tests/19-09-16_moon
 

Moon 780D V2 Streaming DAC

16.09.2019 // Wolfgang Kemper

Zum technische Aufbau erfuhr ich vom Chefentwickler Dominique Poupart Folgendes: „Der 780D verwendet eine fein abgestimmte Schaltung um ein Paar ESS ES9018S, die jeweils in Mono konfiguriert sind. In jedem DAC-Chipsatz befinden sich acht DACs. Alle acht wurden kombiniert, um das Signal für jeden Kanal zu erstellen. Der Beitrag jedes einzelnen internen DAC ist präzise eingestellt aber mit differierenden Pegeln, so dass keiner von ihnen auf demselben Pegel arbeitet, um den Effekt der gemeinsamen Verzerrung zu verringern. Der Analogausgang ist vollständig symmetrisch und verwendet eine sorgfältige Auswahl der besten Baueile. Das Ergebnis ist eine erstaunliche Klangbühne mit sehr detailliertem und artikuliertem Klang bei gleichzeitig herausragender Musikalität. Das Netzteil des 780D ist ein MHP-Modul, MHP steht für MOON Hybrid Power. Es ist der Name, den wir dieser brillanten Technologie gegeben haben, die sowohl die neuere Switch-Mode-Technologie als auch die traditionelle lineare Technologie nutzt. Die Idee ist, das Beste aus beiden Welten zu erhalten. Die Vorteile sind vielfältig. Es ist nicht anfällig für Netzspannungsschwankungen, da es sich sofort an Spannungen von 100 V bis 240 V anpasst. Es ist außerdem umweltfreundlicher als ein typisches lineares Netzteil, da es effizienter bei der Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom ist. Die linearen Regelstufen ermöglichen eine präzisen, rauscharmen Gleichstrom, der die Elektronik sauber speist. Für eine optimale Leistung werden digitale und analoge Sektionen über verschiedene Ausgänge des MHP-Moduls mit Strom versorgt. Das gesamte MHP-Netzteilmodul ist in einer geschlossenen Abschirmbox untergebracht“

Das aufgeklappte Bibliothek-Menü zeigt auch den Zugang zum Internet-Radio. Hier lassen sich Sender unter anderem nach Genres oder auch nach MP3-Qualität aussuchen
Das aufgeklappte Bibliothek-Menü zeigt auch den Zugang zum Internet-Radio. Hier lassen sich Sender unter anderem nach Genres oder auch nach MP3-Qualität aussuchen

Am Abend des dritten Tages schienen mir die klanglichen Einspiel-Veränderungen hinreichend vorangeschritten und ich begann mit den intensiven Hörproben. Zuerst benutze ich den Apple MacMini mit Audirvana Plus in der bei mir üblichen Weise, nämlich über USB und aufgewertet durch das Reclocking der Mutec Smart-Clock-USB. Ganz gleich, welchem musikalischen Genre ich mich widmete, die Tonalität des großen Moon gefiel mir auf Anhieb. Das Klangbild ist tendenziell trocken mit einer auffällig plastischen Auflösung im Bass und einer sehr sympathischen leichten Wärme im Grundtonbereich wie ich sie von meinem PS-Audio nicht kenne. Ähnlichen Charakter zeigte auch der Betrieb mit Roon auf dem Apple. Auch hier fiel die feine Auflösung in den oberen Tonlagen, gepaart mit differenzierten Klangfarben, angenehm auf. Am kommenden Tage wollte ich mich dem Streaming über Mind2 vom MacMini widmen. Diesen erkannte der Moon, nachdem ich ihn mittels der Installation von MinimServer sozusagen als Server qualifiziert hatte. Die in den Download-Stores leicht zu findende Moon-Mind-Control-App für Apple oder Android funktioniert flüssig, steuert die auf meinem MacMini gespeicherte Musik zügig und erlaubt komfortabel den Zugriff auf meinen Qobuz-Account. Klanglich betrat ich jetzt ein deutlich höheres Level. Der Zugewinn an Feinzeichnug, räumlicher Tiefe und körperlicher Darstellung von Stimmen und Instrumenten war unüberhörbar. Ganz klar ist der Weg des Streamens dem der USB-Verbindung musikalisch überlegen. Der Zugewinn an Musikalität ist so beeindruckend, dass die USB-Alternative kaum Anwendung finden dürfte. Das Streaming-Klangbild wirkt insgesamt luftiger, leichter, befreiter. So macht das Hören Spaß und auch die Bedienung mittels der Moon-Steuer-Software auf meinem iPad.

Die Funktionen der Fernbedienung beschreibt diese Seite in der Bedienungsanleitung
Die Funktionen der Fernbedienung beschreibt diese Seite in der Bedienungsanleitung

Der Königsweg im Rahmen meiner Kette, nämlich das Streamen von einem Computer, war dennoch ein anderer. Auf einer SSD-Partition meines Dell-i7-Laptop hatte ich Windows Server 2019 installiert, die Funktionen mit AudiophileOptimizer 3.0 puristisch auf Musikwiedergabe optimiert und Roon als Software installiert. Die Musikdateien befinden sich auf einer zweiten Festplatte, einer Ein-Terabyte-Harddisk, im selben Laptop. Darauf hat Roon als Core Zugriff. Das Rendern übernimmt der Moon 780D über Mind2 mittels seiner seit V2 implantierter Roon-Connectivity.


  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025
  • HMS Armonia Carbon

    Sie haben vermutlich davon gehört, dass Hans Manfred Strassner, den man mit Fug und Recht als Vordenker hinsichtlich audiophiler Kabelentwicklung nicht nur in Deutschland anerkennen darf und sollte, sein Unternehmen HMS Elektronik aus Altersgründen zum 1.1.2024 an die International Audio Holding B.V., Inhaber der Marken Siltech und Crystal Cable, übergab. Dies ist inzwischen eine ganze Weile her, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Niederländer verbesserte Versionen des übernommenen Portfolios vorstellen. Dass seit…
    07.11.2025
  • dCS LINA X

    Es ist gerade zwei Jahre her, dass ich hier den dCS LINA Network DAC samt passender Clock vorgestellt und die Kombination als digitalen Glücksfall gerühmt habe. Nun steht der LINA DAC X im Hörraum, der natürlich auch über einen integrierten Streamer verfügt und aussieht, als habe man den Network DAC um den Headphone Amplifier erweitert. Der LINA DAC X ist aber, anders als der erste Eindruck suggerieren könnte, keine Kombination aus dem Kopfhörerverstärker und dem…
    04.11.2025
  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.