tests/19-04-17_spl
 

SPL Performer m1000

17.04.2019 // Dirk Sommer

Die Zeiten, in denen ich mit Digitalem fremdelte, sind längst vorbei: Heute höre ich sogar, ob ein LAN-Switch mit Clock besser klingt. Bei Endstufen ist es mit der digitalen Aufgeschlossenheit aber nicht weit her: Da müssen es schon ein fetter Trafo und reichlich Siebkapazität sein. An beidem mangelt es den SPL Performern nun wirklich nicht.

SPL – oder Sound Performance Laboratory – ist wohl der Hersteller, an den ich beim Musikhören am häufigsten denken muss. Das hat nichts damit zu tun, dass meine erste Anschaffung in Sachen klangbeeinflussender Geräte im Pro-Bereich SPLs legendärer Vitalizer war, und auch nicht damit, dass der Phonitor 2 seit dem Test vor fast vier Jahren noch immer ganz oben auf meiner sommelier-du-son-Anschaffungsliste steht. Nein, es ist unangenehmer: Jedesmal, wenn ich bei einer aktuellen Musikproduktion störende Sibilanten – aka nervende S-Laute – höre, fällt mir ein, wie leicht diese mit SPLs extrem einfach zu bedienenden und wirklich erschwinglichen De-Esser entfernt werden könnten. In Zeiten der Schallplatte wurden diese Geräusche fast immer fein säuberlich eliminiert, da sie durch die Höhenanhebung gemäß der RIAA-Kurve zu Problemen beim Schneiden des Signals in die Lackfolie führten. Digitalaufnahmen verkraften diese energiereichen Störsignale – und deswegen sind sie vielen Aufnahmeingenieuren schlicht egal. Mir nicht! Und damit stehe ich nicht allein: Daniel Weiss, dem Chef von Weiss Engineering geht es offenbar ebenso, denn er hat seine beiden D/A-Wandler DAC501 und DAC502 mit einem per DSP realisierten De-Esser ausgestattet, um die vorlauten Sibilanten nachträglich zu unterdrücken.

Wer es gern schlichter mag, kann statt der roten Blende eine schwarze wählen. Ein silberner Akzent wirkt dagegen elegant
Wer es gern schlichter mag, kann statt der roten Blende eine schwarze wählen. Ein silberner Akzent wirkt dagegen elegant

Doch zurück zu SPL. Mitte 2016 beschäftigte sich Wolfgang Kemper mit der ersten Komponente aus der Professional-Fidelity-Serie von Sound Performance Lab, dem SPL Director, und war vom Klang der D/A-Wandler-Vorstufen-Kombination ebenso angetan wie später von dem der Stereoendstufe und dem des Entzerrervorverstärkers Phonos. Die mächtigen Performer wurden schon vor einiger Zeit angekündigt, brauchten dann aber doch ein wenig länger, um Serienreife zu erlangen. Nun konnte ich ein Paar ergattern, das bis auf ein Dämpfungspad im Gehäusedeckel den in Kürze ausgelieferten Serienmodellen entspricht. Zum Lieferumfang werden dann auch drei Zierblenden zählen. Dem Testexemplar mit seiner schwarzen Aluminiumfront war lediglich eine rote Blende beigepackt. Diese gibt es aber auch zusätzlich noch in silber und schwarz. Zusammen mit den in den gleichen Farben bestellbaren Frontplatten ergeben sich also neun Farbkombinationen. Hat man sich für die Farbe der Front entschieden, kann man seine Performer ganz nach Lust und Laune mit den jeweils drei Zierblenden, die von einem starken Neodym-Magneten in Position gehalten werden und sich daher ohne Werkzeug austauschen lassen, optisch immer wieder umgestalten. Ein netter Gimmick, den ich bei einem aus dem Pro-Audio-Bereich stammenden Hersteller nicht erwartet hätte.

Die Blende wird von einem Magneten in Position gehalten
Die Blende wird von einem Magneten in Position gehalten


  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.