tests/23-09-29_sikora
 

J.Sikora KV12 Max Zirconium Series

29.09.2023 // Wojciech Pacuła

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_23-09-29_sikora_3Y8A7385.jpg

Hören wir uns den Anfang der Maxi-Single von Depeche Mode an und achten wir auf den Effekt, der dem Bass überlagert ist: Das ist ein so genanntes Delay, das den Ton in gleichen Abständen wiederholt, jedes Mal leiser. Es stellt sich heraus, dass dieser Effekt hier ziemlich mächtig ist und die große Bühne schafft. Es ist nicht der Bass selbst. Ich hatte von Klarheit gesprochen: Auch hier klangen die Bläser offener und sauberer. Gahans Gesang kam deutlicher zur Geltung, obwohl er nicht nach vorne gepusht wurde, was eine gute Sache ist, da er sich mit ziemlich viel Hall recht weit weg im Mix befindet,.

Interessanterweise kamen all diese Eigenschaften bei der Wiedergabe von Perrys Album zusammen. Der getestete Arm klingt extrem auflösend, was dazu führt, dass zuvor angenehme und gefällige Klänge völlig neue Konstellationen bilden, so als ob wir statt einer Lichtquelle plötzlich mehrere einzelne Punkte sehen. Das kann anfangs verwirrend sein, wenn wir es gewohnt sind, den Ereignissen vor uns weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Aber KV12 MAX zwingt uns eine stärkere Beteiligung auf, er zeigt eine Menge Informationen, so dass wir uns daran gewöhnen und uns innerlich „neu kalibrieren” müssen. Denn wenn wir eine neue innere Harmonie finden, werden wir feststellen, dass KV12 MAX die Welt genauer, klarer und wahrhaftiger darstellt.

Resümee: Was mir nach dem Test des KV12 MAX-Arms im Gedächtnis blieb, ist, dass man damit auch bei geringerer Lautstärke Musik hören konnte, weil dann immer noch alles sehr gut wahrnehmbar blieb. Ich erinnerte mich vorhin an den Vergleich von Band- und Schallplatten-, Direct-to-Disc- und Direct-to-Two-Track-Techniken, also soll der Vergleich von Test Press-Pressung und üblichem Vinyl die Dreieinigkeit vervollständigen: Mit dem getesteten Arm klingen LPs eher wie Testpressungen.

Der KV12 MAX ermöglicht der Nadel, eine unglaubliche Menge an Informationen zu lesen und diese auf äußerst dynamische Weise weiterzugeben. Er ist immer ein empfindsamer Arm, wenn man das so sagen kann: Er schikaniert nämlich die Aufnahmen nicht, sondern geht mit ihnen Allianzen ein. Mit dem Sikora-Arm klang Adam Makowicz kürzlich erschienenes Album Blue Sapphires sauberer und schneller als mit dem KV12. Der ältere Arm hat seine Meriten wie Wärme, Dichte und inneren Fokus. Allerdings ist die Auflösung des Arms mit dem Zirkonium-Lager so hoch, dass ich glaube, dass kein anderer Arm, den ich jemals getestet habe, ihn übertrifft.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_23-09-29_sikora_3Y8A7392.jpg


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.