Dienstag, 26 Mai 2015 02:00

LumenWhite Mystere

Der Mystere fasziniert auf den ersten Blick mit seiner eleganten Linienführung und noblen Anmutung. Aber weder seinen Preis noch den konstruktiven Aufwand würde man spontan wohl richtig einschätzen – von den klanglichen Leistungen ganz zu schweigen: ein audiophiler Wolf im Schafspelz.

Vor mehr als 15 Jahren entdeckten ein Kollege und ich auf der alljährlichen Hifi-Messe in Wien das erste Produkt der damals noch unbekannten Firma LumenWhite, den Drei-Wege-Lautsprecher WhiteLight. Danach dauerte es nicht allzu lange, bis zwei der ersten Exemplare zum Test in meinem Hörraum standen. Und damit war es um mich geschehen: Ich wollte diese betörenden Erscheinungen nicht mehr missen und habe sie schließlich käuflich erworben. Zwar wurden die frühen Versionen noch gegen aktuelle Serienmodelle ausgetauscht und nach weiteren fünf Jahren wechselte ich von den White- zu den DiamondLight. Aber seit den schon erwähnten 15 Jahren findet bei mir zuhause weder audiophile Arbeit noch Genuss ohne LumenWhite statt. Sie können sich also vorstellen, dass mich allein schon die Nachricht von der Existenz eines LumenWhite Laufwerks unruhig machte. Also habe ich gleich mal ein Gerät zum Test bestellt.

Schlichte Eleganz: Die technischen Besonderheiten sieht man dieser Analog-Schönheit nicht an
Schlichte Eleganz: Die technischen Besonderheiten sieht man dieser Analog-Schönheit nicht an

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange das wirklich her ist – vielleicht drei bis vier Jahre –, gefühlt waren es mindesten acht. Aber so ein Mystere ist ein rares Gut: Die Fertigung kann man nicht mal so eben ausbauen, und in vorrangig fernöstlichen Gefilden gibt es jede Menge Nachfrage. Da wäre es für Hersteller und Vertrieb eher kontraproduktiv, hierzulande durch einen Test verstärkt Aufmerksamkeit auf das Laufwerk zu lenken. Inzwischen hat sich die Liefersituation soweit entspannt, dass ein Mystere bei mir schone einige Zeit seine Runden drehen kann. Und Gerhard Hirt, Ayon-Chef und Weltvertrieb von LumenWhite, versteckt sein Vorführmodell auch nicht länger, so dass man es während der High auch hören kann – oder aus Ihrer Sicht korrekter: konnte, denn dieser Artikel wurde zwar vor der Messe geschrieben, wird aber erst danach veröffentlicht.

Die Start- und Stopp-Tasten sind erst in Funktion, wenn die Steuerungselektronik einige Prüfroutinen abgearbeitet und der Kompressor den nötigen Druck aufgebaut hat
Die Start- und Stopp-Tasten sind erst in Funktion, wenn die Steuerungselektronik einige Prüfroutinen abgearbeitet und der Kompressor den nötigen Druck aufgebaut hat

Mit einem Mystere allein ist es nicht getan. Hartmut Roemer, der schon das Konzept der Lautsprecher erdacht und umgesetzt hat, hat natürlich auch konkrete Vorstellungen vom Umfeld, in dem sein Laufwerk optimal arbeitet. Noch gibt es keinen Tonarm, der seinen Anforderungen vollständig entspricht. In Sachen Energie-Transfer sei der Helius Omega sein momentaner Favorit. Dessen äußere Gestaltung harmoniert auch bestens mit der auf mich ungemein organisch wirkenden Form des Mystere-Tellers. Zwei unbekannte Komponenten bei einem Test sind mir aber eine zuviel und deswegen bestellte ich eine Basis für den Thales Simplicity. Unter den Spikes des Mystere mit ihren winzigen Diamant-Spitzen sollten idealerweise Shun Mook Pucks liegen. Als Plattengewicht empfiehlt Hartmut Roemer die Shun Mook LP Clamp, die aber nur in einer sehr begrenzten Anzahl gefertigt wird und daher nicht mal eben für einen Test verfügbar war. Als Ersatz ließ er einen vollständig drehsymmetrischen Körper aus verschiedenen Tonhölzern fertigen, dessen Durchmesser nach oben hin so abnimmt, dass der Körper außer der Kontaktfläche zur Platte keine gerade Seite aufweist, womit stehende Wellen im Inneren ausgeschlossen werden.


Der Teller aus „balanced-spectrum alloy“ weist zur Vermeidung von Resonanzen so gut wie keine parallelen Flächen auf
Der Teller aus „balanced-spectrum alloy“ weist zur Vermeidung von Resonanzen so gut wie keine parallelen Flächen auf

Das Prinzip sich verändernder Radien und Winkel zur Vermeidung von Resonanzen bildete natürlich auch die Grundlage für die Gestaltung der verschieden Baugruppen des Laufwerks. Augenfälligstes Beispiel hierfür ist die ausgesprochen handschmeichlerische Form des Plattentellers, bei dem fast keine parallelen Flächen zu finden sind. Als sehr zeitaufwendig erwies sich die Gestaltung des wechselbaren, hochglanzlackierten Holzrahmens. Hartmut Roemer merkte eher beiläufig an, dass er eine Vielzahl von Entwürfen benötigte, bis es ihm gelang, die technischen Erfordernisse mit einem ebenso zeitlosen wie harmonischen Erscheinungsbild zu verbinden. Ich finde, dass es sich wirklich gelohnt hat, diese Zeit zu investieren. Nach dem jahrelangen Umgang mit all den technisch wirkenden Plattenabspielmaschinen weckt der Mystere bei mir schon allein durch sein nahezu klassisch anmutendes, stimmiges Äußeres Begehrlichkeiten.

Der Teller des Mystere soll ein hohes Trägheitsmoment besitzen, wurde wie beschrieben durch die Formgebung resonanzoptimiert und aus einer Legierung gefertigt, die unter der Handelsmarke „balanced-spectrum alloy“ firmiert. So weit mir bekannt, besitzt diese Legierung einen sehr hohen Titananteil. Das Laufwerk ist mit einem Luftlager ausgestattet, das nach den in der Molekularmechanik-Forschung geltenden Standards für die technisch geringstmögliche Lagerreibung unter allen klimatischen Bedingungen konstruiert wurde. Der Teller ist völlig auf Luft gelagert und besitzt keinen mechanischen Kontakt zum Rest des Plattenspielers. Dadurch soll das Auslesen der in der Rille gespeicherten Informationen optimal gegen mechanische Umgebungseinflüsse und die Energieübertragung vom Gehäuse auf den Teller immunisiert werden. Die Zentrierung der Achse und auch die Exzentrität des Plattentellers wird mit kleiner als ein Mikron angegeben.

Der Subteller: Wie man sieht, hat die Achse keine direkte Verbindung zum Dorn für die Zentrierung der Schallplatte
Der Subteller: Wie man sieht, hat die Achse keine direkte Verbindung zum Dorn für die Zentrierung der Schallplatte

Lager und Motor entwickelte LumenWhite übrigens in Kooperation mit einem der führenden Universitäts-Forschungslabors. Der mehrpolige Motor soll ein hohes Drehmoment besitzen, keine magnetischen Streufelder generieren, Rastmoment-frei und in der Lage sein, Lasten bis 1,2 Tonnen zu drehen. Daher treten weder Bremseffekte noch Geschwindigkeitsschwankungen des Tellers beim Abtasten großer Modulationen auf. Dadurch erreicht der Mystere laut den Ausführungen seines Entwicklers beim Abtasten dynamischer Signale im Zeitbereich eine höhere Präzision als konventionelle Riemen-, Direkt- oder Reibradantriebe. Die programmierbare Logik-Laufwerkssteuerung arbeite mit „weichen“ Algorithmen, einer Auflösung von 16 Millionen pro Umdrehung und sei auf eine Drehzahlwelligkeit kleiner 0,08 eingestellt. Die „virtuelle-konstante-Gegenkraft“-Technik eliminiere das Überschwingen von Regelimpulsen, das bei alternativen Kontrollsystemen auftrete.

Die Aufnahme für die Tonarmbasis. In letzterer wird Metall mit einem speziellen Holz bedämpft
Die Aufnahme für die Tonarmbasis. In letzterer wird Metall mit einem speziellen Holz bedämpft

Zum System gehört ein eigenständiger Kompressor nach Laborstandard mit integriertem Luftfilter, -reservoir, -kühler und -entfeuchter. Das Gehäuse beherbergt auch die Logiksteuerung mit umfassenden Notlauf- und Schutzprogrammen. Zwei Displays geben Auskunft über den Luftdruck, den Betriebsstatus und die Temperatur der Luft für das Lager. Eine großzügige Überdimensionierung der für Dauerbetrieb ausgelegten Bauteile garantiert hohe Zuverlässigkeit und ein Minimum an Wartungsaufwand.


In seiner Broschüre zum Mystere betont Hartmut Roemer mehrfach, dass er bei seinem Laufwerk auf die sonst oft zu findenden Dämpfungsmaßnahmen und den Einsatz großer Masse verzichtet hat. Dadurch würde ein „Verschmieren“ im Zeitbereich durch Energiespeicher-Effekte genauso verhindert wie die Verschleierung des Obertonspektrums und der Verlust von für die Emotion entscheidenden feinstofflichen musikalischen Inhalten. Leider gibt es auch auf Nachfrage keine genaueren Materialangaben oder Konstruktionsdetails – im Gegenteil: Unser Fotograf wurde sogar gebeten, eine bestimmte Ansicht nicht explizit ins Bild zu rücken. Aber an die Tatsache, dass LumenWhite-Produkte viel stärker durch ihre Anmutung und ihre klanglichen Leistungen bedrucken als durch die Auskunftsfreude ihrer Schöpfer, konnte ich mich ja in den vergangenen 15 Jahren schon ein wenig gewöhnen.

Der Fuß des Mystere: eine Kombination aus Holz und Metall mit einer Spitze aus Diamant
Der Fuß des Mystere: eine Kombination aus Holz und Metall mit einer Spitze aus Diamant

Wenn Laufwerk und die Kompressor/Controller-Einheit erst einmal im Hörraum angekommen sind, ist der Aufbau des Mystere eine Kleinigkeit: Der etwa zwei Meter lange, direkt aus dem Plattenspieler herausführende Geflechtschlauch wird zum Kompressorgehäuse verlegt, mit dem der Luftschlauch und die beiden mächtigen Stecker mit den Kabeln für die Laufwerkssteuerung verbunden werden. Die Länge der Kabel legt nahe, Laufwerk und Kompressor-Einheit im selben Raum zu verwenden. Das ist akustisch auch kein Problem, denn der Kompressor arbeitet extrem leise, fast könnte man sagen: geräuschlos. Am Kompressor gibt es unter dem Netzschalter die übliche IEC-Netzbuchse. Der Standby-Schalter befindet sich am Laufwerk. Nach dem Einschalten dauert es wenig, bis der nötige Luftdruck aufgebaut ist, einige Prüfroutinen abgearbeitet sind und der Teller durch den Druck auf eine der beiden Tasten zur Geschwindigkeitswahl gestartet werden kann.

Wenn der Arm montiert ist, lässt sich LumenWhites Hightech-Maschine ebenso leicht bedienen wie etwa ein Thorens TD126. Nur eines nimmt der Mystere krumm: schüsselförmig gebogene Schallplatten. Die lassen sich mit dem Gewicht in der Mitte zumindest in einer Richtung nicht anpressen. Aber wem seine Analog-Liebhaberei die Investition in einen Mystere wert ist, der wird auch vor der Ausgabe für einen Plattenbügler nicht zu zurückschrecken, zumal man lange darüber diskutieren kann, wie sich die Materialspannungen im Vinyl klanglich auswirken, die beim kräftigen Andrücken welliger oder schüsselförmiger LPs mit Vorrichtungen wie beispielsweise der des LaGrange entstehen.

Das Laufwerk von unten: Die dreiarmige Struktur besteht wie der Plattenspieler aus „balanced-spectrum alloy“, einer Legierung mit hohem Titananteil
Das Laufwerk von unten: Die dreiarmige Struktur besteht wie der Plattenspieler aus „balanced-spectrum alloy“, einer Legierung mit hohem Titananteil

Schon beim Warmspielen des Lyra Etna war mir bei Art Farmer und Jim Halls Big Blues aufgefallen, dass die Kombination aus Mystere, Thales und Etna ganz besondere grob- und feindynamische Fähigkeiten entwickelt und immer mal wieder Transienten mit nie zuvor gehörter Intensität rüberbringt. Nach dem Wechsel auf das Lyra Olympos waren diese besonderen „Energieleistungen“ dann immer noch zu vernehmen. Nach der Beschäftigung mit der technischen Beschreibung des Mystere würde ich mich fast trauen, das enorme Drehmoment des Spezialmotors für diese klangliche Phänomen verantwortlich zu machen. Andererseits hatte ich mir schon vor Jahren vorgenommen, technische Besonderheiten einer Komponente nicht mehr klanglichen Eindrücken zuzuordnen. Denn glücklicherweise funktioniert weder die Musikreproduktion noch die Wahrnehmung von Musik monokausal. Also formuliere ich es lieber von irgendwelchen Konstruktionsmerkmalen unabhängig: Dem Mystere gelingt es, selbst wohlvertraute Stücke durch dynamische – und rhythmische – Akzente spannender wiederzugeben als die allermeisten mir bekannten Laufwerke. Ob dies am überaus kräftigen Motor oder vielleicht an der größtmöglichen Freiheit von Resonanzen und einem daher tiefschwarzen Hintergrund liegt, vor dem die Klänge entstehen, lasse ich mal dahingestellt.


Diese Plattenauflage aus ausgesuchten Tonhölzern gehört nicht zum Lieferumfang, folgt aber denselben Konstruktionsprinzipien wie das Laufwerk
Diese Plattenauflage aus ausgesuchten Tonhölzern gehört nicht zum Lieferumfang, folgt aber denselben Konstruktionsprinzipien wie das Laufwerk

So sehr ich mich für Dynamik und Rhythmik begeistern kann, eine so untergeordnete Rolle spielen diese Einzeldisziplinen bei der Bewertung des Mystere. Mir sind sie – wie gesagt – beim Test des Lyra Etna aufgefallen und deshalb habe ich dieselbe Scheiben dann nochmal mit dem Olympos gehört. Aber da ging es mir vor allem um die Leistungen der Tonabnehmer. Mit dem Mystere hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon einige Erfahrungen sammeln dürfen: Beim ersten Kontakt erweist er sich als völlig unspektakulär. Wenn man beispielsweise dasselbe Stück auf einem anderen High-End-Laufwerk gehört hat und dann Arm und System auf dem Mystere installiert, merkt man zwar sofort, dass der Mystere alles richtig macht und sich nicht den geringsten Fehler leistet. Aber man wohnt keiner Sensation bei: Kein Frequenzbereich, keine Einzeldisziplin zieht die Aufmerksamkeit des Hörers plötzlich stärker auf sich. Hört man aber länger, merkt man zuerst unterschwellig und mit zu zunehmender Zeit immer bewusster, auf welch hohem Niveau der Mystere agiert. Er bringt in allen Disziplinen Spitzenleistungen, die sich nicht selten bei anderen sehr guten Laufwerken gegenseitig im Weg stehen. Der Mystere verbindet beispielsweise einen fantastischen Detailreichtum und beste Durchzeichnung mit einem ganzheitlichen, emotionalen musikalischen Fluss. Er verbindet auch locker Bass-Druck mit leichtfüßiger Spielfreude, während ansonsten ein satter Tieftonbereich leicht zu einer gewissen Behäbigkeit führt. Die überragenden Leistungen in puncto Dynamik und Rhythmik, die mir sbei der Fokussierung auf die Tonabnehmer aufgefallen und in Erinnerung geblieben sind, stehen letztlich nur als pars pro toto. Konzentriert man sich etwa auf die Raumdarstellung, fallen einem schnell mal hier eine etwas luftigere Darstellung, dort ein etwas größerer Raum und da eine etwas tiefere Bühne auf. Aber wie gesagt, man muss sich auf diese Aspekte konzentrieren, um sie für die Bewertung aus dem Ganzen herauszulösen. Der Mystere zwingt einen fast dazu, die Musik als Einheit auf sich wirken zu lassen und sie nicht in ihre Bestandteile zu zerlegen.

Erst der Kompressor inklusive Motorsteuerung lässt erahnen, welch technischer Aufwand beim Mystere betrieben wurden
Erst der Kompressor inklusive Motorsteuerung lässt erahnen, welch technischer Aufwand beim Mystere betrieben wurden

Ganz besonders trägt dazu bei, dass der Mystere über eine Eigenschaft verfügt, die ich ansonsten nur beim großen Continuum, dem Air Force One und etwas weniger stark ausgeprägt auch beim Bergmann Sleipner entdecken konnte: Er fügt der Wiedergabe so gut wie keine mechanischen Artefakte hinzu. Anders ausgedrückt, wenn sich mal den Luxus gönnt und eine Lackfolie auflegt, kommt der Klang einem Mastertape noch einmal ein gutes Stückchen näher, als das beispielsweise bei sehr guten Masselaufwerken der Fall ist.

Die Anzeige links informiert über den Druck, die rechte über den Betriebszustand, die Software-Version und während des Abspielvorgangs über die Temperatur der ins Lager gedrückten Luft. Darüber die Anschlüsse für das Laufwerk
Die Anzeige links informiert über den Druck, die rechte über den Betriebszustand, die Software-Version und während des Abspielvorgangs über die Temperatur der ins Lager gedrückten Luft. Darüber die Anschlüsse für das Laufwerk


Wenn ich in letzter Zeit bei Tests Keith Jarretts Köln Concert verwendet habe, war das – ich gestehe – aus Bequemlichkeitsgründen immer die 96-Kilohertz-Version aus dem Computer. Da mich die Improvisationen nach wie vor in ihren Bann ziehen und ich mit keiner Testscheibe, die über Teilaspekte der klanglichen Leistung einer Analog-Komponente Aufschluss gibt, mehr nach Stärken und Schwächen des Mystere in Einzeldisziplinen suchen muss, habe ich kurz bevor sich das Laufwerk auf den Weg ins Fotostudio machen sollte, noch einmal die erste LP des weißen Doppelalbums gehört: Ich will jetzt nicht wieder die alte Analog/Digital-Diskussion aufwärmen, aber so geschmeidig fließend und dabei fast vor Energie berstend, so emotional ansprechend kann man diese fantastische Musik aus dem Computer einfach nicht genießen. Und auch mit mehr als mindestens 99,9 Prozent aller Analog-Laufwerke erreicht Keith Jarretts Meisterwerk nicht diese Intensität. Wenn Sie den Mystere mit einer seiner Qualität zumindest in weiten Teilen entsprechenden Arm/System-Kombination lediglich einmal kurz hören, besteht keine große Gefahr. Sobald Sie jedoch auch nur ein paar Stunden mit ihm verbringen, werden Sie ihm – wie ich – unrettbar verfallen.

Der Blick ins Innere des nahezu lautlosen Kompressors
Der Blick ins Innere des nahezu lautlosen Kompressors

STATEMENT

Der Mystere ist ein analoger Traum: Klang, Technik und Design gehen hier eine nahezu perfekte Symbiose ein. Er reproduziert Musik stimmig, vollständig und fast ohne mechanische Artefakte, so dass man sich unweigerlich an ein Mastertape erinnert fühlt. Ähnliches habe ich zuvor nur vom Continuum und vom Air Force One gehört, aber das ist so lange her, dass es mir unmöglich ist, eine Reihenfolge für die drei festzulegen: Der Mystere ist eines der drei besten Laufwerke, die ich je genießen durfte. Und von diesen dreien der optisch ansprechendste.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon, Einstein The Poweramp
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE
Kabel Precision Interface Technology, Göbel Lacorde Statement, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs AHP Sicherungen
Herstellerangaben
LumenWhite Mystere
Laufwerk  
Geschwindigkeiten 33⅓, 45 Umdrehungen pro Minute (78 und andere auf Anfrage)
Ausführungen Ebenholz, Palisander oder Rosenholz (andere Hölzer und schwarzer Klavierlack auf Anfrage)
Maße (B/T/H) 50/40/17cm
Gesamtgewicht 45kg
Kompressor  
Maße (B/T/H) 40/54/45cm
Versorgungskabel 2m
Gewicht 45kg
Preis 62500 Euro
Web www.lumenwhite.com

Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn
Telefon +43 3124 24954
E-Mail ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com

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Mittwoch, 25 Mai 2005 02:00

Ayon Audio

Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn
Telefon +43 3124 24954
E-Mail ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com

Heute ist der letzte Tag der Highend 2015 und da gibt es noch einige wichtige Aussteller zu besuchen und interessante Geräte aufzustöbern.

In den letzten Stunden der Messe erreichten die Gespräche auch ein neues Niveau. So unterhielt ich mich mit einem namhafter Hersteller hochwertiger Vinyl-Dreher – er posiert auf einem der Fotos mit dem Plattenteller seines Spyder –, ob es nicht wegen unseres fortschreitenden Alters sinnvoll sei, neben dem objektiven, gemessenen auch das gefühlte Gewicht beispielsweise eines Plattentellers anzugeben. Bei Temperaturen ist dies inzwischen ja gebräuchlich – was meinen Sie?

 

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Dem Motto, das meine Kollegen mit „variatio delectat“ für unsere diesjährige Berichterstattung geprägt haben, schließe ich mich gerne mit einigen Impressionen aus Halle 1 und Halle 2 an.

 

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Dass die High End in diesem Jahr um nochmals etwa zehn Prozent größer war, spiegelt sich nicht nur in unserer Berichterstattung wider. Dirk Sommer erhielt heute eine Mail von Heinrich Schläfer vom Avitech Vertrieb. Mit ihm verbindet Dirk Sommer auch wegen seiner Vinyl-Produktionen unter seinem Label sommelier du son eine freundschaftliche Beziehung. Auf Messen fasziniert Heinrich Schläfer durch seine Künste als Barista und seine köstlichen Kaffee-Variationen, die er aus seiner beeindruckenden High End Espressomaschine zaubert. Er zog folgende Messebilanz: 24kg Kaffee (Mokito Oro), 126 Liter(!) Milch. Wir haben circa 2000 Tassen durchgejagt.

 

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Heute habe ich nach einigen Stunden auf der HIGH END 2015 die weniger betriebsame Atmosphäre auf der hifideluxe 2015 gesucht und war angetan von dem Angebot der Aussteller dort.

Auch wenn sehr viel Gigantisches gezeigt wurde, war die Show hier doch wesentlich interessanter als bei meinem letzten Besuch im Marriott Hotel, dem Austragungsort der hifideluxe, vor ein paar Jahren. Mit dem Shuttle war der Weg vom MOC zur alternativen kleinen Veranstaltung und zurück recht komfortabel und schnell. Zuerst aber noch einige Leckerbissen von der HIGH END 2015:

 

 

Die folgenden Fotos hat Helmut Baumgartner auf der hifideluxe 2015 gemacht.

 

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Mein Kollege Jürgen Saile brachte es bei seinem Messerundgang auf den Punkt: variatio delectat. Für alle, die nicht in den „Genuss“ von Lateinunterricht gekommen sind: Das heißt so in etwa, man möge sich an der Vielfalt (unserer Berichterstattung) erfreuen.

Während Jürgen seiner Lieblingsbeschäftigung mit vielen Röhrengeräten frönte, mag ich es besonders, wenn Form und Funktion bei High End Geräten im Einklang sind. Ohnehin war auf der diesjährigen HIGH END zu beobachten, dass viele Hersteller zunehmend Wert auf die Wohnraumtauglichkeit und das Design der angebotenen Komponenten legen. Ein Trend zu „Convenience“, also zu immer mehr Bequemlichkeit, in der Bedienung geht damit einher. Während die männliche Variante der Species homo sapiens sich wohl in der Mehrzahl noch für Größe und schiere Masse begeistert, hat ein Großteil der Industrie erkannt, dass wir Männer meist nicht mehr alleine in unseren Höhlen wohnen. Der Akzeptanz unseres meist kostspieligen Hobbys und dem häuslichen Frieden kann das nur gut tun…

 

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Heute können Sie Jürgen Saile auf seinem Rundgang über High End begleiten. Variatio delectat: Statt auf eine Fülle von Bildern – von denen es immer noch genug gibt – setzt der Kollege auf das geschriebene Wort.

Drei Dinge sind mir beim diesjährige Rundgang aufgefallen, zum einen: Bei den exklusiven Komponenten wird immer mehr Silber eingesetzt, sei es in Weichenbauteilen bei Lautsprechern, sei es bei den Wicklungen der Ausgangstransformatoren bei Röhrengeräten. Ob da bald der Preis im Silberhandel steigt? Zum anderen befassen sich immer mehr Anbieter mit Raumakustik und versuchen, die doch eher mäßigen akustischen Vorraussetzungen in den Griff zu bekommen. Mit unterschiedlichem Erfolg. Eine endgültige Beurteilung, wie das Gebotene nun klingt, ist unter Messebedingungen deshalb auch nicht möglich. Allerdings haben alle Anbieter ähnliche Bedingungen. Auch ist mir auch aufgefallen, dass der Klang mitunter stark von dem Tag abhing, an dem man gehört hatte. Oder anders ausgedrückt, wie viel Zeit dem Hersteller verblieben war, die Anlage zu optimieren. Und drittens war zu sehen, dass immer mehr Aussteller ausschließlich digital vorführen und das teilweise mit hervorragenden Ergebnissen.

Yamamura Crawley stellte ein gefaltetes Zwei-Wege-Horn mit den legendären japanischen ALE Treibern von Altmeister Endo aus. Wenn das Ding aus Indien käme, könnte man es glatt als Kamasutra-Horn durchgehen lassen. Das Bass-Mittelton-Horn kommt auf eine Länge von circa sechs Metern, wäre also im ungefalteten Zustand nur schwer in der Wohnung unterzubringen. Die Frage ist dabei natürlich, wie es mit der Phasenlage aussieht, bei den unterschiedlichen Laufzeiten zwischen Horn und Hochtöner. Konnte man leider nicht hören.

Das Horn in seiner ganzen Pracht. Zu hören gab es allerdings nur die kleinen schwarzen Raketen
Das Horn in seiner ganzen Pracht. Zu hören gab es allerdings nur die kleinen schwarzen Raketen

Hier der 1.5“-Alnico-Treiber für das Horn, es gibt sogar noch größere Treiber für Basshörner, die dann 100kg auf die Waage bringen
Hier der 1.5“-Alnico-Treiber für das Horn, es gibt sogar noch größere Treiber für Basshörner, die dann 100kg auf die Waage bringen

Der Riesenmagnet muss lediglich eine kleine Hochtonmembran antreiben. Überdimensioniert? Man konnte es leider nicht hören
Der Riesenmagnet muss lediglich eine kleine Hochtonmembran antreiben. Überdimensioniert? Man konnte es leider nicht hören


Am Stand von Ayon Audio gab es die neue Lumen WhiteLight Anniversary zu hören. Ebenfalls wurde der luftgelagerte LumenWhite Plattenspieler vorgestellt, demnächst auch in Hifistatement. Angetrieben wurde die Lumen von einem Paar Crossfire Endstufen, die im Single-Ended-Modus 35 Watt mit der eigenen AA82B Triode zur Verfügung stellen. Die restlichen Komponenten kamen alle aus der exklusivsten Reihe von Ayon, also Spheris III Linestufe, dito Spheris Phono sowie S5 Server und CDT Laufwerk. Die Präsentation bot einen moderneren Sound und könnte damit auch jüngere Hörer ansprechen. Klavieranschläge kamen sehr samtig, wie sie übrigens auch in Natura sind, zumindest wenn einer Klavier spielen kann. Alles mit gutem Drive. Der Bass war mir etwas zu viel, das liegt aber eher an den räumlichen Gegebenheiten, denn die Komponenten, die mir zum Test zur Verfügung standen spielten völlig neutral.

Ayon hat hier alles aufgebaut, was gut und teuer ist. Einschließlich des neuen Laufwerks von Lumen White mit luftgelagertem Teller.
Ayon hat hier alles aufgebaut, was gut und teuer ist. Einschließlich des neuen Laufwerks von Lumen White mit luftgelagertem Teller.

Die neue Version des Lumen White Lautsprechers war ebenfalls zu hören. Hier kommen Keramikchassis zum Einsatz, die nach Vorgaben von Lumen White gefertigt werden. Ein Diamant-Hochtöner wäre ebenfalls erhältlich
Die neue Version des Lumen White Lautsprechers war ebenfalls zu hören. Hier kommen Keramikchassis zum Einsatz, die nach Vorgaben von Lumen White gefertigt werden. Ein Diamant-Hochtöner wäre ebenfalls erhältlich

Als Endstufe durfte die Crossfire mitspielen, hier mit der größten AA82B Triode im Single Ended Betrieb. Die Röhre stammt aus eigener Fertigung
Als Endstufe durfte die Crossfire mitspielen, hier mit der größten AA82B Triode im Single Ended Betrieb. Die Röhre stammt aus eigener Fertigung


Am Stand von Swisscables gab es natürlich nichts zu hören, sondern die gesamte Palette der Kabelprodukte konnte angefasst werden. Auch das exzellente, neue Reference Plus Netzkabel. Als Prototyp wurde eine Art Netzverteiler vorgestellt, der mit Hilfe eines speziellen 1:1-Übertragers den Störungen aus dem Netz den Garaus machen soll. Wenn das Ding so gut funktioniert wie die Netzkabel, könnte es ein Hit werden. Sollte ab Herbst diesen Jahres verfügbar sein.

Das Foto zeigt nur einen Teil des Kabelsortiments.
Das Foto zeigt nur einen Teil des Kabelsortiments.

Neu im Programm sind diese kleinen Helferlein, mit denen Geräteresonanzen gedämpft werden sollen
Neu im Programm sind diese kleinen Helferlein, mit denen Geräteresonanzen gedämpft werden sollen

Hochinteressant hier der Prototyp eines Netzverteilers, mit dem Störungen aus dem Netz vermindert werden können. Ohne Filter. Zukünftig wird es das Gerät natürlich auch mit Schukodosen geben. Das abgebildete Gerät wird einen Trafo mit 2600 VA bekommen, sollte also auch für den größten Teil der Endstufen geeignet sein. Eine kleinere Variante wird ebenfalls verfügbar sein
Hochinteressant hier der Prototyp eines Netzverteilers, mit dem Störungen aus dem Netz vermindert werden können. Ohne Filter. Zukünftig wird es das Gerät natürlich auch mit Schukodosen geben. Das abgebildete Gerät wird einen Trafo mit 2600 VA bekommen, sollte also auch für den größten Teil der Endstufen geeignet sein. Eine kleinere Variante wird ebenfalls verfügbar sein


Bei Cessaro gab es die neue Version des Beta Hornlautsprechers zu hören. Bei diesem Modell sind sämtliche Hörner aus dem neuen Verbundmaterial gefertigt, mit dem die Resonanzen im Horn nochmals verringert werden sollen. Zudem liegt am Boden, irgendwie nicht gleich erkennbar, ein riesiges Basshorn von 4,2 Meter Länge. Einen größeren Raum sollte man dafür schon zur Verfügung haben. Neu war aber auch eine komplett eigene Verstärkerlinie, an der der Entwickler, Ralph Krebs, schon seit längerer Zeit arbeitet. Auch hier sind die Trafos mit Silberdraht gewickelt, zudem besteht das Kernmaterial der Transformatoren aus nanokristallinem Metall, das eine hohe Permeabilität und Flussdichte ermöglicht. Die Endstufe ist mit zwei GE211 Endröhren in PSE Schaltung aufgebaut, zudem sind noch zwei Original WE 437A Trioden mit von der Partie. Woher Krebs diese doch sehr seltenen Exemplare her hat? Als Plattenspieler diente der bewährte tw acoustic Raven Black Night. Dynamisch lässt die Kombi jedenfalls nichts anbrennen, alles andere wäre auch rufschädigend. Es wurden natürlich sehr viele Titel gespielt, bei denen diese Stärken so richtig zum Vorschein kamen. Allerdings kam auch die alte Elvis Nummer „Fever“ sehr gut rüber. Nur Bass, Congas und eben Elvis. Dies ist einer der Scheiben, bei der sich sehr schnell die Spreu vom Weizen trennt.

Bei dem Modell Beta sind mittlerweile sämtliche Hörner aus dem neuen Verbundmaterial gefertigt. Trotz 4,2 Meter Breite verschwindet der Subwoofer optisch. Cessaro Lautsprecher sind übrigens in Hongkong der Renner
Bei dem Modell Beta sind mittlerweile sämtliche Hörner aus dem neuen Verbundmaterial gefertigt. Trotz 4,2 Meter Breite verschwindet der Subwoofer optisch. Cessaro Lautsprecher sind übrigens in Hongkong der Renner

Optisch zum Verwechseln ähnlich mit der Kondo Kagura: die neue Endstufe aus dem Hause Cessaro. Bis auf die 211 Endröhren ist allerdings nicht mehr viel gemeinsam.
Optisch zum Verwechseln ähnlich mit der Kondo Kagura: die neue Endstufe aus dem Hause Cessaro. Bis auf die 211 Endröhren ist allerdings nicht mehr viel gemeinsam.

Eine neue Cessaro-Vorstufe wurde ebenfalls vorgestellt. Näheres war noch nicht zu erfahren.
Eine neue Cessaro-Vorstufe wurde ebenfalls vorgestellt. Näheres war noch nicht zu erfahren.


Bei Acousticplan gab es leider nichts zu hören, aber einige Neuigkeiten zu sehen, zum Beispiel den Vollverstärker Aruna, angelehnt an den legendären Western Electric 91A Kinoverstärker. Also mit einer 300B als Ausgangsröhre und einer 310 Pentode als Treiberröhre. Diese auch – wie beim Original – als Pentode geschaltet. Damit der Preis nicht durch die Decke schießt, stammen beide Röhren aus neuer Fertigung. Ebenfalls vorgestellt wurde ein Nachbau des Western Electric 46C Kinoverstärkers, der allerdings mit Originalröhren bestückt war und deshalb nicht in Serie gehen kann, sondern nur auf Anfrage gefertigt wird. Er unterscheidet sich auch optisch durch das schwarze Gehäuse von den Seriengeräten. Jedenfalls wird es zukünftig einen Bericht über das Modell Aruna in Hifistatement geben. Für Leute, die mehr Leistung benötigen, hat Claus Jäckle zusätzlich einen Vollverstärker mit 6L6 Röhren in Push-Pull Anordnung entwickelt.

Der neue Vollverstärker Aruna baut auf einer Schaltung von Western Electric auf. Links der bewährte CD-Spieler
Der neue Vollverstärker Aruna baut auf einer Schaltung von Western Electric auf. Links der bewährte CD-Spieler

Ebenfalls neu ist ein Vollverstärker mit der 6L6 Beam Power Tetrode in Push-Pull Schaltung. Eingesetzt wurden NOS Typen von Sylvania
Ebenfalls neu ist ein Vollverstärker mit der 6L6 Beam Power Tetrode in Push-Pull Schaltung. Eingesetzt wurden NOS Typen von Sylvania

Schon optisch unterscheidet sich das Modell C46 von den übrigen Modellen. Hier wurden Röhren-Raritäten verbaut, wie beispielsweise die direkt geheizten 205D Trioden im Vordergrund. Bei den Globe-Typen links hinten handelt es sich um WE 281A Tetroden aus den 30er Jahren
Schon optisch unterscheidet sich das Modell C46 von den übrigen Modellen. Hier wurden Röhren-Raritäten verbaut, wie beispielsweise die direkt geheizten 205D Trioden im Vordergrund. Bei den Globe-Typen links hinten handelt es sich um WE 281A Tetroden aus den 30er Jahren


Kaiser Acoustics hat dieses Jahr sämtliche Register gezogen, um einfach einmal zu schauen, was alles geht! Zunächst wurde der Lautsprecher Kawero Classic mit einer externen Frequenzweiche ausgestattet, die durchweg mit Duelund Silberfolienbauteilen versehen ist. Die Frequenzweiche ist ja eines der klangentscheidenden Bauteile. Bei der Classic handelt es sich um ein drei Wege System, mit rückseitig abstrahlendem Bass. Angesteuert wird der Lautsprecher von vier Engstroem & Engstroem The Lars II Röhrenverstärkern im Biampingbetrieb. Die Lars II liefert 36Watt Ausgangsleistung und ist symmetrisch ausgelegt. Angesteuert werden die Verstärker von einer Vorstufe namens The Monica aus dem gleichen Hause. Wer ist eigentlich Monica? Bis auf den Phonozweig arbeitet die Vorstufe ebenfalls im symmetrischen Modus. Gesteuert wird Monica über ein APP auf dem iPAD. Die Verarbeitung digitaler Bits übernimmt das Flaggschiff aus dem Hause totaldac. Der D1-twelve Server arbeitet mit kanalgetrennten Wandlern, in denen 6(!) diskrete R2R-Widerstandsbrücken verbaut sind. Insgesamt 400 Vishay-Folien-Widerstände pro Kanal. Analog darf natürlich auch nicht fehlen, diesen Part übernimmt der Kronos Sparta Plattenspieler. Die Anlage spielte enorm stimmig, unabhängig vom ausgewählten Musikprogramm. Bis auf den etwas vorlauten Bass am ersten Tag, konnte man keinerlei Schwächen ausmachen. Gehörte zum Besten, was die Show zu bieten hatte.

Die Kawero Classic mit externer Frequenzweiche ist wieder ein Demonstrationsobjekt für perfekte Schreinerarbeit. Die riesige Bassspule vorne auf der Weiche ist eine Sonderanfertigung für Kaiser
Die Kawero Classic mit externer Frequenzweiche ist wieder ein Demonstrationsobjekt für perfekte Schreinerarbeit. Die riesige Bassspule vorne auf der Weiche ist eine Sonderanfertigung für Kaiser

Die Weiche ist für Biamping Betrieb ausgelegt. Gut erkennbar auch die Duelund Bauteile, Kondensatoren und Spulen kann man optisch nicht unterscheiden
Die Weiche ist für Biamping Betrieb ausgelegt. Gut erkennbar auch die Duelund Bauteile, Kondensatoren und Spulen kann man optisch nicht unterscheiden

Die beiden Endstufen von Engstroem & Engstroem liefern 36 Watt Ausgangsleistung. Für die Kawero völlig ausreichend.
Die beiden Endstufen von Engstroem & Engstroem liefern 36 Watt Ausgangsleistung. Für die Kawero völlig ausreichend.

Bei der Vorstufe Monica ist die Lautstärkeregelung am Netzteil oben links angebracht. Der eigentliche Verstärker steht unter dem Plattenspieler
Bei der Vorstufe Monica ist die Lautstärkeregelung am Netzteil oben links angebracht. Der eigentliche Verstärker steht unter dem Plattenspieler

Kaiser hat sehr viel für eine perfekte Raumakustik getan, hier ein Spline Diffusor
Kaiser hat sehr viel für eine perfekte Raumakustik getan, hier ein Spline Diffusor


Der dänische Hersteller Duelund baut Widerstände, Kondensatoren und Spulen, die an Klangqualität kaum zu überbieten sind. Hersteller wie Kaiser oder Tidal setzen hier auch die extrem teuren Bauteile aus Silbermaterial ein. Der Chef der Firma, Frederik Carøe, hat nun einen kostengünstigeren Kondensator entwickelt, der mit einer Kombination aus Kupfer- und Silberfolien aufgebaut ist. Zudem gibt es einen kleinen Shuntkondensator, der parallel über den herkömmlichen Kondensator geschaltet wird und somit den Klang verbessern kann.

Frederik Carøe erklärt die neuen Bauteile. Duelund liefert auch exzellente Spulen, was anscheinend nicht so bekannt ist
Frederik Carøe erklärt die neuen Bauteile. Duelund liefert auch exzellente Spulen, was anscheinend nicht so bekannt ist

Dies sind die kleinen Silberfolien-Shunt Kondensatoren, die parallel zu dem vorhandenen Hochtonkondensator geschaltet werden können, ohne dass sich dessen Kapazität signifikant verändert. Trotzdem können diese Winzlinge den Klang stark beeinflussen
Dies sind die kleinen Silberfolien-Shunt Kondensatoren, die parallel zu dem vorhandenen Hochtonkondensator geschaltet werden können, ohne dass sich dessen Kapazität signifikant verändert. Trotzdem können diese Winzlinge den Klang stark beeinflussen

Links ein Kondensator, bestehend aus Silber- und Kupferfolie, ein Novum weltweit. Rechts ein Ölpapierkondensator, gedacht für den Einsatz in einer Frequenzweiche
Links ein Kondensator, bestehend aus Silber- und Kupferfolie, ein Novum weltweit. Rechts ein Ölpapierkondensator, gedacht für den Einsatz in einer Frequenzweiche


Tidal hat mit dem Lautsprechermodell Akira vorgeführt, auch hier wurden nur Bauteile von Duelund in Silberausführung eingesetzt. Neu war ebenfalls der Top of the Line DA-Wandler Camira, der einen Non-Oversampling-Ladder-DAC benutzt. Erinnert mich irgendwie an totaldac oder MSB. Als Endstufe diente der große Assoluta Monoblock. Vorgeführt wurde nur digital, deshalb kam bei der Vorstufe Presencio nur die Lineverstärkung zum Einsatz. Der Bass war etwas zu laut, was aber auch an dem Raum liegen kann. Grundsätzlich klang es am zweiten Tag offener, allerdings hatte mir die Vorführung das Jahr zuvor wesentlich besser gefallen. Der Harry-Pearson.Klassiker „Look of Love“ klang etwas belanglos, was die Musik allerdings auch ist. Bei dem Bert Kämpfert Titel „Swingin’ Safari“ fehlte mir ein bisschen der Drive. Ein anderer Titel mit einer Akustikgitarre dagegen klang sehr natürlich.

Wie letztes Jahr war die Vorführung von Tidal sehr gut besucht. Vorgeführt wurde ausschließlich digital
Wie letztes Jahr war die Vorführung von Tidal sehr gut besucht. Vorgeführt wurde ausschließlich digital

Die Ausgangsleistung der Endstufen von über 400 Watt sollte für jede Situation ausreichen
Die Ausgangsleistung der Endstufen von über 400 Watt sollte für jede Situation ausreichen


Eine Weltneuheit gab es bei Thomas Mayer zu sehen: eine 300B aus dem Hause Elrog. Nun hat der ehemalige Mitarbeiter des legendären Telefunkenwerks nicht einfach eine 300B kopiert, sondern setzt hier Thoriumkathoden ein, wie bei einer 211. Die Spezifikationen sind allerdings gleich geblieben, so dass die Röhre problemlos gegen eine reguläre 300B getauscht werden kann. Als Vorstufe diente die bewährte 10Y, den Phonopart übernahm ein Verstärker mit der legendären Telefunken Triode EC8020. Vorgeführt wurde mit dem von Langa Lautsprecher Swing, bei dem neu überarbeitete Treiber eingesetzt wurden. Sie besitzen nun ein tieferes Magnetfeld, die unterhängige Spule ist geblieben. Das Design ist irgendwie pfiffig, als Open Baffle konzipiert. Die Vorführung wich stark von den sonst oftmals gebotenen hohen Lautstärken ab. Dass man damit auch sehr gut Musik hören kann, konnte man hier erleben. Wenig spektakulärer Klang, aber sehr natürlich. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Komponenten hier auf der Messe nur einen Bruchteil dessen liefern, wozu sie eigentlich fähig sind.

Die neuen Tieftöner im Modell Swing haben eine niedrigere Resonanzfrequenz, so dass der Frequenzbereich –trotz Open Baffle Prinzips – weiter herunter reicht. Neu sind ebenfalls die geregelten Netzteile für die Stromversorgung der Feldspulen
Die neuen Tieftöner im Modell Swing haben eine niedrigere Resonanzfrequenz, so dass der Frequenzbereich –trotz Open Baffle Prinzips – weiter herunter reicht. Neu sind ebenfalls die geregelten Netzteile für die Stromversorgung der Feldspulen

Sauberer Aufbau, auch im Verborgenen. Die quadratische Metallplatte ist integraler Bestandteil der Chassis
Sauberer Aufbau, auch im Verborgenen. Die quadratische Metallplatte ist integraler Bestandteil der Chassis

Für die neue ELROG 300B gibt es auch eine Stereo Endstufe aus dem Hause Mayer. Wie üblich mit getrenntem Netzteil und Röhren Gleichrichtung
Für die neue ELROG 300B gibt es auch eine Stereo Endstufe aus dem Hause Mayer. Wie üblich mit getrenntem Netzteil und Röhren Gleichrichtung

Die bewährte Linestufe 10Y mit induktiver Lautstärkeregelung
Die bewährte Linestufe 10Y mit induktiver Lautstärkeregelung

Die Phonoverstärkung übernimmt ein Verstärker mit der berühmten Telefunken EC8020 Triode. Diese Triode ist ein Meisterwerk an Präzisionsfertigung, mit sehr langen Standzeiten. Leider sehr rar
Die Phonoverstärkung übernimmt ein Verstärker mit der berühmten Telefunken EC8020 Triode. Diese Triode ist ein Meisterwerk an Präzisionsfertigung, mit sehr langen Standzeiten. Leider sehr rar


Nun kommen wir zur Swiss Connection, schweizer kühle Bergluft inklusive. Damit war die Klimatisierung gemeint, die den Raum auf winterliche Temperaturen herunterkühlte. Zu hören gab es einen Lautsprecher der Firma Stenheim, hier das Referenz Modell, tja Stenheim Reference, bestehend aus zwei aktiven Basssäulen mit sechs 30-Zentimeter-Bässen pro Seite und dreimal 1200 Watt Verstärkerleistung pro Kanal. Weitere Fragen? Bei den Mittel-Hochtonsäulen gleicher Größe sind die Chassis in einer d’Appolito Konfiguration angeordnet, der mittlere Teil kann motorgesteuert auf den Hörer ausgerichtet werden, um die Fokussierung zu verbessern. Per Fernbedienung... Der Plattenspieler, Phonoverstärker, passive Lautstärkeregelung sowie die Frequenzweiche wurde von einem Bekannten, Audio Consulting, beigesteuert. Die restliche Elektronik kam von CH Precision. Die Anlage spielte sehr dynamisch, was eine Platte mit einem Schlagzeugsolo eindrücklich zeigen konnte. Auch bei großorchestralen Einspielungen wie einem Titel im Stile von Rimsky-Korsakov España ging der Kombi erwartungsgemäß nicht der Dampf aus. Sehr relaxed war dagegen eine Platte mit Oscar Peterson und Ben Webster am Saxophon. Trotzdem wäre interessant zu hören gewesen, wie der Lautsprecher mit Endstufen von Audio Consulting klingt.

Hier ist noch nicht der gesamte Aufbau zu sehen, der Analogteil ging nicht mehr auf das Photo. Jedenfalls sollte man für diesen Lautsprecher einen adäquaten Wohnraum zur Verfügung haben
Hier ist noch nicht der gesamte Aufbau zu sehen, der Analogteil ging nicht mehr auf das Photo. Jedenfalls sollte man für diesen Lautsprecher einen adäquaten Wohnraum zur Verfügung haben

Audio Consulting stellte den Phonoverstärker zur Verfügung. Er hört auf den Namen Meteor Silver Rock Toroidal Phono Amplifier. Die ovale Bauform soll dem Luftschall weniger Angriffsfläche bieten. Ein Stromkabel sucht man hier vergeblich, der Verstärker arbeitet mit Akkus
Audio Consulting stellte den Phonoverstärker zur Verfügung. Er hört auf den Namen Meteor Silver Rock Toroidal Phono Amplifier. Die ovale Bauform soll dem Luftschall weniger Angriffsfläche bieten. Ein Stromkabel sucht man hier vergeblich, der Verstärker arbeitet mit Akkus

In der gleichen Bauform auch die passive Lautstärkeregelung
In der gleichen Bauform auch die passive Lautstärkeregelung

Der Plattenspieler ausnahmsweise einmal nicht oval. Hier handelt es sich um das kleine Modell von Audio Consulting
Der Plattenspieler ausnahmsweise einmal nicht oval. Hier handelt es sich um das kleine Modell von Audio Consulting

Angefeuert wurden Vollbereichssäulen mit Elektronik von CH Precision. Unten die Stereoendstufe, oben die aktive Frequenzweiche dazu.
Angefeuert wurden Vollbereichssäulen mit Elektronik von CH Precision. Unten die Stereoendstufe, oben die aktive Frequenzweiche dazu.


Lansche Audio präsentierte mit dem Cubus MKII eine neue Version des bewährten Hornlautsprechers. Geblieben ist eigentlich nur die Gehäuseform sowie der Corona-Ionenhochtöner. Das Mitteltonhorn wurde komplett überarbeitet und wird nun aus Metall gefertigt. Als Antrieb dient ein zwei Zoll Profitreiber. Der Plasmahochtöner spielt mit seiner 8-Millimeter-Flamme bis 2500 Hertz herunter, was für eine derartige Konstruktion extrem niedrig ist.

Das überarbeitete Modell Cubus II konnte tonal überzeugen. Ob man bei einem Lautsprecher mit einem so hohen Wirkungsgrad 2x400 Watt Verstärker benötigt, sei einmal dahingestellt
Das überarbeitete Modell Cubus II konnte tonal überzeugen. Ob man bei einem Lautsprecher mit einem so hohen Wirkungsgrad 2x400 Watt Verstärker benötigt, sei einmal dahingestellt

Die Spezialität des Hauses Lansche ist der Ionenhöchtöner, der aufgrund der nicht vorhandenen Masse der Flamme den Hochtonbereich einmalig luftig und schnell darstellen kann
Die Spezialität des Hauses Lansche ist der Ionenhöchtöner, der aufgrund der nicht vorhandenen Masse der Flamme den Hochtonbereich einmalig luftig und schnell darstellen kann


Angesteuert wurde der Lautsprecher im Biamping Betrieb von zwei Mondfischen, a.k.a. Mola Mola. Diese in Class D arbeitenden Verstärker können an 8 Ohm 400(!) Watt abliefern und das an einem Lautsprecher mit einem Kennschalldruck von 95 Dezibel. Die Vorstufe stammte vom gleichen Hersteller, Wandler und CD Laufwerk von emm Labs. Erstaunlich, dass hier wieder mit einem CD-Laufwerk vorgeführt wurde, sonst sieht man ja fast nur noch Server. Jedenfalls klangen Frauenstimmen sehr natürlich, auch eine Akustikgitarre wurde sehr nuanciert präsentiert. Einen kontrollierten Bass gab es ebenfalls zu hören, das hatte ich aber irgendwie erwartet. Nun bin ich nicht der große Class-D-Fan, mir fehlt damit immer das gewisse Etwas, mit dem mich die Musik fasziniert. Aber ich muss zugeben, was die beiden Kästchen abgeliefert haben, war absolut überraschend. Insgesamt sehr neutrale Wiedergabe, unabhängig vom gespielten Musikmaterial.

Dies ist der Platzbedarf für 2x400Watt in Class D!
Dies ist der Platzbedarf für 2x400Watt in Class D!

Bei Lyric Audio konnte man die eigenen Modelle nicht hören, nur betrachten. Hier das SE Modell T100
Bei Lyric Audio konnte man die eigenen Modelle nicht hören, nur betrachten. Hier das SE Modell T100

Oder das Push-Pull Model Ti140 mit 2x 70 Watt Ausgangsleistung. Beide mit der relativ neuen KT 150 ausgestattet
Oder das Push-Pull Model Ti140 mit 2x 70 Watt Ausgangsleistung. Beide mit der relativ neuen KT 150 ausgestattet

Allerdings gab es bei Voxativ etwas von Lyric-Entwickler Stefan Noll zu hören, dieser hat nämlich auch die Voxativ-Verstärker entwickelt
Allerdings gab es bei Voxativ etwas von Lyric-Entwickler Stefan Noll zu hören, dieser hat nämlich auch die Voxativ-Verstärker entwickelt


Silbatone war auch dieses Jahr wieder auf der High End zu vertreten, diesmal mit einem zwei Wege Kino-System von Western Electric. Der Lautsprecher ist auf Rollen montiert, und galt seinerzeit als mobiles System für kleinere Theater. Das Interessante ist jedoch auf der Rückseite zu finden: Feldspulen Treiber mit eingebautem Röhren-Netzteil. Und das auch noch mit einer extrem seltenen WE 274A Globe Röhre. Als Verstärker diente ein neuentwickeltes Gerät von Silbatone namens Mazinga, der Name stammt übrigens aus einer japanischen Comic Serie der 70er Jahre. Das besondere an diesem Verstärker ist der einstufige Aufbau, es existiert also keine Eingangsröhre, die hier eingesetzte – natürlich ebenfalls seltene - Bendix 6900 Doppeltriode übernimmt die gesamte Verstärkung. Und liefert sagenhafte 0,8(!) Watt Ausgangsleistung. Ich wette, dass bei dem Gebotenen niemand auf die Idee kommen würde, dass hier nur 800 Milliwatt am Werkeln sind. Zunächst wurde ein Titel mit Maria Callas gespielt, wobei die Stimme in hohen Lagen etwas angestrengt wirkte. Allerdings habe ich noch keine Einspielung mit der Callas gehört, bei der das nicht so gewesen wäre. Anschließend gab es noch Bruch Schottische Fantasie in einer Original Decca Einspielung zu hören. Hier war der Klang sehr natürlich und authentisch, die Violine von Heifetz vielleicht ein bisschen groß abgebildet.

Mr. Cheug aus Korea stellt auch dieses Jahr wieder ein Objekt aus seiner umfassenden Western Electric Sammlung vor. Bayerisches Bier scheint auch in Korea sehr beliebt zu sein
Mr. Cheug aus Korea stellt auch dieses Jahr wieder ein Objekt aus seiner umfassenden Western Electric Sammlung vor. Bayerisches Bier scheint auch in Korea sehr beliebt zu sein

In der damaligen Zeit hatten die Lautsprecher noch Elektromagneten und benötigten deshalb eine eigene Stromversorgung
In der damaligen Zeit hatten die Lautsprecher noch Elektromagneten und benötigten deshalb eine eigene Stromversorgung

Mit diesem Verstärker aus dem Hause Silbatone wurde der große Kinolautsprecher angetrieben. Die 0.8 Watt Ausgangsleistung reichten völlig aus und stehen in starkem Kontrast zu den manchmal eingesetzten Leistungen im vierstelligen Watt Bereich. Vielleicht sollte man doch einmal über ein anderes Lautsprecherkonzept nachdenken?
Mit diesem Verstärker aus dem Hause Silbatone wurde der große Kinolautsprecher angetrieben. Die 0.8 Watt Ausgangsleistung reichten völlig aus und stehen in starkem Kontrast zu den manchmal eingesetzten Leistungen im vierstelligen Watt Bereich. Vielleicht sollte man doch einmal über ein anderes Lautsprecherkonzept nachdenken?

Die Silbatone Phonovorstufe von innen. Sehr sauberer Aufbau, die Schaltung ist auf Platinen realisiert
Die Silbatone Phonovorstufe von innen. Sehr sauberer Aufbau, die Schaltung ist auf Platinen realisiert

Die japanischen GIP Treiber orientieren sich an den Western Electric Vorbildern.
Die japanischen GIP Treiber orientieren sich an den Western Electric Vorbildern.


Zum Schluss noch ein Besuch bei Kondo Japan, vorgeführt wurde mit der großen Living Voice Vox Olympian. Das Ganze im Biamping-Betrieb mit der großen Kagura 211 Endstufe für den Bass. Tja, wer ko, der ko, sagt man in Bayern. Oder anders ausgedrückt, wer sich einen Bassverstärker im sechstelligen Eurobereich leisten kann, bekommt allerdings auch eine sensationelle Basswiedergabe geboten. Für die Fullrange-Einheiten der Olympian reicht ein Paar KSL Gakuoh Endstufen, die im PSE Modus 30Watt Leistung abgeben können. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob die Verstärker noch gebaut werden. Als Vorstufe dient das mittlere Modell KSL M77. Interessanterweise wurde hier rein digital vorgeführt, mit dem hauseigenen KSL DAC und einem CEC Laufwerk. Damit aber noch nicht genug, versteckt hinter, einem Bambusstrauch konnte man eine ganze Batterie von Akkus entdecken. Die Anlage spielte also unabhängig von dem Stromnetz des Hauses. So. Wenn man nun einmal hören will, was an natürlicher Wiedergabe möglich ist, sollte man sich dies hier anhören. Zunächst spielte klassische Musik mit Violine und Klavier, die Tonalität der Violine war unglaublich ( und das ist eine der schwierigsten Übungen im HiFi Bereich) ebenso der Flügel mit Kraft und Dynamik. Eine Opernaufnahme zeigte, wie authentisch Stimmen und das dazugehörige Orchester wiedergegeben werden können. Gerade so eine Aufnahme mit einer dramatischen Sopranstimme ist prädestiniert dafür, dass das Ganze bei lauteren Passagen in die Hose geht. Hier alles völlig mühelos. Aber nicht nur Klassik wurde perfekt wiedergegeben, sondern auch ein Jazzquintett stand förmlich im Raum. Alles völlig ungezwungen, leichtfüßig und relaxed. Diese Anlage lässt einen HiFi völlig vergessen und nur noch Musik hören. Nach dem anstrengenden Messerundgang habe ich mich einfach noch einmal hingesetzt und Musik gehört. Über Preise hülle ich hier den Mantel des Schweigens: wanns scho’ fragen müssen, mein Herr...

Die Living Voice Olympian, mit dem Bassmodul dahinter, spielte wie von einem anderen Stern
Die Living Voice Olympian, mit dem Bassmodul dahinter, spielte wie von einem anderen Stern

Zu sehen war auch ein Prototyp einer externen Frequenzweiche für die Olympian, bei der die einzelnen Chassis geregelt werden können
Zu sehen war auch ein Prototyp einer externen Frequenzweiche für die Olympian, bei der die einzelnen Chassis geregelt werden können

Die Gakuoh Endstufen unten im Rack nehmen sich richtig putzig aus neben den großen Kagura Endstufen. Das Rack stammt übrigens auch aus dem Hause Living Voice
Die Gakuoh Endstufen unten im Rack nehmen sich richtig putzig aus neben den großen Kagura Endstufen. Das Rack stammt übrigens auch aus dem Hause Living Voice


Das Flaggschiff Kagura ist schon ein Bolide! Sie liefert 2x50 Watt Ausgangsleistung im Parallel-Single Ended Modus. Die eingesetzte NOS 211 stammt von RCA
Das Flaggschiff Kagura ist schon ein Bolide! Sie liefert 2x50 Watt Ausgangsleistung im Parallel-Single Ended Modus. Die eingesetzte NOS 211 stammt von RCA

So etwas hatte ich bisher auch noch nicht gesehen: die gesamte(!) Kette spielte über eine Akku-Stromversorgung
So etwas hatte ich bisher auch noch nicht gesehen: die gesamte(!) Kette spielte über eine Akku-Stromversorgung

Das Innere der M77 zeigt einen extrem sauberen Aufbau, die klangentscheidenden Bauteile stammen alle aus eigener Fertigung. Wie bei den übrigen Kondoverstärkern ebenfalls
Das Innere der M77 zeigt einen extrem sauberen Aufbau, die klangentscheidenden Bauteile stammen alle aus eigener Fertigung. Wie bei den übrigen Kondoverstärkern ebenfalls

Ich mag eigentlich keine Bezeichnungen wie best Sound of the Show, weil dies doch sehr subjektiv ist, aber mir - als Röhren-Fan – haben die Vorstellungen bei Kondo und die bei Kaiser am besten gefallen. Dies kann aber natürlich jeder anders sehen.

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Wie man sich doch täuschen kann. Da meine neuen Autoren-Kollegen Roland Dietl und Peter Banholzer sich mit Dirk Sommer, Jürgen Saile und mir die Aufgabe teilen, das Angebot der Highend 2015 zu sichten und Ihnen, lieber Leser, hier vorzustellen, bin ich dem Irrtum erlegen, mich in den drei Etagen der Halle vier nun in Ruhe und entspannt umsehen zu können.

Nach wenigen Stunden merkte ich, dass die geplante Zeit mindestens verdoppelt werden muss. Denn das gewachsene Angebot an Ausstellern bringt viele, auch unbekannte neue Produkte mit sich. Die Highend in München wird inzwischen international als die wichtigste Messe unserer Branche angesehen und ist ebenso attraktiv wie die renommierten amerikanischen Veranstaltungen. Deshalb sieht man hier auch Anbieter, die bei uns in Deutschland keinen Vertrieb haben, aber internationale Kontakte suchen. Zum Teil zeigen diese Hersteller so gut gemachte und optisch reizvolle Produkte, dass ich sie Ihnen auf jeden Fall zeigen möchte. Zudem ist das weiter gewachsene Interesse von Fachbesuchern und HiFi-Fans zu spüren. Somit war das Beschaffen von Informationen auch auf gut mit Personal besetzten Ständen nicht immer einfach und häufig mit Warten verbunden.

 

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An nur einem Tag sammelte Helmut Baumgartner mit seiner Kamera mehr Impressionen, als man live auf der Messe verarbeiten könnte. Aber natürlich waren auch unsere Autoren schon aktiv. Deren Erfahrungen lesen sie ab morgen an dieser Stelle.

 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

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