tests/21-10-26_waversa
 

Waversa WminiHPA MK2 und WminiAmp MK2 – Teil 1

26.10.2021 // Roland Dietl

Für die Digital/Analog-Wandlung ist der ES9018K2M Sabre32 von ESS Technology zuständig, ein alter Bekannter, den wir wegen seiner Qualität auch in vielen anderen hochwertigen Wandlern auf dem Markt finden. Im WminiHPA ist dieser Chip allerdings nur für die eigentliche Signal-Wandlung zuständig. Die implementierte digitale Lautstärkeregelung wird nicht verwendet. Stattdessen setzt man bei Waversa auf eine vierfache, vollsymmetrische analoge Lautstärkeregelung. Diese ist mit dem MAS6116 von Micro Analog Systems aufgebaut, der das Signal auf der rein analogen Ebene abschwächt. Die finale Verstärkung wird mit dem TPA6120A2 von Texas Instruments realisiert. Das ist ein besonderer Chip, der speziell für den Einsatz als Kopfhörerverstärker entwickelt wurde und sich im WminiHPA durch eine vergleichsweise hohe Ausgangsleistungsleistung von 5.600 Milliwatt an 32Ω via XLR und 2.800 Milliwatt an 32Ω über Klinke auszeichnet.

Die microSD-Karte enthält das Betriebssystem
Die microSD-Karte enthält das Betriebssystem

Auch bei den digitalen Eingängen hebt sich der WminiHPA technisch ab. Für den USB-Eingang wird anstelle eines hoch-getakteten XMOS-Chips ein speziell angefertigter USB-Chip mit niedriger Taktfrequenz verwendet, um hochfrequente Störungen gering zu halten. Im S/PDIF-Eingang wird ein spezieller Übertrager eingesetzt, der für eine Isolierung von der Außenwelt sorgt und so die Klangqualität verbessern soll. Der Renderer für das Netzwerkstreaming arbeitet auf Linux Basis mit einem ARM-CORTEX-A8-Prozessor mit ein Gigahertz Taktfrequenz. Gespeist wird der HPA durch ein mitgeliefertes, handelsübliches Zwölf-Volt-Stecker-Netzteil. Über mögliches Verbesserungspotential an dieser Stelle werden wir uns gleich noch unterhalten. Insgesamt zeigt der WminiHPA eindrucksvoll, wieviel hochwertige Technik sich heutzutage durch die Miniaturisierung auf kleinster Fläche unterbringen lässt.

Für die Steuerung der Gerätefunktionen im täglichen Betrieb gibt es zwei Möglichkeiten: entweder über die mitgelieferte Apple-Fernbedienung oder über die optionale WminiRemote Fernbedienung, die auch andere Geräte aus der Wmini-Line steuern kann. Das macht dann Sinn, wenn mehrere Geräte aus der Wmini-Line im Einsatz sind und nahe beieinanderstehen, da die Signale der Apple-Fernbedienung dann alle kompatiblen Geräte gleichzeitig und damit undifferenziert ansprechen. Die Aufteilung der Steuerungsmöglichkeiten zwischen Fernbedienung und Browser empfinde ich als unglücklich. Warum kann das Upsampling nur über die Apple-Fernbedienung und „WAP/X“ nur über den Browser ausgewählt werden?

Genug gemeckert, wenden wir uns lieber der Frage zu, wie der WminiHPA sich klanglich schlägt. Um das festzustellen, habe ich den WminiHPA in mein Netzwerk integriert und in drei unterschiedlichen Konfigurationen ausprobiert: einmal als Minimallösung mit direkt angeschlossener USB-Festplatte, dann als Renderer in einer UPnP/DLNA-Netzwerkumgebung mit einem dedizierten Musikserver und schließlich als Roon Endpoint in Verbindung mit einem Roon Server. Ausgangsseitig ging es vom WminiHPA direkt in meine Omtec Endstufen oder in den Waversa WminiAmp MK2. Als Kopfhörer habe ich den Audeze LCD-X verwendet, den ich mir von Dirk Sommer ausgeliehen hatte.


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