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Test.
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Melco S100

21.02.2020 // Dirk Sommer

Ohne Vergleich mit dem SOtM-Switch und bei Verwendung des serienmäßigen Netzteils war der erste Eindruck vom S100 sehr vielversprechend. Während der Einspielphase gab es für mich keinen Grund, etwas zu ändern. Ich konnte die Zeit nutzen, mich ein wenig an weitere Testobjekte – jeweils 200 Kilogramm schwer und mit einem Wirkungsgrad von etwa 97 Dezibel pro Watt und Meter gesegnet – soweit zu gewöhnen, dass ich auch mit ihnen verlässliche Aussagen über Veränderungen in der vorgeschalteten Kette machen kann. Der erste Wechsel in der Anlage war natürlich der vom beigepackten Netzteil des Melco S100 zum SBooster. Schon nach den ersten Takten des unvermeidlichen Songs aus Michel Godards Le Concert Des Parfums war klar, dass ich zuvor nur deshalb zufrieden war, weil ich nicht ahnen konnte, welch große Räume die Soundspace System Pirol abbilden können. Aber nicht nur die Plastizität und Größe des Aufnahmeortes profitierte von der analogen Stromversorgung für das Melco-Switch: Detailfülle, Feinzeichnung und -dynamik bewegten sich damit auch auf einem höheren Niveau. Aber das dürfte Sie ja nicht überraschen: Bisher haben die Netzteile aus den Niederlanden ja immer für mehr klanglichen Zugewinn gesorgt, als man bei ihrem Preis erwarten würde. Das ist in Kombination mit dem S100 nicht anders.

Genaue Angaben zu Schaltung und Bauteilen macht Melco nicht. Bei den vier schwarzen Blöcken links dürfte es sich um Übertrager von Bothhand handeln
Genaue Angaben zu Schaltung und Bauteilen macht Melco nicht. Bei den vier schwarzen Blöcken links dürfte es sich um Übertrager von Bothhand handeln

Die Kette spielt mit dem Melco Switch plus SBooster so offen, rhythmisch faszinierend und verwöhnt mit so großen – imaginären? – Räumen, dass ich nun wirklich wunschlos glücklich bin und mir nur schwer vorstellen kann, was das SOtM-Switch samt Clock da noch besser machen könnte. Aber dem Duo gelingt es wirklich, der Wiedergabe noch einen Hauch mehr Luftigkeit und Feinzeichnung zu verleihen, auch die Ausmaße der Bühne wirken nun noch minimal größer – und das sind für mich durchaus klare klangliche Vorteile, mögen sie auch recht marginal sein. Aber ich kann auch jeden verstehen, der diesen die etwas zupackendere, erdverbundene Spielweise und minimal hellere Tonalität des Melco vorzieht. Doch egal, ob man die Unterschiede zwischen den Switches – wie ich – als wenn auch kleine Qualitätsstufen wertet oder sie eher im Bereich der Geschmacksfragen verortet: Das Melco-Switch „klingt“ besonders mit Blick auf's Preisschild verboten gut!

Schon seit einiger Zeit hat die digitale Wiedergabekette im Hörraum nur Kontakt zu meinem Audionetzwerk, dieses aber keinen zum Internet, um Störungen außen vor zu halten. Der Router kommuniziert lediglich mit dem iPad zur Steuerung des Aries G1. Ein Aries Femto und zwei Minis in anderen Räumen beziehen über ein zweites Netzwerk nicht nur die Musik-Files von einem Melco N1A 60HA/2, sondern auch Musik-Daten von Qobuz. So habe ich das Angebot des Streaming-Dienstes schätzen gelernt und vermisse den Zugriff darauf im Arbeitszimmer schon ein wenig. Vielleicht erlaubt es das Melco-Switch dank der getrennten 1-Gigabit- und 100-Megabit-Sektionen ja, Streaming-Dienste zu nutzen, ohne dabei Qualitätsverluste bei der Wiedergabe von Files von der Festplatte in Kauf nehmen zu müssen.

Rauscharme Spannungsregler und die Kondensatorbank sollen für eine optimale Stromversorgung sorgen. Dennoch ist die Qualität des externen Netzteils klangentscheidend
Rauscharme Spannungsregler und die Kondensatorbank sollen für eine optimale Stromversorgung sorgen. Dennoch ist die Qualität des externen Netzteils klangentscheidend


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