberen Stellfläche und den Seitenteilen über eine elastische Fuge entkoppelt. Diese ist notwendig, damit das Gel auch bei starken Belastungen niemals austreten kann, sondern einen formstabilen Dämpfungs-Kern bildet. Die Silence ist mit 4,8 Zentimeter Stärke ohne Spikes genau doppelt so hoch wie die kleinere Schwester Entrance. Die Silence in der größeren Ausführung erlaubt auch die Aufstellung ausladender Plattenspieler oder großer Endstufen.
Die Silence Plus schlägt in der großen Ausführung mit 1590 Euro zu Buche ist somit deutlich kostspieliger als die Silence für 700 Euro. Sie ist jedoch auch völlig anders aufgebaut und ihre Wertigkeit zeigt sie schon äußerlich in der haptisch sehr sympathischen grau-schwarzen Nextel-Lackierung. Auch die Aufstellung unterscheidet sie von ihren Geschwistern. Die ebenfalls 4,8 Zentimeter starke Silence Plus soll flach auf dem Untergrund aufliegen, hat also keine Spikes. Von außen betrachtet wirkt sie zweigeteilt: Das Unterteil macht zwei Drittel der Höhe aus. Eine Nut trennt es mechanisch und auch optisch chic vom flacheren Oberteil. Neben dem THIXAR Gel sind im Inneren je eine Schicht aus Naturkork und einem weiteren Material verarbeitet, dessen Beschaffenheit Herr Rüdell als Betriebsgeheimnis für sich behalten möchte. Die obere Einheit lässt sich gegen den unteren Teil in geringem Umfang bewegen. Sie schwimmt sozusagen auf den Dämpfungs-Lagen, ist aber absolut stabil und verändert die Lage auch nicht, wenn man sie mit sehr schwerem Gerät belastet.
Zum Test der Basen habe ich sie auf die gespiketen Absorber-Platten meines Racks von Creaktiv Audio gelegt. Dies bedeutet, dass der Untergrund akustisch schon sehr ordentlich ist. Es bietet sich an, zuerst ein HiFi-Gerät mit bewegten Teilen zu probieren, da dort naturgemäß eine gewisse Unruhe bereits immanent ist. Somit legte ich die Silence Plus zuerst unter meinen Plattendreher. Manuel de Fallas Der Dreispitz mit dem Boston Symphony Orchester unter Seiji Ozawa und mit Theresa Berganza aus dem Jahr 1977 war das erste Musikstück. Die Veränderung in der musikalischen Darstellung war nicht zu überhören. Sie war genauso spektakulär wie überraschend. Verbesserungen erwarte ich eigentlich immer in die gleichen Richtungen, nämlich mehr: mehr Raum, mehr Klangfarben, mehr Körperhaftigkeit, mehr dynamische Struktur und Feinzeichnung oder genaueres Timing. Hier war ich erst einmal perplex. Aber die Unterschiede erschlossen sich deutlich. Die räumliche Ausbreitung der Instrumente hat abgenommen. Ich legte weitere Scheiben auf den Teller, um meinen ersten Eindruck zu hinterfragen: Beggars Banquet der Stones in der remasterten Abkco Ausgabe von 2003, Louis Armstrong und Ella Fitzgerald in mono auf dem 2011 erschienen 3-fach Album von Vinyl-Passion und Dillons This Silence kills. Der Effekt war gleich, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Die Räumlichkeit war bemerkenswert. Wenn sich ohne die Silence Plus die Bühne nach hinten geöffnet hatte und sich Instrumente links und rechts über die Lautsprecher hinaus ausbreiteten, so sind sie nun dichter beieinander.
Die Tiefe des Raumes bleibt erhalten, ist vielleicht sogar ein wenig größer. In der Breite jedoch zeigt das musikalische Geschehen eine neue Geschlossenheit. Die Musiker standen plötzlich auf einer beschreibbaren Bühne und fielen nicht mehr links oder rechts undefiniert aus dem Rahmen. Die Instrumente und Stimmen erschließen sich fassbarer. Alle Stimmen gewannen unüberhörbar an Körper und Substanz, was mir besonders bei der Ella und Louis in Mono imponierte. Aus der Tiefe des Raumes kommen klar konturiert und voluminös etwa die Kesselpauken. Gleichzeitig ist die Differenziertheit der Instrumente und Stimmen klarer und standfester – eindeutig schöner und mit mehr Ordnung. Nach längerem Hören, auch an folgenden Tagen, hatte ich stets das Gefühl, dass die THIXAR Basis irgendwie eine angenehme Ruhe in die Musik einbringt. Dies tut sie ohne die geringste Spur von Dynamik-Begrenzung. Im Gegenteil: Durch die Standfestigkeit im musikalischen Geschehen erscheint das Klangereignis oft noch explosiver und packender. Ich musste noch etwas anderes probieren. Mein Musikzimmer in unserem Wohnhaus von 1973 hat Bodenfliesen. Trittschall überträgt sich sehr deutlich auf meine Anlage. Zum Test senkte ich also den Tonabnehmer bei stehendem Plattenteller und stellte die Lautstärke etwas höher als üblich. Kräftig trat ich an einer bekannt empfindlichen Stelle des Fußbodens auf. Üblicherweise überträgt sich dies hörbar mit einem kräftigen Wummern auf die Lautsprecher. Mit der Silence Plus war dies Phänomen deutlich unterdrückt. Eine eindeutiger Beweis für die hervorragende Dämpfung der THIXAR Basis im Bereich tiefer Frequenzen.
Nun habe ich die gleiche Hörprobe mit der gespiketen Silence Basis wiederholt. Das Ergebnis war leicht abgeschwächt, aber ähnlich: Bei großer Lautstärke war die Silence Plus in puncto Sauberkeit überlegen. Der Trittschalltest fiel für die Silence nicht ganz so beeindruckend aus. Dies bedeutet, dass die Silence Plus noch besser in der Lage ist, Störungen in den Tiefen zu unterdrücken. Bei der musikalischen Bewertung liegen die zwei Basen in meiner Test-Konfiguration nicht sehr weit auseinander. Die preisgünstige Entrance machte ihren Job ebenfalls ausgezeichnet, aber mit größerem Abstand zur Silence Basis als diese zur Silence Plus. Mit Blick auf den Preis hätte ich in meinem Fall für den Plattenspieler die Silence Basis ausgewählt.
Aber es gibt ja noch andere Geräte als Plattenspieler. Als nächstes war mein Röhren-Vorverstärker an der Reihe. Nicht so ausgeprägt wie beim Plattenspieler traten ähnliche Eigenschaften deutlich hervor. Hier zeigte sich die Silence Plus als mein Favorit. Vor allem die Ruhe, die sich einstellte, war angenehm entspannend und steigerte das Hörvergnügen. Das tat sie auch beim Versuch unter meinem Apple MacMini und dem Antelope Wandler, die beide gleichzeitig auf der Basis standen. Leicht Nerviges, was der digitalen Wiedergabe oft anhaftet, wurde gemildert. Dies allein macht die Anschaffung der Basis in einer hochwertigen Kette schon überlegenswert. Auch unter Endstufe und CD-Laufwerk verbesserten die Basen den Klang. Auffällig war stets mehr Ruhe und Ordnung im Geschehen, wobei die Dynamik auch im Feinen mal mehr, mal weniger zulegte.
Die verschiedenen THIXAR Basen zeigen in Abhängigkeit von ihrem Einsatz bei unterschiedlichen HiFi-Komponenten für mich eine große Ähnlichkeit in ihrer Wirkung. Dies bedeutet, dass sie sorgfältig entwickelt wurde und Herr Rüdell klare Vorstellungen von seinen Zielen hat. Wir wissen, dass Verbesserungen, je weiter sie gehen, immer teurer bezahlt werden müssen. Dies ist auch bei THIXAR der Fall. Dennoch hat mich die hochwertige Lösung vor allem bei Vorverstärker, Computer/Wandler und CD-Spieler beeindruckt. Die Silence Plus ist sicher nie die falsche Wahl. Je nach HIFI-Komponente und Größe des Portemonnaies kann aber die Silence oder die Entrance die vernünftigere Variante sein, die nichts vermissen lässt. So war es in meinem Fall beim Plattenspieler. Dieser Test wurde, wie erwähnt, auf hochwertigem Möbel als Unterbau ausgeführt. Bei schlechteren Platzierungen, kann ich mir den musikalischen Gewinn noch weit evidenter vorstellen. Praktisch an der Konzeption bei THIXAR ist die Möglichkeit, durch Ausprobieren zu Hause die richtige Basis für das jeweilige Gerät zu finden. Man muss nicht gleich ein maßgeschneidertes Rack beim Händler ordern. Es lohnt sich, Schritt für Schritt, die Veränderungen zu entdecken. Nach meinen Erfahrungen ist dies keine Qual der Wahl, sondern ein Hörvergnügen.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | Apple MacMini / OS X 10.6.8 / Amarra 2.4 /Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 /Antelope Zodiac plus |
Plattenspieler | Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Benz-Micro Glider L2 |
Phonostufe | Primare R-20 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern für Mittelhochton |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Kabel | Audioquest Diamondl und Coffee USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
HERSTELLERANGABEN Entrance | |
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Größe | 45cm x 36cm schwarz Acryl |
Preis | 300 Euro inkl. Spikes Sonderanfertigungen möglich |
HERSTELLERANGABEN Silence | |
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Größe | 45cm· x 36 cm oder 50cm x 44 cm MDF schwarz lackiert |
Preis | 650 Euro / 700 Euro inkl. Spikes |
HERSTELLERANGABEN Silence Plus | |
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Größe | 45cm x 36 cm oder 50cm x 44cm MDF Nextel grauschwarz |
Preis | 1520 Euro / 1590 Euro |
Vertrieb THIXAR | |
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Ansprechpartner | Dirk Rüdell |
Telefon | +49 211 3618 1657 |
info@thixar.de | |
Internet | www.thixar.de |
Als Andreas Schönberg begann, die traditionsreiche Marke Audio Exklusiv wiederzubeleben, stieß er mit einem seiner Entwickler auf einen relativ festen und extrem feinporigen Schaum, der Vibrationen aufnimmt und sie in Wärme umsetzen soll. Er entfaltet seine segensreiche Wirkung in den an dieser Stelle schon vor geraumer Zeit vorgestellten Silent Plugs und kommt natürlich auch in den Verstärkern zum Einsatz: Bei P7 und P11 beruhigt er beispielsweise die Abstandshalter zwischen Gehäuse und Platinen, die Befestigungsschrauben und selbst die Knöpfe von Potentiometern und Schaltern. Da die genannten Verstärker mich mit ihrem überaus günstigen Preis/Genuss-Verhältnis nachhaltig beeindruckten und – wie im Test der WBT-Polklemmen beschrieben – auch vier der kleinen Stangen in den Anschlussterminals der LumenWhite nicht unbeträchtliche klangliche Verbesserungen brachten, fiel es Andreas Schönberg nicht schwer, mich auch auf seine neuste Kreation neugierig zu machen: ein recht unscheinbares Plexiglas-Plättchen mit einer Vielzahl dicht beieinanderliegender paralleler Bohrungen, die mit dem weißen Material gefüllt wurden. Natürlich verriet der Entwickler auch diesmal keine weiteren Einzelheiten über den Stoff, der – wie wir inzwischen wissen – Resonanzen bekämpfen soll, ohne die Dynamik einer Komponente zu beeinträchtigen.
Die Form des Plättchens hatte Andreas Schönberg so gewählt, dass es gut an einen Pro-Ject-Arm passt, mit dem er erste Experimente gemacht hatte. Diese waren zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen, so dass er sich traute, das noch nicht komplett fertige Produkt zum Testen herauszugeben. Da ich nicht weiß, wie groß oder klein die klanglichen Veränderungen durch das Silent Head sein werden, wählte ich einen Arm, der möglichst kurze Umbauzeiten garantiert: den leicht zu justierenden SME V, dessen Headshell im Gegensatz zu den meisten Armen ja keine Langlöcher aufweist, so dass eine Einstellung des Überhangs an dieser Stelle und damit beim Einbau der Dämpfungsplatte entfällt. Um es dem Silent Head nicht allzu leicht zu machen, habe ich mich gegen einen Tonabnehmer mit einem resonanzanfälligen, geschlossenen Gehäuse und für die durch den Verzicht auf parallele Flächen mechanisch optimierte EMT-Variante von Roksan entschieden: das Shiraz. Das ist mit seinem recht reduzierten Korpus leicht genug, um den SME V auch mit den zusätzlichen 2,5 Gramm des Silent Head nicht an seine Grenzen in puncto Systemgewicht zu bringen.
Die – wie erwähnt – nicht speziell auf diesen Einsatzort ausgelegte Form des Prototyps passt erfreulicherweise gut in den Fünfer. Auf dem Weg zur Serienreife, den das Silent Head bis zur High End erlangt haben soll, muss Andreas Schönberg noch festlegen, in welchen Formen das Plättchen zu haben sein soll. Zumindest eine breitere und eine schmalere Version, die auch in U-förmigen Headshells wie denen von Breuer und Brinkmann Platz findet, wäre sinnvoll.
Die Menge der theoretisch zu berücksichtigenden Parameter – man denke nur an das Anzugsmoment der Befestigungsschrauben des Systems oder der Schrauben zur Arretierung des Armschafts nach erfolgter Höheneinstellung – bringen Aussagen über willentlich vorgenommene Veränderungen schnell in einen Unschärfebereich, wenn die resultieren Klangunterschiede nicht gerade deutlich ausfallen. Das tun sie aber glücklicherweise beim Silent Head: Bei enorm aussagekräftigen und damit nahezu unverzichtbaren Reissue von Bang, Baaroom And Harp sorgt das Dämpferplättchen für einen größeren imaginären Raum, der vor allem in der Tiefe deutlich expandiert. Instrumente werden besser voneinander getrennt, feinste Schallereignisse präziser abgebildet. Da erreichen Arm, System und Dämpfer ein Niveau, dass ich sonst nur noch von höherwertigen Tonabnehmern und vor allem Tonarmen kenne. Auch in puncto Feindynamik legen Shiraz und Fünfer noch einmal ein gutes Stückchen zu. Zudem erscheint die Wiedergabe ein wenig farbiger, ganz so, als habe man einen leichten Grauschleier entfernt. Das Silent Head erzeugt keinen Effekt und auch keine Färbung des Klanges, sondern lässt das Roksan so agieren, als befinde es sich in einem der allerbesten Tonarme überhaupt. Den bisherigen Eindruck ändern auch andere bekannte Scheiben nicht: Das Plättchen sorgt für eine bessere Durchzeichnung, der Bass wird ein klein bisschen fülliger, bleibt aber dennoch bestens konturiert. Auch der Effekt, dass etwas mehr Bassfülle Tempo und rhythmischer Pointierung eher abträglich ist, tritt hier nicht auf. Die Größe der Darstellung gewinnt dank des Silent Head ebenfalls. Dabei stößt man nicht plötzlich auf bisher nicht Gehörtes, sondern lediglich auf bisher vom Shiraz im SME nicht Gehörtes. Von absoluten Weltklasse-Armen oder einer der wenigen Top-Abtaster bekommt man diese Spitzenleistungen schon geboten.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, SME V |
Tonabnehmer | Brinkmann EMT ti, Roksan Shiraz |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Precision Interface Technology, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs, AHP Sicherungen |
HERSTELLERANGABEN Audio Exklusiv Silent Head | |
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Abmessungen | werden noch bekanntgegeben |
Gewicht | circa 2,5g |
Preis | 200 Euro |
HERSTELLERANGABEN Audio Exklusiv Andreas Schönberg | |
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Anschrift | Neugasse 3
61203 Reichelsheim |
Telefon | 0 60 35 - 9 68 44 13 |
info@audio-exklusiv.de | |
Internet | www.audio-exklusiv.de |
Zwei Exemplare dieser mit Röhren bestückten neuen Gerätelinie stehen seit einiger Zeit bei mir im Hörraum: der Vollverstärker A5.2T – das T steht für die Röhren – und der dazu passende CD5.2. Aber bevor es an das durchaus interessante Innenleben geht, erst einmal zum Äußeren. Das ist schlicht und schön – wie immer. Mir gefällt’s – auch wie immer. Ich mag das minimalistische „Bauhaus-Design“ der AVM-Komponenten. Die Vorderfront des Vollverstärkers wird eingenommen durch die großen, griffigen Drehregler links und rechts. Dazwischen liegt das auch vom Hörplatz aus gut ablesbare Display. Unterhalb desselben gibt es noch fünf kleine Tasten und rechts neben dem Lautstärkeregler eine Kopfhörerbuchse, die seit neuestem auf 3,5 Millimeter geschrumpft ist. Das liegt daran, dass diese nun auch als Eingang dienen kann und praktisch alle gängigen MP3 Player daran analogen Anschluss finden können. Das komplette Gehäuse ist aus dickwandigem Aluminium gefertigt, das Ganze exzellent ausgeführt – wie immer. Neu ist der Glasausschnitt im hinteren Drittel auf der Oberseite des Verstärkers. Durch diesen lässt sich ein Teil des piekfeinen Innenaufbaus bewundern und die zwei verbauten Röhren können bei der Arbeit betrachtet werden. Aber dazu gleich mehr. Die Rückseite des A5.2T ist üppig bestückt. Auch symmetrische Ein- und Ausgänge sind vorhanden. Der Clou aber ist die Erweiterbarkeit um verschiedene Module. Mein Testgerät war voll ausgerüstet mit Phono MM/MC, UKW Tuner und D/A-Wandler Sektion, die treiberlos funktioniert, allerdings auch nur Signale bis 16bit/48kHz verarbeiten kann.
Das Innenleben des A5.2T ist technisch hochinteressant, denn die zwei ECC83S Röhren sitzen direkt vor zwei Hypex-Class-D-Verstärkermodulen und steuern diese über Ihre Kennlinie an. Diese mit Doppeltrioden aufgebaute Line-Stage dient also nicht der Verstärkung sondern gibt dem Klang eine besondere Note. Der CD5.2 zeigt ein zum Vollverstärker passendes, ebenso makelloses Äußeres. Auch hier gibt es auf der Oberseite den Einblick in das Innere. Der CD-Player arbeitet jetzt mit einem Slot-In Laufwerk, das heißt AVM hat sich von der alten Schubladen-Technik verabschiedet und setzt nun auf die nach Aussage von Udo Besser zuverlässigere Slot-In Technik, die mit wesentlich weniger Mechanik auskommt und daher auch nicht so störanfällig sein soll. So richtig interessant wird es aber erst auf der Rückseite des Players. Die Anschlussvielfalt ist überwältigend und lässt schnell erkennen, dass der CD5.2 auch als digitale Vorstufe dienen kann. Der Ausgangspegel ist per Software fix oder regelbar und auch hier gibt es symmetrische und unsymmetrische Ausgänge. Natürlich kann auch der digitale Datenstrom abgegriffen werden und das gleich per S/PDIF, Toslink und AES/EBU. Mehr geht nicht. Viel interessanter sind aber noch die Eingangsoptionen. Neben dem treiberlosen USB 1.0, den ja auch schon das DAC Modul des Verstärkers bietet, steht auch ein asynchroner USB 2.0 Eingang zur Verfügung, der dann zwar einen Windows-Treiber benötigt – bei MAC OS geht’s wie üblich ohne –, aber auch Files bis 24bit/192kHz verdaut. Das ist klasse. Was mich ein dennoch wenig betrübt? Mein Testgerät war leider noch nicht mit der asynchron arbeitenden USB Eingangsplatine, die AVM übrigens bei M2Tech zukauft, bestückt. Fehlt eigentlich nur noch ein analoger Eingang auf dem Weg zu einem kompletten Vorverstärker. Den gibt es aber (noch) nicht.
Die Wandlung im CD5.2 erfolgt symmetrisch mit zwei Wolfson 8741. Es gibt die Möglichkeit, zwölf (!) verschiedene Filtermodi anzuwählen. Die Röhren sind in der Ausgangssektion des Players verbaut. Es handelt sich aber nicht um eine klassisch verstärkende Röhrenausgangstufe, sondern die beiden symmetrisch angesteuerten ECC83S „drücken“ den nachfolgenden OP-Amps ihre Kennlinie auf, die den symmetrischen Ausgang speisen. Beeindruckend ist der Blick auf die Stromversorgung: Gleich vier Ringkerntrafos sorgen für Spannung. Die Röhren besitzen dabei wie auch schon im A5.2T eine komplett eigene Stromversorgung. Last but not least ist auch die Fernbedienung eine Erwähnung wert. Sie ist komplett aus Aluminium gefertigt und macht einen äußerst hochwertigen Eindruck. Beide Geräte werden jeweils mit einer RC3 ausgeliefert, mit der sich alle wesentlichen Funktionen steuern lassen. Die beiden RC3 kann man aber auch an AVM senden und bekommt im Gegenzug eine noch komfortablere RC8, die dann unter anderem auch eine Zehner-Tastatur zur direkten Titelanwahl enthält. Das ist ein tolles Angebot von AVM!
Nun geht es an den Hörtest – für mich der spannendste Teil. Das rührt daher, dass ich seit fast 20 Jahren mit AVM-Elektronik höre und denke, dass ich die „Klang-Philosophie“ von AVM ganz gut kenne. Ändert sich diese nun durch den Einsatz von Doppeltrioden? Dazu von mir ein klares Ja! Wenn Sie jetzt aber „Röhrensound“ im engeren Sinne erwarten, liegen sie falsch. Der gezielte Einsatz der Glaskolben verändert aber das Klirrspektrum und das ist schon deutlich wahrnehmbar. Wenn Sie AVM kennen, wissen Sie, dass diese Geräte sehr schnell und dynamisch aufspielen. Dazu gesellt sich eine exzellente Räumlichkeit. Das klingt bei sehr guten Aufnahmen außerordentlich gut, kann aber bei nicht so gut klingender Software auch schon mal nerven. AVM spielt halt auf der sehr neutralen Seite. Genau das habe ich immer geschätzt Das macht die Kombination aus A5.2T und CD5.2 im Prinzip auch. Erstaunlicherweise empfinde ich die Geräte sogar als eher schlank abgestimmt. Der Bass kommt sehr knackig und schnell. Das ist schön zu hören auf Reise von Kari Bremnes und Mamani Live von Joy Denalane, zwei ganz famosen Live-Aufnahmen. Die Stimmenverständlichkeit ist überragend. Wenn es auf der Reise von Kari Bremnes richtig zur Sache geht und ich mit hoher Lautstärke höre, kann die Stimme über meine „alte“ AVM-Kombi schon mal unangenehm hart werden. Bei A5.2T und CD5.2 hingegen machen sich dann die Röhren positiv bemerkbar. Die Stimme wirkt entspannter, bleibt unkomprimiert. Hochtonimpulse werden nach meinem Eindruck minimal verrundet. Im Mittel-/Hochtonbereich tritt das Gespann also milder als meine rein transistorierten AVMs auf. Diese gehen dafür aber unten rum gefühlt deftiger zur Sache. In der Räumlichkeit sind die Unterschiede wiederum sehr gering. Die röhrenbestückten A5.2T und CD5.2 wirken etwas kompakter, dafür aber auch musikalisch geschlossener. Gehört habe ich den CD5.2 übrigens meistens in der Filterstellung „192kHz smooth“. Dieses Filter ist impulsorientiert ausgelegt, verbunden mit dem hierbei auftretenden leichten Hochtonabfall. Mir gefiel es so mit Abstand am besten.
Im Laufe des Tests habe ich dann auch die Verbindung zwischen Vollverstärker und CD-Player gewechselt und statt meines bewährten Black&White NF 1202 ein Reinsilberkabel verwendet. Der Effekt war ausgeprägter als sonst, denn dieser Tausch bekam den Röhren-AVMs ausgesprochen gut. Der Bass geriet nun etwas fülliger und die vorher leicht hell wirkende Abstimmung war nun fast verschwunden. Mit dieser Verkabelung machten A5.2T und CD5.2 einfach noch mehr Spaß. In den letzten zwei Wochen mit den AVM-Geräten hatte ich dann noch die Möglichkeit, meinen Myro Zweiwege-Monitor gegen die Quadral Platinum M50 zu tauschen, die Wolfgang Kemper ja gerade erst für hifistatement getestet hat. Ich kann sein Urteil über diesen Lautsprecher nur bestätigen. Die M50 ist ein echter Geheimtipp. Während meiner Beschäftigung mit dieser Box keimte in mir immer wieder der Gedanke auf; „Mehr Lautsprecher braucht eigentlich kein Mensch…“
AVM 5.1T und CD5.2, jetzt schon Reinsilber verkabelt, konnten an der M50 noch einmal kräftig zulegen. Diese Kombination harmonierte ganz hervorragend miteinander. So konnte ich viele Stunden stressfrei Musik genießen. Erschien mir die Kombination AVM 5.2 T/CD5.2 mit meinen Myro immer mal wieder ein wenig zu schlank, so änderte sich das jetzt gravierend. Die Abstimmung der M50 passte hervorragend zum Testgespann. Zum sowieso schon guten Mittel-/Hochtonbereich gesellte sich jetzt ein knorriger, trockener Bass, den mein Zweiwege-Monitor so nicht wiedergeben konnte. Nun wanderte eine CD nach der anderen in den Schacht des CD5.2. Da der mir zur Verfügung gestellte A5.2T mit UKW-Tuner und Phono-Modul ausgestattet war, habe ich es mir nicht nehmen lassen, diese auch zumindest kurz anzutesten. Der Tuner hing am Kabelnetz und machte seine Sache sehr ordentlich. Er spielte weitestgehend rauschfrei und tönte sehr angenehm.
Das vielfältig anpassbare Phono-Modul hat mich dann überrascht. Für 500 Euro stellt es eine sehr lohnende Investition dar. Sie müssen schon deutlich tiefer in die Tasche greifen, um einen merkbaren Klanggewinn zu erzielen. Gehört habe ich unter anderem wieder zwei außerordentlich gelungene Live-Aufnahmen. Das war zum einen Harry Belafontes berühmter Auftritt in der Carnegie Hall 1959, exzellent neu aufgelegt von Classic Records, und zum anderen das Unplugged in Berlin Konzert von Willy De Ville aus dem Jahr 2003 von Meyer Records. Ich habe mit dem Phonoteil des A5.2T wirklich nichts vermisst. Die Darbietung geriet musikalisch fließend und schlüssig. Klar, geht das noch ein bisschen besser, aber wie schon gesagt, nur zu einem deutlich höheren Preis. Insgesamt haben sich die „röhrenbewehrten“ AVM 5.2T und CD5.2 in meinem Hörraum sehr positiv dargestellt. Wer ein hochwertiges Vollverstärker/ CD-Gespann in unaufdringlichem Design, toll verarbeitet, Handmade in Germany und mit dem gewissen Etwas im Klang sucht, wird bei AVM fündig werden!
GEHÖRT MIT | |
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Vollverstärker | AVM A3NG |
CD-Player | AVM CD3NG |
Lautsprecher | Myro Rebell, Quadral Platinum M50 |
Phono-Preamp | Otto-Musikant |
Plattenspieler | Musical-Life Jazz Reference, Tonarm Musical-Life Conductor Vocalitas, Tonabnehmer Musical-Life Denon DL 103 |
Kabel | Inakustik Black & White NF und LS 1202, Whitezombieaudio Zeropointzero XLR Reinsilber Kabel, Sommer Epilogue NF, Audioquest Digital Audio Carbon USB, Audioquest Wild Digital S/PDIF, Vovox link direct SD AES/EBU |
HERSTELLERANGABEN Verstärker AVM A5.2T | |
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Eingangsempfindlichkeit | 20mV–350mV (einstellbar) |
Eingangsimpedanz Hochpegel Cinch | 6,8kOhm |
Störabstand | 97dB (Line), 85dB (Phono MM), 75dB (Phono MC) |
Frequenzgang | <5 Hz – >50 kHz (Line), 30 Hz – >20 kHz (Phono) |
Klirrfaktor (25 W/4 Ohm) | <0,2 % (vorwiegend K2 und K3) |
Dämpfungsfaktor | >200 |
Leistung | 2 x 350 Watt (4 Ohm), 2 x 200 Watt (8 Ohm) |
UKW Tuner Modul (Option) |
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Empfangsfrequenzbereich | 87,5MHz–108,0MHz |
Abstimmschrittweite | 50kHz |
Empfindlichkeit | 1,5µV (mono), 50µV (stereo) |
Störabstand | 76dB (mono), 70dB (stereo) |
Klirrfaktor | 0,1% (mono), 0,3% (stereo) |
USB DAC Modul (Option) |
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Samplingfrequenz | upsampling auf 192kHz/24 Bit |
Frequenzgang | <20Hz–20/8 kHz (nach Samplingfrequenz) |
Datenrate Dig in (SPDIF) | 33kHz–96/192kHz/16–24 Bit |
Datenrate USB-Eingang | 16 Bit/48 kHz, keine speziellen Treiber nötig |
Störabstand | 120 dB |
Phono Modul (Option) |
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Eingangsempfindlichkeit | 50µV–10mV ( einstellbar) |
Eingangsimpedanz MM | 47kOhm |
Eingangsimpedanz MC | 75Ohm–1 kOhm (einstellbar) |
Störabstand MM (5mV/1kHz) | 83 dB |
Störabstand MC (0,5mV/1kHz) | 79 dB |
Frequenzgang | <5Hz – >50kHz |
Phonoentzerrung | RIAA ± 0,3dB |
Allgemeines |
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Leistungsaufnahme | 1000W (max.), <1W (Standby) |
Abmessungen (B/H/T) | 430/130/370 mm |
Gewicht | 14kg |
Gehäusevarianten | Aluminium silber oder schwarz, Chromfront optional |
Garantie | 3 Jahre |
Preise | ab 5290 Euro 500 Euro (DAC-, Tuner- oder Phono-Modul) |
HERSTELLERANGABEN CD-Player AVM CD5.2 | |
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CD, digital in/out | |
Formate | CD-Audio (red book), CD-R |
Upsampling | 19 kHz/24 Bit einstellbar |
Datenrate Dig in (SPDIF) | 33kHz–192kHz/16–24 Bit 33kHz–96/16–24 Bit (Toslink) |
Datenrate USB-Eingang | 16 Bit/48 kHz |
Digital-Ausgänge (S/PDIF, TOSLINK) | 44,1 kHz/16 Bit (bei CD) oder Eingangsformat |
Digitaleingänge |
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Eingangsimpedanz | 75 Ohm (Cinch), 110 Ohm (XLR) |
Eingangsspannung | gemäß IEC 958 |
Digitalausgänge |
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Ausgangsimpedanz | 75 Ohm (Cinch), 110 Ohm (XLR) |
Ausgangsspannung | gemäß IEC 958 |
Analogausgänge |
Text |
Ausgangsspannung | 2,5V |
Ausgangsimpedanz Cinch | 50 Ohm (Cinch), 150 Ohm (XLR) |
Frequenzgang | <5Hz–20kHz, über Digitaleingänge bis >50kHz |
Störabstand | 102dB |
Klirrfaktor | 0,01% (vorwiegend K3) |
Allgemeines |
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Leistungsaufnahme | 12W (max.), <1W (Standby) |
Abmessungen (B/H/T) | 430/10/325mm |
Gewicht | 6kg |
Gehäusevarianten | Aluminium silber oder schwarz, Chromfront optional |
Garantie | 3 Jahre |
Preis | 3990 Euro |
HERSTELLER AVM GmbH – Audio Video Manufaktur | |
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Anschrift | Daimlerstraße 8 76316 Malsch |
Telefon | +49 (0) 7246 4285 |
info@avm-audio.com | |
Internet | www.avm-audio.com |
Für diejenigen, die den Klang von DSD-Downloads nicht kennen: Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihre professionelle Studer- oder Ampex-Bandmaschine im Hörraum und darauf eine Zweispur-Mastertape-Kopie der zweiten oder dritten Generation. DSD ist nicht ganz dasselbe, aber verdammt nah dran und wirklich nicht dasselbe wie die Wiedergabe von Schallplatten oder Digitalem mit PCM.
Der Invicta erreicht bei DSD das oberste Niveau; nah am Mastertape – vielleicht ein wenig verbindlicher als das Original, aber verdammt nah dran und sehr viel lebendiger als die typische Delta-Sigmal-Digital-Wiedergabe, die ich für ziemlich flach klingend halte. Ich nehme an, dass der Wandler-Hersteller ESS die ausgeklügelten Noise-Shaping-Algorithmen, die er bei der PCM-Wandlung einsetzt, für die DSD-Wandlung optimiert hat. Der Invicta klingt wie ein Studio-Wandler, nicht wir ein Produkt für den einfachen Konsumenten. Wenn Sie Ihre SACD-Sammlung bisher nur mit einem der üblichen One-Box-Player mit der typischen Delta-Sigma-Wandlung gehört haben, machen Sie sich auf etwas gefasst.
Das größte Problem mit der SACD und dem DSD-Inhalt auf der Disc war, dass der Sound im Gehäuse des Players gefangen war. Ich habe jetzt drei dieser überteuerten Geräte durch und habe genug davon, sie zu kaufen und zu verkaufen. Einer der Gründe dafür, dass die SACD letztendlich gescheitert ist, lag im extrem restriktiven Charakter des Mediums: Es gab kein standardisiertes Interface zwischen Laufwerk und externem Wandler, keine Möglichkeit, eine Scheibe auf einen Computer zu kopieren – von der lächerlichen Methode, eine alte, nicht upgedatete Playstation 3 Spielkonsole zu verwenden, einmal abgesehen – oder selbst eine Disc zu brennen. All die Einschränkungen hat zum Teil Sony vorsätzlich vorgenommen, zum Teil entsprangen sie Hollywoods paranoider Angst vor Kopien von Musik und Videos in hoher Auflösung. Zur selben Zeit kopierten Hunderte von Millionen Menschen munter Terrabyte an MP3-Files aus dem Internet. So stellt sich Hollywood dar: als tiefgründiger Denker.
Der Nebeneffekt dieser Einschränkung war, dass Audiophile – die wichtigsten Kunden für SACDs – in die Falle gelockt wurden, integrierte SACD-Player zu kaufen. Nun, ich habe nur eine kleine SACD-Sammlung, aber ich kenne Leute wie David Robinson, die eine sehr große Sammlung ihr eigen nennen. Ein Grund dafür, dass ich mich nicht so intensiv auf das Medium eingelassen habe, war der Wechsel zwischen verschiedenen SACD- und Universal-Playern für SACD und DVD-Audio. Alle waren überteuert und alle blieben hinter den Erwartungen zurück. Den vierten Player nutzte ich dann nur als Laufwerk, was der modifizierte Denon DVD2900 auch außerordentlich gut macht. Der einzige Ausgang, den er hat, ist ein koaxialer S/PDIF-Ausgang, der 44,1 Kilohertz und 16 Bit nach Red-Book-CD-Standard und bei DVD-Audio 96 Kilohertz und 24 Bit ausgibt, aber sorry, kein DSD. Wenn eine SACD abgespielt wird, wird das Ausgangssignal auf 44,1/16 heruntergerechnet. Vielen Dank Sony. Das macht meine SACD-Sammlung wirklich wertvoll.Wie viele Audiophile hatte ich SACD und DSD schon abgeschrieben. Die analoge Klangqualität meines heftig modifizierten Players ist deutlich schlechter als die meines D/A-Wandlers, eines Monarchy N24 mit Burr-Brown PCM1704-Chips, passiver Strom-Spannungswandlung und analoger Röhrenausgangsstufe. Ich habe eine Menge anderer integrierter Player gehört: dieselbe Geschichte. Es ist schon wahr, es gibt auch integrierte Player für 10000 Dollar und darüber. Aber ich habe mir nicht einmal, nicht zweimal die Finger verbrannt, sondern dreimal. Glauben Sie ich mache das noch einmal? Nein.
Aber David Robinson hat mich wieder auf den Geschmack gebracht – vor allen dadurch, dass ich seine Anlage gehört habe, als ich ihn im letzten Herbst in Portland besucht habe. Nun, Downloads klingen absolut hervorragend. In der Tat, richtig gut. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Computer-Audio, aber was soll's? Ich besitze ein MacBook Pro mit Doppelkern-i7-Prozessor, acht Gigabyte Arbeitsspeicher und einer 750 Gigabyte Festplatte. Das Gerät nutze ich üblicherweise auf Reisen und bei so langweiligen Aufgaben wie dem Messen von Lautsprechern; da könnte ich auch ein bisschen mehr Nutzen raus ziehen. Ich besorgte mir eine Kopie von Pure Music, einer Wiedergabe-Software zu einem angemessenem Preis und – Überraschung, Überraschung – schon spielte das MacBook 64-fs- (das entspricht der SACD) und 128-fs-DSD-Dateien über den USB- oder Firewire/IEEE-1394-Ausgang.
Und was jetzt? Ich könnte mir die ganze Meute neuer DACs mit USB-Eingang anhören, die auch DSD-fähig sind. USB-zu-S/PDIF-Converter brachten sehr unterschiedliche Ergebnisse und außerdem gibt es da noch immer die „kein-DSD-über S/PDIF“-Beschränkung.
Die meisten DACs, die ich gehört habe und die Delta-Sigma-Wandler (das ist der am meisten verbreitete Typ) benutzen, klangen sehr enttäuschend. Beim 2011-er Rocky Mountain Audio Festival nahm ich an einer Präsentation von Martin Mallinson, dem Produktmanager des ESS Sabre 9018 teil und war vor der Forschung überrascht, die ESS zur Korrektur der kleinen und nur schwer aufzuspürenden Probleme von Delta-Sigma-Wandlern betreibt. Noise-Shaping-Systeme zu entwicklen, die frei von „idle tones“ – das sind hochfrequente Störungen, die der Wandler selbst generiert – und Modulationen des Störgeräuschteppichs sind, stellt keine alltägliche Herausforderung dar – und diese Artefakte sind es, die größtenteils für den Klang von Delta-Sigma-Wandlern verantwortlich sind.
Die Zeit schreitet voran: Inzwischen hat Mark Mallinson, Martins Bruder, Resonessence gegründet, eine Audio-Firma in Kelowna, die Anwendungen um den ESS 9018 Chip entwickelt. Nun, das ist hochinteressant. Resonessence ist gewiss in einer guten Position für diese Entwicklungen – auf eine Art, die der Beziehung zwischen Microsoft und Intel ähnelt. Das erste Produkt von Resonessence war der Invicta. Da die Firmware über eine SD-Card von der Frontseite her programmiert wird, wurde der Invicta während des Jahres, auf dem er auf dem Markt ist, mit substantiellen Upgrades versorgt. Und das letzte Update – Sie ahnen, wohin es geht – ist die Nummer 4.0.1, die DSD unterstützt.
Ein SD-Card-Schlitz in der Frontplatte? Der Invicta spielt Audio-Files direkt von der Card. Ganz ohne Computer! Der Wandler unterstützt WAV (Windows), AIFF (Apple), FLAC (alle Betriebsysteme) und nun auch DFF-Dateien. Prima! Musik von einer SD-Card zu spielen, ist ganz gewiss eine elegante Art, all die Probleme mit vom Computer über USB übertragenem Jitter zu umgehen (Ja, ich habe gelesen, dass unterschiedliche Plattformen wie PC, Mac, Linux, Laptop und Fullsize-Systeme sich klanglich voneinander unterscheiden).
Klangliche Unterschiede zwischen der SD-Card und dem Computer? Hmmm … nun bei 88,2-, 96- oder 192-Kilohertz-PCM-Datein habe ich keine großen Unterschiede gehört. Aber man hatte eher den Eindruck, als befinde man sich direkt im Aufnahmestudio, wenn man die DSD-Files von der Card statt vom Computer spielte. Aber mit Pure Music vom MacBook Pro klang es auch richtig gut. Die Software bot zusätzlich die Option, dieselben Stücke dank Echtzeitumwandlung in 88,2 oder 176,4/24 Kilohertz in 24 Bit zu hören, wenn man neugierig darauf war, die DSD-Files mit PCM zu vergleichen: Uh, das war nicht so gut. Die Wandlung von DSD in PCM ändert recht deutlich den Charakter und seltsamerweise auch die räumliche Darstellung der Abmischung – das hatte ich wirklich nicht erwartet.
Wie steht's mit Doppel-DSD (128 fs)? Ich habe es nicht zum Laufen bekommen, was an den Dateien oder an Pure Music gelegen haben mag. Vielleicht bedarf es auch des nächsten Firmware-Updates. Aber der Klang von 64-fs-DSD ist einfach atemberaubend: Wahre DSD-Studio-Qualität. Kein Drumherumgerede: Das waren einige der besten Klänge, die meine Kette je hervorgebracht hat. Der Sound ist wirklich üppig, DSD in Hochform – und meilenweit von dem entfernt, was integrierte Player zu bieten haben.
Meine Wunschliste? Glauben Sie es oder nicht, da gibt es sogar eine HDMI-Schnittstelle auf der Rückseite des Invicta. Leider ist alles, was diese tut, das Bild einer Tracklist an ein externes HDMI-Display zu senden, nützlich bei der Wiedergabe von der SD-Card, aber auf dem Display auf der Frontseite erscheint ja schon der Name und die Spielzeit des aktuellen Songs. Was die HDMI-Schnittstelle wirklich interessant machen würde, wäre ein HDMI-Eingang: Es ist zwar ziemlich unbekannt, aber da gibt es ein DSD-über-HDMI-Protokoll. Ich bin mir sicher, dass es das wirklich gibt: Mein Marantz AV8003 unterstützt den Standard, ebenso wie alle OPPO-Modelle, Marantz und die High-End-Denon Blu-Ray-Player.
Wenn die HDMI-Schnittstelle zum Eingang umgewidmet werden könnte, ja dann wäre die Wiedergabe einer SACD möglich und nicht nur DSD-Downloads. Das würde den Nutzen des Invicta noch einmal deutlich steigern und ihn zu einem wirklich universellen D/A-Wandler machen, der alle Formate unterstützt: USB 2.0 vom Computer, die SD-Card und alle High-Resolution-Dateien von einem Blu-Ray-Player. Der kann nämlich die kodierten Audio-Signale von einen DTS-Master oder aus Dolby Studio in High-Resolution-PCM-Datenströme über HDMI konvertieren.
Ich gebe zu, dass DSD-über HDMI eine Art komischer Kauz ist: Die SACDs verschwanden zu genau der Zeit, als Blu-Ray-Player mit ihren HDMI-Schnittstellen auf den Markt kamen. Aber Blu-Ray ist letztlich ein Sony-Standard, weshalb ich mir vorstellen könnte, dass zumindest einige Sony-Player die SACD-Wiedergabe darüber erlauben. Aber wahrscheinlich sind die OPPO-Player die bessere Wahl.
Das wirft allerdings die Frage auf, warum man einen Invicta kaufen sollte, wo doch das OPPO-Topmodell denselben ESS Sabre 9018 Chip-Satz verwendet. Nun, einen Teil der Attraktivität des Invicta macht seine Firmware-Upgrade-Fähigkeit aus, ebenso wie seine erstklassige Analogstufe, die von jeder Beeinträchtigung durch ein mechanisches Laufwerk frei ist. Der 9018 ist zwar ESS' Wandler mit der besten Leistung, weist im Gegenzug aber eine erhöhte Sensibilität für Störungen aus dem Netzteil, den Jitter der Clocks und das Layout der Platinen auf: Das ist der Grund dafür, dass D/A-Wandler mit dem 9018 in der Tat sehr unterschiedlich klingen.
Wenn Sie in Berichten gelesen haben, der ESS 9018 klinge aufdringlich und scharf, dann beschreibt das, wie der 9018 unter suboptimalen Bedingungen klingt; das ist aber nicht der tatsächliche Klang des 9018. Der Invicta überzeugt mit einem zauberhaft weichen, seidigen und farbigen Klang. Ich mag mich damit weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn der 9018 der beste Delta-Sigma-Wandler ist – und ich denke das ist er – dann ist der Resonessence der best D/A-Wandler, der den 9018 verwendet.
Und wie klingt der Invicta mit PCM-Dateien? Ich ziehe den TI/Burr-Brown 1704 noch immer ein wenig vor, aber der Unterschied ist marginal. Wenn man aus dem Zimmer heraus- und wieder hineingeht, wird man ihn nicht bemerken: So gering ist er. Am besten klingt es, wenn Pure Music den CD-Standard auf 176,4 Kilohertz und 24 Bit upsampled. Das Upsampling kann natürlich auch der Invicta übernehmen, was aber ein klein wenig anders klingt. Er bietet auch die Auswahl zwischen nicht weniger als sieben Filterarten. Für mich klingt die Werkseinstellung mit dem Linear-Phase-Apodizing-Filter am besten, auch wenn das Minimum-Phase-IIR-Filter eine gute Alternative ist.
Der S/PDIF-Eingang klingt ebenfalls sehr gut: bei einigen Scheiben klingt der Denon-Transport aus Gründen, die ich nicht verstehe, besser als das MacBook Pro. Wer sich Kopfzerbrechen wegen Jitter macht, der greift zur SD-Card: Es kostet nur einige Minuten, Ihre Lieblings-Track auf die Card zu kopieren und diese in den Schlitz auf der Frontplatte des Invicta zu schieben. Ich gehe allerdings lieber auf Nummer sicher und schalte den Wandler aus, bevor ich die Card einschieben.
Wenn Sie bereits DSD-Dateien herunterladen, tun Sie sich selbst einen Gefallen und hören Sie sich den Invicta über eine gute Anlage an. Wenn Sie Downloads und Computer-Audio noch nicht ausprobiert haben, hören Sie sich ein paar DSD-Dateien mit dem Invicta an. Anders als bei anderen USB-Wandlern ist ein Computer in der Hifi-Anlage hier optional: Da ist viel Platz auf SD-Cards, und der audiophile Kabel- und Jitter-Dämon ist für immer verbannt. Der Klang? Fingerschnippen, Dynamik, Räumlichkeit und vor allem lebendige Klangfarben in Studio-Qualität: all das auf einer SD-Card von der Größe einer Briefmarke.
HERSTELLERANGABEN Resonessence Invicta DSD-fähiger D/A-Wandler | |
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Preis | 3995 kanadische Dollar |
Internet | www.resonessencelabs.com |
Die Besonderheit des M4U 2 liegt in seinen drei Betriebsarten: Zum einen kann man ihn ohne Batterien wie jeden üblichen Kopfhörer an einem mobilen Digital-Player wie dem iPod betreiben. Seine Empfindlichkeit reicht für diesen Anwendungszweck völlig aus: Die dabei zu erzielende Lautstärke dürfte auch bei längerem Musikgenuss keine Hörschäden verursachen und bewegt sich auf dem selben Niveau wie bei der Mehrzahl der für diese Anwendung konzipierten In-Ear- oder auf Auf-Ohr-Kopfhörer. Allerdings bringt er auch schon ohne interne Verstärkung eine Auflösung, Feinzeichnung und Farbigkeit, die man bei den meisten Modellen für den mobilen Einsatz – von solch rühmlichen Ausnahmen wie dem Beyerdynamic T 5 P oder gar dem T 50 P einmal abgesehen – vergeblich sucht.
Bewegt man dann den Schalter an der rechten Ohrmuschel des M4U in die mittlere Postion, werden die internen Verstärker aktiviert: Die Lautstärke erhöht sich merklich, Bässe und Höhen kommen nachdrücklicher rüber. Selbst wenig gelungene Aufnahmen nerven nun nicht mehr: Dank dieses kleinen Schubs Euphonie lassen sie sich nun sogar genießen. Besonders alte Rockmusik, die ich hin und wieder vor dem Einschlafen vom iPod höre, profitiert von der leicht beschönigenden Abstimmung. Die ist aber keinesfalls überzogen ausgefallen und unterscheidet sich wohltuend vom Badewannen-Sound sogenannter professioneller Kopfhörer wie dem Beyerdynamic DT-770 Pro oder einem nicht mehr ganz aktuellen Ultrasone Pro 750. Mit der aktiven Verstärkung arbeitet der M4U ganz einfach im Genuss-Modus: Ich bin mir recht sicher, dass diese Klangvariante von den meisten Besitzern des PSB bevorzugt wird.
Mit dem erwähnten Schalter lässt sich dann auch noch zusätzlich eine Geräusch-Unterdrückungsschaltung aktivieren. Wie positiv sich ein Kopfhörer mit Noise Cancelling System bei Reisen in nicht gerade leisen Verkehrsmitteln wie Zügen oder Flugzeugen auf das Wohlbefinden des Trägers auswirkt, selbst wenn man keine Musik hört und sich mit dem Kopfhörer nur vor dem Lärm schützt, habe ich schon vor Jahren beim Test des Bose Quiet Comfort 15 beschrieben. Selbst auf einem Kurzstreckenflug wie etwa dem von München nach Hamburg sorgt der PSB mit seiner ANC-Schaltung dafür, dass man entspannter ankommt, als wenn man sich die knapp anderthalb Stunden den tieffrequenten Geräuschen ausgesetzt hätte. Wenn die Erinnerung nicht täuscht, dämpft der Bose Störungen insgesamt noch ein bisschen stärker. Er entfaltet sein segensreichen Tun auch noch weiter bis in den Mitteltonbereich hin, während der PSB Stimmen so gut wie gar nicht beeinträchtigt. Wenn keine Musik läuft, ist man mit dem M4U 2 vor tieffrequenten Beeinträchtigungen geschützt, könnte sich aber dennoch nahezu unbeeinträchtigt mit seinem Sitznachbarn unterhalten. Wie stark man sich von der Außenwelt abschirmen möchte, ist letztlich Geschmacksache. Ein entspannteres Reisen garantieren sowohl die bis in Mittelton aktive Abstimmung des Bose als auch die sich auf den unteren Frequenzbereich beschränkende des PSB.
Natürlich habe ich die ANC-Schaltung des M4U 2 auch mal in der Ruhe der eigenen vier Wände aktiviert und zu meiner Überraschung festgestellt, dass ihr Einsatz auch Einfluss auf den Frequenzgang hat: Die leichte Bassanhebung verschwindet und das Klangbild wirkt noch einmal detailreicher und besser durchgezeichnet. Dieser Zugewinn an Informationen geht aber erfreulicherweise nicht mit einer Anhebung des Präsenz- oder Hochtonbereiches einher. Allein der Verzicht auf das – wie ich gern zugebe, in vielen Fällen sehr wohlige – zusätzliche bisschen Tieftonenergie erhöht die Feinzeichnung recht deutlich. Um es einmal plakativ zu formulieren: Der M4U 2 lässt einem im Aktivbetrieb die Wahl zwischen einem Genuss- und einem Analyse-Modus. Wenn es nicht darum ging, alten Rocksongs neues Leben einzuhauchen oder Tom Waits klanglich recht missratenes Album Bad As Me erträglich zu gestalten, habe ich den PSB die meiste Zeit mit aktivierter Geräuschunterdrückung gehört, da hier der Klang einfach noch offener und differenzierter ist. Vielleicht führt der Begriff Analyse-Modus doch ein wenig in die Irre, denn für mein Hörempfinden ist es bei den meisten Songs der richtigere, ehrlichere.
Ich bin bestimmt nicht der typische Kopfhörer-Nutzer. Für den reinen Musikgenuss greife nur zu nachtschlafender Zeit oder recht selten mal unterwegs zum PSB oder seinen Kollegen. Dennoch verbringe ich einige Zeit unter dem Kopfbügel: Bei Live-Mitschnitten – unter anderem denen für die Downloads auf diesen Seiten – bieten Kopfhörer oft die einzige Möglichkeit, das eigene Tun zu kontrollieren, denn nur an den wenigsten Aufnahmeorten kann man den Mix über Lautsprecher verfolgen. Und deshalb suche ich schon seit Jahren nach einem neutralen Kopfhörer. Bei meinem Anwendungszweck bleibt nämlich jegliche Abweichung von Pfad der Linearität nicht ohne Folgen: Wie oft war ich vor Ort der Überzeugung, eine stimmige Klangbalance hergestellt zu haben und dann zu Hause beim Hören über meine Lautsprecher tief enttäuscht: Die Kopfhörer hatten mehr Bass suggeriert, als wirklich auf Band oder Festplatte landete und im Hörraum klang es dann entsprechend dünn. Da selbst ein Stax 4070 samt Röhrennetzteil nicht völlig der Wahrheit verpflichtet ist, behelfe ich mich momentan mit einem 15-Band-Equalizer, der den Frequenzgang eines Beyerdynamic DT-660 an die Tonalität meiner Boxen im Hörraum annähert – und für jede Menge Klangeinbußen, nicht zuletzt durch Phasenfehler, verantwortlich ist.
Da mich der M4U 2 doch recht nachhaltig beeindruckt hatte, nahm ich ihn dann mal zu einer Aufnahme mit. Der erwähnte DT-660, ein Audio-Technica ATH-50, der Equalizer und ein Kopfhörer-Verstärker von SPL waren ebenfalls mit von der Partie. Natürlich habe ich den PSB im ANC-Betrieb benutzt, da er hier den ausgeglichensten Frequenzverlauf bietet. Dass das aktive Noise Cancelling, das sehr effektiv gleichbleibende Störfrequenzen ausblendet, auch gegen die Impulse von Kontrabass und Bass-Drum helfen könnte, hielt ich für unwahrscheinlich, zumal ein Versuch mit dem Bose QC 15 vor Jahren keine positiven Ergebnisse gebracht hatte. Doch egal ob am Ausgang des Mischpultes, dem der Nagra LB, am Kopfhörerverstärker mit vorgeschalteten Equalizer oder ohne: Der M4U 2 bot jedes Mal das transparenteste Klangbild und die aussagekräftigsten Informationen. Auch wenn der PSB schon ohne Frequenzgangkorrekturen das bisher überzeugendste Ergebnis aller getesteten Kopfhörer brachte, werde ich mich jetzt nicht zu der Aussage versteigen, die Suche nach dem besten Monitoring-Kopfhörer sei für mich beendet. Da ist erst noch eingehender Vergleich mit den Lautsprechern und dem Equalizer nötig. Aber so viel steht für mich fest: Momentan ist der M4U 2 für mich die Numero eins, wenn es um die Beurteilung eine Aufnahme in recht lauter Umgebung geht. Dass er auch beim Musikgenuss für sich einzunehmen weiß, hatte ich ja schon erwähnt.
Bisher unerwähnt blieb, dass der PSB extrem hochwertig verarbeitet ist: Bestes Beispiel dafür ist in Metall aufgeführte und vielfach verschraubte Gelenk, das es zum einen erlaubt, den M4U 2 platzsparend zusammenzuklappen und zum anderen den Kopfbügel entsprechend der Kopfgröße des Benutzer einzustellen. Geliefert wird der PSB in einen sogenannten Travel-Case, das ihn beim Transport vor Beschädigungen schützt. Mitgeliefert wird ein zweiter Satz der leicht zu tauschenden Ohrpolster und zwei gerade Anschlusskabel: eines mit einer Mute-Taste und eines zweite mit einer Fernbedienung und einem Mikrofon zum Anschluss an iPod, iPhone oder Blackberry. Adapter für den Betrieb im Flugzeug oder an 6,3-Millimeter-Klinkebuchsen liegen ebenfalls bei: Beim PSB blieb kein Detail unberücksichtigt.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.3 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD DAC |
Audioplayer | Amarra 2.5 |
Digital-Recorder | Nagra VI |
Digital-Player | Astell&Kern AK100, iPod Classic |
Kopfhörerverstärker | SPL Grapevine, TEAC HA-501 |
Kopfhörer | Beyerdynamic DT-660, Ergo 2, Audio-Technica ATH-M50, Bose QuietComfort 15, Ultrasone Pro 750, Stax 4070 |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest Diamond USB, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty |
HERSTELLERANGABEN PSB M4U 2 | |
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Frequenzgang | 10Hz (-10dB) 15Hz (-3dB) 20-20,000Hz (±1 1/2dB) |
Wirkungsgrad | 120dB (1kHz/1mW) |
Harmonische Verzerrungen | 0.5% (1kHz/1mW) Noise Cancelling an 0.25% (1kHz/1mW) Noise Cancelling aus |
Belastbarkeit | 30mW (maximum) |
Impedanz | 32 Ohms (passiv) 10k Ohms (aktiv/Noise Cancelling) |
Batterielebensdauer | 55 Stunden (Noise Cancelling an) |
Schallwandler | 40mm, dynamisch |
Gehäuseform | geschlossen |
Ohranpassung | ohrumschließend |
Anschluss-Stecker | 3,5mm Mini-Stereo-Klinke |
Kabellänge | 1,5m, gerade |
Materialien | Polykarbonat (Kopfbügel) ABS und Polykarbonat (Ohrmuschel) Leatherette (Ohr- und Kopfbügelpolster) EVA (Travel-Case) |
Abmessungen (B/H/T) | 200/200/70mm (insgesamt) 68/98/17mm (Ohrpolster) |
Gewicht | 362g (incl. Batterien) |
Ausführungen | Diamant schwarz, Arctic weiß, Monza rot |
Besonderheiten | drei Betriebsarten: passiv (ohne Batterien), aktiv und aktiv mit Noise Cancelling, flexibel gelagerte Ohrmuscheln für perfekten Sitz, bequeme, leicht austauschbare Ohrpolster, Kabel an linker oder rechter Ohrmuschel ansteckbar, effiziente Aktiv-Elektronik für lange Batterielaufzeit, platzsparende Faltmechanik für Reise und Aufbewahrung, Kabel mit Mikrofon für iPhone und BlackBerry |
Mitgeliefertes Zubehör | schützendes Travelcase, Ersatz Ohrpolster, zwei Kabel (mit und ohne Mikrofon), Adapter 3,5mm auf 6,3mm-Klinke, Flugzeug-Adapter, 2 AAA-Batterien, Reinigungstuch |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 450 Euro |
VERTRIEB PSB Lautsprecher Deutschland | |
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Anschrift | Stahl/Ross Gbr Im Klingen 18 65719 Hofheim |
Telefon | 070077200000 |
zentrale@psb-lautsprecher.de | |
Internet | www.psb-lautsprecher.de |