tests/21-05-21_rcm
 

RCM The Big Phono

21.05.2021 // Wojciech Pacuła

Im Oktober letzten Jahres stellte mein Kollege Wojciech Pacuła den Lesern von highfdelity.pl die schlicht „The Big Phono“ genannte MM- und MC-Phonovorstufe der Firma RCM aus Kattowitz vor. Groß ist nicht allein ihre Physis, sondern auch ihr Preis.

RCM Audio ist der Produktionszweig des bekannten polnischen Vertriebs RCM. Sein Inhaber ist Roger Adamek, ein in Polen bekannter Fan und Verbreiter von analogem Audio. RCMs erstes Produkt war der Vollverstärker Bonasus, das nächste war die Phonostufe Sensor Prelude IC, die bis heute High Fidelitys Referenzphonostufe ist.

Der Big Phono Verstärker ist das Spitzenprodukt der Firma RCM Audio. Ihr Angebot umfasst auch zwei preiswertere Phonovorverstärker: den Sensor Mk2 und den RIAA Mk2. Das erste Produkt der Firma, das sich mit der Verstärkung des von einem Phono-Tonabnehmer kommenden Signals beschäftigte, war die Sensor Prelude IC. Obwohl sie in Polen umgerechnet „nur“ etwa 1350 Euro kostete, wurden auch hier einige der gleichen Lösungen verwendet, wie sie auch jetzt in der neuen Phonostufe zu finden sind, die etwa 35.000 Euro kostet.

Beiden gemein ist zuerst einmal eine externe Stromversorgung. Im getesteten Gerät ist es ein riesiges, höllisch schweres Gehäuse mit drei separaten Netzteilen. Zweitens ist es eine aktive Verstärkung des MC-Signal, da RCM Audio Step-Up-Übertrager ablehnt. Roger Adamek, der Chef der Firma, der Schöpfer neuer Produkte, sowie ihr erster und kritischster Hörer, verriet aber kürzlich, dass Thrax Audio gerade einen wirklich einzigartig Übertrager für RCM vorbereite. Er sollte jedoch als Ausnahme angesehen werden. Und schließlich gibt es noch ein drittes gemeinsames Merkmal der RCM-Phonovorverstärker, nämlich die Auswahl der Verstärkungselemente. In der audiophilen Welt, so lautet eines der Axiome, gibt es eine deutliche Abstufung: Ganz oben stünden Röhren respektive Trioden, darunter Transistoren – vorzugsweise Feldeffekt (JFET, MOSFET et cetera) – und bei den billigsten Produkten integrierte Schaltungen.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_21-05-21_rcm_RCM03.jpg

Diese Ansicht vertritt ausdrücklich die Firma Musical Fidelity, die gerade den Phonovorverstärker Musical Fidelity M6x zum Preis von umgerechnet rund 1850 Euro auf den Markt gebracht hat. Dies ist ein gutes Praxisbeispiel für die Hierarchie, die ich meine. Im Gegensatz zu den teuersten Phonostufen dieses Herstellers, die mit Röhren (Nuvistoren) arbeiten, und den billigeren, die integrierte Schaltungen verwenden, ist die neue M6 mit diskreten Schaltungen ausgestattet. Ich zitiere aus der Pressemitteilung: „Musical Fidelity begründet die Abkehr von der Verwendung von Operationsverstärkern in zweierlei Hinsicht: erstens deren Klangcharakter, der laut den Musical-Fidelity-Ingenieuren nicht den aktuellen Zielen des Unternehmens entspricht, nämlich Geräte anzubieten, die neutral, natürlich, dynamisch und farbig klingen. Zweitens erlaubt es die Entwicklung von Geräten auf der Basis von diskreten Schaltungen, ein viel präziseres und individuelleres Endergebnis zu erzielen.“


  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.