tests/20-10-02_wireworld
 

Wireworld Eclipse 8 und Silver Eclipse 8

02.10.2020 // Wolfgang Kemper

Dass Signalkabel sehr komplexe Gebilde sind und ihre Qualität nicht nur durch den Materialmix und den Leiterquerschnitt bestimmt wird, ist Prämisse bei David Salz, dem Gründer und Chef von Wireworld. Die Serie 8 manifestiert den aktuelle Status seiner Forschung.

Wireworld mit Firmensitz in Davie in Florida bei den Everglades und unweit von Miami ist ein etabliertes Unternehmen. 1992 wurde es von David Salz gegründet. Auf der Suche nach dem neutralen Kabel, das möglichst ohne Eigenklang Audio-Komponenten miteinander verbinden sollte, erfand Mr. Salz den Cable ComparatorTM (US Patent 5,740,255), der neben dem Patent auch den CES Innovation Award erhielt. Damit lassen sich zwei Geräte direkt, also ohne Verkabelung nur mit dem Comparator im Signalweg, zusammenschalten. Parallel dazu lässt sich ein Kabel – in der Abbildung wäre es ein Cinch-Kabel – einschleifen und vergleichend umschalten. Mit dieser Herangehensweise erhält sich der Entwickler stets die Referenz der Neutralität, obwohl dieser Cable Comparator natürlich auch geringe klangliche Einflüsse mit sich bringt.

Dies bedeutet, dass eigentlich allen Kabel von Wireworld eine sehr ähnliche Tonalität besitzen müssten und sich in Aspekten wie Dynamik, Transparenz, Raumabbildung und ähnlichem unterscheiden, nicht aber ausgeprägt in der Klangbalance. Bei den beiden Testkandidaten Eclipse 8 und Silver Eclipse 8 ist genau dies der Fall. Viele Entwickler erarbeiten preiswertere oder höherwertige Kabel bezogen auf die Referenz eines vorhanden, guten und erfolgreichen Modells aus eigenem Hause. Da kann man theoretisch leichter vom rechten Pfad der Musikalität abweichen als bei der kontinuierlichen Bezugnahme auf die fast direkte Referenz über den Cable Comparator. Das Portfolio von Wireworld ist extrem umfangreich. Sie finden beinahe für jede Anwendung wie Strom, Video und Audio preisgünstige und kostspielige Leitungen. Aktuell ist die Website in Arbeit, so dass momentan nicht alle Möglichkeiten zur Information greifbar sind. Dazu gehört auch eine Art Klangbibliothek, wie unsere Leser sie bei Hifistatement für den Vergleich von Tonabnehmern kennen. In ähnlicher Weise lassen sich bald Musikdateien unter dem Menüpunkt Resources / Polygraph Library aufrufen, mit deren Hilfe Kabel vergleichend gehört werden können. Wie nützlich und zielführend dies sein kann, wissen wir bei Hifistatement durch das Feedback unserer Leser.

Die vier Testkabel unterscheiden sich optisch in der Ummantelung und natürlich durch die Stecker
Die vier Testkabel unterscheiden sich optisch in der Ummantelung und natürlich durch die Stecker

Die Acht in der Benennung der Eclipse-Kabel steht für die achte Entwicklungsstufe; es gab also zuvor ein Eclipse 7, 6 und ältere. Heute gibt es in der Serie 8 acht unterschiedliche Qualitätsstufen unter den NF-Signalkabeln, die jeweils als Cinch oder XLR erhältlich sind. Es fängt an mit dem preisgünstigen Luna 8, gefolgt von Solstice 8, Oasis 8 und Equinox 8. Dann kommen unsere beiden: Eclipse 8 und Silver Eclipse 8. Wer mehr Geld investieren kann, könnte im Gold Eclipse 8 oder letztlich im Platinum Eclipse 8 sein Ideal finden. Die Namensgleichheit Eclipse der vier hochwertigen Modelle indiziert ihre konstruktive Verwandtschaft, die sich aber auch in den preisgünstigen Kabeln mit reduziertem Materialaufwand wiederfindet. Alle Serie-8-Kabel verbindet die Helix-Anordnug der Leiter. Nach Rückfrage beim deutsche Vertrieb in Tarp erklärt sich die Namensgleichheit Eclipse aus der Spitzenstellung aller Eclipse-Modelle im Portfolio. Diese Top-Kabel werden auch nur über ausgesuchte Fachhändler verkauft. Einen technischen Hintergrund hat die Namensverwandtschaft also nicht, sehr wohl aber die Serie 8. Von ihren Vorgängern unterscheidet sich die Linie 8 durch mehr Kabelstränge und durch den hier verwendeten Isolator Composilex 3, der laut Wireworld ganz erheblich zu den klanglichen Vorzügen der Generation 8 beiträgt.


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