Nein, Hifistatement wird keine 9.4.2-Anlagen testen. Aber die Präsentation von Nils Wülkers Album Continuum im MSM-Studio hat mich immerhin so neugierig gemacht, dass ich mir AirPods Max zugelegt habe, um mich dem Phänomen „immersive Sound“ anzunähern. Das können Sie nun auch sieben Tage kostenlos mit der Musik der Berliner Philharmoniker tun.
Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker eröffnet ihren Nutzer*innen mit der Einführung von Immersive Audio ab sofort eine neue Dimension des Klangerlebnisses. In der Philharmonie Berlin trifft der einzigartige Klang der Berliner Philharmoniker auf eine für das Musikerleben entscheidende Komponente: den Raum. Dem Team der Digital Concert Hall ist es gelungen, auf Basis des etablierten Formats Dolby Atmos einen speziell auf die ausgezeichnete Akustik der Philharmonie Berlin abgestimmten Algorithmus zu entwickeln. Dieser ermöglicht es nun, den Klang in den Archivkonzerten der Digital Concert Hall dreidimensional abzubilden. Um den unterschiedlichen musikalischen Erfordernissen verschiedener Orchesterbesetzungen gerecht zu werden, erfolgt die Abmischung individuell auf Basis der einzelnen Werke. Die intensivierte Wahrnehmung der räumlichen Dimension der Musik soll den Nutzer*innen der Digital Concert Hall ein völliges Eintauchen in die Musik erlauben und dadurch die emotionale Unmittelbarkeit eines räumlichen Konzerterlebnisses zuhause noch erfahrbarer machen.
Die Konzerte der jüngsten vier Saisons stehen ab sofort im On-Demand-Archiv der Digital Concert Hall im Format Immersive Audio zur Verfügung. Nach und nach werden auch weiter zurückliegende Konzerte aufbereitet. Den Nutzer*innen der Digital Concert Hall steht das neue Format ohne Zusatzkosten zur Verfügung. Dolby Atmos wird von zahlreichen Endgeräten, vom einfachen Kopfhörer bis hin zur Heimkino-Ausstattung mit mehreren Lautsprechern, unterstützt, so dass die Konzerte der Berliner Philharmoniker auf vielfältige Weise in Immersive Audio erfahrbar sind.
Olaf Maninger (Solocellist, Medienvorstand der Berliner Philharmoniker und Geschäftsführer der Berlin Phil Media): »Dass die Berliner Philharmoniker in der Digital Concert Hall nun in dreidimensionalem Klang erlebbar werden, erfüllt uns mit Stolz. Durch Immersive Audio wird der Höreindruck buchstäblich raumgreifend. Damit können wir unserem Anspruch an ein authentisches Konzerterlebnis noch besser gerecht werden.«
Christoph Franke (Creative Producer der Digital Concert Hall): »Wir freuen uns, den Nutzer*innen der Digital Concert Hall schon jetzt rund 200 Konzerte in unserem großen Archiv in Immersive Audio anbieten zu können. Es ist für uns eine spannende und intensive Aufgabe, nach und nach nahezu alle weiteren Archiv-Konzerte in Dolby Atmos abzumischen, um sie in dreidimensionalem Klang erlebbar zu machen.«
Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker ist die Video-Streaming-Plattform des Orchesters, in der seit 2008 jede Saison rund 40 Konzerte aus der Philharmonie live übertragen und anschließend in einem ständig wachsenden On-Demand-Archiv angeboten werden. Dort sind bereits hunderte Konzertaufzeichnungen mit vielen großen Künstler*innen der klassischen Musik zu finden, die durch umfangreiche Dokumentationen, Interviews und Filme ergänzt werden. Sämtliche Inhalte der Digital Concert Hall können im Internet unter digitalconcerthall.com sowie über eine Vielzahl digitaler Endgeräte wie Fernseher, Tablets oder Smartphones abgerufen werden. Die Digital Concert Hall wird seit 2016 von ihrem Streaming-Partner Internet Initiative Japan (IIJ) unterstützt.
Hier geht’s zur Digital Concert Hall: www.digitalconcerthall.com
Hinweise zur Nutzung von Immersive Audio finden Sie hier: www.digitalconcerthall.com/immersive
Dali kehrt mit dem Standlautsprecher Dali Kore in das Segment der Ultra-High-End-Lautsprecher zurück. Die Dali Kore ist ein Meisterwerk mit atemberaubendem Design und bahnbrechenden Technologien. Die Dali Dali Kore räsentiert den Höhepunkt der Dali-Lautsprechertradition und jahrzehntelanger Forschung.
So kommen in der Dali Kore innovative Technologien und komplett neu konzipierte Chassis zum Einsatz, die eigens für den neuen Referenzlautsprecher entwickelt respektive verfeinert wurden. Das patentierte Balanced-Drive-SMC von Dali kombiniert die zweite Generation der in den Top-Lautsprechermodellen der vergangenen Jahre eingesetzten SMC-Technologie (Soft Magnetic Compound) mit dem Konzept des symmetrischen Antriebs durch zwei Schwingspulen. Da sich bei dieser aufwändigen Konstruktion stets eine Schwingspule durch das Magnetfeld nach innen und die andere nach außen bewegt, heben sich die richtungsabhängigen Nichtlinearitäten gegeneinander auf. Das Ergebnis sind deutlich reduzierte Verzerrungen, insbesondere der subjektiv als ermüdend empfundenen und unmusikalischen Obertöne ungerader Ordnung. Balanced-Drive-SMC kommt bei den beiden 290 Millimeter großen, jeweils in einem separaten 72-Liter-Bassreflexgehäuse arbeitenden Tieftönern zum Einsatz, und sorgt für eine ungemein impulsive und dynamische Basswiedergabe.
Der neue EVO-K-Hybrid-Hochtöner ist eine Weiterentwicklung des Hybrid-Hochtonmoduls aus der Dali-Epicon-Serie. Er kombiniert eine neue, im eigenen Haus gefertigte 35-Millimeter-Hochtonkalotte und ein überarbeitetes Bändchen. Durch seinen nach unten erweiterten Übertragungsbereich gewährleistet das Modul einen nahtlosen Übergang zum Mitteltöner. Dieser von Grund auf neu konzipierte 18 Zentimeter (7‘‘) große Treiber gewährleistet eine außergewöhnlich natürliche Wärme und musikalische Kohärenz im wichtigen Mitteltonbereich. Zudem zeichnet er sich durch eine Reihe von technologischen Innovationen aus, darunter eine neu gestaltete Version von DALIs charakteristischer Holzfasermembran, Balanced-Drive-SMC mit einer kürzeren Schwingspule, ein leistungsstarker und kompakter Neodym-Magnet und eine besonders schmale und massearme Sicke.
In der Frequenzweiche der Dali Kore kommen neben hochwertigen Luftspulen neu entwickelte Spulen mit einem Kern aus SMC-Gen-2 zum Einsatz. Im Vergleich zu Standard-Luftspulen ermöglicht diese Technologie insbesondere bei hohen Induktivitäten einen geringeren Gleichstromwiderstand, einen kürzeren Signalweg und eine höhere Übersprechdämpfung zwischen den Spulen. Die Produktion der Dali Kore erfolgt vollständig in Dänemark. Von der Fertigung der Lautsprecherchassis und Frequenzweichen bis hin zur Gehäusekonstruktion und Lackierung entsteht die Dali Kore ausschließlich in den Produktionsstätten von Dali oder lokalen, spezialisierten Herstellern in Mitteldänemark.
Das sowohl optisch wie technisch einzigartige Gehäuse der Dali Kore besteht aus einem geschwungenen Holzlaminat mit glänzendem Amara-Ebenholzfurnier. Für die Hoch- und Mitteltöner kommt eine aus Aluminiumdruckguss gefertigte Schallwand zum Einsatz und ein 34 Kilogramm schwerer Sockel aus zementbasiertem Harzverbundstoff bildet die solide Grundlage für das beträchtliche Gesamtgewicht des Lautsprechers von über 150 Killogramm. Die Dali Kore reproduziert Musik so originalgetreu wie möglich. Es gibt praktisch keine Verzerrungen oder Verfärbungen, nichts wird hinzugefügt, nichts wird weggenommen. Es handelt sich gleichsam um die ultimative Umsetzung von Dalis Prinzip einer möglichst verlustarmen Wiedergabe. Vom leisesten Atemzug bis zum orchestralen Tutti gibt die Dali Kore jede musikalische Nuance detailliert und mit scheinbar unendlicher Dynamik wieder – und das bei jeder Lautstärke.
Herstellerangaben
Dali Kore
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Vertrieb
Dali GmbH
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Anschrift | Berliner Ring 89 64625 Bensheim |
Telefon | +49 6251 9448077 |
kontakt@dali.dk office@maschlanka.de |
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Web | www.dali-speakers.com |
Zuerst war ein Test von Helmut Thieles Laufwerk TT01 geplant. Das gibt es bisher aber nur mit seinem linear abtastender Drehtonarm TA01. Und mit diesem hatte Ortofons Verismo perfekt harmoniert. Womit wir schon bei drei Produkten aus dem großen Portfolio von ATR wären. Da könnte man das Trio doch gleich noch um den Blue Amp Model 42 ergänzen.
Das war übrigens kein Einfall eines Marketing-Spezialisten von ATR – Audiotrade. Helmut Thiele und Rolf Becker hatten sich bei einer Veranstaltung ihres Vertriebs kennen und die Produkte des jeweils anderen schätzen gelernt. Das Resultat: Rolf Becker verwendet auf seinem stst Motus II DQ einen TA01 und Helmut Thiele lässt die feinen Signale seines Ortofon-Abtasters von einem Model 42 entzerren und verstärken. Was den beiden Entwicklern recht ist, kann auch beim Test kein Fehler sein, dachte ich, zumal mich die vollsymmetrische Phonostufe mit dem schönen Namen – Douglas-Adam-Fans wissen, was ich meine – schon beim Test vor mehr als sechs Jahren begeistert hat. Seit dem bin ich mir sicher, dass ich über sie die Qualitäten von Laufwerken, Armen und Tonabnehmern mindestens genau so gut beurteilen kann wie mit meiner privaten Referenz, Einsteins symmetrischer The Turntable's Choice. Nicht nur deswegen werde ich im Folgenden auch auf einen erneuten Vergleich zwischen den Einsteins und dem Blue Amp verzichten. Den habe ich ja schon vor Jahren gemacht und auch recht ausführlich beschrieben.
Nicht anders verhält es sich mit dem Ortofon Versimo und dem Thiele Tonarm: In den jeweiligen Tests habe ich ihr Verhalten mit den unterschiedlichsten Spielpartnern ausprobiert und dokumentiert. Dabei hatte sich ja unter anderem gezeigt, dass die beiden ganz vorzüglich zusammen passen, was zumindest ein Grund für die Wahl des Verismos war. Der andere, rein subjektive ist, dass das System gemessen an meiner Begeisterung dafür viel zu kurz in meinen Hörraum bleiben konnte. Jetzt kann ich die Kreation Leif Johannsens wieder einmal für ein paar Wochen genießen – feinstens von Helmut Thiele in seinem Arm justiert. Der einzige Vergleich mit einer meiner Komponenten wird der zwischen dem Brinkmann LaGrange und dem Thiele TT01 sein, der sich – wie Sie später noch erfahren werden – ein wenig aufwändiger gestaltete als anfangs gedacht.
Doch kommen wir endlich zum einzigen Gerät, über das an dieser Stelle bisher nichts zu lesen war: Helmut Thieles Laufwerk TT01. Während er mit seinem Tonarm neue Wege beschreitet, kann das Laufwerk eher als Kulminationspunkt seiner zahlreichen bisherigen Plattenspieler-Entwicklungen gelten: Hier greift er auf bewährte Lösungen zurück, die er in hoher Perfektion und mit großem Aufwand realisiert. Mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm, von dem ein Großteil auf das Chassis entfällt, kann man beim TT01 nicht wirklich von einem Masselaufwerk sprechen. Das Chassis besteht aus drei mit speziellen Klebeschichten verbundenen Ebenen aus unterschiedlich Holzwerkstoffen, die nach dem Prinzip des „Constraint Layer Dampings“ dafür sorgen, dass Resonanzen minimiert werden. Das gilt besonders für die unvermeidlichen Störungen, die vom auf der unteren Ebene montierten Antriebsmotor ausgehen. Der wird aus einer Vielzahl von Exemplaren auf Laufruhe selektiert und teilt sich seine Ebene mit den drei höhenverstellbaren Standfüßen, der Motorsteuerung und den XLR-Buchsen, die mit dem Tonarm verbunden sind.
Die mittlere Ebene ist allein der Tonarmbasis vorbehalten, während die obere die Bedienungselemente für die Laufwerksfunktionen und das Tellerlager beherbergt. Das ist als Gleitlager mit einer zehn Millimeter starken, gehärteten Stahlachse ausgeführt, die in einer Bronzebuchse geführt wird. Die Achse tritt über eine Keramikkugel mit einem Durchmesser von sieben Millimeter mit dem Lagerspiegel in Kontakt. Der besteht aus Delrin und hat eine Bohrung in der Mitte, so dass die Kugel auf einem definierten Kreisring läuft. Zusammen mit der Schmierung mit einem Spezialfett ergibt sich so ein kontrolliertes Bremsmoment. Der Motor muss also gegen eine kleine, gleichmäßige Last arbeiten, was seinen mechanischen Lauf beruhigen soll. Über einen Flachriemen treibt er den Subteller aus Aluminium. Auf diesem liegt eine Acrylscheibe auf, die mit dem metallenen Außenring verbunden ist. Dieser Materialmix soll den Teller als ganzes bedämpfen und beruhigen. Eine von Helmut Thiele selbst entwickelte Plattenmatte aus mehrschichtigem Verbundmaterial, die als RM01 zum Preis von 180 Euro auch einzeln erhältlich ist, stellt den Kontakt zwischen Vinyl und Teller her. Die Verwendung eines Plattenpucks empfiehlt der Designer auf Nachfrage erst einmal nicht. Das Laufwerk samt externem Netzteil ist genauso hochwertig verarbeitet wie der Tonarm und lässt weder optisch noch technisch irgendwelche Wünsche offen.
Wie so oft beginne ich meine Annäherung an Analoges mit Art Farmer und Jim Halls Big Blues. Nun gut, ich habe das Album bisher weder mit den Dragon NF-Kabeln zwischen Vor- und Endstufe noch über die Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition gehört, und beide dürften ihren Anteil zu diesem großartigen Erlebnis beitragen: Mike Moores Bass knarzt sonor, das Fell der Bass Drum scheint man fast sehen zu können und darüber tanzen die Impulse von Flügelhorn, elektrischer Gitarre und Vibraphone: eine Schwelgerei in Klangfarben und Transienten. Vom bisher mit anderen Ausbaustufen meiner Kette Gehörten unterscheidet sich die aktuelle Wiedergabe vor allem dadurch, dass die Instrumente nun in einem größeren, luftigen Raum erklingen – und das spricht auch für die immensen Fähigkeiten von Thiele, Ortofon und Blue Amp: Was die Quelle nicht bringt, kann auch die beste übrige Kette nicht hervorzaubern. Und in Sachen Raumdarstellung sind das bekanntermaßen in erster Linie Feininformationen. Das Quartett verleiht hart angerissenen Gitarrensaiten, Schlägen auf Becken und Felle und dem mit Vehemenz angeblasenen Flügelhorn so viele Energie, dass der Unterschied zu echten, live gespielten Instrumenten ungemein klein ausfällt: Thiele und Co. haben mich schon mit der ersten Scheibe für sich eingenommen!
Im Plattenregal direkt neben Big Blues steht das in den letzten Jahren völlig in Vergessenheit geratene Album Singing Drums der vier Schlagzeuger und Perkussionisten Pierre Favre, Paul Motion, Fredy Studer und Nana Vasconcelos. Auch hier faszinieren die analogen Vier mit einer verblüffenden Feinauflösung: Selbst in den Passagen, in denen die Musiker beherzt zur Sache gehen, bleibt das Klangbild gut strukturiert und durchsichtig. Die verschiedenen tiefen Trommel kommen mal weich und voluminös, mal straff und bestens definiert, aber immer mit enormen Druck rüber. Die Schnelligkeit des analogen Quartetts verhilft vorrangig Becken, kleinen Trömmelchen und Nana Vasconcelos' Berimbau zu jeder Menge Realismus. Die Scheibe machte einfach Spaß, und deshalb habe ich die LP ganz genossen und mir keinen einzelnen Track herausgepickt – und das kann ich Ihnen auch nur empfehlen, wenn Sie gutes Analogequipment zur Verfügung haben.
Vielleicht weil ich sonst eher Masselaufwerke schätze, überraschten mich die Tieftonfähigkeiten des Thiele TT01 sehr positiv. Wenn es um diesen Frequenzbereich geht, komme ich an Jonas Hellborgs Elegant Punk einfach nicht herum. Beim ersten Hören von „Drone“ und „Little Wing“ fällt auf, wie viel mehr Luft die Bassgitarre nun zu umgeben scheint. Bei den tiefen, flächigen Sounds glaube ich aber, schon mal das ein oder andere Detail wie Saitenschnarren oder Griffbrettgeräusche mehr gehört zu haben. Bisher habe ich Helmut Thieles Laufwerk aber auch so genutzt, wie er es nach der Justage betrieben hat: Die Scheiben hatten nur über die von ihm entwickelte Auflage mit dem Teller Kontakt. Das ist bei LPs mit größeren Auslenkungen vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss und deswegen habe ich mal einen Plattenbeschwerer ausprobiert. Da auf meinem LaGrange eine Klemme mit Gewinde und Gegenstück in der Tellerachse für den Andruck der Scheiben an die Glasplatte sorgt, verwende ich normalerweise keines der üblichen Auflagewichte, habe aber dennoch eine bisher nicht in Serie gefertigte Variante in meinem Fundus: Jede Menge Schwermetall-Staub in dessen Innerem ist für das Gewicht von 620 Gramm und eine gute Dämpfung verantwortlich. Sobald dieser Puck die Hellborg-Scheibe auf den Teller drückt, kann ich beides haben: viel Luft um das Instrument und die wohlbekannten Details. Ich werde im Folgenden nicht mehr auf das Gewicht verzichten.
Als nächstes kommt das japanische Stereo-Laboratory-London-Classics-Reissue der Decca SLX 6529 auf den Teller des Thiele TT01: Gustav Holsts Die Planeten mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha. „Mars“ beginnt mit dräuenden Bläsern über den den Rhythmus vorgebenden Streichern. Dabei lassen Aufnahme und die analogen Vier keinen Zweifel über die Standorte der Instrumente auf der Bühne aufkommen: Die Bläser erschallen aus der Tiefe des Raumes. Nur die Pauken beim bestens durchhörbaren Fortissimo und später die Snare sind noch weiter hinten positioniert. Die Abbildung in der Breite gelingt ebenfalls ganz exzellent: Teile des Orchesters sind auch noch neben den Lautsprechern zu hören, das Panorama endet erst an den Wänden des Hörraums. Dazu kommen satte Klangfarben und eine unbegrenzt wirkende Dynamik. Thiele, Ortofon und Blue Amp erreichen dasselbe extrem hohe Niveau wie die Aufnahme und die Interpretation.
In digitalem Format nutze ich gern Schostakowitschs „Polka“ mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Jean Martinon für Tests, hatte aber aktuell vergessen, dass ich diesen Titel auch als Classic Records-Reissue der LSC-2322 im Plattenregal stehen habe. Nachdem ich es jetzt dort entdeckte, werde ich es natürlich auch auflegen. Nein, keine Angst, es geht hier nicht um den Gegensatz analog/digital. Das analoge Quartett entlockt der Scheibe eine Fülle an Details, modelliert die Schallereignisse ungemein plastisch und positioniert sie unverrückbar auf der extrem breiten und tiefen Bühne. Wegen der Größe der Abbildung scheinen sie aber präsenter und greifbarer als ich es vom File in Erinnerung habe. Obwohl die Aufnahme im Hochtonbereich alles andere als zurückhaltend ist, klingt sie über Ortofon und Co. nie zu hell oder gar scharf. Es will mir bisher einfach nicht gelingen, dem ATR-Quartett eine Schwäche nachzuweisen.
Apropos ATR: Was läge näher, als mal wieder in eine Scheibe des Vertriebs reinzuhören? Esther ist so gar nicht meinen Fall und Cantate Domino im Frühsommer geht wirklich nicht. In den späten 70-ern konnte ich mal einer Testpressung von Arne Domnerus und Gustav Lennart Sjökvists Antiphone Blues habhaft werden: damals eine Kultscheibe, die ich erst oft, dann aber gar nicht mehr gespielt habe. Der Blue Amp und seine drei Partner machen schon bei den ersten Takten klar, warum die LP als audiophiles Kleinod gilt: Das Saxophon klingt in der Akustik der Kirche einfach spektakulär. Die Orgel übernimmt eher eine begleitende Funktion und legt für Arne Domnerus das Fundament, von dem er zu solistischen Höhenflügen abhebt. Dabei tummelt er sich immer in melodischen Gefilden. Verismo, TA01, TT01, 42 und die übrige Anlage verwöhnen hier mit einer von dieser Scheibe nie so groß und glaubwürdig gehörter Raumillusion und jeder Menge Dynamik: Wie gesagt, klanglich ein Hochgenuss, aber nach zwei ganzen Plattenseiten zumindest für einen alten Jazzer erst einmal genug des Wohlklangs und der Harmonie.
Ein wenig wilder – und in meinen Ohren spannender – geht es da bei Jack DeJohnette's Special Editions TinCanAlley zu: Tenor- und Baritonsaxophon, Drums und Kontrabass lassen das Titelstück brodeln. Der Titelt entwickelt einen unwiderstehlichen Drive, die Unisono-Passagen strotzen nur so von Energie und die Soli vor Einfällen. Das ist gewiss keine leichte Kost. Doch Dank Thiele, Ortofon und Blue Amp lassen sich die Linien der einzelnen Instrumente leichter verfolgen. Sie machen die Struktur dieses überschäumenden Gebräus sichtbar und damit das gesamte Stück leichter zugänglich. Diese – zumindest über diese Kette – hervorragende Scheibe sollte ich unbedingt wieder öfter hören!
Auch wenn ich noch wenig Hoffnung habe, einen Kritikpunkt zu finden, mache ich noch einen Versuch mit einer alles andere als audiophilen Maxi-LP. 1988 bewarb Levis seine 501-Jeans mit Muddy Waters „Manish Boy“. Bald darauf tauchte eine von Johnny Winter produzierte und aus zwei Alben kompilierte Scheibe in den Plattenläden auf: Beim Intro gefallen der – imaginäre? – Raum und die Einwürfe von Muddys Kollegen. Der Song geht direkt ins Bewegungszentrum, macht gute Laune kippt trotz beträchtlichem Pegel nie ins Nervige. Ein leicht rauer Sound hingegen ist beim Blues ja eher gewünscht. Ich gebe die Fehlersuche auf: Auch nicht gerade auf Wohlklang gezüchtete Scheiben lassen sich mit ATRs analogem Quartett gut genießen.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der erste Test des Thiele TA01 in Hifistatement über die Bühne ging. Aber nach Fertigstellung des frühen Exemplars hat Helmut Thiele die Kabelführung noch einmal geändert: Statt einer durchgängigen Verkabelung von den Tonabnehmer-Pin bis zum fünfpoligen DIN/SME-Stecker unten am Arm, gibt es jetzt einen Stecker, der den Arm mit seiner Basis verbindet. Das hat den Vorteil, dass man nun einen komplett eingestellten Arm nach dem Lösen von nur einer Schraube von seiner Basis ziehen und durch einen anderen ersetzten kann: eine gewiss verlockende Möglichkeit für engagierte – und gut betuchte – Analogfans. Den Thiele TA01 mit dem eingebauten Verismo mal eben auf mein Laufwerk zu transplantieren, ist aber leider nicht möglich. Wenn ich also den Einfluss des Thiele-Laufwerks auf die oben geschilderten großartigen Klangerlebnisse einschätzen möchte, bleibt mir nichts anders übrig, als das Verismo aus dem TA01 auf dem TT01 aus- und in den auf meinem LaGrange einzubauen. Aber das kann bei einer sorgfältigen Justage eine Zeit dauern, was der Aussagekraft des Vergleichs nicht unbedingt zuträglich ist.
Also gönne ich mir das Vergnügen, zweimal die zweite Seite von Dick Schorys Bang Baaroom and Harp sowie dreimal „God Bless The Child“ des Keith Jarrett Trios zuhören, bevor ich mit dem Tonabnehmerwechsel beginne. Der ist dann in weniger als einer halben Stunde erledigt. Und das ist eigentlich viel zu lange, wenn die Unterschiede zwischen den Laufwerken so gering sind wie die zwischen LaGrange und TT01: Ich habe bei Keith Jarretts Trio den Eindruck, dass das Thiele-Laufwerk die Instrumente mit ein bisschen mehr Luft umgibt. So ist der Hall auf der Snare einen Hauch deutlicher zu vernehmen als beim Masselaufwerk, das den Groove des Songs aber einen Tick stärker in den Fokus rückt: Nur gut, dass ich mich nicht zwischen beiden entscheiden muss.
Bei Dick Schorys Percussion-Ensemble gibt es beim TT01 wieder ein wenig mehr Luft um das Schlagwerk, ja ich möchte fast von mehr Atmosphäre reden. In Sachen Bühnentiefe tun sich die beiden Laufwerke nichts. Rhythmisch erscheint mir das LaGrange minimal spannender. Aber ich traue mich wirklich nicht, diese Eindrücke als wirkliche Unterschiede zu benennen. Sie sind so marginal, dass die kleinste Änderung bei der Justage die Erbnisse ändern könnte. Die einzige Erkenntnis aus der Umbauaktion: Auch der Thiele TT01 agiert auf höchstem klanglichen Niveau! Zusammen mit dem TA01, dem Verismo und dem Modell 42 ist er eine Traum-Kombination für alle Vinyl-begeisterten Musik-Fans, die auf allerhöchstem Level ihre LP-Sammlung genießen möchten und sich nicht erst lange Gedanken darum machen möchten, welche Nadelnachgiebigkeit bei welcher effektiven Tonarmmasse ideal wäre. Andererseits kommen technikverliebte Hifi-Fans bei diesem extrem transparenten Laufwerk ohne Eigenklang, dem mechanischen Meisterwerk TA01, dem hochmusikalischen Verismo und dem vollsymmetrischen und daher nahezu völlig Nebengeräusch-freien, durchsichtigen und klangfarbenstarken 42 ebenfalls voll auf ihre Kosten. Wie gesagt: eine Traum-Kombination!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon XLR, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Thiele TT01
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Chassis | Dreilagige Konstruktion nach dem Constrained-Layer Prinzip aus verschiedenen Hölzern. Verteilung der Komponenten Motor, Tonarm und Plattenteller auf jeweils eine eigene Ebene |
Drehzahlen | 33 1/3 U/min und 45 U/min, per Tastatur wählbar |
Drehzahlfeinregulierung | ±5% |
Gleichlauf (bewertet) | < ±0,07% |
Antrieb | auf höchstmögliche mechanische Laufruhe selektiertre Synchronmotor und Flachriemen auf Subteller |
Stromversorgung | Externes Netzteil für 115V-230V |
Stromaufnahme | 12W in Betrieb, 6W im ausgeschalteten Zustand |
Tellerlager | gehärtete Stahlachse in Bronzebuchse |
Axiale Lagerung | Keramikkugel auf ringförmigem Delrinlager |
Schmierung | Spezialfett |
Abmessungen (B/H/T) | 510/200/400mm |
Gewicht | 17kg |
Lieferumfang | Flightcase, Chassis, Tonarm, Plattenteller, Plattentellerauflage, Riemen, Netzteil, Netzkabel, Anschlusskabel, Zubehör. Bedienungsanleitung Thiele TT01, Bedienungsanleitung Thiele TA01 |
Preis | 19.500 Euro inkl. Tonarm TA01 |
Herstellerangaben
Thiele TA01
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Montageabstand zum Tellerlager | 240 mm |
Benötigte Fläche für Tonarmbasis | ca. 112 mm x 80 mm |
Min. Höhe zwischen Armboard und Plattenteller | 30 mm |
VTA Verstellung an der Tonarmbasis | 10 mm |
Azimuth | Verstellung am Headshell |
Maximaler Spurfehlwinkel | 0,036° |
Effektive Masse | ca. 14 g |
Empfohlene Nadelnachgiebigkeit | ~20 m/mN |
Justierbare Tonabnehmer | 4 g – 12 g, mit Zusatzgewicht bis 20 g |
Verkabelung | Zafino Solid Pure Silver 34 AWG |
Gewicht | 800 g |
Lieferumfang | Tonarm, Massive Aluminium Montagehilfe, Nylon Bohrschablone, Tonabnehmer Einstellhilfe, Inbus Schraubendreher, Lagerkugel, Schraubenset, optional: Zusatzgewicht, Terminal TM01 mit XLR Anschluss, alternativ TM02 mit RCA/5-pol-DIN-Anschluss |
Preis | 9.500 Euro |
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Blue Amp Model 42 MKIII
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Eingang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgang | 1 x symmetrisch (XLR) |
Ausgangsimpedanz | 20, Kabelkapazität kompensiert |
Verstärkung | 58, 64 oder 70dB |
Eingangsimpedanz | 100, 500 oder 845 |
Besonderheiten | Mono-Schalter, Phasenumkehr-Schalter, Netzphasen-Anzeige |
Abmessungen (B/H/T) | 155/120/320mm |
Gewicht | 5kg |
Preis | 16.900 Euro |
Herstellerangaben
Ortofon Verismo
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Ausgangsspannung | 0,2mV bei 1kHz und 5cm/sec |
Kanalbalance | 0,5dB bei 1kHz |
Kanaltrennung | 25dB bei 1kHz |
Kanaltrennung | 20 dB bei 15kHz |
Frequenzgang | 20Hz - 20kHz +2dB/-1dB |
Abtastfähigkeit bei 315Hz | 80µm bei der empfohlenen Auflagekraft |
Dynamische Nadelnachgiebigkeit | lateral 13 µm/mN |
Nadeltyp | speziell polierter Ortofon Replicant 100 auf einem Diamant-Nadelträger |
Nadelradius | r/R 5/100 µm |
Empfohlene Auflagekraft | 2,6 g (26 mN) |
Abstastwinkel | 23° |
Innengleichstrom-Widerstand | 7Ω |
Empfohlene Lastimpedanz | 10Ω |
Spulenmaterial | Aucurum, goldbeschichtetes 6N sauerstofffreies Kupfer |
Gehäusematerial | SLM Titanium |
Gehäusefarbe | Silver |
Gewicht | 9,5g |
Preis | 6.500 Euro |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Die erste Finest Audio Show Neuss am 11. und 12. Juni 2022 im Dorint Kongresshotel Düsseldorf/Neuss beendet das lange Warten auf den Neustart der regionalen HiFi-Messe, die zuletzt im Oktober 2019 unter anderem Namen an gleicher Stelle stattfand.
Mit der Finest Audio Show setzt die High End Society Service GmbH eine langjährige Tradition fort. Nach der pandemiebedingten Messepause erwartet der Veranstalter zahlreiche Gäste aus NRW und den Niederlanden, die sich auf mitreißende Live-Erlebnisse und spannende Produktpräsentationen freuen dürfen. Der Termin Mitte Juni könnte nicht besser sein. Nur drei Wochen nach der internationalen HIGH END in München können sich musik- und technikbegeisterte Menschen von den Messeneuheiten der ausstellenden Unternehmen überzeugen. An zwei Tagen zeigen namhafte Unternehmen in geräumigen Konferenzräumen des Kongresshotels in Neuss alles, womit exzellente Klangwiedergabe möglich wird. Die Produktpalette reicht von intelligenten Streaming-Lösungen über moderne Plattenspieler, klassische Röhrenverstärker, hochwertige Kopfhörer und bewährte Zweikanaltechnologie. „Mit unseren lokalen Veranstaltungen bieten wir unseren Ausstellenden die Gelegenheit, gezielt den Endverbraucher anzusprechen und das Publikum für HiFi-Technik auf höchstem Niveau zu begeistern,“ sagt Stefan Dreischärf, Geschäftsführer der High End Society Service GmbH. „Unterstützt werden sie dabei von regionalen Fachhandelspartnern, die mit den Bedürfnissen und Wünschen der Kundschaft bestens vertraut sind.“
Neben Branchenkennern werden auch Neueinsteiger gezielt angesprochen, um sie für die Welt der hochwertigen HiFi-Technik zu begeistern. Weitere Ausgaben der Finest Audio Show wird es 2022 zunächst in Dortmund (05./06.11.) und Hannover (26./27.11.) geben. Die regionalen Messen ergänzen sinnvoll die weltweit führende Audio-Messe HIGH END, die der Veranstalter seit vielen Jahren in München ausrichtet. Insbesondere Endverbraucher, die nicht nach Bayern reisen können, werden mit den kleineren lokalen Ausstellungen angesprochen. Das Einzugsgebiet von Neuss mit den umliegenden Großstädten wie Köln und Düsseldorf ist eine der kaufkraftstärksten Regionen Europas und mit einer verkehrsgünstigen Anbindung an Autobahnen und öffentliche Verkehrsmittel für tausende Besucher sehr gut zu erreichen.
Ein Besuch auf der Finest Audio Show verspricht einen abwechslungsreichen Tag, bei dem auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt. Das kulinarische Angebot des Dorint Hotels bietet eine umfangreiche Speisekarte mit regionalen und mediterranen Köstlichkeiten. „Kaffeestationen“ ergänzen das Angebot mit einer Snackauswahl.
Folgende Marken werden auf etwa 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu finden sein: 3BE, Antipodes,Argenaudio, Audio Optimum, Audiology Sound, AudioQuest, AudioQuest DragonFly, AudioQuest Niagara, Bellevue (Tonträger), BIS (Tonträger), Black-Magic-Cables,, Bluegroove (Tonträger), CANTON, Cardas, Chesky (Tonträger), clearaudio, Dan D´Agostino, DENON, EC-Living, ELAC, Electrocompaniet, Esoteric, Fischer&Fischer, Foné (Tonträger), GoldenEar, in-akustik (Tonträger), Jazz House (Tonträger), Krell Audio, Lyra-Link Custom Signalkabel, Lyravox, MANRON PEL, DELTA PEL LAMBDA, Micromega, Nordost, Octave Audio, Pan Am (Tonträger), Perlisten, Polk Audio, Puritan Audio Laboratories, Roterring, Ruf (Tonträger), Siltech, SLiP Cable, sonoro, Stockfisch (Tonträger), SYMANN Soundboards, Telarc (Tonträger), Velodyne, Vinyl Love (Tonträger), VOXATIV, VPI, VTL, Waxtime (Tonträger), Klangfarben, Wilson Audio
Der Eintritt zur Finest Audio Show Neuss ist kostenfrei!
Wo:
Dorint Kongresshotel Düsseldorf/Neuss
Selikumer Straße 25, 41460 Neuss
Wann:
Samstag 11.06.2022: 10:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag 12.06.2022: 10:00 bis 17:00 Uhr
Veranstalter:
HIGH END SOCIETY Service GmbH
Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon: +49 202 702022
E-Mail: info@highendsociety.de
www.highendsociety.de
Der weltbekannte Analog-Audio-Spezialist Goldring stellt mit dem Eroica HX das neueste Mitglied seiner Moving Coil (MC) Tonabnehmerfamilie vor. Als Nachfolger des preisgekrönten H-Modells in der Eroica-Reihe ermöglicht dieser leistungsstarke Tonabnehmer ein einfaches Upgrade von einem Moving-Magnet-Tonabnehmer zu einem Moving-Coil-Modell.
Die anspruchsvolle Technologie von Moving-Coil-Designs verhindert oft ein einfaches Upgrade für Vinyl-Enthusiasten. Mit dem Eroica HX können Plattenspieler-Besitzer die größten Leistungssteigerungen eines MC-Tonabnehmers genießen, ohne Ihr Setup umstellen zu müssen: Dieser Tonabnehmer liefert eine atemberaubende Moving Coil-Leistung an einem Moving-Magnet-Eingang. Zu einem Preis, der mit dem eines guten Tonabnehmers mit beweglichem Magneten vergleichbar ist, wurde der Eroica HX so konzipiert, dass er direkt aus der Verpackung heraus funktioniert und sich ohne viel Aufhebens an eine bestehende Anlage mit MM-Phonoeingang anschließen lässt. Er kann einfach anstelle eines Tonabnehmers mit beweglichem Magneten eingesetzt werden, um eine verbesserte Dynamik, eine verbesserte Stereoabbildung und kontrollierte, verzerrungsfreie hohe Frequenzen zu genießen, ohne dass zusätzliche Geräte oder Systemanpassungen erforderlich sind.
Die wichtigsten Merkmale auf einen Blick:
Dank des technischen Know-hows von Goldring gelingt es dem Eroica HX, aufregende klangliche Leistungen mit unerreichter Benutzerfreundlichkeit zu verbinden. Durch die Verwendung zahlreicher ultrafeiner emaillierter Kupferwicklungen verfügt der Eroica HX über eine ausreichende Ausgangsleistung, um mit Moving-Magnet-Phonoeingängen zu arbeiten, ohne das geringe Übersprechen zu beeinträchtigen, für das Moving-Coil-Designs so geschätzt werden.
Durch den Einsatz eines neuen Kreuzankers aus reinem Eisen haben die Kupferwicklungen einen durchlässigen Pfad für das parallele Magnetfeld, in dem sie arbeiten können, was zu einer höheren Leistung und einer korrekten Impedanzanpassung führt. Die Gyger II-Diamantnadel der Eroica HX hat einen Radius von fünf Mikrometern, was bedeutet, dass sie Frequenzen von bis zu 50 Kilohertz ohne Verzerrungen abtasten kann, und dank der geringen Masse des Kreuzankers kann sie mit absoluter Präzision auf musikalische Transienten reagieren.
Bei einem MC-System handelt es sich um einen empfindlichen Mechanismus. Daher hat Goldring dafür gesorgt, dass er vollständig geschützt ist, indem er in ein leichtes, steifes und attraktives Gehäuse aus Pocan® eingebettet wurde. Pocan® hat nicht nur den Vorteil, dass es leicht und steif ist, sondern auch, dass es keinen Einfluss auf den Klang des Tonabnehmers hat. Der Eroica HX ist mit praktisch allen Tonarmen kompatibel, egal ob sie gerade, S- oder J-förmig sind, und egal ob sie aus Aluminium oder Kohlefaser bestehen. Der Goldring Eroica-HX-Tonabnehmer mit bewegter Spule ist ab Juni zum Preis von knapp 700 Euro erhältlich.
Herstellerangaben
Goldring Eroica HX
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Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
Telefon | +49 231 9860285 |
info@mkidc.eu | |
Web | www.idc-klaassen.com |
Genau so ungewöhnlich wie die Überschrift ist dieser Test: Audioquests mit dem Statement in High Fidelity ausgezeichnete „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik in Kabeln und Stromaufbereitern muss im CSM-Studio zeigen, ob sie dort ebenso positiv auf den Klang Einfluss nimmt wie in einer Hifi-Kette. Das Beste: Sie können selbst hören und entscheiden!
CSM steht für Christoph Stickel Mastering. Der vielfach ausgezeichnete Toningenieur und Dozent am Erich-Thienhaus-Institut – besser bekannt als Ort der Tonmeisterausbildung der Hochschule für Musik in Detmold –, der Musikhochschule München, der ARD.ZDF Medienakademie und des SAE-Instituts kann in seiner Referenzliste unter vielen anderen auf so illustre Namen wie Keith Jarrett, Mariss Jansons mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, Yellow, John Williams und Anne-Sophie Mutter mit den Wiener Philharmonikern, John Scofield, Sir Simon Rattle, Die Ärzte, Seal, Sergiu Celibidache, Friedrich Gulda, Conchita mit den Wiener Symphonikern, No Angels und auch auf einen Star-Wars-Soundtrack verweisen. In meiner rein subjektiven Auswahl dürfen natürlich auch die Sechs-LP-Box Exclusively For My Friends von Oscar Peterson und DePhazz' Garage Pompeuse nicht fehlen. Christoph Stickel sorgte bei dem von mir produzierten Reissue und der Aufnahme von sommelier du son für den klanglichen Feinschliff: eine ungeheuer angenehme Zusammenarbeit, deren Ergebnis Sie zumindest in Auszügen unter den oben markierten Links kostenlos herunterladen können.
Auch nach der Wiederveröffentlichung einer Reihe weiterer klanglich gemeinsam behutsam aufbereiteten MPS-Alben treffe ich Christoph Stickel immer mal wieder, sei es zum Austausch über technische Entwicklung in der Pro- oder Hifi-Szene, kleinere neue Projekte oder zu eher privaten Gesprächen inklusive der Erkundung typischer Wiener Beisl. Während unserer ersten gemeinsamen Produktionen arbeitete Christoph Stickel noch als Senior Mastering Engineer im renommierten MSM-Studio in München. Vor einigen Jahren gründetet er dann CS-Mastering und richtete sich sein Studio im 6. Bezirk in Wien ein. Und dort störten ihn bei seiner Arbeit immer mal wieder Knackser in seiner Wiedergabekette, die durch das Einschalten anderer Geräte im Haus verursacht worden sein dürften. Er plante, diesem Übel mit dem Einsatz von Furman-Netztechnik zu begegnen. Die Firma genießt vor allem im Veranstaltungs- und Studio-Sektor einen hervorragenden Ruf. Nicht zuletzt deshalb beschäftigte sich Bert Seidenstücker vor etwa sieben Jahren an dieser Stelle mit einem Furman-Power-Conditioner für den Einsatz in Hifi-Anlagen und war davon so überzeugt, dass er den Elite 16 Power Factor Ei nach dem Test erwarb.
Wie ich im Interview mit Garth Powell über die von ihm für Audioquest konzipierte „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik erfuhr, war er zuvor für die Entwicklung der Furman-Netz-Conditioner verantwortlich. Da drei meiner Kollegen und ich seit einigen Jahren rundum zufrieden Audioquests Niagara 5000 samt den entsprechenden Kabel verwenden, lag es nahe, Christoph Stickel Garth Powells neuste Kreationen statt seinen früheren Schöpfungen für Furman zu empfehlen. Als dann kurz darauf Rob Hay, Audioquests Marketing Director für Europa, und Richard Drees, Sales Director für Deutschland, zu Besuch waren, um die fantastischen Mythical-Creatures-NF-Kabel vorzustellen, fragte ich, ob sie Interesse an einem Test ihrer Stromversorgungskomponenten in einem Mastering-Studio hätten. Spätestens nachdem sich Richard Drees durch die Referenzliste auf der CSM-Website geklickt hatte, war ein Besuch in Wien beschlossene Sache. Grob geplant war ein Termin vor oder nach der diesjährigen High End.
Wirklich überrascht war ich dann, als der Plan konkrete Formen annahm: Richard Drees hatte vor, direkt nach der Show in München gemeinsam mit Garth Powell nach Wien zu reisen. Da Kabel und Netzfilter schon vorausgeschickt worden waren, und ich mir die Geschichte nicht entgehen lassen wollte, holte ich die beiden ab und wir fuhren dann gemeinsam Richtung Osten – unter anderem eine hervorragende Gelegenheit, mal wieder mit Schlagzeuger und (Free) Jazz-Fan Garth Powell über seine aktuellen musikalischen Projekte zu reden: Er hatte die Rohversion eines kürzlich im großen Aufnahmeraum A des legendären Capitol-Studios mit seinem Trio eingespielten Albums im Gepäck.
Im CSM-Studio stellten und legten Garth Powell, Richard Drees und Christoph Stickel dann erst einmal einen Niagara 5000 sowie Monsoon- und Thunder-Kabel bereit, um schnell für die Aktivmonitore Kii THREE BXT, den Antelope Mastering AD/DA-Converter Eclipse und die Maselec Mastering Console, die die Vorverstärkerfunktion übernimmt, von der – wie der Studioinhaber sie nannte – Baumarkt-Verkabelung auf die von Audioquest wechseln zu können. Garth Powell achtete darauf, dass der Niagara während des Hörens mit den Billigstrippen nicht mit dem Netz verbunden war, da er einen Teil seiner Wirkung auch dann entfaltet, wenn er ledig parallel zu den aktiven Geräten angeschlossen ist. Nun hörte erst Christoph Stickel ein paar kurze Auszüge aus seinen aktuellen Produktionen, dann hatten seine Besucher dank Streaming die freie Auswahl. Ich wollte gern wissen, wie sich der Anfang des ersten Satzes von Mahlers Symphony Nr. 3 in der Interpretation des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks unter Mariss Jansons – ein Tipp Helmut Baumgärtners, auf den ich seit dem Test des Stealth immer wieder gerne zurückkomme – an dem Ort anhört, wo das Album gemastert wurde.
Um es kurz zu machen: Es klingt unbestreitbar ein ganzes Stück besser, wenn die Wiedergabe-Elektronik des Studios ihren Strom über den Niagara 5000 und die Audioquest-Kabel bezieht. Drei der Anwesenden hatten mit diesem Ergebnis gerechnet, Christoph Stickel hingegen wirkte fast ein wenig geschockt: Er mühe sich mit seinem Equipment, den Aufnahmen zu mehr Raum und Luft zu verhelfen, sie durchsichtiger und gleichzeitig druckvoller zu gestalten und müsse nun hören, dass er in den meisten Fällen mehr erreicht habe, als er zuvor über seine Wiedergabekette hatte wahrnehmen können. Er hat dann noch in einige wohlvertraute Projekte mehr hineingehört, als er vor dem Wechsel auf Garth Powells Entwicklungen angespielt hatte, und war bei jedem der bekannten Titel von den Veränderungen dank des sauberen Stroms vom Ergebnis auf's Neue positiv überrascht. Ein Teilziel wäre also erreicht: Im CS-Mastering-Studio kann der Inhaber nun noch genauer erkennen, was er mit seinem Equipment bewirkt.
Im zweiten Teil unseres Tests ging es darum, den Einfluss einer optimierten Stromversorgung auf das Mastering-Equipment zu hören und zu dokumentieren: Christoph Stickel hatte vor nicht allzu langer Zeit das zweite Album der Sebastian Müller Band gemastert und sich natürlich Notizen zu den Einstellungen der verwendeten Geräte – dem rein analogen, dynamischen Mastering-Equalizer LISA von Tomo Audiolabs, SPLs Röhren-Kompressor IRON und Maselec Precision Stereo Equalizer MEA-2 – gemacht. In einem ersten Schritt justierte er sorgfältig alle Werte wie beim damaligen Mastering ein und erstellte aus dem Ausgangsmaterial mit den bewährten klanglichen Veränderungen neue Files. Dann wurden die Equalizer und der Kompressor statt mit Baumarkt-Strippen über einen zweiten Niagara 5000 und Audioquest-Kabel mit Strom versorgt und mit unveränderten Einstellungen weitere Files produziert. Sie möchten wissen, ob und, wenn ja, wie sich die saubere Energie klanglich bemerkbar macht? Ich verrate es Ihnen auf jeden Fall nicht. Da müssen Sie schon selber hören. Dankenswerterweise hat uns Sebastian Müller erlaubt, einen Titel und den Auszug aus einem zweiten in jeweils zwei Versionen zum kostenlosen Download bereitzustellen: In der ersten Version erhalten die Mastering-Tools ihren Strom über die einfache Standard-Verkabelung, bei der zweiten Variante sorgen Niagara und Co. dafür, dass der Strom weitestgehend von hochfrequentem Schmutz und Einstreuungen frei ist.
Kleiner Tipp: Unabhängig von der Qualität Ihrer digitalen Wiedergabekette klingt es besser respektive sind die Unterschiede deutlicher zu vernehmen, wenn Sie die Files auf eine Festplatte herunterladen statt sie zu streamen.
Allen, die mehr über die technische Seite der „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik wissen möchten, empfehle ich, noch ein bisschen weiter zu hören. Im Interview – das über weite Strecken wie ein Monolog anmutet – erläutert Garth Powell seine Entwicklungen und die ihnen zugrunde liegenden physikalischen Zusammenhänge. Die teils recht anspruchsvollen Ausführungen dürften auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, dass Garth Powell und seine Kreationen auf wissenschaftlichen Grundlagen fußen und nicht das geringst mit Esoterik zu tun haben.
Herstellerangaben
Audioquest Niagara 5000
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Herstellerangaben
Audioquest Thunder
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Herstellerangaben
Audioquest Monsoon
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Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Studio
cs mastering
|
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---|---|
Anschrift | Christoph Stickel Webgasse 22 1060 Wien Österreich |
Telefon | +43 660 9360050 |
christoph@csmastering.de | |
Web | csmastering.de |
PS: Immer mal wieder werden wir gefragt, ob man die Musik-Dateien nur auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen. Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.
Studio
cs mastering
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Anschrift | Christoph Stickel Webgasse 22 1060 Wien Österreich |
Telefon | +43 660 9360050 |
christoph@csmastering.de | |
Web | csmastering.de |
Genau so ungewöhnlich wie die Überschrift ist dieser Test: Audioquests mit dem Statement in High Fidelity ausgezeichnete „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik in Kabeln und Stromaufbereitern muss im CSM-Studio zeigen, ob sie dort ebenso positiv auf den Klang Einfluss nimmt wie in einer Hifi-Kette. Das Beste: Sie können selbst hören und entscheiden!
CSM steht für Christoph Stickel Mastering. Der vielfach ausgezeichnete Toningenieur und Dozent am Erich-Thienhaus-Institut – besser bekannt als Ort der Tonmeisterausbildung der Hochschule für Musik in Detmold –, der Musikhochschule München, der ARD.ZDF Medienakademie und des SAE-Instituts kann in seiner Referenzliste unter vielen anderen auf so illustre Namen wie Keith Jarrett, Mariss Jansons mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, Yellow, John Williams und Anne-Sophie Mutter mit den Wiener Philharmonikern, John Scofield, Sir Simon Rattle, Die Ärzte, Seal, Sergiu Celibidache, Friedrich Gulda, Conchita mit den Wiener Symphonikern, No Angels und auch auf einen Star-Wars-Soundtrack verweisen. In meiner rein subjektiven Auswahl dürfen natürlich auch die Sechs-LP-Box Exclusively For My Friends von Oscar Peterson und DePhazz' Garage Pompeuse nicht fehlen. Christoph Stickel sorgte bei dem von mir produzierten Reissue und der Aufnahme von sommelier du son für den klanglichen Feinschliff: eine ungeheuer angenehme Zusammenarbeit, deren Ergebnis Sie zumindest in Auszügen unter den oben markierten Links kostenlos herunterladen können.
Auch nach der Wiederveröffentlichung einer Reihe weiterer klanglich gemeinsam behutsam aufbereiteten MPS-Alben treffe ich Christoph Stickel immer mal wieder, sei es zum Austausch über technische Entwicklung in der Pro- oder Hifi-Szene, kleinere neue Projekte oder zu eher privaten Gesprächen inklusive der Erkundung typischer Wiener Beisl. Während unserer ersten gemeinsamen Produktionen arbeitete Christoph Stickel noch als Senior Mastering Engineer im renommierten MSM-Studio in München. Vor einigen Jahren gründetet er dann CS-Mastering und richtete sich sein Studio im 6. Bezirk in Wien ein. Und dort störten ihn bei seiner Arbeit immer mal wieder Knackser in seiner Wiedergabekette, die durch das Einschalten anderer Geräte im Haus verursacht worden sein dürften. Er plante, diesem Übel mit dem Einsatz von Furman-Netztechnik zu begegnen. Die Firma genießt vor allem im Veranstaltungs- und Studio-Sektor einen hervorragenden Ruf. Nicht zuletzt deshalb beschäftigte sich Bert Seidenstücker vor etwa sieben Jahren an dieser Stelle mit einem Furman-Power-Conditioner für den Einsatz in Hifi-Anlagen und war davon so überzeugt, dass er den Elite 16 Power Factor Ei nach dem Test erwarb.
Wie ich im Interview mit Garth Powell über die von ihm für Audioquest konzipierte „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik erfuhr, war er zuvor für die Entwicklung der Furman-Netz-Conditioner verantwortlich. Da drei meiner Kollegen und ich seit einigen Jahren rundum zufrieden Audioquests Niagara 5000 samt den entsprechenden Kabel verwenden, lag es nahe, Christoph Stickel Garth Powells neuste Kreationen statt seinen früheren Schöpfungen für Furman zu empfehlen. Als dann kurz darauf Rob Hay, Audioquests Marketing Director für Europa, und Richard Drees, Sales Director für Deutschland, zu Besuch waren, um die fantastischen Mythical-Creatures-NF-Kabel vorzustellen, fragte ich, ob sie Interesse an einem Test ihrer Stromversorgungskomponenten in einem Mastering-Studio hätten. Spätestens nachdem sich Richard Drees durch die Referenzliste auf der CSM-Website geklickt hatte, war ein Besuch in Wien beschlossene Sache. Grob geplant war ein Termin vor oder nach der diesjährigen High End.
Wirklich überrascht war ich dann, als der Plan konkrete Formen annahm: Richard Drees hatte vor, direkt nach der Show in München gemeinsam mit Garth Powell nach Wien zu reisen. Da Kabel und Netzfilter schon vorausgeschickt worden waren, und ich mir die Geschichte nicht entgehen lassen wollte, holte ich die beiden ab und wir fuhren dann gemeinsam Richtung Osten – unter anderem eine hervorragende Gelegenheit, mal wieder mit Schlagzeuger und (Free) Jazz-Fan Garth Powell über seine aktuellen musikalischen Projekte zu reden: Er hatte die Rohversion eines kürzlich im großen Aufnahmeraum A des legendären Capitol-Studios mit seinem Trio eingespielten Albums im Gepäck.
Im CSM-Studio stellten und legten Garth Powell, Richard Drees und Christoph Stickel dann erst einmal einen Niagara 5000 sowie Monsoon- und Thunder-Kabel bereit, um schnell für die Aktivmonitore Kii THREE BXT, den Antelope Mastering AD/DA-Converter Eclipse und die Maselec Mastering Console, die die Vorverstärkerfunktion übernimmt, von der – wie der Studioinhaber sie nannte – Baumarkt-Verkabelung auf die von Audioquest wechseln zu können. Garth Powell achtete darauf, dass der Niagara während des Hörens mit den Billigstrippen nicht mit dem Netz verbunden war, da er einen Teil seiner Wirkung auch dann entfaltet, wenn er ledig parallel zu den aktiven Geräten angeschlossen ist. Nun hörte erst Christoph Stickel ein paar kurze Auszüge aus seinen aktuellen Produktionen, dann hatten seine Besucher dank Streaming die freie Auswahl. Ich wollte gern wissen, wie sich der Anfang des ersten Satzes von Mahlers Symphony Nr. 3 in der Interpretation des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks unter Mariss Jansons – ein Tipp Helmut Baumgärtners, auf den ich seit dem Test des Stealth immer wieder gerne zurückkomme – an dem Ort anhört, wo das Album gemastert wurde.
Um es kurz zu machen: Es klingt unbestreitbar ein ganzes Stück besser, wenn die Wiedergabe-Elektronik des Studios ihren Strom über den Niagara 5000 und die Audioquest-Kabel bezieht. Drei der Anwesenden hatten mit diesem Ergebnis gerechnet, Christoph Stickel hingegen wirkte fast ein wenig geschockt: Er mühe sich mit seinem Equipment, den Aufnahmen zu mehr Raum und Luft zu verhelfen, sie durchsichtiger und gleichzeitig druckvoller zu gestalten und müsse nun hören, dass er in den meisten Fällen mehr erreicht habe, als er zuvor über seine Wiedergabekette hatte wahrnehmen können. Er hat dann noch in einige wohlvertraute Projekte mehr hineingehört, als er vor dem Wechsel auf Garth Powells Entwicklungen angespielt hatte, und war bei jedem der bekannten Titel von den Veränderungen dank des sauberen Stroms vom Ergebnis auf's Neue positiv überrascht. Ein Teilziel wäre also erreicht: Im CS-Mastering-Studio kann der Inhaber nun noch genauer erkennen, was er mit seinem Equipment bewirkt.
Im zweiten Teil unseres Tests ging es darum, den Einfluss einer optimierten Stromversorgung auf das Mastering-Equipment zu hören und zu dokumentieren: Christoph Stickel hatte vor nicht allzu langer Zeit das zweite Album der Sebastian Müller Band gemastert und sich natürlich Notizen zu den Einstellungen der verwendeten Geräte – dem rein analogen, dynamischen Mastering-Equalizer LISA von Tomo Audiolabs, SPLs Röhren-Kompressor IRON und Maselec Precision Stereo Equalizer MEA-2 – gemacht. In einem ersten Schritt justierte er sorgfältig alle Werte wie beim damaligen Mastering ein und erstellte aus dem Ausgangsmaterial mit den bewährten klanglichen Veränderungen neue Files. Dann wurden die Equalizer und der Kompressor statt mit Baumarkt-Strippen über einen zweiten Niagara 5000 und Audioquest-Kabel mit Strom versorgt und mit unveränderten Einstellungen weitere Files produziert. Sie möchten wissen, ob und, wenn ja, wie sich die saubere Energie klanglich bemerkbar macht? Ich verrate es Ihnen auf jeden Fall nicht. Da müssen Sie schon selber hören. Dankenswerterweise hat uns Sebastian Müller erlaubt, einen Titel und den Auszug aus einem zweiten in jeweils zwei Versionen zum kostenlosen Download bereitzustellen: In der ersten Version erhalten die Mastering-Tools ihren Strom über die einfache Standard-Verkabelung, bei der zweiten Variante sorgen Niagara und Co. dafür, dass der Strom weitestgehend von hochfrequentem Schmutz und Einstreuungen frei ist.
Kleiner Tipp: Unabhängig von der Qualität Ihrer digitalen Wiedergabekette klingt es besser respektive sind die Unterschiede deutlicher zu vernehmen, wenn Sie die Files auf eine Festplatte herunterladen statt sie zu streamen.
Allen, die mehr über die technische Seite der „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik wissen möchten, empfehle ich, noch ein bisschen weiter zu hören. Im Interview – das über weite Strecken wie ein Monolog anmutet – erläutert Garth Powell seine Entwicklungen und die ihnen zugrunde liegenden physikalischen Zusammenhänge. Die teils recht anspruchsvollen Ausführungen dürften auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, dass Garth Powell und seine Kreationen auf wissenschaftlichen Grundlagen fußen und nicht das geringst mit Esoterik zu tun haben.
Herstellerangaben
Audioquest Niagara 5000
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Herstellerangaben
Audioquest Thunder
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Herstellerangaben
Audioquest Monsoon
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Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Studio
cs mastering
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Anschrift | Christoph Stickel Webgasse 22 1060 Wien Österreich |
Telefon | +43 660 9360050 |
christoph@csmastering.de | |
Web | csmastering.de |
PS: Immer mal wieder werden wir gefragt, ob man die Musik-Dateien nur auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen. Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.
Das Metallica-Team hat sich Pro-Ject als Partner für einen Plattenspieler im Metallica-Stil ausgewählt. Pro-Ject Audio Systems kann nun stolz den neuen Metallica-Plattenspielervorstellen. Der Metallica-Plattenspieler setzt unsere Tradition der Zusammenarbeit mit Künstlern fort.
Pro-Ject hat die Oberfläche dieses Decks mit einer Metallkontur in Hochglanz-Spiegelfinish versehen, die dem Player sein unverwechselbares Aussehen verleiht. Der S-Shape Tonarm ist mit einem abnehmbaren SME-Headshell ausgestattet, um einen schnellen Tonabnehmerwechsel zu ermöglichen. Der Plattenspieler wird mit unserem Pick it S2 C-Tonabnehmer vorjustiert ausgeliefert. Die Auflagekraft und das Anti-Skating sind flexibel einstellbar und machen den Metallica Limited Edition Turntable zu einer echten audiophilen Investition.
Der Glasteller ist ein schweres, resonanzfreies De-sign. Die hohe Masse des Glastellers sorgt für präziseste Abspielgeschwindigkeiten und ermöglicht freie Sicht auf den atemberaubenden Plattenspieler mit all seinen hochwertigen Teilen und seiner unglaublichen Verarbeitungsqualität – ganz ohne Kunststoff- oder Leichtbaukonstruktionen. Der Aluminium-Subteller ist eines unserer begehrtesten Upgrade-Teile, gehört aber beim Metallica Limited Edition Turntable zur Standardausstattung! Der diamantgeschliffene Subteller und Pulley können mit viel besseren und höheren Toleranzen bearbeitet werden. Der Aluminium-Subteller verleiht dem gesamten Plattenteller und Antriebssystem mehr Masse, was zu einer zusätzlichen Dämpfung von Geräuschen und unerwünschten Resonanzen führt. Die verbesserten Toleranzen bei der Produktion erhöhen die Drehzahlgenauigkeit. Die zusätzliche Masse und die hochpräzisen Durchmesser des Pulleys und des Subtellers verbessern die kurzfristig auftretenden Geschwindigkeitsschwankungen, auch Wow & Flutter genannt. Der Metallica Plattenspieler verfügt über höhenver-stellbare, robuste Metallfüße, die eine ebene Positionierung gewährleisten,
In typischer Pro-Ject-Tradition wird die Motordrehzahl elektronisch präzisionsgesteuert und garantiert genaueste und stabilste Geschwindigkeiten. Der Wechsel zwischen diesen erfolgt ganz einfach auf Knopfdruck. Mit dem mitgelieferten Rundriemen für 78 U/min kann man auch seine Schellackplatten hören. Der 8,6“ S-Shape Aluminium-Tonarm wird mit einem abnehmbaren SME-Headshell geliefert. Mit dem SME Headshell können Sie die Tonabnehmer schnell und einfach austauschen. Das Tonarmlager und die Tonarmbasis sind komplett aus Aluminium gefräst. Sie werden in diesen wichtigen Teilen keine Kunststoffkomponenten finden. So spielt der Metallica Limited Edition Plattenspieler die Vinyl-Sammlung mit akkurater Geschwindigkeit, Genauigkeit und Konsistenz ab.
Der Pro-Ject Metallica Turntable ist ab August 2022 über den Pro-Ject Fachhandel lieferbar. Die unverbindliche Preisempfehlung inkl. Tonabnehmer Pick it S2 C knapp 1.500 Euro
Besondere Merkmale
Herstellerangaben
Pro-Ject x Metallica
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Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Mit dem HA-300MK2 präsentiert Cayin den Nachfolger des legendären HA-300: einen transformatorgekoppelten Röhren-Amp im zweiteiligen Gehäuse-Design für den Einsatz mit Lautsprechern und hochwertigen Kopfhörern. Selektierte 300B-DHT-Ausgangsröhren versprechen hohe Linearität und holografische Präsenz.
Ein optisches Highlight stellt das zweiteilige Gehäuse-Design dar, das durch versilberte Teflon-Kabel aneinander gebunden ist. Die hochwertigen Leitungen stecken in Lock-On-Schnellverschlüssen aus Kupfer. Abnehmbare Gitter schützen die hochwertigen Röhren zudem vor mechanischer Beschädigung. Selbstverständlich lassen diese sich schnell und einfach installieren oder entfernen. Das spezielle Gehäuse-Design hat aber nicht nur kosmetische Gründe. Durch die mehrstufige, röhrengeregelte Stromversorgung werden Interferenzen bei der Signalverstärkung effektiv auf ein Minimum reduziert. Zugleich wird die Stromversorgung für alle Schaltungen optimiert. Geschirmte, hochwertig verarbeitete und versilberte Innenleiter minimieren Störungen bei der internen Signalführung. Die in diesem Zusammenhang zu nennende Punkt-zu-Punkt-Verkabelung gewährleistet die Einhaltung kürzester Signalwege, was sich in einer gesteigerten Transparenz und Auflösung in der Wiedergabe darstellt. Der hochpräzise, elektronische Pegelsteller mit seinem 41-stufigen ALPS-Potentiometer verspricht eine rauscharme und feinjustierbare Lautstärkeregelung.
Der Name Cayin steht für die Entwicklung hochwertigster Kopfhörerverstärker wie kaum eine andere Marke. So fällt der neue HA-300MK2 selbstverständlich ebenfalls in diese Kategorie. Im Detail handelt es sich um einen transformatorgekoppelten Röhrenverstärker mit Single-Ended-Trioden-Class-A-Schaltung. Ein streng selektiertes Paar 300B direkt geheizter Trioden-Ausgangsröhren (DHT) und zwei ebenfalls selektierte 6SN7-Treiberröhren garantieren eine adäquate Verstärkung. So ist es möglich, sowohl den asymmetrischen als auch den symmetrischen Betrieb in derselben Schaltung zu gewährleisten. Sämtliche verstärkten Signale werden über Ausgangstransformatoren sowohl für asymmetrische Kopfhörer und solche mit symmetrischen XLR-4- und 4,4-Millimeter-Anschlüssen bereitgestellt. Über den XLR4-Ausgang werden Signale direkt und unverändert vom Ausgangstransformator geliefert. Die 4,4-Millimeter-Variante stellt dagegen eine pegelangepasste, rauschärmere und leistungsärmere Alternative dar. Selbstverständlich mit gleicher Audioleistung, das prädestiniert sie für den Anschluss mobiler Kopfhörer.
Ein wichtiger Punkt bei Kopfhörern: die Impedanz. Ein Widerstandswert, der immer vom Wandlungsprinzip, der Bauart und dem Anwendungszweck des jeweiligen Headphones abhängt. Kopfhörer für den mobilen Einsatz sind meist auf niedrige Impedanz getrimmt. So können sie auch an leistungsschwächeren Zuspielern betrieben werden. Im hochwertigen HiFi-Segment angesiedelte Modelle sind in der Regel hochohmig. Sie lösen in der Regel feiner auf, verlangen dem Verstärker aber auch deutlich mehr Leistung ab. Der HA-300MK2 kombiniert beides. Sein Impedanzbereich reicht von 8 Ohm bis 600 Ohm. Die Kopfhörerimpedanz wird dabei in drei Bereiche unterteilt: Low (L) gilt für Modelle von 8 bis 64 Ohm, Mid (M) für Kopfhörer zwischen 65 und 250 Ohm und High (H) für Headphones bis zu einem Widerstand von 600 Ohm. Der zutreffende Impedanzbereich wird über den kleinen Kippschalter oberhalb des XLR4-Ausgangs gewählt. Der HA-3000MK2 bietet für jede gewählte Einstellung ein anderes Leistungsspektrum. Dieses differiert aber auch in Abhängigkeit der Röhren-Betriebsart und des gewählten Ausgangs: Symmetrische Buchsen werden mit etwas höher Leistung beliefert als unsymmetrische Outputs. Diese Vielfältigkeit erfordert die Entwicklung komplexer Mehrfachwicklungs-Ausgangstransformatoren.
Der HA-300MK2 ist ein kombinierter Kopfhörer- und HiFi-Verstärker, der sich ebenso für das Zusammenspiel mit hochwertigen Lautsprechern eignet. Ist das gewollt, schiebt man einfach den kleinen Kippschalter links der Lautstärkeregelung auf die gewünschte Position. Von nun an gibt der HA-300MK2 seine Signale über die beiden rückwärtig platzierten und großzügig dimensionierten Schraubklemmen aus. Angeschlossene Schallwandler werden hier mit einer Leistung von zweimal 8 Watt angetrieben. Klingt vielleicht wenig, sorgt aber für reichlich Pegel an Lautsprechern mit höherem Wirkungsgrad. Neben besagten Ausgängen befinden sich ein Paar Line-Eingänge und ein Paar symmetrischer XLR-Eingänge. Der symmetrische Eingang wird dabei durch ein Paar Eingangsüberträger auf die asymmetrische Signalausgabe gewandelt. Per Zeigerausschlag geben zwei VU-Meter rechts des Kippschalters Auskunft über den aktuell anliegenden Pegel.
Das im separaten Gehäuse untergebrachte Netzteil des Cayin HA-300MK2 erfordert einen speziell gefertigten Ringkerntransformator. Der wiederum enthält mehrere Wicklungen zur Versorgung verschiedener Verstärkungsstufen: Vier NOS RCA 22DE4 Gleichrichterröhren verantworten beispielsweise die Wandlung eingehender Energie in Gleichstrom. Das gewährt eine möglichst saubere Versorgung bei zugleich niedrigsten Störungen in der Verstärkerschaltung. Besagte Röhren versprechen eine Lebenserwartung von fünf bis zehn Jahren in Kombination mit dem Cayin HA-300MK2.
Zwischen den kritischen Röhrenkomponenten, dem Chassis-Mainframe und den Röhrensockeln befinden sich speziell angefertigte Silikongel-Dämpfer. Diese Anti-Schock-Puffer beseitigen eventuelle Mikrofonie-Effekte der 300B-Röhren effektiv. Auch im Zusammenspiel mit sensibleren Kopfhörern wird so eine ruhige, realistische Wiedergabe sichergestellt. Klangschädigende Störungen werden durch die verstärkte Abschirmung der Transformatoren zudem nahezu ausgeschlossen. Eine 60-sekündige Startverzögerungsschaltung dient dem Schutz der Schaltkreise und der Röhren. Zugleich werden Knackgeräusche beim Einschalten auf ein Minimum reduziert.
Der Cayin HA-300MK2 ist ab sofort und mit schwarzer Front verfügbar. Eine Variante mit silberfarbener Front wird ab August 2022 lieferbar sein. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 5.480 Euro.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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---|---|
Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
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Heute steht zuerst ein Ausflug auf die Hifideluxe an, danach berichte ich über meine Highlights in der Halle 4 der HIGH END. Dort konnte man die ganze Bandbreite unserer Branche erleben, von audiophil grenzwertig, dafür aber optisch ein Hingucker, bis zu kostspieligem Nobelhifi. Und Dirk Sommer beschreibt den neuen Plattenspieler von Wilson Benesch.
An meinen ersten Bericht über das Atrium 4.2 auf der HIGH END schließt sich die Hifideluxe im Schwabinger Marriott Hotel nahtlos an: Bis auf wenige Ausnahmen können Leute mit kleinem Portemonnaie eigentlich gleich weg bleiben, bestünde nicht das Interesse, solche Rolls Royce, Aston Martin und Bugattis der Audioszene einmal zu erleben. Hierzu bietet die Hifideluxe Gelegenheit und auch sehr gute akustische Bedingungen. Die meisten Präsentationen fanden, leicht zu finden, in den Studios und Salons im der ersten Ebene statt. Für die Vorführungen in den Hotelzimmern der Etagen 1, 2, 3, 5 und 7, wo jedoch jeweils nur wenige, maximal vier Ausstellungsräume anzutreffen waren, durfte man etliche Meter durch die stark gedämmte Flure des Hotels laufen, immer mit einem leichten Gefühl von Einsamkeit und der Unsicherheit, ob man hier wohl richtig sei. Umso überraschter war ich stets, wenn ich die Ausstellungsräume betrat. Anders als auf den Fluren waren hier doch etliche Hifi-Fans anzutreffen. Ich habe beinahe alle Vorführungen besucht und so gingen vier Stunden schnell um. Begonnen habe ich bei FM Acoustics, wo es, und das bin ich von dieser Nobelmarke aus Zürich nicht anders gewohnt, in dem großen Raum sehr gut klang. Manuel Huber kreiert einfach hervorragende Komponenten, die klanglich und auch von ihrer Ausstattung etwas Besonderes, ja einzigartig sind. Das Stereopaar Lautsprecher wurde durch neue Subwoofer unter ihnen, sozusagen als Sockel, erweitert. Erstaunlich, wie klein die FM-Acoustics Class-AB Mono-Endstufe FM 108 mit ihren 100 Watt ist, die den mächtigen, aber impedanzstabilen Achtzehnzöller im Subwoofer antrieb. Die Ankopplungsfrequenz von 50 Hertz wurde in der aktiven Weiche – auf dem Foto neben der FM 108 – generiert. Die Musik spielte mal von einem Plattenspieler von Vertere Acoustics, mal von einem Transrotor.
Der nächste Besuch galt der Präsentation der beiden ungarischen Marken Poporiacoustics und 72 audio. Zu hören waren die Popori Elektrostaten WR1. Als Hochtöner arbeiten in ihnen drei Bändchen, die seitlich im Rahmen übereinander eingelassen sind. Wer mag, kann die Bändchen durch ein elektrostatisches Hochtonelement mit sehr leichter Membran zur XR1 ausbauen. Das Paar WR1 kostet 43.120 Euro. Spannend fand ich die kleinen Audio-Komponenten von 72audio. Als Tonquelle diente ein restaurierter Dual mit Reibradantrieb und dem 72audio 12-Zoll-Tonarm für 3600 Euro. Das MC-System erhielt seine Verstärkung durch einen Step-Up für 1600 Euro und eine Phono Stage für 2600 Euro. Der AMP mit 30 Watt je Kanal kostet 3600 Euro. Leider noch ein Prototyp war der passive Lautstärkesteller mit Eingangswahlschalter von 72audio. Der Pegel wird hier über Autotransformer geregelt, eine ungewöhnliche Lösung, die neugierig macht. Der nachfolgende Verstärker muss eine Eingangsimpedanz von mindestens 50 Kiloohm aufweisen.
Acapella Audio Arts war mein nächstes Ziel, und lieber Leser oder liebe Leserin, für mein Empfinden war die Vorführung der neuen 2,47 Meter hohen Hyperion am Acapella Verstärker das Beste in den vier Tagen, was ich an Lautsprechern erleben konnte. Man muss berücksichtigen, dass dieser Raum mindestens 15 wenn nicht über 20 Meter tief war und somit Bedingungen herrschten, die es woanders nicht gab. Auch einigen Lautsprechern auf der HIGH END traue ich noch besseren Klang zu, wenn die Umgebung stimmt. Dennoch, das hier war toll. Nie habe ich „Children of Sanchez“ mit solch intensiver Dynamik bei den Bläsern, solcher Lebhaftigkeit bei Stimme und Gitarre und soviel Transparenz und Wucht im Bass gehört. Auf meine Frage an Richard Rudolph, wie groß der Ballsaal zuhause denn sein müsse, um die Hyperion so zu erleben, verriet er mir, dass er diesen Lautsprecher auf eine Raumgröße ab 30 Quadratmeter abgestimmt habe. Man müsse sie dann nur mehr zueinander gerichtet abstrahlen lassen. Der Acapella-Vollverstärker-Prototyp arbeitet in seiner Endstufe mit KT-88, denen jedoch ein Transistor-Booster nachgeschaltet ist, um die benötigte Leistung zu generieren.
Nächster Halt: Audio Note. Hier empfing mich fetzige Musik mit anständig Pegel und an den zentralen Tisch mit der für die Musik aufgebauten Elektronik von Audionote war kein Herankommen. Erst einige Minuten später konnte ich Audio Notes Neuheiten fotografieren. Es handelte sich um Vorserienmodelle des neuen CD-Players und eines dazu passenden D/A-Wandlers mit externer Stromversorgung. Der Ladder-DAC arbeitet mit CD-Auflösung und rechnet über S/PDIF zugeführte Highres-Dateien auf 16 /44,1 runter. Eine Röhrenausgangsstufe sorgt für die Musikalität, die die gesamte Anlage unter Beweis stellte. Die Audio-Note-Zwei-Wege-Lautsprecher mit Feldspulen-Antrieb für beide Chassis feierten hier ihre Premiere. Man hatte sich etwas besonderes einfallen lassen. Kein geringerer als der Cellist Vincent Bélanger demonstrierte, was die Audio Note-Anlage kann. Zuerst musizierte er solo auf seinem Cello. Ich saß zwei Meter vor ihm auf dem besten Platz, weil ich knapp fünfzehn Minuten auf dieses Event gewartet hatte und freute mich über diesen Genuss. Dann startete Vincent Bélanger eine Eigenkomposition über Audio Note, aus linkem und rechtem Lautsprecher hörte man Cello. Er begann dazu zu spielen, und es war erstaunlich, wie harmonisch Reproduktion und Live miteinander verschmolzen. Für mich war dies eine gelungene Demonstration für die Wirklichkeitsnähe dieser Audio-Note-Anlage.
Danach besuchte ich Thomas Kühn und sein Audioplan. Seine Kontrast VI führte er erwartungsgemäß mit Jadis Komponenten vor. Als Verstärker war ein Jadis JA30/KT170 im Einsatz, der mit diesen Leistungsröhren 50 Watt je Kanal leistet und so ein geeigneter Mitspieler für die Kontrast mit ihren 85 Dezibel Wirkungsgrad ist, die in ihrer Urversion in den 80er Jahren entstand. Eine derartige Produktkonstanz und Produktpflege ist selten und zeugt von einem bereits damals musikalisch stimmigem Konzept. Völlig unspektakulär mit großer Bühne und gleichzeitig mit angenehmem wie detailliertem Klangbild konnte der Zuhörer hier die Musik genießen. Daran beteiligt waren auch die neuen Kabel der Audioplan Ultimate-Linie. Faraday taufte Thomas Kühn die handgefertigten LS-Kabel. Ebenso von Hand entstehen die Ampére-Stromkabel und die Maxwell-Signalleitungen in Cinch oder XLR. Ihre Farben sind rot, blau und schwarz. Jadis hatte rechtzeitig zur Show seinen mit 300B Röhren bestückten Vollverstärker fertiggestellt, der 2 x 10 Watt liefert.
Bei Ubiqaudiolab traf ich die von mir vor Jahren getestete Lautprecherbox UbiqAudio One wieder, allerdings nur als Reminiszenz, denn inzwischen hat sich die Firma aus Ljubljana als Ubiqaudiolab neu formiert und fertigt leider nur teuerstes HIGH END, das jedoch ungemein bestach. Ach, hätte ich doch mehr Geld und einen entsprechenden Hörraum! Hier sind die Optik und die Verarbeitung für mein Empfinden grandios.
J-M-F Audio aus Frankreich hatte drei Neuheiten zu bieten. Die neue Phonostufe PHS 7.3 war im Einsatz, die PHS 7.2 mit nur zwei statt drei Eingängen konnte ich rückseitig fotografieren. Der Power-Conditioner PCD 102 hat bei zwei unabhängigen Filterstufen sechs Ausgänge. Weitere J-M-F Komponenten waren gegenüber ihren Vorgängern modellgepflegt.
An der Kroma Turandot kam die Musik von einer Technics Bandmaschine, die das Rohsignal an das RMD-Tape-Preamp-Duo weitergab. Wadax und The Gryphon waren auch mit im Spiel. Das Rack kam von Artesania Audio. In der anderen Anlage konnte man die Kroma Mimi und Kroma Thäis Extreme kennen lernen.
Im Foyer hatte Live Act Audio einen Stand aufgebaut und zeigte unter anderem dieses originelle Lautsprecherset mit externer Weiche von Guerilla Audio für 950 Euro mit der Option zur Individualisierung in vielen Details. Kein Kitsch, sondern hörenswert. In einem Hotelzimmer im fünften Stock wurde vorgeführt.
Bei Omega Audio Concept aus Treviso gefiel mir dieses Dreier-Set für 32.000 Euro:
Total Dac zeigte seine bekannte Qualität. Die neuen Lautsprecher d100 bekommt man zu einem Paarpreis von 15.000 Euro oder mehr bei individuellen optischen Wünschen.
Dieter Mallach imponierte wieder einmal in einem normalen Hotelzimmer mit seinen bekannten Lautsprechern und Röhrenverstärkern. Im Zimmer nebenan durfte man seinen neuen, gigantischen Kopfhörerverstärker Head Amp Five mit unterschiedlichsten hochkarätigen Kopfhörern ausprobieren. Eine seiner Fähigkeiten ist die variable Einstellung der Vorspannung für elektrostatische Kopfhörer, die sich sogar innerhalb eines Markenportfolios unterscheiden kann. Gewicht: 24 Kilogramm.
Die Geräte des Elektronik-Hersteller ATM Audio aus dem spanischen Valencia werden aus massivem Aluminium gefertigt, und kurze Signalwege sind Konzept.
Analog Domain Audio aus Taufkirchen zeigte den D/A-Wandler DAC1V und den Verstärker M750 an den eigenen Lautprechern Aura.
Die Eisenguss-Skulpturen von Jern machten ganz schön Pegel. Das rote Paar mit Subwoofer im Sockel des passenden Ständers kostet komplett knapp 4.000 Euro.
Ich mag diesen Lautsprecher aus Ungarn sehr, der leider noch keinen Vertrieb in Deutschland hat. Bereits vor drei Jahren habe ich die Bayz Audio hier gehört. Sie strahlen rundum ab. Die zwei sichtbaren Chassis arbeiten jeweils auf die Röhren, die rückseitig Bassreflex-Öffnungen besitzen, genau gesagt sind es also zwei Gehäuse. Das schwarze Element zwischen den beiden Tiefmittelton-Treibern ist der patentierte Hochtöner von Firmenchef Zoltán Bay. Je nach Material der Röhren kosten die Courante 2.0 ab 37.000 Euro pro Paar. Bei der Klangqualität wäre es schade, wenn man sie hierzulande nirgends hören und kaufen könnte.
von Seawave Acoustic aus Seoul wurden die große AM 34 und die kleine rote AM 23 vorgeführt. Die blaue Aletheia II war nur zu besichtigen. Tolle Verarbeitung und toller Klang – ein Importeur ist in Sicht.
Im Hörraum 118 dieser Hifideluxe erlebte ich eine echte Überraschung: Trotz widriger akustischer Umstände – das Hotel hatte den Teppich entfernt, so dass der Raum beim Händeklatschen ein Echo erzeugte – tönte die große und leider 220.000 Euro teure ProjectENA aus Griechenland fantastisch. Auch die Leute des griechischen Digital-Spezialisten Ideonaudio, mit denen ich mich danach auf der HIGH END traf, waren von diesem ProjectENA-Prototypen angetan. Ob er jemals in Serie geht, bleibt fraglich. Schön wär´s und verdient hätte es sein Entwickler Ilias Mavroeidakos.
Zurück auf der HIGH END treffe ich in Halle vier zuerst auf den Gemeinschaftsstand von Børresen, Aavik und Ansuz als Audio Group Denmark. Da sind wir gleich wieder im Nobel-Segment. Die Produkte der drei Marken, Sie kennen vieles aus Testberichten bei Hifistatement, sind enorm gut aber auch knackig teuer. Gleich am Eingang eines der Vorführräume sah man ein Sortiment Sparkz Untersetzer, die je nach Aufwand und Preis ihre musikalische Wirkung zeigen. Die kleinen Børresen 01 wurden vom neuen Vor- und Endverstärker der neuen 880-Linie angetrieben. Lars Kristensen, der dieses Setup vorführte, zeigte mir den neuen Chassis-Korb aus Zirkonium, entstanden per 3D-Drucker, Kostenpunkt je Stück etwa 3000 Euro. Im zweiten Raum musizierte die
Børresen Standbox. Der neue Integrierte Vollverstärker I-880 war vor den Räumen zu bestaunen. Michael Børresen zeigte mir die neue Membran aus schachbrettartig verlegten 2-lagigen Karbonstreifen, was eine ausgezeichneter Steifigkeit bewirken soll. Neben dem kürzlich verliehenen Statement in High Fidelity-Award sieht man den eisenlosen Antrieb des Chassis mit seinem Silberring zwischen den Neodymium-52-Magnetringen.
Gegenüber war der Stand von laudiodinamica aus Turin. Hier zeigt Entwickler Gianluca Sperti sein durchdachtes Sortiment würfelförmiger Geräte, zum Teil mit JFETs aufgebaut. Die sieben Würfel auf dem Foto sind jeweils außen zwei BeCube Mono mit je 130 Watt an acht Ohm, daneben links BeCube Power mit drei separaten DC-Stromversorgungen für BeCube DAC (nicht im Bild), BeCube Line und BeCube Phono. Zu sehen sind weiterhin BeCube Headphone und The Sut, ein Step Up Transformer, den es in mehreren Ausführungen in Sachen Impedanz gibt.
Die Röhrengeräte von Tsakiridis Device sind bei uns über Audioplan zu bekommen. Im Fokus stand der Vollverstärker Reference mit im Design-Sockel integrierten Ausgangstrafos, vier KT 170 und vier ECC 81, Bluetooth, XLR und Cinch für 18.000 Euro sowie der neue Kopfhörer-Verstärker Erato mit EL84 zum Preis von 1162 Euro
Bei M2Tech, die in Deutschland aus wettbewerbsrechtlichen Gründen unter dem Namen des Firmeninhabers und Chefentwicklers Manunta bei Audionext zu haben sind, gab es einiges Neues. Bekannt ist die Rockstars-Serie, die komplett zu sehen war. Die vier neuen Modelle der EVO-linie gibt es nur direkt bei Audionext, nicht im Fachhandel. Es gibt den Evo Dac3, den Konverter Evo DDC3, den Evo Phono3 und den Evo Supply3 mit fünf Ausgängen und wählberer DC-Spannung von 5, 9, 12 oder 15 Volt. Vielversprechend wirkt die neue Class-A-Mono-Endstufe Larson von Marco Manunta.
Audio Analogue mit seinen musikalischen Bolliden ist auf der Suche nach einem Vertrieb in Deutschland.
Die imposanten Verstärker von Riviera Audio Laboratories teils Röhre, teils Transistor, teils Hybrid, ebenfalls aus Italien, sind eine Augenweide und haben einen Importeur im deutschsprachigen Raum in Österreich: hifi-welt.at
Ganz gelassen präsentierte HEM aus Polen seine drei Ferrum Geräte, denn das Geschäft läuft ausgezeichnet, wie mir Firmenchef Marcin Hamerla verriet. Er kündigte mir eine neue Hifi-Komponente an, über die ich aber noch nicht berichten darf, auch den Namen soll ich nicht verraten. Dafür zeigte er mir dieses Bord namens Serce – Aussprache ser-tsuh, was auf polnisch Herz bedeutet – das er künftig als OEM anderen Firmen zur Verfügung stellt. Serce ist laut HEM das erste modulare digitale Audio System und benötige keine weiteren ICs. Die drei aktuellen Ferrum Modelle kennen Sie ja aus den Tests bei uns. Über Kopfhörer durften sich Interessierte von der Klangqualität überzeugen.
Beyond Audio, Hifi Rose, in Deutschland im Vertrieb von AudioNext machte schon im Foyer auf sich aufmerksam. Originell ist die Bedienung des integrierten Verstärkers RA180, der symmetrische wie auch Cinch-Eingänge bietet und eine MC/MM-Phonostufe mit variabler Entzerrung mitbringt. Er bietet vier (!) mal 200 Watt Ausgangsleistung an acht Ohm, ist also bestens für Bi-Amping oder zwei Paar Lautsprecher geeignet. Gebrückt liefert er 400 Watt. Technisch handelt es sich um ein Class-AD Konzept mit modernen GaN-FETs. Bei uns schon bekannt sind die Streaming-DACs, hier der RS150B, dem man auch das Gesicht eines Tuners oder Leistungsverstärkers geben kann.
Mytek hat seinen Liberty DAC aktualisiert. Er heißt nun Liberty DAC II. Gleiches gilt für die Brookyn Bridge. Neu ist das Paar GaN-FET-Mono-Endstufen Empire mit je 1000 Watt an vier Ohm und 500 bei acht an den Wilson Audio Lautsprechern.
Acoustical Systems hatte zwei neue Tonabnehmer zu bieten, beide mit einem Timet-Titan-Gehäuse. Der Unterschied liegt in der Ausgangsspannung und damit der Masse des bewegten Elements. Nicht live aber in einer Videoanimation stellte AS einen neuen Plattenspieler vor. Für verwöhnte Liebhaber exzellenter Tonarme dürfte der neue Axiom Titan Grande Complication verlockend sein.
Der neue Hegel Vorverstärker P30A kostet knapp 8.000 Euro, die passende Endstufe H30A 18.000 Euro.
Drei neue Racks finden sich bei Quadraspire: Das SVTL, das breite SV3T und das Topmodell Signature.
Canor aus Italien hat sich in Deutschland beliebt gemacht und zeigte Einblick in die Geräte.
Purist AMI-Hifi präsentierte den großen Statement Musikserver/Stramer/CD-Player, das Topmodell einer großen Palette. Auffällig war das Vollaluminium-Gehäuse der Standbox, gefräst und gepresst aus einem Stück. Die eingebauten Chassis werden von vorn und hinten in dem Gehäuse verschraubt und verspannt.
Den I/50 Vollverstärker von Audio Research kann man farblich wunschgemäß anpassen.
Jan Sieveking modellte mit dem neuen geschlossenen Magnetostaten von Hifiman HE-R10P für 5500 Euro. Sein Wirkungsgrad 100 Dezibel, sein Gewicht 480 Gramm, sein Frequenzbereich 10 Hertz bis 60 Kilohertz, Impedanz 30 Ohm.
Mal was anderes: Auf einem der zwei Stände von Once herrschte sympathische Gelassenheit, und Musik ertönte aus diesem Objekt – sehr angenehm. Der zweite Stand im Nachbargang war voller Besucher.
Die musikalisch anspruchsvollste und sensibelste Vorführung und für mich auch die einzige, die mich wirklich berührte, erlebte ich bei Soundastic. An in Europa nicht zu bekommenden Lautsprechern aus den USA zeigte Wojciech Mazurkiewicz, Toningenieur und von Soundastic für diese Präsentation angeheuert, mit den neuen Reference Endstufen worum es wirklich geht. Die Stereo-Endstufen mit 2 x 140 Watt an
acht Ohm und XLR- wie Cinch-Eingängen kosten 6.000 Euro. Sie spielten hier zu zweit im gebrückten Modus. Nur ein Beispiel aus dem attraktiven Programm: Gavin Bryars´ Album Jesus' Blood Never Failed Me Yet, Titel 1 und Titel 5.
Boulder fügte seinem Portfolio den DAC-Vorverstärker hinzu. Hinter der abnehmbaren Blende finden sich drei Kopfhöreranschlüsse. Er kostet 8.850 Euro und bietet digitale und symmetrische Anschlüsse.
Weil die Tresor-artig verarbeiten Geräte von Soulnote aus Japan auch musikalisch überzeugen, erhielten die Vorstufe aktuell den Statement in High Fidelity-Award. Der wurde am ersten Messetag abends in festlichem Rahmen übergeben und ist auf den Fotos zu sehen. Folgende Gerät machen hier Musik: SACD-Spieler S-3 ver.2 oben links, Z-3 Netzwerk-Bridge, X-3 10 MHz Clock-Generator, D-3 D/A-Wandler, P-3 Vorverstärker und zwei M-3 Mononoblöcke. Schallwandler: Fink Team BORG
Ein Hersteller mit einzigartigem technischen Design ist Lampizator. Ich konnte kürzlich zwei Geräte dieser polnischen Marke in meinem privaten Umfeld erleben und freue mich auf weitere in den nächsten Wochen. Das einzigartige Röhren-Konzept von Lukasz Fikus gipfelt im neuen Horizon für über 50.000 Euro und beginnt beim Amber 4 ab 3500 Euro.
Wilson Benesch, eine Begegnung von Dirk Sommer: Auf den ersten Blick unterscheidet sich Wilson Beneschs auf der diesjährigen Messe gezeigte GMT-System® nicht von dem im Jahr 2019 vorgestellten. Firmenchef Craig Milnes berichtete aber, dass fast alle modularen Komponenten in der Zwischenzeit neu- oder weiterentwickelt worden seien: Ein neuartiger und radikal anderer Direktantrieb namens OMEGA Drive System agiere nun so präzise, dass die Sheffield Hallam University derzeit ein neues hochpräzisen Messverfahren entwickle um festzustellen, wie genau der Motor arbeitet, da er mit herkömmlichen Messverfahren nicht zu messen ist. Das LeVeL Isolation System wurde in Zusammenarbeit mit einem führenden Unternehmen für die Isolation optischer Messsysteme entwickelt. Dieses System bietet ein mikroprozessorgesteuertes pneumatisches System, das das GMT-System® von Vibrationen isoliert. Es ist völlig autonom und arbeitet mit mikroskopischer Präzision innerhalb von Millisekunden und bietet eine Isolierung bis zu 1,7 Hz vertikal und 7,5 Hz horizontal.
Das Piezo VTA System ermöglich die weltweit erste fernbedienbare Einstellung des VTAs. Es ist vollständig vom Hörplatz aus per App steuerbar und ermöglicht eine beispiellose Genauigkeit mit einer Einstellung innerhalb von 2,5 Mikrometern. Drei neue Tonarme werden für das GMT-System® erhältlich sein. Der Referenztonarm Graviton® verfügt über ein hochmoduliges, geometrisch optimiertes einteiliges Kohlefaserrohr. Wilson Benesch erhebt den Anspruch, dass der Graviton® der am stärksten gedämpfte und steifste Tonarm mit geringer bis mittlerer Masse sei, der jemals hergestellt wurde. Neben dem Graviton® werde ein Tonarm mit mittlerer Masse und ein Tonarm mit geringer Masse entwickelt. Alle drei Tonarmbaugruppen seien komplett mit Headshell- und Gegengewichtskomponenten ausgestattet, die mit modernsten Fertigungstechnologien additiv hergestellt würden. Es würden sowohl 3D-gedruckte Kohlefaser-Polymer-Komponenten als auch gesinterte, gewachsene Titankomponenten realisiert, die optimierte geometrische Formen aus der Luft- und Raumfahrttechnik aufwiesen und damit einen neuen Maßstab in Bezug auf die Leistung in der Branche setzten. Das GMT-System wird voraussichtlich im ersten Quartal 2023 lieferbar sein. Preise wurden noch nicht genannt.
Wie üblich nehme ich Sie ohne weitere Umschweife mit auf den zweiten Teil meines Messerundgangs. Die zu Beginn des ersten Teils gestellte Frage ist zum Messeende beantwortet worden. Alle Hersteller waren in der Pandemiezeit unglaublich produktiv. Bei so vielen Neuheiten haben wir selbst mit drei Redakteuren das ein oder andere übersehen.
Im Vertriebsraum von WOD treffe ich praktischerweise wie alljährlich auch gleich auf Johnnie Bergmann und seine Plattenspieler. Dieses Jahr hat er den Plattenspieler Galder (20.000 Euro) und den Tonarm Odin (8.300 Euro) in einer 24-Karat-Gold Version dabei, die teurer ist als der in Klammern angegebene Preis für das normale Modell. Des kleineren und neueren Modells Modi (8.750 Euro) mit dem Tonarm Thor (5.600 Euro) wird sich Kollege Wolfgang Kemper bald in einem Test annehmen. Außerdem zeigt Johnnie eine Stainless Steel Edition des Galders, die zusammen mit Elektronik von Ypsilon, Thrax, Weiss und iFi an den neuen Hornlautsprechern Cessaro GAIA I (19.800 Euro inklusive Ständern) spielt. Der Plattenteller ist beim Edelstahl-Modell mit 35 Kilogramm deutlich schwerer als der 12 Kilogramm schwere Aluminiumplattenteller des normalen Galders. Edelstahl ist bei Johnnie gerade ein beliebtes Material, so soll es im Laufe des Jahres auch in größerem Umfang in einer Signature Edition des Galder kommen. Ob dies vorerst nur ein Arbeitstitel ist und in welchem Umfang Edelstahl zum Einsatz kommt, wird sich zeigen. Gold scheint allerdings stärker in Mode zu sein, denn iFi stellt in der Vitrine im Eingang ihren neuen kleinsten Wandler GO bar auch in einer goldenen, auf 1.000 Exemplare limitierten 10th-Anniversary-Edition aus. Die iFi iDefender+ und iSilencer+ sind praktische, preisgünstige und trotzdem unbezahlbare Helfer bei unerwünschten Störungen in der Kette. Daniel Weiss rüstet den DAC501 und DAC502 jetzt mit vier Kanälen aus und hat einige Ideen, wie man die zwei zusätzlichen Kanäle einsetzen kann, ist unter der Firmenmailadresse aber auch offen für diesbezügliche Ideen und Wünsche. Der vierkanalige DAC501 kostet 11.000 Euro, der DAC 502 12.200 Euro. Es werden sowohl beide XLR- und beide RCA-Ausgänge genutzt. Somit sind ältere DAC501 und DAC502 mit einem Zusatzboard und neuer Software updatebar. Auf Cessaro treffe ich gemeinsam mit leuchtender Elektronik von Alieno auch in einem anderen Hörraum. Hier spielt die große Alpha III.
Im Vorführraum von 3H steht Lyngdorf im Mittelpunkt. Lyngdorf versteht sich auf möglichst unauffällige Systemlösungen, auch im Mehrkanalbereich, mit dementsprechend wenig tiefen Lautsprechern oder nahezu gänzlich unsichtbaren Einbaulautsprechern. Das im Vorführraum spielenden System besteht aus dem All-In-One Streamingverstärker TDAI-1120 für 2.100 Euro, den Lautsprechern MH-2 für einen Paarpreis von 1.100 Euro, zwei Subwoofern BW-2 für zusammen 2.700 Euro, einem CS-1 Centerlautsprecher für 1.300 Euro und dem Möbelstück Clic furniture 240 für 3.530 Euro. Daraus ergibt sich ein Gesamtpreis von etwa 10.700 Euro. Kauft man die Komplettlösung, spart man über 1.000 Euro. Für besonders große Räume gibt es eine besonders aufwendige und dementsprechend teurere Linienstrahler-Serie. Im Lyngdorf-Raum dominiert skandinavischer Look, weiter hinten im angeschlossenen Raum von Steinway Lyngdorf herrscht eher die edle, gedämpfte Raumatmosphäre einer 5-Sterne-Suite. Die Preise der Produkte werden hier dann erwartungsgemäß nicht mehr angegeben. Im Nebenraum bietet fast jede Marke des 3H-Portfolios ein neues Produkt. The Chord Company präsentiert ihre erste Netzleiste PowerHAUS in einer Studio- (2.300 Euro) und Masters-Ausführung (2.600 Euro). Mit dem N10/2 stellt Melco die zweite Generation ihres Flaggschiff-Servers vor. Der Einstiegspreis für die HDD-Variante beträgt 8.500 Euro. Außerdem finden sich verschiedenste Lautsprecher der Marke Spendor in der Ausstellung. Der kleine A2 wusste mir im Test sehr zu gefallen.
Bei dem japanischen Kophörerhersteller final audio design bin ich zur Pressekonferenz geladen. Nach einem Videogruß des in Japan schwer beschäftigten CEOs folgt ein kleiner virtueller Firmenrundgang, der einen Eindruck davon vermittelt, wie intensiv bei final in verschiedensten Bereichen rund um Kopfhörer geforscht wird. Beeindruckt hat mich das Genelec-Lautsprecher-Setup zur Erforschung von immersivem Kopfhörer-Audio und HRTF. Sales- und Marketing-Direktor Satoshi Yamamoto und sein Kollege Khaw Tee Kun enthüllten eine limitierte Special-Edition ihres Topmodells D8000 samt Tragekoffer. Preislich wird diese Version bei 4.300 Euro liegen. Viel interessanter ist für mich die Ankündigung eines neuen Wireless In-Ears aus der ZE-Serie. Bisher habe ich Wireless In-Ears abgelehnt, aber was die beiden Japaner über die Entwicklung des ZE8000 berichtet haben, hat mein Interesse so weit geweckt, dass ich den wahrscheinlich zwischen 250 und 400 Euro kostenden In-Ear für einen Test angefragt habe. Um einige der interessantesten Features zu nennen: Der ZE8000 wird ein DSP-basierter Hörer sein. In der Entwicklung macht es Sinn, sich bei der akustischen Abstimmung auf eine bestimmte Abhörlautstärke festzulegen. Damit der Nutzer maximal von dieser Abstimmung profitiert, gleicht der DSP den Frequenzgang bei leiseren und lauteren Lautstärken als die Entwicklungsreferenzlautstärke so an, dass er möglichst nah an der Referenzabstimmung liegt. Der DSP wird wohl außerdem FIR-Filter für ein individuelles Tuning zur Verfügung stellen. Für die von mir oft bemängelte grobe Lautstärkerasterung von Android- oder Apple-Devices hat final auch eine Lösung gefunden. Es wurde empirisch eine mittlere Hörlautstärke ermittelt und die Lautstärkeschritte werden um diese Lautstärke herum gruppiert, um mehr aus der groben Systemrasterung der Abspielgeräte herauszuholen. Bei der Entwicklung des Noise Cancelling stand die Audioqualität und nicht die maximale Geräuschunterdrückung im Vordergrund. Damit der Hörer trotzdem gut genug isoliert, verfügt er über spezielle Ohstöpsel, die auch den äußeren Bereich des Gehörgangs verschließen sollen. Nutzer, die sich durch die Isolation zu stark von der Außenwelt abgeschnitten fühlen, beispielsweise bei der Teilnahme am Straßenverkehr, können einen Ambient Modus nutzen, bei dem die Umgebungsgeräusche dem Musiksignal beigemischt werden. Im firmeneigenen Kopfhörertestraum könnte Kunden mittels einer Hightech-Messung der individuellen Gehörgangresonanzen ein angepasstes Hörprofil für die ZE8000 erstellt werden. Da dieses Verfahren kompliziert und nicht ganz leicht durchzuführen ist, von hochspezialisiertem und teuren Messequipment mal abgesehen, werden Internationale Kunden bei ihren Händlern nicht in den Genuss dieses Verfahrens kommen. Eventuell lässt sich auf der Grundlage eines beim Händler genommenen 3D-Scans des Innenohrs eine Annäherung berechnen. Das klingt eher nach Zukunftsmusik und etwas sehr ambitioniert, aber nicht weniger spannend und vielversprechend. Der Vortrag ließ deutlich erkennen, dass man bei final große Freude an Forschung und Entwicklung hat und dem Kunden ein persönliches Audio-Erlebniskonzept bieten möchte.
Oliver Göbel stellt endlich seinen lang ersehnten 18-Zoll-Subwoofer Divin Sovereign mit DSP vor. Aus 2.500 Watt und rückenschädigenden 145 Kilogramm produziert der Referenz-Subwoofer unglaubliche 10 Hertz und spielt am oberen Frequenzende bis 200 Hertz. Der genaue Frequenzbereich ist abhängig von den DSP-Einstellungen. Neben einem jeweils in Trennfrequenz und Flankensteilheit einstellbaren Tiefpass- und Subsonicfilter, stehen fünf parametrische Korrekturfilter zur Verfügung. Passend zu den ausgestellten Divin Marquis, den „kleinen“ Lautsprechern der Divin-Serie, ist der Subwoofer weiß lackiert und kostet in dieser Konfiguration mit schwarzen Aluminiumteilen 30.700 Euro. Auf Kundenwunsch bietet Göbel jegliche andere farbliche Ausführung. Da jetzt auch die Divin-Serie über einen Subwoofer verfügt, fühlt sie sich für mich abgeschlossen an. Ob sich Oliver jetzt einer neuen Serie zuwenden wird? Wenn es einem an Ideen, technischer Expertise und Erfindergeist nicht mangelt, dann ihm.
Michael Mudra weiß in der Vorführung sowohl die Vorzüge von Mudra Stromfiltern als auch die Qualitäten der SPL-Elektronik und der Lautsprecher von Fischer & Fischer hervorzuheben. Die Zweiwegestandlautsprecher SN/SL 270 gibt es jetzt beide wahlweise auch mit AMT-Hochtöner statt Kalotte. In Naturschieferausführung (SN) kostet die AMT-Version je Paar 8.950 Euro, die Kalottenausführung 6.800 Euro. Die geschliffene und lackierte SL 270AMT kostet 10.400 Euro, die normale SL 270 8.300 Euro.
Für diese HIGH END wurde mit der Monolith-Serie bei Einstein ein System der Superlative entwickelt. Nicht, dass die üblichen Serien bei Einstein Grund zur Beanstandung bieten würden, aber mit dieser Serie wollte man einen Qualitätsstandard schaffen, der für Einstein nach eigener Aussage nicht mehr zu übertreffen ist. Die Monoendstufen The Silver Bullet OTL erschienen Volker Bohlmeier zumindest vorerst nicht mehr verbesserbar, weshalb sie den Antrieb für die gewaltigen mehrteiligen, teilaktiven Megalith-Lausprecher darstellen. Um das aktiv angetriebene Basschassis miteinzubinden, ist die gesamte Verkabelung von Endstufe und Lautsprecher über eine Weiche samt Aktivelektronik im eigenen Gehäuse realisiert. Mit den Reglern auf der Oberseite der Frequenzweiche können Hochton und Superhochtonpegel je nach Geschmack eingestellt werden. Lautsprecher und Endstufen kommen der 200.000 Euro Marke schon sehr nahe. Der Plattenspieler Aerolith kostet um die 60.000 Euro. Die Spindel ist aufwendig gelagert und praktisch wartungsfrei. Der Motor benötigt 5 Newton, um den 25 Kilogramm schweren Teller in Rotation zu versetzen und einen Moment, bis sich die Drehzahl stabilisiert hat. Dann kann er dank des hochwertigen Lagers die Kraft wieder reduzieren. In die Tonarmaufnahme können Sockel aus Messing, Honduras Palisander oder Grenadill eingelegt werden, was jeweils den Klang beeinflusst. Hier gibt es kein besser oder schlechter, der Geschmack entscheidet. Die Spindel, mit der der VTA an der Tonarmhalterung eingestellt werden kann, wurde der CNC-Frästechnik entliehen und ist dementsprechend genau. Das im Eingangsbereich spielende System erscheint im Gegensatz zur Monolith Serie geradezu normal. Dabei vergisst man, dass auch dieses System bereits auf sehr hohem Niveau spielt.
Die Racks von Falkenohr sind mir in einer der Messehallen durch ihre massive Optik aufgefallen. Racks findet man auf der HIGH END zwar in jeder Preisklasse und nahezu jeder Bauweise, etwas ähnlich Mächtiges findet sich jedoch kaum. Bei näherer Betrachtung beeindruckt mich der betriebene Produktionsaufwand. Ein Großteil der Bauteile beispielsweise sind unheimlich präzise gefertigt – CNC sei Dank. Der Konstruktion liegen folgende Annahmen zugrunde: Ein gutes Rack sollte nach Falkenohrs Ansicht Vibrationen möglichst effektiv vermeiden und unvermeidbare Vibrationen ableiten, außerdem elektromagnetische Felder vermindern. Erreicht wird dies durch die hohe Masse und Steifigkeit von Sandwich-Böden aus drei lagen MDF und zwei Lagen Aluminium, die mit Einschraubhülsen versehen werden. Zur Ableitung von Mikrovibrationen und induzierten Spannungen wird je Regalboden immer nur eine der vier Verbindungen zu den Füßen mit anodisierten Aluminiumhülsen versehen. Die anderen drei Verbindungen werden mittels einer speziellen Plastikhülse bedämpft verbunden. So können bis zu vier Regalböden vollständig voneinander entkoppelt werden. Ein Rack ähnlich dem ausgestellten bringt etwa 150 bis 200 Kilogramm auf die Waage und kostet um die 11.000 Euro. Eine Base wiegt gut 50 Kilogramm und kostet 4.500 Euro. Die Funktionsweise der Racks wird an einem Acryl-Modell veranschaulicht.
Bei Markus Höffner hat sich seit unserer ersten Begegnung auf der HIGH END 2018 einiges getan. Er hat die Zeit seitdem genutzt und mit dem H10 eine kleinere, erschwinglichere Serie als seine eher auffälligen und kostenintensiveren H1 geschaffen. Die H10 gibt es in zwei Wegen, mit Passivmembran oder als Dreiwegesystem H10+: vollaktiv oder teilaktiv. In letzterem Fall wird nur der Tieftontreiber mit einem integrierten Verstärker und DSP angesteuert. Tiefmittel- und Hochtöner sind klassisch passiv. Auch auf dem Messestand ohne Hörkabine lassen sich die Qualitäten der Lautsprecher ausmachen.
ATR hat gefühlt fast eine gesamte Halle gemietet und mit Abstand den größten Stand auf der HIGH END. Neben Marken wie ATC, Cabasse, final, Plixir und Waversa finden sich überdurchschnittlich viele Hersteller von Plattenspielern in ihrem Portfolio. Bei ATR befinde ich mich sozusagen im Plattenspielerhimmel. Begonnen bei Helmut Thieles TT01 samt genialen Tonarm TA01, der bei Dirk Sommer zum Test zu Besuch war. Inklusive Tonabnehmer Ortofon Verismo kostet das Trio 26.000 Euro. Der sympathisch Entwickler steht zwar Modell neben seinem Plattenspieler, aber nicht zum Verkauf. Der ebenfalls allein durch seine Optik Eindruck schindende zavfino Copperhead X aus Kalifornien ist ab 5.400 Euro zu haben, der ZV8 X ab 6.000 Euro. Der Aeshna Tonarm kostet in Aluminiumausführung 1.000 Euro, in Carbon 1.300 Euro. Wolfgang Epting lässt 2015 mit Perpetuum Ebner eine Traditionsmarke wieder aufleben. Er berichtet mir, dass St. Georgen als der Inbegriff für Plattenspieler und Perpetuum Ebner stand und er stolz darauf ist, dieses Erbe in seiner Heimat weiterführen zu können. Die Marke steht, in Zusammenarbeit mit ATR, für individuell für den Kunden gestaltete, hochwertige, im Schwarzwald produzierte Laufwerke. Verschiedenste Farb- und Furnierkombinationen sind möglich. Bei den günstigeren Modellen, kostet eine individuelle RAL-Farbe 300 Euro Aufpreis, bei den höherpreisigen Modellen sind RAL-Individualisierungen im Preis inbegriffen. Wolfgang wünscht sich ganz im Sinne einer traditionsreichen, lokalen Manufaktur direkten Kontakt zum Kunden. Zögern Sie also nicht, an ihn und sein Team mit ihren Wünschen heranzutreten. Wenn seine Mitarbeiter auch nur einen kleinen Funken seiner Begeisterung teilen, dürfen Sie sich nicht nur auf Hörgenuss freuen, sondern der Spaß geht schon mit der Bestellung los. Der PE 1010 MKII ist bereits für 2.450 Euro zu haben. Auch der sichtbar aufwendigere PE 4040 MKII ist mit 4.750 Euro noch erschwinglich. Das Topmodell PE 7070 kostet dann je nach gewünschtem Tonabnehmer ab 7.500 Euro. Deutlich günstiger, aber von der Stange sind Plattenspieler und andere Komponenten bei Pro-Ject. Dennoch sind die Komponenten nicht billig produziert. Für den Nachfolger des S2-CD-Players beispielsweise wurde gezielt nach einem neuen, reinen CD-Laufwerk gesucht, was inzwischen nicht mehr ganz einfach ist. Für das gefundene Laufwerk musste das Gehäuse der CD Box S3 (400 Euro) vergrößert werden. Der S2-Tuner wurde in S3-Auflage um DAB+ ergänzt. Die neue Phono Box DS3 B (600 Euro) ist jetzt symmetrisch ausgeführt. Ein RPM 12 und Signature 12.2 sind als Konzeptmodelle ausgestellt. Preislich werden diese Spieler auf den fünfstelligen Bereich zusteuern. Der Debut PRO S stellt mit seinem S-Form-Arm lediglich eine Alternative, kein Update, zum normalen Debut PRO dar. Den Pro-Ject-Metallica-Plattenspieler für 1.300 Euro will ich ihnen ebenfalls nicht vorenthalten. Er wird sicher seine Anhänger finden. Wenige Stunden vorher unterhielt ich mich mit Kollege Marras Grünwalds über meine wenig ausgeprägte Metallica-Verbundenheit. Obwohl sie als stilbildend gelten, kann ich der Band abgesehen vom Erstlingswerk kaum etwas abgewinnen. Eingefleischte Metallica-Fans müssen den Plattenspieler jetzt allein schon aus Trotz kaufen. Lautsprecher der Schweizer Edelmarke Stenheim gehören ebenfalls zum ATR-Portfolio. Alumine THREE (34.000 Euro pro Paar) und Alumine TWO (12.500 Euro pro Paar) sind am ATR-Stand ausgestellt. Im Hörraum im Atrium spielen Ultime Two, die preislich stark auf sie 200.000 Euro zugehen an DarTZeel Elektronik.
Auch Audio Physic stellt Lautsprecher in ähnlichen Preissphären vor. Die gewaltigen Medeos sind auf 10 Paare weltweit limitiert. Im Mitteltöner wird eine dünne Plastikmembran, gestützt von einem 3D-gedruckten, organisch wirkenden Netz, eingesetzt.
Deutlich erschwinglicher geht es glücklicherweise bei Innuos zu. Im September kommen der neue Netzwerkspieler PULSEmini (1.000 Euro), der normale PULSE (2.600 Euro) und der PULSAR (5.500 Euro), für den auf der HIGH END noch kein Anschauungsmodell verfügbar war.
Auch B.audio möchte an der Preisschraube drehen. Der B.audio Streamer/DAC/Preamp/Server B.dpr EX kostet zwar 16.900 Euro, eine erschwinglichere Serie ist allerdings in Planung. Cédric und Sébastien Bermann möchten den deutschen Markt weiter erschließen, dabei aber niemals aus den Augen verlieren, dass B.audio ein kleines, aber feines Familienunternehmen ist.
Boaacoustic aus Berlin hat jetzt auch reine Silberkabel im Portfolio. Das Argentum SILVER.xlr-15 kostet pro Paar und Meter 2.200 Euro, das SILVER.rca 1.800 Euro, das SILVER.power-16 1.700 Euro für einen Meter und das SILVER.sonic-16 Lautsprecherkabel 4.000 Euro je Paar in zwei Meter Länge. Das Digital Xeno-CB USB-Kabel, das „nur“ versilbert ist, gibt es jetzt auch mit USB-C auf USB-B-Stecker. Es kostet pro Stück 285 Euro bei 0,5 Meter Länge.
Der Hersteller Viborg aus China erarbeitet sich langsam einen Namen mit hochwertig verarbeiteten, aber dennoch preiswerten Steckern und Buchsen.
Die World of Headphone area ist an den ersten zwei Fachbesuchertage eher ruhig. Am Samstag wird es sofort schlagartig voll und bleibt bis Sonntagabend durchgehend gut besucht. Dementsprechend wird die World of Headphones sicher auch von der HIGH END Society als Erfolg gewertet werden. Die Word of Headphones wird überwiegend vom Headphone.shop und Astell & Kern dominiert. Feliks-Audio aus Polen zeigt eindrucksvolle Röhren-Kopfhörerverstärker. Ebenfalls aus Polen kommen die In-Ears von Custom Art. Der italienische Kopfhörerhersteller Spirit Torino ist auch mit von der Partie. Ebenso geben sich EarMen aus Chicago und ein neuer Hersteller, der Kopfhörer für Metalheads baut, die Ehre.
Zwischen hochwertigen und etablierten Marken wie RME, Campfire Audio oder Inear tummeln sich außerdem, zumeist im unteren Preissegment, viele chinesische Firmen. Die meisten dieser Firmen wie Topping, SMSL oder Moondrop, die inzwischen zu etablierten Größen des chinesischen HiFi-Sektors gehören, werden von einem sehr jungen und freundlichen Team bei Leiyin Audio präsentiert. Hier gibt es zwar viel zu hören und sehen, aber eher in einer etwas chaotischen, scheinbar unorganisierten Manier. Für viele chinesische Hersteller scheint Masse statt Klasse die Devise zu sein, die Produktzyklen sind meist recht kurz und die Produktvielfalt verwirrend. Dafür findet jeder mit ein bisschen Suchen unter Umständen aber auch genau das eine passende Gerät. Für den Hersteller Aune sortiert ein deutscher Vertrieb das Chaos.
RME zeigen ihren ADI-2 DAC Pro FS mit AKM-Chip und den ADI-2 DAC, der aufgrund der AKM-Chipknappheit auf ESS-Chip entwickelt wurde. Inear ist nach wie vor Stolz auf den großartigen Prophile 8, den es nicht mehr nur als Universal, sondern auch angepassten IEM gibt. Inear produziert außerdem die überwiegend limitierte Zeitgeist-Serie für den Headphone.shop.
Campfire Audio präsentiert den Trifecta. Was passiert, wenn man gleich drei der aufwendigsten dynamischen Treiber ohne jegliches Crossover in einen IEM packt, kann man hier hören. Mein erster Gedanke ist: Das kann eigentlich gar nicht funktionieren. Meine Ohren belehren mich eines Besseren. Klangfarbenpracht und lautsprecherverdächtiger Schub zeichnen den auf 333 Stück limitierten IEM aus. Kenneth Ball, Gründer und Präsident von Campfire Audio, erklärt mir, dass sie selbst etwas überrascht waren, wie gut die verrückte Idee funktioniert hat. Fasziniert hat sie vor allem, wie sehr sich der Frequenzverlauf aller nachgemessenen Trifecta gleicht. Bisher soll ein Trifecta 3.375 Dollar kosten. Auf einen Preis von 3.333 Euro nach Umrechnungskurs und Mehrwertsteuer zu kommen, wäre passend, aber leider rechnerisch unmöglich. In Europa wird der Trifecta wohl deutlich teurer werden.
Warwick Acoustics präsentieren ihren Ausnahme-Elektrostaten APERIO in einer auf 50 Exemplare limitierten Black-Edition. Auch wenn 36.000 Euro nicht unbedingt Ihre Preisklasse ist, hören Sie sich den APERIO doch auf der nächsten Messe mal an – eine Erfahrung, die es in jedem Fall wert ist, gemacht zu werden.
Bei Audiodomain/AudioNEXT sind ebenfalls eine ganze Menge spannender Marken versammelt. Angefangen bei den Netzwerkplayern und All-In-One-Lösungen von HiFi Rose, deren schlichtes, letztendlich aus einem riesigen Display bestehendes Design für mich zu den modernsten und funktionalsten überhaupt zählt. Zumindest auf den ersten Blick. Ob der Eindruck im Alltag bestehen bleibt, kann ich bald in einem Test des Rose RS250 (2.200 Euro) feststellen. Das mutige Design des ersten Vollverstärkers von Rose, dem RA180 (6.500 Euro) gefällt mir ebenfalls unglaublich gut. Das Markenportfolio von audiodomain erstreckt sich außerdem über mobiles Audio, beispielsweise von Lotoo bis hin zu Kopfhörern von Dan Clark. Dass der geschlossene Kopfhörer Dan Clark Audio Stealth (4.100 Euro) einer der besten geschlossenen Kopfhörer überhaupt ist, hat Dirk Sommer bereits in seinem Test festgestellt. Gleichzeitig hat er ihm einen hohen Anspruch an den Verstärker attestiert. Gemeinsam mit dem vorgestellten Zähl HM1 Kopfhörerverstärker spielt der Stealth absolut faszinierend und ungebremst. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn mit Michael Zähl durfte sich ein absoluter Analogfachmann an einem aus der Pro-Audio-Welt entsprungenen Class-A-Kopfhörerverstärker austoben. Wahlweise kann ein „Servo“-Modus zugeschaltet werden. Der Amp läuft dann nach wie vor im Class-A-Design, allerdings mit Gegenkopplung. Der HM1 mit einem Preis von 8.000 Euro ist aufgrund der nur 50 in Deutschland gefertigten Exemplare pro Jahr hochexklusiv. Er verfügt über zwei Eingänge mit umschaltbaren symmetrischen und unsymmetrischen Anschlüssen. Beide Eingänge sind mit jeweils einem Lautstärkeregler auf der Front genau einzupegeln. Dies prädestiniert den HM1 als Vergleichswerkzeug für verschiedene Quellgeräte, Mischungen und Ähnliches. Die Shelving-Filter für Tiefen und Höhen und die Möglichkeit, Signale auch in Mono oder leicht größerer Betonung der Seiteninformation abzuhören, lassen auf seine Tonstudiogene schließen. Ein geregelter Line Out steht ebenfalls zur Verfügung. Ein Traum von Kopfhörerverstärker, dessen Preis zwar hoch aber gerechtfertigt ist. Mit dem kleinen Dongle-DAC Lotoo PAW S2 (300 Euro), dem Dan Clark Audio AEON 2 NOIRE (1.000 Euro) und einem Portento Kopfhörerkabel (222Euro) zum Gesamtpreis von 1.522 Euro liefert Audiodomain einen Beitrag zur Sounds Clever Aktion. Ein SPL Phonitor XE, der genauso wie der Zähl HM1 Studiogene besitzt und den Stealth ebenfalls gut im Griff hat, ist mit 2.250 Euro ungleich erschwinglicher.
Im Kopfhörerbereich ist das Highlight für mich eindeutig der Bändchen-Kopfhörer RAAL-requisite SR1a nach dem von RAAL Earfield getauften Prinzip. Das Bändchen sitzt eher vor als auf den Ohren und stellt für den Bändchentreiber so eine vollkommen andere Arbeitsumgebung her. Beim Design scheiden sich sicher die Geister, für mich persönlich gehört der SR1a zu den schönsten Kopfhörern überhaupt, sofern man bei seinem industriellen Carbon-Look überhaupt von schön sprechen kann. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Hörspaß mit einem Kopfhörer hatte. Unglaubliche viele Details, Luftigkeit, aber auch eine ungeahnte Direktheit und Punch vereinen sich zum ultimativen Kopfhörererlebnis. Der einzige Nachteil ist das vollkommen offene Konzept des SR1a. Damit das Bändchen adäquat angetrieben wird, benötigt man eine Art Transformatorbox, die an jeden (Kopfhörer-)Verstärker angeschlossen werden kann. Alex Radisavljevic empfiehlt mir einen Kopfhörerverstärker mit mindestens vier bis sechs Watt, gerne auch mehr Leistung. Zusätzlich benötigt man zwei kleine XLR- oder RCA-Adapter, die vor dem genutzten Verstärker in den Kabelweg geklemmt werden müssen, um den Frequenzgang für den SR1a passend zu machen. Wir sprechen hier von einer moderaten Anpassung mittels eines einzigen Filters. Mit ihm fällt der Frequenzgang von 2.000 bis 200 Hertz um 4,5 Dezibel. Samt Trafobox und einem Koffer kostet der SR1a 3.900 Euro. Alternativ bietet RAAL-requisite auch einen eigens für den Bändchen-Kopfhörer entwickelten Verstärker, in diesem Fall kann man natürlich auf die Trafobox und Entzerrung verzichten. Es verwundert mich nicht, dass der Kopfhörer von vielen Tonschaffenden verwendet wird.
Aufgrund der überwältigenden Masse an neuen Produkten auf der diesjährigen HIGH END, sind detaillierte Kopfhörer- und In-Ear-Betrachtungen etwas zu kurz gekommen. Dies sollte sich mit meinem Besuch der CanJam London im Juli jedoch relativieren. Bis dahin zehre ich von der durch die HIGH END neu beflügelte HiFi-Leidenschaft. Ich hoffe es geht Ihnen ähnlich.
So hätte ich vielleicht besser nicht beginnen sollen. Der erste der vier Tage auf der HIGH END gestaltete sich als ein Erlebnis mit Gegensätzen. Für den Donnerstag hatte ich mir das obere Atrium 4.2 vorgenommen, einen sehr umfangreichen Bereich, wo sich viele klangvolle Namen präsentierten und Menschen, auf die zu treffen ich mich freute.
Genau dies war der Grund, weshalb ich gleich hier startete. Was ich jedoch nicht bedacht hatte: Hier zeigten sehr viele Aussteller höllisch kostspielige Komponenten, so dass ich mich nach wenigen Vorführungen fragte, wem ich das eigentlich nahebringen will. Geräte mit fantastischer Optik, Haptik und wohl auch oft mit herausragender Musikalität gab es hier zu bestaunen. Doch die jeweilige Antwort auf meine Frage nach dem Preis frustrierte. So ist ein Teil dieser beeindruckenden Anlagen-Konfigurationen eher interessant für Millionäre. Aber das muss man nicht so sehen. Wo hat man schließlich sonst auf dieser Welt die Gelegenheit, so viele so opulente Setups zu erleben und die auch noch zu vergleichen. Das Top-Modell von Audiaz, die Opera, kostet auch deshalb so viel, weil sie als Mitteltöner den weltgrößten Diamantlautsprecher mit 90 Millimeter Durchmesser und 13 Karat besitzt. Die Cadenza für ab 30000 Euro – 8000 Euro Aufpreis für den optionalen Diamanthochtöner – aus der Rosenheimer Manufaktur kennen Sie ja möglicherweise aus dem Test von Dirk Sommer.
Eines war schnell klar: Die Verantwortlichen gaben sich hörbar Mühe, ihre Meisterstücke adäquat zu inszenieren. Sie wissen, das ist unter Messebedingungen nicht einfach, zumal man die Anlagen so ausrichtet, dass sie auf eine unüblich große Hörerschar möglichst gleichermaßen Eindruck machen. Das gelang in erfreulicher Weise oft wirklich gut, so dass auch auf seitlichen Hörplätzen das Wesentliche der Darbietung zu genießen war. Eine weitere Erklärung für die hochpreisigen Konstellationen ist der durchaus nachvollziehbare Hang zum Gigantismus, zu dem man schnell neigen kann, weil man ja sein Bestes zeigen möchte und preiswerte Modelle nur am Rande präsentierte. Im Verlauf des Tages wechselten viele Aussteller aber auch immer wieder ihre Lautsprecher und führten auch kleinere Modelle vor, so zum Beispiel Raidho: Neben den gigantischen TD6 Statement Lautsprechern für 210.000 Euro mit über zwei Meter Höhe fanden die kleinen neuen Modelle, die X1t Super Mini Monitor für 5800 Euro pro Paar und die etwas größeren X1.6 für 7300 Euro beim Fachpublikum sehr viel Zustimmung.
Ein subjektiv gewichtiger Beweggrund für die Wahl von Atrium 4.2 war die Präsentation von Antipodes Audio zusammen mit Lyravox, die gleich in zwei Räumen stattfand und deren Highlight für mich das Zusammentreffen mit Antipodes Audio Mastermind und Inhaber Mark Jenkins sowie Mark Cole war. Dazu kam die Vorstellung des neuen Musikserver-Players Oladra, der Ende dieses Jahres bei uns zu haben sein wird. Wer meine jüngsten Testberichte kennt, mag bemerkt haben, dass ich inzwischen begeisterter Besitzer eines Antipodes Musikservers bin. So erfuhr ich von Mark Jenkins einiges über die Besonderheiten des neuen Oladra, der in einer gänzlich anderen Optik daherkommt als die etablierten Geräte dieser Marke. Der Oladra ist bereits bestellbar und wird 7500 Euro mehr kosten als das aktuelle Flaggschiff K50, das übrigens im Programm bleiben soll. Gefreut habe ich mich über Mark Jenkins` Ansinnen, in nicht allzu ferner Zukunft auch das Angebot nach unten zu erweitern, so dass Antipodes erschwinglicher wird. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich der neue Oladra im Vergleich zum K50 musikalisch zeigen wird. Hier also Bilder des Oladra mit Lyravox-Lautsprechern, eine Kombinaion, die mir in beiden Vorführungen dank angenehmer transparenter Musikalität sehr gefiel. Lyravox bietet in allen Modellen, hier sind es Karla und Karl II, die Fähigkeit, raumakustische Tücken weitgehend unwirksam zu machen. Das zahlte sich hier genauso aus wie in manchem Wohnraum.
Hier nun einige Fotos von Super-Anlagen, zuerst die Prachtstücke von Engström:
Thrax Audio aus Bulgarien gibt es hierzulande bei WOD:
Lyravox mit britischem Umfeld:
Tuneaudio Hörner mit der neuesten Digitalelektronik von Rockna und Transformatic Audio aus Serbien:
Credo:
Wadax mit Audio Research und Wilson Benesch Eminence:
Den Kalista gibt es wahlweise als CD-Transport oder mit intergriertem D/A-Wandler:
Alsyvox Audio Design Vollbereichs-Bändchen-Lautsprechern wurden mit Musik versorgt vom aktuell weltweit angesehenen Taiko Audio Server aus den Niederlanden:
Imposantes aus Italien: Viva
DCS mit Wilson Audio:
Aries Cerat:
Dazwischen fanden sich immer wieder bemerkenswerte, nicht so kostspielige Geräte wie hier CD-Transport, D/A-Wandler und Server-DAC von Métronome:
Stein Music:
Als ich den Rundgang begann, startete ich beim HVH Vertrieb von Dietmar Hölper, der nicht nur die Komponenten von Dusan Klimo an den Atohm Lautsprechern aus Frankreich vorführte. Dort waren auch gleich zwei der insgesamt sieben Anlagen der Soundsclever-Iniative der High End Society zu erleben, Anlagen die weniger als 5000 Euro kosten mussten. Eine vom im Preis nicht eingerechneten Smartphone gesteuerte Soundsclever-Kombination mit Indiana line Diva 552 Lautsprechern und dem Pier Audio MS-380SE Hybridverstärker kostete 2332 Euro und ließ sich vergleichen mit der Kombination für 4450 Euro, in der ein Pier Audio MS-580 Hybridverstärker die Kompaktlautsprecher Diva 262 bediente. Tonquelle war hier eine Pier Audio CD-880SE für 1799 Euro. Atohm hatte eine eigene Präsentation und demonstrierte neben dem Lautsprecher-Portfolio den Verstärker RS3700 für 3500 Euro, der zuschaltbare Anpassungen an einzelne Atohm Lautsprecher der GT-Linie ermöglicht – eine eindrucksvolle Vorführung.
In der Präsentation von Air Tight, Wolf von Langa und Primary Control waren als Neuheiten die kompakten Serendipity zu hören. Der neue Air-Tight-Hchpegel-Vorverstärker ATC-7 mit einer sinnvollen Klangregelung bildete die Zentrale:
Nebenan im Raum von EAE-Yoshino gab es zwar nichts Neues, jedoch konnte man den EAR p12 Preamp, den EAR 861 Poweramp und den EAR Acute CD-Player von Tim de Paravicini an Living-Voice-DBX-R4-Lautsprechern erleben. Living Voice führte im eigenen Raum die OBX-RW4 vor und ließ das ganz große Besteck der Vorjahre zuhause:
Die Horns Overture für 25.000 Euro liefen an einem Qualiton-Vorverstärker und einem Maximus-Audio-Lab-Musik-Server für 13.000 Euro. Deren Server Palette startet bei 6900 Euro mit dem Modell Mini. Qualiton aus Ungarn zeigte seine Modelle auch in der Halle 4.
Levin Design präsentierte seine zwei Lautsprecher-Modelle sowie einen zweiteiligen Kopfhörerverstärker für ab 2950 Euro, je nach optischer Ausführung. Rike Audio stellte die Röhren-Elektronik und präsentierte den Joy-TT-1-Signature-Plattenspieler mit imposantem Tonarm für 6800 Euro. Die Version mit POM-Teller und zusätzlichen Masse-Elementen an der Unterseite kostet 5800 Euro, hat aber nicht diesen massiven Alu-Teller des Signature. Als Phonostufe lief die Katharina Phono I von Rike Audio.
Ondacustica aus Verona stellte zwei Modelle vor, die skulpturenhafte Carla Reference und die neue Yvonne. Bei uns sind diese über CM-Audio Flöter zu bekommen
Als deutscher Repräsentant der angesehenen Purist-Audio-Design-Kabel zeigte WBS diese musikalisch ansprechend mit der Neptun-Linie an Lautsprechern von Joseph Audio und Doshi Elektronik
Eine wirklich schöne Vorführung erlebte ich im freundlich gestalteten Ambiente von AperturA aus Frankreich, vertrieben bei uns von Jan Sieveking. Hier spielte die Forté, die mit ihrem Wirkungsgrad von mehr als 93 Dezibel zur Kombination mit Röhrenverstärkern bestens geeignet sein soll. Wie auch bei der von mir in Hifistatement getesteten, größeren AperturA Edena Evolution hat die Forté das wirkungsvolle Fünf-Spike-Ständerkonzept mit dem zentralen Spike unter der Mitte des Gehäuses. Das Paar Forté soll etwa 7500 Euro kosten, wenn es bald in Serie geht. Neu ist auch die zweiwegige Stela, ein Bassreflex-Konzept für 4600 Euro, die hier in einer chicen grün-metallic Lackierung zu sehen war.
Die High-End Company aus der Schweiz zeigte mit der Marke Totem Acoustic preisgünstige Lautsprecher und beteiligte sich auch an Soundsclever, indem sie drei All-in-one-Lautsprecher, kompakt bis Standbox vorführten, die per Bluetooth vom Tablet mit Musik versorgt wurden. Diese Totem-Modelle beinhalten alles weitere und benötigen nur einen Stromanschluss. Frontal besitzen die drei Modelle einen Eingangswahlschalter, der mit unterschiedlich farbiger Beleuchtung die Quelle anzeigt. Dies bietet einen sehr preisgünstigen Einstieg, wenn man vom Smartphone nicht allein per Kopfhörer hören möchte.
Außerplanmäßig zeigte übrigens auch Innuos ein Soundclever -System, das ich mir anhörte, obwohl es nicht in meinem Zuständigkeitsbereich lag. Es war abseits der Hauptvorführung – Vergleich bisheriger Innuos Statement gegen neuen Innuos Statement – aufgebaut, wurde aber mehrmals am Tage sorgfältig in Szene gesetzt und genoss in seiner stark gedämmten Umgebung zwar eine sehr gut Platzierung, hatte aber hinsichtlich der möglichen Lautstärke seine Grenzen. Man führte mir Gregory Porter vor, und er und sein Ensemble klangen bei gemäßigtem Pegel mit dem neuen Innuos Mini mit dem PS-Audio-Sprout-Verstärker im Quadraspire-Rack über die kleinen KEFs so richtig gut.
Bei Yamaha war man stolz auf den bald zu erwartenden R-N2000A Netzwerk-Receiver mit HDMI-ARC für TV und einer Raumkorrektur-Möglichkeit, auf die auch manuell Einfluss genommen werden kann. Er liefert 190 Watt an vier Ohm und wird voraussichtlich um die 3500 Euro kosten. Zu hören war der R-N2000A über die Yamaha N-S2000-Lautsprecher, einem drei-Wege-System mit Membranen aus einem Zylon/Fichte-Verbundmaterial.
Der Bacch-SP- oder SP-dio-Purifier soll den Sweetspot in der heimischen Anlage vergrößern, so dass auch mehrere Hörer das Gefühl haben, auf einem der besten Plätze zu sitzen.
Im Raum von Teac und Esoteric durfte man sich über neue preiswerte Komponenten freuen. Zwischen dem unteren und dem mittleren Gerät können sie die Reference 500 Dämmplatte erkennen. Sie ist zweiteilig und auf die Gehäuse dieser Größe maßgeschneidert und abgestimmt. Ihr Zweck ist die Resonanzminimierung. Wer deutlich tiefer ins Portemonnaie langt, hat sicher Spaß am Esoteric-Plattenspieler, der hier als Prototyp zu sehen ist. Er hat eine separate Stromversorgung und wird rein magnetisch angetrieben. An der Stellschraube darf das Drehmoment je nach Musik und Geschmack verändert werden. Mit von der Partie waren Lautsprecher von Zingali Acoustics aus Italien.
Auch bei Davis Acoustics aus Troyes in der Champagne erlebte ich eine angenehme Vorführung durch Président Oliver Visan persönlich. Die Davis gibt es schon ab 1500 Euro fürs Paar.
Soundspace Systems aus Berlin setzte das Topmodell Aidoni mit Plattenspieler und Tonarm von J.Sikora und Vitus Elektronik in Szene, zeigte aber auch die erschwinglichere Robin, die bei Hifistatement von Dirk Sommer getestet wurde. Firmeninhaber Dr. Michael Plessmann entwickelt neben seine Lautsprechern auch Stromfilter, die er allerdings nur direkt verkauft und den Bedürfnissen des Kunden anpasst. Dieses kostet 3000 Euro.
Das beliebte Zubehör von IsoAcoustics wird um die Aperta-Sub-Basis für Subwoofer erweitert. Sie kostet 1799 Euro.
Fasziniert hat mich eine musikalische Demonstration bei Siltech und CrystalCable. Es geht um das Upgrade des Lautsprechers Minissimo. IAH-Chef Edwin Rynveld demonstrierte mir die Minissimo, die hier mit einem neuen Buffer-Netzwerk betrieben wird. In der Serie soll es in einem zur Minissimo passenden Ständer praktisch unsichtbar integriert werden. Es bedarf eines Stromanschlusses, da ein Verstärker den ungewollten Rückkräften der Chassis und Membranbewegungen entgegenwirkt. Das Hörerlebnis war erstaunlich, und ich hoffe, dass ich eines Tages die Gelegenheit haben werde, die normale Minissimo gegen die mit dieser neuen Weiche zu vergleichen. Selbstverständlich gibt es auch neue Kabel bei den beiden IAH-Marken CrystalCable und Siltech.
Auralic hatte in diesem Jahr keine neuen Produkte, was ja auch ein Indiz für hochwertige Ware sein kann. Man führte die vier digitalen Komponenten der Toplinie vor: Streaming Transport Aries G2.1, die Reference Master Clock Leo GX1, den Upsampling Processor Sirius G2.1 und den Streaming DAC Vega G2.1.
MSB stellte drei verschieden Digital Directors vor: den Premier, den Reference und als Topmodell den Select Digital Director. Deren Aufgabe ist es, vor einem MSB-Digital-Analog-Wandler das digitale Signal aufzubereiten. Der Director wird über die optischen Schnittstellen MSB-ProISL mit dem MSB-DAC verbunden. Dieser muss erheblich weniger Prozessorleistung aufbringen, da er ein optimiertes digitales Signal zugeführt bekommt. So sollen die Directoren den Klang deutlich verbessern. Die Eingänge und Ausgänge der Directors sind als modulare Einschübe konstruiert. Weiterhin konnte man das Innenleben von MSB-Komponenten bestaunen. Dann weiß man auch, woher die Preise kommen.
Gefallen hat mir die Darbietung des kostspieligen Setups bei Gershman Acoustics aus Kanada. Das Flaggschiff Posh für 129.000 Dollar bezog das Musiksignal von den neuen Lampizator-Geräten Gulfstream und Horizon, VAC-Komponenten besorgten die Verstärkung. Die gerade nicht musizierende Grand Avant Garde von Gershman kostet vergleichsweise bescheidene 17000 Dollar.
Dagegen waren die Preise der meisten Neuheiten bei IAD ein erfreulicher Kontrast. Die Neuauflage der legendären Mission 770 war zu bestaunen. Es gab Neues von Wharfedale und Castle. Luxman-Boliden waren im Einsatz und vom Streaming-Spezialisten Lumin konnte man die neue kleine Bridge U2 mini hören und sich den aufwändigen Lumin P1 mit integriertem Wandler genauer anschauen. IAD vertreibt auch Wilson Benesch, von denen nicht nur imposante Lautsprecher stammen, sondern ein neuer Plattenspieler, den ich Ihnen in meinem nächsten Bericht vorstellen werde.
Odeon aus Haltern am See präsentierte seine dritte Generation:
Auch Scansonic war sehr hörenswert. Das breite Sortiment bietet verschiedene Designs bei erfreulichen Preisen:
Zusammen mit Diapason zeigte Van den Hul auch Besonderes. Auf der großen Diapason erkennt man den zufällig im Design perfekt passenden Van den Hul Extender, ein im Paar 5000 Euro kostendes Gerät mit externem Netzteil, das einerseits als Schumann-Raumresonanzgenerator fungiert, und zwar mit mehreren Vielfachen der Grundfrequenz von 7,83 Hertz. Zudem, und hierum geht es laut A.J.van den Hul im Extender in erster Linie, strahlt der Extender mit rotem Licht physikalisch Signale, nicht aber das Musiksignal ab, die dem Klang dienlich sein sollen. Der Extender muss ausdrücklich nicht in Ohrhöhe platziert werden. Die Diapason Karis Olive Wave für etwa 12.000 Euro sind mit ihrer Oberfläche wunderschöne Objekte. Der Van den Hul Tonabnehmer Colibri Gran Cru Elite ist brandneu und bislang das einzige Exemplar.
Dem Lautsprecher-Set von Grimm Audio dient der MU1 als Signallieferant:
Egglestonworks mit Innuos und Doshi Elektronik:
Voxativ aus Berlin mit dem neue 9.88 Modular-Lautsprechersystem und neuem AC-4NP-Breitbandtreiber und dem Voxativ-T805-Single-Ended-Class-A Vollverstärker:
Burmester mit YG Acoustic Lautsprechern. Letztere spielten gerade alleine, da sie nur eine Tonquelle benötigen, alles andere ist integriert, wie bei Totem Acoustic aber in einer höheren Liga:
Auch bei Heco und Magnat gab es gute Musik:
Zellaton verwendet die legendären Podszus-Görlich Chassis:
Zwei Italiener, die gut miteinander musizieren: Audia Flight und Albedo:
In meinem zweiten Bericht erzähle ich Ihnen dann von meinen Erlebnissen in der Halle 4, der Hifideluxe und dem Super-Plattenspieler von Wilson Benesch.
Als ich voller Vorfreude auf der Pressekonferenz mit Alan Parsons Platz nahm, konnte ich ein Gespräch hinter mir belauschen und fing gleich zu schmunzeln an, als es um Seniorenausweise und den Besuch einer Herzklinik ging. Doch der erste Eindruck sollte mich täuschen, denn die HIGH END begrüßte ihr Publikum als innovativer und moderner Gastgeber.
Schon auf der Fahrt zur HIGH END mit meinen Kollegen Dirk Sommer, Wolfgang Kemper, Finn Corvin Gallowsky und Wojciech Pacuła vom Partnermagazin High Fidelity Poland kam Festival-Stimmung auf. Ich lauschte den Erinnerungen über die letzten Messen und legte mir einen Schlachtplan zurecht, wen ich zuerst in meinem Hoheitsgebiet Atrium 3.1 und Halle 2 heimsuchen werde. Nach der Aufzugfahrt aus der Tiefgarage ins Messecenter folgt gleich das erste kleine Highlight für jeden Science-Fiction-Fanatiker: Doc Browns und Marty McFlys Time-Machine in Form des Delorian blickt mir entgegen: „Back to the Future“ – ein schönes Motto umgesetzt von den dänischen Lautsprechergurus Dynaudio.
Noch schnell ein letzter Orientierungscheck und dann begebe ich mich schon auf die Suche nach Raum K1A/B, um an der offiziellen Pressekonferenz der HIGH END SOCIETY teilzunehmen. Nach dem ersten Teil der Konferenz bemerkt man die elektrisierte Stimmung im Saal, als der neue Markenbotschafter der HIGH END Alan Parsons drei Reihen vor mir Platz genommen hat und jeder anwesende Pressevertreter ehrfürchtig darauf wartet, dass der Musiker und Produzent aus Willesden, London sich zum Rednerpult aufschwingt und uns über seine Weltanschauung der Klangkunst berichtet. Nach dieser kurzen Exkursion zum Pressetermin möchte ich Sie auf den Artikel meines Kollegen Finn Corvin Gallowsky verweisen, der Ihnen die vielen Einzelheiten in seinem Messerundgang Teil 1 (hier ein Link zu https://www.hifistatement.net/event/item/3319-high-end-2022-messerundgang-mit-finn-corvin-gallowsky-teil-1) schildert.
Nun mache ich mich auf zum Atrium 3.1, wo mich namhafte Vertriebe und Hersteller von Audio Reference bis hin zu T&A erwarten. Ich entschließe mich gleich mal für einen Besuch bei Transrotor von Jochen Räke und lasse mir die neuen mit Acryl-Chassis ausgestatteten Strato nero respektive Strato bianco vorführen. Die beiden Plattendreher sind mit Ihren 40 Kilogramm nicht gerade leicht. Dafür erhält man schon für 20.000 Euro die Vollausstattung. Auf den mit Blumen geschmückten Racks stehen daneben der Massimo Nero mit einem Unkostenbeitrag für das Laufwerk von 4.500 Euro und der Max Nero für 2.800 Euro. Weiterhin gibt es einen neuen Tonarm (TRA 9 S) und nach langem Warten auch die 12 Zoll-Variante der Transrotor Tonarme. Erhältlich sind die neuen Tonarme in den Farben mattschwarz, gold, chrom und ruthenium, welche mir persönlich am besten gefällt.
Weiter geht es gleich nebenan zu Chord Electronics. Die britische Edelschmiede aus der Nähe von Stonehenge beglückt uns mit dem neuen Preamp Ultima Pre 3. Die neu entwickelte Vorstufe soll aufgrund der verzerrungsarmen Netzteile ein besonders geringes Rauschen ermöglichen. Ausgestattet ist die Vorstufe mit fünf analogen Eingängen, davon drei unsymmetrisch und zwei symmetrisch. Geplant sind die ersten Auslieferungen des in den Farben Agent Silver und Jet Black erhältlichen Preamps für Juni 2022. Da ich gerade mit Azubi Finn allein im Vorführraum bin, genehmige ich mir sofort eine Vorführung unter etwas mehr Volume und erfreue mich an den martialischen Klängen von Carl Orffs „Carmina Burana“.
Bei Technics gibt es die Neuauflage des berühmten MKII nun in sechs weiteren Farben. Der SL-1200 MK7 L sorgt mit den Versionen Weiß, Beige, Gelb, Rot, Blau und Dunkelgrün für ein wenig mehr Abwechslung an den DJ-Pulten in Clubs und Discotheken. Die bunten Plattendreher kommen für knapp 1.000 Euro ohne Tonabnehmer, dafür ist hier eine individuelle Aufrüstung jederzeit möglich.
Ein Highlight der HIGH END ist für mich die Ausstellung bei Audio Reference. Der Vertrieb aus Hamburg hat zahlreiche namhafte Marken wie Wilson Audio, Meridian Audio und ganz brandaktuell die Strippen von Nordost in seinem Portfolio. Dies ist von Mansour Mamaghani und seinem Team ein sehr guter Schachzug da man nun eine Alternative zu Audioquest, In-akustik oder Chord Cable anbieten kann. Beindruckend ist auch die Präsentation der neuen Wilson Audio Chronosonic 4 Seasons. Die Four Seasons Edition ist eine Laudatio an die vier Jahreszeiten und die damit einhergehenden Veränderungen in der Natur. Bestückt sind die Superlautsprecher mit einem 25,4 Zentimeter Rear Firing Tweeter, einem 2,54 Zentimeter Hochtöner, einem 10,16 Zentimeter Mitteltöner, zwei 17,78 Zentimeter Mitteltönern und zwei Woofern mit der Größe von 26,67 Zentimetern und 31,75 Zentimetern. Auch das Gewicht mit 310,71 Kilogramm imponiert. Neben den beindruckenden Speakern aus Utah gibt es eine weitere Premiere zu entdecken: Die Relentless-Serie von Dan D'Agostino aus Arizona wird erweitert um einen streamingfähigen Vorverstärker und einen Monoblock. Beide neuen Komponenten sind etwas kleiner was nicht heißen soll klein, sondern wohnzimmertauglich. Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau, die Kombination mit den 4 Seasons ist vorzüglich, lediglich einen separaten Hörraum hätte ich mir hierbei für die Präsentation gewünscht. Als Audioquelle dient unter anderem der neue VPI Titan. Der Plattendreher ist mit einem Reibradantrieb und Flywheel ausgestattet und kann auf Wunsch mit dem Tonarm 3d Reference veredelt werden. Mit seinem konisch geformten Rohr aus dem 3D-Drucker und Innenverkabelung von Nordost ist dieses Upgrade nochmals ein Pluspunkt im Kampf gegen ungewünschte Resonanzen. Preislich liegt der Edeldreher ohne Tonabnehmer bei knapp 60.000 Euro. Beobachtet man das dicht gedrängte Publikum im Ausstellungsraum fällt sofort das breite Interesse an den neu im Programm aufgenommenen Lautsprechersystemen von Perlisten auf. Die brandneue S-Serie ist die weltweit einzige Lausprecher-Baureihe, die nach THX Dominus Spezifikationen für Heimkinos zertifiziert ist. Dies ist möglich, da der Perlisten auf innovative und einzigartige Technologien setzt. Darunter die Directivity Pattern Control und TeXtreme Carbon Fiber. Preislich bewegen sich die S-Serie zwischen 3.800 Euro für die S4s bis hin zum Flaggschiff S7t Custom Finish für knapp 10.000 Euro. Bei Miller & Kreisel wird die Serie mit den neuen Subwoofern X10+, X12+ und X15x erweitert. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer betragen 4.950 Euro für den X10+, 5.500 Euro für den X12+ sowie 6.600 Euro für den X15+. Mit an Bord ist Vicoustic aus Portugal die neben mobilen Audioräumen – ja, eine Schallkammer wäre für mich als Familienvater wirklich eine lohnenswerte Anschaffung - auch Optimierungsmöglichkeiten für zuhause in Form von Absorbern und Diffusoren bieten. Hier ist Customizing durch das Aufdrucken eigener Fotos möglich. Eine weitere Premiere ist die Vorstellung von zwei neuen Subwoofersystemen der hauseigenen Marke Velodyne Acoustics. Im Preisbereich von 1.000 und 2.000 Euro geben sich der VIQ mit App-Steuerung und der Deep Wave die Ehre.
Nach so vielen Premieren schlendere ich erstmal zu dem Showroom von T+A. Bei der Präsentation der Solitaire S 540 schallt mir „Holding On“ von Gregory Porter entgegen. Die beiden 80 Kilogramm schweren 3-Wege-Standlautsprecher überzeugen sofort mit ihrer Räumlichkeit und vor allem der Natürlichkeit der Stimmwiedergabe.
Bei AVM wird nicht nur bei den Produkten Design großgeschrieben. Ich finde mich in einem perfekt gestalteten Showroom wieder – ja, das Auge hört mit.
Es finden sich einige Neuigkeiten wie die beiden Phono-Vorstufen Evolution 3.3 mit Transistorschaltung und 5.3 als Röhrenversion. Beide unterstützen MM und MC-Systeme. Für die 3.3 sind 3.900 Euro veranschlagt und die 5.3 ist für 5.500 Euro erhältlich. Der Ovation CS 8.3 erscheint in der überarbeiteten Black Edition All-In-One. Im Vergleich zur „Normaloversion“ befindet sich eine neue Röhre im Preamp und die Verkabelung wurde verbessert. 15.000 Euro muss der Kunde für den Streaming-CD-Receiver auf die Ladentheke legen. 2.000 Euro mehr als für den Vorgänger. Ein richtiger Eyecatcher ist die Evolution 3.3 Serie in der Cellini Chrom Ausführung. Beide CD-Receiver bringen es auf Leistungsstarke 2x 350 Watt. Für den Transistoraufbau CS 3.3 fallen 8.300 Euro, für den CS 5.3 mit Röhre in der Vorstufe 9.800 Euro an. Die Plattenspielermodelle R 2.3 und R 5.3 wurden beide überarbeitet. Das beliebte Feature der blauen Beleuchtung des Plattentellers lässt sich jetzt dimmen und auch je nach Gusto die Farbe wechseln. Auf der Basis des R 2.3 wurde nun der R 30.3 entwickelt. Dieser stellt im Grunde eine vereinfachte Version des 2.3 dar und ist für den Endverbraucher für knapp 3.000 Euro erhältlich.
Nach der Informationsflut bei AVM gehe ich in den nächsten Showroom und freue mich auf die Vorführung des DALI Flaggschiffes Kore. Die beiden 150 Kilogramm Schwergewichte überzeugen mich sofort mit Ihrer Leichtigkeit und mit äußerster Präzision. Die DALI Kore wurde laut dem Design Manager Mads Ullits mit dem Hintergedanken mehr Teile vor Ort in Dänemark zu fertigen von Grund auf neu entwickelt. Preislich findet sich das Pärchen mit dem 34 Kilogramm schweren Sockel aus zementbasiertem Harzverbundstoff bei knapp 80.000 Euro wieder.
Ein optisches Highlight im Atrium 3.1 sind klar die Speaker von Burmester. Der BC 150 überzeugt nicht nur im Art-déco-Stil, sondern auch mit technischen Daten wie einer Nennbelastbarkeit von 400 Watt und einem Übertragungsbereich von 34 bis 20.000 Hertz. Zu haben ist das Pärchen für gerade einmal 98.000 Euro.
Neben dem Boxenpärchen findet sich bei Burmester der neue Endverstärker 218 im Programm. Dieser befeuert als Monoblock das BC 150 Pärchen und ist für 34.000 Euro erhältlich.
Bei TAD steht die Weltpremiere der neuen REFERENCE an. Daneben werden im Atrium 3.1 die Lautsprecher Evolution E1TX für einen Paarpreis von 25.000 Euro sowie der 2-Kanal-Verstärker M1000 und der SACD-Spieler D10000mk2 für jeweils 17.000 Euro vorgestellt.
Ebenfalls im Atrium 3.1 zu finden sind CANTON mit seinem 50-jährigen Jubiläum, In-Akustik und Octave mit seinem überarbeiteten Class A Verstärker V70.
Weiter geht es für mich ein Stockwerk tiefer in Halle 2. Klarer Platzhirsch ist hier die Plattenspielerschmiede clearaudio aus Erlangen. Neben der Präsentation des 350 Kilogramm schweren Statement und dem 60 Kilogramm schweren Master Innovation ist hier fast die ganze Produktlinie aufgebaut. Als Neuheit wird die Phono-Vorstufe Blance Reference Phono für 7.900 Euro präsentiert. Diese besitzt ein ausgelagertes Netzteil und zwei voneinander unabhängige Verstärkerzüge die mit symmetrischen und unsymmetrischen Anschlüssen bestückt sind. Als neuer Tonarm kommt der Profiler auf den Markt. Der mit einem Preis von 1.900 Euro doppelt gelagerte Tonarm ist in schwarz und silber erhältlich.
Weitere Highlights aus Halle zwei sind der bei AMG komplett überarbeitet Giro MKII Plattenspieler und die neue Herangehensweise bei der Entwicklung von Membranen der dänischen Lautsprechermanufaktur AMBITIOUS Audio Design.
Mit weiteren Impressionen aus Halle 2 verabschiede ich mich, wünsche Ihnen viel Freude bei den folgenden Berichten meiner Kollegen Wolfgang Kemper und Finn Corvin Gallowsky und freue mich schon auf ein Wiedersehen auf der HIGH END 2023.