Wer jemals das Analogforum im Krefelder Ortsteil Traar besucht hat, wird wohl das Besondere dieser HiFi-Ausstellung gespürt haben. Allein die Tatsache, dass hier Vinyl im Vordergrund steht, reizt vor allem den vorgebildeten Besucher. Und so freuen sich die Aussteller über Gespräche auf recht hohem fachlichem Niveau.

Überhaupt ist das Klima sehr entspannt und das Miteinander sehr freundlich oder sogar freundschaftlich. Konkurrenz-Denken ist nicht zu spüren. Hier trifft sich eine audiophile Gemeinschaft, die sich im Informationsaustausch gegenseitig bereichert. Modernste analoge Technik und museales Audio stoßen aufeinander, was zu interessanten Verbindungen anregen kann. Hier erfährt man in Workshops Wissenswertes oder in der Beratung am Stand der Aussteller, wie die eigenen individuellen Gegebenheiten zu optimieren sind, sei es beispielsweise die Wieder-Instandsetzung alter Lieblinge oder die Optimierung des Hörraumes. Letzterem Thema widmen sich inzwischen einige Hersteller und verhelfen zu besserem Klang auch mit optisch ansprechenden Produkten. Veranstalter Rainer Bergmann von der Analogue Audio Association freute sich am Sonntagmorgen über gut 1500 Besucher am ersten Tage. Gegenüber dem Vorjahr ist die Ausstellungsfläche gewachsen. Im Souterrain wurden ansprechende Räumlichkeiten hinzu gebucht. So ist auch bei einer gewachsenen Zahl von Ausstellern das Gefühl einer großzügigen Präsentation nicht nur erhalten, sondern verbessert worden. Trotz der hohen Besucherzahl gab es nur selten überfüllte Hörräume. Was auf Ausstellungen immer reizt, sind neue Produkte. Und so nimmt die Industrie das Krefelder Analogforum auch in diesem Jahr gern zum Anlass, Neues zu zeigen und Premieren zu inszenieren. Hier sind nun die ersten Bilder für Sie.

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/15-11-02_krefeld
Freitag, 30 Oktober 2015 01:00

SOtM iSO-CAT6

Wer sich beim Streaming statt auf USB- auf Ethernet-Verbindungen verlässt – und damit die bessere Wahl getroffen hat –, kann den Jitterbug, Audioquests ebenso günstiges wie wirkungsvolles Klang-Tuning leider nicht anwenden. Hier die Alternative fürs Ethernet: SOtMs iSO-CAT6. Am Rande des Artikels kommen auch Aurenders N100H und Auralics Aries vor

Wie schon im Bericht über den Aries Mini und den bereits erwähnten Jitterbug werde ich diese Zeilen nutzen, um neben dem eigentlichen Testobjekt ein paar – zumindest für mich neue – Erfahrungen beim Streaming einfließen zu lassen. Kommen wir also gleich noch einmal zum Auralic Aries (Femto) und den verschiedenen Anschlussvarianten zurück, die ich bei der Vorstellung des Aries Mini beschrieben habe: Carsten Hicking, der Mitinhaber von Audionext und digital highend, Kollege Roland Dietl und ich hatten die verschiedenen Anschlussvarianten zwischen dem Aries (Femto) und dem Melco N1A ausprobiert, als da wären „kabelgebunden“ oder „drahtlos“. Da beide Geräte über ein Ethernet-Kabel in Kontakt standen, ging zumindest ich davon aus, mit der Einstellung in Auralics DS Lightning wähle man lediglich aus, auf welchem Wege die Steuersignale zum Aries (Femto) gelangten. Dem ist aber nicht so: Entscheidet man sich für „drahtlos“ werden auch die Musik-Daten über das heimische Funknetz empfangen. Das Ethernet-Kabel zwischen Melco und Aries kann man in diesem Fall getrost entfernen. Wählt man hingegen „kabelgebunden“ werden sowohl die Steuersignale als auch die Musik-Files über Ethernet empfangen, die Daten kommen vom Melco, die Steuersignale vom Router, der über die zweite Ethernet-Buchse des Melco angeschlossen ist.

Das iSO-CAT6 wird mit diesem kurzen Kabel geliefert
Das iSO-CAT6 wird mit diesem kurzen Kabel geliefert

Erlauben Sie mir noch eine zweite Abschweifung, bevor wir zum SOtM kommen: Im Test der vorzüglichen Caas Vor/Endstufen-Kombination hatte ich erwähnt, dass ich mich aus rein privatem Interesse ein wenig mit dem Aurender N100H beschäftigt habe und ihn natürlich auch mit dem Aries (Femto) verglichen habe. Mit denselben via dBpoweramp gerippten Songs klingt der Aurender mit seiner internen Festplatte minimal offener und weiträumiger als der mit Daten vom Melco gespeiste Aries. In puncto Tonalität und Dynamik bleiben bei beiden keine Wünsche offen. Die Unterschiede zwischen den beiden Konfigurationen sind ausgesprochen gering. Ein extrem hochwertiges Kabel zwischen Melco und Auralic könnte hier schon für eine andere Gewichtung sorgen. Ich werde mich mal darum kümmern.

Da ich nur meine unverzichtbaren Test-Alben auf den Aurender kopiert hatte, verband ich ihn später dann auch mal mit dem Melco und musste feststellen, dass ich nur über die Ordnerstruktur an die dort gelagerten Files gelangte. Die Metadaten stehen nur dann zur Verfügung, wenn man die Festplatte mit einem MAC und dem von der Aurender Website kostenlos herunterladbaren Aurender Media Manager scannt: Die Metadaten werden dann auf den Aurender geladen. Das ist zwar etwas umständlicher als beim Aries, dafür speichert der N100H aber auch die abzuspielen Musik-Files von externen Speichern auf seiner HDD zwischen, so dass keine Klangunterschiede zwischen einer auf einer externen oder der internen Festplatte gespeicherten Datei auftreten sollten. Wie dem auch sei: Am bequemsten ist es, wenn man sich gleich für einen Aurender mit großer interner Platte entschiedet.

Zentrales Bauteil ist der für LAN-Anwendungen konzipierte Trenntrafo von HanRun
Zentrales Bauteil ist der für LAN-Anwendungen konzipierte Trenntrafo von HanRun


Doch nun endlich zum SOtM. Das ist ein korreanischer Hersteller, der mit vollem Namen Soul Of the Music heißt und audiophile USB- und Clock-Karten für den Einbau in Computer fertigt. Zwei Geräteserien, „Ultimate“ und „Advanced“ finden sich ebenso im Angebot wie Kabel und Filter. Der Musik-Server und der Wandler der „Ultimate“-Linie könnten in nicht allzu ferner Zukunft hier ebenfalls Gegenstand der Betrachtung werden, aber nun geht es um den iSO-CAT6. Das ist ein kleines, längliches Kästchen aus opakem Kunststoff mit einer Ethernet-Buchse an jedem Ende und einem speziellen Trenntransformator für LAN-Anwendungen von HanRun, der von einigen Kondensatoren und zwei Dioden flankiert wird. Der iSO-CAT6 braucht keine Stromversorgung und wird mit einem sehr hochwertig wirkenden, kurzen Ethernetkabel geliefert, das das Filter mit dem Musikserver verbinden soll. Auf der anderen Seite wird dann das übliche Kabel zum Router angeschlossen. Die erste Konfiguration, in der ich das SOtM eingesetzt habe, war die aus per Ethernet-Kabel verbundenem Melco und Auralic Aries. Da hierzu der speziell für Audio ausgelegte – und damit ebenfalls gefilterte – Ethernet-Ausgang des Melco benutzt wird, habe ich das iSO-CAT6 in die Leitung vom Melco zum als Access-Point konfigurierten TP-Link eingeschleift, der statt eines durch den Hörraum verlegten Kabels die Verbindung zum Router herstellt. Das Ergebnis war eine entspanntere und weiträumigere Wiedergabe. Es gab mehr Luft um die Instrumente und Impulse wurden mit einem Hauch mehr Druck wiedergegeben. Und die Quantität der Verbesserungen? In der genannten Anwendung bringt der iSO-CAT6 etwa ähnlich viel wie zwei Jitterbugs an den richtigen Stellen bei Komponenten mit USB-Schnittstellen.

Das Kabel im Lieferumfang soll zwischen Filter und Streamer oder NAS liegen. Aber auch hier gilt: Probieren geht über Studieren
Das Kabel im Lieferumfang soll zwischen Filter und Streamer oder NAS liegen. Aber auch hier gilt: Probieren geht über Studieren

Inzwischen gehören in meinem Hörraum die Verbindungen zum Router per TP-Links der Vergangenheit an. Sie wurden durch ein gut geschirmtes CAT6-Kabel vom Router zu einem Netgear Switch in Anlagennähe ersetzt. Eine BOTW-Stromversorgung zum Ersatz des Schalt-Steckernetzteils ist bereits bestellt. Aber auch ohne diese hat die Kabel-Lösung sowohl beim Aries als auch beim Aurender klanglich noch einmal ein bisschen gebracht. Bevor ich den iSO-CAT6 hier ausprobiere, versuche ich herauszufinden, ob der Anschluss des Aurender über den Melco oder direkt an den Switch vorzuziehen ist. Die Differenzen sind so gering, dass ich je nach Musikstück mal der einen, mal der anderen Anschlussvariante den Vorzug gebe. Nach mehrfachem Umstecken und einer Reihe von Songs tendiere ich letztlich dazu, dem Melco eingeschleift zu lassen, unabhängig davon, ob die Daten von der Festplatte des Melco oder des Aurender kommen. Dadurch bleibt erfreulicherweise nach dem Switch auch nur eine Stelle übrig, an der das iSO-CAT6 verwendet werden kann: auf dem Weg von dort zum Melco. Auch hier tut das Filter seine Wirkung, dank des auch noch auf dem Weg zum Aurender liegenden Filters im Melco ist die Wirkung aber minimal geringer als bei der ersten beschriebenen Anwendung. Aber wie dem auch sei: In einer hochwertigen Kette ist das SOtM sein Geld allemal wert. Schließlich habe ich das iSO-CAT6 dann noch einmal an einer Stelle eingesetzt, die zumindest in der Bedienungsanleitung nicht vorschlagen wird: nach dem langen LAN-Kabel vor dem Switch. Hier empfinde ich die Wirkung noch eine Spur intensiver als zwischen Melco und dem Schaltkästchen.

Die Anwendung des Filters ist so einfach, dass das gesamte Manual auf einer Seite Platz findet
Die Anwendung des Filters ist so einfach, dass das gesamte Manual auf einer Seite Platz findet

STATEMENT

Jedes Filter, das Schmutz auf Leitungen bekämpft, durch die Daten auf dem Weg zum Wandler sind, tut der Wiedergabe gut. Da macht das iSO-CAT6 keine Ausnahme. In entsprechend hochwertigen Ketten ist es eine klare Verbesserungen. Bei weniger hochauflösenden Ketten gilt dasselbe wie bei der Suche nach dem richtigen Einsatzort: unbedingt ausprobieren.
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A und HA-N1Z, WD My Cloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
Streamer Aurender N100
Computer MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11.1
D/A-Wandler Chord Hugo und Hugo TT, Auralic Vega
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
SOtM iSO-CAT6
Spezifikationen CAT-6 Unterstützung, voll geschirmter Modular-Stecker
hochwertiger Trenn-Transformator, Isolation 1500Vrms, 0,5A, 60sek
kein externes Netzteil notwendig
Preis 349 Euro

Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 832 5825
E-Mail info@digital-highend.com
Web www.digital-highend.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-10-30_sotm
Mittwoch, 26 Oktober 2005 02:00

ELAC Electroacustic GmbH

Vertrieb
ELAC Electroacustic GmbH
Anschrift Rendsburger Landstr. 215
24113 Kiel
Telefon +49 431 647740
Fax +49 431 682101
E-Mail info@elac.com

Die Caas-Vorstufe bezaubert mit einen aus dem Vollen gearbeiteten Gehäuse, bietet drei symmetrische Eingänge, wird nicht in China gefertigt und ihr Preis bewegt sich – noch – im vierstelligen Bereich. Käme sie aus den USA würde man locker auch die doppelte oder dreifache Summe für angemessen halten. Und die Monos stehen ihr in nichts nach.

Caas Audio wurde 2006 von Dr. Carl und Neil Broomfield gegründet und hat bis jetzt eine Mono-Endstufe, eine Vorstufe, einen Audio-Server sowie eine Kombination aus Vorstufe und Audio-Server im Programm. Dr. Carl Broomfield ist Ingenieur für Elektronik und auf Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik spezialisiert. Sein Bruder, ein Software-Ingenieur, entwickelte Caas' Audio-Server sowie die Soft- und Firmware für die Verstärker. Die englische Firma scheint auch eine umtriebige Marketingabteilung zu haben: So werden unter dem Stichwort „Technology“ eine ganze Reihe von Abkürzungen mit teils naheliegenden Auflösungen präsentiert: So steht etwa „OpBias“ für „Optimal Bias“, was nichts anderes heißt, als dass die Monoblocks bis etwa 20 Watt an acht Ohm im Class-A-Betrieb arbeiten und höhere Leistungen in Class A/B liefern. Komplizierter wird’s bei „Rwave“ oder „RF & Microwave Design Techniques“, Schlagworten für die Tatsache, dass Dr. Carl Broomfield bei seinen Schaltungen auf Techniken zurückgreift, die in der Hochfrequenztechnik beim Aufbau, dem Layout und der Stabilität der Schaltung Verwendung finden. Dabei würden ultraschnelle Transistoren, Gleichstromkopplung, kurze Signalwege, ein intelligente Platzierung der Bauteile, jeglicher Verzicht auf Feedback und symmetrische Treiberstufen kombiniert, um höchste Klangqualität zu erreichen.

Dank ihrer moderaten Abmessungen dominieren die Caas ihre Umgebung nicht, verströmen bei genauerem Hinsehen aber ein gewisse Eleganz
Dank ihrer moderaten Abmessungen dominieren die Caas ihre Umgebung nicht, verströmen bei genauerem Hinsehen aber ein gewisse Eleganz

Doch statt einzelne technische Lösungen möchte ich lieber die Vor- und Endstufe als jeweilige Einheit vorstellen. Der Elysian Pre-amplifier besitzt – wie erwähnt – ein Gehäuse, das aus einem massiven Aluminiumblock herausgearbeitet wurde. Das ermöglicht eine – in meinen Augen – elegante Formgebung der Gerätefront und den Verzicht auf sichtbare Verschraubungen. Außerdem schützt es die Elektronik gut vor Mikrofonieeffekten. Pro Kanal bietet der Elysian drei XLR- und zwei Cinch-Eingänge, auch bei dem Ausgängen hat man die Wahl zwischen symmetrisch und unsymmetrisch. Die Lautstärkeregelung übernimmt ein relaisgesteuertes Netzwerk mit Metallfilmwiderständen, bei dem zwischen -50 und null Dezibel 128 Schritte liegen. Dass diese aufwändige Lösung eine der klanglich besten ist, brauche ich Ihnen bestimmt nicht mehr zu erklären. Auch bei der Stromversorgung geht Caas in die Vollen: Zwei Ringkerntrafos versorgen kanalgetrennt die Audioschaltungen, ein dritter ist für den Kontroll-Computer zuständig, der unter anderem die Lautstärkeregelung organisiert. Zwölf diskret aufgebaute, analoge Spannungsregler und sieben digitale sollen für stabile Arbeitsbedingungen der Audioschaltung sorgen, denen Caas Audio bescheinigt ohne lokale oder Über-Alles-Gegenkopplung auszukommen. Bei der gleichstromgekoppelten Schaltung sorgt eine Servo-Schaltkreis dafür, dass so gut wie keine Gleichspannungsanteile im Ausgangssignal vorhanden sind.

Das Anschlussfeld der Monos wirft keine Fragen auf. Über den „Caas Link“ ist eine Ferneinschaltung möglich
Das Anschlussfeld der Monos wirft keine Fragen auf. Über den „Caas Link“ ist eine Ferneinschaltung möglich

Die Monos gehören schaltungstechnisch zu den aufwändigen Konzepten: Hier wird nicht nur die Spannung für die Treiberstufen von vier Reglern stabilisiert, auch die Stromversorgung der Endstufe wird geregelt. Da nach Ansicht der Entwickler eine solche Regelung nur Sinn macht, wenn sie deutlich schneller reagiert, als die Ausgangstransistoren Strom benötigen, entwickelten sie eine extrem schnelle Spannungsversorgung mit hoher Stromlieferfähigkeit. Auch die Endverstärker sollen völlig ohne Gegenkopplung auskommen.

Oft sind die ersten Eindrücke ja die wichtigsten, deswegen schildere ich ihnen kurz meine erste Begegnung mit den schmucken Verstärkern: Ich hatte aus persönlichem Interesse mit Jörg Klein, dem Inhaber von „Hörgenuss für Audiophile und Vertrieb auch von Caas, den Auralic Aries samt Melco mit dem Aurender N100H verglichen, während die Transistor-Vorstufe schon auf der Ebene über Einsteins The Preamp auf ihren Einsatz wartete. Wir hörten zwei, drei der üblichen Test-Stücke von der Festplatte des Aurender über den Einstein und die Ayon-Monos und wechselten dann zum Elysian. Beim Umstecken der Kabel fiel mir auf, dass Jörg Klein zwar das Artesania Audio Rack an die Maße des Caas angepasst und ihn phasenrichtig mit dem Netz verbunden, nicht aber hatte warmlaufen lassen. Trotz dieses vermeintlichen Handicaps entführte der Elysian einen in ähnlich große imaginäre Räume wie der bestens temperierte Einstein. Allerdings schien es in den vom Einstein entworfenen Räumen ein, zwei Grad wärmer zu sein. Dafür nahm der Elysian mit ein ganz klein wenig mehr Druck in der untersten Oktave für sich ein. Und damit stand für mich schon einmal fest, dass die weitere Beschäftigung mit den Caas Amps zum vergnüglichen Teil der Arbeit zählen würde.


Zwei Trafos und damit auch zwei separate Netzteile mit eigenen Siebkapazitäten versorgen die Treiberstufen und die Endstufe. Insgesamt arbeiten in einer Endstufe sechs diskret aufgebaute Regler
Zwei Trafos und damit auch zwei separate Netzteile mit eigenen Siebkapazitäten versorgen die Treiberstufen und die Endstufe. Insgesamt arbeiten in einer Endstufe sechs diskret aufgebaute Regler

Dessen war ich mir zumindest so lange sicher, während wir über den Elysian Vorverstärker und die Ayon Epsilon Bela Flecks „The Flight Of The Cosmic Hippo“ vom gleichnamigen Album hörten: Die extremen Tiefen besaßen Druck und Definition, der Fünfsaiter rollte knurrig, die Schlagzeug-Samples kamen mit Biss, rhythmisch auf den Punkt und trotzdem relaxed. Das Banjo plinkerte in einem schönen, halligen Raum. Doch dann wechselten wir von den Epsilons auf die – ebenfalls nicht vorgewärmten – Caas Monos: Die Definition in den Tiefen war noch einmal einen Hauch besser, es fehlte nicht an Druck, aber die auf der SynthAxe Drumitar gespeicherten Snare-Sounds drängten sich eine wenig spitz in den Vordergrund. Sollte ich mich schon so sehr an den wirklich nicht sehr ausgeprägtem Röhrenklang der – wie ich immer noch finde: sehr neutralen – Ayons gewöhnt haben, dass mir reine Transistor-Verstärker nun nicht einschmeichelnd genug wirkten? Jörg Klein bat um ein wenig Geduld, denn nach seiner Erfahrung bedürften die Caas Monos einer gewissen Aufwärmzeit, worin sie sich von der Vorstufe unterschieden. Wir ließen dann das kosmische Flusspferd eine halbe Stunde später noch einmal abheben, und man hörte zwar weiterhin, dass hier keine reale Snare-Drum am Werke war, aber das ist ja auch gut so, da es den Tatsachen entspricht. Die Härte im entsprechenden Frequenzbereich war aber der fehlenden Aufwärmphase geschuldet. Auf den Test konnte ich mich wieder freuen.

Wie das gesamte Gehäuse der Vorstufe ist auch das der Fernbedienung aus dem Vollen herausgearbeitet
Wie das gesamte Gehäuse der Vorstufe ist auch das der Fernbedienung aus dem Vollen herausgearbeitet

Nachdem Jörg Klein sich auf den Rückweg nach Frankfurt gemacht hatte, fragte ich mich, ob ich der Caas-Kombi zuvor noch etwas Gutes tun könnte, bevor ich sie für diesen Tag ausschaltete. Die Vorstufe stand auf einer Ebene des Artesania Audio Racks, war mit Göbel-Signal- und SwissCable-Reference-Plus-Netzkabeln in die Kette eingebunden: Da wüsste ich nicht mehr, was der Vorstufe noch fehlen sollte. Die Monos durften sich derselben hochwertigen Verkabelung erfreuen, standen allerdings noch direkt auf dem Fliesenboden, während die Ayons gewohnheitsmäßig auf bFly 4Tubes Füßen ruhen. Also probierte ich unter den Monos noch einmal die ihrer Gewichtsklasse angepassten bFly Master 1. Als Testscheibe diente hier seit langem einmal wieder Keith Jarretts „Wrong Blues“ vom Album Standards Live. Mit den bFlys wirkte die Bühne, auf der die Aufnahme stattfand, noch einmal etwas größer und die Becken erstrahlten in einem breiteren Farbspektrum. Und das ist für die Caas das Tüpfelche auf dem i: In puncto Dynamik, Spielfreude und Durchhörbarkeit blieben ja auch zuvor keine Wünsche unerfüllt.

Die Vorstufe bietet erfreulicherweise drei symmetrische Eingänge
Die Vorstufe bietet erfreulicherweise drei symmetrische Eingänge

Wenn man bedenkt, welch enormer Aufwand auch bei sehr guten Einzelkomponenten meist noch nötig ist, um ihnen mit Hilfe von Aufstellung, Verkablung und Zubehör wie beispielsweise Netzfiltern das klangliche Optimum – das zu einem nicht unbeträchtlichen Teil ja auch die individuellen Klangvorstellungen widerspiegelt – zu entlocken, ist es schon verblüffend, wie harmonisch sich die Caas bei mir in das für den Einstein und die Ayons perfektionierte Umfeld einfügen. Eine naheliegende Erklärung wäre, dass die Entwickler von Geräten eines hohen, nicht mehr durch aus finanziellen Gründen eingegangene Kompromisse beeinträchtigten Niveaus ein nahezu identisches Klangideal verfolgen und sich deshalb die Klangunterschiede dieser Komponenten eher im Geschmacks- als im Qualitätsbereich bewegen. Diesen Effekt konnte ich vor Jahren zumindest bei Lautsprechern beobachten: Einige Zeit, nach der die accuton-Keramik-Chassis ihren Siegeszug angetreten hatten, hätte ich etwa mit Schallwandlern von Avalon und Charma ebenso genussvoll Musik hören können wie mit meinen LumenWhite. Übertragen auf die Caas-Amps bedeutet das, dass sie sich in Gefilden behaupten können, in den auch Einstein und Ayon zuhause sind – und über deren Reputation muss ich ja wohl wirklich nichts mehr schreiben.


Die kanalgetrennten Audioschaltungen und die Steuerungs- und Kontrollelektronik werden jeweils von eigenen Netzteilen versorgt. Die Lautstärkeregelung mit Metallfilmwiderständen und Relais ist hier leider verdeckt
Die kanalgetrennten Audioschaltungen und die Steuerungs- und Kontrollelektronik werden jeweils von eigenen Netzteilen versorgt. Die Lautstärkeregelung mit Metallfilmwiderständen und Relais ist hier leider verdeckt

Folglich blieben an den folgenden Tagen die Röhrenverstärker aus, und auch abends zum entspannenden Hören mit meiner Gattin bei einem Glas Wein taten die Caas Dienst. Der Aurender schickte die Daten von Gianluigi Trovesis Profumo Di Violetta an den Wandler und die Wiedergabe geriet so offen, lebendig, detailreich und weiträumig, dass es nicht bei ein paar Songs blieb, wir die gesamte „CD“ hörten und das Abendessen eher zum einem Nachtessen wurde. Bei aller Begeisterung will ich aber nicht verschweigen, dass Trovesis Klarinette wohl auch wegen der recht hohen Lautstärke reichlich „Biss“ hatte. Was allerdings nicht falsch sein muss, wie ich vor zwei Wochen erfahren habe, als ich Rolf Kühns Klarinette im Duo einem von Christian von der Goltz gespielten Flügel aufnahm. Wie dem auch sei, vor einem abschließenden Statement werde ich die Caas noch einmal mit den Röhrenverstärker vergleichen.

Beim Transport der Monos ins Fotostudio fiel mir noch auf, dass die Deckel beim Dagegenklopfen ein wenig resonieren, weshalb ich noch einmal kurz die beim Artesania Audio Rack mitgelieferten Gewichte zur Bedämpfung ausprobierte: Und die bringen wirklich noch einmal einiges, nämlich einen schärferen Fokus auf die Instrumente, einen minimal tieferen Raum und zumindest für mein Empfinden auch noch eine minimal dynamischere Spielweise. Kurz: Die CD-Version von Schostakowitschs Polka vom Opus-3-Album Test Record 1 kam plötzlich dem viel näher, was ich von der Wiedergabe der LP in Erinnerung hatte. Die Monos mit ihrer geregelten Endstufe bieten zwar enorm viel Schaltungstechnik zum vergleichsweise moderaten Preis, das Gehäuse könnte aber noch ein wenig Feintunig vertragen – womit ich zumindest einen klitzekleinen Kritikpunkt gefunden hätte. Jedenfalls beschweren ab sofort die Artesania Scheiben die Deckel der Monos.

Software-Updates sind über die SD-Carte unten im Bild möglich
Software-Updates sind über die SD-Carte unten im Bild möglich

Ich komme dann noch einmal auf Gianluigi Trovesis „Alba“ zurück, um zu überprüfen, wieviel „Biss“ seine Klarinette denn nun auf der Aufnahme wirklich besitzt: Der Wechsel vom Caas Elysian Pre-amplifier zum Einstein The Preamp bestätigt nur, dass die beiden trotz ihrer so unterschiedlichen Schaltungskonzepte tonal – und auch in nahezu allen anderen Kriterien – unheimlich dicht beieinander liegen. Auch das Umstöpseln von den Transistor- zu den Röhrenmonos schlägt sich nicht in großen tonalen Veränderungen nieder: Bei Becken möchte ich im ersten Fall von einem silbrigen, im zweiten von einem güldenen Glanz reden. Aber den „Biss“ besitzt die Klarinette vor allem aufnahmebedingt.

Das soll aber keinesfalls heißen, dass die Caas-Kombi und das Einstein-Ayon-Trio nahezu identisch musizierten. Aber – jetzt komme ich um diese vermeintliche Plattitüde einfach nicht mehr herum – gerade im direkten Vergleich hört man den Verstärkern schon ein wenig an, welcher Art ihre aktiven Bauteile sind. Bei den Röhren gibt es eben einen Hauch mehr Luft und Glanz und die Transistor-Amp greifen im Bass eine Spur herzhafter zu. Mir wäre es ja auch sehr viel lieber gewesen, wenn beide Kombis ihre Bauforme im Klang völlig verleugneten. Aber der Wahrheit die Ehre gebend kann ich nicht anders, als altbekannte Klischees zumindest in Ansätzen zu bestätigen. Dennoch, Einstein und Ayon besitzen weder den Sound, den man gemeinhin mit Röhrenverstärkern im allgemeinen und Triodenkonzepten im besonderen verbindet. Ihr Bassbereich kommt mit Druck und Kontur und es gibt es auch keinen Weichzeichner im Hochtonbereih. Die Caas wiederum klingen keinesfalls kühl, sondern begeistern mit einem farbigen Mitteltonbereich und einem riesigen Raum. Aber statt mich hier an der Beschreibung von recht geringen Unterschieden abzuarbeiten, ohne in eine Wiederholung von Röhre/Transistor-Gegensätzen zu verfallen, möchte ich lieber noch einmal betonen, dass die Caas auf einem musikalischen Niveau agieren, das ein gutes Stück über dem ihres Preises liegt und damit eine ungeheuer verlockende Alternative zu den etablierten Marken darstellen – vorausgesetzt Sie sind kein Röhren-Aficionado.


Die Relais auf der Platine geben einen Hinweis auf Caas' „Switched Amplifier Modules“, bei der nur die gerade benötigten Verstärker-Module im möglichst kurzen Signalweg liegen
Die Relais auf der Platine geben einen Hinweis auf Caas' „Switched Amplifier Modules“, bei der nur die gerade benötigten Verstärker-Module im möglichst kurzen Signalweg liegen

STATEMENT

Die Caas sind für mich allein wegen ihres hervorragenden Klang/Preis-Verhältnisses eine echte Entdeckung – selbst wenn die Vorstufe nicht in einem eleganten, aus dem Vollen gefrästen Gehäuse residierte und kein geregeltes Netzteil die ungeheure Stabilität der Endstufen garantierte. Diese Attribute gibt es praktisch als Zugabe. Was fehlt noch zum Glück? Allenfalls Ihr Mut, sich für einen (noch) weniger bekannten Hersteller zu entscheiden, der es verdient hat, in der ersten Liga mitzuspielen.
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A und HA-N1Z
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
Network Streamer Aurender N100H
D/A-Wandler Chord Hugo TT, Auralic Vega
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12, Thales Symplicity II
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice symmetrisch
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kopfhörer Audeze LCD-X
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
CAAS Audio Elysian Preamplifier
Verstärkung +6dB bis -44dB & Mute (128 Lautstärkestufen)
unsymmtrisch zu symmetrisch (Cinch zu XLR)
0dB bis -50dB & Mute (128 Lautstärkestufen)
unsymmetrisch zu unsymmetrisch (Cinch zu Cinch)
0dB to -50dB & Mute (128 Lautstärkestufen)
symmetrisch zu symmetrisch ()XLR zu XLR
Frequenzgang <1Hz bis >100kHz (-3dB) gleichstromgekoppelt
20Hz bis 20kHz (+/-0,1dB)
Analoge Eingänge 4V RMS (Max) pro Phase
Analogue Output 4V RMS (Max) pro Phase
Eingangsimpedanz >27kΩ (Cinch)
>27kΩ pro Phase (XLR)
Ausgangsmpedanz 60Ω pro Phase (XLR)
60Ω (Cinch)
Harmonische Verzerrungen < 0,01% bei 1kHz (0dB level, 2V RMS)
Übersprechen <-90dB
Fremdspannungsabstand ~100dB am Ausgang, A-gewichtet
Gleichstrom-Offset <+/-1mV am Ausgang
Leistungsaufnahme < 20W (Leerlauf), < 0,5W (Standby)
Sicherung T500mA
Analogeingänge 2 Paar (L/R) Cinch, 3 Paar (L/R) XLR
Analogausgänge 1 Paar (L/R) Cinch (variabel)
1 Paar (L/R) XLR (variabel)
Netztransformatoren 3 x 15VA (Ringkern)
Abmessungen (B/H/T) 350/80/330mm
Gewicht 8,6kg
Fernbedienung massives Aluminium, RC5
Preis 8950 Euro
Herstellerangaben
CAAS Audio Elysian 100 Mono-Blocks
Verstärkung 25,5dB (bei 8)
Frequenzgang T0,8Hz bis >300kHz (-3dB) gleichstromgekoppelt
10Hz to 50kHz (-0,1dB)ext
Max. Eingangsspannung 10V peak
Max. Ausgangsspannung 44V peak
Ausgangsleistung 100W an 8Ω (die ersten 20W in Class A)
200W an 4Ω
Spitzenausgangsstrom >50A (10ms Zyklus je 200ms)
Eingangsimpedanz 33kΩ (unsymmetrisch, Cinch)
66kΩ (symmetrisch, XLR)
Ausgangsimpedanz 0,1Ω
Eingangsempfindlichkeit 1,6V RMS (für 100W Ausgangsleistung an 8Ω)
Lautsprecherimpedanz jede (bei variierender Ausgangsleistung)
Harmonische Verzerrungen <1% @1kHz (100W an 8Ω)
<1% @1kHz (200W an 4Ω)
<0.01% @1kHz (1W, 0dBW an 8Ω)
Transiente Intermodulation nicht messbar
Fremdspannungsabstand >90dB am Ausgang, Eingang geeerdet,
0dBW Ausgangsleistung
Anstiegszeit 100V/µs (kein Eingangsfilter, max. Ausgangsleistung)
Gleichstrom-Offset <10mV am Ausgang
Leistungsaufnahme <110W (Leerlauf), 400W (max)
Sicherung T3.15A, 250V (träge)
Arbeitstemperatur 45 bis 55 Grad Celsius, 25 bis 35 Grad über Umgebungstemperatur
Ansprechen der Thermosicherung 70 Grad Celsius, Reset beit 55 Grad
Eingänge 1 x unsymmetrisch, vergoldete Cinch-Buchse
1 x symmetrisch, versilberte XLR-Buchse
Ausgangs-Terminals 2 vergoldete Anschlüsse für hohe Ströme
CAAS Link Trigger 12V DC zum Ausschalten (0V zum Anschalten)
Netztransformatoren 1 x 300VA (Ringkern) & 1 x 50VA (Ringkern)
Abmessungen (B/H/T) 260/140/340mm
Gewicht 11kg
Paarpreis 10900 Euro

Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
Anschrift Fichardstr. 56
60322 Frankfurt
Telefon +49 69 40326292
Fax +49 69 40326293
E-Mail info@hgfa.de
Web www.hgfa.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-10-26_caas
Donnerstag, 22 Oktober 2015 02:00

SPL Phonitor 2

A lot has happened in the headphone and headphone amplifier markets ever since we reviewed the Phonitor four years ago. However, the analog loudspeaker emulation – called Phonitor Matrix in this case – remains a unique SPL feature in version 2.

Headphones have won worldwide attention and prestige among people of all ages, thanks to the iPod and the like ─ much more than, say, ten years ago. The result is that there have never been as many high-end headphones and amps available. The headphone amp market has actually seen the arrival of a new breed of devices that are a combination of an amplifier and a D to A converter. But SPL has deep roots in the professional audio sector – it's not for nothing that their consoles can be found in studios like those of Bob Ludwig and Sterling Sound in New York. So trends don't seem to affect them, even if the original Phonitor enjoyed a lot of success both among music and hi-fi enthusiasts, as well as studio professionals. Anyway, like its predecessor, the Phonitor 2 doesn't feature digital inputs with a corresponding converter

The Phonitor 2 is a bit bigger and does away with the characteristic handles of its predecessor
The Phonitor 2 is a bit bigger and does away with the characteristic handles of its predecessor

There is, however, a change when it comes to the inputs: This new rendition features two XLR and one RCA input. And, thus, it fulfills all requirements of a puristic preamp. It's only logical that a DIP switch on the bottom of the unit allows you to choose whether the XLR outputs carry the input signal or that controlled by a motorized Alps-RK27 potentiometer (aka "Big Blue" among insiders). If the sole mention of a motorized volume knob made you think of the possibility to remote control the Phonitor 2, you are on the right path. Nevertheless, neither does the Phonitor 2 include a remote in the packaging nor does SPL force you to get a particular model. On the rear of the unit is the "Learn Button," which, once engaged, starts a routine whereby you can assign any button of an infrared remote to the volume control, in order to increase or reduce the volume. With this clever solution, the Phonitor 2 is not aiming primarily at high-end studio monitor controller users. It rather seeks to establish itself as a minimalistic preamp for hi-fi systems, together with a pair of active speakers.

The VU-meters ─ whose sensitivity can be calibrated with the
The VU-meters ─ whose sensitivity can be calibrated with the

It's obvious that SPL has been following the latest developments in the ever-growing headphone market. Proof of that is the new output stage of the Phonitor 2, which now boasts an impedance of merely 0.18 Ohm, rated at 3.7 watts into 120 Ohms. And it can also easily drive headphones with impedances from 10 Ohms, something that didn't quite catch my attention four years ago, but now interests me much more. Considering how popular headphones have become, I recently decided to adopt the Audeze LCD-X as my main reference for my work at Hifistatement, especially since the open model sounds a bit better than the LCD-XC. However, I definitely needed a closed model for recordings. And the more similar it sounds to my chosen reference model, the better. Since the LCD-XC were out my budget, I went for the EL-8 closed back. Although both have relatively low impedances and can certainly be driven with an iPod if there's no alternative, they definitely sound much better with a more powerful driving stage.


Thanks to the Matrix, you have an all-analog way to make the sound of your headphones closely resemble the sound of a set of speakers placed in a given room ─ considering that the sound is determined by the position of the speakers in relation to the listener and the crosstalk between channels. If you like the sound of loudspeakers, you will certainly appreciate the Matrix whenever you use headphones
Thanks to the Matrix, you have an all-analog way to make the sound of your headphones closely resemble the sound of a set of speakers placed in a given room ─ considering that the sound is determined by the position of the speakers in relation to the listener and the crosstalk between channels. If you like the sound of loudspeakers, you will certainly appreciate the Matrix whenever you use headphones

But, in my opinion, when it comes to headphones, much more annoying than a somewhat weak amp is an unnatural sounding stereo image. SPL tackles this phenomenon with the so-called Phonitor Matrix. The reasoning behind this circuit is that the listener perceives low frequencies less intensively when using speakers than when the drivers of the headphones output sound directly into the listener's ears. This is due to the angle between the speakers and the reflections of the right signal on the left side of the room ─ or the acoustic crosstalk between speakers ─, for instance. The Crossfeed control allows you to recreate the influence of different rooms on the frequency response, dependent on the volume. So, when the Matrix switch is set to "Cr/A" or "All," for example, less low frequency energy is sent to the headphones than when in linear mode, i.e. without any corrections. While the Crossfeed switch affects primarily the frequency range, the Speaker Angle parameter affects the interaural time differences of a signal on both channels. According to SPL's CEO, Hermann Gier, the combination of both parameters allows you to emulate an experience that is very similar to listening to a pair of loudspeakers in your home listening room. You nevertheless need to subtly reduce the phantom center image with the Center control, otherwise it may appear too loud due to the corrections applied with the other two parameters. While the first Phonitor required you to engage two switches to compare the original signal with the one affected by the device's parameters, in the Phonitor 2 you only need the Matrix switch. This new version has become a tad more user-friendly. At this point, I would also like say that the SPL unit offers studio professionals all the possibilities to analyze a stereo signal by ear, thanks to the Phase, Solo and Mono/Stereo buttons.

The Phonitor 2 features two XLR and one RCA output plugs. The balanced output can be fed at will either with the input signal directly or with a volume-controlled signal
The Phonitor 2 features two XLR and one RCA output plugs. The balanced output can be fed at will either with the input signal directly or with a volume-controlled signal

Let's move on now to the Phonitor 2's second unique feature: As far as I know, there is no other headphone amplifier that uses the 120-Volt technology. This means that the Phonitor's active components are fed with a symmetrical 60-Volt DC voltage. Higher supply voltages guarantee a higher headroom and less distortion, provided the subsequent circuit can actually use this extra energy, obviously. However, there are no integrated components that can handle this voltage. That's why SPL developed the SUPRA discrete operational amplifiers some time ago. But by no means have they slept on their laurels, SPL is continuously improving the op-amps. Hence, the Phonitor 2 features even smaller and more efficient op-amps than its predecessor.


These switches on the bottom of the unit allow you to select the sensitivity of the inputs and the type of output signals: with fix or controlled level, with or without influence of the Matrix
These switches on the bottom of the unit allow you to select the sensitivity of the inputs and the type of output signals: with fix or controlled level, with or without influence of the Matrix

I must admit that the idea of the 120-Volt technology really impressed me. I even let myself get carried away by the idea of briefly replacing the Einstein The Preamp in my signal chain with the Phonitor 2. And the SPL did an amazing job, even if didn't quite come up to the fascinating aura of the 18-tube, ten-times-as-expensive Einstein. The latter provides a bigger imaginary sound stage and spoils the listener with that special something that's so hard to put into words ─ but this is by no means derogatory to the Phonitor, which, apart from a preamp is also an extraordinary headphone amp that provides a speaker-like imaging. Coincidentally, a couple of days later, two fuses of my girlfriend's hi-fi preamp's PSU blew out. The preamp is part of her living room system, together with a Brinkmann Avance, an Accuphase-Tuner, Einsteins The Power Amp, and Acapellas Violon MK VI. Given the situation, the Phonitor 2 briefly took the place of the pricey but good hi-fi solid-state preamp, and I must confess that I had never heard this setup sound so open and clear. I can't really think of any other preamp at this price point that is so musical, clear and faithful as the Phonitor 2. And, to top it off, it's a headphone preamp, too. Anybody used to high-end devices will quickly notice the only point of criticism of the Phonitor 2, namely the housing cover. It resonates for quite a long time if you tap on it. A problem that SPL is aware of and has pledged to fix in a surprising way in the not-so-far future.

To couple the Phonitor 2 with any infrared remote control you only need to press this button and follow the instructions printed on the housing. Very practical!
To couple the Phonitor 2 with any infrared remote control you only need to press this button and follow the instructions printed on the housing. Very practical!

Since the best way to get to learn a device is with A/B testing, I went looking for a headphone amplifier anywhere I could. In the end, I bumped into the Teac HA-501, which Bert Seidenstücker had already reviewed and praised. First of all, I selected the appropriate damping for the LCD-X ­– high – and then played some records with the Audeze, toggling between both amps. There were almost no differences in the slightly overemphasized low end. Fine details, like the ebbing reverb tails, could be heard longer with the Phonitor. Put simply, it provides a better definition without sounding brighter or sharper. This difference was most obvious with "normal" pop and rock music, like Van Morrison and Tom Waits. At similar loudness levels, the Teac made me want to increase the volume a bit, while the songs played back with the Phonitor 2 exhibited a lot of punch and intensity, even at low volumes. At user-friendly levels, it really spoils you with lots of information and emotion – an indispensable requisite for long listening hours.

If only the stereo image wasn't so unnatural! But that sensation goes away immediately with the Phonitor 2, as soon as you choose "All" in the Matrix, activating the Crossfeed, Speaker Angle and Center settings. Sound detaches itself from the transducers, the stereo image turns more realistic (narrower). All headphones I know have too much lows, something that the Phonitor 2 reduces a bit, and while I couldn't really perceive a clear frontal localization, the inside-the-head sensation is less annoying. Yes, you can even make yourself a realistic idea of the size of a room. so that even loudspeaker fans can have some real fun!


From this perspective it's hard to see the SUPRA op-amps, since they are placed on the edge of the circuit board
From this perspective it's hard to see the SUPRA op-amps, since they are placed on the edge of the circuit board

The joy of listening to such cheerful and exciting music as Gianluigi Trovesi's Dedalo does not diminish in the slightest when switching from the LCD-X to the EL-8 closed back. Although you have to increase the volume a bit on the Phonitor 2 to get the same level with the EL-8 as with the LCD-X. But, generally speaking, when I had to resort to the Phonitor's volume potentiometer it was to reduce the level. It provides you with everything you could ever want at ear-friendly levels. In other words, you can completely forget about it and immerse yourself in the music. But let me go back briefly to the SPL and Audeze: The EL-8 is probably a bit more demanding when it comes to the electronics driving it. But with the Phonitor 2 the differences with the LCD-X are even smaller.

STATEMENT

As of this day, I don't know of any other headphone amplifier that is as convincing as the Phonitor 2. It can drive low impedance headphones and reproduces soft music with such detail and liveliness, that you can comfortably choose moderate, relaxed levels to enjoy long listening hours. Moreover, the Phonitor Matrix makes listening with the Audeze and the like a real treat. But that was already the case with the original Phonitor. The real news is that you should definitely give a try to the Phonitor 2, even if you are not in the market for a headphone amplifier, but rather a honest, high-definition, balanced preamp for an unbeatable price. Which, by the way, is the same as the first Phonitor.
Listened with
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.10.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
CD Player Wadia WT3200
D/A Converter M2Tech Young DSD and Van der Graaf
Preamplifier Einstein The Preamp
Amplifier Stage Ayon Epsilon mit KT150
Loudspeakers LumenWhite DiamondLight Monitors
Headphone Amplifier Teac Reference HA-501
Headphones Audeze LCD-X und EL-8 closed back, PSB M4U, Ergo 2
Cable Precision Interface Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Accessoires PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun strip, Audioplan Powerstar, HMS socket, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Exoteric Rack, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silent Plugs
Manufacturer Specifications
SPL Phonitor 2
Inputs 2 x XLR, electronically balanced; 1 x RCA
Outputs 1 x XLR, electronically balanced (loop-through signal or level controlled); 1 x 1/4" stereo jack (headphones)
Output Power 2 x 1 W (600Ω), 2 x 2 W (300Ω), 2 x 3.7 W (120Ω)
Output Impedance 0.18Ω
Frequency Response 10 Hz bis 48d0 kHz (-3dB)
CMR -82dB
Crosstalk at 1kHz -106dB
THD&N 0.00091% (at 1kHz, 0dBu input level and unity gain, 100kΩ load)
Dynamic Range 133,62 dB (unweighted)
Dimensions (H/W/D) 3.9/10.9/12 inches (99/277/305 mm)
Weight 9.48 lbs (4.3 kg)
Price 1650 Euro
Manufacturer
SPL electronics GmbH
Address Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten
Telephone +49 2163 98340
Fax +49 2163 983420
Web www.spl.info

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder tests/15-06-19_phonitor
Dienstag, 20 Oktober 2015 02:00

Analog Forum Krefeld 2015

Am Wochenende vom 31. Oktober und 1. November veranstaltet die Analogue Audio Association wieder für alle HiFi-Fans Ihre beliebte Ausstellung, das Analog Forum in Krefeld. Unter dem diesjährigen Motto „Analog macht Freu(n)de“ findet die Ausstellung zum 29. Mal statt.

Neben der Möglichkeit, vielfältige Audio-Komponenten zu sehen und zu hören, werden interessante Vorträge angeboten. Beispielsweise geht es um die optimale Justierung von Tonabnehmern oder es wird ein Hörvergleich zwischen Vinyl und 24 Bit Studioqualität direkt im Ü-Wagen geboten. Auch spannend ist das Thema Raumakustik: realistische Basswiedergabe in Wohnräumen. Die Vielfalt der Themen wird sicher für jeden Wissenswertes bieten. Diese Vorträge finden an beiden Tagen statt.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_15-10-20_krefeld_content.jpg

Ausstellungsort ist wieder das Mercure Tagungs- und Landhotel Krefeld-Traar, Elfrather Weg 5 - Am Golfplatz, 47802 Krefeld. Für einen bequemen Weg vom Parkplatz zur Ausstellung ist ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet. Das Analog Forum 2015 ist am Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei und von den berühmten Lakritz-Schnecken wird es auch wieder mehr als genug geben.

Wie im vergangenen Jahr ist am Stand von STS Digital aus Amersfoort eine von Günther Pauler geschnittene 180gr LP für 7,50 Euro exklusiv auf dieser Veranstaltung zu erwerben. Die Auflage ist auf 500 Exemplare limitiert. Darüber hinaus offerieren etliche Anbieter neues und gebrauchtes Vinyl. Natürlich wird Hifistatement auch vor Orst sein, nach besonders interessanten Dingen Ausschau halten und darüber berichten.

Folgende Aussteller sind angekündigt:

  • Acapella + Analog Tools
  • A.H. Kunze
  • Andy´s Vinyl Paradies
  • Art Phönix + Fine Art Acoustics + Acoustic Signature
  • ASR Schäfer
  • audioconcept Klaus Herrmann mit den Marken BAT, Holborne, Plinius, PMC
  • Audiophile Gateway mit den Marken Eternal Arts, Transrotor, EMT, Bassocontinuo, Ferrograph
  • Audition 6 mit den Marken Goldnote, Horn Audiophiles, Ikon Akustik, Kelinac, Lautsprung, levindesign, MFE, Pure Dynamics, Rossner&Sohn, Violectric
  • Audiovertrieb Frank Koglin + Sperling Audio mit den Marken Absolue Créations, Audreal, CEC, Emiral, Fine Music, Silberstatic, Sperling Audio
  • Aura Hifi Essen
  • AVDesignHaus + Apelton + D-E-K Dischereit + Fischer Elektronik + TAD-Audio + Monk-Audio + HiFi-ZEILE + Valeur-Audio
  • bFly Audio + WSS-Kabel + Landmesser Audio mit den Marken bFly-audio, B.M.C Audio, Landmesser Audio, WSS-Kabel, Dynavector, ModWright, MalValve
  • BMzC Akustikelemente
  • Brieden-Verlag
  • BT Hifi Vertrieb mit den Marken van den Hul, Transfiguration, Boulder Amplifier, Heed Audio, Audio Magic, Spendor Audio, Davis Acoustics, Black Diamond Racing, Milty, Shakti, Shun Mook
  • CM-Audio + World-of-Highend mit den Marken CM-Audio, Goldnote, Abacus Electronics, Gigawatt, Kii Audio, Trinnov, Isotek
  • darklab mit Pyral-Tonbändern
  • Dirk Lange
  • DOS GmbH mit Jelco, LAST, Schön-Schablone
  • Draabe Technologies mit Nessie Vinylmaster
  • Duevel + MuSiCa NoVa
  • EUPHONIC ARCHITECT Klaus Bensinger nit den Marken acoustical systems, EA listen, EA-EMT, H+P, Siemens, Studer
  • fastaudio mit den Marken fastaudio, Lyra, Acoustic Systems, Blue Horizon, Dr. Feickert Analog, Kuzma
  • Fenn Music Service
  • Friends of Audio mit den Marken Diapason, MastersounD
  • Genuin Audio Vertrieb mit den Marken Genuin Audio, Perreaux, swisscables
  • Halfspeed
  • hd-klassik
  • Heed Audio
  • Hornfabrik Eder mit den Marken Hornfabrik, Lyric, Pro-Ject, Ortofon
  • Horn-Kultur
  • Hr. Loos
  • IDC Klaassen mit Avid, Isotec, Arcam, Audiovector, QED
  • Input Audio mit Input Audio Starter, Palmer, Audio Origami, Creek Audio, Croft, Dynavector, Harbeth
  • LEN Hifi
  • levindesign
  • Libra Audio mit den Marken Pearaudio, Entotem Plato, Straight Wire, System Audio, psb Lautsprecher
  • Ligno Lab
  • Klangstube
  • MalValve mit den Marken MalValve, Audeze, Mr. Speaker, Rossner&Sohn, Stax
  • Manger Audio + PTP Audio
  • Martina Schöner + Clearlight Audio mit den Marken L´Art du Son, Garrard, Joachim Gerhard, Origin Live, Lyra, Ortofon, van den Hul, RDC-Zubehör
  • mbakustik gmbh
  • Musikkammer + Axiss Europe mit den Marken Acoustic Masterpiece, Air Tight, Analog Tools, Audiodesksysteme Gläss, Dodocus, Flux-Hifi, Frame Your Records, Koetsu, Phasemation, Olasonic Nano Compo, Orb Audio, Remton, The Funk Firm
  • On-Off-Hifi mit den Marken Jadis, Marten Audio, Norma, stst, Tsakiridis, Valvet, Wireworld
  • Phonobar
  • Silent Wire
  • SSC Accept Audio + AHP + Kronos
  • STEREO
  • stereokonzept + KlangwellenManufaktur
  • STS Digital
  • SWS Audio mit den Marken Dynavector, Dr. Feickert Analog, Signal Project, Geithain
  • ToneTool + Pure M + MHW-Audio + Stein Music
  • Ultraudio + Reed + NEM + Süsskind Audio + Legat Audio
  • Voigt Audiosysteme mit der Marke Audio Note
  • WOD Audio mit den Marken Bergmann Audio, Thrax, Delsarto, Kubala Sosna, Rosso Fiorentino
  • Wolf von Langa + Primary Control Bernd Hemmen mit den Marken Illusonic, Lyra, Primary Control, Wolf von Langa
  • Zapletal Akustik

Detaillierte Informationen zu den Ausstellern und den Veranstaltungen, eine Anfahrt-Skizze und einiges mehr enthält der Katalog der Analogue Audio Association, der hier zu finden ist: http://www.aaanalog.de/media/Krefeld/KatalogKrefeld2015.pdf

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/15-10-20_krefeld
Montag, 19 Oktober 2015 02:00

Audioquest Jitterbug

Momentan beschäftige ich mich recht intensiv mit Streaming und Kopfhörern. Und deswegen folgen hier ausnahmsweise zwei Produkte eines Herstellers direkt nacheinander, denn in einer größeren Sendung von Audioquest befand sich nicht nur der Nighthawk, sondern auch der Jitterbug, den ich gleich ausprobierte. Es wäre fahrlässig, nicht sofort darüber zu berichten.

Audioquest beschreibt den Jitterbug als „USB Data and Power Noise Filter“. Er wird einfach an eine USB-Buchse gesteckt, das Kabel für das anzuschließende Gerät – in den meisten Fällen ein USB-Wandler – findet dann Platz in der Buchse am Ende des Jitterbug. Im Auslieferungszustand ist die Buchse mit einer Kunststoffabdeckung verschlossen, da ein zweiter Jitterbug auch an nicht genutzten USB-Buchsen eingesetzt werden kann, um den Filtereffekt des ersten, der im Signalweg zum DAC liegt, zu verstärken. Der Jitterbug filtert zum einen Verunreinigungen auf der Stromversorgungsleitung der USB-Verbindung, damit weniger elektromagnetische und hochfrequente Störungen zum angeschlossenen Gerät gelangen. Zum anderen sollen auf der Datenleitung von Computer und USB-Bus generierte „parasitäre Resonanzen“ minimiert werden. Da der Jitterbug für Audioanwendungen konstruiert wurde, filtert er Frequenzen oberhalb der Übertragungsrate von USB 2.0, was nichts anderes heißt, dass er an USB 3.0 die Datenrate beschränkt. Das könnte aber nur beim Kopieren von größeren Datenmengen beispielsweise zwischen Festplatten und NAS nachteilig sein.

Ebenso unscheinbar wie wirkungsvoll: Audioquests Jitterbugs
Ebenso unscheinbar wie wirkungsvoll: Audioquests Jitterbugs

Dass USB keine ideale Schnittstelle für Audio ist, wird heutzutage niemanden mehr überraschen. Es wurde ja auch schon viel unternommen, um diesen Übertragungsweg zu optimieren. Ein Meilenstein auf dem Weg war gewiss die asynchrone USB-Verbindung, bei der der Wandler dem Computer den Takt für die Lieferung der Datenpakete vorgibt. Auch eine eigene Stromversorgung der USB-Eingangsplatine durch ein eigenes Netzteil im Wandler und damit Unabhängigkeit von der Stromversorgung des Computers ist ein Schritt in die richtige Richtung, der aber nicht überall gemacht wird: Selbst beim absolut überzeugenden Hugo TT geht nichts mehr mehr, wenn man die Stromversorgung per USB kappt. Wenn eine hochpräzise Femto-Clock im Wandler die Daten zeitlich wie gewünscht vom Computer abruft und man auf eine saubere Stromversorgung der USB-Eingangsplatine achtet, sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen können.

Warum es das doch tut, hat mir zufällig gestern bei der Einweihung von Oliver Wittmanns neuem Studio in Insy Norbert Lindemann erklärt, als er über ein USB-Kabel sprach, das er gerade zu Serienreife entwickelt. Er wollte wissen, warum trotz einer Femto-Clock im Wandler noch immer Jitter bei den ankommenden Daten auftrete. Messungen hätten dann gezeigt, dass auf dem Weg vom Wandler zum Computer und zurück allein durch die eingestreuten Störungen aus der neben der Datenleitung verlaufenden Stromleitung der Jitter um 40 Dezibel zunehme. Wie das Problem bei Lindemann gelöst wird, werde ich nicht verraten, kann aber schon sagen, dass das Kabel für den Aufwand ausgesprochen preiswert sein wird und das Konzept enorm vielversprechend ist. Das Problem haben natürlich auch schon andere Entwickler erkannt. So gibt es den aktiven USB REGEN von UpTone und von SOtM einen ebenfalls aktiven USB-Hub zum Preis von 250 Euro. JPLAY bietet für den doppelten Preis das JCAT Reference USB Cable an, bei dem ab dem Typ-B-Stecker die Strom- und Datenkabel getrennt geführt werden und dann logischerweise mit je einem Typ-A-Stecker versehen sind. Der Kollege Roland Dietl steht mit Marcin Ostapovicz in regem Austausch, um einen ausführlichen Test von JPLAY vorzubereiten, bei dem auch das genannte Kabel Beachtung finden soll.

Wenn der Jitterbug nicht im Signalweg liegt, kann die USB-Buchse verschlossen bleiben
Wenn der Jitterbug nicht im Signalweg liegt, kann die USB-Buchse verschlossen bleiben


Doch zurück zum Jitterbug, der übrigens für 49 Euro erhältlich ist. Der wohl häufigste Anwendungsfall für das Filter ist der Einsatz zwischen einem USB-Wandler und einer Datenquelle wie Computer oder einem Netzwerkspeicher (NAS) mit integriertem Renderer wie dem Melco. Wie erwähnt empfiehlt Audioquest bei Computern respektive Laptops, auch einen weiteren nicht benutzten USB-Anschluss mit einem zweiten Jittterbug zu bestücken, um die Wirkung zu steigern. Wenn weitere Geräte wie externe Festplatten oder Drucker zur Installation gehören, sollte man diese alle über einen Hub verbinden und den dann per Jitterbug mit dem Computer. Vom Einsatz von mehr als zwei Jitterbugs, auf den man bei deren nun wirklich nicht prohibitiven Preis leicht verfallen könnte, an einer Komponente rät Audioquest ab. Kommen die Daten per Kabel von einem Smartphone oder aus einem USB-Speicherstick, sollte ein Jitterbug in der USB-Buchse des Wandler ebenfalls klangliche Verbesserungen bringen.An Streamern oder Netzwerkspeichern sei der Einsatz von bis zu zwei Jitterbugs ebenfalls sinnvoll, selbst wenn die Daten lediglich über Ethernet ausgetauscht würden. Zur Klangsteigerung in drahtlosen Netzwerken könne auch ein Jitterbug am UBS-Anschluss eines Routers wie etwa Apples Airport Express führen.

Im Artikel über den Aries Mini habe ich ja auch über einige Experiment mit dem Aries (Femto), dem Melco und dem Hugo TT respektive dem Auralic Vega geschrieben. Aus Platzgründen habe ich letzteren – der Vega klingt etwas anders aber weder besser noch schlechter als der Hugo – wieder aus der Kette entfernt und genieße ein Teil meiner digitalen Musik neu. Das liegt zum Teil auch daran, dass ich inzwischen die vorher mit iTunes gerippten CDs noch einmal mit dBpoweramp eingelesen habe. Ich bin rundum zufrieden und weiß erst, was mir hätte fehlen können, nachdem ich einen Jitterbug zwischen den USB-Anschluss des Aries (Femto) und das Audioquest Diamond stecke, das ihn mit dem Hugo TT verbindet. Statt der frisch gerippten Songs lief übrigens ein Titel, den ich auf der Festplatte des Melco gefunden hatte: Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ vom Album Coudn't Stand The Weather, das beste Erinnerungen an frühere, natürlich rein analoge audiophile Schwelgereien und damals noch rein private Tests wachrief. Ich war schon überrascht, wie gut der digitale Zweig der Kette die alte Aufnahme reproduzierte – und vollkommen begeistert, als der Jitterbug noch einmal für einen spektakuläreren Raum sowie mehr Biss und Attacke bei der Gitarre sorgte. Es klang wirklich gut gut ohne, aber ganz fantastisch mit Jitterbug. Soviel mehr Musikgenuss für nicht einmal 50 Euro macht den Jitterbug unwiderstehlich!

Kein Markting-Gag: Zwei Jitterbugs helfen mehr als einer
Kein Markting-Gag: Zwei Jitterbugs helfen mehr als einer

Aber nicht nur diese wav-Dateien unbekannter Provenienz begeisterten mich ungemein. Ich habe auch die wohlbekannten, aber jetzt frisch gerippten Alben mit den Teststücken von den Melcos und einer direkt an den Aries angeschlossenen Festplatte gehört: So gut wie mit Jitterbug im Signalweg hat Digitales bei mir noch nicht geklungen. Natürlich wäre jetzt der nächste Schritt, auch die Festplatte über einen Jitterbug anzuschließen oder zumindest diesen USB-Anschluss damit zu bestücken, während die Daten von einem der NAS kommen. Doch leider sind die beiden UBS-Buchsen im Aries so eng nebeneinander montiert, dass sich nur ein Jitterbug einstecken lässt. Also versuche ich es an einem der ja immerhin drei USB-Anschlüsse am Melco.

Unglaublich! Der Jitterbug am Melco verhilft der Kette zu einer imaginären Bühne mit noch mehr Tiefe. Aber wie immer, wenn noch mehr Schwärze und Ruhe ins Klangbild kommt, wirkt die Wiedergabe minimal weniger spannend. Wem das letzte Stückchen räumliche Tiefe über alles geht, kommt um den Jitterbug im NAS nicht herum, wem dann ein Hauch Spontaneität fehlt, lässt ihn an dieser Stelle weg. Ich entscheide mich hier für die dynamischer wirkende Variante und kann den frei werdenden Jitterbug dann noch am USB-Anschluss der Time Machine ausprobieren, an den eine weitere Festplatte angeschlossen ist. Hier macht er sich dann so positiv bemerkbar, dass er so schnell nicht wieder entfernt wird: Das musikalische Geschehen wirkt besser geordnet und übersichtlicher, ohne an Dynamik oder Lebendigkeit einzubüßen. Schön, dass es solche preisgünstigen Klangverbesserer gibt. Schrecklich, wie viele Baustellen sich beim Streaming auftun!


Weiter geht’s mit dem Hugo am MacBook Pro: Auch hier sorgt der Jitterbug am USB-Anschluss für deutlich mehr Luft im Klangbild, eine plastischere Darstellung und eine bessere Durchhörbarkeit. Der Hugo ist allerdings nicht mit meiner Kette verbunden, sondern mit dem Audeze LCD-X – und mit der Raumabbildung bei Kopfhörern tue ich mich immer noch ein wenig schwer. Aber hier kann man über die Verbesserungen durch den Jitterbug nicht diskutieren: Sie sind eindeutig und gewiss die größte klangliche Steigerung, die man zu diesem Preis bekommen kann. Das Laptop habe ich aber vor allem deshalb als Quelle ausgewählt, weil es auch einen weiteren USB-Anschluss für einen zweiten Jitterbug bietet. Und auch der macht sich ausgesprochen positiv bemerkbar. Hallfahnen sind minimal länger nachzuverfolgen, die Musiker scheinen etwas engagierter zur Sache zu gehen und im Bassbereich gibt es minimal mehr Druck. Zuerst dachte ich, es wäre leicht, auf diese Kleinigkeiten zu verzichten. Je länger man sich aber an die Wiedergabe mit dem zweiten Jitterbug gewöhnt, um so schwerer fällt es, die Musik ohne ihn zu genießen. Auch die Empfehlung, gleich zwei Jitterbugs einzusetzen, ist also kein Teil eines cleveren Marketingkonzeptes, sondern beruht auf Hörerfahrungen der Entwickler.

Audioquest nennt in der englischen Bedienungsanleitung eine Menge Stelle, an denen ein Jitterbug eingesetzt werden kann. An allen konnte ich eindeutig seinen klanglichen Einfluss erleben
Audioquest nennt in der englischen Bedienungsanleitung eine Menge Stelle, an denen ein Jitterbug eingesetzt werden kann. An allen konnte ich eindeutig seinen klanglichen Einfluss erleben

Wo der Audeze und Hugo schon ausgepackt und verkabelt sind, verbinde ich sie noch einmal schnell mit dem iPhone, von dem ich über den Onyko HF Player einige DSD-Dateien an den Hugo schicke: Ja, auch hier sorgt der Jitterbug für mehr Luft und Offenheit, die Unterschiede sind aber nicht so gravierend wie bei den anderen Quellgeräten. Allerdings stellt sich der gleiche Effekt ein wie beim zweiten Jitterbug am MacBook: Nach dem Entfernen des Filters wird einem erst klar, wie segensreich seine Wirkung war. Man möchte ihn dann doch keinesfalls missen.

STATEMENT

Wer in seiner Kette Geräte mit USB-Anschlüssen verwendet und nicht mit mindestem einem Jitterbug experimentiert, ist selber Schuld. Kleinere bis beträchtliche klangliche Verbesserung – je nach Anwendungsfall – waren wohl nie günstiger zu haben. Für mich ist der Jitterbug absolut unverzichtbar!
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A und HA-N1Z
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
Computer MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11
D/A-Wandler Chord Hugo und Hugo TT, Matrix Audio Quattro DAC2
Smartphone Iphone 6S 64 GB mit Onkyo HF Player
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kopfhörer Audeze LCD-X
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
Audioquest Jitterbug
Preis 49 Euro

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-10-19_audioquest
Freitag, 16 Oktober 2015 02:00

Audioquest Nighthawk

In letzter Zeit wurden an dieser Stelle häufig Kopfhörer kleiner Manufakturen vorgestellt. Der Nighthawk hingegen dokumentiert, was dabei herauskommt, wenn ein weltweit erfolgreicher Kabelhersteller wie Audioquest nach reichlich Entwicklungs- und Vorbereitungszeit in eine neue Produktkategorie einsteigt.

Schon vor längerer Zeit war Audioquest-Chef William E. Low in Gröbenzell, um über sein Kopfhörerprojekt zu sprechen. Nach dem Entschluss, auch in diesem Marktsegment aktiv zu werden, verpflichtete er Skylar Gray, der zuvor schon In-Ear-Monitore und Mikrophone konstruiert hatte und einige Patente im Audiobereich besitzt, um eine Serie von Kopfhörern für Audioquest zu entwickeln – und zwar von Grund auf. So kann man nun im Kapitel „Measurement“ auf Audioquests Website zum Nighthawk sehr detailliert nachlesen, dass Skylar Gray den Nutzen der üblichen, für die Abstimmung des Frequenzganges angewendeten Entzerrungskurven hinterfragt und diesen schlussendlich verneint. Die Frei- und Diffusfeld-Entzerrungen, die für Messungen für den Gehörschutz, aber nicht für den Musikgenuss erstellt wurden, führen seinen Untersuchungen nach oberhalb von zwei Kilohertz zu starken Frequenzgang-Überhöhungen, die schnell zu Ermüdungserscheinungen führten. Natürlich sorgen diese Überbetonungen des Präsenz- und Hochtonbereich für eine subjektiv empfundene, erhöhte Durchhörbarkeit. Diesen Effekt vergleicht Skylar Gray mit dem Nachbearbeiten von Bildern in Fotoprogrammen: Effekte wie nachträglich erhöhte Schärfe mögen zwar kurzfristig interessant sein, letztlich sei aber das „natürliche“ Maß an wahrnehmbaren Details deutlich angenehmer.

Der Nighthawk besitzt Gehäuse aus sogenanntem Flüssigholz, das im Spritzgussverfahren verarbeitet wird und hervorragende akustische Eigenschaften besitzen soll
Der Nighthawk besitzt Gehäuse aus sogenanntem Flüssigholz, das im Spritzgussverfahren verarbeitet wird und hervorragende akustische Eigenschaften besitzen soll

Nach der Festlegung auf den gewünschten Frequenzganges ging es vor allem darum, Verzerrungen bei der Wiedergabe zu minimieren. Ein erster Schritt dazu war die Wahl des Membranmaterials: Statt des üblicherweise in dynamischen Kopfhörern verwendeten Mylars entschied sich Skylar Gray für eine 50-Millimeter-Biozellulose-Konusmembran, die sich auch bei hohen Frequenzen noch kolbenförmig bewegen soll, statt wie Mylar eine Reihe von Partialschwingungen aufzuweisen. Auch bei deren Befestigung am Korb geht Audioquest eigene Wege: Die Biozellulosemembran besitzt wie die eines Lautsprechers eine Sicke aus Gummi, während Mylarmembranen direkt mit dem Korb verklebt werden. Beim Nighthawk sind im gesamten Korb Ventilierungsöffnungen zu finden, während – wie Syklar Gray ausführt – die Körbe anderer Kopfhörer üblicherweise kleinere, geschlossene Bereiche aufwiesen, die Verzerrungen im Bassbereich zur Folge hätten. Seine Konstruktion besitze auch abgerundete Ecken am Antrieb und an den Ventilierungsöffnungen des Korbes, um Turbulenzen des Luftstroms hinter der Membran zu vermeiden, die zu Störungen im oberen Frequenzbereich führten.

Der Kopfhörer wird mit in einer praktischen Aufbewahrungsbox mit zwei Kabelsätzen geliefert
Der Kopfhörer wird mit in einer praktischen Aufbewahrungsbox mit zwei Kabelsätzen geliefert

Nicht nur bei den Sicken, sondern auch beim Antrieb orientiert sich der Entwickler an hochwertigen Lautsprecherchassis: Statt auf lange Spulen ohne Spulenträger zu setzen, die sich in einem kurzen Magnetfeld bewegen und eine recht hohe Impedanz aufweisen, kommt beim Nighthawk ein sogenannter Short-Coil/Long-Gap-Motor zum Einsatz: Eine auf einen Spulenträger gewickelte kurze Spule bewegt sich in einem langen Magnetspalt. Audioquest hat das Prinzip des Langhub-Treibers aber noch einmal weiterentwickelt und dafür auch ein Patent erhalten: Ein sogenannter „split-gap motor“ oder Antrieb mit doppeltem Luftspalt soll hier für eine beinahe perfekte symmetrische Bewegung sorgen und die Intermodulationsverzerrungen noch einmal deutlich reduzieren.

Auch beim halboffenen Gehäuse geht Audioquest neue Wege: Die Ohrmuscheln bestehen aus Liquid Wood oder Flüssigholz. Das ist laut Produktinformation „echtes Holz, das mit recycelten Pflanzenfasern kombiniert, erhitzt und verflüssigt wird, so dass es im Spritzgussverfahren weiterverarbeitet werden kann“. Auf diese Art lassen sich in einem Arbeitsgang auch gleich Gehäuseversteifungen zur Resonanzminderung produzieren. Darüber hinaus soll Liquid Wood bessere akustische Eigenschaften bieten als Holz oder Kunststoff. Zur weiteren Resonanzminderung wird auf das Gehäuse aus Flüssigholz innen eine elastomere Beschichtung aufgebracht. Wie in den meisten Lautsprecherboxen wird auch beim Nighthawk Dämpfungsmaterial verwendet, und zwar eine Mischung aus Wolle und Polyester.


Dieser Kabelsatz wurde Audioquests Castle Rock Lautsprecherkabel nachempfunden und von William E. Low für diese Anwendung optimiert. Sie erfordert aber einen pfleglichen Umgang
Dieser Kabelsatz wurde Audioquests Castle Rock Lautsprecherkabel nachempfunden und von William E. Low für diese Anwendung optimiert. Sie erfordert aber einen pfleglichen Umgang

Für den rückseitigen Schallaustritt aus dem halboffenen Gehäuses hat Audioquest die Diamond Cubic Diffusion entwickelt. Das ist ein Bauteil mit einem „aus der Natur abgeschauten Gitter auf der Grundlage der Struktur eines Schmetterlingsflügels“. Laut Produktinformation verteile dieses filigrane Gitterwerk Schall und bekämpfe Resonanzen. Da diese Struktur viel zu komplex sei, um sie im Spritzgussverfahren oder durch Fräsen herzustellen, fertigt Audioquest den Diffusor im 3D-Druck, übrigens ein Verfahren, das den Besuchern der Can Jam am Stand der Hochschule Niederrhein, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen vorgestellt wurde. Audioquest nimmt für sich in Anspruch, der erste Hersteller von Kopfhörern zu sein, der diese Fertigungsart bei seinen Produkten serienmäßig einsetzt.

Nicht nur wenn man – recht schwere – Magnetostaten oder Zweiweigkonstruktionen gewohnt ist, empfindet man den Tragekomfort des Nighthawk als Offenbarung. Das liegt aber nicht nur daran, dass er nicht einmal 350 Gramm auf die Waage bringt, sondern vor allem an den der Ohrform nachempfundenen Gehäusen, den angenehmen Materialien und dem sich automatisch anpassenden Kopfband. Ich kann mich an keinen anderen Kopfhörer erinnern, untern dem ich mich auf Anhieb so wohl gefühlt habe. Dazu trägt auch die besondere, zum Patent angemeldete Aufhängung der Gehäuse am Bügel bei. Laut William E. Low habe man sich hierfür von den elastischen Aufhängungen oder Spinnen für Mikrofone inspirieren lassen. Ebenso durchdacht wie der Nighthawk selbst ist sein Zubehör: Er wird in einen weichen Köfferchen – oder Neudeutsch: Travelbox – geliefert, die einen sehr robusten Eindruck macht. Im Inneren finden sich zwei Kabel, ein Pflegetuch und ein zeitlich begrenzter Zugang zum Musikdienst Tidal. Eines der Kabel widersteht auch höchsten mechanischen Anforderung und soll bis 12000 Biegetest überstehen, das zweite, mit etwas mehr Vorsicht zu behandelnde entwickelte William E. Low nach dem Vorbild des Castle Rock Lautsprecherkabels: Es besitzt Leiter aus Perfect Surface Copper in Double-Star-Quad-Anordnung und erhielt ein im Vergleich zum Castle Rock aufwändigeres Noise-Dissipation-System. Selbst der 3,5 auf 6,3 Millimeter Klinkenadapter darf bei den Kabelspezialisten kein Teil von der Stange sein: Er besteht aus direktversilbertem Kupfer. Auch wenn ich hier nicht jedes Detail der äußert ausführlichen Produktinformation referiert habe, dürfte klar geworden sein, dass Audioquest beim Nighthawk nichts dem Zufall überlassen hat.

Der Adapter besteht aus direktversilbertem Kupfer, ist aber zur Verwendung mit anderen Fabrikaten auch einzeln erhältlich
Der Adapter besteht aus direktversilbertem Kupfer, ist aber zur Verwendung mit anderen Fabrikaten auch einzeln erhältlich

Natürlich habe ich dem Kopfhörer vor einem kritisch-vergleichenden Hören über 50 Stunden Dauerbetrieb gegönnt, aber aus Neugierde schon vorher mal kurz reingehört: Auffälligstes Merkmal im Klangbild des Nighthawk ist die großzügige, weite Raumanmutung: Natürlich lokalisiert man das musikalische Geschehen in der Nähe des Kopfes, aber hier klebt der Klang nicht an den Ohrmuscheln und die Instrumente scheinen auch nicht auf einer Linie zwischen den Ohren aufgereiht. Zudem stellt sich jederzeit eine recht konkreterVorstellung von der Größe des Aufnahmeraumes ein – und das ist auch bei deutlich teuereren Kopfhörern keinesfalls selbstverständlich. Im oberen Frequenzspektrum wirkt der Audioquest momentan noch ein bisschen zurückhaltend.

Auch nach den erwähnten 50 Stunden funkeln mir dann keine silbrig glänzenden Höhen entgegen. Dafür ist die Abbildung noch freier und offener geworden. Und wieder begeistert die Plastizität der Instrumentendarstellung. Der Tieftonbereich kommt schnell, farbstark und druckvoll rüber. In Sachen Dynamik bleiben ebenfalls keine Wünsche offen. Details wie Griffgeräusche bei Saiteninstrumenten gibt es in Hülle und Fülle – auch wenn kein hellstrahlender Hochtonbereich zu vernehmen ist. Aber das braucht einen nicht zu überraschen, wenn man Skylar Grays Ausführungen und Frequenzgangprotokolle für bare Münze genommen hat: Er hält ja Frei- und Diffusfeld-Entzerrungen für zu hochtonlastig und hat sich bewusst dagegen entschieden. Man sollte sich also nicht wundern, wenn der Nighthawk in den oberen Oktaven im Vergleich zu den meisten Kopfhörern leicht zurückgenommen wirkt.


Das Kabel auf dem mitgelieferten Pflegetuch ist auch höheren Belastungen gewachsen, reicht klanglich aber nicht an das oben vorgestellte heran
Das Kabel auf dem mitgelieferten Pflegetuch ist auch höheren Belastungen gewachsen, reicht klanglich aber nicht an das oben vorgestellte heran

Absolut verwunderlich ist für mich aber, welch offene und dynamische Wiedergabe auch mit etwas weniger hohen Frequenzen möglich ist. Ein kleine Überhöhung im Präsenzbereich mag bei Lautsprechern bei Stimmen zwar lästig sein, lässt Instrumente aber schneller und spritziger wirken. Und ein, zwei Dezibel zusätzlich oberhalb von zehn Kilohertz sorgen beim Mastering für mehr „Luft“. Aber der Nighthawk bedarf dieser Tricks nicht, nimmt sich in den genannten Frequenzbereichen vornehm zurück, strotz aber dennoch vor Spielfreude und besitzt einen mitreißenden Groove. Die imaginären Räume wirken – wie schon mehrfach erwähnt – groß, offen und licht. Es ist mir schlicht ein Rätsel, wie man die Energie im Hochtonbereich im Vergleich zu anderen Kopfhörern recht deutlich reduzieren kann, ohne sich dabei Nachteile in puncto Drive und Luftigkeit einzuhandeln. Bei der Abbildung hat der Nighthawk nicht nur keine Nachteile: Seine Raumdarstellung ist einfach fantastisch!

Bei den letzten Kopfhörertest habe ich immer mal wieder wegen seiner unterschiedlichen Klangfarben und seines unwiderstehlichen Swings Gianluigi Trovesis „Herbcap“ vom Album Dedalo gehört und musste jedesmal nach etwas mehr als zwei Minuten die Lautstärke ein wenig zurückdrehen, weil die zusätzlich einsetzenden Instrumente das Ganze vor allem in den Höhen ein bisschen lästig werden ließen. Ein Effekt, der beim Nighthawk nicht eintritt. Hier bleiben die zunehmende Dichte und Lautstärke der Musik immer auf der angenehmen Seite. Mit dem Audioquest kann man stundenlang ermüdungsfrei Musik genießen. Natürlich ist der zurückhaltende Hochtonbereich des Nighthawk seine größte Auffälligkeit, dadurch sollte man sich aber keinesfalls den Blick auf den hervorragenden, voluminösen und dennoch griffigen und konturierten Bassbereich verstellen lassen. Der Nighthawk wird bestimmt nicht everybodys darling, dokumentiert aber eindrücklich, wie verlockend konsequent beschrittene Wege im High-End-Bereich sein können.

Die Membran besteht aus Biozellulose und wird von einem zum Patent angemeldeten Langhub-„Motor“ angetrieben
Die Membran besteht aus Biozellulose und wird von einem zum Patent angemeldeten Langhub-„Motor“ angetrieben

STATEMENT

Nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Tragekomforts garantiert der Nighthawk langen, ermüdungsfreien Musikgenuss. Dafür sorgt auch die etwas zurückhaltende Abstimmung des Hochtonbereich, die die räumliche Abbildung aber nicht im mindesten beeinträchtigt. Gerade in dieser Disziplin wird der Nighthawk auch anspruchsvollste Kopfhörer-Fans begeistern. Dazu kommen der, satte griffige Bassbereich und die immense Spielfreude: Audioquest verlässt mit dem Nighthawk ausgetretene Pfade und bietet so eine ungeheuere attraktive – und im besten Sinne preiswerte – Alternative im High-End-Segment.
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
Computer MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Chord Hugo, Hugo TT, Auralic Vega
Kopfhörerverstärker Bryston BHA-1
Kopfhörer Audeze LCD-X, EL-8 Closed Back, oBravo HAMT-1
Kabel SwissCable, Göbel Audio, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Diamond
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryx, Harmonix Real Focus
Herstellerangaben
Audioquest Nighthawk
Tech. Daten Kopfhörer  
Impedanz 25Ω
Empfindlichkeit 100dB SPL / mW
Belastbarkeit 1,5W
Treiber 50 mm dynamisch, Biozellulose-Konusmembran, 1,2-Tesla-Split-Gap-Antrieb
Gewicht 346g
Preis 600 Euro

Tech. Daten Kabel
 
Länge 2,4m
Leiter massives Perfect-Surface-Kupfer+ (PSC+)
Geometrie symmetrisches Star-Quad
Dielektrikum Polyethylenschaum
NDS Noise-Dissipation.System
Stecker 3,5mm Stereo > Dual 2,5mm Mono, direktversilbertes Pure Red Copper

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-10-16_audioquest
Mittwoch, 14 Oktober 2015 02:00

Neues High-End-Studio in Isny

Oliver Wittmann, der seit langem das bekannte Studio in Stuttgart betreibt, eröffnet am Wochenende mit einer zweitätigen Veranstaltung sein Terminstudio im Allgäu. Es werden Hersteller und Vertriebe zugegen sein und auch das ein oder andere Masterband wird man dort hören können.

Am Freitag, den 16. Oktober, von 15:00 bis 20:00 Uhr und Samstag, den 17. Oktober, von 10:00 bis 18:00 Uhr können interessierte Hifi- und Musikfreunde Ketten in den drei neuen Vorführräumen genießen. Im Studio 1 spielt eine Anlage aus Verity Audio, Avantgarde Acoustic, Playback Designs, Thales und EMT JPA 66. Jan Sieveking wird Sie mit einer außergewöhnlichen Vorführung begeistern, in deren Mittelpunkt die fantastischen Verity Audio Lohengrin II S im Zusammenspiel mit den Ausnahmeverstärkern von Avantgarde Acoustic stehen.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_15-10-14_isny_Eroeffnung.jpg

Im zweiten Raum können Sie eine Kette mit Komponenten von Avantgarde Acoustic, Jadis, Gold Note, Naim, Brinkmann und Dr. Feickert erleben. Armin Krauss von Avantgarde Acoustic wird Ihnen die Faszination von Hornlautsprechern näherbringen. Sie hören die vollaktive Zero 1 sowie die Duo Grosso in einer Kombination mit dem Class-A-Röhrenvollverstärker Jadis DA 88, dem neuen CD-Überflieger CD-1000 von Gold Note, dem Streamer Naim NDX sowie den neuen Analog-Laufwerken Brinkmann Spyder und Dr. Feickert Firebird.

Im Studio 2 wird es einen Digital-Workshop mit Norbert Lindemann geben. Die Themenschwerpunkte sind: Streaming/Streamingdienste und Wiedergabe vom PC. Es spielt eine große Lindemann Bi-Amping-Kette an der überragenden Audioplan Kontrast sowie an der passiven Manger p1.

Da Oliver Wittmann auch die LPs von sommelier du son im Programm hat und mal wieder Nachschub braucht, nutzt der Autor die Gelegenheit, am Samstag vorbeizuschauen. Und zufällig steht im Studio 1 auch eine Studer A 810, weshalb ich zwei, drei Masterbänder oder Kopien davon einpacken werde, um sie über die Veritys zu spielen. Noch steht die Auswahl nicht fest, aber es wird sicherlich auch ein MPS-Reissue von Oscar Peterson oder Ella Fitzgerald dabei sein. Vielleicht sehen wir uns ja in Isny.

Hier noch die Adresse:
Allmisried 3
88316 Isny

Oliver Wittmann bittet alle potentiellen Besucher, sich telefonisch oder per E-Mail anzumelden:
0711 - 69 67 74
info@wittmann-hifi.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/15-10-14_isny
Donnerstag, 13 Oktober 2005 02:00

Lake People electronic GmbH

Vertrieb
Lake People electronic GmbH
Anschrift Turmstrasse 7
D-78467 Konstanz
Telefon +49 7531 73678
Fax +49 7531 74998
Web www.lake-people.de

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.