Das Einlesen der Musikdateien kann bei größeren Musikbibliotheken schon mal etwas dauern. Hier macht sich einfach die begrenzte Rechenleistung unseres „Kleinen“ bemerkbar, aber das Einlesen der gesamten Bibliothek ist ja ein einmaliger Vorgang bei der Installation. Nach dem dieser abgeschlossen ist, bin ich erst mal nicht so ganz zufrieden. Der Primo hat viele Album-Cover nicht erkannt und die meisten Compilations in Einzeltitel zerhackt. Noch erstaunlicher ist, dass die Alben offensichtlich zuerst nach der Verzeichnis-Struktur auf der Festplatte sortiert werden und dann auch noch nach Album Artist und nicht nach Album Name, wie ich es gewohnt bin. Nach einigem Probieren stelle ich fest, dass der Primo auf nicht so ganz perfekte Meta-Daten ziemlich zickig reagiert. Repariert man die Meta-Daten, läuft alles einwandfrei. Aber wer bitte, kann von sich behaupten, seine Musikbibliothek perfekt getagt zu haben? Andere Musikverwaltungssoftware, wie MinimServer, JRiver oder Twonky sind hier toleranter. Ich bin mir sicher, dass Volumio das mit einem der nächsten Updates noch perfektionieren wird.
In der UPnP-Variante laufen auf meinem Windows Home Server und auch auf dem Sony Notebook MinimServer und JRiver Server, die vom Primo problemlos im Netz erkannt werden. Da wir uns nun in einer UPnP/DLNA-Netzwerkumgebung befinden, können wir auf unserem Tablet sogar auf die Apps von Drittanbietern zur Steuerung zurückgreifen: Fidata, Linn Kazoo oder Lumin haben beispielsweise problemlos funktioniert. Mit diesen Apps ist dann auch das Thema Meta-Daten erledigt – also genug gemeckert. Das Surfen durch die Musikbibliothek selbst geht im praktischen Betrieb in allen Varianten geschmeidig und absturzsicher von der Hand. Der Primo lässt sich ausgesprochen angenehm bedienen. Und was noch viel wichtiger ist: klanglich kann mich der Primo auf der ganzen Linie überzeugen und zwar unabhängig davon, welche der getesteten Varianten zum Zuge kommt.
Was immer begeistert, ist der wunderbar runde Klang des Primo ohne jede Härte und Sprödigkeit. Von dem oft so nervigen Computer-Sound ist so rein gar nichts zu hören. In der Aufnahme des „Concierto Andaluz for 4 Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo mit dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) erklingen die Streichereinsätze warm und rund mit dem notwendigen Schuss Brillanz. Die räumliche Wiedergabe ist von großer Tiefe, wobei die in einem Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente klar zu orten sind und sich nicht im Nichts eines imaginären Raums verlieren. Die Gitarren haben Volumen und klingen nicht wie „dünne Zigarrenkistchen“; sie sind jederzeit klar voneinander und vom Orchester abgegrenzt zu hören.
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