Die PS Audio Stellar M1200 Mono-Endverstärker hinterließen einen so guten Eindruck, dass es mir spannend zu sein schien, diese mit weiteren Stellar-Komponenten, einer D/A-Wandler-Vorstufe und einem Netzstrom-Regenerator zu ergänzen.

Auch wenn Jürgen Sachweh als Importeuer von PS Audio die Stellar M1200 Monos adäquat eher mit einem DirectStream DAC und dem BHK Signature Vorverstärker ergänzt sieht, hat er meinem Wunsch entsprochen, mir den Stellar Gain Cell-Vorverstärker und den kleinsten aller aktuellen PS Audio Netzstrom-Regeneratoren, den Stellar PowerPlant 3 zur Verfügung zu stellen. Die M1200 hatten im Hörtest wegen ihrer scheinbar nie enden wollenden Energiereserven, aber auch wegen ihrer Musikalität eine bessere Kombination als die mit meinem Antelope Zodiac DAC-Vorverstärker geradezu gefordert. Selbst gegen die dreimal so teuren AirTight-Monos sahen sie gut aus, wenn auch diesen noch mehr Klangfarben-Glamour anhaftete. Bei dem Preisunterschied darf man das bitteschön auch erwarten. Darüber hinaus bieten die M1200 auch noch die Möglichkeit der Feinabstimmung durch Tausch der Vorstufen-Röhre. Selten hatte ich einen so interessanten Leistungsverstärker zum Test. Deshalb wollte ich mit den Monos einfach noch mehr erleben. Denn die Erfahrung lehrt immer wieder, dass gerade Vorstufen und Endstufen desselben Herstellers besonders gut miteinander klingen. Warum das so ist, wenn Eingangsstufen und Ausgangsstufen dazu dienen, Kompatibilität mit anderen Komponenten zu gewährleisten, ist etwas spekulativ. Vielleicht ist es erklärbar mit spezifischen technischen Merkmalen, die ein Entwickler vorrangig verfolgt und die in kombinierbaren Geräten dann adäquat weitergeführt werden. Was auch immer der Grund sein mag, es sollte sich zeigen, dass in Sachen PS Audio diese Überlegung ihre Bestätigung findet.

Sind die preiswerten Stellar Gain Cell und PowerPlant 3 geeignete Spielpartner für die überzeugenden Stellar M1200?
Sind die preiswerten Stellar Gain Cell und PowerPlant 3 geeignete Spielpartner für die überzeugenden Stellar M1200?

Bis der Gain Cell und der PowerPlant 3 eintrafen, hatte ich reichlich Zeit, ein wenig mit Lautsprecherkabeln zu experimentieren. Um an den M1200 das Angebot der doppelten Lautsprecher-Anschlüsse zu nutzen, schloss ich meine Zwei-Wege-Bändchen-Lautsprecher im Bi-Wiring an. Kürzlich erwarb ich zwei Sets Supra XL Annorum LS-Kabel in zwei Meter Länge, die inzwischen eingespielt waren und ich für diesen Zweck einsetzte. Das Verkabeln ist an den PS Audio ein Kinderspiel. Das Zweifach-Terminal der Monos gestattet die Verbindung im Handumdrehen. Mühsam war einzig das Entfernen der massiven Kupfer-Jumper an den Epsylon-Lautsprechern. Gebracht hat das Bi-Wiring im Vergleich zum einwegigen Anschluss mit einem einzigen Supra XL Annorum LS in diesem Falle aber nicht wirklich Bedeutendes. Das ist jedoch allein der Frequenzweiche der Epsylon geschuldet und hat nichts mit den Monos zu tun. Im Gegenteil: Ohne ihre komfortable Anschluss-Offerte hätte ich es gar nicht versucht. Das Supra XL Annorum gefiel mir wegen seiner Offenheit sehr gut in der Konfiguration und somit behielt es diesen Platz erst einmal inne.

Das schlichte Design der Stellar-Linie passt zu deren sinnvollen Ausstattung und Bedienelementen
Das schlichte Design der Stellar-Linie passt zu deren sinnvollen Ausstattung und Bedienelementen


Als dann die Stellar DAC-Vorstufe und Netzstrom-Aufbereiter eintrafen, wurden sie hinsichtlich der Netzphase überprüft, markiert und mit Mudra-Netzkabeln angeschlossen. Somit war ein relativ schnelles, vergleichendes Umstecken auf die vier gefilterten Schuko-Anschlüsse meiner Mudra Max-Netzleiste möglich. Die Neuen sollten sich jedoch erst einmal einspielen, denn Stellar GainCell und Power Plant 3 kamen frisch aus dem Werk in Boulder in Colorado. Dennoch wurde schon bei den ersten Takten des Albums Løsrivelse von Kari Bremnes klar: Das hier ist eine andere Qualität als in der bisherigen Konfiguration mit dem Antelope. Woran es jedoch liegt, bleibt erst einmal offen. Die Stellar-Komponenten wurden von meinem per SPDIF an den Gain Cell angeschlossenen Primare-Spieler mit Musik von der CD gespeist. Die wirkten stimmig und klangen schon jetzt angenehm geschmeidig. Besonders die Räumlichkeit war auf einem deutlich höheren Level als zuvor, wesentlich weiter öffnete sich die Bühne nach hinten. In Gedanken machte ich den Power Plant in hohem Maße dafür verantwortlich. Oder war es das Supra Annorum? Beim Gegencheck zum QED Silver Spiral erwies sich das Supra als angenehm stimmig in dieser Kette, weil es die Präsenz-Tonlagen noch deutlicher ausprägte und auch einen positiven Beitrag zur Raumabbildung leistete. Aber auch mit dem etwas zurückhaltenderen QED Genesis Silver Spiral war das Mehr an Raumabbildung unüberhörbar.

Die Einstellung der MW-Strength ist für den Stellar Powerplant 3 nicht vorgesehen, sie ist fix
Die Einstellung der MW-Strength ist für den Stellar Powerplant 3 nicht vorgesehen, sie ist fix

Als ich seinerzeit den großen und teuren DirectStream Power Plant 20 testete, war dessen Wirkung ähnlich wie jetzt beim preisgünstigsten PowerPlant. Damals hatte ich das Gefühl, als würden sämtliche Vorhänge und Fenster geöffnet. Die Musik war viel luftiger und freier in deutlich mehr räumlicher Tiefe angeordnet. Dabei blieb die Ordnung der Musikanten nicht nur erhalten, sondern jede einzelne Stimme und jedes Instrument war mit eigenem Raum umgeben und wirkte deshalb auffällig plastisch. Jetzt erlebe ich dies tendenziell ebenso. Zum Testbericht über den P 20 gibt einen bedeutenden Unterschied: Damals konnte ich mit dem kostspieligen, aber klanglich sehr relevanten Analysis-Plus-Ultimate-Power-Oval-Stromkabel zwischen Wanddose und Regenerator richtig klotzen. Dieses Netzkabel stammte ebenfalls aus dem Portfolio von HiFi2die4. Hier und heute spielen erst einmal an allen Komponenten ausschließlich Mudra Akustik Netzkabel. Eine hochwertige Zuleitung an dieser Stelle macht erfahrungsgemäß einen erheblichen Unterschied. Auch PS Audio erwähnt dies in der Bedienungsanleitung des Stellar PowerPlant 3 und empfiehlt, an dieser Stelle zu investieren..

Im Vergleich zu manch anderem Strom-Optimierer bietet der Stellar P3 sehr viel für's Geld – und ähnelt einem Verstärker
Im Vergleich zu manch anderem Strom-Optimierer bietet der Stellar P3 sehr viel für's Geld – und ähnelt einem Verstärker

Den klanglichen Auswirkungen des Stellar PowerPlant 3 wollte ich als erstes auf den Grund gehen. Dass ein Hörvergleich nicht so einfach sein würde, stand zu befürchten, da bei mir auf dem Lande recht gute Stromverhältnisse herrschen und ich in der Vergangenheit bei einigen teuren Filtern schon mal nur wenig bis gar nichts Eindeutiges hören konnte. Der Stellar PowerPlant 3 schaffte es sogar am Sonntag Vormittag, sich musikalisch vorteilhaft zu präsentieren. Dies gelingt ihm auffallend, sobald alle vier angeschlossenen Geräte, also auch die Endstufen, mit regeneriertem Strom versorgt wurden. Entsprechend den Hinweisen auf der Website von PS Audio hatte ich die M1200 zunächst im HC-(High Current) Modus betrieben. Dazu betätigt man einen Kippschalter auf der Rückseite des P 3, gern auch während des Spielbetriebs. Der HC-Schalter verändert den Strom an den zwei zugeordneten Schuko-Anschlüssen. Der Strom wird gefiltert, jedoch der Sinus nicht regeneriert. Die Sinus-Regeneration ist aber der eigentliche Clou von PS-Audio. Zur Erinnerung: Die Geräteelektronik korrigiert die üblicherweise unsaubere und deformierte Ist-Sinuskurve des zugeführten Stroms auf einen weitgehend reinen Sinus. Dazu wird die Differenz zum Ideal ermittelt und ergänzt. Dabei verbraucht ein Power Plant selber Leistung, da er ähnlich einem Verstärker zu Werke geht. Ganz grob darf man sagen, dass dieser Selbstverbrauch bei zehn bis fünfzehn Prozent der abgeforderten Leistung liegt. Der Power Plant 3 ist da mit seinen 300 Watt Dauerleistung und 1000 Watt Spitzenleistung limitiert. Allerdings ist er sehr schnell und funktioniert im Zusammenspiel mit den Class-D-Hybrid-Endstufen M1200, weil diese ebenfalls impulsschnell den Strom abfordern, auch im Regenarator-Betrieb hervorragend. Ich habe die Lautstärke weit über meinen üblichen Hörpegel aufgedreht. Am Power Plant 3 zeigte sich keinerlei Regung an der Leistungs-LED. Diese leuchtet auf der Front üblicherweise stoisch blau. Sobald neunzig Prozent der Leistungsfähigkeit des Power Plant erreicht sind, soll sie gelb aufleuchten, bei voller Auslastung droht Rot. Ich habe Gelb ohne Sorge um meine Lautsprecher nicht erreicht. Sobald HC ausgeschaltet ist, die Endstufen also mit regeneriertem Strom versorgt werden, klingt die Musik ein deutliches Stück befreiter. Das konnte ich beim Grand Piano von Abdullah Ibrahim auf dem Album Sotho Blue leicht hören. Das wurde auch deutlich beim fett groovenden Bass-Fundament in „Body & Soul“ von Nnenna Freelon Live. Ebenso George Harrisons „While My Guitar Gently Weeps“ vom unlängst neu gemasterten White Album der Beatles bezeugte eine plastischere Darstellung und leicht verbessere Transparenz.


Der HC-Kippschalter ist enorm wichtig, denn er ermöglicht die Verwendung leistungsgieriger Endstufen
Der HC-Kippschalter ist enorm wichtig, denn er ermöglicht die Verwendung leistungsgieriger Endstufen

Im dynamischen Verhalten limitierte der Power Plant trotz seiner theoretisch eher zu knappen Leistung keineswegs und so war dann für mich ab jetzt der HC-Schalter tabu, weil es mit ihm etwas weniger gut klang. Bei anderen Endstufen kann er allerdings sinnvoll oder eben zwingend sein. Deshalb machte ich den gleichen Versuch mit den stromgierigen AirTights. Sobald diese durch die interne Relais-Freigabe spielbereit waren, schaltete der PowerPlant3 die Stromzufuhr ab und blinkte aufgeregt nun in Rot mit der Leistungs-LED. Ein Komplett-Reset war fällig. Danach war alles wieder in Ordnung, denn ich hatte nun den HC-Modus eingeschaltet. So konnte der Gain Cell gleich einmal seine Qualitäten an den Röhren demonstrieren.

Ein Ausstattungsmerkmal ist das per Fernbedienung einschaltbare MuliWave. Dieses beeinflusst die Form des neu generierten Sinus dahingehend, dass die angeschlossenen Geräte wegen einer zeitlichen Veränderung der Sinuskurve in der Amplituden-Spitze mehr Strom speichern können. Weil MultiWave einzig über die Fernbedienung zu- oder abschaltbar ist, kann ich bequem umschalten. Ja, ein Unterschied ist zu hören. Aber ich habe Mühe, diesen qualitativ einzuordnen. Im Blindvergleich durch mehrfaches Betätigen der Fernbedienung ohne mitzuzählen und bei geschlossenen Augen, fiel meine Wahl stets auf die Variante ohne MultiWave. Das indizierte das fehlende Blaulicht der zugehörigen LED. Ohne MultiWave empfand ich die Darstellung als minimal fokussierter, was mir persönlich etwas besser gefiel. Aber bitte, diese Option mag andernfalls ausgeprägter und vorteilhaft sein. Die sporadisch anzuwendende Funktion CleanWave entmagnetisiert die Trafos angeschlossener Komponenten. Deren Magnetisierung baut sich über die Zeit durch im Wechselstrom übliche leichte Asymmetrie auf, so PS Audio. Diesen Effekt kann man also nicht jederzeit abrufen, um die Wirkung zu prüfen.

Die Output-LED konnte ich mit den M1200 im regenerierten Modus trotz hoher Lautstärke nicht in den gelben Warnzustand oder gar ins Rot treiben
Die Output-LED konnte ich mit den M1200 im regenerierten Modus trotz hoher Lautstärke nicht in den gelben Warnzustand oder gar ins Rot treiben

Eines macht der Stellar Power Plant 3 auch unter recht guten Stromvoraussetzungen wie den meinen: Er gestaltet die Musik nicht nur ein wenig gestaffelter und besser durchhörbar, sondern, und dies wird bei längerem Hören zunehmend deutlicher, angenehm entspannter. Mir kam es beim Umstecken auf das alternative Netzfilter so vor, als würde der PS Audio eine ansonsten vorhandene minimale Rauheit eliminieren und so das Hören stressbefreit ermöglichen. Ein technischer Grund für das Können des P 3 ist seine mit 0,008 Ohm ungewöhnlich niedrige Ausgangsimpedanz, sagt man bei PS Audio. Diese gestatte enorme Dynamik auch bei großen Pegelsprüngen in komplexer Musik wie etwa orchestralen Werken. Was diesen wichtigen Punkt Dynamik bei Stromfiltern oder Stromaufbereitern anbelangt, kann ich versichern, dass hier keinerlei Kompression stattfindet, einen dynamischen Zuwachs konnte ich unter meinen Bedingungen jedoch auch nicht hören. Seine Berechtigung erwarb sich der PowerPlant 3 jedoch schon durch die auf sein Konto gehende leicht verbesserte Raumabbildung und vor allem durch die Reinheit, die er bei allen Musik-Genres als Wohltat einbrachte und damit das Hörvergnügen steigerte.


Sehr edel und vor allem funktional ist die Infrarot-Fernbedienung für die vielseitigen Einstellungen des Gain Cell, hilfreich vor allem bei der Auswahl der digitalen Filter, Phase und Balance
Sehr edel und vor allem funktional ist die Infrarot-Fernbedienung für die vielseitigen Einstellungen des Gain Cell, hilfreich vor allem bei der Auswahl der digitalen Filter, Phase und Balance

Kommen wir zum Vergleich der DAC-Vorverstärker, dem eigentlichen Anlass dieses Berichts. Ja, es ist wie ich vermutet hatte. Die klanglichen Leistungen des Antelope waren im Vergleicht mit denen des Stellar Gain Cell – ich möchte beinahe sagen – desaströs. Der Antelope ist musikalisch tonal zwar in Ordnung, jedoch legt er einen Schleier über die Musik, und zwar einen aus sehr dickem Stoff. Da bedarf es keiner detaillierten Beschreibung. Der moderne PS Audio Gain Cell macht eindeutig die bessere Musik. Dies zeigte er sowohl an langen Hörsessions mit den Air Tights als auch an seinen Stellar Mono-Partnern.

Beim Betrachten des Gain Cell, ist schon sein Gewicht nicht unerheblich. Wie alle Stellar-Komponenten besitzt er ein sehr massives Metall-Gehäuse, das in sich sehr resonanzarm ist. Ansonsten besticht er optisch durch seine funktionale Schlichtheit, ein Merkmal, das alle PS Audio-Geräte für sich in Anspruch nehmen dürfen. Schnickschnack ist der Sache nicht dienlich und somit auch nicht Stil des Hauses. Blickt man ins Innere, fallen neben dem großen Ringkerntrafo die zwei gekapselten, blauen Gain-Cell-Module auf. Hier soll Besonderes geschehen, was genau gibt PS Audio oder genauer gesagt der für die Stellar-Linie verantwortliche Darren Myers, nicht detailliert preis. Bei der Gain Cell handelt es sich um eine Weiterentwicklung durch den PS Audio-Gründer und Mastermind Paul McGowan, die auf Schaltungen basiert, die 1963 von Howard Jones entwickelt und unabhängig von diesem 1967 von Barry Gilbert neu und komplexer konstruiert wurden. Es geht um die Lautstärke-Regelung, die hier sehr exakt funktioniert. Dazu dies Zitat aus Wikipedia zur Gilbert-Zelle: „Die spezifische Eigenschaft dieser Zelle besteht darin, dass der differentielle Ausgangsstrom ein präzises algebraisches Produkt ihrer beiden differentiellen analogen Stromeingänge ist.“ Die Gilbert Cell regelt die Lautstärke nicht im Signalweg. Geregelt wird vielmehr der Verstärkungsfaktor. Das erlaubt einen mehr als ausreichenden Umfang von 80 Dezibel und vermeidet jegliche zusätzlichen Baugruppen im Signalweg. Das Netzteil, gespeist aus dem groß dimensionierten Ringkerntrafo, besitzt laut Beschreibung von PS Audio eine Siebkapazität von 15 Farad. Die symmetrische, direkt gekoppelte Class A-Verstärkerstufe, bestehend aus Halbleitern und ICs, hat eine Bandbreite bis 60 Kilohertz und mündet direkt in der Gain Cell. Diese gibt das Musiksignal symmetrisch an XLR oder single-ended an Cinch aus.

Der integrierte D/A-Wandler des Stellar Gain Cell bietet vielerlei Zugang: Die Anschlüsse lassen zwar AES/EBU vermissen, dafür offeriert er aber neben Toslink und USB gleich zwei SPDIF-Koax-Eingänge sowie einen I2S-Eingang. Bei PS Audio legt man Wert darauf, zu betonen, dass der Wandler vom DAC-Chefentwickler Bob Stadtherr technisch verfeinert und musikalisch von Paul McGowan und Darren Myers abgestimmt wurde. Alle zugeführten digitalen Signale, und die dürfen PCM bis 384 Kilohertz oder DSD128 sein, gelangen ohne Upsampling nativ an ein CPLD (Complex Programmable Logic Device), ein vereinfachtes FPGA. Der USB-Pfad basiert auf der gleichen XMOS-Technologie wie der beim kostspieligen DirectStream DAC. Im CPLD erfahren die Einsen und Nullen in einer sogenannten digitalen Linse vielfältige Optimierung und gelangen neu getaktet, jitterreduziert, in Wellenform und laufzeitoptimiert zum 32-Bit-Sabre-Hyperstream-Chip, der am Ausgang passiv gefiltert wird.

Die zwei blau vergossenen Gain Cell sind zentrales Merkmal der Vorstufe
Die zwei blau vergossenen Gain Cell sind zentrales Merkmal der Vorstufe

Die Filtercharakteristik ist im Bedienmenü in drei Variablen wählbar. Klanglich sind ihre Unterschiede keinesfalls gering. Mir war nach kurzem Hörtest klar, dass ich das Standard-Filter 1 wähle, weil es mir die angenehmste, klarste und von Rauheiten unbelastete Wiedergabe bot. Die gesamte Bedienung des Stellar DA-Wandler-Vorverstärkers ist sinnvoll, intuitiv, unproblematisch und leicht per Setup-Taster und Lautstärkeregler vorzunehmen. Den Lautstärkeregler empfinde ich haptisch als ungemein sympathisch, so dass ich die Fernbedienung kaum nutzte. Der Regelumfang beträgt 80 Dezibel in 100 Schritten von einem oder einem halben Dezibel. Das Display zeigt in blauen Zahlen die Lautstärke an. Man kann die Anzeigedauer des Displays auf mehrere Zeiten programmieren. Beim Bedienen des Stellar wird es sofort wieder sichtbar. Neben den drei digitalen Filtern zeigt das Display im Digital-Betrieb auch die Auflösung des Eingangsignals an. Neben der Auswahl der digitalen und vier analogen Eingänge bietet das Menü eine Balance-Einstellung mit einem Umfang von zwei mal 24 Dezibel in ½-dB-Schritten, zwei Pegel-Limiter, getrennt einstellbar für die Vorverstärker- und den Kopfhörer-Ausgänge sowie eine Phasen-Umkehr für die digitalen Eingänge. Für die Trigger-Anschlüsse, mit denen über den Vorverstärker weitere Geräte wie die Monos, aber auch Fremdgeräte mit Trigger-Anschluss, ein- und ausgeschaltet werden können, ist eine Verzögerung programmierbar. Auch können Sie den einzelnen Eingängen Namen ihrer Wahl zuordnen. Fall Sie den Wunsch hegen, den Stellar Gain Cell in eine Heinkino-System einzubinden, können sie einem Eingang den Verzicht auf die Lautstärkeregelung fest zuordnen. Zudem lässt sich der Gain Cell auf reinen DAC-Betrieb mit fixem Pegel umstellen, wenn er eben nur als Digital-Analog-Wandler funktionieren soll. Das wäre aber im Grunde bedauerlich.


Die digitale Sektion
Die digitale Sektion

Denn seine Über-Alles-Qualität ist bestechend. Der Stellar kostet exakt das gleich wie vor sieben Jahren mein Antelope Zodiac und ist klanglich so weit davon entfernt. Es ist besonders seine erfrischende Lebendigkeit, mit der der Stellar Gain Cell im Vergleich überdeutlich punktet. Sein Klangbild ist ausgewogen, dynamisch, detailfreudig und verbessert die räumliche Darstellung. Eine zu den Monos bestens passende Vorstufe. Herr Sachweh von HiFi2die4 hat bestimmt Recht mit seiner Aussage, dass die M1200 aufgrund ihrer Qualität eher zum DirectStream Dac und dem BHK Signature Vorverstärker passen. Das kostet dann noch einmal den gleichen finanziellen Aufwand zusätzlich. Für aktuell insgesamt 9350 Euro sind Gain Cell und M1200 ein erstklassig musizierendes Trio. Selbst bei meinen sehr ordentlichen Hausstrom-Gegebenheiten bringt der Stellar PowerPlant noch mehr Ruhe ins Spiel. Je länger ich ihn benutze, um so deutlicher wird seine Wirkung und sein Wert hinsichtlich Sauberkeit und Transparenz in der Musik. Kurze Hörvergleiche machen diesen subtilen Unterschied nicht unmittelbar deutlich. Bei ungünstigeren Voraussetzungen dürfte seine Wirkung ausgeprägter sein und sich möglicherweise in verbesserter Räumlichkeit und Dynamik bemerkbar machen. Der Stellar Gain Cell konnte seine Qualität auch bei einem kurzen Kopfhörer-Klangcheck überzeugend vortragen. Der launige, vielseitige Blues-Rock vom Album Voodoo Swing der Münchener Band Peter Schneider & The Stimulators klang kraftvoll, ausgewogen und sehr schön durchleuchtet.

PS Audio empfiehlt für die Verbindung von Gain Cell-Vorverstärker mit den M1200 Monos die symmetrische Verbindung
PS Audio empfiehlt für die Verbindung von Gain Cell-Vorverstärker mit den M1200 Monos die symmetrische Verbindung

STATEMENT

Den Stellar Gain Cell möchte ich ganz besonders empfehlen. Er ist umfassend und sinnvoll ausgestattet und klingt nicht nur an den PS Audio Stellar M1200 Endstufen ganz ausgezeichnet. Zusammen können sie in ihrem Preissegment als Dream-Team gelten. Der Stellar PowerPlant3 bietet dafür die erstklassige Voraussetzung, denn je schlechter der Hausstrom desto bedeutsamer ist er. Die vier Stellar harmonieren musikalisch ausgesprochen schön und garantieren jede Menge Hörvergnügen.
Gehört mit
CD-Laufwerk Primare DVD-30
D/A-Wandler-Vorverstärker Antelope Zodiac plus
Endstufe AirTight ATM-3
Lautsprecher Analysis-Audio Epsylon
Kopfhörer Denon AH-D2000
Zubehör Finite Elemente Pagode Edition MKII, Habst USB III, Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Supra- XL Annorum LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Herstellerangaben
PS Audio M 1200 Mono
Röhrentyp 12AU7
Eingänge 1 x Cinch, 1 x XLR (Balanced)
Ausgänge 2 Paar Lautsprecherklemmen
Frequenzgang bei 2,8Vms an 4Ω: 10Hz - 20kHz +/-0,5dB, 10Hz – 45kHz +/-3,0dB
THD 1W/4Ω< 0.005% bei 10-20KHz, 1W/4Ω< 0.01% bei 1KHz, 150W/4Ω< 0.02% bei 1KHz
Ausgangsleistung an 8Ω - 600W Minimum, an 4Ω - 1200W Minimum
Eingangswiderstand RCA 50 kΩ, XLR 100kΩ
Verstärkung 30,5dB +/-0,5dB
Dämpfungsfaktor bei 50Hz und 2,8Vms: an 8Ω > 1100, an 4Ω > 550
Leistungsaufnahme Leerlauf 27W, 1/8 der Leistung 209W, Nennleistung 1,55KW
Abmessungen (B/H/T) 43/9,5/3 cm, inklusive überstehender Anschlüsse
Gehäuse Schwarz oder Silber
Paarpreis 7210 Euro
Herstellerangaben
PS Audio Stellar GainCell Preamplifier
Analoge Eingänge 3 Paar Cinch 47 KOhm, 1 Paar XLR 100 KOhm
Digitale Eingänge USB und I2S bis PCM 384 kHz und DSD 128, Toslink bis 96 KHz, 2 x Koax bis 192 KHz
Ausgänge 1 Paar symmetrisch XLR 200 Ohm, 1 Paar single-ended Cinch 100 Ohm
Kopfhörerausgang 6,35 Klinke < 4 Ohm, 300 Ohm 300 mW bei 1% THD, 16 Ohm 3,25 Watt bei 1% THD
Frequenzgang 20 Hz – 20 KHz +0/-0.25dB, 10 Hz – 100 KHz +0.1/-3.0dB
THD und IM 20 Hz bis 20 KHz < 0,05%, 1 KHz < 0,025%
Rauschabstand 1KHz >110dB (max output)
Verstärkung 12dB +/-0.5dB
maximale Ausgangsspannung 20 Vrms
Empfindlichkeit 5.3Vrms
Trigger-Ausgang 2 x 3.5mm 5-15VDC
Leistungsaufnahme 20 Watt
Abmessungen (B/H/T) 43,2 x 8,3 x 33cm mit Füßen, Regler und Anschlüssen, 43,2 x 7,1 x 30,5cm nur Chassis
Gehäuse Schwarz oder Silber
Gewicht 6,1 kg
Preis 2140 Euro
Herstellerangaben
PS Audio Stellar Power Plant 3
Maximale Dauerleistung 300 VA
Maximale Spitzenleistung 1000 VA für 30 Sekunden
Ausgangs-THD < 0,3%
Ausgangs-Impedanz < 0,008 Ohm
Spannungs-Regulierung < 0,2%
Wirkungsgrad > 85% bei 300VA
Abmessungen 43 x 30,5 x 8,3cm
Gehäuse Schwarz oder Silber
Gewicht 14,24 kg
Preis 2920 Euro

Vertrieb
HiFi2Die4
Anschrift Austrasse 9
73575 Leinzell
Telefon +49 (0) 7175 909032
E-Mail hifi2die4@gmx.de
Web www.hifi2die4.de

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Sonntag, 02 Juli 2000 23:37

Transparent Audio

Hersteller
Transparent Audio, Inc
Anschrift 47 Industrial Park Rd.
Saco, ME 04072
Telefon +1 (207) 284-1100
E-Mail website@transparentcable.com
Web www.transparentcable.com

Die Gelegenheit für den Test des Transparent Stromfilters Powerwave könnte passender nicht sein. Während des angesetzten Testzeitraums steht mein Umzug an. Somit kann ich das Filter mit identischer Anlage an zwei verschiedenen Orten, in zwei verschiedenen Stromkreisen testen.

Der Hersteller Transparent gehört in den Staaten seit Jahrzehnten zu den großen Kabelspezialisten im HiFi-Bereich. Auf dem deutschen Markt sind sie zwar keine Unbekannten, gehören allerdings auch nicht zwangsläufig zu den ersten drei Namen, die ein HiFi-Liebhaber zu nennen weiß. Zu Unrecht wie ich finde. Das Unternehmen bietet eine ungewöhnlich große Bandbreite an Produkten. Von sehr erschwinglich bis nahezu unbezahlbar, bei einem sehr großen Mittelfeld an interessanten und vor allem bezahlbaren Produkten. Außerdem zeichnet sich das Unternehmen durch eine große Konstanz aus. Ist ein Produkt einmal fertig entwickelt auf dem Markt, gibt es eine neue Generation erst dann, wenn eine Verbesserung auch wirklich sinnvoll ist und einen relevanten Mehrwert bringt. Darüber hinaus wird jedem Besitzer von Transparent-Komponenten ein Upgrade-Programm angeboten. Es ist also möglich, mit einem besonders guten Angebot in den Genuss einer höheren Produktlinie zu kommen und sein gesamtes Transparent Set-Up auszutauschen. Auch ich muss mich schuldig bekennen, mit Transparent bisher wenig Berührungspunkte gehabt zu haben. Klar, auf Messen habe ich die Produkte vielfach gesehen und gehört. In meiner heimischen Anlage waren sie bisher noch überhaupt nicht zu Besuch. Umso spannender wird der Erstkontakt zu dem in diesem Test tonangebenden Stromfilter Powerwave. Ein solides Stück Alu, das ordentlich Gewicht auf die Waage bringt. Es kann entweder mit einem Anschlusskabel aus der Performance oder High Performance Serie geordert werden und auf Wunsch auch ganz ohne. Für den Test stellte mir Werner Möhring, der Geschäftsführer des deutschen Vertriebs G8 & friends, freundlicherweise gleich beide Anschlusskabel zur Verfügung. Um die Stromversorgung aus einer Hand komplett zu machen, habe ich ihn darüber hinaus gebeten, mir für die Verkabelung meiner wichtigsten Geräte Anschlusskabel der High Performance Reihe zur Verfügung zu stellen. Für Tests im Bereich Kabel setze ich gerne ausschließlich Produkte eines Herstellers ein. Da die meisten Hersteller Produkte überwiegend im Verbund mit ihren anderen eigenen Komponenten testen und entwickeln, verspreche ich mir hierdurch das überzeugendste und repräsentativste Ergebnis.

Der Powerwave samt High Performance Anschlusskabeln sind allein optisch ein Genuss
Der Powerwave samt High Performance Anschlusskabeln sind allein optisch ein Genuss

Zunächst werfe ich einen näheren Blick auf den Powerwave selbst. Er ist ein klassisches Netzfilter mit einem Überspannungsschutz, sechs SchuKo-Ausgängen und kann zusätzlich eine Netzwerk- und eine Koaxialleitung vor Überspannung schützen. Das Gehäuse ist enorm formschön und darf gerne einen prominenten Platz im Hörraum einnehmen. Links auf der Vorderseite befindet sich der massive Netzschalter mit schönem Druckpunkt. Auf der rechten Seite drei Dioden. Eine der Dioden leuchtet bei Betrieb des Stromfilters, eine weitere signalisiert die Aktivität des Überspannungsschutzes und die dritte weist auf eine Verpolung der Zuleitung hin. Dadurch, dass alle Kabel auf der Rückseite angeschlossen werden, präsentiert sich der Powerwave von vorne gänzlich ohne Kabelgewirr. Dabei ist es egal, ob er auf dem Boden oder in einem Rack steht. Die Anschlussbuchse für das Zuleitungskabel ist als C19 ausgeführt. Somit ist der Powerwave in der Lage, 15 Ampere an die angeschlossenen Endgeräte zu verteilen. Würde er eine ansonsten übliche C13-Buchse nutzen, wäre bei zehn Ampere Schluss. Selbst bei den stromhungrigsten Endstufen muss man sich also keine Sorgen machen, die Zuleitung, insbesondere deren Stecker, zu überlasten. Die Filterung der Ausgänge wird in drei Gruppen realisiert. Somit teilen sich jeweils zwei SchuKo-Ausgänge einen Filterschaltkreis. Die Filter selbst arbeiten nach dem Prinzip der parallelen Filterung.

Die mittlere Diode zeigt an, wenn beispielsweise das Anschlusskabel phasenverdreht in der Steckdose sitzt
Die mittlere Diode zeigt an, wenn beispielsweise das Anschlusskabel phasenverdreht in der Steckdose sitzt


Dazu ein kleiner Ausflug in den Grundkurs Elektrotechnik. Denn hierher rührt der Ausdruck parallel. Man erinnere sich an Reihen- und Parallelschaltung. Bei einer Reihenschaltung teilen sich die Verbraucher die anliegende Spannung und der Strom durchfließt nacheinander alle Verbraucher. Bei einer Parallelschaltung hingegen liegt an allen Verbrauchern eine identische Spannung an und der Strom wird auf die Verbraucher verteilt. Letzteres ist das Prinzip einer jeden Steckerleiste, denn die angeschlossenen Komponenten benötigen alle mehr oder weniger exakt 230 Volt. Wären sie in Reihe geschaltet, würde jedem Gerät, abhängig von seinem Widerstand, technisch korrekter muss es Impedanz heißen, eine individuelle Spannung zur Verfügung stehen. Zu allem Überfluss würde sich diese auch noch jedes Mal ändert, wenn ein Gerät abgesteckt oder ergänzt würde. Folglich keine gangbare Lösung für eine Steckerleiste. Aber zurück zum Stromfilter. Das Filter ist demnach nicht in Reihe geschaltet, denn so müsste der für die angeschlossenen Endgeräte benötigte Strom zuerst vollständig das Filter durchlaufen. Im schlechtesten Fall begrenzt es den Strom, der einem angeschlossenen Gerät eigentlich vollständig zur Verfügung stehen sollte. Lange Rede, kurzer Sinn: Aus diesem Grund, sind die Filter des Powerwave parallel ausgeführt. Nur der zu filternde Anteil des Stroms passiert das Filter, der restliche Anteil fließt unbeeinflusst weiter zum Verbraucher. Um dies zu erreichen, muss das Filter präzise konstruiert sein und die Entwickler müssen genau wissen, welche Arten von Störungen auftreten könnten und wie diese am effektivsten zu filtern sind. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn es gilt Störungen zu eliminieren und nicht darüber hinaus den nutzbaren Strom zu begrenzen.

Die geschwungene Form des Gehäuses soll dem ungewollten Aufbau von magnetischen Feldern entgegenwirken
Die geschwungene Form des Gehäuses soll dem ungewollten Aufbau von magnetischen Feldern entgegenwirken

Es kommen zwei weitere wichtige Faktoren ins Spiel: Induktivität und Kapazität. Die Induktivität von Spulen und die Kapazität von Kondensatoren beeinflussen den Phasenverlauf von Strom und Spannung auf der Sinuskurve des Wechselstroms. Je nachdem welcher Effekt überwiegt, durchläuft entweder der Strom oder die Spannung zuerst den Nullpunkt. Im Idealfall ist es wünschenswert, dass Strom und Spannung den Verbrauchern, unseren HiFi-Geräten, in gleicher Phasenlage, also gleichzeitig, zur Verfügung stehen. Die im Stromfilter genutzten Bauteile müssen somit hinsichtlich ihrer Induktivität und Kapazität so bemessen sein, dass sich deren Effekte ausgleichen. Weder Strom noch Spannung sollen zu früh oder zu spät zur Verfügung stehen. Dies wird bei Transparent durch die „PowerIsolator“-Technologie sichergestellt.

Die Filterschaltkreise sind eingegossen, dies soll Resonanzen minimieren
Die Filterschaltkreise sind eingegossen, dies soll Resonanzen minimieren

Schlussendlich bietet der Powerwave einen Überspannungsschutz. Laut Transparent schaffen es viele handelsübliche Überspannungsschutze nicht, den ersten, meist sehr starken Impuls einer Überspannung von den Endgeräten fernzuhalten. Geräte mit Mikroprozessoren sind hierdurch besonders gefährdet. Der Überspannungsschutz von Transparent soll allumfänglich zuverlässigen Schutz leisten. Außerdem soll er sich weder abnutzen noch den Klang der Anlage negativ beeinflussen. Für die ersten zwei Jahre, respektive fünf Jahre nach Produktregistrierung, gilt eine Garantie seitens Transparent Audio Inc., die greift, falls im Schadensfall nachweislich der Überspannungsschutz versagt hat. Die genauen Bedingungen lassen sich auf der amerikanischen Herstellerwebsite nachlesen. Eine der wichtigsten ist beispielsweise, dass alle leitenden Verbindungen, auch Antennen oder ähnliches, die, wenn auch nur indirekt, eine Verbindung zur Audioanlage haben, über den Transparent Überspannungsschutz verbunden sind.


Die Schaltkreise für Netzwerk und Antenne sind isoliert ausgeführt
Die Schaltkreise für Netzwerk und Antenne sind isoliert ausgeführt

Eine stabile, zuverlässige Stromversorgung ist für den Betrieb einer potenten HiFi-Anlage unabdingbar und auch ein Überspannungsschutz sollte zur Standardausrüstung einer jeden guten Stromversorgung gehören. Wie jedoch verhält es sich mit einem Netzfilter? Grundsätzlich, und das ist ein großer Knackpunkt, kann ein Filter natürlich nur dort wirken, wo es auch etwas zu filtern gibt. Dies ist abhängig vom Wohnort, Tageszeit, Verdrahtung der Stromverteilung innerhalb des Hauses oder der Wohnung und dem Einsatz von Geräten, die sich negativ auf das Stromnetz und dessen Störanteile auswirken. Dazu gehören beispielsweise jegliche Art von Schaltnetzteilen. Störungen müssen somit nicht zwangsläufig immer von außerhalb kommen, sondern auch ein PC in derselben Steckdosenleiste wie die HiFi-Anlage kann für Störungen sorgen. Wie stark sich also die Filterwirkung bemerkbar macht, hängt davon ab, in welcher Umgebung der Powerwave eingesetzt wird. Natürlich kann ein Stromfilter keine Wunder bewirken. Eine tonal aus den Fugen geratene Anlage wird er nicht mehr einfangen und auch eine schlechte Raumakustik nicht retten. Einer bereits perfekt spielenden Anlage die Krone aufzusetzen, entspricht da schon eher meiner Vorstellung eines Netzfilters. Bevor man sich auf ein Netzfilter verlässt, ist es außerdem sinnvoll, mögliche Störquellen aus dem Stromkreis der HiFi-Anlage zu verbannen. Beispielsweise durch den Austausch von Schaltnetzteilen gegen lineare Netzteile. Erst dann kann man sich sicher sein, mit einem Netzfilter die Anlage an ihrem Optimum zu bewegen. Möchte man wirklich das allerletzte Quäntchen an Wiedergabequalität aus seiner Anlage quetschen, ist ein Stromfilter folglich unabdingbar. Besser geht es dann nur noch mit einer deutlich teureren Lösung, die den Strom nicht nur filtert, sondern auch aufbereitet.

Die spezielle Anschlussbuchse erlaubt dem Powerwave, mehr Strom zu liefern als mit einem handelsüblichen Kaltgerätestecker
Die spezielle Anschlussbuchse erlaubt dem Powerwave, mehr Strom zu liefern als mit einem handelsüblichen Kaltgerätestecker

Kommen wir vom Powerwave zu den Netzkabeln Performance und High Performance. Wenn nicht sämtliche verwendete Stromleitungen geschirmt sind, macht es keinen Sinn, ein Netzfilter einzusetzen. Einige der herausgefilterten Hochfrequenzstörungen holt man sich unter Umständen ansonsten gleich wieder an Bord. Selbstverständlich sind sowohl die Performance und High Performance Reihe geschirmt, sogar doppelt. Das Performance ist beim deutschen Vertrieb allerdings ausschließlich als Anschlusskabel für den Powerwave mit C20-Stecker in zwei Metern Länge erhältlich. Für alle anderen, üblichen Kaltgeräteverbindungen, auch in Wunschlänge, wird das High Performance angeboten. Beide Ausführungen unterscheiden sich letztendlich nur durch die Stecker. Für die Performance Line kommen günstige Stecker vom Typ C14 zum Einsatz, während das High Performance über spezielle, von Hand verbaute, C16 Transparent Stecker mit vergoldeten Kontakten verfügt. Zusätzlich wird der High Performance Line ein Schutzgeflecht spendiert. Die Leitung ist jedoch bei beiden Varianten identisch und verfügt über einen Leiterquerschnitt von etwa 3,3 Quadratmillimetern. Es wird also interessant, beide Zuleitungen am Powerwave miteinander zu vergleichen. Beide Kabel gehören mit ihrem Querschnitt zu den größeren Kalibern und beeindrucken allein durch ihre Haptik. Die Stecker des High Performance sind zwar massiv, jedoch nicht übertrieben groß oder schwer und halten sehr gut in den Buchsen meiner Geräte, ohne zu viel Druck oder Zug auf die Buchse auszuüben.

Die Leitung ist bei beiden Kabelvarianten identisch, das hier zu sehende Performance verfügt jedoch nicht über ein Schutzgeflecht und ist mit einem einfacheren Stecker ausgestattet
Die Leitung ist bei beiden Kabelvarianten identisch, das hier zu sehende Performance verfügt jedoch nicht über ein Schutzgeflecht und ist mit einem einfacheren Stecker ausgestattet


Für den eigentlichen Test konzentriere ich mich auf die kleinstmögliche Anzahl an Endgeräten, um ein Umstecken besser bewerkstelligen zu können und möglichst viele Unbekannte aus der Gleichung zu streichen. Ich verbinde nur die Endstufe, den Zuspielserver und den Digital-Analog-Wandler mit dem Powerwave. Dabei nutze ich jeweils eine eigene Filterbank für jedes Gerät. Normalerweise gehört zu meinem System noch ein Reclocker und das lineare Netzteil für den Netzwerkswitch. Würden diese beiden hinzukommen, machte es Sinn, sich kurz Gedanken über die Verteilung der Komponenten auf die drei Filtergruppen zu machen. Alle fünf Komponenten würde ich beispielsweise wie folgt aufteilen. Der Endverstärker erhält eine eigene Bank, Bank zwei gehört DAC und Reclocker, die letzte Bank dem Server und dem Switch. In meinen Augen ist es sinnvoll, analoge und digitale Geräte möglichst in verschiedenen Gruppen zu betreiben und Netzwerkgeräten ebenfalls eine eigene Gruppe zuzuordnen. Zwar verfügt der Powerwave nicht über verschiedene Filter, die auf bestimmte Gerätetypen spezialisiert sind, wie manch andere Netzfilter, da jedoch drei getrennte Filtergruppen vorhanden sind, sollte man diese systematisch einsetzen. Um den Powerwave mit Strom zu versorgen, greife ich zunächst zum High Performance Kabel.

Die sechs Schutzkontakt-Steckdosen sind in drei Paaren gefiltert
Die sechs Schutzkontakt-Steckdosen sind in drei Paaren gefiltert

Da ich, wie eingangs erwähnt, während des Testzeitraums samt Powerwave umgezogen bin, hatte ich die seltene Chance, ein identisches Setup in zwei verschiedenen Stromnetzen zu testen. In meiner alten Wohnung war die Elektroinstallation eine Katastrophe. Das Zimmer, in dem die HiFi-Anlage stand, teilte sich einen Stromkreis mit dem Badezimmer und dem Flur, keine optimalen Voraussetzungen. Tatsächlich war hier eine deutlich größere Verbesserung wahrzunehmen als in meiner neuen Wohnung, die über eine saubere Elektroinstallation verfügt. Die Wiedergabe erhielt deutlich mehr Nachdruck und Tiefe, sie schienen greifbarer als ohne den Powerwave samt High Performance Verkabelung. Besonders fiel mir eine Veränderung auf, die ich in dieser Ausprägung auf meiner Anlage durch sonstiges Experimentieren selten so stark erzielen konnte. Einzelne Instrumente erhielten einen mächtigen Kern und wirkten konzentrierter. So als würde von jedem Instrument mehr Energie als vorher auf selbem Raum ausgehen. Allgemein schien die Wiedergabe eine gewisse Souveränität und Selbstverständlichkeit hinzugewonnen zu haben. Das musikalische Geschehen war gleichermaßen deutlicher verzahnt als auch freier und feiner wahrnehmbar. Keine Frage, meine Anlage gefiel mir mit Powerwave deutlich besser als ohne. Im neuen HiFi-Zimmer hingegen ist die Wirkung nicht so offensichtlich. Die Anlage spielt in Sachen Offenheit und musikalischem Fluss auch mit meiner üblichen Verkabelung von vorherein deutlich besser und freier. Was sich mit dem Einsatz des Powerwave und der Transparent-Netzkabel an Veränderung einstellte, lässt sich am ehesten als analogerer Höreindruck beschreiben. Der Hochton wirkt eine Spur geschmeidiger, entspannter und natürlicher. Ohne Powerwave hat die Wiedergabe fast etwas metallisches und scheint unkontrollierter, irgendwie ungestüm. Speziell bei ruhiger akustischer Musik macht sich mit Powerwave ein verstärktes Gefühl von Wohligkeit breit. Klangfarben wirken intensiver wahrnehmbar und glaubwürdiger. Durchaus eine Verbesserung, allerdings bei weitem nicht in so großem Ausmaß wie in meiner alten Wohnung. Zum Abschluss fehlt noch ein Vergleich zwischen Performance und High Performance Kabel als Zuleitung zum Powerwave. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich beide Kabel nur durch die Stecker. Entsprechend subtil fallen die Unterschiede aus. Mit dem günstigeren Performance gerät die Wiedergabe weniger fließend und wirkt inhomogener, was allerdings nur im direkten Vergleich auffällt. Schlecht oder unpassend klingt das Performance bei weitem nicht. Nur mit dem High Performance Kabel klingt es einfach richtiger und ich würde mich deshalb beim Kauf eines Powerwave auf jeden Fall für das etwas höherpreisige Kabel entscheiden.

Der Stecker des High Performance Kabels ist deutlich massiver, verfügt über vergoldete Kontakte und ist handverbaut
Der Stecker des High Performance Kabels ist deutlich massiver, verfügt über vergoldete Kontakte und ist handverbaut

STATEMENT

Mit dem Powerwave ist eine grundsolide Stromversorgung sichergestellt. Um Störungen oder defekte Geräte durch Überspannungen muss man sich keine Gedanken mehr machen und kann sich auf wichtigere Dinge konzentrieren. Zum Beispiel das Musikhören, denn das ist mit dem Powerwave im Stromkreis ein Genuss. Endlich unabhängig von der Qualität des Stromnetzes, Tageszeit oder anderen Faktoren in Sachen Strom.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Melco N1 AH 60/2
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Sbooster BOTW Eco P&P)
Endstufe NAD C 275BEE
Lautsprecher Magnat Quantum 807
Kabel Sommer, Intona, Furutech, Belden, Glockenklang/Eupen
Herstellerangaben
Powerwave Netzfilter
Gehäuse Aluminium, Bauform reduziert magnetische Felder
Filter Die Filterschaltkreise sind fest vergossen und somit vor Resonanzen geschützt
Eingang 1 x C19 Buchse
1 x RJ-45 Buchse
1 x Koaxialbuchse (F-Typ)
Ausgänge 6 x SchuKo-Buchse, jeweils in zwei Paaren einzeln gefiltert
1 x RJ-45 Buchse
1 x Koaxialbuchse (F-Tp)
Geräteschutz Überspannungsschutz für alle SchuKo-Ausgänge, Netzwerk und Koaxialleitungen
Preis 2.650 Euro mit High Performance Anschlusskabel 2m,
2.400 Euro mit Performance Anschlusskabel 2m
2.180 Euro ohne Anschlusskabel
Herstellerangaben
High Performance Netzkabel
Leitermaterial OHFC Kupfer
Leiterquerschnitt 12AWG (ca. 3,3 mm²)
Besondere Eigenschaften doppelt geschirmt
Preis 390 Euro (1m), 470 Euro (2m), je zusätzlicher Meter: 110 Euro

Hersteller
Transparent Audio, Inc
Anschrift 47 Industrial Park Rd.
Saco, ME 04072
Telefon +1 (207) 284-1100
E-Mail website@transparentcable.com
Web www.transparentcable.com
Vertrieb
G8 & friends GmbH
Anschrift Werner Möhring
Ferdinand-Poggel-Str. 17
59065 Hamm
Telefon +49 5254 660188
E-Mail info@g8friends.de
Web www.g8friends.de

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Dan D'Agostino Master Audio Systems stellt mit dem Progression Integrated Vollverstärker das neueste Mitglied der Progression Serie vor. Er vereint alle Kerntechnologien von Dan D'Agostino, Anschlussfreude und hohe Leistungsreserven in einem relativ kompakten Gehäuse. Erweiterungen für Vinyl und digitale Zuspieler sind auf Wunsch verfügbar.

Seit 40 Jahren steht der Name Dan D'Agostino für einen immerwährenden Pioniergeist in der Verstärker-Entwicklung und ausnahmslose Hingabe für das Thema High-End. Dan D'Agostino Master Audio Systems (DDMAS) vermählt dabei die gesammelte Expertise der Entwickler-Legende mit einer bisher nie dagewesenen Designsprache. Mit dem Progression Integrated präsentiert DDMAS nun den ersten Vollverstärker seiner von Fachpresse wie Kunden gefeierten Progression Serie. Der Progression Integrated lässt sich zudem dank seines modularen Aufbaus mit einem separat nachrüstbaren Phono-Modul sowie einer Digital-Einheit an die individuellen Hörvorlieben anpassen.

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Mit der Progression Serie setzt Dan D'Agostino ein klares Statement für kompromissloses High End. Von der ersten Skizze durch das Mastermind Dan D'Agostino selbst bis zum fertigen Klangkunstwerk: Die Ausnahmeprodukte von DDMAS entstehen komplett in der Firmenzentrale in Cave Creek, Arizona, USA. Die Mitglieder der Progression Familie strahlen dabei Exklusivität und unerschütterliches Leistungsvermögen im Hörraum aus. Die Komposition aus ausschließlich ausgewählten und hochwertigen Bauteilen und dem massiven Gehäuse lässt keine Zweifel an den herausragenden Qualiäten der Progression Serie aufkommen. Elegante und zugleich funktionale analoge Anzeigen im Stil von Zifferblättern hochwertiger Schweizer Armbanduhren setzen dabei eigenständige Akzente und greifen die Formensprache der Flaggschiffserie Momentum auf.

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Das Beste aus beiden Welten, vereint in einem Gehäuse: Der Progression Integrated Vollverstärker bringt Vor- und Endstufe in einem Gerät zusammen, ohne dabei Abstriche in der Klanggüte und Leistungsentfaltung zu machen. Die Kerntechnologien von DDMAS, wie eine konsequent symmetrische Signalführung und der diskrete Schaltungsaufbau, kommen selbstverständlich auch beim Progression Integrated zum Einsatz – für ein Höchstmaß an Klangtreue ohne Störeinflüsse. Mit 200 Watt an acht Ohm und 400 Watt an vier Ohm bietet der Progression Integrated weitreichende Leistungsreserven, um nahezu jeden Lautsprecher am Markt adäquat anzutreiben. Die eigene, aus der Momentum Serie stammende Toroid-Wicklungstechnologie bietet dabei eine höhere Ausgangsleistung als konventionelle Transformatoren mit ähnlichen Abmessungen. In der Konsequenz konnte das Gehäuse des Progression Integrated für seine Leistungsfähigkeit überraschend klein gehalten werden. Das aufwändige Kühlrippen-Design, ebenfalls inspiriert durch die Flaggschiff-Serie Momentum, garantiert dennoch eine optimale Wärmeabfuhr bei gleichbleibend hoher Leistungsabgabe.

Das Herzstück des Progression Integrated ist seine analoge Plattform. Mit zwei unsymmetrischen sowie drei symmetrischen Eingängen einschließlich eines „Theater-Pass-Through“-Eingangs zeigt sich der Vollverstärker bereits von Haus aus besonders anschlussfreudig gegenüber vielfältigen Zuspielern. Über die symmetrischen Vorverstärkerausgänge lassen sich zudem zusätzliche Subwoofer problemlos in das bestehende System einbinden. Dank seines modularen Aufbaus lässt sich der Progression Integrated bereits ab Werk oder aber zu einem späteren Zeitpunkt um zwei weitere Module ergänzen: Vinyl-Liebhaber dürfen sich über ein hochwertiges Moving-Coil-Vorverstärkermodul freuen. Die ganze Welt des Streamings und des digitalen Musikgenusses erschließt sich durch die Einbindung des optional erhältlichen Digitalmoduls mit seinen vielfältigen digitalen Schnittstellen und einem fein auflösenden Digital-Analog-Wandler. Das Modul erweitert den Vollverstärker um die Integration der beliebten Musikverwaltungsplattform Roon mit Tidal-, Qobuz- und MQA-Unterstützung. Für maximalen Bedienkomfort sorgt die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung, die sich im Vergleich zu herkömmlichen IR-basierten Lösungen weniger richtungsabhängig zeigt und die Reichweite um das Fünffache erhöht.

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Der Dan D'Agostino Master Audio Systems Progression Integrated wird in Deutschland und der Schweiz exklusiv durch die Audio Reference GmbH vertrieben. Der Vollverstärker ist ab sofort zum Preis von 20.000 Euro in der Basisausführung erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung zusammen mit dem Phono- und dem Digitalmodul beträgt 28.000 Euro.

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

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Mittwoch, 01 Juli 2020 09:02

AVM senkt die Mehrwertsteuer doppelt

Ohne jegliche Absprache mit dem Finanzminister senkt AVM die Mehrwertsteuer gleich doppelt: Vom 1.7. bis 31.12.2020 bietet AVM einen Preisnachlass von sechs Prozent auf alle audiophilen Meisterstücke, Fernbedienungen, Zubehör und Sonderanfertigungen wie z.B. CELLINI Chromversionen an. Das macht sich leicht mit einigen 100 Euro Rabatt bemerkbar!

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Reparaturen und Serviceprodukte sind hiervon ausgenommen. Da die Produktionskapazitäten der badischen Edelmanufaktur begrenzt sind, empfiehlt es sich, die möglichen Lieferzeiten zu beachten und gegebenenfalls. rechtzeitig zu bestellen. Für die Berechnung der doppelt gesenkten Mehrwertsteuer ist der Leistungszeitpunkt entscheidend.

Weitere Informationen auf avm.audio.

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Dienstag, 30 Juni 2020 07:28

sound|kaos VOX 3f

Ich hatte es ja bereits angekündigt: Mein Trip in Sachen Bonsai HiFi geht mit der Vox 3f von sound|kaos in die nächste Runde.

Als ich mich während der Testphase des Bakoon AMP-13R mit Carsten Hicking vom deutschen Vertrieb über geeignete Spielpartner im Bereich Lautsprecher unterhielt, fiel der Name Vox 3f von sound|kaos. Das lies mich aufhorchen, hatte ich doch die Lautsprecher von sound|kaos schon länger auf meiner Wunschliste. Und damit war klar, das Teil musste her. sound|kaos ist ein kleiner Hersteller unkonventioneller Lautsprecher aus der Schweiz. Der Vertrieb erfolgt direkt aus der Schweiz oder über ausgewählte Stützpunkthändler, wie audionext in Deutschland. Eigentümer, Chef und kreativer Kopf von sound|kaos ist Martin Gateley. Gegen den Strich zu denken, bereitet ihm großes Vergnügen, wobei er auch gerne über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Nur so können ungewöhnliche Lautsprecherkonstruktionen, wie die wave 42, die Libération und eben die Vox 3 entstehen, die die aktuelle Produktpalette bilden.

Die Vox 3f von vorne mit dem Breitbänder
Die Vox 3f von vorne mit dem Breitbänder

Unterstützt wird Martin Gateley von Chris Ellis, einem Elektroakustik-Ingenieur aus Großbritannien mit eigener Firma. Hier werden die Lautsprecher-Designs nicht nur am Rechner simuliert, sondern später in der Realität auch tatsächlich gemessen. Chris Ellis ist dabei so etwas wie das technische Korrektiv zu Martin Gateleys, der nicht selten erst einmal den Kopf über so manch ungewöhnlichen Einfall schüttelt. Für die Lautsprecher-Chassis kommt Armin Galm von Galm Audio aus dem Badischen ins Spiel und für die phantastische Holzverarbeitung ist Simon Oehrli in der Schweiz verantwortlich. Aus der kreativen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten über drei Ländergrenzen hinweg entstehen dann die finalen Lautsprecher.

Dass die Vox 3f schon rein äußerlich ein ungewöhnlicher Lautsprecher ist, wurde mir klar, nachdem ich einen kleinen, nicht allzu schweren Koffer in der Redaktion abgeholt hatte. Darin sollten also ein Paar Lautsprecher und ein Paar zerlegte Ständer sein – kaum zu glauben. Ich hatte „kleine“ Lautsprecher erwartet, aber die Vox 3f ist nicht klein – nein, sie ist klitzeklein. Ohne Ständer misst sie gerade einmal 17 mal 24 mal 32,5 Zentimeter – aber der Winzling hat es faustdick hinter den Ohren. Es ist schon erstaunlich, dass man mit verschiedenen Tricks in so einem kleinen Gehäuse ein vollwertiges 3-Wege-System mit vier Lautsprechern unterbringen kann.


Das Bändchen von RAAL mit der speziell angefertigten Zwei-Millimeter-Bronzeplatte
Das Bändchen von RAAL mit der speziell angefertigten Zwei-Millimeter-Bronzeplatte

Den Tieftonbereich übernehmen zwei sorgfältig ausbalancierte, seitlich angeordnete Bass-Treiber, die Rücken an Rücken arbeiten. Mit der durch diese Anordnung einhergehende „Verstärkung“ um 6 Dezibel wird der unvermeidliche Frequenzabfall bei tiefen Frequenzen in gewissen Grenzen kompensiert. Der auf 35 Hertz abgestimmte und ins Holz gefräste runde Port unterstützt unten herum zusätzlich. Die 13-Zentimeter-Bass-Treiber stammen von Galm Audio in Freiburg und werden speziell für sound|kaos hergestellt. Die Tieftöner laufen relativ hoch bis etwa 400 Hertzt. Das soll dem oberen Bassbereich mehr Kick und Volumen verpassen, als wenn man diesen Bereich bereits an einen im Vergleich kleinen Mitteltöner übergibt.

Erst relativ weit oben übernimmt dann also der nach vorne gerichtete 10-Zentimeter-Breitbandlautsprecher von TangBand. Die Besonderheit dieses Chassis ist seine besonders leichte Bambusfaser-Papiermembran und der kräftige Antrieb. Zwischen vier und 4,5 Kilohertz soll ein Entzerrglied dem Breitbänder gutes Benehmen beibringen. Oben läuft der Breitbänder dagegen ohne weitere Begrenzung bei 18 bis 19 Kilohertz einfach aus. Die Frequenzweiche ist mit hochwertigen Bauteilen aufgebaut, wie Silber Z-Caps von Jantzen.

Das hochwertige Lautsprecher-Terminal und darunter der Bass-Port
Das hochwertige Lautsprecher-Terminal und darunter der Bass-Port

Das nach oben abstrahlende Bändchen kommt erst bei etwa 15 Kilohertz sanft mit einem Filter zweiter Ordnung ins Spiel. Das Bändchen stammt von RAAL und ist mit einer speziell angefertigten Zwei-Millimeter-Bronzeplatte aufgemotzt. Den Übertrager hat sound|kaos so modifizieren lassen, dass sich das Bändchen ohne zusätzliche passive Bauteile zur Impedanz- und Lautstärkeanpassung nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Bei den ersten Prototypen der Vox 3f war das Bändchen für den Hochtonbereich noch auf der Frontseite und aus Platzgründen quer unter dem Breitbänder eingebaut. Doch Martin Gateley war weder mit dem optischen Eindruck noch mit dem klanglichen Gesamtergebnis zufrieden. Und so entstand die Idee, das Bändchen auf der Oberseite einzubauen und nach oben abstrahlen zu lassen, wodurch die Decke zu einem 360-Grad-Diffusor wird. Martin Gateley erzählte mir, dass sein Akkustiker Chris Ellis dieser Idee anfangs mindestens so skeptisch gegenüberstand wie ich. Martin Gateley stellt nicht ohne Stolz fest: „Alles in allem haben wir also eine Bandbreite von 35 Hertz bis 35 Kilohertz erreicht.“ Nimmt man dann noch den recht guten Wirkungsgrad von knapp 90 Dezibel hinzu, der uns mit Verstärkerleistungen zwischen 25 und 100 Watt locker zu Recht kommen lassen sollte, dann sind das doch ziemlich erstaunliche Daten für einen so kleinen Lautsprecher.


Die Vox 3f ruht auf filigranen Ständern, die es in zwei Versionen gibt. Bei der einen besteht das Ständerbein aus massivem Holz und bei der anderen aus Aluminium. Die Massivholz-Version soll etwas mehr Bass besitzen, während die Aluminium-Version etwas weniger Bass und dafür mehr Mitten- und Hochtondetails herausarbeitet. Ich hatte zum Test die Massivholz-Version erhalten, was mir ganz recht war. In beiden Versionen wird das Ständerbein mit einer zehn Millimeter dicken Bodenplatte aus Aluminium im Bonze-Finish verschraubt. Für die Ankopplung an den Fußboden werden Spikes (Teppich) oder Filzfüße (Fliesen oder Beton) mitgeliefert. Auf der anderen Seite wird das Lautsprechergehäuse nicht hart mit dem Ständer verbunden, sondern das Ständerbein wird zuerst mit der mit Filz bedämpften T-Halterung aus Aluminium verschraubt, die ihrerseits dann über Gummitüllen und eine sich matschig anfühlende Halbkugel im vorderen Bereich entkoppelt an den Lautsprecher andockt. Die Ständer neigen den Lautsprecher etwa sechs bis sieben Grad nach hinten, was der Abstrahlcharakteristik Richtung Hörplatz zu Gute kommen soll. Allerdings sind für meinen Geschmack die Ständer recht niedrig ausgefallen, was Martin Gateley zufolge mit dem nach oben abstrahlenden Bändchen und den damit einhergehenden Reflektionen an der Decke zu tun hat.

Hinter dem bronzenen Abdeckgitter verbergen sich die seitlich eingebauten Tieftöner
Hinter dem bronzenen Abdeckgitter verbergen sich die seitlich eingebauten Tieftöner

Nachdem ich die Vox 3f zusammengebaut und in meinem Hörraum aufgestellt hatte, musste ich erst einmal schlucken. Im Vergleich zu anderen Lautsprechern ist die Vox 3f mehr als klein und die Lautsprecher stehen relativ tief. Die seitlich angeordneten Basstreiber und das nach oben abstrahlende Bändchen ließen die Frage aufkommen, ob das in meinem Hörraum, der auch noch eine Dachschräge aufweist, überhaupt funktionieren, sprich klingen kann. Martin Gateley gab mir die Empfehlung, die Vox 3f in einer Near-Field-Monitor Aufstellung von etwa 3 auf 3 Meter mit entsprechender Einwinkelung zu probieren und mir über die Höhe der Lautsprecher keine allzu großen Gedanken zu machen. Wenn ich wirklich meinte, könne ich die Lautsprecher auch etwas höher stellen, aber seiner Meinung nach sei das nicht zwingend notwendig. Wichtig sei außerdem ein ausreichender Abstand von mindestens 40 Zentimetern zur Rückwand sowie zu den Seitenwänden.

Der Tieftöner von Galm Audio
Der Tieftöner von Galm Audio

Bei der Aufstellung von Lautsprechern verwende ich einen Laser-Entfernungsmesser und die Teststücke „Channel Identification“ und „Relative Phase Test“ auf der Sheffield XLO Test & Burn in CD. Mit dem Laser-Entfernungsmesser versuche ich, die Lautsprecher zunächst seitengleich im Raum auszurichten. Sie glauben gar nicht, wie leicht man hier, was die Abstände betrifft, optischen Täuschungen unterliegt. Die Fein-Justage mache ich dann ausschließlich nach Gehör mit den genannten Teststücken, wobei die Stimme des Sprechers exakt aus der Mitte des Lautsprechers kommen soll. Hier kann man zwischendurch bei dem einen oder anderen Lautsprecher schon mal verzweifeln, bis man die richtige Position gefunden hat. Nach einigem Probieren bin ich bei der Vox 3f dann bei einer Aufstellung von etwa 2,70 auf 2,70 Meter gelandet. Der Abstand des Hochtöners zur Decke, bei mir die Dachschräge, hatte tatsächlich weit weniger Einfluss als gedacht. Meine größten Bedenken aber, dass durch die Near-Field Aufstellung ein klangliches Loch in der Mitte zwischen den Lautsprechern entstehen könnte – etwas, was ich so gar nicht leiden kann – erwiesen sich als unbegründet.


Ein Blick ins Innere auf die hochwertige Frequenzweiche
Ein Blick ins Innere auf die hochwertige Frequenzweiche

Für den Hörtest brauchte ich dann eine Weile, bis ich mich an die ungewöhnliche Optik der Lautsprecher – klein und niedrig – gewöhnt hatte. Offenbar kann auf den ersten Blick nicht gut klingen, was optisch nicht den Erwartungen entspricht. Ein großer Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Als Verstärker habe ich ganz bewusst die meiste Zeit den Bakoon AMP-13R verwendet. Zum einen, weil mich der kleine Verstärker mit seinen klanglichen Qualitäten restlos begeistert hatte und sich im Laufe des Tests rasch als kongenialer Partner für die Vox 3f erwies, zum anderen weil es damit möglich war, die Vox 3f so zu hören, wie sie auch ihr Konstrukteur hört. Kein Wunder, hat doch Martin Gateley den Vertrieb für Bakoon in der Schweiz inne.

Der Breitbänder von TangBand mit Bambusfaser-Papiermembran
Der Breitbänder von TangBand mit Bambusfaser-Papiermembran

Eine der ganz großen Stärken der Vox 3f ist die Wiedergabe menschlicher Stimmen. Bereits bei der Aufstellung der Lautsprecher war mir aufgefallen, wie realistisch die Stimme des Sprechers quasi wie festgenagelt aus der Mitte der Lautsprecher kam. Der Sampler Jazz Ballads (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) bietet ausgezeichnete Aufnahmen schöner Jazz-Balladen in der Interpretation erstklassiger Sängerinnen. Fasziniert höre ich mir „The Very Thought Of You“ mit Emilie-Claire Barlow an. Die Wiedergabe der Stimme gelingt der Vox 3f in beeindruckender Weise. Die Sängerin steht exakt zwischen den Lautsprechern, und man kann die Präsenz im heimischen Hörraum geradezu fühlen. „Let the music flow“, einer der wunderbaren Songs von Allan Taylor aus dem Album All is One (Allan Taylor: All Is One - DSD 64), gibt das Programm vor: entspannt zurücklehnen und Gitarre und Stimme auf sich wirken lassen. Wer wissen will, zu welcher Intensität die Vox 3f bei der Wiedergabe von Stimmen in der Lage ist, höre sich einmal Montserrat Caballé an, wenn sie verschiedene Zarzuela Arien singt (Montserrat Caballé: Zarzuela Arias - Eugenio M. Marco Conducts the Montserrat Caballé Singer Orchestra - HDTT1428 24/352,8 DXD PCM). Zarzuela ist die Bezeichnung für eine typisch spanische Gattung des Musiktheaters, die durch abwechselnd gesprochenen und gesungenen Text gekennzeichnet ist. Die Musik der Zarzuela besteht überwiegend aus originalen Kompositionen, ergänzt um Volkslieder oder „populäre Schlager“, die zur Handlung passend ausgewählt wurden. Die Aufnahme ist außergewöhnlich, Montserrat Caballé auf dem Höhepunkt ihres Schaffens und ebenso außergewöhnlich ist, was die Vox 3f in meinen Hörraum zaubert.

Die gedämpfte Ankopplung des Lautsprechers an den Ständer
Die gedämpfte Ankopplung des Lautsprechers an den Ständer


Genauso überzeugend ist für mich, wie der Hochtonbereich ohne Bruch an den phantastischen Mitteltonbereich anzuschließen vermag. In den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) klingen die Streicher bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Anflug von Härte. Das Zusammenspiel zwischen Breitbänder und nach oben abstrahlendem Bändchen funktioniert ganz offensichtlich erstaunlich gut. Wie gut, merkt man erst, wenn man, so wie ich es getan habe, das Bändchen einmal probehalber abdeckt. Das Bändchen verleiht der Wiedergabe so etwas wie einen „Heiligenschein“ im übertragenen und positiven Sinne, der in keinem Fall unangenehm auffällt.

Die Vox 3f auf dem Ständer aus Holz
Die Vox 3f auf dem Ständer aus Holz

Ich hatte keinen Zweifel, dass das indirekt abstrahlende Bändchen der räumlichen Wiedergabe zu Gute kommt, aber gleichzeitig große Bedenken, dass dies zu Lasten der Ortungsschärfe geht. Ich bin also nicht allzu sehr verwundert, dass die räumliche Wiedergabe vom Feinsten ist. Dass sich das Klangbild dabei vollständig von den Lautsprechern löst und eine große räumliche Tiefe besitzt, habe ich dabei fast schon vorausgesetzt. Großartig aber ist, in welcher Form die Vox 3f das macht. In der klanglich exzellenten Einspielung der „7. Symphonie“ von Beethoven mit dem Budapest Festival Orchestra (Beethoven: Symphony No. 7 - Channel Classics, 24/96) unter Iván Fischer werden direkt hinter den Lautsprechern links und rechts außen virtuelle Konzertsaalwände geschaffen, die dem Klangbild eine feste Begrenzung geben. Gleichzeitig einher geht damit, dass die Musik in bisher selten gehörter Intensität aus der Mitte zwischen den Lautsprechern heraus erklingt. Noch wichtiger ist für mich, dass die Vox 3f gerade nicht den geringsten Zweifel aufkommen lässt, wo jedes Instrument im Orchester positioniert ist und welche Größe es hat. Bei großorchestraler Musik lässt die Vox 3f ihre Größe vergessen und so manchen Lautsprecher-Boliden im wahrsten Sinne des Wortes klein aussehen. Das ist schon große Klasse! Vielleicht tut die Vox 3f dann und wann zu viel des Guten und verpasst auch schlechten Aufnahmen noch eine gewisse Räumlichkeit, die sie gar nicht haben. Mich stört das allerdings nicht weiter.

Ja ich weiß, natürlich müssen wir jetzt noch über die Tieftonwiedergabe der Vox 3f sprechen. Einem allgemeinen Vorurteil folgend hat ein kleiner Lautsprecher, wenn überhaupt, nur einen bescheidenen Bass. Das ist genauso richtig wie falsch. Basswiedergabe ist nämlich eines der schwierigsten Themen überhaupt, kann doch die Beurteilung der Bassqualität niemals ohne die Würdigung der jeweiligen Raumakustik stattfinden. Zudem gibt es auch eine nicht zu unterschätzende persönliche Geschmackskomponente. Die einen bevorzugen einen knackig sauberen Bass, während die anderen es gern etwas fülliger mögen. Für mich ist die absolute Tiefe weniger wichtig als die Basspräzision, also die Schnelligkeit mit der Bassimpulse ein- und ausschwingen.

Spikes oder Filzfüße zur Ankopplung der Bodenplatte an den Fußboden
Spikes oder Filzfüße zur Ankopplung der Bodenplatte an den Fußboden


Zuerst einmal habe ich gemessen und festgestellt, dass die Vox 3f in meinem Hörraum tatsächlich bis knapp unter 40 Hertz ohne großen Pegelabfall hinabreicht. Dabei ist der Frequenzverlauf mit der seitlichen Anordnung der Bass-Treiber erstaunlich ausgeglichen; das funktioniert ganz offensichtlich in meinem Hörraum prächtig. Das sagt allerdings noch nichts über die Basspräzision und den subjektiven Bassdruck aus. Doch abermals vermag unser Zwerg zu überraschen. Auf Kock Out 2000 haut der Schlagzeuger Charly Antolini im Tiefton gewaltige Impulse aus den Fellen. Bei „Arabian Desert Groove“ kommt mit der Vox 3f ein knochentrockener, tiefer Bass. Natürlich fehlt der allerletzte Tiefgang, natürlich kann die Vox 3f nicht die Luftmassen bewegen wie ein 30- oder gar 38-Zentimeter-Tieftöner, aber was die Basspräzision betrifft, bleiben bei mir keine Wünsche offen. Das ist so überzeugend, dass ich die Unterstützung durch einen Subwoofer für nicht unbedingt erforderlich halte, um das richtige Bass-Feeling aufkommen zu lassen. Deshalb verzichte ich ganz bewusst auf derartige Experimente und höre lieber Musik. Der Bass am Anfang und die dann einsetzenden Claves (Klanghölzer) kommen beim Titel „Kubanischer Tanz“ (Klazz Brothers: Classic meets Cuba) einfach Klasse rüber. Auch in „Dreams“ aus dem bekannten Album Rumors von Fleetwood Mac (Fleetwood Mac: Rumors - 24bit/96kHz) verpasst die Vox 3f dem Schlagzeug eine Knackigkeit, die den Spaßfaktor gewaltig ansteigen lässt.

Auch wenn ich eingangs von Bonsai Hifi geschrieben und damit die Vox 3f und den Bakoon AMP-13R mit ihren bescheidenen Abmessungen gemeint habe, so ist es schon fast erschreckend, welches klangliche Niveau mit diesen Zwergen erreicht wird und wie weit man mit dieser Lösung kommt. Und trotzdem ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: es gibt noch die Vox 3a mit einen Breitbänder von Galm Audio mit AlNiCo Antrieb…

STATEMENT

Lassen Sie sich von der Größe nicht täuschen: Die Vox 3f ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Lautsprecher mit Traumklang und weit abseits des Mainstreams! Unbedingt anhören und genießen.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely , Omtec Anturion
Endstufe Bakoon Amp-13R, Omtec CA 25
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
SOUND|KAOS VOX 3f
Konzept 3-Wege-System mit vier Lautsprechern und Bass Port
Frequenzgang 35Hz - 35kHz
Wirkungsgrad ca. 90 dB
Abmessungen 17 x 24 x 32,5 cm (B x T x H)
Preis 7.000 Euro

Hersteller
SOUNDKAOS GmbH
Anschrift Gsteigstrasse 169
CH-3784 Feutersoey
Telefon +41 79 945 08 68
E-Mail info@soundkaos.com‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬
Web soundkaos.audio
Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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  • Social Introtext Ich hatte es ja bereits angekündigt: Mein Trip in Sachen Bonsai HiFi geht mit der Vox 3f von sound|kaos in die nächste Runde.
Freitag, 30 Juni 2000 07:24

SOUNDKAOS

Hersteller
SOUNDKAOS GmbH
Anschrift Gsteigstrasse 169
CH-3784 Feutersoey
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E-Mail info@soundkaos.com‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬
Web soundkaos.audio

Auf vielfachen Wunsch von Kunden und Handelspartnern aus aller Welt ist nun auch die neueste Digitalquelle der preisgekrönten musicbook Serie, das musicbook:SOURCE, mit einem internen CD-Laufwerk erhältlich. Ein Feature, das einige LINDEMANN Kunden bereits von den Vorgängermodellen musicbook:15 und :25 kennen dürften.

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Das neue CD-ROM Laufwerk arbeitet mit deutlich kürzeren Zugriffszeiten und wesentlich geräuschärmer als bisher. Das musicbook:SOURCE°CD wird damit zu einem CD-Spieler der Extraklasse. Die Bedienung ist denkbar einfach: Das interne Laufwerk erscheint in der hauseigenen LINDEMANN-App; die CD kann von dort bequem angesteuert und abgespielt werden, Anzeige des CD-Textes natürlich inklusive. Der Knüller beim neuen musicbook:SOURCE°CD: Das Laufwerk nutzt den exzellenten Wandler mit Re-Sampling auf DSD, Femto-Clock und Mono-Mode-DACs. Entdecken Sie jetzt, wieviel Klang in Ihren CDs wirklich steckt!

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Und das Beste: Bis zum 31. August 2020 gibt es das musicbook:SOURCE°CD zum Einführungs-Preis von 3.590 Euro. Mit der neuen Preisliste zum 1. September 2020 erhöht sich dann der Verkaufspreis auf 3.890.Euro. Am 1. Juli 2020 wird in Deutschland vorerst bis 31.12.2020eine allgemeine Mehrwertsteuer-Senkung von 19 auf 16 Prozent wirksam. Der Vorteil sollte nach Meinung von Lindemanndem von monatelangen CORONA-Beschränkungen belasteten Fachhandel zu Gute kommen; die empfohlenen Verkaufspreise werden daher durchgehend beibehalten. Natürlich steht es den Kunden frei, die Lindemann-Händler nach einem entsprechenden Nachlass von 2,5 Prozent brutto zu fragen.

Hersteller
Lindemann audiotechnik GmbH
Anschrift Am Anger 4
82237 Wörthsee
GERMANY
Telefon +49 8153 9533390
Fax +49 8153 9533399
Web www.lindemann-audio.de
Facebook www.facebook.com/lindemann.audiotechnik

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Es ist jetzt fast elf Jahre her, dass ich mich erstmals mit einem TW-Acustic-Laufwerk beschäftigte habe. Damals war das der Raven .5 mit einem Jelco-Arm, den ich mit einem Denon 103 kombinierte. In Erinnerung behalten habe ich die ungeheure Spielfreude des kleinen Raben. Wenn das GT-Modell ähnlich agiert, wird der Test richtig Spaß machen.

In der Zwischenzeit hat sich so einiges getan: Thomas Woschnik, der Entwickler der Raven, hat natürlich seine Modellpalette überarbeitet und vertreibt seine Produkte nun nicht mehr selbst, sondern hat Sieveking Sound deren Vermarktung übertragen. Für Analogfreunde dürfte es aber viel interessanter sein, dass der Konstrukteur aus dem Ruhrgebiet inzwischen einen eigenen Tonarm entwickelt hat: Den kardanisch gelagerten Raven gibt es in 10,5- und 12-Zoll-Varianten. Da auch diesmal das Einstiegsmodell des Raven, der GT2, Gegenstand des Test sein wird, hat Jan Sieveking vorgeschlagen, auch die günstigste und damit kürzere Tonarm-Version hinzuzunehmen. Sie sollten sich übrigens vom Begriff „Einstiegsmodell“ nicht in die Irre führen lassen: Zum einen ist TW Acustic eine Manufaktur, die High-End-Plattenspieler in Kleinserien produziert: Der Einstieg in die Welt der Raven-Laufwerke beginnt daher mit einem Preis von 8.000 Euro. Zum anderen besitzt auch der GT2 das Lager mit einer 16-Millimeter-Achse und integrierter Lagerkugel, der in der Buchse aus Phosphor-Bronze eine sogenannte „Anlauffläche“ aus S-Grün gegenüberliegt. Diese Bezeichnung steht für einen Kunststoff bestimmter Härte, der in diesem Falle wirklich grün ist, dies laut Spezifikation aber keinesfalls sein muss.

Das Chassis des Raven ist sehr kompakt. Motor, Steuerungselektronik und Netzteil wurden integriert
Das Chassis des Raven ist sehr kompakt. Motor, Steuerungselektronik und Netzteil wurden integriert

Damit entspricht das Lager des GT2 exakt dem des TW-Acustic-Flaggschiffs Raven Black Night. Bei einigen Baugruppen ist Thomas Woschnick zu Kompromissen in Sachen Qualität einfach nicht bereit. So wird auch der GT2 von einem Pabst-Motor angetrieben, den der Hersteller nach Wünschen von TW-Acustic modifiziert. So etwas ist natürlich erst bei der Abnahme einer höheren Stückzahl möglich. Aber bei einem einzigen Black Night kommen ja schon drei Motoren zum Einsatz, und eine vorausschauende Lagerhaltung hat ja auch ihre Vorteile.

Der Teller des GT2 besteht zum größten Teil aus einem thermoplastischen Kunststoff, der dem bei Plattenspielerherstellern beliebten Polyoxymethylen oder kurz POM sehr ähnlich ist, beim Teller des GT2 aber Kupferpartikel enthalten soll. Mit dem Kunststoff ist eine etwa 15 Millimeter starke Bronze-Scheibe verschraubt. Den Kontakt zu Platte stellt eine Matte von Origin Live her, die hier aber eine rauere Unterseite besitzt, so dass sie auf der Bronze nicht rutscht. Einen Puck, um die Platte auf den Teller zu drücken, hat TW-Acustic nicht im Programm. Und deswegen werde ich den Raven auch größtenteils ohne Plattenbeschwerer hören.


Die Tasten im Bedienfeld besitzen einen gut definierten Druckpunkt, der die Handhabung sehr angenehm macht
Die Tasten im Bedienfeld besitzen einen gut definierten Druckpunkt, der die Handhabung sehr angenehm macht

Das Chassis des GT2 besteht aus Aluminium und ist ein wenig leichter als das des Ur-GT, da beim neuen Modell die Steuerelektronik samt Netzteil in das Laufwerk integriert wurde und dafür Material entfernt werden musste. Dennoch bringt allein das Chassis noch immer 16 Kilogramm auf die Waage. Die Bedienungselemente – sechs Drucktasten zur Geschwindigkeitswahl und -feineinstellung – wurden harmonisch in die Front des Laufwerks integriert. Die Tasten haben einen klar definierten Druckpunkt, was mich anfangs ein wenig irritierte. Ich behandelte den Raven ein wenig zu zaghaft und nichts passierte. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, ein wenig fester zu drücken, machen dank der präzisen Rückmeldung der Drucktaster selbst so banale Tätigkeiten wie das Ein- und Ausschalten oder die Geschwindigkeitswahl Spaß. Man braucht übrigens nur einmal auf den „On“-Knopf zu drücken, und schon beginnt der Teller mit 33 Umdrehungen zu rotieren. Und das ist ja die Geschwindigkeit, die man in den allermeisten Fällen benötigt. Gut überlegt und programmiert! Dank des kräftigen Pabst-Motors, der Rauigkeit des Riemens und des geringen Abstands des Pulleys vom Teller und der daraus resultierenden fast vollständigen Umschlingung des Tellers läuft dieser sehr schnell hoch.

Der Teller läuft auf dieser Achse mit einem Durchmesser von 16 Millimetern
Der Teller läuft auf dieser Achse mit einem Durchmesser von 16 Millimetern

Auf dem Raven GT2 lassen sich zwei Tonarme montieren. Zum Lieferumfang gehört ein sogenanntes Universalboard, ein Armboard, in dem sich das ebenfalls im Preis enthaltene, für den gewünschten Arm gefertigte Inlet mit drei Schrauben befestigen lässt. Da Thomas Woschnick bei all seinen Kreationen außer dem Klang eine hohe Benutzerfreundlichkeit wichtig ist, hat er das Armboard mit zwölf markierten Bohrungen versehen, denen definierte Montageabstände diverser Tonarme entsprechen. Man braucht vor dem Festziehen der Schraube im Armbord nur einen Stift in die dem Abstand respektive Tonarm entsprechende Bohrung zu stecken und so zu verschwenken, dass er in das Gegenstück im Chassis passt. Schon ist der gewünschte Abstand präzise eingestellt: vorbildlich!

Die Lagerbuchse aus Phosphor-Bronze. Die Anlauffläche, mit der die Lagerkugel Kontakt hat, besteht aus einen Kunststoff der Härte S-Grün, der hier wirklich grün gefärbt ist
Die Lagerbuchse aus Phosphor-Bronze. Die Anlauffläche, mit der die Lagerkugel Kontakt hat, besteht aus einen Kunststoff der Härte S-Grün, der hier wirklich grün gefärbt ist


Das funktioniert natürlich auch beim Raven 10.5 ganz einfach. Das ist ein ganz klassisch kardanisch gelagerter Drehtonarm mit einer Länge, die einerseits eine gute Abtastgeometrie mit geringem Fehlspurwinkel und andererseits eine moderate effektive Masse garantiert. Ein Zwölfzöller gleicher Bauart hat mehr Masse und nur geringfügig weniger Verzerrungen aufgrund des kleineren Spurfehlwinkel, ein Neunzöller ist leichter, verursacht aber deutlich mehr Verzerrungen. Da ist der 10.5-er ein sehr guter Kompromiss. Thomas Woschnick verwendet bei seinen Armen selektierte Präzisionskugellager, die während der Montage noch einmal genau eingestellt werden, „um jegliche Störung des Abtastprozesses durch Haftreibung zu unterbinden“, wie er es formuliert. Ob und gegebenenfalls wie das eloxierte Aluminiumrohr bedämpft ist, verrät er nicht.

Der Pabst-Motor wird in dieser Variante speziell für TW-Acustic gefertigt
Der Pabst-Motor wird in dieser Variante speziell für TW-Acustic gefertigt

Das Headshell des 10.5 ist nicht abnehmbar, nach dem Lösen einer Inbusschraube jedoch verdrehbar, so dass sich der Azimut des Tonabnehmers einstellen lässt. Da dies nur per Hand möglich ist, lassen sich Veränderungen leider nicht reproduzieren, und die Präzision der Einstellung ist vom manuellen Feingefühl des Benutzers abhängig. Hier wünschte ich mir ein kleine mechanische Hilfe – mit der Präzision des sogenannten VTA-Risers, einer spielfreien Tonarmhöhenverstellung, die auch während des Abspielvorgangs nebengeräuschfrei genutzt werden kann, wie ich selbst ausprobiert habe. So etwas ist bei Armen in der Preisregion des Raven sonst nur schwer zu finden: Für mich ist der VTA-Riser das Highlight dieses Tonarms. Die Antiskating-Kraft wird beim 10.5 berührungslos per Magnet erzeugt. Drei mitgelieferte Gegengewichte aus Edelstahl garantieren, dass Tonabnehmer aller Gewichtsklassen verwendet werden können. Bei seiner Präsentation war der 10.5 mit einem von den Clips im Headshell bis zu den Cinch-Steckern durchgehenden Tonarmkabel ausgestattet. Das hat sich nun geändert: Im Schaft des Arms ist ein SME-Anschluss montiert, so dass man bei der Wahl des weiteren Kabels freie Hand hat. Die ließ mir Jan Sieveking nicht, sondern packte ein Cardas Clear Audio Beyond in den Karton. Erstens passt es ganz hervorragend zur Cardas-Innenverkabelung des Raven und zweitens hat es mich schon beim Test der symmetrischen Variante nachhaltig beeindruckt.

Der Abstand des Tonarm-Montagepunkts zum Tellermittelpunkt kann durch den Stift in einer der von A bis M gekennzeichneten Bohrungen exakt eingestellt werden
Der Abstand des Tonarm-Montagepunkts zum Tellermittelpunkt kann durch den Stift in einer der von A bis M gekennzeichneten Bohrungen exakt eingestellt werden

Für den Termin im Fotostudio hatte ich schnell Einsteins The Pickup installiert, hören möchte ich die beiden Raben aber erst einmal mit den Lyra Etna, das leider viel zu selten zum Einsatz kommt. Eine Plattenseite lasse ich durchlaufen, ohne wirklich hinzuhören. Es geht nur darum, den Tonabnehmer sanft aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Danach kommt das Reissue von Blues Breakers mit John Mayall und Eric Clapton auf die Matte des Raven. Die Decca-Aufnahme strotzt nur so vor Drive, Energie und guter Laune. Die beiden Raven und das Etna tun genau das, auf das ich nach dem Test des .5 gehofft hatte: Sie reißen einen sofort mit. Nicht mit dem Fuß zu wippen und die Hände ruhig zu halten ist schlicht unmöglich. Da die Scheibe nicht zu meinen Testalben gehört, habe ich hier auch keinen Lieblingstitel, auf den ich mich beschränkten könnte. Ich höre einfach beide Seiten – besonders fasziniert mich John Mayalls Gesang und das in reichlich Hall eingebettete Mundharmonika-Spiel samt der sehr reduzierten Perkussion in „Another Man“. Ähnlich viel Freude macht die Ray-Charles-Komposition „What'd I Say“ mit tollen Hammond-Sounds und Hughie Flints Schlagzeug-Solo, obwohl es in bester Ping-Pong-Manier allein auf den linken Kanal gelegt wurde. Die drei zusätzlichen Bläser auf „Key To Love“ beschwören eine Vorahnung des so charakteristischen Blues-Brother-Sounds herauf: wirklich ein Hochgenuss.


Hier wäre Platz für einen zweiten Tonarm
Hier wäre Platz für einen zweiten Tonarm

Schließlich habe ich zwei Plattenseiten gehört und kann mit Sicherheit nur feststellen, das die beiden Raben – und das Etna – zusammen eine rhythmisch großartige Musikmaschine sind und an Spielfreude nur schwer zu übertreffen sein dürften. Wer's nicht glaubt, höre sich damit nur einmal „Steppin' Out“ mit dem ebenso kurzen wie packenden Hammond-Solo an! Ob's daran liegt, dass ich mich in letzter Zeit sehr viel mit Digitalem beschäftigt habe? Egal, jedenfalls habe ich bei LPs nun einfach keine Lust, schnell mit einen bekannt Test-Titel die Qualitäten der Raven zu bestimmen. Ich greife zwar wieder einmal zum Reissue des Concierto der Aranjuez, höre aber nicht wie üblich nur die ersten Minuten des „Concierto Andaluz“, sondern beginne mit dem Titelstück. Am Schluss der zweiten Seite steht dann für mich fest, dass die beiden TW-Acustic nicht nur den Disziplinen Dynamik und Rhythmik auf sehr hohem Niveau agieren, sondern auch in Sachen Detailfreudigkeit, Klangfarben und Raumdarstellung jede Menge zu bieten haben. Deutlich teurere Kombinationen wie etwa die aus LaGrange, Thales Simplicity II und Lyra Olympos können sich vor allem durch eine noch großzügigere imaginäre Bühne von den Ravens absetzten. Aber das fällt nur im direkten Vergleich auf und dürfte auch nicht anders sein, wenn sich der GT2 etwa mit TW-Acustics Black Night misst. Irgendwo muss ja noch etwas Luft nach oben sein.

Nach dem Lösen der Inbusschraube kann das Headshell zur Justage des Azimut verdreht werden
Nach dem Lösen der Inbusschraube kann das Headshell zur Justage des Azimut verdreht werden

Dass diese für die Boliden recht dünn werden kann, liegt wohl daran, dass sich GT2 und 10.5 keinerlei Schwäche leisten und in allen relevanten Kriterien dasselbe hohe Niveau erreichen. Thomas Woschnick weiß von seinen großen Laufwerken her, was klanglich möglich ist, und macht bei seinem jetzigen Einsteigermodell aus Kostengründen minimale Abstriche, die aber so gut wie nicht ins Gewicht fallen, da die Fähigkeiten des GT2 sehr homogen über alle Disziplinen verteilt sind. Und deswegen führe ich mir nun auch die gesamte LSP-1866, Bang, Baa-room And Harp, zu Gemüte, einfach um mich über die dynamischen Fähigkeiten und die rhythmische Präzision der beiden Raben zu freuen. Dass sie hier wirklich Großes leisten, steht für mich ja schon seit der Begegnung mit den Blues Breakers fest.

Aus reiner Neugierde probiere ich noch ein Plattengewicht aus, und zwar eines der abgefahrensten, das ich je zu Gesicht bekommen habe: den Ansuz Acoustics Darks Record Stabilizer Supreme. Der zaubert mehr Tiefe ins Klangbild, sowohl was den Raum, als auch was das Bassfundament angeht, lässt die Instrumente eine Spur größer wirken und vor einem noch schwärzeren, ruhigeren Hintergrund agieren, ohne dabei die Dynamik einzuschränken. Besitzern eines Raven 10.5 kann ich nur empfehlen mit Plattengewichten zu experimentieren.


Diesen feinen Mechanismus bezeichnet TW-Acustic als VTA-Riser: Er ermöglicht die Veränderung der Höhe des Tonarms und damit des vertikalen Abtastwinkels während des Betriebs des Arms
Diesen feinen Mechanismus bezeichnet TW-Acustic als VTA-Riser: Er ermöglicht die Veränderung der Höhe des Tonarms und damit des vertikalen Abtastwinkels während des Betriebs des Arms

Natürlich könnten meine bisherigen ungemein positiven Erfahrungen mit dem GT2 und dem 10.5 auch auf einem absoluten Glücksgriff bei der Auswahl des Tonabnehmers resultieren. Deswegen komme ich nicht umhin, doch noch den Einstein-Tonabnehmer zu montieren. Der ist minimal schwerer als Etna, fühlt sich im 10.5 aber mindestens ebenso wohl: Trotz der etwas geringeren Ausgangsspannung macht er mehr Druck als das Lyra: Im Tieftonbereich setzt The Pickup einen Tick mehr Energie frei und dadurch wirkt das Klangbild einen Hauch wärmer. Bei der Abbildungsgröße und der Tiefe der Bühne nehmen sich die beiden Tonabnehmer nichts. Und in Sachen Dynamik hat The Pickup noch einen Hauch mehr zu bieten. Für mich passt Einsteins Tonabnehmer noch ein wenig besser zu den Raben als das Lyra. Viel wichtiger ist hier aber, dass TW-Acoustics Laufwerk und Arm die Unterschiede so deutlich werden lassen.

Die Antiskating-Kraft wird per Magnet erzeugt
Die Antiskating-Kraft wird per Magnet erzeugt

STATEMENT

Schön, dass TW-Acustic den momentan in der Hifi-Szene grassierenden Wahnsinn des „höher, schneller, weiter“ – auch oder vor allem beim Preis – nicht mitmacht. Mit dem GT2 und dem 10.5 hat Thomas Woschnick eine ungemein stimmige und in ihren Fähigkeiten völlig homogene Laufwerk/Tonarm-Kombination geschaffen, die klanglich auf einem sehr hohen Niveau agiert. Damit dürften auch extrem verwöhnte Analogfans auf Jahrzehnte hinaus glücklich werden.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Ortofon 309, Thales Simplicity II
Tonabnehmer Ortofon SPU Century, Lyra Olympos SL und Etna
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Raven GT2
Prinzip Riemenantrieb
Gewicht des Chassis 16kg
Lagerspindel 16mm Durchmesser, Edelstahl mit eingelassener Lagerkugel
Lagerbuchse Phosphor-Bronze
Plattenteller 13,6kg, Sandwich aus POM-Legierung und Bronze
Motorsteuerung in die massive Aluminium-Basis integriert
Pulley Edelstahl poliert
Füße höhenverstellbar, aus Edelstahl
Preis 8.000 Euro
Herstellerangaben
Raven 10.5
Einbauabstand 251,2mm
Effektive Masse 14g
Lager kardanisch ausgeführt mit Präzisionskugellagern
Material schwarz eloxiertes Aluminium
Material Gegengewicht Edelstahl (3 Ausführungen im Lieferumfang enthalten)
Innenverkabelung Cardas
Azimut-Justage durch Verdrehen der Headshell möglich
VTA-Justage über VTA-Riser (+/-5 mm) im laufenden Betrieb
Überhang-Justage durch Verschieben des Systems in den Langlöchern
Antiskating magnetische Antiskating Einstellung
Preis 4.500 Euro

Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
Ansprechpartner Jan Sieveking
Anschrift Plantage 20
28215 Bremen
Telefon +49 421 6848930
E-Mail kontakt@sieveking-sound.de
Web www.sieveking-sound.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-06-26_raven
  • Social Introtext Es ist jetzt fast elf Jahre her, dass ich mich erstmals mit einem TW-Acustic-Laufwerk beschäftigte habe. Damals war das der Raven .5 mit einem Jelco-Arm, den ich mit einem Denon 103 kombinierte. In Erinnerung behalten habe ich die ungeheure Spielfreude des kleinen Raben. Wenn das GT-Modell ähnlich agiert, wird der Test richtig Spaß machen.

In Vorbereitung auf die Fête de la Musique, die in diesem Jahr in ungewohntem Format stattfinden wird, demonstriert Qobuz sein Engagement für das künstlerisch-musikalische Schaffen in Deutschland. Qobuz kündigt drei Initiativen an, um ein hochwertiges Musikerlebnis zu bieten und zugleich die Künstler/innen und ihre Werke zu respektieren.

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„Gute Musik“ zu hören bedeutet vor allem, die Klangqualität zu respektieren. Für Qobuz bedeutet „gute Musik“ Qualitätsmusik, die den Klang im Studios genau reproduziert. Die MP3-Auflösung liefert ein verschlechtertes Klangerlebnis, bei dem die Audioqualität zugunsten einer Reduzierung der Dateigröße geopfert wird. Qobuz hat daher beschlossen, kein Streaming-Abonnement im MP3-Format mehr anzubieten. Von nun an werden alle angebotenen Abonnements den Zugang zu einer Streaming-Qualität ermöglichen, die MP3 überlegen ist: Hi-Fi, ein Streamingangebot, das verlustfreien Klang in einer Qualität liefert, die mit der einer CD vergleichbar ist, und STUDIO, ein Abonnement, das mit Streaming in Hi-Res-Qualität eine unübertreffliche Tonqualität bietet.

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Die lokalen Music iQons by Qobuz: Die deutsche Musikszene erfreut sich eines Reichtums, der sich aus einer großen Vielfalt von Talenten und Musikstilen zusammensetzt. Diese musikalische Vielfalt ist Teil des nationalen Kulturerbes. Während die Vorbereitungen für eine Fête de la Musique in einer bislang nie dagewesenen Form laufen, möchte Qobuz der deutschen Musik Tribut zollen. Daher präsentiert Qobuz eine erlesene und mannigfaltige Auswahl an 50 Alben ikonischer deutscher Künstler/innen, die die Musikkultur ihres Landes geprägt haben. Die von der Qobuz-Musikredaktion ausgewählten Music iQons by Qobuz werden vom 21. Juni bis Ende Juli 2020 allen Abonnenten/Innen in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten in Hi-Fi und Hi-Res-Qualität zum Herunterladen und Streaming vorgestellt.

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Um die Öffentlichkeit für die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen Musikkonsums zu sensibilisieren und das musikalische Schaffen in Deutschland zu unterstützen, hat Qobuz KünstlerInnen, SongwriterInnen und bekannten Persönlichkeiten der deutschen Musikindustrie das Mikrofon überlassen. In einem Videoclip mit Ursula Goebel (Leiterin der Kommunikation GEMA), Cellist Maximilian Hornung, Trompeter Simon Höfele, Sängerin Eva Milner (Hundreds), Produzent und Musiker Christian Prommer, Sängerin Tokunbo sowie Jazzpianist Frank Woeste gibt Qobuz denjenigen eine Stimme, die Musik machen. Diese Menschen vereinen ihre Stimmen, um die musikalische Qualität zu verteidigen: jene Qualität, die das Schaffen der KünstlerInnen respektiert, die Emotionen ihrer Arbeit so getreu wie möglich vermittelt und die KünstlerInnen fair entlohnt.

Hier geht’s zum Video und den Music iQons: try.qobuz.com/german-fete-de-la-musique/

Seit der Gründung setzt Qobuz sich für künstlerisches Schaffen und qualitative Musik ein. Durch diese Kampagne möchte Qobuz seine Wertschätzung für den musikalischen Reichtum ausdrücken und außerdem die Notwendigkeit unterstreichen, den Künstler/innen ein nachhaltig wirksames Modell zu bieten, das für ein qualitativ hochwertiges künstlerisches Schaffen notwendig ist. Qobuz fördert daher das Abonnement von Streaming sowie das Herunterladen von Musik auf Pay-per-Use-Basis im Rahmen seines Download-Stores – zwei sich ergänzende Arten des Musikkonsums, die eine gerechtere Vergütung von KünstlerInnen und RechteinhaberInnen ermöglichen. „Musik zu lieben bedeutet in erster Linie, diejenigen zu lieben, die sie machen. Wir setzen uns für unkomprimierte Musik ein, die das Werk und die Künstler/innen respektiert, und für ein Modell des Musikkonsums, das eine gerechte Entlohnung der Künstler/innen und Rechteinhaber/innen gewährleistet. Wir wollen ein Verbündeter der musikalischen Qualität sein, um unseren Abonnenten/innen nur das Beste zu bieten“, sagt Denis Thébaud, CEO von Qobuz.

Weitere Informationen auf www.qobuz.com.

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