Freitag, 23 Januar 2015 01:00

Dr. Feickert Blackbird

Aus den Gerätebezeichnungen Woodpecker, Blackbird und Firebird ist Typen-hierarchisch schwer etwas ableitbar. Diese drei bilden aktuell das Portfolio der süddeutschen Plattenspieler-Manufaktur Dr. Feickert. Der Blackbird ist ein Analog-Laufwerk ganz besonderer Art, wie es so oder ähnlich kein zweites Mal zu finden ist

Der Blackbird ist ein optisch klar konzipierter und hervorragend verarbeiteter Plattenspieler. Nur für das Foto ist er hier mit einem Immedia Tonarm ausgestattet
Der Blackbird ist ein optisch klar konzipierter und hervorragend verarbeiteter Plattenspieler. Nur für das Foto ist er hier mit einem Immedia Tonarm ausgestattet

Die drei Modelle des mittelständischen Unternehmens in Baden-Württemberg – ins Deutsche übersetzt Specht, Amsel und Feuervogel – unterscheiden sich auf markante Weise. Jedoch verbindet sie erkennbar dasselbe Konzept. Dieses besteht im gleichartigen Gehäuse-Aufbau aus einem Aluminium-MDF-Aluminium-Sandwich. Obwohl die drei Modelle unterschiedliche Abmessungen haben, entsprechen sie dem althergebrachten Bild eines Plattenspielers. Ihre Optik trifft, wie ich über die Zeit des Tests erleben konnte, mehrheitlich den Geschmack des Betrachters. Alle drei Modelle sind per Riemen angetrieben. Dieses geschieht jedoch auf sehr unterschiedliche Weise. Denn im preisgünstige Woodpecker treibt klassisch ein Motors den Teller an. Unser Testgerät, der höherpreisige Blackbird, arbeitet mit zwei Motoren. Das Topmodell, der Firebird besitzt deren drei. Das zweimotorige Antriebskonzept macht theoretisch Sinn: Zwei Motoren sind einander gegenüber platziert. Sie sind schwimmend auf proprietären Gummipuffern entkoppelt gelagert. Diese Anordnung führ zwar dazu, dass der Riemen etwas weniger Berührungsfläche mit dem Teller hat, weil ja auch der zweite Motor ihn vom Teller abhebt, hat aber den unbestreitbaren Vorteil, dass kein einseitiger Zug auf das Lager ausgeübt wird. Allerdings könnten Motoren mit ungleichem Verhalten Unruhe in den Antrieb bringen. Dieser Gefahr wirkt Dr. Christian Feickert durch eine entsprechende Ansteuerung entgegen, die er kurz so beschreibt: „Die Motoren sind Dreiphasen-Motoren, die extern mit DC gespeist werden. Intern werden die Motoren mit einer Referenzfrequenz getaktet und in der Form einer PLL "gezogen". Dadurch ergibt sich auch die Synchronisierung.“ Sogar Rumpel- und Gleichlauf-Eigenschaften lassen sich mit der Doppel-Motorisierung gegenüber dem Ein-Motoren-Antrieb verbessern. Entscheidend ist aber die Stabilisierung des Lagers durch die nicht einseitige Zugkraft.

Diese fünf Taster regeln alles in Sachen Geschwindigkeit. Auch die Start/Stopp Funktion übernehmen die drei Wahlschalter
Diese fünf Taster regeln alles in Sachen Geschwindigkeit. Auch die Start/Stopp Funktion übernehmen die drei Wahlschalter

Den Blackbird gibt es bereits seit 2010. Jünger ist der Firebird und somit auch dessen technischer Stand. Erfreulich zu wissen ist, dass Dr. Feickert die Technologie aus dem Spitzenmodell auch auf Woodpecker und Blackbird übertrug und so deren Laufeigenschaften nochmals verbessern konnte. Positiv beeindruckt mich persönlich die Geradlinigkeit, die in den Ähnlichkeiten der drei Dr.Feickert Laufwerke zu erkennen ist. Der konstruktive Unterschied bei den drei Laufwerken erscheint mir nachvollziehbar und logisch. Die sich daraus ergebende preisliche Differenz resultiert nicht allein aus der Anzahl der verwendeten Motoren. Während der Woodpecker für die Bestückung mit einem Tonarm bis zu zwölf Zoll ausgelegt ist, erlaubt unser Blackbird die Montage eines Tonarmes mit bis zu dreizehn Zoll und eines zweiten mit bis zu zehn Zoll Länge. Die Möglichkeit, einen zweiten Tonarm zu installieren, betrachte ich als eine wertvolle Option. Der Blackbird kostet in der Grundversion 6000 Euro. In dieser Preisklasse gibt es nicht allzu viele Alternativen, die die Bestückung mit einem zweiten Tonarm ermöglichen. In Verbindung mit der zweimotorigen Laufwerksteuerung ist er so meines Wissens nach absolut konkurrenzlos. Der Grundpreis lässt sich durch Varianten in Furnier oder durch Sonderlackierungen erhöhen.

Die zum Lieferumfang gehörende, von Dr. Feickert entwickelte Protractor Schablone ist ein exzellentes Werkzeug zur Einrichtung von Arm und System
Die zum Lieferumfang gehörende, von Dr. Feickert entwickelte Protractor Schablone ist ein exzellentes Werkzeug zur Einrichtung von Arm und System


Mit 200 Euro ist die zweiteilige Basis für den weiteren Tonarm ausgesprochen günstig. Sie besteht ebenso wie die reguläre Tonarmaufnahme aus einem Slider und einer Aluminium-Basis. Der aus POM gefertigte Slider sorgt unterhalb der Alu-Scheibe für zusätzliche mechanische Beruhigung und eine saubere Führung in der für den Arm vorgesehenen länglichen Öffnung im Chassis. Die beiden übereinander liegenden Teile werden mit dem Chassis in zwei Nuten per Kontermutter verschraubt. Die Platzierung ist links und rechts per metrische Skala genau nachvollziehbar und erleichtert so erheblich den Tonarm-Wechsel und das Rekonstruieren des gewünschten Justier-Punktes. Da der Slider nicht Tonarm-spezifisch ist, sondern nur das Aluminium-Arm-Board, muss das POM-Teil beim Wechsel der Arme nicht getauscht werden. So ist auch das Arm-spezifische Alu-Teil einzeln für nur 130 Euro erhältlich. Stattet man den Blackbird, so wie mein Test-Exemplar, mit nur einem Tonarm aus, bleibt die Öffnung für den Arm Nummer zwei einfach durch eine zur Chassis-Oberfläche passende Abdeckung aus Aluminium verschlossen.

Für die Montage von Tonarmen und deren präzise Justierung bietet Chris Feickert in seinem Portfolio den bekannten Protractor an. Die einfache Version des Protractor liegt dem Blackbird bei. Diese funktioniert prima, solange der verwendete Tonarm seinen vertikalen Drehpunkt zentrisch im Arm-Board hat. Dies ist bei meinem Kuzma 4point nicht der Fall, so dass ich ihn mit meinen gewohnten und bewährten Justier-Hilfen installieren musste. Für die korrekte Platzierung der beiliegenden Justage-Hilfe befinden sich in der Chassis-Oberfläche, jedem Tonarm-Platz zugeordnet, jeweils eine kleine Öffnung, in die ein Stift eingesteckt wird, der die exakte Ausrichtung der Schablone garantiert. Auch gehört die Adjust plus Schallplatte zum Lieferumfang. Die ist Bestandteil eines umfangreichen und präzisen Einmess-Prozederes in Hinblick auf Gleichlauf, Azimut und mehr. Interessante Informationen dazu gibt es auf der Website von Dr. Feickert.

Vier dieser Füße mit Feingewinde tragen den Blackbird und erlauben die horizontale Ausrichtung. Pro Umdrehung ändert sich die Höhe um 0,75 Millimeter. Die Füße haben eine hohe innere Dämpfung und unterseitig eine Gummischicht
Vier dieser Füße mit Feingewinde tragen den Blackbird und erlauben die horizontale Ausrichtung. Pro Umdrehung ändert sich die Höhe um 0,75 Millimeter. Die Füße haben eine hohe innere Dämpfung und unterseitig eine Gummischicht

Der schwarze Plattenteller des Blackbird ist laut Hersteller aus einem Delrin Block-Copolymer gefertigt und wiegt 4,5 Kilogramm. Gegen einen Aufpreis von 450 Euro gibt es ihn in der aufwändigen Version Inertia mit acht Messing-Intarsien. Damit ist auch mein Test-Blackbird ausgestattet. Diese von unten verschraubten Messing Einlagen erhöhen das Gewicht des Tellers auf rund sechseinhalb Kilogramm. Einmal abgesehen von der optischen Wirkung liegt der Sinn neben der höheren Masse in der Optimierung der Resonanz-Eigenschaft, also der Beruhigung. Die Schallplatte wird auf den Teller nicht einfach nur aufgelegt. Die Tellerachse trägt ein Gewinde. Auf dieses wird ein Puck verschraubt, keinesfalls zu fest, sondern nur so, dass er die Vinyl-Scheibe auf dem Teller arretiert. Der Puck ist aus einem Stück gefertigt mit einer Ausfräsung und einem eingearbeiteten Dämpfungspad zur Resonanzminderung.

Hinten links: Platz für den zweiten Tonarm, der bis zu zehn Zoll lang sein darf
Hinten links: Platz für den zweiten Tonarm, der bis zu zehn Zoll lang sein darf

Das invertierte Lager des Blackbird besteht aus gehärtetem Sonderstahl, so Dr. Christian Feickert. Die Achse ist oben gerundet. Sie trifft im Teller auf ein Teflon Lager, welches in einer ebenfalls gehärteten Stahl-Buchse eingebettet ist. Die Tellerachse ist von Hand poliert. Um die Kontaktfläche zur Buchse möglichst klein zu halten, hat sie eine Einschnürung. Dies verringert das Störgeräusch-Potenzial. Eine in Drehrichtung spiralförmig von unten nach oben verlaufende feine Nut fördert das Lager-Öl und erzeugt einen dünnen Film. Es wird nur eine sehr kleine Menge Öl benötigt.

Im gleichen Abstand zum invertierten Lager befinden sich die beiden Motoren. Das Tonnen-Symbol ist natürlich nur der EU-Vorschrift geschuldet, denn die hochwertige Qualität des Blackbird ist ein Garant für viele Jahre ungetrübten Einsatzes und wird wohl noch die Erben erfreuen
Im gleichen Abstand zum invertierten Lager befinden sich die beiden Motoren. Das Tonnen-Symbol ist natürlich nur der EU-Vorschrift geschuldet, denn die hochwertige Qualität des Blackbird ist ein Garant für viele Jahre ungetrübten Einsatzes und wird wohl noch die Erben erfreuen


Im praktischen Betrieb erweist sich der Blackbird als sympathischer Spaßvogel, weil alles so leicht von der Hand geht. Die Arretierung der LP mittels des aufzuschraubenden Pucks ist bequem. Die gummierten Tasten für 33, 45 und sogar 78 Umdrehungen pro Minute lassen ihn schnell starten. Der Teller hält beim Stopp nach nur wenigen Sekunden an, so dass der Schallplattenwechsel enorm schnell möglich ist. Über zwei Taster neben denen für die Geschwindigkeitswahl lässt sich die gewählte Geschwindigkeit im Bedarfsfalle fein variieren. Das Gleichlaufverhalten des Blackbird ist perfekt, das Stroboskop steht absolut ruhig. Und wie ist es um seine Musikalität bestellt? Beide im Kuzma 4point-Tonarm von mir zum Vergleich eingebauten Tonabnehmer, das Benz Glider L2 und das Clearaudio DaVinci, zeigten ihre individuellen Klang-Eigenschaften sowie ihre Vorzüge und Schwächen deutlich. Diese fielen mir in dieser Exaktheit bei keinem anderen Laufwerk so auf. Das bedeutet auch: Der Blackbird erwartet hochkarätige Tonarme und Tonabnehmer als Spielpartner. Den Anteil des Laufwerks am musikalischen Geschehen erfährt man sofort in der flüssigen und homogenen Darstellung. Sein Rhythmusgefühl und seine imposanter Bass bestechen. Der ist wuchtig, trocken und artikuliert. Das können manche sehr viel teureren Laufwerke so eindrucksvoll nicht bieten, die den Bass allerdings noch konturierter, sozusagen aus dem schwarzen Nichts in den Raum zu stellen vermögen. Die räumliche Abbildung gelingt stabil und glaubhaft und der Mitten- und Hochtonbereich zeichnet sich durch sein Farbigkeit aus.

Gehört dazu: Die kleine schwarze Scheibe zur Einstellung der Geschwindigkeit und Azimut-Korrektur
Gehört dazu: Die kleine schwarze Scheibe zur Einstellung der Geschwindigkeit und Azimut-Korrektur

Die Wiedergabe des Blackbird besitzt eine hohe Transparenz trotz des kräftigen, aber eben straffen Grundtonbereichs. Besonders beeindrucken konnte mich das Laufwerk bei klassischer Musik, weil es sowohl mit dem Benz Glider als auch – noch einmal gesteigert – mit dem Clearaudio DaVinci tonal sehr ausgewogen agiert. Blassinstrumente im Jazz wie die spektakulären Saxophone in Tin Can Alley auf Jack DeJohnette´s Special Edition (ECM 1189) gehen unter die Haut und überwältigen mit strahlender Farbigkeit. Feingliedrige Instrumentierungen wie auf Jimmy Giuffre 3 (ECM 1438/39) erstrahlen wundervoll plastisch. Das Klavier hat mir nicht nur in dieser Aufnahme imponiert. Der Blackbird verhilft dem Piano in vielen Fällen zu besonderer Glaubhaftigkeit. Stimmen wie die Gregory Porters auf Water klingen kraftvoll und körperhaft. Ähnlich die bei Edel nach Remastering von Christoph Stickel und Dirk Sommer wieder erschienene MPS Aufnahme von 1969: Ella Fitzgeralds Sunshine Of Your Love. Diese Ausgabe hat im Vergleich zur meiner digital überarbeiteten Universal-CD einen kräftigeren Tieftonbereich und auch mehr „Leben“. Auch hier analysiert der Blackbird exakt und vermittelt Homogenität und vor allem mehr Atmosphäre. Die Musik fließt.

Der Puck wird auf der Plattenteller-Achse verschraubt. Dadurch entsteht ein leichter Anpressdruck, der ausreicht, die Schallplatte fest mit der Oberfläche des Tellers zu verbinden. So werden auch Welligkeiten im Vinyl geebnet. Man erkennt im massiven Puck aus Aluminium das Dämpfungs-Pad
Der Puck wird auf der Plattenteller-Achse verschraubt. Dadurch entsteht ein leichter Anpressdruck, der ausreicht, die Schallplatte fest mit der Oberfläche des Tellers zu verbinden. So werden auch Welligkeiten im Vinyl geebnet. Man erkennt im massiven Puck aus Aluminium das Dämpfungs-Pad

STATEMENT

Der Blackbird aus der Manufaktur von Dr. Christian Feickert ist ein besonderer Plattenspieler. Dies zeigt sich im technischen Aufbau mit zwei Motoren und in seiner komfortablen Flexibilität bei Verwendung von zwei oder mehr Tonarmen. Musikalisch hat er alle Voraussetzungen, einen großen Kreis von Vinyl-Liebhabern zu begeistern.
Gehört mit
Tonarm Kuzma 4Point
Tonabnehmer Benz Glider L2 und Clearaudio DaVinci
Phonoverstärker Plinius Koru
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern für den Mittel(Hochtonbereich
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) oder Quadral Platinum M 50
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Base
Herstellerangaben
Dr. Feickert Blackbird
Typ Riemengetriebener Plattenspieler mit zwei Motoren
Schnellwechselsystem für Tonarme
Integrierte Justierschablone
Armboard rechts 205 – 320 mm Achsenabstand (9 – 13 Zoll effektive Länge)
Armboard links (optional) 205 – 240 mm Achsenabstand (9 – 10 Zoll e. L.)
Gewicht 22 kg (ohne Tonarm)
Garantie 5 Jahre (Tellerlager), 2 Jahre (Chassis und Elektronik)
Preis 6000 Euro
Aufpreis Furnier 300 Euro
Aufpreis Sonderlackierung 700 Euro
Aufpreis Teller Inertia 450 Euro
Preis für zweiteiliges Armboard inklusive POM-Slider 300 Euro
Preis für Armboard ohne Slider 200 Euro

Hersteller
Dr. Feickert Analogue Products
Anschrift Stegenbachstrasse 25b
79232 March-Buchheim
Telefon +49 7665 9413718
E-Mail chris@feickert.com
Web www.feickert.com
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
Anschrift Hauptstr. 14
40699 Erkrath
E-Mail team@bthifi.com
Web www.bthifi.com

Weitere Informationen

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Samstag, 22 Januar 2005 01:00

Dr. Feickert Analogue Products

Hersteller
Dr. Feickert Analogue Products
Anschrift Stegenbachstrasse 25b
79232 March-Buchheim
Telefon +49 7665 9413718
E-Mail chris@feickert.com
Web www.feickert.com

Der Markt an hochwertigen Wandlern ist inzwischen erfreulich groß. Wer in diesem Umfeld herausstechen möchte, muss schon etwas Besonderes bieten können. Audiobyte aus Rumänien schickt neben der USB-Bridge Hydra Z den DSD-DAC Black Dragon in den Kampf um die Plätze an der Sonne.

Als sich der digitale DSD-DAC-Vorverstärker/Kopfhörerverstärker Black Dragon nebst USB-Bridge Hydra Z von Audiobyte ankündigten, nahm ich die Botschaft mit gemischten Gefühlen auf. Tests von Wandlern finde ich immer besonders knifflig. Zum einen sind die anzustellenden Vergleiche aufgrund der in der Regel zahlreichen Anschlussmöglichkeiten sehr vielfältig, zum anderen – machen wir uns nichts vor – die Unterschiede zu anderem Digitalequipment oftmals nur in Nuancen vorhanden, die erst mal angemessen in Worte gefasst werden wollen. Allein die Möglichkeit, einen integrierten gegen einen externen Wandler direkt am Verstärker umschalten und abhören zu können, lässt einen manchmal glauben, mit Taubheit geschlagen zu sein.

Audiobyte stammt aus Rumänien und hat mit gerade mal zwei Produkten ein eher überschaubares Portfolio. Wenn schon wenig, dann aber richtig, scheinen sich die Entwickler gesagt zu haben. Der Black Dragon ist DAC, digitaler Vorverstärker und Kopfhörerverstärker in einem und kostet 1595 Euro. Optisch heutzutage etwas ungewohnt die Ausführung mit großer LED-Anzeige, die mittig in der gebürsteten schwarzen Aluminiumfront angeordnet ist. Daneben gibt es gerade mal drei Schalter. Auf der Rückseite finden sich dagegen Anschlüsse zuhauf: als Eingänge USB, natürlich asynchron, S/PDIF Coaxial, AES/EBU und I2S/DSD über HDMI. Ausgang finden die Signale vollsymmetrisch über XLR, Cinch oder über den Kopfhöreranschluss.

Der jeweilige Betriebszustand, Lautstärke und Quellenwahl werden über das große Display auf der Front unzweifelhaft präsentiert
Der jeweilige Betriebszustand, Lautstärke und Quellenwahl werden über das große Display auf der Front unzweifelhaft präsentiert

Richtig opulent wird es dann im Inneren des Gerätes. Getrennte Stromversorgung für Digital- und Analogsektion? Klar. Üppige Siebkapazitäten? Geschenkt in der Preisklasse. Der Blick auf die diskret und liebevoll aufgebaute Ausgangsstufe lässt schon mal ahnen, dass an der Stelle kein Flaschenhals besteht. Wie oft bleiben die sorgsam gepäppelten und gehätschelten Digitalsignale in mäßig gemachten Ausgängen hängen? Eben!

Strom satt für Linearnetzteile mit insgesamt elf Regel-ICs für Digital- und Analogsektion, 50.000 µF Siebkapazität reichen an sich auch für Verstärker
Strom satt für Linearnetzteile mit insgesamt elf Regel-ICs für Digital- und Analogsektion, 50.000 µF Siebkapazität reichen an sich auch für Verstärker

Die Lautstärkeregelung des Dragon ist digital und und garantiert absolute Kanalgleichheit. Der Regelbereich in Stufen von 1 bis 127 ist ausreichend fein, das volle Signal entspricht in etwa der Ausgangsspannung eines normalen CD-Players und ist genau richtig zum Anschluss an einen Hochpegeleingang. Bedient werden kann nicht viel. Neben der Quelle kann die Lautstärke und das Upsamplen eingestellt werden. Das Umstellen einer Quelle bei anliegendem Signal quittiert der Audiobyte mit einem kleinen Klick.


Nachdem das Eingangssignal im Gerät gelandet ist, wird es von einem FPGA-Baustein in Empfang genommen, der für Sampling, Clock-System, das Digitalfilter und das Benutzer-Interface zuständig ist. Im Eingang sitzt das Femtovox Clock System, das den Jitter reduziert. Gewandelt wird vollsymmetrisch mit zwei AK4396 von Asahi Kasei Microdevices, denen in der High-End-Szene geradezu mystische Klangergebnisse zugeschrieben werden. Ein schaltbares Upsampling gibt es auch, allerdings auf ein nicht näher definiertes höheres Level. Gewandelt wird von 44,1 bis 384 Kilohertz über USB und I2S (PCM), 44,1 bis192 Kilohertz über S/PDIF und AES/EBU, 44.1 bis 96 Kilohertz über Toslink, wobei 32 Bit über I2S und USB und 24 Bit über S/PDIF, AES/EBU und TOSLINK möglich sind. DSD64 und 128 können über USB verarbeitet werden. Besonderes Augenmerk verdient der I2S-Eingang über HDMI-Buchse. Über diese wird das Digitalsignal getrennt vom Takt übertragen, bevorzugt vom Hyda Z ebenfalls von Audiobyte.

Die ungewöhnlich aufwendig und gut gemachte Ausgangsstufe das Black Dragon ist die halbe Miete und wäre auch in anderen Geräten gern gesehen
Die ungewöhnlich aufwendig und gut gemachte Ausgangsstufe das Black Dragon ist die halbe Miete und wäre auch in anderen Geräten gern gesehen

Diese kleine, etwas unscheinbare Kiste ist eine USB-Bridge, die das Signal vom PC galvanisch trennt, asynchron den Takt vorgibt und eine noch ausgefeiltere Version der Femtovox Clock beinhaltet. Die Ausgabe des Signals erfolgt auf S/PDIF-Coaxial, S/PDIF-BNC, AES/EBU, TOSLINK und eben I2S. Dazu gibt es noch einen Wordclock-Ausgang, der den folgenden DAC synchronisieren kann. Verarbeitet werden kann alles von 44,1 bis 384 Kilohertz (PCM) und 2,8 bis 22,5 Megahertz (DSD). Strom bekommt das Gerät über USB, ein externes Steckernetzteil oder gleich über das Hydra ZPM, ein großes Netzteil. Auch Hydra Z hat ein massives Aluminiumgehäuse nebst 10 Millimeter Frontplatte und ist für geschmeidige 725 Euro zu bekommen. Zur Aufrüstung gibt es noch die Möglichkeit, die I2S-output-clock-Polarität einzustellen, um mit allen HDMI/I2S/LVDS DACs kompatibel zu sein. Außerdem kann die DoP Funktion abgeschaltet werden, um auch mit DACs ohne eben solche betrieben zu werden.

Anschlussvielfalt muss nicht unübersichtlich sein. Klar gegliedertes Anschlussfeld des Black Dragon
Anschlussvielfalt muss nicht unübersichtlich sein. Klar gegliedertes Anschlussfeld des Black Dragon

Da bei einer Besprechung solcher Geräte so unverhältnismäßig viel Platz für die Beschreibung technischer Daten drauf geht, verweise ich in Zukunft auf die angehängten Herstellerangaben, versprochen!

Als Abspieler kommt, neben meinem Denon CD-Player ein älteres Notebook mit vergleichsweise kleinem Prozessor und relativ wenig Speicher zum Einsatz. Auf diesem habe ich ein minimales Windows-XP (SP1) aufgesetzt und sämtliche Dienste deaktiviert, die nicht zwingend nötig sind. Darauf läuft als Software ausschließlich Foobar2000, Jriver 2.0 und ExactAudioCopy, das Gerät kann nicht mal ins Internet oder Dateien suchen. Dies verhilft dem Kleinen zur minimalen Auslastung und damit gutem Klang. Ein kleiner Tipp an alle, die sich nicht extra einen Apple zum Einstieg in die digitale Musikwelt anschaffen wollen und Audiostreamer aus welchen Gründen auch immer meiden. Foobar2000 und JRiver erlauben Kernelstreaming von MAC und PC. Für die Ansteuerung unter Windows ist ein Treiber nötig, den es auf der Website vom Vertrieb gibt, Mac und Linux erkennen den Black Dragon auch so.

Und jetzt doch endlich mal was zum Klang. Wie anfangen? Der Audiobyte Black Dragon hat mich weder in seinen Bann gezogen, noch hat er mich begeistert oder in sonst welche Sphären katapultiert. Er ist schlicht und ergreifend der erste Wandler, den ich mir sofort kaufen würde, wenn ich das Kleingeld übrig hätte.


Unauffällig aber mit großem Effekt. Hydra Z passt übrigens perfekt auf den Black Dragon, ohne dessen Lüftung zu beeinträchtigen
Unauffällig aber mit großem Effekt. Hydra Z passt übrigens perfekt auf den Black Dragon, ohne dessen Lüftung zu beeinträchtigen

Aber eins nach dem anderen. In der ersten Runde trat er gegen meinen Denon CD-Player an. Am Verstärker kann ich zwischen ex- und internem Wandler umschalten. Das ist nach fünf Minuten zugunsten des Audiobyte erledigt, ich erspare mir die Details. Es folgt ausgiebiges Hören von CDs, mit EAC gerippten CDs und High-Res-Files über den Black Dragon ohne Hydra Z.

Das Schöne an dem Wandler ist beim ersten Hören seine Unauffälligkeit im Sinne von Homogenität. Da ist kein besonderer Bass, der anmacht und einem nach 20 Minuten nachhaltig auf den Keks gehrt, genau so wenig wie die strahlenden Höhen. Alles ist homogen, sauber und klar akzentuiert. Nach und nach fällt einem der fein abgestimmte Raum ab, der doch erheblich ausgedehnter ist als das, was ich sonst so gewohnt bin. Begleitung und Nebenbeiuntermahlung treten etwas zurück (oder nach vorne, je nach dem), es gibt auf einmal Luft zwischen Instrumentengruppen, ohne diese deswegen gleich meterweise zu versetzen, damit es auch jeder mitkriegt. Nein, das wirkt echt. Gleichzeitig fällt die Abbildungsgröße auf, diese Hallfahne habe ich noch gar nicht so mitgekriegt, schon gar nicht mit dieser leichten Modulation im Schwingen, das auch noch sehr lange klar im Raum ausklingen darf. Der tiefe Bass hat Punch, Durchzug und vermittelt auch in schwierigen Passagen noch eine Fülle an Informationen. Gleichzeitig so druckvoll und dabei trotzdem unaufdringlich habe ich den nicht gerade zurückhaltenden gezupften Kontrabass bei Ricky Lee Jones' „Spring Can Really Hang You Up The Most“ von der Pop Pop Pop noch nicht gehört. Sonst mehr Schlag als Schwingen kommt mit dem Black Dragon auch noch etwas Holz mit, man sieht die Saite geradezu heftig vibrieren. Davon völlig ungetrübt spielt die Begleitung an der richtigen Stelle im Raum völlig klar, ohne extra ausgeleuchtet werden zu müssen. Die Stimme, sonst gern mal etwas abgedunkelt vernuschelt, wird immer noch nicht prägnant präsentiert, aber in selten gehörter Deutlichkeit.

Dies bedeutet keinesfalls eine Zurückhaltung in den tiefen Lagen. Spaßeshalber habe ich mal Crystal Castles (Same) „Untrust Us“ an den Black Dragon verfüttert. Die Musiker dieser Electroclash-Band aus Kanada, deren Musik auch mal als Lo-Fi-Gameboyelectricpopdance beschreiben wurden, unterlegen ihr elektronisches Gefiepe gern mal mit bitterbösen tiefen drallen Synthybässen, denen der Audiobyte genau das richtige Gewicht verleiht – klingt plötzlich fast nach High-End. Dabei erscheint die Präsentation sehr locker und selbstverständlich. Man kann mit dem Black Dragon nebenbei Musik hören, ohne dass er stört, oder sich auch völlig in Ruhe in ihn hinein vertiefen. Warum? Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich darauf gekommen bin, was anders ist. Der Wandler spielt extrem punktgenau. Ein Beispiel: Nik Bärtsch „Modul 39_8“ von der Ronin plätschert am Anfang so ein wenig vor sich hin, um dann später mit heftigem Dynamiksprung schnell und funky aufzubrechen. Die über nicht so hochwertiges Digitalequipment wahrnehmbaren Einsprengsel von Bass, leiser Hintergrundperkussion und akzentuierter tiefer Klaviersaite sind zwar ganz imposant, aber man sehnt dann doch irgendwann den Tempowechsel herbei. Nicht so beim Audiobyte. Davon abgesehen, dass er auch hier seine kongeniale Räumlichkeit in die Waagschale wirft, in der die angesprochene Begleitung besonders klar positioniert und mit selten gehörter Klarheit und großem Detailreichtum agiert, bringt er ungeahnte Dramatik mit ins Spiel. Die Hintergrundtupfer bekommen plötzlich einen zwingenden Zusammenhang, der das Stück schon viel früher Fahrt aufnehmen lässt, mehr vorantreibt als gewohnt und das Folgende quasi ankündigt. Dieses ausgesprochene Feingefühl für Timing – so etwas habe ich von digitalen Komponenten bisher sehr sehr selten gehört – ist dann doch herausragend. Fluss, Rhythmus und Musikalität kommen einem in den Sinn. Dies in dem Sinne, die Musik so wenig zu beeinflussen wie möglich, auf dass sie sich völlig frei entfalten kann.

Ein Eingang, sechs Ausgänge. Die Hydra Z USB-Bridge möchte mit jedem Wandler verbunden werden, spezielle Anpassungen werden auf Wunsch ab Werk vorgenommen. Softwareupdate über USB ist selbstverständlich möglich und kann selbst einfach ausgeführt werden
Ein Eingang, sechs Ausgänge. Die Hydra Z USB-Bridge möchte mit jedem Wandler verbunden werden, spezielle Anpassungen werden auf Wunsch ab Werk vorgenommen. Softwareupdate über USB ist selbstverständlich möglich und kann selbst einfach ausgeführt werden


Das brilliante Album High Life von Brian Eno und Karl Hyde kann ganz schnell nervig werden. Dieser Mix aus – ich nenn es mal – typischen Eno-Stil-Fragmenten, Funk und afrikanischen Rhythmen verleitet besonders bei „Dbf“ zum leiser drehen. Mit dem Audiobyte fügt sich plötzlich alles. Das ist immer noch anstrengend, geht aber so dermaßen ab und in die Beine und erhält räumlich noch einen drauf, dass man diesen Song plötzlich versteht und nur lieben kann. Auch laut. Dadurch entsteht nicht nur rhythmisch ein Fluss in der Musik, sondern auch in Melodielinien, der nur schwer zu übertreffen sein dürfte. Vielleicht sollte man an dieser Stelle dann doch endlich die unglaubliche Feindynamik herausstellen. Wobei der Audiobyte natürlich grobdynamisch genau so gut ist, aber eben nicht übertreibt. Von den bisher beschriebenen Eigenschaften profitieren auch Stimmen, wobei es auch hier keine Extraphrasierung zu bestaunen gibt, sondern einen klaren prägnanten Ausdruck mit vielen Facetten und Rauminformationen, die man unter Umständen so noch nicht gehört hat. Lustigerweise habe ich besonders gern eher schlechter oder kritischer aufgenommenes Material gehört, der Informationsgewinn ist einfach überproportional.

Der erste Durchgang galt nur CD. Dieselben Tracks von Festplatte über den USB-Eingang des Black Dragon bestätigten die gemachten Erfahrungen mit dem Wandler. Wobei hier die drahtgebundene Variante minimal die Nase vorne hatte. Ein kleines Bisschen flächiger und einen Hauch kühler, aber mit der gleichen erschütternden Taktgenauigkeit, Sauberkeit und Auflösung. Ob man den Upsampler einsetzt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Besonders bei Klassik habe ich ihn fast durchgängig genutzt. Debussys „Prélude a l'après midi“ unter Armin Jordan mit dem Orchestre de la suisse romande klang dramatisch besser, räumlich aufgelöster, alles ließ sich besser verfolgen, die Streicher kamen mit mehr Substanz und Klarheit. Ausnahme waren uralte Aufnahmen, die dann plötzlich in der Dynamik beschnitten wirkten. Der Versuch, Räume aufzumachen und die Akteure darin spielen zu lassen, geht nicht immer auf. Aber die Option ist ja nicht fix, außerdem auch mit der Fernbedienung bei Bedarf abschaltbar.

High-Res-Files bestätigten das bisher gesagte noch einmal eindrucksvoll. Das Mehr an Informationen setzt der Audiobyte besonders in große Klarheit und räumliche Akkuratesse um, ohne deswegen clean oder analytisch zu klingen. Es ist absolut faszinierend, der Orgel in Keith Jarretts Hymn Spheres in jeder Verästelung folgen zu können, ohne mit dem begleitenden Orchester in irgendeiner Weise ineinanderzufließen. Auch hier verkneift es sich der Audiobyte dankenswerterweise, einen Zehn-Kilowattscheinwerfer anzuknipsen und erbarmungslos Details in den Vordergrund zu stellen, sondern belässt alles beim großen Ganzen.

Machen ihrem Ruf alle Ehre: Die AK4396 wandeln symmetrisch und dürften einen nicht ganz unerheblichen Anteil am Klangpotential des Black Dragon haben
Machen ihrem Ruf alle Ehre: Die AK4396 wandeln symmetrisch und dürften einen nicht ganz unerheblichen Anteil am Klangpotential des Black Dragon haben

Und da soll der Hydra Z noch einen drauf setzen? Dem Black Dragon hat er die noch konsequenter umgesetzte Clock und die galvanische Trennung des USB-Eingangs voraus. Verbunden über I2S wird der Hydra Z zum reinen Taktgeber für den Black Dragon, die interne Clock des Wandlers umgangen, die bisher in keiner Weise als Hemmschuh aufgefallen ist, im Gegenteil. Und tatsächlich tut sich da noch was. Man darf nicht vergessen, dass ab einem bestimmten Niveau der Wiedergabequalität jedes Quäntchen mehr an Klang meist nur durch überproportional großen monetären Aufwand realisiert wird. Dagegen wirkt der aufgerufene Preis des Hydra Z noch ganz überschaubar. Mit Files von gerippten CDs kommen mehr Wärme und Substanz in Spiel, insgesamt fließt alles ein wenig geschmeidiger, als ohne.

Den wirklichen Mehrwert und den erhofften großen Sprung gibt es bei Hi-Res-Files. Davon abgesehen, dass man die eingesetzte Player-Software jetzt klarer voneinander unterscheiden kann – JRiver mit mehr Substanz, Foobar2000 etwas fetziger mit leichten Vorteilen von JRiver insgesamt – bringt Hydra eine „Enttechnisierung“ der Musik mit sich. Ich bin bei hochaufgelösten Musikdateien immer etwas hin- und hergerissen. Einerseits gibt's viel zu Hören und Staunen, andererseits ist das manchmal wie mit HD-Filmen – will man wirklich die übertünchten Hautunreinheiten der an sich jugendlichen Hauptdarsteller mit dieser Deutlichkeit sehen? Selbst in der Realität würde einem das nicht auffallen, und das soll nun echt sein?

Der Hydra macht das anders. Der große Informationsgehalt wird nicht für ausschnittartiges Betonen eines Bereiches genutzt, sondern integriert. Bei den angesprochenen Spheres von Keith Jarrett ist das Gebläse der Orgel samt der Kirchengeräusche klarer, lauter, aber eben auch im ganzen Raum zu hören. Die Feindynamik in den Orgelläufen ist nochmals gesteigert, und anstatt alles hell erstrahlen zu lassen, wirken gedämpfte Passagen auch wieder so, allerdings ohne irgendwelche Verdeckungseffekte zu provozieren. Das klingt fast, als ob man dabei ist – live geht zu Hause nicht, bitte immer im Kopf behalten! – und vermittelt eine Echtheit, die absolut selbstverständlich scheint. So einfach geht gute Musikwiedergabe.

STATEMENT

Audiobyte Black Dragon
Wer nur digitale Quellen hört und Aktivlautsprecher oder Endstufen sein eigen nennt, hat mit dem Audiobyte Black Dragon eine kompromisslose Musikmaschine, die vieles so viel besser macht als ein Großteil der digitalen und (leider auch) analogen Konkurrenz und das auch noch in den Paradedisziplinen der letztgenannten: Feindynamik, Timing und räumliche Wiedergabe sind superb. Dazu kommen die arttypischen Qualitäten wie Grobdynamik und Sauberkeit auf sehr hohem Niveau.

Audiobyte Hydra Z
Wer hochauflösende Dateien über USB hört, kommt um den Hydra Z kaum herum. Universell synchronisiert und filtert er den digitalen Datenstrom über USB und macht schlicht und einfach Musik nahe am Liveerlebnis daraus. Besseres kann man über ein Gerät, das nur mit Nullen und Einsen gefüttert wird, nun wirklich nicht sagen.
Gehört mit
PC Fujitsu Siemens, Dual Core 1.60 GHz, 2 GB RAM
Software Foobar2000, JRiver 2.0
CD-Laufwerk Denon DCD-1290
Verstärker Unison Unico, music hall a15.2
Lautsprecher Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor
Kabel TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest
Herstellerangaben
Audiobyte Black Dragon
Leistungsaufnahme (max) 35
Abessungen 240 x 300 x 90 mm
Gewicht 4,5 kg
Eingänge USB receptacle, typeB, high-speed , S/PDIF coaxial (75 Ω), AES/EBU (110 Ω), Toslink, I2S/DSD over HDMI (LVDS)
Ausgänge Single Ended 10Vpp max., Balanced, 20Vpp max., Headphone output 800 mW/32 Ω
Preis 1595 Euro
Herstellerangaben
Audiobyte Hydra Z
Eingänge USB 2
Ausgänge Wordclock (S/PDIF coaxial), S/PDIF coaxial, AES/EBU XLR, Toslink, I2S over HDMI (LVDS)
Abtastraten PCM 44.1; 48; 88.2; 96; 176.4; 192 Khz; 352.8; 384 KHz
Abtastraten DSD 2.8; 5.6; 11.2;, 22.5 MHz - native
Bit-Tiefe 32 Bit über I2S, 24 Bit über S/PDIF, AES/EBU, Toslink
Preis 725 Euro

Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
Anschrift Bismarckstr. 48
28203 Bremen
Telefon +49 421 24199330
E-Mail kundenservice@tomhabke.de
Web www.tomhabke.de

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Freitag, 16 Januar 2015 01:00

TotalDAC D1-Server

Die DA-Wandler des französischen Herstellers TotalDAC sind uns ja mittlerweile ein Begriff. Deshalb wird sich manch einer fragen: Schon wieder ein Wandler dieser Firma? Eben nicht! Vincent Brient bietet auch andere interessante Produkte an, unter anderem den D1-Server, um den es hier gehen soll

Sämtliche Geräte von TotalDAC sind im gleichen Gehäuse untergebracht. Auf Wunsch gibt es den Server auch mit einer massiven Aluminium Frontplatte
Sämtliche Geräte von TotalDAC sind im gleichen Gehäuse untergebracht. Auf Wunsch gibt es den Server auch mit einer massiven Aluminium Frontplatte

Irgendeine Computerplatine umzufrisieren und in ein eigenes Gehäuse zu stecken, wäre Brient wahrscheinlich zu langweilig gewesen. Deshalb enthält der D1-Server nicht nur einen Computer, den braucht es natürlich auch, sondern ein Gerät, das unter der Bezeichnung Reclocker auch einzeln zu haben ist. Im Prinzip handelt es sich hier um eine Konstruktion, die Taktschwankungen bei der Übertragung von Digitaldaten verhindern soll. Dieser sogenannte Jitter ist einer der größten Störenfriede für eine entspannte Musikwiedergabe. Nun könnte man vielleicht denken, so ein bisschen Schwankung macht doch nichts, das hört sowieso keiner. Leider hört man das doch. Der digitale Datenstrom liefert grundsätzlich zwei Informationen, die Höhe einer Amplitude und den dazugehörigen Zeitpunkt. Und da liegt der Hase im Pfeffer, wenn die zeitliche Zuordnung der Amplitude nicht mehr korrekt ist, ergibt sich eine Verzerrung der Signalform, das Klangbild wird unpräziser. Systeme mit geringem Jitter wirken deshalb transparenter, mit feinerer Hochtonauflösung und besserer Ortung der Musikinstrumente. Klingen weniger „digital“.

Die RCA und XLR Buchsen können täuschen, der D1-Server besitzt keine analogen Ausgänge. Anstelle der RCA Buchse kann auch die amtliche 75 Ohm BNC Buchse geordert werden
Die RCA und XLR Buchsen können täuschen, der D1-Server besitzt keine analogen Ausgänge. Anstelle der RCA Buchse kann auch die amtliche 75 Ohm BNC Buchse geordert werden

Nun stellt sich natürlich die Frage, woher kommt denn nun der böse Jitter? Mein Computer überträgt doch auch Programme fehlerfrei, sonst würden diese ja überhaupt nicht funktionieren. Zunächst einmal sind Ungenauigkeiten der Clock eine mögliche Ursache für Jitter, die Quarze der Massengeräte sind Cent-Produkte mit nur geringer Signalstabilität. Dann spielen natürlich Schwankungen der Stromversorgung eine große Rolle und hier haben sich Schaltnetzteile nicht sehr rühmlich hervorgetan. Allerdings arbeiten sie effizienter und sind – und das ist das Entscheidende – wesentlich billiger. Erdungssysteme in Computern sind auch nicht unbedingt der Wahnsinn aus Hifi-Sicht; allerdings muss man auch zugeben, dass Computer primär für einen völlig anderen Zweck konstruiert wurden.

Der Server wird mit einem linearen Netzteil versorgt, der Transformator ist zur Verminderung von Einstreuungen ausgelagert
Der Server wird mit einem linearen Netzteil versorgt, der Transformator ist zur Verminderung von Einstreuungen ausgelagert

In dem Zusammenhang ist natürlich auch die Qualität der mechanischen Laufwerke von entscheidender Bedeutung. Dazu kommt die Kabelverbindung, bei einem S/PDIF Kabel muss die Impedanz 75 Ohm betragen, die oftmals verwendeten RCA-Stecker bieten nur in seltenen Fällen die korrekten Werte. Nun werden die Nullen und Einsen in Form von Rechteckimpulsen übertragen, im schlimmsten Fall führt eine Deformierung der Rechtecke durch eine Fehlanpassung dazu, dass von der empfangenden Seite die Nullen und Einsen nicht mehr korrekt interpretiert werden können. Spätestens an dieser Stelle bekommt ein Analogfan natürlich einen Lachanfall, erst die Daten zerstückeln und dann nicht mehr wissen wie sie zusammen gehören!


So, nachdem sich der Fan wieder eingekriegt hat, kommt nun M. Brient ins Spiel. Was die Qualität der mechanischen Antriebe oder deren Stromversorgung anbelangt, so kann er hier natürlich keinen Einfluss nehmen. Die Lösung, die Brient anbietet ist eher selten anzutreffen und besteht aus einem asynchron arbeitenden fifo buffer (first in first out), der in einem programmierbaren integrierten Schaltkreis (FPGA) konfiguriert ist. Hiermit können etwa 10 Millisekunden an Audiodateien im ursprünglichen Takt zwischengespeichert und anschließend mit neuer Taktung als S/PDIF- oder AES/EBU-Signal ausgegeben werden. In diesem FPGA sind auch noch verschiedene andere Funktionen wie beispielsweise eine digitale Lautstärkeregelung mit 69 Bit Auflösung untergebracht. Dieser Reclocker ist auch ohne eingebauten Computer zu einem geringeren Preis zu haben, dazu später mehr.

Standardisierte Bauweise, die Hauptplatine wird teilweise auch für die übrigen DACs verwendet. Rechts oben sieht man beispielsweise die Aussparungen für die Röhren des tube-DAC. Links oben, das unscheinbare kleine Kästchen, beherbergt den Computer
Standardisierte Bauweise, die Hauptplatine wird teilweise auch für die übrigen DACs verwendet. Rechts oben sieht man beispielsweise die Aussparungen für die Röhren des tube-DAC. Links oben, das unscheinbare kleine Kästchen, beherbergt den Computer

Der eigentliche Computer ist ein nur etwa Handteller großes Kästchen, dass sich zudem noch unter einer Abschirmung versteckt. Nun hat Brient diesen 800-Megahertzt-Cubox-Minicomputer nicht ausgewählt um Geld zu sparen, sondern es gibt hierfür handfeste Gründe. Durch die geringere Taktfrequenz verursacht dieser Minicomputer wesentlich weniger elektromagnetische Interferenzen, und die alleinige Verarbeitung von Audiodateien reißt der 800-MHz-Cubox auf der linken Backe runter. Zudem verzichtet Brient natürlich auf Schaltnetzteile, sämtliche Komponenten werden mit linearen Netzteilen versorgt. Das System arbeitet mit einem Linux-Real-Time-Programm, das auf einer microSD Karte gespeichert ist, die im Falle eines Updates somit leicht gewechselt werden kann. Für das Abspielen benötigt der D1-Server eine externe Festplatte, die über einen Router angeschlossen wird. Man muss also eine Art Mini-Netzwerk installieren.

Klingt irgendwie kompliziert? Schließlich wollen wir ja nur Musikhören und nicht darüber nachdenken, warum der Computer gerade jetzt die Festplatte nicht findet, oder sonst irgendwie indisponiert ist. (Wenn der Fehler weiterhin auftritt, wenden Sie sich bitte an ihren Systemadministrator...) Hier kann ich jeden beruhigen, der einen Computer als Gebrauchsgegenstand und nicht als Spielzeug betrachtet. Die Installation war bei mir ein Kinderspiel, zudem ist die Vorgehensweise auf der Homepage von TotalDAC ausführlich beschrieben. Meine Tochter hätte damit keinerlei Probleme. Allerdings wäre der Betrieb über eine USB Festplatte oder einen USB Stick ebenfalls möglich.

Der Cubox Minicomputer wird über eine USB-Leitung extern mit dem Reclocker verbunden. Hier empfiehlt sich das hauseigene USB Filterkabel, das sich auch schon an anderer Stelle bewährt hat. Natürlich funktioniert alles auch mit einem herkömmlichen CAT6 Kabel, aber es klingt damit etwas dünner
Der Cubox Minicomputer wird über eine USB-Leitung extern mit dem Reclocker verbunden. Hier empfiehlt sich das hauseigene USB Filterkabel, das sich auch schon an anderer Stelle bewährt hat. Natürlich funktioniert alles auch mit einem herkömmlichen CAT6 Kabel, aber es klingt damit etwas dünner

Auf Wunsch liefert Brient auch eine SSD-Festplatte, die von dem Server problemlos erkannt wird. Und natürlich die immensen Vorteile eines Speichermediums ohne bewegliche Teile und mit schnellen Zugriffszeiten bietet. Der Server besitzt keinen internen DA-Wandler, deshalb existieren natürlich nur digitale Ausgänge. Ein Server mit eingebautem Wandler wird ebenfalls unter der Bezeichnung D1-integral Server angeboten. Verarbeiten kann der Server alle gängigen Formate, DSD über den DoP Standard.
Angesteuert wird der D1-Server üblicherweise mit einem iPad und der MPaD Software. Zu beziehen für 2,69 Euro bei Apple. Die APP meine ich natürlich. Zusätzlich gibt es auch noch eine Fernsteuerung, mit der die Eingänge geschaltet werden können und die interne Lautstärkeregelung aktiviert werden kann. Wer will und einen geeigneten Wandler besitzt, könnte also auf die Vorstufe verzichten und die Endstufen direkt ansteuern. Mit dieser Fernsteuerung lässt sich auch die absolute Phase umschalten, was Aufnahmen, bei denen hier gemurkst wurde, sehr zu gute kommt. Zudem lässt sich hiermit auch die Erdverbindung abschalten, da muss man einfach probieren, welche Konstellation besser klingt.


So sieht das Programm auf dem iPad aus, wenn man die Einstellung „Album“ verwendet. Man kann natürlich auch nach Künstlern oder Liedern selektieren. Oder auch Playlisten zusammenstellen
So sieht das Programm auf dem iPad aus, wenn man die Einstellung „Album“ verwendet. Man kann natürlich auch nach Künstlern oder Liedern selektieren. Oder auch Playlisten zusammenstellen

Die Musikdateien wurden über dBpoweramp gerippt, empfehlenswert wäre auch EAC, von iTunes sollte man für diesen Zweck aus Klanggründen die Finger lassen.

Wie klingt das Ganze denn nun? Als erstes fällt auf, dass die Musik mit sehr natürlichen Klangfarben wiedergegeben wird. Dies ist für mich keineswegs selbstverständlich, wenn Computer mit im Spiel sind. Oftmals hat die Musik dann einen leicht künstlichen Anstrich, den ich überhaupt nicht leiden kann. Das kann aber natürlich jeder anders sehen. Die Wiedergabe über den D1-Server wirkt sehr luftig, was orchestraler Musik sehr zugute kommt. Beispielsweise bei den Concerti Grossi des Italieners Arcangelo Corelli in einer Einspielung mit Trevor Pinnock und dem English Concert.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_15-01-15_totaldac_Unknown.jpgCorelli hat nun nichts mit dem kürzlich verstorbenen V-Mann im Zusammenhang mit der rechten Szene zu tun, sondern hat uns schon vor gut 300 Jahren verlassen. Er gilt als eigentlicher Schöpfer des Concerto Grosso, einem Wechselspiel zwischen dem Hauptorchester (Concerto Grosso) und einer Solistengruppe. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1988 und fällt somit in die ersten Gehversuche der Digitaltechnik. Nun ist Aufnahme und Wiedergabe von historischen Musikinstrumenten nicht ganz so einfach, wie man auch bei dieser Einspielung leicht hören kann. Insgesamt also schlechte Voraussetzungen für einen entspannten Musikabend. Trotzdem ist es interessant, wie sich der D1-Server hier aus der Affäre zieht. Natürlich ist das Ergebnis nicht ausschließlich vom Server abhängig, aber der Gesamteindruck ist schon erstaunlich. Die manchmal fast krätzig klingenden Höhen werden jetzt sauber wiedergegeben, soweit es die Aufnahme eben zulässt. Die Musiker rücken etwas nach hinten, das Geschehen wirkt nicht mehr so direkt, was aber letztlich Geschmackssache ist.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_15-01-15_totaldac_Unknown-1.jpgUm das weiter zu verfolgen, habe ich als nächstes das Dave Brubeck Quartett ausgewählt mit dem Titel „Countdown“ aus dem gleichnamigen Album. Countdown basiert auf einem „eight to the bar“-Boogie, ein bisschen im Stil von Earl Hines. Jedenfalls wollte man bei diesem 1962 veröffentlichten Album noch zeigen, was mit dem neuen System „Stereo“ für tolle Dinge möglich sind. Die Tomtoms des Schlagzeugs erscheinen einmal im rechten ein anderes Mal im linken Kanal, so dass hierfür auch Affenarme zu kurz gewesen wären. Allerdings lässt diese Aufnahme dynamisch nichts anbrennen, insbesondere die Original „Sixeye“ Columbia LP, aber die CD kann hier auch sehr gut mithalten. Über den TotalDAC abgespielt wirkt die Aufnahme etwas distanzierter, mit mehr Finesse, aber etwas weniger Druck als über mein CD-Laufwerk abgespielt. Nun muss ich gestehen, dass mein Laufwerk mechanisch und elektrisch sehr stark aufgebretzelt ist und deshalb nicht unbedingt als allgemein gültiger Maßstab betrachtet werden kann. Jedenfalls werden die Musiker über den D1-Server etwas kleiner abgebildet, was bei einem Hornsystem ein immenser Vorteil sein kann. Gigantisch allerdings ist die Wiedergabe des Saxophons von Paul Desmond. Seine filigrane, fast zerbrechlich wirkende Spielweise wird mit Hilfe des D1-Servers sehr authentisch und nuanciert wiedergegeben und erinnert mich stark an den Live-Auftritt der Gruppe vor etlichen Jahren. Äh, Jahrzehnten. Mehr Auflösung erhält man zwangsläufig mit guten HD-Aufnahmen, wie beispielsweise beim Appassionata Orchestre de Chambre aus Kanada mit Einspielungen der tschechischen Serenaden von Josef Suk und Antonin Dvorák.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_15-01-15_totaldac_Unknown-2.jpgDie Violinen erinnern hier an die legendären Aufnahmen von Lewis Layton aus der Blütezeit der RCA- Records. Oder auch an Nimbus Records später: warmer voller Sound, vielleicht manchmal ein bisschen zuviel des guten... Aber die Transparenz der Wiedergabe dieser Einspielung über dem D1-Server ist phänomenal! Auch die räumliche Staffelung des 20-Mann-Orchesters ist sensationell! Diese Wiedergabe könnte vielleicht sogar unseren grinsenden Analogfan nachdenklich stimmen!

Nun hätte mich einmal interessiert, wie groß der Einfluss des Reclockers auf das Klangbild ist. Der Cubox Mini Computer ist nämlich über eine externe USB Steckverbindung an der Rückwand mit dem Reclocker verbunden. Für diesen Test übrigens mit dem hauseigenen, gefilterten USB Kabel, von dessen Qualitäten ich mich schon beim Test des Aurender X100 überzeugen konnte. Jedenfalls lässt sich auf diesem Wege auch ein herkömmlicher Computer anschließen, in meinem Fall ein MacBook pro mit der Amarra Software. Die Bibliothek lässt sich hierbei über die Apple Remote APP steuern, die vielleicht etwas schicker aussieht, dafür aber die Cover wesentlich langsamer lädt. Ausgewählt wurden wieder die gleichen Titel, einmal über den D1-Server gespielt und anschließend über die Kombination MacBook/Reclocker. Am auffälligsten dabei war, dass zunächst einmal gar nichts Großartiges auffällt. Man muss schon genauer hinhören, um hier Unterschiede zu auszumachen. Die Musik über Macbook/Reclocker wirkt einen Hauch fülliger, dafür aber etwas weniger transparent. Instrumente werden über den D1 Server vielleicht etwas nuancierter wiedergegeben. Insgesamt gesehen geht es hier wirklich nur noch um Geschmacksfragen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass das Macbook etwas im Vorteil ist, weil der Rechner hier über den Akku läuft und der Umweg über den Router entfällt. Dieser enthält auch wieder einen Störenfried, nämlich sein Schaltnetzteil. Was man aber natürlich für den Betrieb in einer Audioanlage gegen ein lineares Netzteil austauschen könnte. Dies würde den Klang noch einmal deutlich verbessern, wie mir Brient versicherte. Irgendwie sehe ich den Tag schon kommen, an dem wir da sitzen werden und uns unterschiedliche Router anhören. Nun ja, ein Hobby sollte der eigenen Entspannung dienen. Eigentlich.

Links die geregelte 5-Volt-Stromversorgung für den Computer, die genauso viel Raum beansprucht, wie der Computer selbst. Ein großer Teil der ICs auf der rechten Seite wird nur für die Wandler benötigt
Links die geregelte 5-Volt-Stromversorgung für den Computer, die genauso viel Raum beansprucht, wie der Computer selbst. Ein großer Teil der ICs auf der rechten Seite wird nur für die Wandler benötigt

Zum Ausprobieren hat Brient noch ein weiteres Feature mitgegeben, ein gefiltertes Ethernet-Kabel. Hier existiert nun kein Kästchen mit passiven Bauteilen wie bei dem USB-Kabel, sondern das Kabel ist offensichtlich gegen RFI geschirmt. Schwer ist das Ding auch mit etwa ein Kilogramm Lebendgewicht bei zwei Metern Länge. Hier sollte man aufpassen, dass das Kabel den D1-Server nicht vom Tisch zieht. Durch das ausgelagerte Netzteil ist dieser ein ziemliches Leichtgewicht. Jedenfalls verbessert sich die Wiedergabe mit diesem Kabel noch einmal ganz erheblich. Die Musiker bestehen nun mehr aus Fleisch und Blut, das Ganze wirkt voller, ohne etwas an Auflösung zu verlieren. Oder anders ausgedrückt: Ohne dieses Kabel verschenkt man erheblich viel an Performance. In dieser Konstellation gehört der D1-Server zu den besten seiner Zunft.


Unter dem Geflecht des Ethernetkabels kann man die Hülsen für die Abschirmung erkennen.
Unter dem Geflecht des Ethernetkabels kann man die Hülsen für die Abschirmung erkennen.

Zum Abschluss dann noch der Härtetest, nämlich mein Laufwerk direkt an den Reclocker angeschlossen. Hier lässt sich durch einfaches Umstecken des Digitalkabels herausfinden, was der Reclocker so drauf hat. Und ich muss sagen, das geht sensationell! Und dies obwohl das Laufwerk nun wieder auf der LeagingEdge Plattform Platz genommen hat und der Reclocker nur auf einer stabilen Unterlage steht. Das oben gespielte Concerto Grosso von Corelli läuft zu ungeahnter Form auf. Die Wiedergabe wird wesentlich klarer, mit mehr Auflösung, aber ohne irgendwie analytisch zu wirken. Alles behält den natürlichen Klang. Die Raumakustik wird viel deutlicher vermittelt, man bekommt einfach mehr das Gefühl, im Konzertsaal zu sitzen. Bei kleinen Bestzungen sind die Instrumente noch besser abgebildet. Das Ding ist ein Hit! Ein Phänomen zeigt sich hier auch, das Laufwerk liest die Daten durchaus mit hoher Genauigkeit aus, aber irgendwie ist die Taktung über den dazwischen geschalteten Reclocker wesentlich genauer.

Die Fernbedienung sollte man tunlichst nicht verlieren, manuell kann man den D1-Server nicht bedienen
Die Fernbedienung sollte man tunlichst nicht verlieren, manuell kann man den D1-Server nicht bedienen

Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, das Klangerlebnis auf die Eigenschaften eines Servers herunterzubrechen, nachdem ja 90 Prozent der Anlage hier ebenfalls ein Wörtchen mitreden. Allgemein lässt sich aber sagen, dass die Wiedergabe über den D1-Server sehr farbig und transparent wird, vielleicht einen Tick dunkler timbriert. Der Bass ist trocken und hervorragend konturiert. Dadurch erscheint die Wiedergabe etwas schlanker, was aber durch das hauseigene Ethernetkabel wieder egalisiert wird. Die Instrumente sind sehr gut fokussiert mit sehr viel Luft zwischen den Musikern.

STATEMENT

Sehr innovatives Gerät mit exzellentem Klang. Sogar die Integration in ein Netzwerk ist ein Kinderspiel. Kann in Kombination mit dem hauseigenen Ethernetkabel bei den ganz großen mitspielen. Die größte Sensation ist für mich trotzdem der Reclocker, der in jedem Digitalsystem eine Verbesserung bringen sollte.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Netz
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
TotalDAC D1-Server
Eingänge USB, AES/EBU, RCA und Toslink
Ausgänge AES/EBU und S/PDIF
Gewicht 4kg
Höhe 110mm
Breite 360mm
Tiefe 290mm
Preis 4990 Euro
Reclocker alleine 3950 Euro
Vertrieb Direktvertrieb, noch kein deutscher Vertrieb. Für Interessenten bietet Brient die Möglichkeit an, das Gerät unverbindlich für 10 Tage zuhause anzuhören. Brient spricht übrigens hervorragend englisch.

Hersteller
TotalDAC, Frankreich
E-Mail totaldac@totaldac.com
Web www.totaldac.com

Weitere Informationen

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Sonntag, 16 Januar 2005 01:00

TotalDAC

Hersteller
TotalDAC, Frankreich
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Montag, 12 Januar 2015 01:00

Audioquest Fire

Audioquest hat seine Cosmic Serie, die bisher die beiden Topmodelle Wild Blue Yonder und WEL Signature sowie das schon seit längerem produzierte Sky umfasste, um vier NF-Kabel, die nach den vier Elementen benannt wurden, erweitert. Darunter nimmt das Fire die Spitzenposition ein

Als Audioquest-Chef Bill Low mich Ende letzten Jahres zusammen mit Richard Drees und Robert Hay besuchte, drehte sich das Gespräch vorrangig um die Nighthawk Kopfhörer, die inzwischen auf der CES vorgestellt wurden und die im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen werden, und Weiterentwicklungen der sehr erfolgreichen DragonFly-USB-Wandlers. Ganz am Rande erwähnte Robert Hay dann noch, dass soeben die Vier-Elemente-Serie mit neuen Kleinsignal-Kabel erschienen wäre, und er mir eines davon zum Test zuschicken lassen würde. Bald darauf traf dann ein langes symmetrisches Fire für die Strecke zwischen Vor- und Endstufe sowie ein kurzes unsymmetrisches für den Anschluss einer Quelle an den Vorverstärker ein. Ein kurzer Blick in die von der Audioquest-Website herunterladbare Preisliste, die aber auch recht präzise Beschreibungen der für das jeweilige Kabel verwendete Leiter- und Isolationsmaterialien bietet, machte dann schnell klar, dass die salopp als „preisgünstiger“ bezeichneten Kabel eben auch in die Rubrik Cosmic fallen und damit im oberen Preissegment angesiedelt sind.

Wie bei Audioquest üblich ist auch das Fire perfekt verarbeitet. Die Farbe des umgebenden Geflechts ist auf die des Eloxals der Stecker abgestimmt
Wie bei Audioquest üblich ist auch das Fire perfekt verarbeitet. Die Farbe des umgebenden Geflechts ist auf die des Eloxals der Stecker abgestimmt

Das Fire rangiert direkt unter dem Wild Blue Yonder, das seit dem Test vor knapp zweieinhalb Jahren allerdings auch schon wieder in Details verbessert wurde: Es wird anders als das an dieser Stelle beschriebene Exemplar mit Steckern geliefert, die statt Plastik eine Kappe aus Metall besitzen. Die Drei Kontaktstifte der männlichen XLR-Stecker sind nun hohl und vorne offen. Laut aktueller Preisliste respektive Produktinformation soll das „Noise Dissipation System‟, das die Leiter vor hochfrequenten Einstrahlungen schützt nun aus acht Schichten mit synthetischen Carbon bestehen, die die eingestrahlte Energie zu einem großen Teil in Wärme verwandeln und so verhindern, dass die Erde der angeschlossenen Geräte von der vom Schirm abgeleiteten Energie moduliert wird. Auch beim Noise Dissipation System des Fire kommen acht Schichten zum Einsatz. Die Leiter bestehen aus reinem Silber, deren Oberfläche in einem speziellen Prozess geglättet wird: Audioquest nennt es deshalb „Perfect Surface Silver“. Die Leiter werden durch eine Kaltverschweißung mit den Kontakten der Stecker verbunden, die aus sogenanntem Red Copper mit einem Silberüberzug bestehen. Vom Wild Blue Yonder unterscheidet sich das Fire nur durch etwas kleinere Air-Tubes. Das sind Isolierungen aus dem Kunststoff FEP (Perfluor Ethylen Propylen), deren Innendurchmesser deutlich größer ist als der Außendurchmesser der Silberleiter, so dass das Metall an nur wenigen Punkten Kontakt zur Isolierung hat und auf dem größten Teil der Oberfläche vom idealen Dielektrikum Luft umgeben wird.

Das patentierte Dialectric Bias System soll für eine Polarisation des Dielektrikums sorgen und dadurch Verzerrung durch frequenzabhängige Signalverzögerungen entgegenwirken
Das patentierte Dialectric Bias System soll für eine Polarisation des Dielektrikums sorgen und dadurch Verzerrung durch frequenzabhängige Signalverzögerungen entgegenwirken


Selbstverständlich ist auch das Fire mit Audioquests patentiertem Dialectric Bias System oder kurz DBS ausgestattet: Hier werden ein zentral im Kabel angeordneter Leiter und eine Folie unter der äußeren Isolierung mit Knopfzellen verbunden, die sich in einem außerhalb des Kabels angebrachten Batteriepack befinden und eine Spannung von 72 Volt bereitstellen. Die soll das Isolationsmaterial, das laut Audioquest bei einem neuen oder über mehrere Wochen nicht benutzten Kabel in keiner Weise ausgerichtet sei und erst durch das Musiksignal eine partielle Ausrichtung erfahre, elektrostatisch komplett polarisieren. Dabei sei allein die Gleichförmigkeit der Ausrichtung, nicht aber ihre Richtung wichtig. Eine elektrostatisch nicht polarisierte Isolierung bewirke unterschiedliche zeitliche Verzögerungen für Signale verschiedener Amplitude und Frequenz. Bei einer vollständig ausgerichteten Isolierung träten jedoch keine Verzerrungen durch unterschiedliche Signalverzögerungen auf. Theoretisch hätte ichdas Fire also nicht einmal einzuspielen brauchen. Ich habe ihm dennoch weit über 100 Stunden gegeben, bevor ich mich kritisch damit auseinander gesetzt habe.

Ein paar Tage zuvor hatte ich den AudioMachina Lautsprechern eine kurze Pause gegönnt und die LumenWhite DiamondLight wieder im Hörraum aufgestellt, die ja im oberen Bass-, unteren Mitteltonbereich deutlich schlanker sind als die teilaktiven AudioMachina in einer vollmundigen Einstellung. Daher habe ich auch statt der Swiss Cables wieder einmal die Göbel Lacorde angeschlossen, die ein sattes Tiefton-Fundament perfekt mit Auflösung verbinden – allerdings zu einen wirklich prohibitiven Preis. Zum fröhlichen Start in den Tag las Amarra Muddy Waters' „Good Morning School Girl“ in der MFSL-Version aus dem Arbeitsspeicher und schickte es an den Mytek Manhattan-Wandler: Drive, Tonalität, der – damals wohl noch natürliche – Hall und die feine Modulation in der ausdrucksstarken Stimme lassen keine Wünsch offen. Und daran ändert sich auch nichts, als ich statt des Göbel-Kabels das Fire zwischen Vor- und Endstufen einschleife – und das ist wirklich eine ebenso große wie positive Überraschung: Wie erwähnt, ist das Fire gewiss kein Schnäppchen, aber zumindest in der von mir benötigten Länge dennoch „nur“ etwas mehr als halb so teuer wie das Lacorde,, das mich in meiner Kette bisher am meisten überzeugte. Da hätte ich einen ohrenfälligeren Unterschied erwartet. Ein Super-Einstieg für das Fire!

Audioquest kauft die Stecker nicht zu, sondern entwickelt sie selbst. Rechter und linker Kanal sind durch den Aufdruck in schwarz oder weiß zu unterscheiden
Audioquest kauft die Stecker nicht zu, sondern entwickelt sie selbst. Rechter und linker Kanal sind durch den Aufdruck in schwarz oder weiß zu unterscheiden

Vielleicht fordert Muddy Waters vorwärtstreibende Energie die Kette ja nicht hundertprozentig. Mir ist noch gut in Erinnerung, dass beim Test des Manhattan erst Musikstücke mit eher filigranen Signalen wie in halliger Umgebung verklingenden Trommelschlägen die wahren Fähigkeiten des Wandler offenbar werden ließen. Deshalb jetzt noch einmal die „Improvisation Patrice Heral“ von Michel Godards Album Le Concert Des Parfums: Hier kann das Lacorde dann doch minimale Vorteile für sich verbuchen. Der riesige Raum im Kloster erscheint noch einmal etwas größer, das Schlagwerk wird minimal besser differenziert. Allerdings hat das Audioquest etwas sattere Klangfarben in die Waagschale zu werfen. Zudem lässt es den Saal etwas wärmer wirken, wenn man denn Temperatur akustisch erfassen kann. Da muss ein jeder für sich entscheiden, welche Eigenschaft auf seiner individuellen Werte-Skala höher rangiert. Ich möchte aber noch einmal festhalten, dass das Fire in diesem aufgrund der Preisdifferenz recht unfairen Vergleich eine herausragende Figur macht.

Leiter und Stecker werden unter hohem Druck kaltverschweißt, um das Kabel keinen größeren thermischen Belastungen auszusetzen
Leiter und Stecker werden unter hohem Druck kaltverschweißt, um das Kabel keinen größeren thermischen Belastungen auszusetzen

In meiner Playlist mit aussagekräftigen Stücken befindet sich auch die „Polka“ aus Schostakowitschs Ballett Das goldene Zeitalter, gerippt von der Classic Records Gold-CD. Diesen Tanz macht das Fire zu einem Hochgenuss: Auf einer realistisch anmutenden Bühne agieren besten voneinander getrennt präzise fokussierte, plastisch wirkende Instrumente und Instrumentengruppen. Der musikalisch Fluss strotz nur so vor Energie. Die Farben sind satt und warm strahlend. Dennoch besitzen die Streicher genügend Biss, von Weichzeichner-Effekten keine Spur. Einfach fantastisch, wie eine stimmige Kette – inklusive dem Fire – diese weit über 50 Jahre alte Aufnahme zum Leben erwecken kann.


Um die Fähigkeiten des Fire in der Hersteller-eigenen Hierarchie einordnen zu können, vergleich ich es noch einmal kurz mit dem Audioquest Wild Blue Yonder. Für diese Gegenüberstellung habe ich eine in den letzten beiden Jahren ein wenig in Vergessenheit geratene Testscheibe herausgesucht, Todd Garfinkels Zweimikrofonaufnahme Seeing Unknown Colors. Marty Krystalls Quartett eröffnet das Album mit dem rhythmisch packenden „Davy The Baby‟. Beim Intro von Bass und Schlagzeug ziehe ich das zwar Wild Blue Yonder noch vor, da hier die Bühne ein kleines Stückchen tiefer wirkt und der Bass mit noch mehr Wucht kommt. Bei Krystalls treibendem Saxophon-Solo aber bildet das Fire das brodelnde musikalisch Geschehen etwas luftiger und durchsichtiger ab. Auch besitzt der Ton des Tenorsax' hier eine Nuance mehr Schärfe, was mir richtiger erscheinen will. Die – aufnahmebedingt – polternde Bass-Drum beim Wild Blue Yonder kommt mit etwas mehr Druck rüber, doch verströmt sie auch über das Fire soviel Energie, dass es unmöglich ist, sich dem Groove zu entziehen und die Füße still zu halten.

Die Kontaktstifte der neuen XLR-Stecker, mit denen jetzt auch das Wild Blue Yonder ausgestattet wird, sind hohl
Die Kontaktstifte der neuen XLR-Stecker, mit denen jetzt auch das Wild Blue Yonder ausgestattet wird, sind hohl

Wie der Test von fünf USB-Kabeln gezeigt hat, kann man sich bei Audioquest auf die hauseigene Hierarchie verlassen: Das Kabel mit hochwertigeren Komponenten – und entsprechend höherem Preis – garantiert auch mehr Musikgenuss. Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn man eine Neukonstruktion mit dem eine Stufe darüber positionierten Modell auf dem Stand von vor mehr als zweieinhalb Jahren zuvor vergleicht. Hier der kann die neuere Entwicklung in einigen Disziplinen durchaus Vorteile haben. Noch aussagekräftiger wäre es natürlich, das Fire mit dem aktuellem Wild Blue Yonder zu vergleichen, das inzwischen an mindestens zwei Stellen verbessert wurde. Wie dem auch sei, das Fire gehört mit zu den Handvoll besten Interconnects, die je in meiner Kette Vor- und Endstufe verbunden haben. Und es ist bei weitem nicht das teuerste.

STATEMENT

Ich kenne kein Audioquest NF- oder Lautsprecherkabel, das sich in seiner Preisklasse nicht durch betörende Klangfarben und ein grundsolides Bassfundament auszeichnen würde. Das gilt natürlich auch für das Fire. Wer jedoch Höchstleistungen in den Disziplinen Raumdarstellung und Geschwindigkeit suchte, musste bisher auf ein wenig Wohlklang verzichten und sich bei „dünner“ klingenden Modellen der Mitbewerber umschauen. Das Fire verbindet nun auf höchsten Niveau die klassischen Audioquest-Tugenden mit jeder Menge Offenheit, Rhythmus und Raum. Purer Genuss!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek Manhattan
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus
Herstellerangaben
Audioquest Fire
Leitermaterial Silber
Besonderheit DBS-System
Preis 3000 Euro für einen Stereo-Meter (XLR oder Cinch), jeder weitere Meter plus 1300 Euro

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 12 Januar 2005 01:00

AudioQuest BV

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de
Dienstag, 04 Januar 2005 01:00

XiVero GmbH

Hersteller
XiVero GmbH
Anschrift Schiessstraße 43
D-40549 Düsseldorf
Telefon +49 1578 6796782
E-Mail info@xivero.com
Web www.xivero.com
Montag, 05 Januar 2015 01:00

XiVero MusicScope

Sind Sie sich wirklich sicher, dass Ihre Musikdateien in hoher Auflösung auch mit einer solchen produziert wurden und nicht mal eben aus den Daten einer CD generiert wurden? Hier finden Sie zum Preis von ein, zwei Downloads ein Werkzeug, das in Kooperation mit dem renommierten Download-Portal HighResAudio entwickelt wurde und Ihnen eine Menge Informationen zur Qualität ihrer Dateien liefert.

Wie wär's gleich zu Anfang mit ein wenig Kritik? In der aktuellen Version kann MusicScope FLAC-, WAV- und ALAC-Files analysieren und abspielen und akzeptiert sogar die DSD-Formate DFF und DSF. Diese werden vor der Bearbeitung in PCM umgerechnet, wodurch MusicScope den Besitzern von nicht DSD-fähigen Wandlern noch einen Zusatznutzen bietet: Dank des Programms können sie nun sogar DSD-Files über ihre Hardware erklingen lassen. Ich zumindest finde es schade, dass MusicScope keine AIFF-Files analysiert, denn in diesem Format habe ich meine Musik zu Zeiten intensiverer iPod-Nutzung in iTunes abgelegt. Bisher habe ich – trotz der Erkenntnisse von Jürgen Saile zum Thema Rippen – den Aufwand gescheut, sämtliche interessanten CDs mit DB Poweramp und einem RipNAS noch einmal einzulesen und dann als besser klingendes File auf der Festplatte zu speichern. Vielleicht wird es doch einmal Zeit, sich statt der Computer-Lösung für einen Server zu entscheiden… Noch einmal zurück zu meinem einzigen Kritikpunkt: Wie ich während des Schreibens dieser Zeilen per Mail erfahre, soll kurz nach dem Erscheinen dieses Berichts eine neue Version vom MusicScope zum Download bereitstehen, die auch AIFF-Dateien verarbeitet: Das ist zwar schön, nimmt mir aber den Wind aus den Segeln.

Dieses CD-File besitzt einen recht niedrigen LRA-Wart, der auf recht hohe Kompression schließen lässt. Obwohl kein Sample über der Aussteuerungsgrenze liegt, werden Spitzenwerte (TPL) von 2,5 respektive 2,8 erreicht, so dass hörbare Verzerrungen zu erwarten sind. Schuld daran sind die sogenannten „Intersample Peaks“, die in der „History“, den kreisförmigen Pegelschrieb über die Gesamtlänge des Songs, rot eingezeichnet sind
Dieses CD-File besitzt einen recht niedrigen LRA-Wart, der auf recht hohe Kompression schließen lässt. Obwohl kein Sample über der Aussteuerungsgrenze liegt, werden Spitzenwerte (TPL) von 2,5 respektive 2,8 erreicht, so dass hörbare Verzerrungen zu erwarten sind. Schuld daran sind die sogenannten „Intersample Peaks“, die in der „History“, den kreisförmigen Pegelschrieb über die Gesamtlänge des Songs, rot eingezeichnet sind

Kommen wir zum Positiven: Für Preis von ein oder zwei Downloads – die ersten 100 Käufer von MusicScope erhalten einen Zehn-Euro-Gutschein für HighResAudio, wodurch sich der Preis für das Programm auf gerade einmal 19 Euro reduziert – bietet MusicScope eine Menge Anzeigeinstrumente, die jedem Tonstudio gut zu Gesicht stehen würden: Da gibt es erst einmal eine Stereo-Pegelanzeige, die sowohl Spitzenwerte (True Peak Meter) als auch Lautheitswerte (RMS, Root Mean Square) sowie den „Crest-Factor“ angibt. Dieser soll Rückschlüsse auf den Grad der Kompression erlauben. Das pdf-Manual zu MusicScope weist „besonders stark komprimierter und als laut empfundener Musik“ einen Crest-Wert von unter drei Dezibel zu. Studio Master Qualität sollte acht Dezibel erreichen. Die Spitzenwerte werden für den Report, der sich per Knopfdruck nach der schnellen Analyse oder dem vollständigen Abspielen eines Songs per einfachen Click erstellen lässt, gespeichert. Interessant ist dabei, dass MusicScope auch die sogennannten „Intersample Peaks“ berücksichtigt, Übersteuerungen von bis zu drei Dezibel, die selbst dann auftreten können, wenn kein einziges Sample der Grenzwert überschreitet. Folge dieser Peaks sind hörbare Verzerrungen bei der Wiedergabe.

Wie der Analyser zeigt, enthält dieses FLAC-File auch noch Signale oberhalb von 22,05 Kilohertz. Es ist also eine native Hochbit-Datei in hoher Auflösung
Wie der Analyser zeigt, enthält dieses FLAC-File auch noch Signale oberhalb von 22,05 Kilohertz. Es ist also eine native Hochbit-Datei in hoher Auflösung


In der zweiten Abteilung geht es dann um den Lautheitsumfang, der die empfundenen Lautstärkeschwankungen und damit die Dynamik der Musik beschreibt. Hier wird das Programmmaterial entsprechend der Richtlinien der ITU (International Telecommunication Union) und EBU (European Broadcast Union) analysiert, die diese Werte unter anderem dazu benutzen, die bei Fernsehsendungen so störenden Lautstärkesprünge zwischen Programm und Werbung zu reglementieren und zu unterbinden. Hier werden Lautstärkeveränderungen über einen ganzen Song (Integrated), über drei Sekunden (Short Term) und 400 Millisekunden (Momentary) bewertet. Daraus ergibt sich dann der Wert für den Lautheitsumfang oder die Loudness Range (LRA). Hoch komprimierte Pop-Song erreichen Werte um die 4, bei dynamischer Klassik sind auch Werte von 20 möglich.

Erlauben Sie mir eine kleine Abschweifung inklusive Download-Link: Sagt Ihnen der Begriff „Loudness War“ noch etwas? Es geht darum, dass Plattenfirmen und Produzenten Toningenieure dazu angehalten haben, die Musik aus Marketing-Gründen subjektiv immer lauter zu machen, was aber nur heißen kann: weniger dynamisch! Für Musik, die man unterwegs in geräuschvoller Umgebung konsumiert, mag ein wenig Kompression durchaus sinnvoll sein: Man hört auch die leiseren Stellen noch ganz gut, ohne sich bei den lauten der Gefahr eines Gehörschadens auszusetzen. Beim Genuss in den eigenen vier Wänden scheint mir Dynamik aber unverzichtbar. Schließlich ist die Variation der Lautstärke auch ein künstlerisches Ausdrucksmittel. Deswegen verwenden meine Gattin und ich bei unseren eigenen Aufnahmen für sommelier du son und Auftragsproduktionen für andere Label auch weder Limiter noch Kompressoren.

Bei dieser 24-Bit-88,2-Kilohertz-Datei ist ist bei 22 Kilohertz Schluss. Ausgangspunkt ist entweder eine 16- oder eine 24-Bit-Datei mit der üblichen CD-Abtastrate, die sich als HighRes ausgibt
Bei dieser 24-Bit-88,2-Kilohertz-Datei ist ist bei 22 Kilohertz Schluss. Ausgangspunkt ist entweder eine 16- oder eine 24-Bit-Datei mit der üblichen CD-Abtastrate, die sich als HighRes ausgibt

Mehr zum Thema „Loudness War“ finden Sie unter http://www.pleasurizemusic.com/. Und da wir gerade dabei sind, Musik messtechnisch zu betrachten, noch ein Tipp, wo Sie das Dynamic Range Meter zur Bewertung ihrer Songs oder Alben nach den Maßstäben von pleasurize music zum kostenlosen Download finden: Gehen Sie auf dr.loudness-war.info, klicken Sie auf „Links“ oben rechts in der Ecke, wählen Sie unter „Software“ Ihr Betriebssystem aus uns laden Sie das entsprechende Programm herunter. Obwohl im Programmfenster „offline check for wave 44.1kHz/16Bit only“ steht, gibt das Dynamic Range Meter auch Werte für wav und aiff-Dateien mit höherer Abtastrate an. Leider hat pleasurize music die Algorithmen für die Errechnung der DR-Wertes nicht offengelegt, so dass eine solche nicht in MusicScope integriert werden konnte. Der DR- und der LRA-Wert beschreiben zwar beide die Dynamik eines Songs, sind aber nicht identisch.

Und damit wären wir wieder bei MusicScope. Rechts oben im Programmfenster findet sich ein Vector Scope, das im Studio unter dem Begriff Goniometer oder schlicht Wolke firmiert, die Phasenbeziehungen zwischen dem rechten und linken Kanal darstellt und beispielsweise Phasendrehungen zwischen den Kanälen entlarvt. Darunter befindet sich ein Balance-Indikator, auf Aufschluss über die Position des aktuellen Signals im Stereopanorama sowie die Größe der Stereobreite gibt. Die letzte Anzeige in dieser Gruppe ist ein Korrelationsgradmesser, der bei der Einführung der Stereophonie nötig wurde und darüber unterrichtet, ob das Stereosignal auch ohne Auslöschungen – oder tonale Beeinträchtigungen – in Mono zu hören ist. Der Korrelationsgradmesser zeigt aber auch Verpolungen eines Kanal auf und lässt Rückschlüsse über die Ortbarkeit von Instrumenten zu: Diese ist gut, solange Werte im grünen Feld angezeigt werden.

So stellt sich eine DSD-128x-Datei dar. Oberhalb von 48 Kilohertz steigt das Rauschen deutlich an
So stellt sich eine DSD-128x-Datei dar. Oberhalb von 48 Kilohertz steigt das Rauschen deutlich an


Unter den beschriebenen Sektionen findet sich dann der sich über die gesamte Fensterbreite erstreckende Spektrum-Analyser, der über die im Signal enthaltenen Frequenzen mit ihrem jeweiligen Pegel informiert. Üblicherweise werden die Frequenzen über einer logarithmischen Skala angezeigt, wie das zur Beurteilung von Frequenzgängen von Audio-Komponenten sinnvoll ist. Die Entwickler von MusicScope entschieden sich aber für eine lineare Skala, da es hier ja vorrangig darum geht, was sich im Spektrum oberhalb der Hörbereichs tut. Oder konkreter: Ob bei hochaufgelösten Musikdateien auch noch Signale oberhalb von 22,05 Kilohertz – dem theoretischen Grenzenwert der CD – vorkommen. Bei auf 24 Bit und mindestens auf 88,2 Kilohertz hochgerechneten Dateien sieht man dann oberhalb von 22,05 im wahrsten Sinne des Wortes nur noch schwarz.

Darüber hinaus bietet MusicScope noch ein sogenanntes Wasserfall-Diagramm, in dem das Frequenzspektrum im Verlauf der Zeit angezeigt wird. Dies macht es möglich, periodisch auftretende Störungen wie etwa eine permanente Einstreuung zu erkennen. Das Beispielbild von MusicScope zeigt eine DSD-Datei, die von einem Tonband erstellt wurde und verschieden Störfrequenzen aufweist, was mich natürlich eine wenig beunruhigt hat. Ich habe also umgehend einige unser Hifistatement-Downloads analysiert – und glücklicherweise keine Störungen entdecken können. Puh!

Diese DSD-Datei weist einige Störungen auf, die der Analyser als Spitzen zeigt und die im Wasserfall-Diagramm darunter als senkrechte Linien sichtbar werden. Bei DSD 64x (2,8 MHz) steigt das Rauschen deutlich früher an als bei DSD 128x (5,6 MHz)
Diese DSD-Datei weist einige Störungen auf, die der Analyser als Spitzen zeigt und die im Wasserfall-Diagramm darunter als senkrechte Linien sichtbar werden. Bei DSD 64x (2,8 MHz) steigt das Rauschen deutlich früher an als bei DSD 128x (5,6 MHz)

STATEMENT

Wer sich auch nur ein klein wenig für die (aufnahme)technische Seite unseres Hobbys interessiert, für den ist MusicScope eine echte Bereicherung: Spekulieren Sie nicht länger über die technische Qualität von Aufnahmen, analysieren Sie sie selbst. Die ersten 100 Besteller bekommen zum Preis einen hochwertigen Downloads ein Analysewerkzeug, das als Studio-Hardware ein kleines Vermögen kosten und dessen Anwendung eine Menge Erfahrung voraussetzen würde. Mit dem Programm und der kurzen, leicht verständlichen Anleitung können Sie sofort zur Tat schreiten. Unbedingt empfehlenswert – selbst dann, wenn man sich spät entschließt und den vollen Preis zahlen muss!
Gehört mit
Computer MacBook Pro 2,2 GHz, 16GB, OS X Yosemite 10.10.1
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek Manhattan
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150, MSB Technology Platinum M203
Lautsprecher Audiomachina Maestro GSE, LumenWhite DiamondLight
Kabel Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus
Herstellerangaben
XiVero MusicScope Software
Dateiformate FLAC, ALAC, WAV, DFF und DSF
Features True Peak Level, Loudness &
 Loudness Range
History Circle
Stereo-Meter
Lineares Frequenz Spektrum
Wasserfall Diagramm
Analyse Report
Betriebssysteme Mac OS X (minimum 10.7.3 – Lion), Windows
Preis 29 Euro (für die ersten 100 Besteller inklusive einem 10 Euro Gutschein für HighResAudio

Hersteller
XiVero GmbH
Anschrift Schiessstraße 43
D-40549 Düsseldorf
Telefon +49 1578 6796782
E-Mail info@xivero.com
Web www.xivero.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-01-05_xivero
Sonntag, 02 Januar 2005 01:00

Pro Audio Services

Vertrieb
Pro Audio Services
Anschrift E. Kröckel
Kleiststraße 6
65187 Wiesbaden
Telefon 0611 205 60 31 / 32
E-Mail e.kroeckel@pro-audio-services.com
Web www.pro-audio-services.de

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