Die meisten Beryllium-Hochtöner werden aus Berylliumfolie in einem Pressverfahren unter hoher Temperatur hergestellt. Bei dem neuen Beryllium-Hochtöner von TAD dagegen wird die extrem leichte und gleichzeitig steife 25-Millimeter-Beryllium-Membran mit dem firmeneigenen Bedampfungsverfahrens (Vapor-Deposition-Technik) gefertigt. Hier wird das Beryllium auf eine Form in dünnen Schichten aufgedampft. Aufgedampftes Beryllium soll eine andere und bessere Kornstruktur aufweisen als gewalzte und zu Membranen gepresste Berylliumfolie, erklärte Jürgen Timm. Außerdem sei es steifer. Im Ergebnis sorge das TAD-Verfahren für eine einzigartige Oberflächenstruktur und eine besonders gute Dämpfung. Bei den Top-Modellen von TAD besitze auch der Mitteltöner eine Membran aus Beryllium. Bei der ME1TX komme als Membranmaterial eine Magnesiumlegierung zum Einsatz, die sich durch ihre Leichtigkeit und hohe innere Dämpfung auszeichne. Eine Kombination aus Anodisierung und Beschichtung verleihe der Membran zusätzliche Härte und eine verstärkte Resonanzunterdrückung. Damit sei eine besonders klare und verzerrungsfreie Wiedergabe im Mitteltonbereich möglich, die gut zur Charakteristik des Hochtöners passe.
Wenn wir uns die Explosionszeichnung des TAD-Koaxiallautsprechers genau ansehen, sehen wir, dass der Mitteltöner gleichzeitig eine Art Waveguide für den Hochtöner bildet. Darüber hinaus ist zu erkennen, dass der Hochtöner einen winzigen Hornfortsatz hat. Der Übertragungsbereich des Hochtöner soll bis 60 Kilohertz(!) reichen. Am anderen Ende des Frequenzspektrums erfolgt die Trennung zum Mitteltöner erst bei 2,5 KIlohertz. Unterhalb von 400 Hertz übernimmt dann der Tieftöner. Im 16-Zentimeter-Tieftöner findet eine Membran Verwendung, die aus laminierten Schichten aus Aramid-Gewebe und Vliesstoff aus verschiedenen Materialien besteht, die von TAD nicht genauer spezifiziert werden. TAD nennt das MACC, was für Multi-layered Aramid Composite Cone steht. Die geriffelte Sicke besteht aus geschäumtem Polycarbonat. Besonderes Augenmerk hat TAD der optimalen Verteilung des magnetischen Flusses im Magnetspalt geschenkt. Auch dafür hat man sich eine tolle Bezeichnung ausgedacht: Linear Drive Magnet Circuit (LDMC).
Zur Verbesserung der Tieftonwiedergabe setzt TAD bei der ME1TX auf eine ausgeklügelte Bassreflex-Konstruktion. Wir finden nicht die weitverbreiteten rundlichen Öffnungen, sondern auf beiden Seiten des Gehäuses schmale vertikale Schlitze. Über diese wird die Luft von der Rückseite der Membran nach außen gedrückt. Dort prallt sie an 5 Millimeter dicken Stahlplatten ab und entweicht über sehr schmale Spalte zwischen den Stahlplatten und eigentlichem Gehäuse nach vorne und hinten. Das soll einen gleichmäßigeren Luftstrom durch die Öffnungen ermöglichen und unerwünschte Luftgeräusche im Port vermeiden und insgesamt zu einer satten, schnell ansprechenden und natürlich klingenden Basswiedergabe führen. Und der guten Ordnung halber liefere ich auch hier noch den entsprechenden Marketingbegriff nach: Bi-Directional Aero-Dynamic Slot.
Beim Gehäuse kombiniert TAD stabile Birkensperrholzstreben mit MDF-Platten (Medium Density Fiberboard) für maximale Stabilität und geringe Resonanzen. Für eine zusätzliche Versteifung sorgen die gerade erwähnten, auf beiden Seiten des Gehäuses angebrachten Stahlplatten. Und Sie ahnen es schon: Auch dafür gibt’s wieder eine tolle Bezeichnung: Structurally Inert Laminated Enclosure Technology oder kurz SILENT genannt. Der äußere Auftritt der ME1TX ist perfekt. Alle Gehäusekanten sind elegant gerundet und die Gehäuse aufwändig mit mehreren Schichten hochwertigen Lacks für ein perfektes Finish überzogen. Es kann zwischen Hochglanz Schwarz oder Hochglanz Titanium gewählt werden. Wer möchte, kann die Optik noch durch die im Lieferumfang enthaltene, schwarze Lautsprecherabdeckung für den Tieftöner leicht verändern. Die ME1TX verfügt über zwei Paare ausgezeichneter Polklemmen, die Bi-Wiring oder Bi-Amping ermöglichen; für Single-Wiring sind hochwertige Kabelbrücken vormontiert.
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