tests/22-06-17_apple
 

Apple AirPods Max

17.06.2022 // Dirk Sommer

Die Geräuschunterdrückung lässt sich aber nicht nur einfach ausschalten. Wenn man wissen möchte, was akustisch um einen herum passiert, kann man den Transparenzmodus wählen, in dem die Außenmikrofone dafür sorgen, dass man mehr hört, als die gut dämpfenden Ohrpolster durchlassen. Zur Aktivierung der Geräuschunterdrückung gibt es eine eigene Taste oben auf der rechten Ohrmuschel. Ob man damit zwischen aktiv, aus und/oder dem Transparenzmodus hin- und herschaltet, lässt sich in auf einem mit dem Kopfhörer verbundenen iPhone, iPad oder Mac wählen. An gleicher Stelle kann man auch bestimmen, ob per sogenannter „Digital Crown“ die Lautstärke durch einen Rechts- oder Linksdreh erhöht wird: eine nette Spielerei. Ein langer Druck auf die Krone aktiviert Siri, ein einfacher kurzer hält die Wiedergabe an und startet sie wieder, ein doppelter bewirkt den Sprung zum nächsten Titel und mit einem dreifachen gelangt man einen Titel zurück.

Die Häkchen im Feld „Taste wechselt zwischen“ bestimmt, welche Option per Taste eingestellt werden können
Die Häkchen im Feld „Taste wechselt zwischen“ bestimmt, welche Option per Taste eingestellt werden können

Über optische Sensoren erkennt der AirPods Max, ob man ihn auf dem Kopf hat oder ablegt. Sobald man letzteres tut, schaltet er die Wiedergabe auf Pause. Steckt man den Kopfhörer in seine recht minimalistische Hülle, erkennt er auch dieses und geht in einen noch Akku-schonenderen Modus. Für Musikwiedergabe – mit oder ohne eingeschaltete Geräuschunterdrückung – gibt Apple eine Laufzeit von 20 Stunden an. Zudem gibt es noch Sensoren für Beschleunigung und Drehungen. Sie erlauben es, dass bei der Wiedergabe von Immersive – oder wie es bei Apple heißt 3D – Audio die Bewegungen des Kopfes erfasst werden, so dass zum Beispiel eine Sängerin Ihre virtuelle Position relativ zum Kopf verändert, wenn man diesen dreht. Üblicherweise scheint ja die Bühne im Kopf fixiert zu sein: Stimmen und Instrumente verändern ihren Ort nicht, wenn man sich nach rechts oder links wendet. Hört man etwa ein Stimme von leicht vorn in der Mitte, hat das Head Tracking aktiviert und dreht den Kopf nach rechts, wandert die Stimme im Stereopanorama nach links, scheint ihren Standort also durch die Bewegung des Kopfes so gut wie nicht zu ändern – ein interessanter Effekt, der beim Betrachten von Videos sicher noch beeindruckender ist: Die Stimme oder das Geräusch scheint immer aus der Richtung zu kommen, wo sie oder es sichtbar ist.

Sobald der AirPods Max in die Nähe eines iPhones mit eingeschaltetem Bluetooth kommt, erscheint auf dessen Display diese Animation
Sobald der AirPods Max in die Nähe eines iPhones mit eingeschaltetem Bluetooth kommt, erscheint auf dessen Display diese Animation

Der erste Kontakt mit dem AirPods Max ist rundum positiv: Wie schon gesagt, überzeugt die optische und haptische Anmutung. Die Einstellung auf die Kopfgröße geht einfach von der Hand und das Gewicht empfinde ich als keinesfalls zu hoch – was an der Gewöhnung an die schweren Modelle Audezes, dem angenehm zu tragenden Kopfband des Apple oder beidem liegen kann. Hat man beim iPhone Bluetooth aktiviert und legt den AirPods Max in dessen Nähe, erscheint eine Animation mit dem Kopfhörer auf dessen Display und mit nur einem Fingertipp sind die beiden miteinander verbunden. Einfacher geht es nicht. Nach dem Öffnen der Music-App kann's dann losgehen. Vielleicht habe ich unterbewusst beim Kopfhörer eines Großserienherstellers meine Erwartungen heruntergeschraubt. Ich bin jedenfalls von den ersten Klängen überaus angetan: Die Bässe sind zwar kräftig, aber wohl definiert und nicht übermäßig betont. Die Mitten wirken unauffällig, der Präsenzbereich kommt absolut unaufdringlich und der Hochtonbereich wird gut aufgelöst.

Apple Music verwöhnt mit einem noch deutlich breiteren Angebot als zum Beispiel Qobuz. Ich finde sogar eine Einspielung von Günter Baby Sommer, Patrick Bebelaar und Michel Godard. Auch das neuste Album Martin Winds, Air, ist hier vorhanden. Ich beginne aber mit etwas Vertrautem, Tord Gustavsens „Deep As Love“ und „Graceful Touch“ vom Album Changing Places: Ohne Vergleich fehlt mir hier nicht das Geringste. Es gibt viel Luft um die Instrumente, die Becken und die Besen auf der Snare werden sehr fein gezeichnet, das Piano erklingt tonal ausgewogen und die Dynamik der Anschläge wird präzise differenziert. Die großen Trommeln kommen mit Wucht, und der Kontrabass besitzt Wärme und Intensität. Ich bin positiv überrascht.


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