tests/23-12-05_keces
 
Test.
Deutsch English|

KECES S4 Stereo

05.12.2023 // Carsten Bussler

Anschlussseitig lässt der KECES S4 keine Wünsche offen: Neben zwei symmetrischen XLR-Line-Eingängen stehen RCA-Buchsen für einen Line-Eingang sowie für MM- beziehungsweise MC-Phonosignale und einen Phonoeingang für optische Tonabnehmer von DS Audio bereit. Über Mäuseklaviere lassen sich praxisgerechte Werte zum Abschluss der Tonabnehmer einstellen. Darüber hinaus gibt es zwei RCA-Line-Ausgänge sowie einen symmetrischen XLR-Line-Ausgang. Stichwort optische Tonabnehmer von DS Audio: Mangels eines entsprechenden Tonabnehmers werde ich diesen Eingang nicht testen, sondern mich auf die Phono-MM- beziehungsweise -MC-Sektion beschränken. Aber keine Sorge: Dirk Sommer wird der Line-Stufe des KECES S4 sowie der Sektion für optische Tonabnehmer von DS Audio in einem zweiten Test auf den Zahn fühlen.

Die Lautstärkeregelung wird sehr aufwändig über R-2R-Netzwerk realisiert. Mit acht R-2R-Widerstandsstufen werden 128 logarithmische Lautstärkestufen gleicher Impedanz realisiert
Die Lautstärkeregelung wird sehr aufwändig über R-2R-Netzwerk realisiert. Mit acht R-2R-Widerstandsstufen werden 128 logarithmische Lautstärkestufen gleicher Impedanz realisiert

Im Inneren erfolgt der Aufbau konsequent symmetrisch: Die Vorverstärkerplatinen in SMD-Technik sind in Doppel-Mono-Bauweise ausgeführt und für den linken und rechten Kanal huckepack übereinander eingebaut. Ein Schmankerl ist die aufwändig mittels R-2R-Netzwerk realisierte Lautstärkeregelung. Die 128 logarithmischen Lautstärkestufen werden per Relais geschaltet und quittieren die Regelung mit entsprechenden klickernden Schaltgeräuschen. Das macht übrigens besonders viel Spaß mit der qualitativ hochwertigen Metallfernbedienung, die über alle Steuerfunktionen verfügt: Bei gedrücktem Lautstärkeknopf klickern die Relais mit hoher Geschwindigkeit durch die einzelnen Lautstärkestufen. Aus Jux und Dollerei ließ ich die Relais ein paar Male rauf und runter klickern, ohne anliegendes Signal, einfach, weil es so schöne Klicker-Geräusche machte. Just erinnerte ich mich an einen Satz, den ich kürzlich irgendwo gelesen hatte: Man ist nie zu alt zum Kind-Sein…

Das Netzteil verfügt über einen satt dimensionierten, streufeldarmen Ringterntrafo, ansonsten sind mir hier keine Besonderheiten aufgefallen, gleichwohl KECES als ausgewiesener Netzteilspezialist gilt. Hauptsache, die Phonosektion wird durch das separate Gehäuse vor etwaigen Einstreuungen durch das Netzteil geschützt.

Die solide und schwere Metallfernbedienung steuert bis auf die Anpassung der Tonabnehmer alle verfügbaren Funktionen und nimmt mit den abgerundeten Kanten oben und unten die Formgebung der Frontplatten wieder auf. Jeder Knopfdruck gibt zusätzlich zum haptischen Druck-Feedback ein optisches Feedback über die integrierte blaue LED
Die solide und schwere Metallfernbedienung steuert bis auf die Anpassung der Tonabnehmer alle verfügbaren Funktionen und nimmt mit den abgerundeten Kanten oben und unten die Formgebung der Frontplatten wieder auf. Jeder Knopfdruck gibt zusätzlich zum haptischen Druck-Feedback ein optisches Feedback über die integrierte blaue LED

Für den Hörtest hatte ich keinerlei Vorbehalte hinsichtlich eines technologischen Crossovers, wenn man so will. Da bei mir gerade die übertragerlose Röhrenendstufe EternalArts OTL Mark III gastiert, kam mir diese Old-School-Röhre gerade recht, um eine Liaison mit der modernen High-Tech-Vorstufe KECES S4 einzugehen. Und tatsächlich funktionierte es in der Praxis sowohl hinsichtlich der Verstärkungsfaktoren als auch hinsichtlich der generellen Klangcharakteristika ganz prächtig, soviel vorweg. Für die Hörsessions nutzte ich das MM-System Ortofon 2M Silver und das MC-System Ortofon Quintet Red.

Generell war ich etwas erstaunt, dass ich bei diesem Gerät eine Burn-In-Phase erlebte, die ich sonst eigentlich nur von Röhrengeräten kenne. Nach dem Einschalten war der KECES S4 zwar grundsätzlich nach circa zehn Minuten „voll da“, aber insgesamt nahm ich über eine Gesamtdauer von ungefähr dreißig Betriebsstunden stetige kleine Veränderungen im Klang wahr, bis sich sozusagen der Vorhang gänzlich gelüftet hatte. Womöglich handelte es sich bei meinem Gerät um ein ziemlich taufrisches direkt aus der Fertigung.


  • HiFi-Tuning Supreme³

    In einem unserer letzten Telefongespräche kamen Vertriebschef Jan Sieveking und ich auf das Thema Sicherungen. Wir waren neugierig, ob und wenn ja welche Auswirkungen sich in meiner preislich insgesamt eher moderaten Kette einstellen würden und wie ich diese einordne. Kurz danach lag ein kleines Päckchen HiFi-Tuning Sicherungen in meinem Hörraum. HiFi-Tuning bietet Gerätesicherungen in verschiedenen Ausführungen an. Ich beschäftige mich in diesem Test mit der weit verbreiteten Standardgröße von 5x20 Millimetern. Wie üblich werden die…
    25.07.2025
  • OePhi Acoustics Ascendance 2

    Der dänische Hersteller Oephi Acoustics bietet ein breit gefächertes Sortiment an Audiokabeln, angefangen beim gehobenen Einsteigerpreis bis zu sehr kostspielig. Ein sehr gradlinig aufgebautes Lautsprecher-Portfolio bildet die zweite Produktgruppe. Die Kompaktbox Ascendance 2 gehört zu den eher niedrigpreisigen Modellen und klingt umwerfend gut. OePhi Acoustics ist in Dänemark beheimatet, in Birkerød. Die Kommune liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen. Beachtlich, wie viele audiophile Lautsprecher-Marken Dänemark mit seinen gerade mal sechs Millionen Einwohnern hervorgebracht hat.…
    22.07.2025
  • Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO

    Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt! Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie…
    18.07.2025
  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025
  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.