Am kommenden Wochenende finden erstmals, wie hier bereit berichtet, die Norddeutschen HiFi-Tage am neuen Austragungsort, dem Privathotel Lindtner im Hamburg statt. Dort wird der IAD-Vertrieb die Audio-Komponenten von Soulnote zeigen und darüber hinaus noch mehr Spannendes in Sachen Soulnote bieten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-15_iad_E-2_black_front.jpg

Mit den Norddeutschen HiFi-Tagen am 20. und 21. August 2022 im Privathotel Lindtner in Hamburg steht das perfekte Event vor der Tür, um Soulnote live zu erleben. Um dies zu einem besonderen Erlebnis zu machen, kommt Chefentwickler Kato Hideki extra aus Japan nach Hamburg.

Soulnote E2
Soulnote E2

Sowohl Samstag als auch Sonntag, jeweils um 12:00 Uhr, leitet er einen Soulnote Workshop im Konferenzraum 5 in der 1. Etage. Hier erklärt er die Design-Philosophie von Soulnote und stellt die E2 Phono-Vorstufe mit Eingang für optische Tonabnehmer vor. Dirk Sommer freut sich darauf, diese Gelegenheit nutzen zu können, um mit Kato Hideki ein interessantes Gespräch zu führen. Zwar hatten die beiden bereits in München anlässlich der Verleihung der Auszeichnung „Statement in Hifidelity“ einen unterhaltsamen Abend miteinander, das Gespräch mit Kato Hideki bei IAD wird aber sicher Themen berühren, die Aufschluss über Technologien und spannende Entwicklungen bei Soulnote geben. Dieses Interview werden wir im Laufe der kommenden Woche veröffentlichen, nur wenige Tage nach unserem Bericht über die Norddeutschen HiFi-Tage im neuen Ambiente.

Soulnote A2
Soulnote A2

Natürlich gibt es bei IAD außer den neuen Produkten von Soulnote noch viele weitere Highlights aus dem IAD Vertriebs-Line-up im Konferenzraum 5 zu sehen. Unter anderem dürfen sich Besucher auf den ersten europäischen Auftritt des Lumin T3 Netzwerkspielers freuen, über den wir hier bei Hifistatement schon bald berichten werden.

Einblick in den Soulnote D2
Einblick in den Soulnote D2
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/22-08-15_iad
Montag, 12 August 2002 09:16

CoolTech

Hersteller
CoolTech -180°C GmbH
Anschrift Blockau 64a
A-6642 Stanzach
Österreich
Telefon +43 676 6769800
E-Mail office@cooltech.at
Freitag, 12 August 2022 08:52

Ein Besuch bei CoolTech

Bei den aktuell herrschenden Temperaturen ist es wirklich verlockend, eine Firma zu besuchen, die mit vollem Namen „CoolTech -180°C GmbH“ heißt. Inhaber Wolfgang Lausecker bietet Tieftemperatur-Behandlungen für Werkzeuge, Musikinstrumente, Hifi-Gerätschaften und, ja, auch Menschen an. Erfahren Sie, was Sie sich und Ihrem Equipment Gutes tun können.

Von Kryo-Behandlungen dürfte wohl jeder Hifi- und High-End-Begeisterte schon mal gehört haben. Der Begriff ist aber alles andere klar definiert. Die simpelste Methode ist es, das zu behandelnde Objekt einfach mit flüssigem Stickstoff mit einer Temperatur von -196° Celsius in Kontakt zu bringen. Das kann verblüffende Effekte haben, wenn man beispielsweise eine Rose in Stickstoff eintaucht und sie dann schon durch eine leichte Berührung wie Glas zersplittern lässt – was aber etwa bei Röhren weniger wünschenswert ist. Und auch bei den Langspielplatten, die ich unter anderem im Gepäck hatte, kann das nicht das gewünschte Ergebnis sein. Der von Wolfgang Lausecker entwickelte und angewandte Prozess ist deutlich komplizierter und materialschonender.

Wie der Schatten rechts verrät, wird der Zugang zu CoolTechs Firmensitz von zwei Tuben flankiert
Wie der Schatten rechts verrät, wird der Zugang zu CoolTechs Firmensitz von zwei Tuben flankiert

Der Wirtschaftsingenieur aus Tirol arbeitete jenseits der deutsch-österreichischen Grenze bei Plansee, einem Unternehmen, das pulvermetallurgisch Werkstücke aus Metall veredelte. Im Rahmen seiner Tätigkeit hielt sich Wolfgang Lausecker länger in den USA auf und kam dort mit der Idee von Tieftemperaturbehandlungen in Kontakt. Nach seiner Rückkehr stieß er mit seinen Anregungen, die Struktur vom Metallteilen statt durch sehr lange Lagerung durch Tieftemperaturbehandlung zu stabilisieren, jedoch auf Ablehnung. Die wohl prestigeträchtigsten bei Plansee hergestellten Bauteile waren Ventile, Kolben und Bolzen für einen Formel-Eins-Rennstall. Für Teilnehmer an der amerikanischen Nascar-Serie fertigte man in der Folge vor Ort auch Werkstücke aus Aluminium und Titan sowie Federn. Bei diesem Aufenthalt sah Wolfgang Lausecker erstmals eine Kryo-Anlage in Aktion und erfuhr, wie viele Werkstücke bis hin zu ganzen Motorblöcken mit extrem tiefen Temperaturen im Rennsport optimiert wurden.

Wolfgang Lausecker: Firmeninhaber, Wirtschaftsingenieur und Bariton-Saxophonist
Wolfgang Lausecker: Firmeninhaber, Wirtschaftsingenieur und Bariton-Saxophonist


Zurück in der Heimat verfolgte er den Gedanken dann weiter, machte sich selbstständig und gründete 2009 CoolTech. Anfangs kooperierte er mit einer Firma in Spanien, die dort Werkstücke für ihn behandelte. Bei zunehmenden Stückzahlen wurde der Transport dann aber zu aufwändig, so dass Wolfgang Lausecker im idyllischen Stanzach im Lechtal eine eigenen Anlage zu Kryo-Behandlung installierte. Neben Zerspanungswerkzeugen für die Metallbearbeitung, deren Standzeit dank Kryo-Prozess um etwa 60 Prozent verlängert wird, setzt der Ingenieur, der in seiner Freizeit Baritonsaxophon in einer Big Band spielt, auch Instrumente der extremen Kälte aus. Wolfgang Lausecker trat übrigens schon mit dem Multiinstrumentalisten, Komponisten und Bandleader Matthias Schriefl auf, den die Süddeutsche Zeitung zu den besten Jazz-Trompetern der Welt zählt und von dessen Virtuosität, Spielfreude und Esprit Sie sich dank unseres kostenlosen Downloads mit ein paar Klicks selbst überzeugen können. Doch zurück zu den Minusgraden: Deren Effekt auf Blechblasinstrumente überzeugte nicht nur den Saxophonisten. Die durchweg als positiv empfundenen klanglichen Veränderungen durch die Kälte führte auch zu erfolgreichen Experimenten mit E-Gitarren, Kabeln und (Röhren-)Verstärkern. Selbst Blasinstrumente aus Holz sollen von der Behandlung profitieren.

Die Kryo-Anlage mit ihrem Steuerpult
Die Kryo-Anlage mit ihrem Steuerpult

Auf der einen Seite arbeitet CoolTech mit renommierten deutschen Automobil- und Werkzeugherstellern sowie dem Fraunhoferinstitut und technischen Universitäten zusammen, auf der anderen mit Musikern. Einmal geht es um wissenschaftlich belegbare Vorteile durch die Kryo-Behandlung, einmal um klanglich-ästhetische Geschmacksfragen. Und in diesem Spannungsfeld bewegt sich auch die Audio-Szene. Nach den positiven Erfahrungen mit den Instrumentenkabeln war es naheliegend, auch Lautsprecher-, NF- und Signal-Kabel herabzukühlen. Die durch die Kälte bedingten Veränderungen bei Röhren, Tonabnehmern und SSD-Festplatten wurden von den Auftraggebern ebenfalls rundum positiv bewertet. Die Behandlung soll in Kabeln die Kristallgitterstruktur so weit wie möglich perfektionieren und dadurch die Leitfähigkeit verbessern – ein Effekt, der mit dem heimischen Multimeter nicht nachzuweisen ist, da bedarf es schon aufwändigeren Mess-Equipments.

Der etwa 15-stündige Kryo-Prozess läuft Computer-gesteuert ab, mit diesem Pult kann man auch manuell eingreifen
Der etwa 15-stündige Kryo-Prozess läuft Computer-gesteuert ab, mit diesem Pult kann man auch manuell eingreifen

Dass sich sich die Klangveränderungen bei Tonabnehmern oder Musikinstrumenten physikalisch nicht stringent erklären lassen, spricht meines Erachtens nach nicht gegen das Kryo-Verfahren: In den nun über 25 Jahren professioneller Beschäftigung mit Hifi und High End habe ich mir angewöhnt, auch Produkte auszuprobieren, deren Wirkungsweise nicht schlüssig erklärt werden kann. Wenn's besser klingt, ist die Begründung dafür zweitrangig. Deswegen möchte ich – nicht zum ersten Mal – auch herausfinden, wie eine Kryo-Behandlung auf Schallplatten wirkt, denn beim Pressvorgang – das recht warme Vinyl wird zwischen den Pressstempeln in Form gebracht, worauf diese dann gekühlt werden – dürften eine Menge Materialspannungen auftreten. Und bei der kryogenen Behandlung geht es ja gerade darum, Materialstrukturen zu optimieren und Spannungen zu vermindern. Mehr dazu später.


Hier kommt der flüssige Stickstoff aus dem außerhalb des Gebäude gelegenen Tank an
Hier kommt der flüssige Stickstoff aus dem außerhalb des Gebäude gelegenen Tank an

Die Kyro-Anlage besteht aus einer großen Edelstahltruhe, die wie eine überdimensionierte Kühltruhe ausschaut. In diese wird Stickstoff geleitet, der sich in flüssigem Zustand in einem 3000-Liter-Tank außerhalb des Gebäudes befindet. Bei geringster Erwärmung werden aus einem Liter Flüssigkeit 600 Liter Gas. Das umfließt die in der Truhe befindlichen Objekte und kühlt sie. Der Prozess wird so gesteuert, dass die Objekte nicht mit flüssigem Stickstoff in Kontakt kommen und die Temperatur abhängig vom Inhalt der Truhe durch das Gas sehr langsam – oder präziser um ein bis drei Kelvin pro Minute – verringert wird. Das geht bis -180 Grad Celsius. Diese Temperatur wird eine gewisse Zeit gehalten, anschließend wird das Gas in der Truhe auf etwa -70 Grad erwärmt, dann erneut auf -180 Grad heruntergekühlt. Was dann weiter geschieht, gibt Wolfgang Lausecker nicht preis. Am Ende des etwa 15 Stunden dauernden Prozesses wird der Inhalt der Truhe auf 35 Grad Celsius erwärmt, damit sich beim Öffnen kein Kondenswasser auf den Objekten bildet. Übrigens wird der Stickstoff aus der Truhe einfach ins Freie geleitet, denn die uns umgebende Luft besteht ja zu fast 80 Prozent aus Stickstoff.

Den Verlauf der Prozesskurve gibt Wolfgang Lausecker nicht zur Gänze preis
Den Verlauf der Prozesskurve gibt Wolfgang Lausecker nicht zur Gänze preis

Nein, Menschen kommen nicht in die Truhe. Für die Kältetherapie verfügt Wolfgang Lausecker über eine sogenannte „CryoSauna“ mit Temperaturen zwischen -100 und -150 Grad Celsius. Neben Gelenkerkrankungen, chronischen Schmerzen werden vor allem Long-Covid-Symptome erfolgreich behandelt. Dazu soll jeweils morgens und abends an fünf aufeinander folgenden Tagen ein Aufenthalt von zwei Minuten in dieser speziellen Art von Sauna ausreichen.

Die Schallplatten werden in der Kryo-Truhe aufgestellt
Die Schallplatten werden in der Kryo-Truhe aufgestellt

Doch zurück zu unserem eigentlichen Thema: Ich bin mit NF-Kabeln von Audioquest und Göbel High End nach Stanzach gereist. Wie sich die Behandlung bei CoolTech auf den Klang ausgewirkt hat, werde ich im zweiten Teil dieses Artikels beschreiben. Mit dabei waren auch jeweils drei LPs von zwei unterschiedlichen Alben. Die hatte ich zusammen mit dem Vergleichsexemplar ein und demselben Karton entnommen, sie sollten also in direkter Reihenfolge gepresst worden sein und daher keine Klangunterschiede etwa durch die Abnutzung des Presswerkzeug aufweisen. Schon vor Jahren hatte ich in Grenoble einige Schallplatten kryogen behandeln lassen. Der einfache Prozess – Abkühlen, Temperatur halten und wieder auf Umgebungstemperatur bringen – hatte aber so minimale Verbesserungen gebracht, dass meine Gattin und ich uns nicht sicher waren, ob wir die behandelten Scheiben im Blindtest erkennen würden. Dazu kam ein recht hoher Preis, der es verhinderte, unsere sommelier du son-Alben halbwegs erschwinglich als „Frozen Edition“ in den Handel zu bringen.


Die CryoSauna: Die Stellfläche ist höhenverstellbar, damit der Kopf draußen bleibt
Die CryoSauna: Die Stellfläche ist höhenverstellbar, damit der Kopf draußen bleibt

Apropos Preis: CoolTech arbeitet mit dem Hifi-Handel zusammen, und dort kostet die Behandlung eines NF-, Netz- oder Lautsprecherkabels von zwei Metern Länge mit einem Durchmesser zwischen 15 und 50 Millimetern 90 Euro, die eines Tonabnehmers 70 Euro, die einer Röhre von 100 bis 200 Millimeter Höhe 49 Euro und die einer SSD zum Einbau 88 Euro. Stellt man den Transport, die händische Bestückung der Truhe und die Dauer des Prozesses in Rechnung, ist man versucht, von recht günstigen Tarifen zu sprechen.

Die CryoSauna verfügt über einen eigenen Stickstofftank
Die CryoSauna verfügt über einen eigenen Stickstofftank

Sobald wir wieder zurück im Hörraum waren, haben wir die Anlage hochgefahren, etwa zwei Stunden gewartet und dann die Gummis des wochenlang nicht benutzten Tonabnehmers eine Plattenseite lang „weich“ gespielt. Bei „You Gotta Move“ von Hans Theessinks Album Live at Jazzland waren meine Gattin und ich uns schon beim ersten Hören sicher, dass wir Stimme und Gesang in unseren vier Wände bisher nicht so detailreich, intensiv und rhythmisch packend gehört hatten. Nicht sicher konnten wir allerdings sein, ob das an der Behandlung der Scheibe oder Audio Exklusivs Vorstufe R7 und den Børresen 05 liegt, die nie zuvor an der Wiedergabe des Songs beteiligt waren. Nachdem wir „You Gotta Move“ noch ein zweites Mal genossen hatten, legten wir die nicht kryogen behandelte Scheibe auf den Tellers des LaGrange. Was das Lyra Etna im Thiele TT01 nun aus der Rille holte, wirkte ein wenig matt. Es fehlt nicht nur ein bisschen Glanz, sondern auch winzige Informationen wie Griffgeräusche oder das leichte Mitschwingen einer Saite, die die Wiedergabe zuvor so lebendig gemacht hatten. Auch in Sache Groove schien Hans Theessink einen Gang zurückgeschaltet zu haben. Zumindest über eine sehr hoch auflösende Kette ist der Unterschied zwischen der kryogen behandelten und der pressfrischen LP eindeutig. Ich bin gewiss nicht das letzte Mal bei CoolTech gewesen und beim nächsten Besuch habe ich garantiert mehr als sechs LPs im Gepäck!

Dass der Tanklaster gerade während unseres Besuchs Stickstoff anlieferte, war Zufall, lieferte aber interessante Einblicke
Dass der Tanklaster gerade während unseres Besuchs Stickstoff anlieferte, war Zufall, lieferte aber interessante Einblicke


Der stationäre Tank ist mit dem Laster verbunden: Noch schimmert der Schlauch metallisch
Der stationäre Tank ist mit dem Laster verbunden: Noch schimmert der Schlauch metallisch

Der Blick auf die Armaturen und das Pumpsystems direkt nach der Ankunft
Der Blick auf die Armaturen und das Pumpsystems direkt nach der Ankunft

Der Weg des Stickstoffs muss gekühlt werden, bevor die Befüllung des Tanks beginnt. Ansonsten flösse nur gasförmiger statt flüssigen Stickstoffs durch den Schlauch. Auf den kalten Rohren kondensiert Feuchtigkeit aus der Luft und es bildet sich Eis
Der Weg des Stickstoffs muss gekühlt werden, bevor die Befüllung des Tanks beginnt. Ansonsten flösse nur gasförmiger statt flüssigen Stickstoffs durch den Schlauch. Auf den kalten Rohren kondensiert Feuchtigkeit aus der Luft und es bildet sich Eis

Wie die Eisbildung verrät, strömt nun flüssiger Stickstoff durch den Schlauch in den Tank
Wie die Eisbildung verrät, strömt nun flüssiger Stickstoff durch den Schlauch in den Tank

Hersteller
CoolTech -180°C GmbH
Anschrift Blockau 64a
A-6642 Stanzach
Österreich
Telefon +43 676 6769800
E-Mail office@cooltech.at

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder boulevard/22-08-12_cooltech
  • Social Introtext Bei den aktuell herrschenden Temperaturen ist es wirklich verlockend, eine Firma zu besuchen, die mit vollem Namen „CoolTech -180°C GmbH“ heißt. Inhaber Wolfgang Lausecker bietet Tieftemperatur-Behandlungen für Werkzeuge, Musikinstrumente, Hifi-Gerätschaften und, ja, auch Menschen an. Erfahren Sie, was Sie sich und Ihrem Equipment Gutes tun können.
Mittwoch, 10 August 2022 00:01

Norddeutsche HiFi–Tage 2022

Es wird allerhöchste Zeit! Nach dem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr und Anfang diesen Jahres starten die Norddeutschen HiFi-Tage 2022 mit sommerlichem Elan am 20. und 21. August durch.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_22-08-10_ndht_Foto-Hotel.jpg

Ein doppeltes Novum. Nicht nur findet die beliebte HiFi-Messe zum ersten Mal im Privathotel Lindtner, in der Heimfelder Str. 123 in 21075 Hamburg statt, sondern auch im Spätsommer statt im Winter. Für HiFi-Fans aus allen Himmelsrichtungen dürfte der Ausflug eine willkommene und lang vermisste Abwechslung sein, denn es wird viel Neues für Musik- und Technikbegeisterte zu entdecken geben. Endlich wieder gemeinsam und von Mensch zu Mensch fachsimpeln und Spitzentechnik live erleben. Vor dem Eingang, in der Lobby, den Konferenzsälen, Fluren und in zahlreichen individuell für die NDHT2022 präparierten Hotelzimmern können die Besucher die besten und angesagtesten Produkte entdeckeb. Von Kopfhörern über smarte Radios und mobile Speaker, Streaming-Lösungen, Lautsprecher aller Art bis hin zu feinster Analogtechnik ist alles dabei. Das Angebot ist äußerst vielfältig und breit gefächert. Experten der Hersteller und Vertriebe stehen Ihnen persönlich Rede und Antwort. Die Listeder teilnehmenden Aussteller, sowie Hinweise zu Workshops finden Sie auf der Webseite www.hifitage.de.

Keine Norddeutschen HiFi-Tage ohne die angesagte Workshop-Reihe mit STEREO-Experte Matthias Böde. Die Sessions finden in unterschiedlichen Räumen und mit wechselnden Vorführgeräten statt. Die Workshop-Themen und -Termine werden spätestens vor Ort bekannt gegeben. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, denn selbst erleben ist besser als Hörensagen.

Auf einen Blick:
Norddeutsche HiFi-Tage – NDHT2022, Eintritt frei
20.–21.08.2022, Samstag 10 – 18 Uhr; Sonntag 10 - 16 Uhr
Privathotel Lindtner, Heimfelder Str. 123, 21075 Hamburg
www.lindtner.com

Hier die Liste der ausgestellten Marken:
Aavik Acoustics, ABACUS, Adot, AIR TIGHT, Analogue Audio Association, Analysis Plus, Ansuz Acoustics, AperionAudio, Apertura, ARAKAS Akustische Spiegel, Aries Cerat, Artnovion, ASCENDO, audel, Audes, Audia Flight, Audiolab, Audionet, audio-technica, Audreal, Axmann Audio , Backes & Müller, Bassocontinuo, beaudioful, Bellevue, Benchmark Media, BETONart-audio, BIS, Black Magic Cables, Block, Blue Groove, BOENICKE AUDIO, Bohne Audio, Børresen Acoustics, Bowers & Wilkins, Bricasti Design, Bruder Jacob Audio, Buchardt Audio, Burmester, C.E.C., Canor Audio, CANOR Audio, Canton, Cardas Audio, Cayin, Channel, chario, Chesky, Chord Company, Chord Electronics, Classé, CMI-Easy-Connect, Cube Audio, Dan D’Agostino, David Laboga Kabel, Denon, Diapason, Dimi Vesos, Edition Phönix Tonbänder, Electrocompaniet, English Acoustics, epos, eSse-Ci-Design, Essential Audiotools, ESTHETICA,Faber's cable. Fabs-fabulous earphones, factorywood, faller audio, Fenn Music, Fidelity, Fidelity - Acker & Buck, Fink Team, FM acoustics, Grandinote, Grimm Audio, Groove, HiFi Studio Bramfeld, HIFIAkademie, HiFi-Furniture, Huesmann Conductor, Inakustik, Innuos, IOTAVX, Jazz Wax, Joachim Gerhard Collection, KeithMonks, KLEI, KOETSU, Krell, Kronos, Lange Loudspeakers, Lehmannaudio, Len Hifi, LEVAR ULTIMATE, LIVE ACT AUDIO, Lumin, LUNA CABLES, Lyngdorf Audio, Lyravox, Manron, Marantz, MBL, Melco Audio, Meridian Audio, MFE, Millennium Audio, Miller & Kreisel, Mission, Monitor Audio, MP&S Klangwelten, MSB Technology, Nessie Vinylcare, nextgen™, Nordost Cable, OKS-AUDIO, Pan Am, Perlisten Audio, PHASEMATION, Phonosophie, PIEGA, Polk, PrimaryControl, PS Audio, Pylon Audio, Qobuz, Quadraspire, Raidho, RME, Rogers British HiFi, Roksan, Rotel, Roterring, Sbooster, ScansonicHD, SETA-AUDIO, Silberkabel, Silberstatic, Silent Angel, Skyanalog, Sonitus, sonoro audio, SORANE, Soulnote, Soundtrack, Spendor Audio, Starke Sound, Stereo, Stereokonzept, Stockfisch, STS, stst hifi-manufaktur, STUdo, Supra Cables, Süsskind Audio, SYMANN Soundboards, Symphonic Line, TAD Labs, Taiko audio, Taoc, TCI, Telarc, Thivanlabs, Thorens, ToneTool, Transrotor, Trinnov Audio, TW-Acustic, Velodyne Acoustics, Verity Audio, Vertere acoustics, Vicoustic, Vinyl Love, Voxativ, VPI, VTL, Waxtime, WBT, Westminsterlab, Wilson Audio, Wilson Benesch, Wolf von Langa | WVL, Zellaton

b_850_0_16777215_10_images_content_events_22-08-10_ndht_NDHT_2022-Newsletterbild_quer.jpg

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/22-08-10_ndht
  • Social Introtext Es wird allerhöchste Zeit! Nach dem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr und Anfang diesen Jahres starten die Norddeutschen HiFi-Tage 2022 mit sommerlichem Elan am 20. und 21. August durch.
Dienstag, 09 August 2022 04:18

Cayin Soul 170I

Mit dem Push-Pull-Kraftwerk Soul 170I bringt Cayin sein neues Vollverstärker-Topmodell auf den Markt, das im Ultralinearbetrieb 130 Watt aus den KT170-Röhren herausholt und so eine sehr flexible Lautsprecherauswahl ermöglicht. Der schaltbare Triodenmodus dagegen bedient die Fraktion der Klanggourmets: Her damit für einen Test!

Allerspätestens seit ich Cayins Phonovorstufe CS-6PH für einen ausführlichen Test bei mir zu Hause hatte, darf ich mich zu den bekennenden Fans dieser Marke zählen. Gleichwohl halte ich mich nicht für befangen hinsichtlich weiterer Cayin-Tests: Der neue Vollverstärker Soul 170I stellt mit seiner oben erwähnten Power in meinem Setup eher einen veritablen Leistungs-Overkill dar, woran auch die deutlich geringeren 75 Watt im Triodenmodus nicht viel zu ändern vermochten. Insofern war ich durchaus etwas skeptisch, ob die Liaison mit meinem Lautsprecher Dynamikks! Model 12 und seinen echten 96 Dezibel pro Watt und Meter Wirkungsgrad funktionieren oder ob dieser kraftstrotzende Vollverstärker eher völlig unterfordert im untertourigen Bereich dahintuckern würde. Aber am Telefon hatte mir Deutschland-Vertriebschef Thomas Deyerling den Mund derart wässrig gemacht, dass ich ihn bat, mir das Gerät für einen Test zuzusenden.

Perfekte Lackierung: Die etwas mattere schwarze Front kontrastiert hervorragend mit der glänzenden, im Farbton minimal abweichenden Chassis-Beschichtung
Perfekte Lackierung: Die etwas mattere schwarze Front kontrastiert hervorragend mit der glänzenden, im Farbton minimal abweichenden Chassis-Beschichtung

Als die Spedition den Verstärker bei mir ablud, bekam ich schon eine ungefähre Ahnung davon, was mich – besser gesagt meine Bandscheiben – erwarten würde. Mit einer elektrischen Ameise bewegte der Fahrer die Palette meine Auffahrt hinauf unter das Carport, von wo aus ich den Karton ohne die Palette anschließend mithilfe eines Möbelrollbretts durch den Seiteneingang bis ins Wohnzimmer zu bewegen gedachte. Das klappte auch alles ganz gut, aber vor meinem HiFi-Rack angekommen mochte ich mir dann trotz guten Frühstücks nicht zumuten, diese knapp 40 Kilogramm schwere Trumm allein in die ihm zugedachte Position zu hieven. Dringende Empfehlung von mir: Erledigen Sie dies zu zweit, zumal die durch Trafo und Übertrager bedingte ungleiche Gewichtsverteilung eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Die Abdeckung, eher eine Art Käfig für die Röhren, kann allzu neugierige Kinderfinger oder Katzentatzen vor Verletzungen schützen
Die Abdeckung, eher eine Art Käfig für die Röhren, kann allzu neugierige Kinderfinger oder Katzentatzen vor Verletzungen schützen


Da stand es nun also auf meinem Rack, Cayins Prachtstück Soul 170I. Das neue integrierte Flaggschiff der Chinesen wandert für 7800 Euro über die Ladentheke und dafür erwartet der potenzielle Käufer natürlich einen entsprechenden Gegenwert. Was die reine Masse betrifft, dürfte der Verstärker mit seinem Preis von ungefähr 200 Euro pro Kilogramm wohl deutlich im grünen Bereich liegen, aber Spaß beiseite: Preisklassenunabhängig habe ich selten eine so perfekte Verarbeitung gesehen. Die leicht schimmernde Lackierung erscheint außerordentlich gleichmäßig und sauber, es gibt keine störenden scharfen Kanten, nichts klappert, wackelt oder wirkt billig. Sofort fallen mir die Porzellan-Röhrenfassungen ins Auge, oft verwenden Hersteller aus Kostengründen hier ja gerne billigere Kunststofffassungen. Rein haptisch ist der Soul 170I also schon mal ein Genuss, das gilt insbesondere auch für die massive Metallfernbedienung, deren Knöpfe klare Druckpunkte haben. Andernorts wird in dieser Preisklasse bisweilen durchaus ein billiges Plastikteil beigelegt.

Die fette Beam-Power-Tetrode KT170 von Tung-Sol ist eine wahre Königin unter den Röhren, nicht zuletzt aufgrund ihrer schönen Formgebung
Die fette Beam-Power-Tetrode KT170 von Tung-Sol ist eine wahre Königin unter den Röhren, nicht zuletzt aufgrund ihrer schönen Formgebung

Dieser positive Eindruck setzte sich im Geräteinneren übrigens nahtlos fort. Superbe Bauteilequalität wo man hinsieht, handwerklich blitzsauber ausgeführte Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung, korrekte Anordnung der Baugruppen: Viel besser kann man es eigentlich nicht machen. Die Ausgangsübertrager entwickelt und fertigt Cayin übrigens selbst, anstatt den einfachen Weg zu gehen und diese Teile „von der Stange“ zuzukaufen, so machen Überzeugungstäter das eben! Und in diesem Zusammenhang möchte ich einen weiteren positiven Aspekt hervorheben, der in Gerätebesprechungen häufig unerwähnt bleibt: Cayin liefert ein sehr gutes, aufschlussreiches englisches Manual mit, welches diese Bezeichnung auch wirklich verdient, das keine Fragen offen lässt, das gesamte Gerät mit allen Funktionen sehr gut beschreibt, bebildert und schließlich dem korrekten Einstöpseln der Röhren gleich ein komplette Seite mit aussagekräftigen Skizzen spendiert. Oft ist man ja schon froh, wenn überhaupt eine Anleitung mitgeliefert wird, die in schöner Regelmäßigkeit mit dem offenbar schlechtesten aller verfügbaren Übersetzungstools aus dem Chinesischen ins Deutsche übersetzt wurde. Nicht so bei Cayin: Hier gibt man sich sehr viel Mühe und das verdient einfach gesonderte Erwähnung und Anerkennung.

Schöne New Old Stock Gläser: Der Gleichrichter 22DE4 von RCA wird umringt von den Treiberröhren 6SN7GTB von Tung-Sol
Schöne New Old Stock Gläser: Der Gleichrichter 22DE4 von RCA wird umringt von den Treiberröhren 6SN7GTB von Tung-Sol

In Sachen Ausstattung ist der Cayin-Verstärker für alle Lebenslagen gut gerüstet: Auf der Gehäuserückseite stehen drei Line-Eingänge via Cinchstecker und ein symmetrischer XLR-Eingang zur Verfügung. Weiterhin gibt es einen Pre-In-Eingang, um den Soul 170I als reine Endstufe zu nutzen sowie einen Sub-Out-Ausgang für den Anschluss eines separaten Subwoofers zusätzlich zu den obligatorischen Lautsprecherklemmen, die wiederum jeweils für vier oder acht Ohm ausgelegt sind. Besonders interessant ist das Röhren-Ensemble. Eine alte Bekannte aus der Phonovorstufe CS-6PH lief mir hier wieder über den Weg: Die Gleichrichterröhre 22DE4, eine NOS-Type von RCA, die hier natürlich ausschließlich für die Eingangs- beziehungsweise Treiberröhren zuständig ist. Die Eingangsstufe wird von einer Doppeltriode JJ ECC83S pro Kanal gebildet, als Treiber setzt Cayin eine Tung-Sol 6SN7GTB pro Kanal ein. Diese befeuern die beiden in Push-Pull-Anordnung beschalteten Tung-Sol KT170 (Class AB), wobei sich zwischen Ultralinearmodus und Triodenmodus umschalten lässt, dann allerdings reduziert sich die Ausgangsleistung von 130 auf 75 Watt. Eine Tetrode oder Pentode ist ja nun mal keine Triode, daher handelt es sich streng genommen um eine Pseudo-Triodenschaltung, bei der eins der Gitter (in der Regel das mittlere) auf die Anode gelegt wird. Gleichwohl zwar nicht ganz so linear wie diese, ähnelt die so erzeugte Kennlinie dann der einer Triode, was im Idealfall zu einem wie auch immer gearteten, vermeintlich angenehmeren „Trioden-Klang“ führen soll. Cayin spricht hier von der Wahl zwischen „zwei unterschiedlichen Klangsignaturen“, was ich sehr treffend formuliert finde. Andere Hersteller machen so etwas ebenfalls und auch ich lasse die beiden EL84 Pentoden meines Almarro A205A MkII fest umgebaut als Eintakter im Pseudo-Triodenmodus laufen, was trotz vergleichsweise bescheidener zwei Watt Ausgangsleistung sehr gut funktioniert.


Auf Tauchstation: Zwei ECC83 von JJ bilden die Eingangsstufe, in der Mitte das für die Bias-Einstellung notwendige Anzeigeinstrument
Auf Tauchstation: Zwei ECC83 von JJ bilden die Eingangsstufe, in der Mitte das für die Bias-Einstellung notwendige Anzeigeinstrument

Im Falle eines Röhrenwechsels lassen sich die Arbeitspunkte der KT170 Beam Power Tetroden mithilfe der Bias-Potis und des Bias-Anzeigeinstruments auf der Chassisoberseite kinderleicht selbst anpassen, auch dieses Prozedere ist im Manual sehr gut beschrieben. Übrigens lässt sich laut Bedienungsanleitung auch eine KT150 problemlos einsetzen. Ein weiteres erwähnenswertes Feature ist die Soft-Start-Schaltung, bei der die Röhren erst verzögert mit höheren Spannungen beaufschlagt werden, was der Röhrenlebensdauer erheblich zu Gute kommt.

Die dezenten Anzeigen für den gewählten Eingang (grün) sowie den Betriebsmodus (orange) passen perfekt zum Erscheinungsbild der aufgeräumten Frontblende
Die dezenten Anzeigen für den gewählten Eingang (grün) sowie den Betriebsmodus (orange) passen perfekt zum Erscheinungsbild der aufgeräumten Frontblende

Langsam wurde es aber Zeit, endlich Platten aufzulegen, denn um es mal in einfacher Fußballersprache auszudrücken: „Letztlich zählt das was auf dem Platz ist, und das ist, was zählt!“ (Holger Greilich, ehemals TSV 1860 München). Worauf ich hinaus will: Die beste Technik nützt nichts, wenn es am Ende klanglich nicht umgemünzt wird. Apropos Technik: Ich stellte am Verstärker zunächst den Ultralinearmodus ein. Von Coldplay kramte ich das Album Viva La Vida or Death And All His Friends sowie die zugehörige EP Prospekt´s March hervor (beide Parlophone, 2008). Zu meiner Entschuldigung möchte ich vorbringen, dass ich Ende 2008 – nachdem eben diese beiden von Brian Eno produzierten Scheiben erschienen waren, die mir bis heute auch gefallen – tatsächlich dachte, Coldplay könne sich doch noch zu einer anständigen Alternative-Rockband entwickeln. Wie falsch ich lag ahnte ich damals nicht. Egal, jedenfalls ist das interessante „Strawberry Swing“, das mit an die späten Beatles erinnernden Hippie-Gitarrenklängen garniert ist, einer meiner Favoriten-Songs auf dem Album. Und den sollte man laut hören, besser sehr laut: Ungemein farbstark, mit feiner Diktion und perfekter rhythmischer Akkuratesse trieb die Base-Drum den gesamten Song an, als ob sie führte und einen schläfrig singenden Chris Martin hinter sich herziehen musste. Wie ein Schraubstock klemmte der Cayin Soul 170I die Tiefton-Zwölfzöller meiner Lautsprecher ein und ließ nicht die geringsten Zweifel daran aufkommen, wer hier das Sagen hatte.

Die perfekt verarbeitete Fernbedienung aus Metall ist ein haptischer Genuss und merkt sich nach dem Ausschalten des Geräts die letzten verwendeten Einstellungen
Die perfekt verarbeitete Fernbedienung aus Metall ist ein haptischer Genuss und merkt sich nach dem Ausschalten des Geräts die letzten verwendeten Einstellungen

Nach dem Umschalten in den Triodenmodus ergab sich beim gleichen Lied ein ganz ähnliches Bild: Einen Verlust an Basskontrolle konnte ich keinesfalls feststellen, aber eine kleine Nuance mehr an Spielfreude und eine minimale Zunahme feinster Ausschwinggeräusche. Das alles fand aber auf einem derart subtilen Niveau statt, dass ich es eher in den geschmäcklerischen denn in den qualitativen Bereich einordnen würde. Überhaupt schien diese fast schon überbordende Spielfreude des Cayin eine seiner größten Stärken zu sein. Das Besondere dabei: Dieser „Ich-lasse-dich-jetzt-mal-von-der-Kette-Effekt“ trat auch bei kleinsten Lautstärken auf. Ein oft erlebtes Phänomen bei dicken Leistungs-Kraftmeiern: Häufig vermögen Verstärkerboliden ihre Spielfreude erst entfalten, wenn sie etwas gefordert werden. Nicht so der Cayin, der schien mir stets ab dem „ersten Watt“ voll da zu sein. Es klang stets irgendwie so – und zwar unabhängig vom Betriebsmodus –, als ob jede einzelne Note mit einer kleinen Extraportion Energie aufgeladen wurde, bevor sie ihre Reise vom Lautsprecher zu meinem Ohr antrat. Faszinierend.


Mithilfe kleiner Kippschalter wird die jeweilige KT170 für die Bias-Einstellung ausgewählt
Mithilfe kleiner Kippschalter wird die jeweilige KT170 für die Bias-Einstellung ausgewählt

Hinsichtlich der Klangfarben im Allgemeinen legte sich der Cayin an der Grenze zwischen silbrig-kühl und golden-warm ganz leicht auf die von mir präferierte wärmere, etwas dunkler timbrierte Seite. Das Auflösungsvermögen litt darunter jedoch in keiner Weise. Oft werden hochauflösende HiFi-Komponenten ja automatisch mit kühlen Analytikern assoziiert, was auf den Soul 170I in keinster Weise zutraf. Das konnte ich gut mit Vivaldis Die vier Jahreszeiten (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) überprüfen. Streichinstrumente kamen in ihren Klangfarben schon fast unheimlich authentisch daher, gerade feinste Obertöne wurden ungemein subtil dargestellt. Auch feindynamisch war alles im Lot: Schnell abwechselnde Laut-Leise-Unterschiede wurden sehr sauber dargestellt, dynamisch „verschmierte“ hier nichts, wie der Cayin überhaupt stets den Gesamtüberblick behielt und für ein aufgeräumtes Orchester-Ensemble im Saal sorgte, wo jedes Instrument wie zementiert auf seinem angedachten Platz blieb.

Platz voll ausgenutzt: Ein XLR-Line-Eingang, drei RCA-Line-Eingänge, ein Pre-In für einen Vorverstärker, ein Sub-Out für einen Subwoofer, ein Paar Lautsprecherklemmen und die Netzsteckerbuchse
Platz voll ausgenutzt: Ein XLR-Line-Eingang, drei RCA-Line-Eingänge, ein Pre-In für einen Vorverstärker, ein Sub-Out für einen Subwoofer, ein Paar Lautsprecherklemmen und die Netzsteckerbuchse

Hinsichtlich der Raumabbildung gab sich der Cayin schon fast verschwenderisch großzügig: Alle Instrumente hatten extrem viel „Luft zum Atmen“ und quasi immer mehr als ausreichend Ellenbogenfreiheit um sich frei entfalten zu können, ohne dass sie jedoch den Bezug zueinander verloren. Das war übrigens völlig unabhängig vom Betriebsmodus; vielmehr schienen mir hier insbesondere die offenbar extrem guten Übertrager eine gewichtige Rolle zu spielen: Nach meiner Erfahrung tragen lineare, weit ausgedehnte Frequenzgänge sehr zu einer gelungenen Raumabbildung bei, was hier ganz offenkundig der Fall ist.

Handwerklich perfekte Verarbeitung im Inneren mit hochwertigsten Bauteilen und blitzsauberer Handverdrahtung
Handwerklich perfekte Verarbeitung im Inneren mit hochwertigsten Bauteilen und blitzsauberer Handverdrahtung

Abschließend möchte ich doch noch einmal näher auf die beiden Betriebsmodi Ultralinear versus Pseudotriode eingehen: Unter dem Strich habe ich die Unterschiede weit weniger ausgeprägt empfunden als ich vorab erwartet hatte. Das mag zum einen daran gelegen haben, dass meine Lautsprecher eine extrem leichte elektrodynamische Kost für den Cayin waren und sich dadurch schaltungstechnische Unterschiede klanglich weniger ausprägten. Zum anderen spielte das Musikmaterial eine wesentliche Rolle. Bei lauten, fetten Bässen oder großen Orchestern schien der Ultralinearmodus ganz leicht die Nase vorn zu haben, bei kleinen Besetzungen oder akustischen Instrumenten gefiel mir der Triodenmodus minimal besser, aber wie schon erwähnt spielte sich das alles eher auf der Geschmacksebene ab.


Röhrenverstärker mit so genannter Point-to-Point-Verdrahtung wie der Cayin Soul 170I sind kleine Kunstwerke und diese handwerkliche Qualität nötigt mir höchsten Respekt ab
Röhrenverstärker mit so genannter Point-to-Point-Verdrahtung wie der Cayin Soul 170I sind kleine Kunstwerke und diese handwerkliche Qualität nötigt mir höchsten Respekt ab

Schließlich konnte ich nicht anders und ich lotete mit „These Days“ von den Foo Fighters (Wasting Light, RCA Records, 2011) die Grenzen meiner Lautsprecher aus. Zwar hatte ich die nominelle Belastbarkeit dieser Biester nicht im Kopf, machte mir ob der PA-Gene der Treiber aber dennoch wenig Sorgen. Das Limit waren dann schließlich auch meine Ohren, aber was sich unterhalb der Schmerzgrenze abspielte, war emotional ergreifend und süchtig machend livehaftig. Komponenten, die zu solchen musikalischen Leistungen fähig sind, sind ganz oben auf dem HiFi-Olymp anzusiedeln. Chapeau, Cayin!

Bestimmte Bauteile wie hier die Miniaturrelais von Takamisawa sind auf kleinen Platinen zu einzelnen Baugruppen zusammengefasst
Bestimmte Bauteile wie hier die Miniaturrelais von Takamisawa sind auf kleinen Platinen zu einzelnen Baugruppen zusammengefasst

STATEMENT

Cayin stellt Röhrenfans mit dem Soul 170I einen Vollverstärker-Boliden bereit, der einem fast die freie Wahl beim Lautsprecher lässt, über schraubstockartige Basskontrolle verfügt, klanglich an den zarten Schmelz bester Trioden erinnert und das alles schon bei geringen Lautstärken vermag. Die Vereinigung dieser eher gegensätzlichen Eigenschaften gelingt Cayin dank verdammt guter elektrotechnischer Ingenieurskunst, ganz ohne Voodoo. Perfekte Verarbeitung, herausragende Bauteilequalitäten und eine praxisgerechte Ausstattung gibt es noch oben drauf zu. Mehr können auch verwöhnteste High Ender nicht verlangen!
Gehört mit
Phonovorverstärker Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO
Lautsprecher Dynamikks! Model 12
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject, Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
Cayin Soul 170I
Geräteart Röhren-Vollverstärker
Röhren 1x RCA 22DE4, 2x Doppeltriode JJ ECC83S, 2x Tung-Sol 6SN7GBT, 4x Pentode KT170
Netzspannung 230V AC/50 Hz
Eingänge 3x Line (RCA), 1x Line (XLR), 1x Pre-In
Eingangsempfindlichkeit 330mV (Line-Eingänge), 1000mV (Pre-In)
Ausgänge 1x Sub-Out
Eingangsimpedanz 100kOhm
Impedanz Lautsprecherausgänge 4-8Ohm
Frequenzgang 5Hz–50kHz (-3dB, RCA), 5Hz–35kHz (-3dB, XLR)
S/N Ratio 97dBA
THD 0,2% (1W/1kHz)
Ausgangsleistung 2 x 75Watt (Trioden-Modus), 2x 130Watt (Ultralinear-Modus)
Ausstattung Metall-Fernbedienung
Schaltung Klasse AB
Gehäusefarbe schwarz
Frontblende schwarz
Abmessungen (B x T x H) 430x448x238 mm
Gewicht 38,7kg
Maximale Leistungsaufnahme 680 Watt
Preis 7800 Euro

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/22-08-09_cayin
  • Social Introtext Mit dem Push-Pull-Kraftwerk Soul 170I bringt Cayin sein neues Vollverstärker-Topmodell auf den Markt, das im Ultralinearbetrieb 130 Watt aus den KT170-Röhren herausholt und so eine sehr flexible Lautsprecherauswahl ermöglicht. Der schaltbare Triodenmodus dagegen bedient die Fraktion der Klanggourmets: Her damit für einen Test!
Montag, 08 August 2022 03:01

Musical Fidelity M6x DAC

Musical Fidelity setzt einen weiteren Meilenstein: Der M6x DAC enthält die neuesten Sabre ESS Chips – einen für jeden Kanal, um das Dual- Mono-Design von vorne bis hinten konsequent durchzuziehen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-08_mf_M6x-DAC-Front-Silver-Hi-Res.jpg

Das unglaublich detaillierte Impulsverhalten ist unter anderem auf den Time-Domain-Jitter-Eliminator zurückzuführen. Beide Ausgänge – der Cinch- und der symmetrische XLR-Ausgang – haben ihre eigenen Ausgangsstufen. Sie bieten eine überragende Audioqualität dank extrem geringem Rauschen, hoher Ausgangsspannung- und Leistung. Die große Gain-Bandbreite und die blitzschnelle Anstiegsrate sorgen für einen außergewöhnlich niedrigen Klirrfaktor.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-08_mf_M6x-DAC-Front-Black-Hi-Res.jpg

Der M6x DAC ist mit Musical Fidelitys Super-Silent-Power-Transformatoren ausgestattet. Hochwertige Industrienetzstecker mit EMI-Filter und DC-Blocker verhindern Störungen und eliminieren Transformatorbrummen. DasErgebnis ist eine extrem geringe elektromagnetische Streuung. Musical Fidelity hat schon immer höchste Ansprüche an das Design und Layout von Leiterplatten gestellt. Design und Aufbau müssen für jede Anwendung maßgeschneidert sein, um zu klingen und sich gut messen zu lassen. Der Hörer soll ein holografisches Musikerlebnis in seinem Zuhause bekommen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-08_mf_M6x-DAC-Back-Hi-Res.jpg

Das solide Gehäuse ist kompromisslos stabil. Das macht den M6x DAC nicht nur schön, sondern schützt auch die Schaltkreise vor elektromagnetischen Feldern. Der eingebaute Kopfhörerverstärker, überzeugt durch extrem geringes Rauschen und einen hohen Dynamikbereich. Wenn plötzlich große Mengen an Ausgangsleistung benötigt werden, kann der Verstärker extrem schnell reagieren, ohne das Grundrauschen des Systems zu erhöhen und den Signal-Rauschabstand zu verschlechtern. Dadurch bleibt die Stereoabbildung auch bei niedriger Lautstärke perfekt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-08_mf_Mx6-DAC-inside.jpg

Der M6x DAC soll den Hörer mit seinen Lieblingskünstlern auf einer hypnotischen Ebene verbinden. Man packt das Gerät vorsichtig aus, schließt es an und spürt die sofortige
musikalische Integration: Süße und klare Höhen ohne Körnung, gepaart mit einem bodenlosen, taktilen und volldynamischen Bassbereich. Wer tiefer eintauchen möchte, kann die anpassbaren Einstellungen nutzen und den M6x DAC zu einem leistungsstarken Werkzeug für Experten machen, was ihn in eine eigene Liga hebt.

Herstellerangaben
Musical Fidelity M6x DAC (DAC)
  • DAC-Schaltung: 32 bit Hyperstream II
  • DAC Chip: 2x ES9038Q2M (doppelt differenziell)
  • Gesamter korrelierter jitter: <12 Pikosekunden (Impuls zu Impuls)
  • Linearität: <0.4dB bis zu -130dB
  • Frequenzgang: -0,1dB bei 10Hz, 0dB bei 1kHz, -0,4dB bei 20kHz
  • Kanaltrennung: >130dB bei 10kHz @ 0dBFS
  • Signal-Rauschabstand: >120dB “A”- wtd 1kHz @ 0dBFS
  • Harmonische Gesamtverzerrung: < 0,0005%bei 1kHz @ 0dBFS
  • Digitale Eingänge: 1x Coax, bis zu 24bit 192kHz (stereo PCM + MQA), 2x Optical, bis zu 24bit 192kHz (stereo PCM + MQA), 1x AES/EBU, bis zu 24bit 192kHz (stereo PCM + MQA), 1x USB Audio Class 2.0, ‘USB B’; bis zu 32 bit 768kHz (stereo PCM + MQA), DSD 256 (Stereo DoP), DSD512 (Stereo nativ)
  • Analoge Ausgänge: 1 Paar Line-Pegel RCA fix/var @ 2V RMS bei 0dBFS, 1 Paar Line-Pegel XLR fix/var @ 4V RMS bei 0dBFS, Ausgangsimpedanz: < 10 ohms
  • Abmessungeb (B/H/T): 440/1007390mm
  • Netzspannung: 230V/115V Intern eingestellt oder 100V optional
  • Max. Verbrauch: 20W
  • Gewicht: 6,9 Kilogramm
Herstellerangaben
Musical Fidelity M6x DAC (Integrierter Kopfhörer-Verstärker)
  • Ausgang: 1 Kopfhörerausgang 6,3mm Klinke variabel
  • Leistung: 1.5W / Kanal in 32 Ω
  • Ausgangsimpedanz: Min. empfohlen 16Ω
  • THD: < 0,005% bei 1kHz @ 0dBFS
  • Signal/Rauschabstand: >115dB “A” wtd
  • Frequenzgang: +0.1, -0.4dB 20Hz bei 20kHz

Audio Tuning Vertriebs GmbH
Margaretenstraße 98
1050 Vienna/Austria

Headquarter
Wirtschaftspark A5 Wilfersdorf
Analogweg 1
2130 Mistelbach/Austria

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/22-08-08_mf
Freitag, 05 August 2022 02:23

Beginn der symmetrischen Ära: X2 B

Drahtlose Netzwerke sind allgegenwärtig und unzählige elektronische Geräte machen das Zuhause „smarter“: Viele zusätzliche elektromagneti¬sche Felder können das Signal eines Plattenspielers stören. Um die beste Verbindung zum Phono-Vorverstärker zu gewährleisten, hat Pro-Ject die „True Balanced Connec¬tion“ Produktreihe entwickelt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2-B-Lifestyle.jpg

Symmetrische Verbindungen kennt man meist aus dem professionellen Bereich wie aus Tonstudios oder von Live-Konzerten. Es ist dabei wichtig, eine stabile und störungsfreie Verbindung zu haben, da diese Signale, insbesondere Mikrofonsignale, stark ver¬stärkt werden. Gleiches gilt für die Verbindung vom Plattenspieler zum Phono-Vorverstärker. Der große Vorteil einer symmetrischen Verbindung ist ihre Fähigkeit, aufgenommenes Rauschen und Interferenzen zu entfernen. Diese Technik verwendet drei Leiter pro Kanal: Mas¬se, einen heißen (+) und einen kalten (-) Leiter. Das kalte Signal ist dabei das invertierte (umgepolte) Audiosignal des heißen Leiters. Auf der Empfangs¬seite wird das kalte Signal wieder invertiert und zum heißen addiert. Hier passiert der Trick: Wenn das Kabel Rauschen aufnimmt, wird das Rauschen zu beiden Signalen hinzugefügt. Eine positive Einstreuung ist also ein positiver Ausschlag auf dem heißen und auf dem kalten Signal. Wenn Sie nun einen davon um¬drehen, wird die Einstreuung ebenfalls invertiert. Sie erhalten also die gleiche Einstreuung einmal in positiver und einmal in negativer Richtung. Addiert man nun diese beiden Signale, hebt sich die Störung auf. Der X2 B ist unser erster Plattenspieler mit einem vollsymmetrischen Mini-XLR-Ausgang. Um unsere True Balanced-Verbindung nutzen zu können, muss Ihr Plattenspieler mit einem MC-Tonabnehmer aus¬gestattet sein.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2B-white-mat-121.jpg

Der X2 B verwendet einen 9“ Carbon/Aluminium-Tonarm. Die Carbon-Schicht verleiht dem Tonarm eine hohe Steifigkeit, während das innere Aluminiumrohr die Dämpfung übernimmt. Das reibungsarme 4-Punkt-Tonarmlager garantiert eine präzise, stabile und genaue Abtastung. Das einteilige Design vermeidet Vibrationen, die durch abnehmbare Headshells verursacht werden. Durch die höhere Masse eignet sich der Tonarm hervor¬ragend für MC-Tonabnehmer. Das TPE-gedämpfte Ge¬gengewicht reduziert Resonanzen um bis zu 50 %. Der X2 B ist so konzipiert, dass er für jeden geeignet ist, der Wert darauf legt, wie seine Platten klingen. Daher wird er mit einem hochwertigen, vorjustierten Or¬tofon Quintet Red-Tonabnehmer geliefert. Die Vollaluminium-Tonarmbasis bietet echte audiophile Eigenschaften. Damit kann sowohl der Azimut als auch den vertikale Spurwinkel (VTA) eingestellt werden. Durch Lösen der beiden Madenschrauben lässt sich die Tonarmhöhe stufenlos verstellen. Diese Einstellungen geben die Möglichkeit, den Tonarm anzupassen, was die Verwendung verschiedener Plattentellermatten oder anderer Tonabnehmer ermöglicht. Das Einstellen und Experimentieren mit VTA und Azimuth ist entscheidend, um das letzte bisschen Leistung aus Ihren Tonabnehmern herauszuholen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2-B-satin-white-QuintetRed.jpg

Das X2 B wird mit dem hochwertigen Connect it E Kabel geliefert. Es ist ein halbsymmetrisches Kabel mit niedriger Kapazität und hervorragender Abschirmung. Um die Vorteile der symmetrischen Signalübertragung nutzen zu können, benötigt man eines der neuen symmetrischen Phonokabel. Pro-Ject bieten eine große Aus¬wahl an symmetrischen Phonokabeln an, die zu allen firmeneigenen Phonovorverstärkern passen. Wer den X2 B mit einer Phono Box S3 B verwenden möchte, benötigt ein „Connect it Phono Mini XLR / Mini XLR“. Der Motor des X2 B an sich ist schon sehr leise. Um die beste Leistung herauszuholen, hat Pro-Ject eine Motoraufhängung entwickelt, die Motor vom Chassis entkoppelt. Dadurch läuft der Motor stabil und frei von äußeren Einflüssen. Restvibrationen werden gedämpft und eliminiert, so dass sie nicht auf Chassis, Plattenteller und Tonabnehmer übertragen werden. Das Motorchassis des X2 B ist sorgfältig ausbalanciert und an einem TPE-Riemen aufgehängt. Die Drehzahlen werden elektronisch mit einem DC/AC-Generator gesteuert, was die genaueste und stabilste Musikwiedergabe garantiert. Per Knopfdruck wechselt man zwischen den Geschwindigkeiten. Mit dem Flachriemen kann zwischen 33 und 45 U/min um¬geschaltet werden. Wenn man den mitgelieferten Rundrie¬men montiert, kann man zwischen 45 und 78 U/min umschalten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2-B-TrueBalancedConnection.jpg

Strukturell wird der X2 B von seinem großen und schweren MDF-Chassis unterstützt, das unerwünschte Reso¬nanzen auf ein fast unmerkliches Niveau reduziert. Durch die hohe Masse lässt er die Vinylwiedergabe detaillierter und präziser werden. Der neue X2 B steht auf höhenverstellbaren, gedämpften Aluminiumfüßen um einen perfekten Stand zu garantieren. Der MDF-Sockel des X2 B ist mit 8 Farbschichten überzogen und von Hand poliert, um dieses schöne Finish zu erhalten. Es ist in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich: ein hochwertiges Walnussholzfurnier, eine luxuriöse schwarze 8-Schicht-Hochglanzlackierung und eine schwarze oder weiße handpolierte Satin-Lackierung. Der neue X2 B wird in Europa komplett von Hand gefertigt, wobei nur hochwertige Materialien verwendet werden, um Pro-Jects hohen Qualitätsstandards zu erfüllen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2-B-walnut-QuintetRed.jpg

Besonderheiten

  • „True Balanced Connection“ by Pro-Ject
  • RCA phono & 5-pin mini XLR Ausgänge
  • Phono Box S3 B & DS3 B - ein perfektes Team!
  • Voreingestellter Ortofon Quintet Red Tonabnehmer
  • Elektronische Drehzahlregelung 33/45 & 78 U/min
  • Subteller mit extrem geringen Lagertoleranzen
  • Edelstahltellerachse mit Messingbuchsen und Teflonlagerspiegel garantieren minimales Rumpeln
  • 9” Carbon/Aluminium Hybrid Tonarm
  • TPE gedämpftes Gegengewicht
  • Azimuth und VTA Einstellung
  • Resonanzfreier 2 Kilogramm schwerer Acrylplattenteller
  • Schweres, 50 Millimeter starkes, CNC-gefrästes MDF-Chassis
  • Exklusive 8-Schicht-Lackierung oder Echtholzfurnier
  • Semi-symmetrisches Phonokabel Connect it E inklusive
  • Entkoppelnde, höhenverstellbare Plattenspieler-Füße
  • Handgefertigt in Europa

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-05_pro-ject_Pro-Ject_X2B-white-mat-119.jpg

Herstellerangaben
Pro-Ject X2 B
  • Geschwindigkeiten: 33, 45, 78 (elektr. Umschaltung)
  • Ausgänge: Phono RCA & 5-pin Mini XLR
  • Prinzip: Riemenantrieb
  • Plattenteller: 30mm dick, 2 kg schwer Acrylplattenteller
  • Plattentellerlager: Edelstahl (Achse)/Messing (Buchse)
  • Geschwindigkeitsabweichung: 33: +/-0,25%; 45: +/-0,20%
  • Gleichlaufschwankung: 33: +/-0,12%; 45: +/-0,10%
  • Signal-Rauschabstand: 70dB
  • Tonarm: 9” Carbon/Aluminium Sandwich Tonarm
  • Effektive Armlänge & Masse: 9“/230 mm & 13,5 g
  • Überhang: 18 mm
  • Auflagekraftbereich: 0 - 30mN
  • Inkludiertes Zubehör: 15V DC / 800 mA Netzteil, Staub¬schutzhülle, Connect it E Phono Kabel, Filzmatte
  • Stromanschluss: 110 - 240 V, 50/60 Hz
  • Leistungsaufnahme: 4.5 W max / 0.3 W standby
  • Maße: 460 x 150 x 340 mm (BxHxT) inkl. Dustcover
  • Gewicht: 10 kg
  • Preis: 1.600 Euro mit Ortofon MC Quintet Red

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/22-08-05_pro-ject
Donnerstag, 04 August 2022 00:01

CanJam London 2022

CanJam, die Messe für Kopfhörer, IEMs und mobiles Audio im Herzen von London ist die einzige dieser Art im europäischen Raum. Dass sie dennoch nicht in der EU abgehalten wird, ist etwas eigenartig. London als Austragungsstadt zu wählen, ist natürlich trotzdem nachvollziehbar und ein längerer Aufenthalt in der Metropole nicht weniger reizvoll.

Die CanJam London fand am 30. und 31. Juli statt. Wie üblich wird die Messe vom Onlineforum head-fi.org organisiert. London ist dabei nur einer der Austragungsorte. Die Messe wird unter anderem auch in New York City, Singapur und Chicago abgehalten. Die Ausgabe in Südkalifornien im September steht noch aus. Ethan Opolion ist bei head-fi ausschließlich für die Organisation der Messen zuständig. Er berichtet mir, dass die Messe in London gute 30 Prozent unter der üblichen Kapazität fährt. Besonders Hersteller aus China können durch die dort noch geltenden Schutzmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung dieses Jahr nicht teilnehmen. Durch ihre britischen Distributoren vertreten, ist dennoch eine Vielzahl an chinesischen Herstellern vor Ort. Der asiatische Markt ist nach wie vor die Heimat von mobilem Audio. So sind viele Hersteller aus Singapur persönlich vertreten. Auch aus den vereinigten Staaten sind viele Hersteller angereist. Aus Deutschland sind wie üblich INEAR und Vision Ears mit von der Partie. Mit amoenus audio ist auch ein Einmannbetrieb aus der Schweiz vertreten. Das Portfolio der Messe ist sehr breit gestreut: Kopfhörer sämtlicher Technologien, IEMs mit verschiedensten Treiberkonfigurationen, Kopfhörerverstärker und mobile Player sind in allen Preisklassen vertreten. Obwohl die Messe im Westminster Ballroom, einem mittelgroßen Veranstaltungssaal im dritten Untergeschoss des Park Plaza Westminster Bridge Hotels, wirklich überschaubar ist, gibt es kaum etwas was sich nicht finden lässt. Auf dem Weg zum Hotel kommt man direkt am Westminster Palace vorbei und hat eine guten Blick auf das London Eye – zentraler geht es nicht.

Die Messe ist viel besser besucht, als ich erwartet hatte. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag muss an einigen der etwa 70 Stände sogar ein bisschen gewartet werden, wenn man etwas Bestimmtes hören möchte. Es herrscht eine sehr offene, freundliche Atmosphäre. Nicht nur gegenüber den Kunden, sondern auch unter den Herstellern selbst. Die HiFi-Szene ist im Allgemeinen ja sehr friedlich, aber wie kollegial und aufgeschlossen die verschiedenen Hersteller sich auf der CanJam begegnen, ist wirklich etwas Besonderes. Die Leidenschaft für Musik ist allgegenwärtig und jeder hat großen Spaß daran, auch mit Produkten der Konkurrenz Musik zu genießen.

Ich habe mich darauf konzentriert Hersteller zu finden, die auf deutschen Messen vielleicht nicht unbedingt vertreten sind, und nach Neuigkeiten Ausschau gehalten. Die Kopfhörer- und Verstärkerbranche scheint eher traditionell organisiert zu sein. Besonders im IEM-Bereich läuft es oft aber etwas anders. Nicht alle Hersteller haben deutsche Distributoren und einige sind allgemein gar nicht so leicht erreichbar. Mit einigen Produzenten findet die Kommunikation ausschließlich über Facebook oder Twitter statt. In der Hörerszene scheint dies durchaus akzeptiert zu sein, auch wenn es um Flaggschiffprodukte für mehrere tausend Euro geht. Ich persönlich bevorzuge dann doch einen Ansprechpartner vor Ort. Insbesondere natürlich, wenn es um angepasste In-Ears geht. Nicht zuletzt deshalb führt mich mein Weg immer wieder zu Vision Ears nach Köln. Ihr Stand war auf der CanJam derart gut besucht, dass ich dort nicht mal zum Fotografieren gekommen bin.

 


Das Schöne an der CanJam ist, dass große Hersteller und kleine Einmann-Betriebe koexistieren und eine ähnliche Beachtung finden. Einer dieser Einmann-Betriebe ist Erich Meier aus der Schweiz. Er präsentiert seinen Kopfhörerverstärker amoenus ASM 6-3 SP. Er vereint gleich zwei Technologien. Zum einen amoenus externus, einen Algorithmus, der eine lautsprecherähnliche Wiedergabe auf Kopfhörern ermöglichen soll. Im Test mit einem beyerdynamic DT880 zeigt der Algorithmus, was er kann. Die Rauminformation der einzelnen Schallquellen von „Chan Chan“ des Buena Vista Social Clubs werden mit eingeschaltem Algorithmus genau so sauber und präzise reproduziert wie ohne. Mit dem Unterschied, dass sich das musikalische Geschehen vor mir ausbreitet und nicht nach außen drängt wie sonst bei der Kopfhörerwiedergabe üblich. Der auf 11 verschiedenen Delays basierende Algorithmus überzeugt mich auf ganzer Linie. Chapeau, Herr Meier! Der zweite Algorithmus des ASM 6-3 SP, der amoenus verus wurde für Lautsprecher entwickelt. Als Punktschallquelle fehlt ihnen, besonders im Hochtonbereich, die breite Abstrahlcharakteristik von echten Instrumenten. Viele Hersteller versuchen dem mechanisch entgegenzuwirken. Amoenus mit einem Algorithmus. Der ASM 6-3 SP kostet um die 3.500 Euro.

 

Audeze ist weithin für ihre magnetostatischen Kopfhörer bekannt. Mit dem MM-500 ist ein Kopfhörer in Zusammenarbeit mit dem Mixing Engineer Manny Marroquin entstanden. Mit seinem Mixing-Portfolio kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen, mit dem MM-500 hingegen eine ganze Menge. Die ersten Modelle sollen noch im August erhältlich werden. Für einen verhältnismäßig humanen Preis von 1.700 Dollar spielt der MM-500 sehr nah an den absoluten Flaggschiffen, die oft ein Vielfaches kosten. Eines dieser Flaggschiffe bietet Audeze mit ihrem CRBN selbst an. Dieser Kopfhörer basiert allerdings auf dem elektrostatischen Prinzip und man ist gezwungen, zusätzlich zu den 4.500 Dollar Kaufpreis in einen passenden Kopfhörerverstärker für Elektrostaten zu investieren. In Sachen Auflösung, Plastizität und Authentizität der Wiedergabe ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Dies ließ sich sogar in der lauten Umgebung der Messe feststellen. Außerdem bietet Audeze passend zum aktuell entfachten Trend mit dem Euclid für 1.300 Euro einen neuen Magnetostaten in In-Ear Form an. Er ist dem Campfire Supermoon dicht auf den Fersen.

 

Über Campfire habe ich bereits auf der High End bereichtet. Dort haben sie ihren Trifecta vorgestellt, der eigentlich auch im Zentrum der CanJam stehen sollte. Viel größer war jedoch das Interesse am Supermoon, der auf einem magnetostatischen Treiber basiert. In-Ears mit Treibern dieser Art sind aktuell ein großer Trend, nach einem eher verhaltenen Einzug dieser Technologie in den IEM-Sektor, wird sie immer interessanter. Der Supermoon war eigentlich nur als angepasster Hörer geplant. Auf der CanJam häufen sich jedoch die Anfragen für eine universelle Variante. Dementsprechend kann ich mir gut vorstellen, dass Campfire Audio dieser Bitte bald nachkommen wird. Der Preis liegt bei 1.500 Dollar.

 

Auf einer Messe in Großbritannien darf dCS nicht fehlen. Mit der LINA Serie werden gleich drei neue Komponenten der Superlative gezeigt. Der LINA Network DAC für 14.350 Euro, die LINA Master Clock 8.250 Euro der LINA Headphone Amplifier für 10.250 Euro. Gemeinsam mit dem Abyss AB1266 Kopfhörer, der mit 7.500 Euro zu Buche schlägt, nicht nur eines der teuersten, sondern auch am beeindruckendsten Systeme der CanJam.

 

Dekoni hat sich auf Kopfhörerpads spezialisiert und bietet diese in verschiedenen Qualitätsstufen für nahezu jedes Drittherstellermodell an. Der Kopfhörer-Mantelständer-Baum gab genügend Gelegenheit, verschiedene Kopfhörer mit Dekoni-Polstern zu testen. Am beyerdynamic DT 770 Pro ließen sich verschiedene Polster miteinander vergleichen. Die Polster haben mir so gut gefallen, dass ich meinen DT 880 wohl mit einem passenden Polster aufwerten werde.

 

Mit Effect Audio ist einer der größten und erfolgreichsten Kabelhersteller der In-Ear-Szene auf der CanJam. In ihrer Signature Serie legen sie Ares und Eros neu auf. Eine Urversion des Ares nutze ich seit Jahren an meinen Vision Ears VE6 X2. Das neue Ares S (Kupfer) kostet 180 Dollar, Cadmus (silberbeschichtetes Kupfer) 200 Dollar und Eros S (Kupfer/Silber-Hybrid) 300 Dollar. Neben der leider auslaufenden Vogue Serie ist die Signature Serie die zuverlässigste Wahl für den Einstieg in Upgrade-Kabel. Die Flaggschiffe Chiron für 2.000 Dollar in 4-Wire Ausführung und 3.000 Dollar in 8-Wire Ausführung und Centurion für 5.000 Dollar sind teuer als so mancher In-Ear. In der Heritage Serie wird das Reinsilberkabel Cleopatra in Version 2 neu aufgelegt. Es erscheint zwischen August und September und wird um die 1.000 Dollar als 4-Wire kosten. Für die 8-Wire Ausführung werden 1.500 Dollar fällig.

 

Eletech Cables ist ebenfalls ein Kabelhersteller aus Singapur. Ihr Portfolio ist sichtlich von griechischer Kultur inspiriert. Die Einstiegsserie Virtus spielt mit 200 bis 250 Dollar in einer ähnlichen Liga wie die Effect Audio Signature Reihe. Ihr Flaggschiff Ode to Laura ist mit 2.800 Dollar vergleichsweise erschwinglich.

 


Hybrid-In-Ears mit verschiedenen Treibern sind aktuell sehr in Mode. Für rein dynamische oder Balanced-Armature-IEMs scheint sich kaum ein Besucher zu interessieren. Für viele gelten sie einfach nicht als Flaggschiff-Material. Dabei konnte man auf der Messe selbst feststellen, dass weder Anzahl noch Art oder Zusammenstellung verschiedener Treiber einen Rückschluss auf die Wiedergabequalität des fertigen Produkts gibt. Interessant, dass von vielen Besuchern trotzdem sofort Rückschlüsse gezogen werden. Besonders im IEM-Sektor scheinen Trends eine große Rolle zu spielen. Der Thieaudio Monarch MkII (1.000 Euro) beispielsweise wird bereits als gängiger Standard gehandelt. Er vereint einen dynamischen Treiber, sechs Balanced Armature Treiber von Knowles und Sonion und zwei elektrostatische Treiber von Sonion zu einem Hörer. Diese Konfiguration wird weithin als Tribrid bezeichnet. Der Monarch befand sich am Stand von Elise Audio, einem britischen IEM-Shop, quasi dauerhaft in den Ohren der Besucher, deshalb habe ich ihn auch nicht fotografiert. Es ist sicher kein schlechter Hörer, aber für meinen Geschmack überhyped – meine persönliche Erwartungen hat er leider verfehlt. Der fotografierte ANIMA des polnischen Herstellers Lime Ears trifft diese schon eher. Mit insgesamt dreizehn Treibern in sechs Wegen ist er alleine technisch beeindruckend. Bei einem Preis von 3.500 Euro sollte man sich aber sicher sein, dass seine Abstimmung den persönlichen Geschmack zu einhundert Prozent trifft. Außerdem ist er nur als Universal verfügbar und passt nur in große Ohren wirklich gut. Der Lime Ears Pneuma hingegen ist sowohl als Universal (1.800 Euro) als auch als Customvariante (ab 1.800 Euro) erhältlich.

 

Bei Noble mache ich eine ähnliche Erfahrung. Alle drei gehörten Modelle Sultan (2.175 Euro), Kublai Khan (1.950 Euro) und Kadence (1.200 Euro) unterscheiden sich in ihrer Wiedergabequalität kaum. Ich würde alle drei als absolute Meister der räumlichen Wiedergabe bezeichnen. Dies scheint eine Spezialität von Noble zu sein. Trotzdem wird überwiegend der Sultan gekauft. Mit einem dynamischen, 4 Balanced Armature und 2 elektrostatischen Treibern erfüllt er den aktuellen Trend einer Tribrid-Konfiguration. Ist das schon Kaufgrund genug? Er spielte für meinen Geschmack zwar noch sauberer und technisch perfekter als der Kublai Khan, aber letzterer hat mich durch seine einhüllende Musikalität nicht weniger begeistert. Er verfügt zusätzlich zu seinem dynamischen Treiber, über vier BA-Treiber, einen Piezo super tweeter und einen Knochenschallsubwoofer, dessen Integration extrem gut gelungen ist. Der Bass bleibt trotzdem schnell und beweglich, bei gleichzeitig erhöhter Körperhaftigkeit. Der Kadence hat sich mir in der Kürze der Messehörzeit für meinen Geschmack als einer der besten reinen BA-Treiber-Hörer präsentiert, die mir bisher untergekommen sind. Seine Räumlichkeit und Luftigkeit spielen auf einem ähnlich hohen Niveau wie die anderen beiden Nobles, der Rest der Abstimmung ist ebenfalls über alle Zweifel erhaben und zu meiner Freude linearer als viele andere Modelle. Der Preis von 1.200 ist dabei schon fast als Schnäppchen zu bezeichnen. Leider komme ich mit den sehr großen Gehäusen der Nobles wieder nicht richtig gut klar. Zum Glück fertigt Noble auch angepasste Ausführungen.

 

Jomo Audio aus Singapur hatte für meine Ohren, neben den Modellen von INEAR aus Deutschland, mit Abstand die am besten sitzenden Universals. Gründer Joseph selbst war aus Singapur angereist und berichtete mir, dass die Form der IEMs aus dem Mittelwert aller je genommen Abdrücke entstanden ist. Das sagen viele andere Hersteller auch, trotzdem ist der Sitz der Jomos überragend. Vielleicht haben in der Vergangenheit einfach besonders viele Kunden mit kleineren Ohren bestellt. Ihr Flaggschiff für 2022 ist der GT600 Gran Tourer. Dass er auch über eine Tribrid Konfiguration verfügt, ist nicht verwunderlich. Er kostet 3.500 Dollar zuzüglich Einfuhrabgaben. Ein ausgestellte Prototyp verfügt zusätzlich zu drei BA-Treibern über gleich zwei sogenannte Haptic Drivers, Knochenschalltreiber, die nicht nur im Bassbereich aktiv sind. Dies bescherte ihm eine Charakteristik, die mich eher an Lautsprecherwiedergabe erinnert. Er soll ungefähr zwischen 800 und 1.000 Dollar kosten.

 

Etymotic macht sich in Deutschland aktuell rar. Ihr erster Multi-BA IEM Evo ist meines Wissens nach nur als Import erhältlich. Ein neues Modell, der ER-X, ein ER4-XR im Gehäuse eines Evos, ist in Zusammenarbeit mit Drop entstanden und wird auch dort erhältlich sein. Drop ist ein amerikanisches Unternehmen, das Partnerschaften mit verschiedensten Herstellern eingeht und deren Produkte mit dem Feedback ihrer Community anpasst und dann in exklusiven Drop-Ausführungen anbietet. Für den deutschen Markt bedeutet das leider ebenfalls, dass man den ER-X bei Interesse selbst importieren muss. Das europäische Versandzentrum von Drop wurde leider vor einigen Jahren geschlossen.

 

Die chinesische Marke mit dem etwas klobigen Namen Letshuoer hat mich sehr überrascht. Ihre Wurzeln sind der OEM-Markt. Seit 2016 treiben sie ihre eigenen Entwicklungen voran. Leider sind die Vertriebswege für Deutschland wie bei so vielen chinesischen Marken noch recht dornig und die Importkosten müssen vom Käufer getragen werden. Ich hoffe, dass sich dies bald ändert. Die Tunings sind alle extrem gut gelungen, die Preise weniger abgehoben und die Verarbeitung ist beeindruckend gut. Mit dem S12 Magnetostaten (165 Euro exklusive Zoll und Steuer) dürfte Letshuoer eine der Einstiegsdrogen in die In-Ear-Welt schlechthin im Portfolio haben. Der EJ07, ihr Aushängeschild, ist gleich in mehreren Varianten verfügbar. Die Tribridausführung für etwa 1.100 Euro inklusive Zoll und Steuern hat ein aufwendiges Gehäuse aus medizinischem Kunstharz aus der EU, und die Abstimmung ist extrem gut gelungen. Sehr ausgewogen und dynamisch, mit großer Bühne, viel Luftigkeit und tollen Harmonics. Der EJ07M ist eine günstigere massengefertigte Variante für ungefähr 800 Euro zuzüglich Importkosten mit einem unglaublich hübschen Faceplate, und der rote EJ07M „Kinda Lava“ hat eine leicht basslastigere Abstimmung. Es würde Letshuoer meiner Meinung nach gut tun, einen direkten Ansprechpartner für den deutschen Markt zu finden, schließlich sind sie eine der ernstzunehmendsten Marken aus China. Damit könnte auch die Bestellung von Custom Fits deutlich einfacher werden.

 

Rupert Neve war in der Pro-Audio-Welt ein Star und hat durch sein Know-How ein echtes Vermächtnis hinterlassen. Mit dem Fidelice Precision DAC für 5.650 Euro und dem Precision Headphone Amp und Phono Pre-Amp für jeweils 1.300 Euro kommt jetzt auch die HiFi-Audiowelt in den Genuss seiner exquisiten Schaltungen. Der Sennheiser HD 6XX verfügt zwar über einen geschmeidigen, äußerst angenehmen Frequenzgang, ist in Sachen Bühnendarstellung aber leider so gar nicht gesegnet. Welche große Bühne ihm die Rupert Neve Kopfhörerverstärker dann doch zu entlocken wussten, kommt einem Ritterschlag für ihre Schaltungen gleich.

 

Die Submarke Sondcore des chinesischen Herstellers Anker, der hauptsächlich für seine Powerbanks und Ladegeräte bekannt ist, zählt nun wirklich nicht zum High End. Trotzdem ist die Neugier der Besucher groß. Nicht zuletzt, weil sich Senior PR Adam Weissman zum Ziel gesetzt hat, keines der ausgestellten Produkte wieder mit nach Hause zu nehmen. Deshalb gibt es mehrere über den Tag verteilte Gewinnspiele. Damit ist Soundcore nicht alleine. Viele andere Hersteller haben ebenfalls kleine Gewinnspiele für ihre Produkte organisiert, reichen aber nicht an die beharrliche Professionalität beim Verschenken von Soundcore heran.

 

Astell & Kern begeistert mich mit der Fähigkeit, alle Entwicklungen absolut auf den Punkt zu bringen. Den Player A&norma SR25 MKII (800 Euro) und den in Zusammenarbeit mit Campfire Audio entstandene Pathfinder (2.200 Euro) würde ich bereits als Endgame bezeichnen. Dies zeugt von der enormen Kompetenz beider Hersteller. Der Kann Max mit gleich vier ES9038Q2M-Wandler-Chips für 1.500 Euro wäre ein noch angemessenerer Spielpartner für den Pathfinder. Mit dem Dongle-DAC AK HC2 (230 Euro) und dem in Japan produzierten Zero 1 (750 Euro) bietet Astell & Kern ein deutlich günstigeres HiFi-Erlebnis auf nahezu gleich hohem Niveau.

 

Bei 64 Audio korreliert das Hörerlebnis unmittelbar mit der Anzahl der Treiber. Der U18t mit 18 BA-Treibern begeisterte mich mit einer unheimlich natürlichen Wiedergabe – insbesondere bei gestrichenen Saiteninstrumenten. Er ist mit 3.300 Euro aber auch dementsprechend teuer. Der 18t ist sowohl als Universal als auch als Custom erhältlich. Die meisten Modelle sind ventiliert und können mit verschiedenen Filtern versehen werden. Die mögliche Dämpfung beträgt 10, 15 und 20 Dezibel und hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Basswiedergabe. Je geringer die Dämpfung desto luftiger und zahmer die Basswiedergabe.

 


INEAR Chef Marius Schmitt stellt seine IEMs auf der CanJam mit einem Röhrenverstärker von Feliks Audio aus. Eine reizvolle und spannende Kombi. Sein Stand war direkt gegenüber von xMEMs und sein Interesse für ihre neue Technologie nicht geringer als meins.

 

Mit xMEMS ist ein Mikrochiphersteller aus San Francisco auf der CanJam vertreten. Mike Householder (VP of Marketing) und Michael Ricci (Senior Director) präsentieren aber weder Wandler-Chips noch sonstige ICs, sondern siliziumbasierte Miniaturlautsprecher. xMEMS ist das erste Unternehmen weltweit, das durchentwickelte Produkte dieser Herstellungsform anbietet. Nach der Präsentation auf der CES und der NAMM-Show ist die Vorstellung auf der CanJam die erste überhaupt für den audioaffinen Endverbraucher. MEMS steht für Microelectromechanical Systems. Mikrofone dieser Bauart sind weltweit bereits in sämtlichen Smartphones, Smartwatches, Laptops, Headsets, Hörgeräten und sonstigen Geräten verbaut, in denen das Platzangebot begrenzt ist. Dies war mir so nicht bewusst. Man kann also tatsächlich Mikrofone aus Silizium herstellen. xMEMS nutzen gewissermaßen das umgekehrte Prinzip um Miniaturlautsprecher herzustellen. Auf Trägerfolien, sogenannte Silizumwafer, werden piezoelektrische Materialien aufgeätzt. Wird an diese Spannung angelegt, können sie bewegt werden. In dieser speziellen Anwendung wie eine Lautsprechermembran. Das Unternehmen xMEMS besteht aus etwa 50 Mitarbeitern. Die Entwicklung findet überwiegend in San Francisco statt. Gut zwei Drittel der Mitarbeiter befinden sich in Taiwan, so sind sie näher an ihrem Produzenten TSMC. TSMC ist einer der größten Halbleiterproduzenten weltweit. Dies zeigt, dass xMEMS nicht irgendeine Experimentierschmiede ist, sondern gerade aktiv die Zukunft der Miniaturtreibertechnik und damit sehr wahrscheinlich den In-Ear-Markt komplett umkrempelt. Erste Hersteller experimentieren bereits mit ihren Treibern. Die Vorteile liegen auf der Hand. Halbleiterfertigung ist extrem präzise und muss mit JEDEC einen viel höheren Standard erfüllen als viele andere Fertigungsverfahren, die Serienstreuung ist dementsprechend gering. Die xMEMS-Treiber benötigen jedoch eine Betriebsspannung von 10 Volt. Dies ist eine Schwierigkeit, die In-Ear-Hersteller noch zu lösen haben. Für die CanJam haben Michael und seine Kollegen kurzerhand selbst zwei Prototypen mit verschiedenen xMEMS-Treibern und 3D-gedruckten Gehäusen zusammengebaut. Das weiße Modell beherbergt einen Montara Side-Firing Treiber. Die Side-Firing-Ausführung hilft dabei, die Hochtonenergie zu zähmen, die der nach oben offene Top-Firing Montara im Überfluss anbietet. Für die Nutzung in Hörgeräten macht letzteres Sinn, für die audiophile Anwendung ist die entschärfte Side-Firing Variante deutlich besser geeignet. Ein günstiges USB-C-Headsetkabel samt internem Wandler wurde zweckentfremdet intern mit passender Versorgungsspannung und angepasstem Amp versehen. So konnte jeder Besucher die Prototypen am eigenen Smartphone testen. Alle diese Kopfhörer wurden im Laufe der Messe an Besucher verschenkt. xMEMS hatte aber auch einen kleinen externen Amp dabei, mit dem man den im weißen Gehäuse verbauten Montara und den im grauen Gehäuse verbauten Montara Plus am Kopfhörerausgang eines Microsoft Surface Laptops hören konnte. In dieser rohen Ausführung war es nötig, die Treiber mit einem Equalizer nach seinem persönlichen Hörgeschmack zu zähmen. Eine schwer faszinierende Erfahrung, diese komplett neue Treibertechnologie nach seinen eigenen Wünschen anpassen zu können. Wie präzise die Treiber auf die Equalizeränderungen angesprochen haben, war gleichermaßen beeindruckend. Der normale Montara verfügte über ein dermaßen hohes Level an Details, dass ich den minderwertigen Wandler im zweckendtfremdeten USB-Dongle sofort störend wahrnehmen konnte. Anders sah dies schon an der Kopfhörerbuchse des Laptops aus. Der Montara deckt den Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz vollständig in einer Manier ab, die ich selbst vom besten Single-Driver in Etymotics In-Ears noch nie gehört habe. Unglaublich welches Potential in diesem Treiber steckt. Ich kann nur hoffen, dass Etymotic sehr bald einen auf Montara basierenden IEM herausbringt. Der Montara Plus hingegen verfügt über eine größere Beweglichkeit der Piezoelemente und damit eine viel kraftvollere Reproduktion der unteren Mitten. Er macht neugierig, wie wohl ein In-Ear mit gleich mehreren xMEMS-Treibern klingen könnte. Eine derartig impulsgetreue Wiedergabe wie mit den Montaras habe ich noch nie erleben dürfen. Natürlich haben die Prototyp-Hörer überhaupt keinen Anspruch darauf erhoben, ein fertiges Produkt zu sein, schließlich sind xMEMS in erster Linie Treiberhersteller. Die Begeisterung von Michael und Mike für diese neue Technologie und den Wunsch, dem Endverbraucher eine Möglichkeit zu geben, sie erleben zu können, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Die IEM-Zukunft wird sehr spannend werden!

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/22-08-04_canjam
  • Social Introtext CanJam, die Messe für Kopfhörer, IEMs und mobiles Audio im Herzen von London ist die einzige dieser Art im europäischen Raum. Dass sie dennoch nicht in der EU abgehalten wird, ist etwas eigenartig. London als Austragungsstadt zu wählen, ist natürlich trotzdem nachvollziehbar und ein längerer Aufenthalt in der Metropole nicht weniger reizvoll.
Mittwoch, 03 August 2022 00:01

IsoTek V5 Gemini, Polaris und Corvus

IsoTek, einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten zur Leistungsoptimierung für Audio- und AV-Systeme, bringt drei neue Netztfilter-Steckerleisten auf den Markt. Diese Powerbar Cleaner der V5-Generation reduzieren die Kreuzkontamination von Komponenten durch differentielles Netzrauschen drastisch.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-03_isotek_IsoTek_Discovery_Group_300DPI_RGB.jpg

Die V5 Gemini, Polaris und Corvus sind kompakte Stromreinigungs- und Verteilerleisten. Die beiden Hauptunterschiede zwischen den drei Modellen sind die Größe und die Anzahl der einzelnen Ausgänge, wobei Gemini über zwei, Polaris über sechs und Corvus über neun Ausgänge verfügt. Jeder Ausgang ist mit dem PCB getrennt verbunden. Die meisten Netzfilter dieser Art verbinden Steckdosen miteinander und schalten sie in Reihe. IsoTek ist der Meinung, dass diese Vorgehensweise eine Fehleinschätzung ist, da das von der angeschlossenen Last (Ihren Audiokomponenten) erzeugte Differentialmodus-Rauschen die Steckdosen untereinander negativ beeinflusst. Die elektrische Architektur von IsoTek stellt sicher, dass diese Probleme nicht auftreten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-03_isotek_V5_Corvus_Packaging_Image.jpg

Alle drei Modelle verfügen über eine einzigartige Delta-Filtertopologie, die zehnmal größer ist als der empfohlene Standard. Sie bietet mehr als 20 Dezibel Leistungsreinigung bei 1 Kilohertz (Referenz 600Ohm), die sich bei 10 Kilohertz auf 42 Dezibel erhöht. Die meisten führenden Experten sind sich einig, dass bei 10 Kilohertz die Hochfrequenzstörung (RFI) beginnt, die Qualität zu beeinflussen, und dass dies dazu führt, dass Verstärker erheblicher Probleme haben, Netzrauschen zu unterdrücken. IsoTeks anerkannte Technologie gewährleistet eine maximale Reinigung von Netzstörungen im Gleichtakt (RFI) und im Differenzialmodus, die durch angeschlossene Elektronik erzeugt werden. Das PCB Board selbst hat die doppelte Standardkupfermenge und ist versilbert.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-03_isotek_V5_Gemini_Packaging_Image.jpg

Die einzigartige Schaltung liefert sauberen Strom an alle Steckdosen – jede einzelne ist unabhängig isoliert, um eine gegenseitige Beeinflussung durch Netzrauschen im Differenzialmodus zu verhindern. In Kombination mit IsoTek's KERP© (Kirchhoff's Equal Resistance Path) wird sichergestellt, dass alle Steckdosen den gleichen Widerstand haben und die gleiche Leistung erhalten. Die interne Verdrahtung ist von höchstem Standard: Ein einzigartiges 2-Quadratmillimeter -Design mit reinen, sauerstofffreien 6N-Kupfer-Leitern, die alle versilbert sind, bietet niedrigen Widerstand und hohe Stromstabilität. Ein für die Luft- und Raumfahrt geeignetes Dielektrikum aus fluoriertem Ethylenpropylen (FEP) mit sehr geringem dielektrischen Widerstand schützt die Leiter und ist ein ideales Leiterkontakt-Dielektrikum für das interne Stromversorgungssystem. Die interne Verdrahtung von IsoTek-Produkten ist mit der Palette der IsoTek-Netzkabel synergetisch. Ein kritischer, aber übersehener Bereich im Audiobereich ist die Beibehaltung der Gemeinsamkeiten von Entwicklungen und Materialeigenschaften durch einen Audio-Kabelbaum, ein signalführendes Kabel oder ein Stromkabelnetz. Im Lieferumfang des V5 Polaris und Corvus ist das preisgekrönte Initium-Stromkabel von IsoTek enthalten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_22-08-03_isotek_V5_Polaris_Packaging_Image.jpg

Alle drei Modelle bieten einen Sofortschutz von bis zu 45.000 A, der den Stromkreis schützt und die wertvollen Geräte durch das einzigartige sequenzielle und wiederholbare Schutzsystem von IsoTek sichert. Ein Wandhalterungssystem wird mitgeliefert, um die Leiste einfach hinter dem Audiogeräte-Rack montieren können. Alle drei V5-Modelle verfügen über eine System-Link-Steckdose, die den Anschluss mehrerer Geräte ermöglicht, während gleichzeitig eine Sternpunkt-Erdung beibehalten wird und der Bedarf an mehreren Wand-Steckdosen entfällt.

Herstellerangaben
IsoTek V5 Gemini
  • Anzahl der Steckdosen: 2
  • Netzeingang: 10A IEC C14
  • Netzspannung: 100-240V / 50-60Hz
  • Maximaler Strom: 10A HRC
  • Gesamt-Wattleistung: 2.300W (@230V) / 1.150W (@115V)
  • Überspannungsschutz: 45.000A
  • Abmessungen (B/H/T): 80 /50/270mm
  • Preis: 400 Euro
Herstellerangaben
IsoTek V5 Polaris
  • Anzahl der Steckdosen: 6
  • Netzeingang: 10A IEC C14
  • Netzspannung: 100-240V / 50-60Hz
  • Maximaler Strom: 10A HRC
  • Gesamt-Wattleistung: 2.300W (@230V) / 1.150W (@115V)
  • Überspannungsschutz: 45.000A
  • Initium Netzkabel 1,5m C13: im Lieferumfang enthalten
  • Abmessungen (B/H/T): 80/50/510mm
  • Preis: 700 Euro
Herstellerangaben
IsoTek V5 Corvus
  • Anzahl der Steckdosen: 9
  • Netzeingang: 10A IEC C14
  • Netzspannung: 100-240V / 50-60Hz
  • Maximaler Strom: 10A HRC
  • Gesamt-Wattleistung: 2.300W (@230V) / 1.150W (@115V)
  • Überspannungsschutz: 45.000A
  • Initium Netzkabel.1,5M C13: im Lieferumfang enthalten
  • Abmessungen (B/H/T): 170/50/380mm
  • Preis: 900 Euro

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/22-08-03_isotek
Dienstag, 02 August 2022 10:49

Spendor Classic 4/5

„Ein bezaubernder Hauch von nichts, den Sie da beinahe anhaben. Gefällt mir.“ Dieses Zitat des wohl berühmtesten Geheimagenten aus James Bond 007 - Diamantenfieber beschreibt bestens das klassische Design der Traditionsschmiede SPENDOR. Da bin ich mal gespannt, welche Geheimnisse aus „Q’s“ Waffenschmiede meine beiden Kandidaten offenbaren werden.

Mit Traditionsmarken ist das so eine Sache. Einige kommen beim Versuch, mit den Trends der Zeit mitzugehen oder jeder Modeerscheinung hinterherzurennen, schon mal ins Schleudern. Anders die in der südenglischen Grafschaft Sussex ansässige Manufaktur Spendor. Hier werden britische Werte wie Traditionsbewusstsein und Beständigkeit gepflegt.

Der kleine Monitor überzeugt mit makelloser Verarbeitung und Vintage-Design
Der kleine Monitor überzeugt mit makelloser Verarbeitung und Vintage-Design

Die Geschichte von Spendor beginnt in den 60-er Jahren, als der Toningenieur Spencer Hughes im Forschungsteam der BBC für die Entwicklung von Lautsprechermembranen aus Polystrol zuständig war. Im Jahre 1969 gründete Spencer dann zusammen mit seiner Ehefrau Dorothy – man vergleiche die Vor- und den Firmennamen – die Marke Spendor. Der erste Speaker war schnell entwickelt und hörte auf die Bezeichnung BC1 (Bextrene Cone 1). Bextrene war ein neuartiger Kunststoff, der Papier im Lautsprecherbau ersetzten sollte. Dieser Monitor fand durch die Verbindung zur British Broadcastig Company schnell seinen Weg in die unterschiedlichsten Aufnahmestudios und Rundfunkanstalten und kommt noch heute in den BBC-Studios zum Einsatz. Man stelle sich vor, welche musikalischen Legenden bereits über diesen Speaker zu hören waren – ein Traum! 1982 ging dann der für professionelle Studioanwendungen gefertigte LS3/5a in Serie. Seit 2001 ist Philip Swift – der Gründer der Marke audiolab – Inhaber von Spendor. Unter seiner Führung werden die drei Produktionsreihen A-Line, D-Line und Classic Line in der hauseigenen Manufaktur entwickelt und gefertigt. Das Produkt-Portfolio umfasst in der Classic-Serie insgesamt fünf Kompaktmodelle und einen Standlautsprecher. Die A-Line besteht aus drei Standmodellen und dem kleinen Regal-Lautsprecher A1. Komplettiert wird die Range mit den beiden Standmodellen aus der D-Line.

Nahtlos eingefasst ergänzen die magnetischen Frontabdeckungen die puristische Optik
Nahtlos eingefasst ergänzen die magnetischen Frontabdeckungen die puristische Optik


Sehr zur Freude meiner schöneren Hälfte kamen zu den 50 vom Umzug noch herumstehenden Kartons zwei weitere dazu, befüllt mit meinen beiden Testkandidaten und den passenden Ständern. Nach gefühlten 20 Minuten der Rechtfertigung konnte ich meine Frau samt Nachwuchs für einen längeren Ausflug zu den Schwiegereltern begeistern und machte mich nun ungestört an das Auspacken der britischen Boxen. Gut gepolstert und von Folie geschützt sind die beiden fünf Kilo leichten Speaker schnell der Kartonagen entledigt. Optisch gefällt mir das puristische Design gut, ich stelle mir gleich die passende Playlist vor: Jazz, Swing oder die Antrittsrede von Winston Churchill.

Sechs Inbusschrauben geben dem 15 Zentimeter großen Tiefmitteltöner festen Halt. Der Phase-Plug sitz perfekt im Zentrum der Polymermembran und sorgt für ein verbessertes Abstrahlverhalten
Sechs Inbusschrauben geben dem 15 Zentimeter großen Tiefmitteltöner festen Halt. Der Phase-Plug sitz perfekt im Zentrum der Polymermembran und sorgt für ein verbessertes Abstrahlverhalten

Mit den Maßen von 308 Millimeter Höhe, 188 Millimeter Breite und 165 Millimeter Tiefe passen die kleinen Lautsprecher leicht auf jedes Regal. Die geschlossene Bauweise begrüßt die nahe Platzierung an den Wänden. In der beiliegenden DIN-A4-Bedienungsanleitung wird eine fast parallele, leicht angewinkelte, auf den Hörplatz ausgerichtete Positionierung empfohlen. Der optimale Abstand von Box zu Box soll zwischen zwei und drei Metern betragen, zur Rückwand werden mindestens 20 Zentimeter und an den Seiten 30 Zentimeter empfohlen. Beim Testen fielen mir hier sofort größere Veränderungen auf, je nachdem, wo ich die beiden Briten platzierte. Die besten Ergebnisse bei der Basswiedergabe und der Raumdarstellung erhielt ich bei einer Distanz von circa 250 Zentimetern und einem Seitenabstand von den empfohlenen 30 Zentimetern. Bei der Entfernung zur Rückwand konnte ich kaum Schwankungen wahrnehmen.

Die ausladende Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Tweeters bei
Die ausladende Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Tweeters bei

Die Verarbeitung ist erstklassig. Alle Kanten des Wahlnussfurnier-Gehäuses gehen nahtlos ineinander über. Der frontseitig umlaufende Rahmen schafft einen perfekten Übergang zur magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung. Gerade ohne die quadratischen Grills gefallen mir die kleinen Spendors besser, doch zum Schutz der Tweeter-Kalotte vor den kleinen stupsenden Fingern meiner Tochter beschließe ich, die Abdeckungen vorsichtshalber drauf zulassen. Der fast zweieinhalb Zentimeter messende Seidenhochtöner wird von einer breiten Sicke umfasst, diese soll das Rundstrahlverhalten verbessern. Beide Lautsprecherchassis sind perfekt in die Frontplatte eingelassen und finden dank der Inbusschrauben festen Halt. Bei 4.200 Hertz gibt der kleine Tweeter seine Arbeit an den 15 Zentimeter messenden Konus-Mittel-Tieftöner weiter. Dieser besteht aus einer EP77-Polymer-Membran und besitzt für ein verbessertes Abstrahlverhalten und zur Reduzierung von Phasenverschiebungen einen zwei Zentimeter hohen Phase-Plug. Der Frequenzgang der mit einem hochwertigen Single-Wiring-Terminal ausgestatteten Box reicht von 55 Hertz bis 25 Kilohertz, der Wirkungsgrad beträgt eher zurückhaltende 84 Dezibel. Die empfohlene Verstärkerleistung liegt bei 25 bis 100 Watt an acht Ohm und bietet somit die Möglichkeit, Amps der unterschiedlichsten Bauart, sei es Transistor, Röhren oder eine Mischung davon zu verwenden. Laut Hersteller wird die Classic-Serie nach dem BBC-Radio-Referenzstandard kalibriert.


Perfekt ausbalanciert schwebt die Classic 4/5 regelrecht auf ihrem Ständer
Perfekt ausbalanciert schwebt die Classic 4/5 regelrecht auf ihrem Ständer

Der Hersteller gibt die empfohlene Höhe der Speaker mit 50 bis 65 Zentimetern an. Optional erhältlich sind die beiden acht Kilogramm schweren Ständer gefertigt aus Edelstahl mit einer schwarzen Seidenmattlackierung. Die beiden Lautsprecher finden hier festen Halt. Für preiswerte 900 Euro sind hier Inbusschlüssel, Schraubenschlüssel und höhenverstellbare Spikes inklusive – der alte Parkettboden wird es mir danken. Die Kompaktboxen gibt es neben der Ausführung in Walnuss noch in Kirschholzfurnier. Sie kosten 2.000 Euro und kommen mit fünf Jahren Garantie. Spendor gibt die Einspielzeit mit 150 Stunden an. Daher werde ich mich hier nicht länger mit technischen Details aufhalten und mich sofort ins Hörvergnügen stürzen.

Den Anfang meiner Hörsession macht das Royal Philharmonic Orchestra mit dem Longplayer Remember the 80’s. Das orchestrale Arrangement des Police-Klassikers „Every Breath You Take“ entführt mich sofort aus meinem Wohnzimmer in die Royal Albert Hall in London und ich lausche gespannt dem Intermezzo aus Bläsern und Streichern, die Stings Gesangslinie hervorragend interpretieren. Auch der 1984er Phil Collins Welthit „Against all Odds (Take a Look at me now)” wird mit jeder Nuance klar vorgetragen. Nachdem mein Technics den Longplayer mehrere Male abspielte, überzeugen mich die Bühnenpräsenz und die Räumlichkeit der kleinen Spendors immer mehr. Weiter geht es mit „Fiddler on the Roof Suite“, interpretiert von The Philharmonics. Besonders die Phrasierung der Geige beeindruckt mich. Selbst bei größerer Lautstärke sind die Höhen präsent und klar, doch nicht aufdringlich. Hier verrichtet der kleine Seidentweeter der Classic 4/5 hervorragende Arbeit.

Vier höhenverstellbare Spikes gehören zum Lieferumfang des CLASSIC 4/5 STAND
Vier höhenverstellbare Spikes gehören zum Lieferumfang des CLASSIC 4/5 STAND

Nach der Klassik folgt Roy Rogers und Norton Buffalos Blues-Nummer „You’re gonna need somebody on your bond”. Der harmonische Mittenbereich der Spendors prägt das Zusammenspiel zwischen den beiden sonoren Gesangsstimmen, Resonator-Gitarre und Bluesharp: Schon nach den ersten Takten fange ich an mitzuwippen. Nun benötige ich doch ein wenig mehr E-Gitarre. Und wer könnte mich hier mehr überzeugen als der ehemaligen Thin Lizzy und Skid Row Gitarrenvirtuose Gary Moore mit seiner Rock-Balade „Still got the Blues“. Moores Les Paul hallt durch meinen Hörraum, und ich befinde mich, wenn ich die Augen schließe, sofort wieder im Jahre 2008 auf dem Konzert in meiner Heimatstadt. Damals filmte ich diesen Song mit einer Kompaktkamera und Mr. Moore zeigte mir dabei den Mittelfinger – Rest in Peace Gary! Für den Freund der etwas härteren Klänge folgt nun die Rockballade „Sweet Child O‘ Mine“ der Hollywood-Rocker Guns N‘ Roses aus dem 1987-er Debut-Album Appetite for Destruction. Bei dem direkten Vergleich mit meinen Aperions sehe ich sie aufgrund ihrer größeren Dynamik gegenüber den Spendors im Vorteil. Gerade bei tieferen Frequenzen fehlt hier ein wenig der Druck. Hier empfiehlt es sich die zusätzliche Anschaffung eines Subwoofers.

Der Lautsprecherkorb des Tiefmitteltöners ist aus einer Magnesiumlegierung gegossen
Der Lautsprecherkorb des Tiefmitteltöners ist aus einer Magnesiumlegierung gegossen


Nach dem Ausflug in die Welt der Rockgitarre folgt „Georgia on my Mind“ des mehrfachen Grammy-Gewinners Ray Charles. Hier fühlen sich die britischen Boxen richtig zu Hause. Die leidenschaftliche und melancholische Stimmung fesselt mich bis zum letzten Ton. Die Stimme der Soul-Legende wird zusammen mit seinem unverwechselbaren Pianospiel brillant transportiert – Gänsehautstimmung pur. Aufgrund des deutlicheren linearen Mittenbereichs der Spendors im Vergleich zu meinen Aperions Verus Grand III sehe ich hier einen klaren Vorteil bei den Briten. Durch die hohe Übernahmefrequenz von 4.200 Hertz trägt der Tiefmitteltöner vortrefflich zur Gestaltung der Mitten bei und verleiht ihnen eine große Natürlichkeit. Doch wie sieht es bei den Soundkünstlern von Tool aus? Bei dem 2001 erschienen Album Lateralus entführen mich die beiden Spendors in vielfältige Klangwelten. Danny Careys Drums wirken durch die ausgezeichnete räumliche Darstellung sehr präsent, und wo ich bei anderen Aufnahmen die Basswiedergabe ein wenig vermisste, überzeugen mich die beiden Lautsprecher von der Insel hier mit ihrem Groove. Auch Stereoeffekte sind beiden Speakern klar zuordenbar, hier verschwimmt dank der sehr guten Abstimmung nichts.

Auch im Innenleben zählt: Weniger ist mehr – Purismus pur
Auch im Innenleben zählt: Weniger ist mehr – Purismus pur

Final noch zur Filmmusik. Ich wühle mich durch 60 Jahre Soundtracks der James-Bond-Reihe: Von „Diamonds are Forever“, „Moonraker“ vorgetragen von Shirley Bassey oder auch „Skyfall“ von Adele bis hin zu Tina Turners „Goldeneye“: Die Classic 4/5 Monitore harmonieren vorzüglich mit den opulenten Stimmen dieser Gesangsdiven. Die Intimität der Vocals und die typischen Stimmcharakteristika werden beeindruckend abgebildet, egal ob Sean Connery, Roger Moore oder Daniel Craig – die Spendors haben die „License to kill“!

STATEMENT

Ein Klassiker nicht nur im Namen. Zeitlose Eleganz aus hervorragender In-House-Fertigung. Die Stärken der Spendors liegen klar in der Abbildung des Mitteltonbereichs und in Ihrer Natürlichkeit. Jeder Fan von Unplugged-Konzerten wird begeistert sein!
Gehört mit
Phono-Vorstufe NAD PP2
Endstufe DENON PMA-535 R
Plattenspieler Technics 1210-SL MK 7 mit Tonabnehmer Ortofon Blue MM
CD-Laufwerk/SACD DENON DCD-735r, SONY DVP-NS930V r
DA-Wandler Cambridge Audio DacMagic
Streamer Volumio Primo
Computer Acer Aspire ES 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 21H1
Audioplayer Foobar2000 v.1.6.8
Kabel/Zubehör Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel, Stereo RCA Kabel, in-akustik 00404007, Mogami 2313, AudioQuest GroundGoody PSC, Micromega MyCable Speaker Kabel, Nobsound Speaker Selector Switch, Dynavox HiFi-Netzfilter X7000B
Herstellerangaben
Spendor CLASSIC 4/5
Lautsprecher-Typ 2-Wege Kompaktlautsprecher
Konstruktionsprinzip geschlossen
Hochtöner Spendor HF 22mm
Tieftöner Spendor LF 150mm
Frequenzgang 55 - 25.000Hz (+/- 3dB)
Trennfrequenzen 4.200Hz
Impedanz 8 Ohm
Wirkungsgrad 84 dB (2,83V / 1m)
Empfohlene Verstärkerleistung 25 – 100 Watt
Abdeckung Magnetisches Abdeckgitter mit Stoffbespannung
Anschlüsse vergoldet
Abmessungen (B/H/T) 188/308/165mm
Gewicht 5kg
Farbe Kirschbaum, Walnuss
Herstellergarantie 5 Jahre
Einspielzeit ab 140 Stunden
Paarpreis 2.300 Euro
Abmessung (B/H/T) 185/625/153 mm (ohne Spikes) CLASSIC 4/5 Stand
Paarpreis 900 Euro CLASSIC 4/5 Stand

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/22-08-02_spendor
  • Social Introtext „Ein bezaubernder Hauch von nichts, den Sie da beinahe anhaben. Gefällt mir.“ Dieses Zitat des wohl berühmtesten Geheimagenten aus James Bond 007 - Diamantenfieber beschreibt bestens das klassische Design der Traditionsschmiede SPENDOR. Da bin ich mal gespannt, welche Geheimnisse aus „Q’s“ Waffenschmiede meine beiden Kandidaten offenbaren werden.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.