tests/20-09-01_goebel
 
Test.
Deutsch English|

Göbel High End Epoque Aeon Fine

01.09.2020 // Dirk Sommer

Es wäre wirklich schön, wenn ich mich öfter mit Testobjekten so intensiv beschäftigen könnte wie mit der Epoque Aeon Fine. Schon das Vorgängermodell ohne den Namenszusatz Aeon hatte mich nachhaltig beeindruckt, wenn unsere Beziehung auch getrübt wurde. Dieser Langzeittest hatte ebenfalls Folgen: Währenddessen habe ich die Lautsprecher erworben.

Somit bin ich in kurzer Zeit nach Carsten Bussler schon der zweite Hifistatement-Autor, der zu Beginn seines Artikels bekennen muss, den aktuellen Testkomponenten nicht unvoreingenommen gegenüberzustehen. Allerdings hatte ich vor fast acht Jahren schon in der Einleitung des Artikels über die Göbel Epoque Fine bekannt, dass sie klanglich einer der zwei, drei besten Lautsprecher sei, die je in meinem Hörraum standen. Das driftete auch damals eher in Richtung Schwärmerei, als dass es auf professionelle Distanz hätte schließen lassen. Aber hier soll es ja nicht vorrangig um eine objektive Beschreibung gehen: Wenn man unseren Texten die Freude, die wir beim Umgang mit den Geräten haben, nicht mehr anmerken dürfte, könnten wir uns gleich bei der Stiftung Warentest bewerben. Und das haben die Kollegen und ich in absehbarer Zeit nicht vor!

Es gibt die Epoque Aeon Fine in echtem, weißen Klavierlack mit seidenmatt natur Silber eloxierten Aluminiumteilen oder wie im Bild in echtem, schwarzem Klavierlack mit seidenmatt dunkel Space Grey eloxierten Aluminiumteilen
Es gibt die Epoque Aeon Fine in echtem, weißen Klavierlack mit seidenmatt natur Silber eloxierten Aluminiumteilen oder wie im Bild in echtem, schwarzem Klavierlack mit seidenmatt dunkel Space Grey eloxierten Aluminiumteilen

So sehr mich die Epoque Fine während der Beschäftigung mit ihr aufgrund ihrer extrem homogenen Spielweise auch beeindruckte, der Gedanke, sie länger im meiner Kette haben zu wollen, ist mir nie gekommen. Mit dieser hatte sie sich nämlich nicht ganz so gut vertragen. Dabei ging es, wie die oben gern wiederholte schwärmerische Einschätzung deutlich macht, keinesfalls um klangliche Aspekte. Es gab schlicht elektrische Divergenzen: Mit ihrem Impedanzminimum von 1,6 Ohm bei der Übernahme-Frequenz von 160 Hertz zwischen Bass-Chassis und Biegewellenwandlern stressten die Epoque Fine die Brinkmann-Monos derart, dass eine von ihnen Rauchzeichen in den Hörraum schickte. Die Boliden, die Firmenchef Oliver Göbel dann in mein Arbeitszimmer wuchtete, damit ich den Test zu Ende bringen konnte, bewegten sich preislich in ähnlichen Regionen wie die Schallwandler und klangen nicht unbedingt besser als die Brinkmanns, als diese am Ende ihrer Kräfte agierten. Schon mit der LumenWhite DiamondLight hatte ich einen Lautsprecher, der im Vergleich zum Rest der Kette ausgesprochen kostspielig war, aber wenn ein Lautsprecher so kapriziös ist, dass er ohne Endverstärker, die eine ähnliche Investition erfordern, nicht funktioniert, kommt er für mich schlicht nicht in Frage. Zudem ist es ausgesprochen schwer, ein extrem stabiles Verstärker-Kraftwerk zu finden, das so musikalisch spielt wie eine kleine feine Endstufe. An die Epoque Fine verschwendete ich nach dem Test also keinen Gedanken mehr.

Das heißt aber keinesfalls, dass der Kontakt zu Oliver Göbel abgebrochen wäre, wie der eine oder andere Bericht aus seinen Vorführraum zeigt. Seine Firma residiert nämlich in Alling, und das ist gerade einmal zwölf Kilometer von Gröbenzell entfernt. Mindestens ebenso oft wie ich in Alling war – und nicht alle Besuche sind in Hifistatement dokumentiert –, trafen sich Oliver Göbel und ich in meinem Hörraum. Dabei ging es meist nicht um seine Produkte, sondern um das gemeinsame Interesse an einem besonderen Switch, einer interessanten Clock oder einem hervorragenden NAS. Wenn ich für deren Einbindung in meine Kette ein spezielles Kabel benötigte, konnte ich immer mal wieder eine neue Entwicklung von Göbel High End ausprobieren. Dank des regen Gedanken- und auch schon mal Komponenten-Austausches habe ich auch recht früh von der neuen Version der Epoque Fine gehört, die durch den Zusatz Aeon gekennzeichnet wird.


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.