tests/20-06-05_gryphon
 

The Gryphon Audio Designs Ethos

05.06.2020 // Wojciech Pacula (Text und Foto)

Auch die Upsampling-Sektion wurde geändert: Das PCM-Signal kann in 32 Bit und 384 Kilohertz konvertiert werden, was doppelt so hoch ist wie beim Kalliope. Zum ersten Mal kann das PCM-Signal auch in DSD128 umgewandelt werden – eine ähnliche Lösung wie bei meiner Referenz, dem geliebten Ayon Audio CD-35 HF Edition mit der Nummer 1/50. Der USB-Eingang unterstützt DSD-Signale bis zu DSD512 und PCM bis zu 32 Bit und 384 Kilohertz. Der D/A-Wandler dekodiert keine MQA-Signale. Zusätzlich zum Upsampling kann der Benutzer auch die Filter wechseln – digitale bei PCM und analoge nach der Umwandlung in DSD. Es gibt sieben verschiedene Filter für PCM und drei für DSD. Alle digitalen Schaltungen werden mit ultrapräzisen, temperaturkompensierten Taktgebern mit extrem niedrigem Jitter von 5 ppm getaktet. Das Gerät ist modular aufgebaut, so dass man in Zukunft einzelne Module wie den DAC oder den Upsampler austauschen kann.

Der Analogteil ist eine Dual-Mono-Konstruktion und funktioniert in Class-A ohne Rückkopplung. Es gibt keine Kondensatoren im Signalweg, also eine durchgängige Gleichstrom-Kopplung. Der Player verfügt sowohl über symmetrische als auch unsymmetrische Ausgänge. Die Ausgangsspannung ist etwas höher als beim CD-Format-Standard, denn sie beträgt 4,3 respektive 2,15 Volt; die Schaltung ist vollständig symmetrisch aufgebaut. Beim Ethos handelt es sich um ein bemerkenswert gut konstruiertes und gebautes Gerät mit einem Gewicht von 13,7 Kilogramm, das dem Benutzer eine breite Funktionalität bietet.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1625.jpg

Hörtest

Der Gryphon Ethos-Player wurde mit meinem Referenzgerät, dem Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD verglichen. Er stand auf der obersten Ebene des Finite Elemente Pagode Edition Racks auf seinen eigenen Füßen und wurde abwechselnd mit dem Hijiri SM2R „Sound Matter“ und Siltech Triple Crown Power mit dem Netz verbunden. Normalerweise teste ich Geräte im meinem System mit einer unsymmetrischen RCA-Verbindung. Meine Beobachtungen zeigen, dass damit fast immer bessere Ergebnisse erzielt werden. Dieses Mal habe ich meine beste Verbindung gewählt: die Siltech Triple Crown. Der Player ist mit Pads für Spikes ausgestattet, und obwohl ich bessere habe, beschloss ich, das Gerät so zu hören, wie es geliefert wird. Aber ich half ihm ein wenig, indem ich ihn auf die Acoustic Revive-Scheiben aus Bergkristall legte. Auf beiden Seiten habe ich Unterlegscheiben aus piezoelektrischem Material verwendet – ebenfalls aus dem Acoustic-Revive-Programm. Erinnern Sie sich an den Bericht über den Besuch von Alex Brady von Nordost, nach dem er vier QPoints da gelassen hat? Nun, schließlich habe ich sechs davon gekauft: zwei für zu testende Produkte. Einen davon habe ich unter den Gryphon gelegt.

Ich führte einen A/B-Test durch, wobei A und B bekannt waren. Die Musikbeispiele, die ich mir anhörte, waren zwei Minuten lang, aber ich hörte mir auch ganze Alben an. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass The Gryphon Ethos einer der besten digitalen Player ist, die ich je in meinem System gehört habe. Nein, nicht der beste, denn bei Top-High-End, bewegen sich die Klangunterschiede im Geschmacksbereich und entziehen sich einer absoluten Bewertung – aber eben: einer der besten. Der Klang ist eine Klasse für sich, er spiegelt alles wider, was in unserer Branche zum Besten zählt. Wichtig ist, dass der Klang nichts mit dem Stereotyp „digital“ zu tun hat. Im Vergleich dazu klingen viele Plattenspieler hell, scharf und spröde, und zudem nicht sehr hoch auflösend. Ähnlich verhält es sich auf der anderen Seite der Medaille: Die Audiodatei-Abspielgeräte, die ich kenne, egal wie teuer, mit welchen Upgrades und Verbesserungen und mit welchen Dateien auch immer, sie alle klingen im Vergleich zum Ethos dynamisch flach und differenzieren den Klang nur schlecht.


  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025
  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.