Mittwoch, 14 November 2012 01:00

Audeze LCD-3

Nach dem Erfolg mit ihrem ersten magnetostatischen Kopfhörer, dem LCD-2, will Audeze mit der Numero drei nun zeigen, dass klanglich noch ein wenig mehr geht. Unser in den USA lebender Kollege Danny Kaey war der Glückliche, der das audiophile Schmuckstück in die Hand, respektive auf die Ohren bekam.
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Audeze: Von null auf hundert in drei Jahren, das soll mal jemand nachmachen!
Audeze: Von null auf hundert in drei Jahren, das soll mal jemand nachmachen!

Das „i‟ in iPhone, iPod und iPad hat vieles revolutioniert, nicht zuletzt auch beim sogenannten „Personal Hifi‟. Sicherlich, Sony hatte mit der Walkman-Serie auch mehr als anderthalb Dekaden Erfolg. Allerdings war der nicht so durchschlagend und allgegenwärtig wie der der i-Geräte. Denn dieser Erfolg wurde von iTunes unterstützt, weil Apple die Tatsche voraussah, dass wir uns de Facto in eine neue, mobile Ära bewegen, eine Ära, die nicht nur für Apples eigene Zukunft, sondern auch für die Zukunft der Branche entscheidend sein wird. Die Produkte der i-Generation haben praktisch im Alleingang Industrien mit einem Milliarden-Dollar-Umsatz geschaffen. Viel augenfälliger als die Geräte, mit denen Sie auf Reisen Musik hören, ist eine zweite, wertvolle Errungenschaft, Ihr Kopfhörer. Nicht nur das untere Preisegment boomte, sondern auch das obere, trauen wir uns, es zu sagen, eine Prozent. Gehen Sie über den Campus einer Universität, durch den Park eines College, eine wuselige Shopping Mall oder Ihren Flughafen, und ich wette eine Dose Limonade, dass Sie mindestens ein Dutzend, wenn nicht mehr Teens, Twens und über Dreißigjährige entdecken, die die neueste Kopfhörer-Couture tragen.

Hier ein Blick auf die sehr großen Module, die die Technik beinhalten. Keine Angst, am Kopf liegen sie bequem und ohne jeglichen Druck an, auch bei langen Hörsitzungen
Hier ein Blick auf die sehr großen Module, die die Technik beinhalten. Keine Angst, am Kopf liegen sie bequem und ohne jeglichen Druck an, auch bei langen Hörsitzungen

Das Design wurde hipper, cooler, ja einfach akzeptabler als in der bisherigen Geschichten tragbaren Hifis. Offenbar wurden viele, wenn nicht die meisten dieser Produkte auf einen gewissen Preispunkt hin entwickelt, der zur gemeinhin für portables Hifi üblichen Investition passt. Daher gibt es im Bereich von 200 bis 300 Dollar die größte Auswahl an Kopfhörern, während in oberen Regionen ein Aufschlag für einen theoretisch größeren und besseren Sound zu entrichten ist. Die traditionellen Kopfhörer-Marken wie Sennheiser, AKG und Beyerdynamik haben ein wenig mit der aktuellen Entwicklung zu kämpfen – was ist hipper, ein Dr. Dre Beats oder ein Sennheiser HD 800, Sie verstehen was ich meine – und tummeln sich in den höheren Preisregionen mit völliger Gelassenheit.

Ach, wie bei so viele Dingen der Audio-Geschichte – oder jedem anderen Produktsegment – ist das Problem des einen die Chance des anderen. Es treten auf: Alex Rosson und Sankar Thiagasmudram, die vor ein paar Jahren – 2009 um genau zu sein – ihre neue Firma Audeze gründeten, um genau das eine Prozent zu bedienen, das nach absoluter klanglicher Perfektion strebt. Ihr technischer Ansatz war nicht nur anders, sondern, wie ich finde, genial: Statt dynamische Treiber zu verwenden, entschieden sie sich für etwas exklusiveres und besseres: magnetostatische Treibertechnologie.


Die Mini-XLR-Stecker und das wunderschöne Zebrano-Holz suchen ihresgleichen!
Die Mini-XLR-Stecker und das wunderschöne Zebrano-Holz suchen ihresgleichen!

Offensichtlich hatten Alex und Sankar noch ein paar weitere Asse im Ärmel: Als Ergebnis kam der LCD-2 auf den Markt und kurze Zeit später der LCD-3, Audezes Topmodell und „Überknüller‟-Kopfhörer. Mit Preisen von 1000 und 2000 Dollar zielten diese Hörer auf ein ganz spezielles Marktsegment: das beste, und nichts weniger. Einerseits haben Kopfhörer viele Vorteile gegenüber Lautsprechern wie einen unmittelbareren, direkten Klang ohne die Probleme von Raumflexionen et cetera. Andererseits haben sie einige den Prinzip geschuldete Nachteile: Erstens, und da spreche ich aus persönlicher Erfahrung, muss alles, das meinen Kopf umgibt, perfekt passen. Zweitens zielen bei einem Kopfhörer zwei Treiber direkt auf das Innenohr. Das bedeutet, dass alle Klänge, die die Treiber reproduzieren, sofort von Ohr verarbeitet werden, ohne Verzögerung, ohne Beeinträchtigung oder äußere Einflüsse. Und genau das ist meiner bescheidenen, aber vorgefassten Meinung nach für mich die Achillesferse beim möglichst optimalen Hifi-Genuss über Kopfhörer: Die meisten Schallwandler klingen für mich viel, viel zu hell. Einzige Ausnahme: das dem Gehörgang individuell angepasste In-Ear-Headphone JH Audio 13, auf das ich nun schon seit zwei Jahren vertraue. Die Drei-Wege-Konstruktion produziert einen sehr ausgewogenen Sound, der dem Klang und der Abbildung meiner Zu Definition MK IV Lautsprecher sehr nahe kommt.

Selbst der gewohnte AKG 701, den ich nun schon seit fast sechs Jahren besitze, wird selten genutzt und zwar wegen seines unnatürlich hellen Klangbildes. Wenn ich ihn höre, klingt Musik für mich nicht wie Musik. Deshalb habe ich ihn zum einfachen Monitoring oder schnellen Überprüfen der Klangquelle degradiert, wenn ich einige meiner Platten auf DSD konvertiere. Ein anderes Problem bei den Kopfhörern, die ich probiert habe, ist der Bass. Ein Bass, der echt ist, nicht verzerrt oder aufgebläht, sondern einfach richtig. Auch hier ist der einzige Kopfhörer, der glänzen kann, der zuvor erwähnte JH-13, der einen außergewöhnlichen Bass reproduziert – außergewöhnlich deshalb, weil er sich mit dem in wirklicher Musik deckt.

Anstatt in feinstem Leder kann man den LCD-3 auch wie hier in der veganen Variante mit Alcantara bestellen...
Anstatt in feinstem Leder kann man den LCD-3 auch wie hier in der veganen Variante mit Alcantara bestellen...

Als ich dann Alex und Sankar bei einem örtlichen Hifi-Händler Anfang des Jahres traf, war ich wirklich neugierig zu erfahren, was an all dem Hype wirklich dran ist: Googlen Sie einfach mal den Namen Audeze und Sie wissen, was ich meine. Von Zero to Hero in 0,5 Sekunden! Und das ist besonders beachtlich, wenn man bedenkt, dass die beiden weder über den finanziellen Hintergrund oder über breit aufgestellte Muttergesellschaften wie AKG oder Beyerdynamik verfügen. Es scheint, dass Audeze wirklich eine Firma unserer Zeit ist, organisch gewachsen durch kunsthandwerkliche Fertigung.

Während ich gespannt auf mein Exemplar wartete, brachte ich mein technisches Verständnis dieser neuen Kopfhörer auf Vordermann. Magnetostatische Treiber sind elektrostatischen Lautsprechern nicht unähnlich: Kraftvolle Magnete treiben hier nahezu die gesamte Membranfläche an, so dass sie sich kolbenförmig bewegt. Es gibt so gut wie keine Chance für Partialschwingungen. Anders als ihre elektrostatischen Brüder benötigen die Magnetostaten jedoch starke und dabei auch relativ schwere Magnete. Zudem ist die gesamte Konstruktion recht groß, so dass der Tragekomfort schon beim ersten Entwurf mit berücksichtigt werden muss. Ansonsten würde sie niemand benutzen wollen. Wie schon gesagt, wenn jemand möchte, dass ich etwas auf meinen Kopf stülpe, sorgt er besser dafür, dass es angenehm zu tragen ist. „Mach' Dir keine Gedanken darüber‟, sagte mir Alex, „Du wirst unsere Kopfhörer mögen‟.


Ein paar Wochen später, als ich dann den LCD-3 auspackte, war ich wirklich überrascht von dem, was ich da fand: Erstens gehören die Passform und Verarbeitung dieses Kopfhörers zum feinsten und besten, das ich je gesehen habe. Zweitens passte das extrem feine Lammleder, das für die Ohrmuscheln und das Trageband verwendet wird, besser zu eleganten Ferragamo-Accessoires als zu typischen Kopfhörern. Dritttens sind die Chassis des LCD-3 in bestens verarbeiteten Zebrano-Holz montiert. so dass ich in diesen Kopfhörer mehr Vertrauen setze als in alle anderen: Selbst Sennheisers HD 800 – um von meinem AKG 700 erst gar nicht zu reden – wirkt im Vergleich fast zerbrechlich und weniger haltbar. Dem LCD-3 ist ein 2,4 Meter langes Kabel beigepackt, das auf der einen Seite mit der allgegenwärtigen 6,3-Millimeter-Klinke und auf der anderen mit zwei Mini-XLR-Steckern versehen ist, die mit der rechten und linken Ohrmuschel verbunden werden.

Die mit Neutrik-Steckern konfektionierten Kabel kommen mit 6,3-Millimeter-Standard-Klinke und Mini-XLR-Stecker. Ein Upgrade ist sowieso möglich
Die mit Neutrik-Steckern konfektionierten Kabel kommen mit 6,3-Millimeter-Standard-Klinke und Mini-XLR-Stecker. Ein Upgrade ist sowieso möglich

Und wie klingt das Ganze nun? Mitt einem Wort: Beeindruckend! Nein, treffender: Ungeheuer beeindruckend! Während der letzten Jahre habe ich eine ganze Reihe von Kopfhörern ausprobiert, vom AKG 1000 bis zu verschiedenen Stax-Modellen. Dennoch: Keiner – und ich meine das wörtlich – hat so geklungen wie der LCD-3. Lassen Sie mich mit meinem Hauptkritikpunk an allen Kopfhörern anfangen: den Höhen oder in den allermeisten Fällen: den zu scharfen Höhen. Der LCD-3 schafft es, den feinsten, ja ich wage zu sagen den besten Hochtonbereich zu reproduzieren, den ich je von einem Kopfhörer gehört habe.

Als ich gut produzierte und crisp aufgenommene elektronische Musik hörte wie die von Yello, Kraftwerk oder von Tracy Thorn oder James Blake, versetze mich das enorm hohe Auflösungsvermögen des Audeze beinahe in Ehrfurcht. Niemals überhell, niemals schrill gab der LCD-3 Musik einfach mit der richtigen Menge an hohen Frequenzen wieder, er klang schlicht natürlich. Vergleichen Sie das einmal dem überhellen und hervorgehobenen höheren Frequenzbereich, den der AKG 701 bei denselben Songs produziert, und Sie wissen, wem ich den Vorzug gebe. Harsche Höhen beim Audeze? Nicht im mindesten. Da ist nicht einmal ein Hauch von falschem Glanz oder Härte, und was zuvor mit anderen Kopfhörern ein fundamental falsches Hörerlebnis brachte. wird dank des LCD-3 zur richtiger Musik.

Die Basswiedergabe erweist sich ebenfalls als fantastisch. Es wird ein fester, wohl definierter und äußerst definierter Tieftonbereich reproduziert, der bestens ausbalanciert ist und als Ganzes darum bettelt, die Musik lauter und lauter zu spielen. Im Gegensatz zu anderen Kopfhörern, die eine unrealistische, überwältigende Menge Bass bieten – Dr. Dre, Ultrasone und ein paar andere fallen mir da ein –, zeichnet den LCD-3 eine besondere Qualität aus: Er präsentiert den Bass so, wie er in der realen Welt klingt. Tiefrequente Impulse kommen blitzschnell unabhängig von der Quelle: Seien es die unterirdischen Tieftöne des American-Beauty-Soundtraks oder die Zwerchfell-erschütternden Frequenzen in Strawinskys Feuervogel: Der LCD-3 liefert einen sehr kontrollierten, festen und definierten Bass. Das Ausklingen und der darauffolgende Nachhall sind präzise voneinander zu unterscheiden, frei von jeglicher Aufgeblasenheit. Um es kurz zu machen: Was die Quelle bietet, ist da, nicht mehr, nicht weniger.

Jeder Kopfhörer kommt mit individuellem Frequenzplot, damit man wirklich weiß, was man hat... genial!
Jeder Kopfhörer kommt mit individuellem Frequenzplot, damit man wirklich weiß, was man hat... genial!

 

Die Mittelton-Struktur ist ebenfalls bestens definiert. Hier haben meiner Erfahrung nach die meisten Kopfhörer einen unnatürlich wirkenden Übergang von Bass zu Oberbass, der nach einiger Zeit – probieren Sie es mal für fünf Minuten – zermürbend und offen gesagt ermüdend wirkt. Der Mittenbereich des LCD-3 ist flüssig, glatt, von organischer Natur und damit einem Schluck eines großen Burbons verwandt, der geschmeidig durch Ihren Mund und Ihre Kehle strömt. Alles in allem ist der Mittenbereich völlig stressfrei und leitet ebenso ausgewogen zu den hohen Frequenzen über, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – es sei denn, die Musik gebietet dies.

Es mit einem LCD-3 so richtig rocken zu lassen, ist vielleicht eines der stressfreiesten Erlebnisse, die man haben kann. Sie hören lieber leise? Kein Problem, der Audeze kann auch das. Wenn Sie aber im Gegenteil, Ihre Ohren mal so richtig freiblasen möchten, vermag dieser Kopfhörer das ebenso überzeugende – und meiner Meinung nach besser als jeder andere, den ich kenne. Kompressionseffekte, Ermüdungserscheinungen oder Schmerzen von zu strammen Sitz auf dem Kopf sind beim Audeze kein Thema. Er spielt auch bei Pegeln noch unverzerrt, bei denen schon das Trommelfell blutet.

Insgesamt klingt der LCD-3 sehr ansprechend, kraftvoll und einladend. Egal welche Musik sie bevorzugen, mit dem Audeze werden Sie sie neu erleben und einiges vielleicht zu ersten Mal hören. Wer Premium-Qualität zu schätzen weiß, wird sich bei Audeze sofort zuhause fühlen. Wer Kunsthandwerk, Kleinserienfertigung und großartigen Klang mag, dürfte meinen, mit diesem Kopfhörer eine Goldader entdeckt zu haben. Und wer nicht mal eben 2000 Euro für einen LCD-3 aus dem Ärmel schüttelt, des sollte sich mit einen LCD-2 für 1000 weniger verwöhnen. Für den halben Preis bekommt man einen fast identischen Gesamtklang. Hier und da fehlen lediglich ein paar Kleinigkeiten. Nur überhaupt einen Audeze zu besitzen, bringt einen in den illustren Kreis derer, die diesen Klang genießen: Der Besitzer eines Ferrari 458 wird sich auch nicht darüber beschweren, keinen FF oder F12 sein eigen zu nennen.

Tja, edles Zebrano-Holz muss natürlich dann und wann gepflegt werden. Die Jungs haben aber auch wirklich an alles gedacht, sogar das Pflegeöl ist mit dabei! Für 2000 Dollar respektive Euro ist eben alles Premium, sogar das, was nicht unbedingt zum Musikhören nötig ist
Tja, edles Zebrano-Holz muss natürlich dann und wann gepflegt werden. Die Jungs haben aber auch wirklich an alles gedacht, sogar das Pflegeöl ist mit dabei! Für 2000 Dollar respektive Euro ist eben alles Premium, sogar das, was nicht unbedingt zum Musikhören nötig ist

 

 

STATEMENT

Wenn ich Alex oder Sankar wäre, fühlte ich mich unglaublich stolz auf das, was ich geleistet habe. In wenigen Jahren einen neuen Standard zu definieren, ist keine Kleinigkeit. Feiern ist durchaus erlaubt, meine Herren. Den LCD-3 kann ich nur ganz nachdrücklich empfehlen!
HERSTELLERANGABEN
Audeze LCD-3
Prinzip magnetostasische Wandler
Gehäuse Zebrano-Holz
Ohrpolster Premium Lammleder oder Acantara in der veganen Version
Kanalgleichheit +/- 0.5 dB zwischen rechtem und linken Wandler
Frequenzgang 5 Hz - 20 kHz, nutzbarer Hochfrequenzbereich bis 50 kHz
Verzerrungen < 1% bei vollen Ausgangspegel
Maximale Membranauslenkung 2,5 mm peak to peak
Empfindlichkeit 93 dB/1 mW
Maximler Ausgangpegel 133 dB, 15 W
Anschlusskabel 6,3 Millimeter Klinke auf Mini-XLR-Stecker
Gewicht 550 g ohne Kabel
Preis 2000 Euro

 

VERTRIEB
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 507 39 50
E-Mail ‮ed.txenoidua@ofni
Internet www.audionext.de

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Nicht erst nach dem sechsten Statement begeistert mich die Musik Michel Godards. Wenn er dann mit so illustren Begleitern wie dem virtuosen Akkordeonspieler Luciano Biondini und dem Klangfarbenzauberer Lucas Niggli am Schlagzeug ins Birdland kommt, kann ich gar anders, als das Konzert aufzuzeichnen


Luciano Biondini nahm sein Akkordeon mit drei Mikrofonen ab – das dritte, hier nicht zu sehende befindet sich auf der Seite der Bässe – und verstärkte es über die Anlage des Clubs. Michel Godard hatte seine Tuba und das Serpent mitgebracht. Diesen im Jazz eher unüblichen E-Bass hatte er vom Autor ausgeliehen
Luciano Biondini nahm sein Akkordeon mit drei Mikrofonen ab – das dritte, hier nicht zu sehende befindet sich auf der Seite der Bässe – und verstärkte es über die Anlage des Clubs. Michel Godard hatte seine Tuba und das Serpent mitgebracht. Diesen im Jazz eher unüblichen E-Bass hatte er vom Autor ausgeliehen

Ende September im Birdland ging es mir aber nicht nur um hochkarätigen Musikgenuss für Sie und mich, sondern auch um eine kleine Feier mit Michel Godard: Zwei Tage zuvor war seine neuste Produktion frisch aus dem Presswerk in Gröbenzell eingetroffen: Soyeusement ist Michel Godards erste LP auf unserem Label sommelier du son, deren ausführliche Vorstellung inklusive Download ich Ihnen hier schon einmal verspreche. Ein paar weitere Informationen finden Sie auf der sds-Seite. Doch nun wieder zurück zum begeisternden Konzert im Neuburger Jazzclub, das Tobias Böcker in der Neuburger Rundschau rezensierte:

Wie schon der Aufmacher zeigt, bediente sich Lucas Niggli eines ganzen Arsenals von verschiedenen Klangerzeugern: Er faszinierte mal mit treibenden Rhythmen, mal mit farbstarken Stimmungen
Wie schon der Aufmacher zeigt, bediente sich Lucas Niggli eines ganzen Arsenals von verschiedenen Klangerzeugern: Er faszinierte mal mit treibenden Rhythmen, mal mit farbstarken Stimmungen

 

 

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Musikalische Schatzsuche: Luciano Biondini, Michel Godard und Lucas Niggli schürften nach Klängen


Auch das ist Jazz: Den Wurzeln nachzulauschen, die in vordenklichen Melodien der Folklore sich zu verästeln im Urgrund der Zeit, Phantasie daraus zu schöpfen, Schätze zu heben aus archaischen Böden und daraus Improvisationen emporfließen zu lassen in eine imaginäre Folklore unserer Tage! Luciano Biondini, Michel Godard und Lucas Niggli sind drei solcher Klangschürfer im kollektiven Gedächtnis, das sie durchschweifen mit lustvoller Neugier auf der Suche nach bisher Unentdecktem, nach Höhlen, in die sie hinabsteigen können zum Geflecht der gemeinsamen Herkunft.

In ungewohnter Besetzung allemal: Schlagzeug, Akkordeon und Tuba, wahlweise Serpent oder ein alter Rickenbacker Fireglo Bass. Das ermöglicht ein wahrlich breites Spektrum an Klängen, Farben und Assoziationen, stellt dem asketischen skandinavischen Jazz der Runensucher einen mediterranen, mal üppigen, mal wüstennahen, immer lebensbejahenden Tanz gegenüber, Lust und Glut, Imagination und Trance.

Wenn Michel Godard mit perkussivem Flattern auf der Tuba oder dem selten zu erlebenden, geradezu mystischen Serpent die vielgestaltige Rhythmik des Schlagzeugs aufnimmt, Lucas Niggli auf den Becken die Melodien des Akkordeons beantwortet und Luciano Biondinis Ziehharmonika in schrillem Diskant oder süffiger Sanglichkeit die Bässe zugleich beantwortet wie erfüllt, rundet sich immer wieder ein Klangkreis von seltener, entrückter, tänzerischer Schönheit.

Dabei steht den Zauberern aus dem Land, wo die Zitronen blüh‘n, der Sound des modernen Jazz wie zum Beispiel in John Coltranes „Naima“ ebenso zu Gebote wie jener des gregorianischen Chorals, der kochende Groove der 50-er ebenso wie die polyphone Klangkunst des 16. Jahrhunderts, archaische Impulse ebenso wie weltmusikalische Inspiration, das alles in schier unglaublicher Virtuosität. Ein selten intensives Erlebnis!

Dr. Tobias Böcker

 

Nicht nur um gegen Schlagzeug und Tuba bestehen zu können, war die Entscheidung Luciano Biondinis, verstärkt zu spielen, richtig: Nur so konnte er die gesamte Dynamikspanne seines Instrumentes zur Geltung bringen
Nicht nur um gegen Schlagzeug und Tuba bestehen zu können, war die Entscheidung Luciano Biondinis, verstärkt zu spielen, richtig: Nur so konnte er die gesamte Dynamikspanne seines Instrumentes zur Geltung bringen

Beim Soundcheck war ich schon ein wenig enttäuscht, als Luciano Biondini sein Akkordeon mit gleich drei Mikrofonen bestückte und sie mit der Club-eigenen Verstärkeranlage verband. Damit stand fest, dass ich mich allein auf die Jecklin-Scheibe mit den beiden Kugelmikros beschränken würde, die den Sound im Club so unverfälscht wie möglich einfangen und mit ein wenig Glück eine gute Portion Direktschall vom Akkordeon abbekommen würden, so dass die Ortung des keinesfalls statisch an einem Platz verharrenden Musikers und seines Instrumentes trotz der zusätzlichen Wiedergabe über die beiden Bose-Boxen links und rechts der Bühne einigermaßen klappen könnte. Während des Konzertes wich dann langsam die Skepsis: Nur dank der Verstärkung setzen sich auch Nuancen von Biondinis Spiel gegen Schlagzeug, Tuba oder E-Bass durch. Dabei gelang die Abbildung des Akkordeons recht fokussiert: Der Sound aus den Boxen machte sich nicht so negativ bemerkbar, wie ich befürchtet hatte.

So intensiv sein Groove vom E-Bass, so exotisch der Klang des Serpents auch sein mag: Michel Godard zieht den Zuhörer besonders mit seinem einzigartigen Tubaspiel in seinen Bann
So intensiv sein Groove vom E-Bass, so exotisch der Klang des Serpents auch sein mag: Michel Godard zieht den Zuhörer besonders mit seinem einzigartigen Tubaspiel in seinen Bann

Auf beiden Seiten der Jecklin-Scheibe kamen ältere Mikros aus der Produktion in Gefell zum Einsatz, deren Kapseln noch das Neumann-Logo schmückt: zwei Neumann Gefell M 93. Da ich bei der Vorbereitung der Aufnahme nicht sicher war, ob ich ohne Stützmikrofone auskommen würde, hatte ich neben einer kleinen Auswahl an Schallwandlern auch das Audio Development Mischpult mitgenommen, das während der Sommerpause des Birdlands von Zeigerinstrumenten auf schnellere und präzisere LCD-Anzeigen umgerüstet worden war. Und das hat bestimmt auch ein klein wenig zu der Entscheidung beigetragen, dessen Mikrofonverstärker statt die in der Nagra LB integrierten zu verwenden. Woran es auch immer gelegen haben mag, das Ergebnis hat die Musiker jedenfalls so überzeugt, dass sie gleich mehrere Songs freigegeben haben. So blieb schließlich mir die Qual der Wahl. Ich habe mich für Johann Sebastian Bachs „Adagio in F‟ entschieden, auf dem Michel Godard nicht nur auf der Tuba, sondern auch auf dem schon erwähnten Rickenbacker zu hören ist. Der hängt üblicherweise so gut wie unbeachtet in Gröbenzell und wurde nur deshalb wieder aktiviert, um Michel Godard das beschwerliche Reisen mit Tuba und Serpent in diesem Falle ein klein wenig zu erleichtern.

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Biondini, Godard, Nigli
Adagio in F (Bach)
16 bit / 44,1 kHz
ca. 127,4 (wav)
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Biondini, Godard, Nigli
Adagio in F (Bach)
24 bit / 192 kHz
ca. 554,8 mb (wav)


Schade, dass der Song mit Lucas Nigglis famosen Solo nicht in die engere Auswahl kam: Etwas so Subtiles, Kraftvolles und Virtuoses hört man selbst im Birdland nicht oft
Schade, dass der Song mit Lucas Nigglis famosen Solo nicht in die engere Auswahl kam: Etwas so Subtiles, Kraftvolles und Virtuoses hört man selbst im Birdland nicht oft

PS: Immer mal wieder erreichen uns Anfragen, ob man die Musik-Dateien denn nun auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen.

Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.

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Dienstag, 06 November 2012 01:00

Analog Forum Krefeld 2012

Im Jahr eins nach dem 20. Jubiläum der Analogue Audio Association gab es in Krefeld ein Forum mit Rekorden.
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Nachdem schon im letzten Jahr die Kapazitätsgrenze des Hotels erreicht wurde, waren auch diesmal alle verfügbaren Räume ausgebucht, was verschiedene Hersteller und Importeure dazu veranlasste, sich ein Ausstellungszimmer zu teilen, um überhaupt bei dieser Messe vertreten sein zu können. in einigen Fällen führte diese Kooperation zu einer überraschend gelungenen Kette mit klanglich überzeugenden Ergebnissen. Dennoch wünschten sich einige Aussteller für die Zukunft einen Veranstaltungsort mit größeren Kapazitäten – ein Wunsch, der zum Glück so schnell nicht erhört wird: Auch im nächsten Jahr wird die Erfolgsstory in Krefeld fortgeschrieben, denn eine Atmosphäre, wie früher auf der HighEnd in Frankfurt, eine ordentliche Akustik der Ausstellungsräume, wie man sie sich auch auf anderen Messen wünschen würde, und eine gute Erreichbarkeit machen das Mercure Hotel in Krefeld-Traar zum einer attraktiven Adresse.

Eine Rekordmarke setzte der Plattenspieler von Rossner und Sohn, der im Raum von Mal Valve zu sehen war: Allein der Teller dieses Unikats brachte über 230 Kilogramm auf die Waage. Mit einem Preis von 70000 Euro dürfte er nur für einen sehr kleinen Teil des Publikums wirklich interessant gewesen sein – womit wir beim zweiten, gewiss noch bedeutenderen Rekord wären: Erstmals in der Geschichte dieser Veranstaltung wurden rund 2500 Besucher gezählt. Und darauf dürfen der AAA-Vorsitzende Rainer Bergmann und sein Veranstaltungs-Team zu recht stolz sein. Wir haben jedenfalls schon für das unseren Stand Forum 2013 bestellt.

 

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Der Norden Deutschlands ist nicht gerade verwöhnt von interessanten HiFi-Events. Deshalb ist es schon schade, dass gleich zwei Veranstaltungen zeitgleich stattfinden: Wie Jörg-Peter Schimmel berichtete, besuchten wir am 27. Oktober die sechste Braunschweiger Funkausstellung von Radio Ferner. Sonntag ging es dann weiter nach Osnabrück.
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Ohne den Kollegen und seine fotographische Unterstützung machte ich mich auf den  Weg zum Steigenberger Hotel Remarque am Rande der Altstadt. Dort veranstaltete HiFi-TV Bosse aus Mettingen zum zweiten Mal, diesmal in Kooperation mit der Klangstube Berling in Neuenkirchen die Osnabrücker Edel-HiFi-und Heimkinotage. Gezeigt wurden TV, Heimkino, HiFi To Go, aber vor allem High End. Die Räumlichkeiten des Steigenberger Remarque waren bestens geeignet, den engagierten Ausstellern ein adäquates Forum zu bieten. Die musikalischen Vorführungen waren gelungen, hörenswert und von morgens bis Toresschluss gut besucht. Die Präsentationen wurden fachkundig und hochkarätig begleitet: Die Importeure und sogar mehrere Entwickler und Firmeninhaber standen höchstpersönlich Rede und Antwort. Erfreulich war auch, dass sehr unterschiedliche Musik von Vinyl, CD, vom Computer und Blue-Ray vorgeführt wurde. So demonstrierte KEF beispielsweise Kino-Sound auch mit Klassik der Berliner Philharmonikern, während Quadral für seine Surround-Präsentation das ergreifende Konzert von Adele in der Royal Albert Hall ausgewählt hatte. Alle Beteiligten haben sich sehr viel Mühe gegeben, die Besucher zu begeistern. Selten empfand ich eine Hotel-Ausstellung so gelungen. Hoffen wir, dass sich der Aufwand für die Initiatoren lohnt und es eine dritte Auflager der Osnabrücker Edel-HiF-und Heimkinotage gibt. Auch wenn sie als regionale Messe angelegt ist, lohnt hier ganz sicher eine längere Anreise. Wer wollte, konnte sogar zu Messe-Konditionen kaufen.


 

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Am 27. und 28. Oktober fand nun schon zum sechsten Mal die Braunschweiger Funkausstellung in der VW-Halle statt – wie immer liebevoll organisiert und durchgeführt von Bernd Sander und seinem Team von Radio Ferner aus Braunschweig.
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Gleich das multimediale Entrée zeigte, wo die Reise hinging. Es war eine moderne Messe, die audiophile Enthusiasten genauso bediente wie die jüngere Generation, die ganz selbstverständlich mit dem Smartphone aufwächst. Auf zwei Etagen tummelte sich dichtgedrängt ein großes Mulitmedia-Angebot. Da waren klangvolle Namen der Hifi-/Highend Szene genauso vertreten wie Hersteller von hochwertigen LED- oder Plasma-TVs. Ein großer Hörraum für wechselnde Vorführungen stand ebenfalls zur Verfügung. Die akustischen Gegebenheiten waren allerdings für alle vorführenden Vertriebe gleich schlecht. Um so beeindruckender geriet das trotzdem mehr als befriedigende Ergebnis.

Auch einen Vortragsraum gab es. Dort konnte man sich über die Möglichkeiten von Smart-TV genauso informieren wie über Lautsprechertechnik oder die Möglichkeiten des digitalen DAB-Radios. So wie Wolfgang Kemper und ich hatte jeder Messebesucher die Möglichkeit, zum Beispiel von Udo Besser von AVM, von Stefan Thewes vom Elac/Primare-Vertrieb oder auch von Manfred Penning von BMC-Audio Neuigkeiten aus erster Hand zu erfahren. Eine tolle Sache! Es war einmal wieder eine rundum gelungene Veranstaltung, für die ich Bernd Sander und seinem Team von Radio Ferner herzlich danke. Wir freuen uns schon auf die Braunschweiger Funkausstellung 2013!


 

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Chassis mit Feldspulen sind modern. Oder besser gesagt waren schon einmal modern. Nämlich Anfang des 20.Jahrhunderts. Neuester Nostalgie-Hype oder steckt da mehr dahinter? Meinungen zu diesem Thema gibt es jede Menge, oft auch von Leuten, die noch nie ein derartiges Chassis gehört haben.
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Das Feldspulenchassis wurde entwickelt, weil zur damaligen Zeit keine ausreichend starken Dauermagneten existierten. Die Verstärker in dieser Zeit hatten allenfalls ein paar Watt Ausgangsleistung, so dass der Lautsprecher einen entsprechend hohen Wirkungsgrad haben musste. Dieser wurde zusätzlich noch unter Zuhilfenahme eines Horns erhöht. Somit konnte man mit ein paar Watt sogar Kinos oder andere öffentliche Einrichtungen beschallen.

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In den Wohnraum integriert wirkt der Lautsprecher gar nicht so groß, wie er tatsächlich ist

Worum geht es bei den Feldspulen eigentlich? Mittlerweile haben fast alle  Lautsprecherchassis einen  Permanentmagneten, der als Antrieb für die Schwingspule dient. Sonderkonstruktionen wie Elektrostaten oder Magnetostaten lassen wir einmal außen vor. Der Magnet wird bei dem Feldspulensystem durch eine Spule ersetzt. Historisch gesehen war es natürlich umgekehrt. Die Spule muss mit Gleichstrom durchflossen sein, damit überhaupt ein Magnetfeld entsteht. Es gab verschiedene Versionen mit bis zu 20 Volt Spannung, aber auch 100 – 200 Volt. Zu den Feldspulenchassis muss also auch noch ein geeignetes Netzteil angeschafft werden. Eigentlich alles sehr umständlich, woher kommt nun die neue Vorliebe für derartige Chassis? Aufmerksam auf diese Technologie wurden wieder einmal die Japaner, weshalb sich viele Raritäten von damals wie Klangfilm oder Western Electric in japanischer Hand befinden. Neuerdings findet man sie auch in Korea.

Wir haben uns als Testobjekt einen Lautsprecher der Firma Wolf von Langa ausgesucht, der auch auf der HiFi Deluxe 2012 in München unter Messebedingungen zu hören war. Es handelt sich hier um das Zweiwegesystem A 100i, bestehend aus einem Basschassis und einem Hornsystem in einer offenen Schallwand. Das Prinzip der offenen Schallwand beziehungsweise hinten offenen Gehäusen war früher Gang und Gäbe. Auch alte „Dampfradios“ waren hinten offen und mit einer perforierten Pappwand versehen. Die hat natürlich lustig mitgeschwungen, aber ganz offen lassen wollte man die Geräte damals wegen der hohen Spannungen an den Röhren dann doch wieder nicht.

Spannend ist bei derartigen Konzepten auch immer wieder die Frage, wie der Bass mit dem rasend schnellen Horntreiber mitkommt. Dieser hier hat damit weniger Probleme
Spannend ist bei derartigen Konzepten auch immer wieder die Frage, wie der Bass mit dem rasend schnellen Horntreiber mitkommt. Dieser hier hat damit weniger Probleme

Die hier verwendete offene Schallwand orientiert sich an einer  Wharfdale-Konstruktion von Gilbert Briggs aus dem Jahre 1956 mit der Bezeichnung SFB3. Als Basstreiber wird der Typ WVL A2080 eingesetzt, ein 38-er mit einem Kennschalldruck von bis zu 102 Dezibel, je nach eingestelltem Versorgungsstrom. Der Wirkungsgrad ist schon erstaunlich, da es sich hier nicht um ein PA Chassis handelt. Als Horntreiber fungiert der WVL A284, ein 1,4-Zoll-Treiber mit einem Kennschalldruck von 105 Dezibel, angeflanscht  an ein 50/80Grad Constant Directivity  Horn. Die Chassis werden in Handarbeit in Deutschland hergestellt, die Verarbeitung ist hervorragend. Hier werden die besten verfügbaren Materialien verwendet und mit sehr viel Liebe zum Detail verarbeitet. Beispielsweise wird nur Eisen mit einem Reinheitsgrad von 99.85 Prozent verwendet, das exzellente magnetische Eigenschaften besitzt. Nur am Rande bemerkt, der Mittel-Hochtontreiber allein hat ein Gewicht von über 13 Kilo!


Für den Einbau des Basses in eine offene Schallwand muss man die Thiele Small Parameter des A2080 etwas verändern, was ja durch Anpassung des Versorgungsstroms leicht möglich ist. Angestrebt werden sollte eine Gesamtgüte von 0,7 – sonst wird die Basswiedergabe zu schlank. Mit dieser Einstellung verliert das Chassis etwas an Wirkungsgrad, hat aber immer noch einen Kennschalldruck von 97 Dezibel. Das verwendete Horn ist relativ kurz, so dass sich kaum Probleme mit Laufzeitunterschieden zwischen Treiber und Chassis ergeben. Dies ist für eine exakte räumliche Abbildung elementar wichtig. Zudem muss man hier zwei unterschiedliche Abstrahlprinzipien unter einen Hut bringen, die offene Schallwand als Dipolstrahler und das Horn als Direktstrahler.

Der Basstreiber ist – wie in alten Zeiten – mit einer Subdämpfung ausgerüstet. Man kann die Schafwolleinlagen natürlich auch entfernen, damit sinkt die Resonanzfrequenz um etwa 10 Hertz. Bei dem martialischen Äußeren kann man sich kaum vorstellen, wie leichtfüßig dieser Bass spielen kann
Der Basstreiber ist – wie in alten Zeiten – mit einer Subdämpfung ausgerüstet. Man kann die Schafwolleinlagen natürlich auch entfernen, damit sinkt die Resonanzfrequenz um etwa 10 Hertz. Bei dem martialischen Äußeren kann man sich kaum vorstellen, wie leichtfüßig dieser Bass spielen kann

Bei der Aufstellung muss ein wenig experimentiert werden, weil bei einer offenen Schallwand durch die rückwärtige Schallabstrahlung die Raumreflexionen eine noch größere Rolle spielen als sonst. Andererseits fehlt bei diesem Prinzip der „Kistenklang“ vollständig, das Chassis kann völlig frei aufspielen. Die Frequenzweiche hat akustisch eine Flankensteilheit von zwölf Dezibel, mit einer Trennfrequenz bei 1500 Hertz. Das ist für einen 38-er schon relativ hoch und nicht unbedingt eine leichte Aufgabe. Zur individuellen Pegelanpassung kann man den  Hochtöner über einen Autoformer in Zwei-Dezibel Schritten zusätzlich abschwächen.

Ein Netzteil des Lautsprecherherstellers übernimmt die Stromversorgung der Treiber. Man sollte sich angewöhnen, dieses Netzteil vorzeitig einzuschalten, die Feldspulen brauchen nämlich eine Weile, bis sie die volle Performance erreicht haben. Vergessen darf man dies auch nicht, sonst besteht die Gefahr, dass die Schwingspule zu heiß wird und abraucht. Wahlweise gibt es für Vergessliche eine Einschaltautomatik, die sich bei dem ersten Ton einschaltet und nach einiger Zeit ohne Signal wieder abschaltet.

Durch Veränderung des Stroms – und damit der Feldstärke des Antriebs – lässt sich die Tonalität der Wiedergabe verändern. Am Hochtöner wird mit höherer Stromstärke die Wiedergabe dynamischer, mit geringerem Strom runder und flüssiger. Beim Bass ist es ähnlich, mit höherer Feldstärke wird der Bass trockener und schlanker, ansonsten runder und voller.

Bei der Aufstellung des Lautsprechers konnte ich bereits mit 50 Zentimeter Abstand von der Rückwand ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Damit sollte man es natürlich nicht belassen, dies gilt nur als Startposition. Etwas Luft links und rechts kann auch nicht schaden. Insgesamt gesehen ist der A100i aber deutlich weniger prätentiös als ich es mir auf Grund der Konstruktion vorgestellt hatte. Durch Feintuning der Abstände und des Einwinkelns lässt sich natürlich noch einiges an Verbesserung erzielen; der Lautsprecher sollte mit dem Raum und nicht gegen den Raum spielen.

Der Feldspulenantrieb wird nach längerem Gebrauch allenfalls handwarm
Der Feldspulenantrieb wird nach längerem Gebrauch allenfalls handwarm

Aber Schluss jetzt mit dem Techno-Gebabbel, viel interessanter ist, was vorne raus kommt (frei nach Helmut Kohl): Als erstes habe ich mich nicht entblödet, nach meiner Led Zeppelin II zu kramen: „Whole Lotta Love‟. Schließlich ist dies der erste 38-er in meiner häuslichen Stube. Die Familie ist außer Haus, da kann man endlich einmal die Kuh fliegen lassen! Und wie sie fliegt! Der Schlagzeuger John Bonham war einer der einflussreichsten Drummer der Hardrockszene, galt aber wegen seiner Lautstärke tontechnisch als nicht aufnehmbar. Um mehr Wucht zu erzeugen spielte er eine Bassdrum in der ungewöhnlichen Größe von 26“. Und das kommt genauso rüber! Nach dem bekannten Gitarren-Riff am Anfang kommt der Bass mit unheimlichen Druck dazu; hierfür ist übrigens eher der Bereich um 150 Hertz ausschlaggebend und nicht etwa der Tiefbass von 20 Hertz oder so. Der dreckige Sound der Gibson LesPaul-Gitarre über den 69-er Marshall gespielt wird genau so wiedergegeben, wie er damals eben geschätzt war – und Jim Marshall berühmt gemacht hat. Mittlerweile baut die Firma Marshall auch Transistorverstärker... Aber das ist ein anderes Thema. Mit dieser Scheibe und dem A100i wird erstmals klar, was die Fans seinerzeit an Led Zeppelin so fasziniert hatte. Über ein Zehn-Zentimeter-Chassis gespielt ist das Ganze nur kalter Kaffee. Allerdings kommen die Mängel der CD Überspielung mit dem WVL genauso deutlich rüber.


Sollte jetzt jemand meinen, der A100i ist nur fürs Grobe geeignet, kann sozusagen nur geradeaus, so muss ich ihn enttäuschen. Leise und feine Töne werden ebenso filigran wiedergegeben. Als Kontrastprogramm und damit das Klingeln in den Ohren wieder nachlässt, habe ich Salzau Music on the Water ausgewählt. Die Aufnahme wurde morgens um fünf Uhr im Freien mit einem tragbaren Recorder gemacht, auf einer kleinen Bühne im See von Schloss Salzau gelegen. Der A100i bringt uns die morgendliche Geräuschkulisse mit Vogelgezwitscher unheimlich realistisch ins Wohnzimmer. Man hört sehr deutlich, dass die Musiker im Freien aufgenommen wurden und nicht in einem geschlossenen Raum. Auf der Bühne ist ein fachwerkartiges Gerüst aufgebaut, an dem verschiedene metallische Gegenstände aufgehängt sind, die zusätzlich im Morgenwind leise erklingen. Die Musik fügt sich wunderbar in die morgendliche Stimmung ein, zunächst nur Bass und Vibraphon, schließlich kommt noch die Posaune dazu. Sehr geschmackvolle, ruhige Improvisationen, die man in die Rubrik Ethnojazz einordnen könnte. Der tonale Charakter der einzelnen Instrumente wird sehr gut dargestellt; insbesondere ist ein Vibraphon immer eine Herausforderung für einen Lautsprecher.

Die Weiche ist federnd gelagert und bietet zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten für den Hochtöner
Die Weiche ist federnd gelagert und bietet zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten für den Hochtöner

Nun die Gretchenfrage, kann er auch klassische Musik, oder besser gesagt E-Musik realistisch wiedergeben? Er kann. Zunächst einmal kommt La Folia in den Player. Aber diesmal nicht die schon abgewetzte Version von Gregorio Paniagua, sondern eine Einspielung mit Jordi Savall auf Alia Vox. Bei dieser Variante fehlen die Slapstick Einlagen von Paniagua wie Spielzeugpistole, Landrover oder explodierende Champagnerflasche. Schade eigentlich, schließlich war die Folia ein fröhlicher, volkstümlicher Tanz.

Die sieben Musiker spielen auf historischen Instrumenten, Savall beispielsweise auf einer Viola da Gamba aus dem Jahre 1550. Der besondere Klang der Instrumente wird über den WVL sehr gut wiedergegeben; ob nun Viola da Gamba, Vihuela, Truhenorgel oder Harfe, alle Instrumente behalten ihren eigenen Charakter. Zudem stellt sich das Gefühl ein, die Musiker befänden sich im eigenen Wohnraum.

Offensichtlich lassen sich die historischen Instrumente nicht so virtuos spielen, wie man es heutzutage von den Highspeed-Technikern gewohnt ist. Dies gibt der Einspielung aber eine höchst interessante Note.

Eine Besonderheit hat die CD noch aufzuweisen; die Aufnahmen wurden an verschiedenen Orten von unterschiedlichen Aufnahmetechnikern gemacht. Beim Durchhören der CD fällt sofort die veränderte Raumakustik auf den entsprechenden Tracks auf, aber auch die Abbildung der Instrumente ist dem einen Techniker wesentlich besser gelungen. Alles leicht zu hören mit dem WVL. Ein Quercheck mit einer anderen bereits besprochenen Aufnahme wie der Mozart Sinfonia Concertante mit Vater und Sohn Oistrakh zeigt auch, dass ein gut aufgenommenes größeres Orchester glaubhaft wiedergegeben wird. Allerdings ist die räumliche Ausdehnung in die Tiefe nicht so ausgeprägt, wie ich es schon gehört habe.

Zusammenfassend lässt sich Folgendes sagen: Feldspulenchassis sind nicht dafür gedacht, die Hifi Spielwiese um ein weiteres Gerät zu bereichern. Für den optimalen Klang gibt es nur eine geeignete Einstellung. Diese hängt natürlich von der Konstruktion des Lautsprechers, aber auch von geschmacklichen Präferenzen und der räumlichen Umgebung ab. Neben den idealen Anpassungsmöglichkeiten bieten sich auch eindeutig tonale Vorteile, die Durchsichtigkeit der Wiedergabe nimmt ganz klar zu. Ich hätte nicht gedacht, dass hervorragende Chassis mit Alnicomagnet noch so einfach zu toppen sind. Zudem fehlt durch die offene Bauweise jeglicher Kistenklang; dies fällt einem erst auf, wenn man es einmal anders gehört hat. Die explosive Dynamik, zu welcher der A100i fähig ist, muss man einfach einmal gehört haben. Und das funktioniert schon mit 5 Watt Verstärkerleistung. Im Gegensatz zu einer PA Anlage ist dieser Lautsprecher aber kein Krachmacher, sondern kann alle Feinheiten und Klangfarben der Musik realistisch wiedergeben.

Auf eines möchte ich jedoch hinweisen, der Lautsprecher zeigt ganz klar auf, wenn die Kette vorne nicht gut abgestimmt ist. Mit der Auswahl der Endstufe sollte man sich also etwas Zeit nehmen. Hervorragende Ergebnisse konnte ich hier mit der Shindo F2A und einer Uchida 300B erzielen. Etwas weniger romantisch aber dafür noch straffer im Bass und dynamischer wird es mit der 6HS5 PSE.

Das Horn ist mit Akustikschaumstoff bedämpft, dies habe ich in der Form auch noch nirgends gesehen. Man kann den Schaumstoff natürlich entfernen, in dieser Variante spielt der Lautsprecher luftiger und offener. Allerdings wird er auch kritischer, was die Komponenten vorne betrifft. Ein – aus seiner Sicht – unpassendes Kabel haut einem der Treiber dann sofort um die Ohren. Autsch! Im Vergleich zu meinem sonst verwendeten Lautsprecher ist die Darstellung weniger tief und etwas mehr nach vorne gerichtet. Das möchte ich aber nicht als allgemein gültige Regel betrachten, weil dies natürlich sehr von der Aufstellung und den Räumlichkeiten abhängt.


Der Spider für die Schwingspulenzentrierung ist wie das Original Western Electric Modell aufgebaut und zusätzlich mit Schafwolle bedämpft
Der Spider für die Schwingspulenzentrierung ist wie das Original Western Electric Modell aufgebaut und zusätzlich mit Schafwolle bedämpft

Der Tiefbass ist bei einem Chassis mit so hohem Wirkungsgrad naturgemäß begrenzt. Für die gängige Musikwiedergabe spielt dies keine so große Rolle, aber Orgelfans und Tiefenräumlichkeitsfanatiker werden sich vielleicht einen Subwoofer wünschen. Der sollte dann allerdings mit der Geschwindigkeit des 38-ers mithalten können.Einen anderen Aspekt wollte ich auch nicht unerwähnt lassen, der Lautsprecher hat – trotz seiner Größe – einen hohem WAF! Meine bessere Hälfte war jedenfalls ganz begeistert. Und das geht normalerweise nicht so schnell, meistens gar nicht. Zum Schluss habe ich noch eine große Enttäuschung für den einen oder anderen Spaßvogel parat: bei dieser Konstruktion entfällt der Uralt Gag mit der zugehaltenen Nase; hier trötet nämlich rein gar nichts!

STATEMENT

Unglaublich livehaftiges Erlebnis, die Musiker stehen direkt im Wohnzimmer. Explosive Dynamik aber auch sehr feine, leichtfüßige Wiedergabe, wenn die Musik es verlangt. Unbedingt anhören!
GEHÖRT MIT
Laufwerk Ayon CD-T
DAC Borbely Audio
Vorstufe Shindo Monbrison
Endstufe Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET, Uchida 300B
Lautsprecher TAD/ WVL Fieldcoil Hornsystem

 

HERSTELLERANGABEN
Wolf von Langa A100i Feldspulenlautsprecher
Kennschalldruck 97dB
Impedanz 5 Ohm
Belastbarkeit 30 Watt
Abmessungen (B/H/T) 900/800/280 mm
Gewicht 41 kg
Preis 17.600 €

 

HERSTELLER / VERTRIEB
Wolf von Langa
Anschrift Roedlas 54
91077 Neunkirchen
E-Mail listen@kilimanjaro-series.com
Internet www.wolfvonlanga.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/12-10-24_langa
Da ich Ihnen eine wirklich bezahlbare Tuning-Maßnahme vorstellen wollte, hatte ich für den Test der Polklemmen lediglich die Ausführung mit dem vergoldeten Kupferleiter bestellt. Nach der beeindruckenden Vorstellung der nextgen-Klemmen ließ mir die Frage aber keine Ruhe, ob es denn mit einem Stückchen Silber statt Kupfer im Signalweg nicht noch besser klänge.
teaser


WBT´s edelste Version der neuen nextgen-Klemmen: WBT-0703 in Reinsilber und mit Körperschalldämpfer
WBT´s edelste Version der neuen nextgen-Klemmen: WBT-0703 in Reinsilber und mit Körperschalldämpfer

Die Klärung der im Kommentar zum ersten Test von „Freaky‟ aufgeworfenen, mindestens ebenso interessanten Frage, ob der Austausch der Terminals am Verstärker nicht ebenfalls eine gravierende Verbesserung bringe, muss ich leider noch ein wenig hinauszögern, da meine Brinkmann Monos nach dem Malheur mit dem Göbel Epoque Fine noch nicht vom Service zurück sind. Den Kollegen Jürgen Saile hingegen treibt seit dem Test der Klemmen die Frage um, welche Verbesserungen wohl die nextgen Einbau-Cinchbuchsen im Vergleich zu den klassischen WBTs oder etwa Neutriks bringen könnten. Letztlich hat der erste Test also mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet: Das Thema WBT könnte uns also noch eine Weile beschäftigen.

Um die Polklemmen mit Kupfer- und Silberleiter miteinander zu vergleichen, stand aber erst eine kleine Umbaumaßnahme bei den LumenWhite an: Die hochglanzlackierten Brettchen aus hartem Instrumentenholz, in denen die serienmäßigen WBT-Klemmen direkt verschraubt und die kupfernen 0703er mit stark bearbeiteten Teilen des WBT-Körperschalldämpfers provisorisch montiert waren, mussten so ausgefräst werden, dass der Körperschalldämpfer perfekt hineinpasste. In diesen ließen sich dann leicht die jeweiligen Polklemmen einsetzen und auch wechseln. Und für diese Versuche reichte es auch, wenn das Kabel wie bei der Lumen üblich per Kabelschuh mit der Klemme verbunden ist. Wenn ich mit den verschiedenen Materialien zu einem Ergebnis gelangt bin, werde ich den Kabelschuh jedoch entfernen und die Leitungen direkt mit der Klemme verlöten.

Da das Fräsen der Brettchen ein wenig Zeit in Anspruch nahm, gab ich sie zur Bearbeitung, während die großartigen Göbel-Schallwandler in meinem Hörraum gastierten. Ein zeitnaher Vergleich zwischen Provisorium und vorschriftsmäßig montierten Körperschalldämpfern war also nicht möglich. Haptisch irritiert es schon ein wenig, die Lautsprecherkabel an den Terminals anzuklemmen, die nicht hundertprozentig fest mit dem Gehäuse verschraubt sind, sondern sich – wenn auch minimal – bewegen können. Aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, brachte es klanglich noch einen kleinen Vorteil, wenn die Polklemmen nicht fest mit ihrer Umgebung in Kontakt standen: Die Durchzeichnung nahm ein wenig zu, und die Wiedergabe wirkte insgesamt ein wenig entspannter. Das sollte einem – falls die Montage kein unlösbares Problem darstellt – auf jeden Fall die Ausgabe von zweimal 20 Euro für die beiden Körperschalldämpfer wert sein.

Bei einem Test, bei dem es nicht ganz so einfach ist, mal eben schnell zwischen zwei Komponenten umzustecken, höre ich erst ein paar bekannte Testscheiben und dann eine, die ich in diesem Umfeld für besonders aussagekräftig halte, mindestens drei mal, bevor ich mit der Umbaumaßnahme beginne. Nach dem Hören der wichtigsten Testscheibe versuche ich dann mit den übrigen Songs das erste Urteil zu untermauern. In diesem Fall kann ich ein kleines Vorurteil gegenüber überhell klingendem Silber im Signalweg nicht leugnen. Deshalb habe ich Keith Jarretts Trio-Version von „ God Bless The Child‟ vom Album Standards 1 ausgewählt, da hier rhythmisch einiges passiert, es eine Menge von Details gibt und der Sound der Becken je nach Anlagenkonfiguration leicht ins Nervige kippen kann.

Die beiden Körperschalldämpfer bringen eindeutig klangliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Einbau
Die beiden Körperschalldämpfer bringen eindeutig klangliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Einbau

 

Bei diesem Vergleich sorgt aber nicht nur die Vertrautheit mit der Testscheibe für ein verlässliches Urteil. Ich hatte dabei Unterstützung von einem Hifi-begeisterten Freund aus Dortmund, der gerade zu Besuch weilte und mich überredete, am Sonntagnachmittag ein wenig zu arbeiten. In letzter Zeit hatte ich hin und wieder auch mit Helmut Baumgartner und Jürgen Saile gemeinsam gehört und war überrascht darüber, welch unterschiedliche Kriterien die Kollegen für sich den Vordergrund rückten. Kein Wunder, dass wir je nach individueller Gewichtung der Disziplinen zu recht unterschiedlichen Bewertungen kamen. Für mich stehen meist Räumlichkeit und Dynamik im Fokus, bei Jürgen Saile zum Beispiel tonale Ausgewogenheit und Klangfarben.

Der Wechsel von den Polklemmen mit Kupferkern zu denen mit Silberleiter führte aber zu keinerlei Differenzen. Und auch der Bestätigung durch weitere Scheiben bedurfte der erste Eindruck nicht: Die WBTs mit silbernem Leitermaterial gefielen beiden Hörern besser, auch wenn dafür jeweils andere Kriterien ausschlaggebend waren: Die 0703 Ag sorgen für eine etwas luftigere Abbildung, einen minimal größere Bühne und eine bessere Durchzeichnung. Erfreulicherweise ändert sich die Tonalität der Wiedergabe dadurch so gut wie nicht. Auch der Hochtonbereich bleibt geschmeidig und unaufdringlich. Ich werde jedenfalls bald zum Lötkolben greifen und die Polklemmen mit Silberleiter fest mit den Kabeln der LumenWhite verbinden. Und auch in Dortmund dürfte bald eine Audiophysic neue, silberne Polklemmen bekommen.

STATEMENT

Auch wenn es immer aufs neue überrascht, was kleine Verbesserungen an der Schnittstelle vom Kabel zum Lautsprecher ausmachen können: Es lohnt sich wirklich, an dieser Stelle in beste Bauteile zu investieren. Für mich führt momentan kein Wege an den Körperschalldämpfern und den 0703 Ag vorbei.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Kuzma 4Point
Tonabnehmer Air Tight PC-1 Supreme, Brinkmann EMT ti
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC, Calyx Femto
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Aanlog Domain The Athene
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon MK VI
Kabel Precision Interface Technology, Göbel Lacorde, Audioplan Powercord S, Audioquest
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus

 

HERSTELLERANGABEN
Polklemme WBT-703 Ag
Durchmesser 19 mm
benötigte Bohrung 11,5 mm mit Nut 2,5 x 2 für Verdrehsicherheit
mögliche Wandstärken 0,9 bis 8 mm
Dauerstrom > 30 A
Spitzenstrom > 200 A
Übergangswiderstand < 0,1 mΩ
Preis 54.10 Euro pro Stück
Garantie 3 Jahre

 

HERSTELLER / VERTRIEB
WBT-Distribution GmbH
Anschrift Im Teelbruch 103
45219 Essen
Telefon + 49 2054 87 5520
E-Mail sales@wbt.de
Internet www.wbt.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 16 Oktober 2012 02:00

Hornlautsprecher

Hörner? Meine Güte werden Sie sagen, was will uns der denn da erzählen? Veraltete Technologie, verfärbter, trötiger Sound. Aber egal, Hornfans sind sowieso taub. Wobei ich zugeben muss, schlecht konstruierte Hornlautsprecher können erbärmlich klingen. Andererseits bieten gute Hörner ein unvergleichliches Erlebnis. Wenn man dies einmal richtig gehört hat, ist man für immer angefixt.
teaser


Platz ist in der kleinsten Hütte in Japan, neben einem Konzertflügel von Steinway & Sons finden auch Goto Hörner ihren Platz. Was man aber nicht auf den ersten Blick sieht, sind die Öffnungen der Basshörner hinten in der Decke! Die Basshörner selbst müssen irgendwo in der oberen Etage verlaufen. Nebenbei, Raumakustikelemente in Form von Schalldiffusoren werden hier nicht mehr benötigt! Aus dem japanischen Musen to Jikken Magazin
Platz ist in der kleinsten Hütte in Japan, neben einem Konzertflügel von Steinway & Sons finden auch Goto Hörner ihren Platz. Was man aber nicht auf den ersten Blick sieht, sind die Öffnungen der Basshörner hinten in der Decke! Die Basshörner selbst müssen irgendwo in der oberen Etage verlaufen. Nebenbei, Raumakustikelemente in Form von Schalldiffusoren werden hier nicht mehr benötigt! Aus dem japanischen Musen to Jikken Magazin

Hornsysteme, Röhrenverstärker, Plattenspieler oder Bandmaschinen gehören irgendwie zusammen. Diese veralteten Technologien wurden später auf Grund von Bequemlichkeit oder Profitmaximierung wieder verworfen. Leider ist auf diesem Wege auch sehr viel Know-how verloren gegangen.

Bevor jetzt jemand losrennt und nach alten Klassikern aus den 50-ern Ausschau hält, eine Warnung vorweg: manche dieser Konstruktionen sind stark kompromissbehaftet und für den Heimgebrauch eher ungeeignet. Die Systeme wurden primär zur Beschallung von Kinos oder Theatern konstruiert. Deshalb liegt der ideale Hörplatz oftmals in einer Entfernung von 15 bis 20 Metern. Zudem musste irgendwie eine breite Schallverteilung erzeugt werden, was für ein Horn keine so einfache Aufgabe ist. Um dies zu erreichen, wurden in anderen Bereichen Zugeständnisse gemacht, die der Klangqualität nicht unbedingt förderlich waren. Die damals benutzten Multisektoralhörner erfüllten ihren Zweck optimal, dieser richtete sich aber nicht nach Hifi-Kriterien. So sagt man diesen Hörnern einen negativen Effekt auf die Impulswiedergabe nach. Andererseits klingt Filmmusik aus den 50-ern über ein Altec Horn gespielt sehr „richtig“; kein Wunder, über Altec Monitore wurde ja auch abgemischt.

Ein berühmtes System aus alten Siemens-Tagen war auf der Highend 2012 zu hören: die Klangfilm Eurodyn liefert auch zu Hause hervorragende Ergebnisse, sofern man die Schallwände unterbringen kann. Interessante Kombination zweier Prinzipien: Horn für den Mittel-Hochtonbereich und offene Schallwand im Bass
Ein berühmtes System aus alten Siemens-Tagen war auf der Highend 2012 zu hören: die Klangfilm Eurodyn liefert auch zu Hause hervorragende Ergebnisse, sofern man die Schallwände unterbringen kann. Interessante Kombination zweier Prinzipien: Horn für den Mittel-Hochtonbereich und offene Schallwand im Bass

Hörner haben einen hohen Wirkungsgrad, von bis zu 25 Prozent gegenüber herkömmlichen Konstruktionen von circa einem Prozent oder noch weniger. Der offensichtliche Vorteil dabei liegt in der Impulsfähigkeit und Dynamik. Daran scheitern die meisten konventionellen Konstruktionen. Der Klang ist ungewöhnlich klar und relaxed, auch bei hohen Lautstärken. Andererseits werden durch die schnelle Ansprache der Treiber auch bei kleiner Lautstärke geringste Feinheiten wiedergegeben. Mit gut konstruierten Single-Ended-Trioden kombiniert kann sich zudem eine magische dreidimensionale Abbildung ergeben. Allerdings benötigt die Aufstellung und Kombination mit geeigneten Komponenten viel Zeit und Experimentierfreude. Was in den meisten Fällen nicht gut funktioniert ist ein 100 Watt Transistorverstärker an einem 105 Dezibel Horn. Damit könnte man zwar ein AC/DC-Konzert livehaftig wiedergeben, aber bei den sonst üblichen Abhörlautstärken liegt die erforderliche Verstärkerleistung im Milliwattbereich, womit die 100-Watt-Boliden meist nicht so gut klar kommen. Dafür sind sie allerdings auch nicht konstruiert worden.



Hornlautsprecher sind groß – oder sie decken nur den oberen Teil des Frequenzspektrums ab. Solche Konstrukte können hervorragend klingen, sofern man einen Basstreiber findet, der mit dem schnellen Horn mithalten kann. Ein Zweiwegesystem böte auch noch die einfachere Möglichkeit des Bi-Ampings oder des Aktivbetriebs. Bei dem hohen Wirkungsgrad der Mittel-Hochtontreiber würden beispielsweise die 1,5 Watt einer 45 Röhre locker ausreichen. Und diese ist eine der am besten klingenden Röhren überhaupt. Wobei es hierbei natürlich auch auf das Schaltungskonzept ankommt, die Röhre allein macht noch keinen exzellenten Verstärker. Für den Bass dürfen es dann ein paar Watt mehr sein.

Soll der Hornlautsprecher nun den gesamten Frequenzbereich übertragen, wird es komplizierter. Ein Beispiel einer derartigen Konstruktion mit modernen Hörnern – ich weiß, das ist ein Oxymoron – der Firma Cessaro war auf der Highend 2012 zu sehen:

Bis auf den Bass wird das gesamte Hornsystem hier von einer Endstufe mit circa acht Watt Ausgangsleistung angetrieben!
Bis auf den Bass wird das gesamte Hornsystem hier von einer Endstufe mit circa acht Watt Ausgangsleistung angetrieben!


Hier handelt es sich um ein Fünfwegesystem, das Basshorn ist schneckenförmig, liegend angeordnet und wird aktiv von zwei 16“ Bässen befeuert. Eine Besonderheit an der Konstruktion ist nun, dass sämtliche Hörner direkt abstrahlen, „frontloaded“ auf Neudeutsch. Meistens wird aus Platzgründen der Bass in einem „backloaded“ Horn untergebracht. Dabei wird der rückwärtige Schall über ein gefaltetes Horn zur Verstärkung genutzt. Nachteil dabei ist, dass das Signal zeitverzögert und phasenverschoben noch einmal abgestrahlt wird. Ähnliche Probleme hat man natürlich auch bei einem Dipolstrahler. Zudem hat der Entwickler des abgebildeten Konstruktion mechanische Einstellmöglichkeiten geschaffen, mit der die einzelnen Treiber phasenrichtig angepasst werden können, so dass sich ein zeitrichtiges Signal ergibt. Sind die Hörner bündig in eine Frontplatte eingelassen, so mag dies vielleicht cooler aussehen, die Phasenprobleme bekommt man in diesem Fall aber nur mit digitaler Laufzeitkorrektur in den Griff. Trotzdem findet man solche Konstrukte auch bei teuren Hörnen.

Wie gesagt, Hornsysteme können sehr groß werden, hier ein nur mittelgroßes System von Acapella. Den legendären Ionen-Hochtöner muss man einmal im Leben gehört haben, damit man weiß, was Perfektion im Hochtonbereich bedeutet. Wem dieses Horn immer noch zu klein ist, der kann bei Acapella auch mit gigantischen Systemen über 100dB Kennschalldruck versorgt werden
Wie gesagt, Hornsysteme können sehr groß werden, hier ein nur mittelgroßes System von Acapella. Den legendären Ionen-Hochtöner muss man einmal im Leben gehört haben, damit man weiß, was Perfektion im Hochtonbereich bedeutet. Wem dieses Horn immer noch zu klein ist, der kann bei Acapella auch mit gigantischen Systemen über 100dB Kennschalldruck versorgt werden

Nun sind im PA-Bereich Hörner nicht mehr wegzudenken. Auch hierzu ist zu sagen, dass diese Systeme für einen völlig anderen Zweck konstruiert wurden als zum Heimgebrauch. Wenn der Schlagzeuger aus Versehen einmal anstatt des Crash-Beckens das Mikro trifft, dann dürfen die Schwingspulen nicht sofort abrauchen. Eine Belastbarkeit der Bässe von 1000 Watt ist im Profibereich nichts ungewöhnliches, aber interessiert dies wirklich jemanden für zu Hause? Insbesondere in Anbetracht des hohen Wirkungsgrads dieser Chassis.

Ein Argument gegen den Gebrauch von Hörnern wird immer wieder ins Feld geführt: Alle Hörner tröten. Scherzbolde erfreuen sich dauerhaft an dem Gag mit der zugehaltenen Nase, haben aber wohl noch nie ein gut konstruiertes Horn gehört.


Woran liegt es nun, dass das eine Horn trötet – die gibt es natürlich auch – und das andere überhaupt nicht? Horn ist Horn? Eben nicht, dazu muss man sich kurz überlegen, wie ein Horn überhaupt funktioniert: Schwingt eine Membran mit tiefer Frequenz, so kann die Luft seitlich ausweichen, es entsteht kaum hörbarer Schalldruck. Bei hohen Frequenzen ist die Membranbewegung zu schnell, als dass die Luftmoleküle seitlich ausweichen könnten, es entsteht also wirksamer Schalldruck. Mit einem Horn versucht man nun ganz einfach das seitliche Ausweichen der Luft zu verhindern. Das einfachste Horn wäre ein Rohr mit dem Durchmesser der Membran. Hiermit würde auch bei tiefen Frequenzen entsprechender Schalldruck aufgebaut. Allerdings käme es am Rohrende zu einem starken Druckabfall, der als Unterdruckwelle wieder zur Membran zurücklaufen und somit zu „Rohrverfärbungen“ führen würde. Man versucht dies nun zu umgehen, indem man das Rohr trichterförmig aufweitet: Der Druck wird dann langsam abgebaut. Das Horn ist somit geboren. Nun gibt es mittlerweile Unmengen an geometrischen Formen, die unterschiedliche Stärken und Schwächen haben.

Konus wird wegen der einfachen Bauweise oft im Tief-Mitteltonbereich eingesetzt.
Exponentiell bündelt stärker bei hohen Frequenzen, kann deshalb außerhalb der Achse dumpf klingen.
Traktrix das Horn ist bei gleicher Grenzfrequenz kürzer und kleiner. Gilt als äußerst verfärbungsarm.
Constant Directivity Hybridkonstruktion, von exponentiell übergehend in konisch. Streuwinkel unabhängiger von der Frequenz, neigt aber manchmal zu Verzerrungen am Übergang der beiden Formen.
Le Cléac’h Neueres Berechnungsmodell aus Frankreich, das zu wulstigem Hornmund führt. Weniger Sekundärschallquellen am Hornmund, bündelt nicht so stark.
Sektoralhorn Aufwändig in der Herstellung, wegen der breiten Dispersion üblicherweise im PA Bereich eingesetzt.
 


Daneben gibt es natürlich noch Unmengen anderer Formen wie Iwata, Mantaray, Smith Horn, die „Arschbacke“ von JBL...

Diese Aussagen sind natürlich sehr verallgemeinert. Wie immer, hängt das Ergebnis weniger vom Prinzip, als von der Ausführung und Gesamtkonstruktion ab. Verständlicherweise proklamiert jeder Hersteller für sein verwendetes Prinzip die beste Performance. Was die Hörner allerdings nie haben sollten, ist ein Knick im Richtungsverlauf. Deshalb ist der glatte Übergang vom Treiber ins Horn elementar wichtig. Auch ist ein runder, wulstiger Verlauf am Hornrand von Vorteil. Eine scharfe Kante würde hier zu Sekundärschallquellen führen, worunter die Abbildungsfähigkeit leiden würde. Nun liefert nicht jeder Treiber mit jedem Horn gute Ergebnisse, unabhängig von der Qualität der Komponenten. Hier ist ausprobieren und messen angesagt. Irgendwelche Vorhersagen diesbezüglich ähneln mehr der Trefferquote beim Wetterbericht.

Neben der Form spielt auch noch das Hornmaterial eine Rolle, Hörner aus Pappe – gibt es wirklich! – sind weniger zu empfehlen, massive Bauweise ist hier kein Nachteil. Mit einem Problem kämpfen alle Hörner: dem „Glockeneffekt“, das heißt am Hornmund schwingt das Horn wie eine Glocke. Netter Effekt, aber für HiFi natürlich unerwünscht. Dies lässt sich aber durch geeignete Dämpfungsmaßnahmen beheben. Allerdings werden dünne Plasikhörnchen hier eher Schwierigkeiten haben.

Elementar wichtig ist natürlich die Qualität der Treiber, hier werden starke Magnete und leichte Membranen benötigt. Teuer! Um Kosten zu sparen wird aber oftmals umgekehrt vorgegangen: leichte Magneten und schwere Membranen. Dann darf man sich über das Ergebnis aber auch nicht wundern.

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Tröten: Einer der Hauptgründe für trötigen Sound liegt nun darin begründet, dass die Kombination Horn/Treiber – gemessen an der Horngröße – zu tiefe Frequenzen wiedergeben muss. Jedes Horn hat eine bestimmte untere Grenzfrequenz, bei der der Treiber bereits ausgeblendet sein muss. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die Trennfrequenz der Weiche eine Oktave über dem Cutoff des Horns liegt. Trotzdem wird immer wieder versucht, aus optischen Gründen einem zu kleinen Horn zu tiefe Frequenzen abzuverlangen.

Möchte man den Bassbereich auch mit einem Horn übertragen und beherzigt die Cutoff-Regel, kommt man schnell in die Bredouille: Soll das Basshorn noch eine Frequenz von 40 Hertz übertragen, müsste der Hornmund einen Durchmesser von etwa vier Meter haben, ganz zu schweigen von der Länge des Horns! Der WAF (wife acceptance factor) befände sich in einem Dauertief!

Eine raffinierte Idee zu diesem Thema hatte Paul Klipsch bei seine Klipschorn: Hier wurden die Raumwände als Verlängerung des gefalteten Eckhorns hergenommen. Damit hatten sich die raffinierten Ideen allerdings auch schon erschöpft.

Auch bei dem System Grande Castine von Musique Concrète aus Frankreich· wird der nicht gerade winzige Bass üblicherweise noch durch einen Subbass unterstützt. Die Hörner werden nach einer Formel von Le Cléac’h berechnet. Hier sollen unter anderem die Sekundärreflexionen am Hornmund vermieden werden
Auch bei dem System Grande Castine von Musique Concrète aus Frankreich· wird der nicht gerade winzige Bass üblicherweise noch durch einen Subbass unterstützt. Die Hörner werden nach einer Formel von Le Cléac’h berechnet. Hier sollen unter anderem die Sekundärreflexionen am Hornmund vermieden werden

 

Der nächste Stolperstein ist die räumliche Anordnung der Treiber. Idealerweise liegen sie alle in einer Linie übereinander, wie bei den meisten in Deutschland produzierten Hörnern zu sehen.  An dem Foto von Audio Tekne Japan kann man aber erkennen, dass die Hörner dort nebeneinander und übereinander angeordnet wurden, so wie es eben am einfachsten passt. In Japan eine sehr verbreitete Methode. Ganz so einfach machen es sich die Audio Tekne-Leute dann doch wieder nicht, hier wird der Hochton- und Hochmitteltontreiber zeremonienartig von Meister Imai per Gehör ins System eingepasst. Einfacher ginge es wahrscheinlich mit einer Messapparatur; aber das ist ein anderes Thema.

Horntreiber von ALE aus Japan, mit das Feinste, was der Markt zu bieten hat und was es für viele Yen zu kaufen gibt. Das große Mitteltonhorn ist durch die Anordnung ziemlich aus der Phase. Allerdings ist dies bei der Länge und Krümmung des Horns kaum anders zu lösen. Zudem soll der Lautsprecher auch so sehr gut geklungen haben.
Horntreiber von ALE aus Japan, mit das Feinste, was der Markt zu bieten hat und was es für viele Yen zu kaufen gibt. Das große Mitteltonhorn ist durch die Anordnung ziemlich aus der Phase. Allerdings ist dies bei der Länge und Krümmung des Horns kaum anders zu lösen. Zudem soll der Lautsprecher auch so sehr gut geklungen haben.

Aber es kommt noch schlimmer, die Horntreiber sollten zusätzlich noch so angeordnet sein, dass sie in einer akustischen Ebene bezüglich der Z-Achse liegen. Das kann bedeuten, dass das ein Meter lange Horn für den mittleren Bass weit in den Raum hinein ragt. Aber jede andere Anordnung würde zu Phasenverschiebungen führen und Hörner, bei denen dies nicht beachtet wurde, spielen weit unter ihrem Niveau. Es sei denn, man benutzt digitale Weichen mit der Möglichkeit einer Laufzeitkorrektur.

Wozu denn nun der ganze Aufwand? Bei einem gut konstruierten Horn fehlt das Spektakuläre, Anspringende, was man sich oft bei einem derartigen System vorstellt. Die Wiedergabe ist eher leichtfüßig schnell und fein auflösend. Trotzdem sind die außergewöhnlichen dynamischen Fähigkeiten natürlich vorhanden und können jederzeit abgerufen werden, aber sie werden einem nicht permanent um die Ohren gehauen. Ein Trauermarsch soll nicht zur Open Air Party werden. Wenn alles stimmt – und das ist die Voraussetzung – dann kann ein Horn einen unglaublich magischen, realistischen Sound produzieren. Und damit ist nicht die realistische Wiedergabe einer startenden 747 gemeint. Die Magie bleibt auch bei geringen Lautstärken erhalten. Beschreiben lässt sich dieser Effekt natürlich nicht, deshalb gibt es nur eines: selbst anhören!

„Common wisdom“ – wer immer da dahinter stecken mag – behauptet, nach einer langen Hifi-Suche landet jeder bei einem Horn oder einem Breitbänder. Sagt man.

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Mittwoch, 10 Oktober 2012 02:00

Audioquest DragonFly

Musik-Hören vom Computer wird immer beliebter. Erfreulich ist, dass auch der Qualitätsanspruch wächst. Dies zeigt die steigende Nachfrage nach hochwertigen Kopfhörern, die oftmals direkt an den Rechner angeschlossen werden. An dieser Stelle will der kalifornische Kabelspezialist Audioquest mit dem DragonFly USB-Wandler neue Maßstäbe setzen.
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Selbstbewusst und von ihrem DragonFly überzeugt scheinen die Leute von Audioquest jedenfalls zu sein. Denn mit dem angekündigten Testkandidaten schicken sie ein Anschlusskabel von Mini-Klinke auf zweimal Cinch, das sich Victoria nennt und mit 265 Euro in der Preisliste steht. Das ist mehr als unser Wandler mit seinen 249 Euro kostet. Somit ist angedeutet, welchen Einsatzbereich Audioquest für seinen Neuling sieht: Neben der Anwendung direkt am Computer anstelle des üblichen Kopfhörer-Ausgangs ist der DragonFly mit Verbindungskabel in der HiFi-Anlage als DAC einsetzbar.

Das bekommt man für sein Geld: Den Wandler im Format eines USB-Sticks in attraktivem Outfit mit einem kleinen Täschchen zum Mitnehmen
Das bekommt man für sein Geld: Den Wandler im Format eines USB-Sticks in attraktivem Outfit mit einem kleinen Täschchen zum Mitnehmen

Als er auf der diesjährigen HighEnd in München vorgestellt wurde, erregte der DragonFly Aufsehen. Vom Hersteller Audioquest ist man in audiophilen Kreisen nur Gutes gewöhnt. Das umfangreiche Kabelangebot der Amerikaner überzeugt immer wieder durch musikalisches Können. Da ist die Neugierde schon groß ob der Fähigkeiten diese USB-Wandlers im Format eines USB-Sticks. Er kommt ausgesprochen attraktiv daher. Seine etwa Taschenbuch-formatige schwarze Verpackung ziert eine farbige Libelle, im Englischen: dragonfly. Dort ist auch die technische Beschreibung mehrsprachig aufgedruckt. Zum Lieferumfang gehört ein kleines Stofftäschchen für den künftigen Transport. Chic sieht er aus, der DragonFly. Das schwarze Gehäuse ziert eine stilisierte Libelle und der Name DragonFly in Weiß. Im unteren, leicht verstärkten Teil, der Platz für die Mini-Klinken-Buchse bietet, sieht man das Kürzel aq für Audioquest dezent aufs Schwarze geprägt und auf dem Schutzdeckel an der USB-Seite den ausgeschriebenen Firmennamen. Haptisch ist das mit Weich-Kunststoff überzogene Metallgehäuse sehr angenehm, leicht rau und unempfindlich. Schon das Äußerliche führt bei mir zum Haben-Wollen Effekt. Und ich verrate an dieser Stelle schon, dass die weißlich schimmernde stilisierte Libelle noch mehr fürs Auge bietet, wenn der DragonFly erst im Einsatz ist.

Der DragonFly arbeitet im asynchronen Modus, er gibt dem Computer den Zeittakt für die Datenlieferung vor. Zwei Quarze für Vielfache von 44.1 und 48 kHz sind dazu nötig
Der DragonFly arbeitet im asynchronen Modus, er gibt dem Computer den Zeittakt für die Datenlieferung vor. Zwei Quarze für Vielfache von 44.1 und 48 kHz sind dazu nötig

Das Gehäuse ist eine vergossene Einheit und sollte nicht geöffnet werden. Man mag kaum für möglich halten, was die Entwickler auf die winzige Platine dieses Wandlers gepackt haben. Das ist schon eine beachtenswerte Ingenieurs-Leistung. Das Herz des DragonFly ist ein 24-bit ESS SABRE Wandlerchip, den man auch in diversen hochwertigen Playern findet. Besondere Aufmerksamkeit legten die Audioquest-Ingenieure auf zeitrichtige Übertragung des Digital-Signals.Das Timing des asynchronen USB Transfers bestimmt allein die Clocks des DragonFly. Ja, es sind wirklich zwei separate Clocks auf diesem Winzling verbaut, die eine mathematisch optimale Aufbereitung der ursprünglichen Auflösung garantieren. Ein hohes Maß an Jitter-Freiheit wird so erreicht. Der DragonFly gibt alle Formate wieder, die ihm die Player-Software zur Verfügung stellt, angefangen von MP3 bis 24-Bit 192 kHz. Durch das aufwendige Clocking werden alle nativen Formate mit 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz und 96 kHz vom digitalen ins analoge gewandelt. Liefert der Computer 176,4 oder 192 kHz, wird das Signal im Dragonfly vor der Wandlung heruntergesampled. Welche Frequenz gerade gewandelt wird, zeigt eine entsprechende Färbung der Libelle: So bedeutet grün, dass mit 44,1 kHz gewandelt wird, blau zeigt 48 kHz an und gelb indiziert 88,2 kHz. Die höchst mögliche Auflösung von 96 kHz erhellt unsere Libelle in strahlendem Rosarot.


Bei Kopfhörerbetrieb ersetzt der DragonFly den üblichen Miniklinken-Ausgang des Rechners
Bei Kopfhörerbetrieb ersetzt der DragonFly den üblichen Miniklinken-Ausgang des Rechners

Wie man zur richtigen Einstellung des Computers gelangt, ist sowohl für den Mac mit Lion und Snow Leopard als auch für Windows mit 7, Vista oder XP in der beiliegenden Broschüre klar und deutlich beschrieben. Ein Problem hatte ich. Um zu vermeiden, dass es Ihnen, geschätzter Leser, auch passiert, möchte ich es kurz schildern: Ich hatte den DragonFly gedankenlos in den USB 3 Port meines Windows 7 Rechners gesteckt und er wurde nicht erkannt. In USB 2 funktioniert alles prima, wie in der Anleitung beschrieben.

Die Wandlung übernimmt der hochwertige Sabre-Chip
Die Wandlung übernimmt der hochwertige Sabre-Chip

Eine echter Knaller ist die analoge Lautstärkereglung des DragonFly. Sie ist direkt hinter dem Wandlerchip integriert und greift sich den Regler des Computers als Steuerelement. Das heist: Der Lautstärke-Einsteller des Betriebssystems ist für den DragonFly nutzbar. Bei Windows 7 einfach über die Optionen für die Lautstärkeregelung anwählen, und schon geht´s los! Auf meinem Asus mit Windows 7 läuft Foobar in der aktuellen Version. Testweise habe ich Musikdateien mit verschiedenen Auflösungen in den Player geladen. Zuvor wurde in der Software unter Preferences Output der DragonFly aufgerufen. Wichtig ist hier die Einstellung der Auflösung. Denn mit dieser wird das Musiksignal, egal welchen Ursprungs es ist, gewandelt. Ich kann also problemlos meine MP3s mit 96 kHz aufbereiten lassen, unter 44,1 kHz geht´s sowieso nicht. Und den Unterschied hört man. Zugegeben, ich bin überhaupt kein Freund von Upsampling. Aber hier habe ich wirklich die Option, meine Musikdateien am Rechner klanglich auf meinen Kopfhörer abzustimmen. Ich habe drei verschiedene dynamische Hörer benutzt: Mein Koss InEar ist zwar prima für 100 Euro, aber musikalisch mit dem Denon nicht vergleichbar. Durch die Einstell-Option für die Sampling-Rate kann ich den DragonFly für den verwendeten Hörer optimieren, aber auch ohne dieses Feintuning macht mir die Libelle einfach Freude: So habe ich Musik direkt vom Computer noch nie gehört. Die 249 Euro bringen tollen Sound. Besonders mit 24 Bit und 96 kHz aufgelöste Alben, wie beispielsweise Diana Kralls neuestes Werk, Glad Rag Doll und das ECM Album Small Places vom Michael Formanek Quartett, beides bei www.highresaudio.com zu haben, waren ein Genuss.

Klar, dass da die Neugierde wächst, den DragonFly an die Anlage anzuschließen, und zwar anstelle meines Antelope Zodiac+. Dazu habe ich das mitgelieferte Audioquest Victoria Kabel benutzt. Mit Amarra als Player, gibt der DragoFly die Songs immer mit der Samplingfrequenz wieder, die Amarra ihm zuspielt. 192 kHz sind demnach nicht möglich. Andere Player-Software mag sich da anders verhalten. Aber hier geht vorrangig um die Frage: Was kann dieses preisgünstige Teil im Vergleich zum mehr als zehnfach teureren Zodiac-Wandler? Um es kurz zu machen: Der Dragonfly ist nicht besser und auch nicht gleichwertig, was wirklich keine Überraschung ist. Aber er klingt so gut, dass ich echt perplex war und lange mit ihm gehört habe. Gestern habe ich noch bei www.highresaudio.com das neue Mark Knopfler Album Privateering in 24-bit 96 kHz heruntergeladen. Ein Genuss, wie der DragonFly da musiziert. Die Wiedergabe ist räumlich und voller Detail, im Bass packt er kräftig und artikuliert zu. Also: Auf den Audioquest DragonFly kann man auch eine hochwertige Anlage aufbauen.


DragonFly mit dem Audioquest Victoria Kabel, bereit zum Anschluss an die HiFi-Anlage
DragonFly mit dem Audioquest Victoria Kabel, bereit zum Anschluss an die HiFi-Anlage

In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zur Lautstärke-Einstellung: Im Zusammenspiel mit meinem Vorverstärker ist die Lautstärke am Dragonfly über den Rechner auf Maximum fixiert. Dabei gibt der DragonFly reichlich Pegel aus. Er kann so laut spielen, dass er ohne Probleme als Vorverstärker zum direkten Ansteuern einer Endstufe oder von Aktiv-Lautsprechern eingesetzt werden darf. Die Ausgangsimpedanz ist extrem niedrig und somit völlig unproblematisch. Ein zusätzlicher Vorverstärker ist aus technischer Sicht überflüssig, wenn man sich auf den Computer als Tonquelle beschränkt. Die Lautstärke regelt man dann in der analogen Stufe des DragonFly bequem über den Rechner.

Die Alben von Diana Krall und Mark Knopfler bietet  www.highresaudio.com in 96 kHz an, die ECM Produktion mit Michael Formanek in 88,2 kHz
Die Alben von Diana Krall und Mark Knopfler bietet www.highresaudio.com in 96 kHz an, die ECM Produktion mit Michael Formanek in 88,2 kHz

 

 

STATEMENT

Der DragonFly musiziert für seinen erfreulich niedrigen Anschaffungspreis und darüber hinaus wirklich beeindruckend. Er ist auch in einer stationären HiFi-Kette eine ausgezeichnete Wahl, im portablen Einsatz für den Kopfhörer-Betrieb für mich ein „must have“.
GEHÖRT MIT
Computer Apple MacMini  / OS X 10.6.8 / Amarra  Mini 2.3 /Antelope Zodiac plus
CD-Player Primare DVD 30 / Antelope Zodiac plus
Vorverstärker T+A  P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Kopfhörer Sony MDR-101, Denon H-D2000, Koss KDX-200 InEar
Kabel Audioquest Wild Digital und Coffee USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audiquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen

 

HERSTELLERANGABEN
Audioquest DragonFly
Typ Digital-Analogwandler USB auf kleine Klinke
Unterstützte Abtastfrequenzen 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz, 96 kHz
Ausgangspannung 2 V rms
Maximale Ausgangsleistung 150 mW
Mindestimpedanz am Anschluss ( auch Kopfhörerimpedanz ) 12 Ohm
Preis 249 Euro

 

VERTRIEB
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon 0800 181 5284 (kostenlos)
Internet www.audioquest.nl
E-Mail rdrees@audioquest.nl

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Donnerstag, 04 Oktober 2012 02:00

Göbel Epoque Fine

Die Epoque Fine ist klanglich einer der zwei, drei besten Lautsprecher, die je in meinem Hörraum standen. Dabei ist sie überaus wohnraumfreundlich, da nicht übermäßig groß und bestens verarbeitet. Leider hat so viel Gutes seinen Preis.
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Oliver Göbel ist es wirklich gelungen, allerfeinstes High End wohnraumfreundlich zu gestalten
Oliver Göbel ist es wirklich gelungen, allerfeinstes High End wohnraumfreundlich zu gestalten

Ich habe wirklich Glück mit meinen Kollegen. Die hören nämlich auch auf großen Messen mit ihren nicht gerade idealen Vorführbedingungen immer wieder konzentriert hin, während ich die Veranstaltungen meist nur zum Gespräch mit alten Bekannten und neuen Herstellern nutze. Auf der diesjährigen High End hatten die Göbel-Schallwandler bei Jürgen Saile, Wolfgang Kemper und Helmut Baumgartner einen bleiben Eindruck hinterlassen, von dem sie mir dann auch ausführlich berichteten. Da sich die Lautsprecher-Manufaktur im selben Landkreis befindet wie Gröbenzell, war für mich der Schaden schnell geschätzt, wie man hier gerne sagt. Es bedarf gerade mal einer Autofahrt von 20 Minuten, um bei Göbel High End in Alling nachzusitzen: Im firmeneigenen Hörraum kann ich auf der Messe Versäumtes nachholen und mich selbst von der Qualität der Epoque überzeugen. Hier spielt wie bei der High End das Topmodell, die Epoque Reference. Für die über zwei Meter hohe Klangskulptur reicht in meinem Hörraum allerdings der Platz nicht aus. Und deshalb bin ich froh, dass, obwohl die Epoque-Modelle üblicherweise nur auf Bestellung gebaut werden, eine optisch zierliche, aber immerhin 100 Kilogramm schwere Fine für ein paar Wochen verfügbar ist. Denn was ich in Alling höre, löst umgehend den Haben- respektive Testen-Wollen-Impuls aus.

Der sogenannte biegesteife Biegenwellenstrahler wurde für Göbel High End patentiert
Der sogenannte biegesteife Biegenwellenstrahler wurde für Göbel High End patentiert

 

Göbel High End ist zwar keine One-Man-Show – in Alling sind insgesamt fünf Personen mit Produktion und Entwicklung beschäftigt –, aber dennoch stark vom Firmengründer und -inhaber Oliver Göbel geprägt. Nicht zufällig dient sein Familienwappen als Firmenlogo. Schon im zarten Alter von 14 Jahren beschäftigte sich Oliver Göbel mit dem Bau von Lautsprechern. Diese Passion beeinflusste dann auch seine Berufswahl: Er machte eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker, seinen Meister in Fernmeldeelektronik und arbeitete dann in der Audio-Entwicklung von Siemens, wo er zwar erstmals mit Biegewellenstrahlern in Kontakt kam und auf diesem Gebiet auch ausgiebige, mit präziser Siemens-Messtechnik dokumentierte Materialtests durchführte. Langfristig ging es Oliver Göbel bei der Entwicklung von Großserientechnik aber zu wenig klangorientiert und audiophil zu, so dass er beschloss, sich 2003 selbstständig zu machen. Das erste Produkt war dann ein Jahr später der Biegewellenstrahler Detail, der ab 160 Hertz das gesamte Frequenzspektrum abdeckt und von passenden, firmeneigenen Subwoofern ergänzt wird. Wieder ein Jahr später wurde dann ein Patent für die Göbel-Biegewellentechnologie erteilt. Es folge die Entwicklung der Wandeinbaulautsprecher Modul und 2008 die Gründung der Göbel Audio GmbH als OEM-Partner für andere Firmen. Noch im selben Jahr entstand für Grundig die Neuauflage des kultigen Audiorama-Lautsprechers. Der Erfolg der Audio GmbH ermöglichte Göbel High End dann die Entwicklung der Cost-No-Object-Baureihe Epoque, die 2010 erstmal vorgestellt wurde und deren kleinstes Modell nach einigen Mühen – das Gewicht der so harmlos wirkenden Schallwandler hatte ich ja schon erwähnt – in meinem Hörraum steht.

Das Kernmaterial der Membran ist Holz. Die Einschnitte wirken stehenden Wellenfeldern entgegen
Das Kernmaterial der Membran ist Holz. Die Einschnitte wirken stehenden Wellenfeldern entgegen

Nach der Manger MSMs1 und der German Physiks ist die Epoque Fine nun schon der dritte Biegewellenstrahler in nicht einmal einem Jahr, mit dem ich mich ausführlicher beschäftige. Und dennoch gibt es zwischen diesen Varianten desselben Prinzips nicht unerhebliche Unterschiede. Der Strahler des Fine deckt, wenn auch dicht gefolgt vom German Physiks, den größten Frequenzbereich ab. Im Gegensatz zu diesem Rundumstrahler gibt er Schall aber bis 4000 Hertz nach vorn und hinten, darüber hinaus lediglich nach vorne ab, dies allerdings mit einem von konventionellen Lautsprecherchassis nicht realisierbaren Abstrahlwinkel von nahezu 180 Grad. Vom Manger unterscheidet sich Oliver Göbels Kreation dadurch, dass sie als biegesteifer Biegewellenwandler arbeitet, der auch unterhalb der sogenannten Koinzidenzfrequenz – das ist die Frequenz, bei der die Phasengeschwindigkeit auf der Membran mit der in der Luft identisch ist – noch Schall als Biegewelle abgibt.

Das Kernmaterial der neunschichtigen Membran unter dem von außen sichtbaren Karbonfasergeflecht ist ein spezielles Holz, das aufgrund seiner naturgegebenen Inhomogenität keine ausgeprägten Resonanzen besitzen soll. In der Manufaktur werden darauf verschiedene Lagen aus Harzen und Geweben aufgebraucht und in einem hochentwickelten Pressverfahren verdichtet. Durch die Ausrichtung der Gewebelagen, die Abmessungen der Membran und die Faserausrichtung des Kernmaterials wird die Amplitude der angeregten Biegewelle schon während der Laufzeit auf der Membran stetig gedämpft, führt Oliver Göbel aus. Das größte Problem bei einem Biegewellenstrahler sei nämlich die Einleitung und Dämpfung der Energie in die respektiver in der Membran. Während er sich über konstruktive Details des Antriebs ausschweigt, gibt er bereitwillig zu Protokoll, dass es ihm durch die Kombination von Aluminum, Holz, Silikon, Gummi und Moosgummi für die Einspannung an den Kanten der Membran gelungen sei, einen über den gesamten Frequenzbereich von sieben Oktaven gleichmäßigen Wellenabschluss der Membran an den Rahmen zu schaffen. Reflexionen an den Außenkanten würden so sicher vermieden. Den Einschnitten in der Membran komme vor allem die Aufgabe zu, parasitäre Schwingungsenergien diffus zu zerstreuen, so dass keine stehenden Wellenfelder aufgebaut werden könnten. Dazu müssten die Winkel und Positionen der Einschnitte auf ein hundertstel Millimeter exakt berechnet und ausgeführt werden. Die letztere Anforderung sei nur mit einem Computer-gesteuerten Laser zu erfüllen.

Der Biegwellenstrahler von der Rückseite: Der Antrieb ist leider unter der schwarzen, schalldurchlässigen Abdeckung verborgen. Der Kopfteil der Lautsprecher-‟Box‟ wurde aus einem massiven Alublock von 60 Kilogramm heraus gefräst
Der Biegwellenstrahler von der Rückseite: Der Antrieb ist leider unter der schwarzen, schalldurchlässigen Abdeckung verborgen. Der Kopfteil der Lautsprecher-‟Box‟ wurde aus einem massiven Alublock von 60 Kilogramm heraus gefräst

 

Auch bei der Konstruktion des Gehäuses legt Oliver Göbel großen Wert auf die Vermeidung unerwünschter Resonanzen. So wählt er für den Fuß, in dem die Frequenzweiche untergebracht ist, und die Basskammern ein Verbundbandmaterial aus Papier und Harz aus dem Maschinenbau, das dem bekannten Pertinax ähnelt, jedoch mit deutlich hochwertigerem Epoxyd-Harz hergestellt wird. Das Material in einer Stärke von 20 Millimetern lässt sich nur mit Diamantfräsern bearbeiten. Die 15 Millimeter starke Schallwand besteht wie der Kopf, in dem der Biegewellenstrahler montiert ist, aus massiven Aluminium. Ausgangsform für den Kopf ist ein Alublock von 60 Kilogramm – Fertigungskosten spielten bei der Entwicklung der Epoque-Serie schlicht keine Rolle: Sie soll einfach zeigen, was mit der patentierten Göbel-Biegewellentechnologie klanglich möglich ist. Es gab während der fast dreijährigen Entwicklungszeit für Technik und Design lediglich eine selbst auferlegte Einschränkung: Der Lautsprecher muss bei allem Streben nach Perfektion wohnraumfreundlich sein, darf also nicht allzu raumgreifend ausfallen. Das ist bei der Fine, wie man auf den ersten Blick sieht, hundertprozentig gelungen, und auch die Reference mit ihrem zweiten Bassmodul oberhalb des Biegewellenstrahlers wirkt wie eine interessante technische Skulptur, nicht aber wie eine plumpe Lautsprecherbox – eine entsprechende Raumhöhe natürlich vorausgesetzt.

Das Bass-Chassis wird von Wavecor speziell für seinen Einsatz in der Epoque-Serie gefertigt
Das Bass-Chassis wird von Wavecor speziell für seinen Einsatz in der Epoque-Serie gefertigt

Doch zurück zu den inneren Werten: Von den sechs Aluminium-Bassmembranen auf Vorder- und Rückseite werden nur zwei von Schwingspulen angetrieben. Jeweils zwei Membranen pro Tieftongehäuse bewegt allein die vom aktiven Treiber nach hinten abstrahlte Energie. Die in China gefertigten Tieftöner besitzen eine lange Schwingspule auf einem Glasfaserträger, die sich in einem kurzen Magnetspalt mit großem linearen Hub bewegt. Die Chassis werden speziell für ihren Einsatz in Epoque Fine und Reference hin optimiert: Sicke, Zentrierung und Membran werden nach Vorgaben von Göbel hergestellt, Hier zahlen sich die guten Kontakte und die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Göbel Audio GmbH und dem Hersteller aus. In der Reference werden vier 32-Ohm-Tieftöner parallel geschaltet, in der Fine sind es zwei 16-Ohm-Varianten. In der recht aufwändigen Frequenzweiche – allein zur Linearisierung des Biegewellenstrahlers sind drei Schwingkreise nötig – kommen ausschließlich Bauteile von Mundorf zum Einsatz. Aber selbst die vakuumgetränkten Null-Ohm-Spulen werden bei Göbel noch einmal mit Epoxyd-Harz verbacken. Zwischen Basschassis und dem Biegewellenstrahler wird mit zwölf Dezibel trennt. Für einen nahtlosen Übergang sorgt ein weiter Überlappungsbereich der Chassis ebenso wie ihre räumlich exakte Positionierung zueinander. Gehäusefüße von Finite Elemente und WBT nextgen Terminals runden das überaus positive Gesamtbild ab.

Auch optisch spricht nichts dagegen, die Fine frei im Raum zu plazieren. Das Lautsprecherterminal wird nach dem Anschluss der Kabel mit einer Edelstahlplatte abgedeckt
Auch optisch spricht nichts dagegen, die Fine frei im Raum zu plazieren. Das Lautsprecherterminal wird nach dem Anschluss der Kabel mit einer Edelstahlplatte abgedeckt

 

Bevor ich die ersten Höreindrücke aus meinen Hörraum schildere, kann ich Ihnen ja verraten, was mich an den Epoque Reference in Göbels firmeneigenen Hörraum so fasziniert hat: Das war vor allen Dingen die Homogenität der Wiedergabe. Das macht schon einen Unterschied, ob man einem sehr guten Mehrwegekonzept lauscht oder einer Konstruktion, bei der ab 160 Hertz nur noch ein Chassis den Schall abstrahlt. Zudem war die Abbildungspräzision, die Raumanmutung und die Detailfülle auf ähnlich hohen – oder ohne direkten Vergleich schwer zu entscheiden – gar noch höherem Niveau als bei meiner LumenWhite DiamondLight. Ein höheres Niveau erreichen leider auch die Preise der beiden Epoque-Modelle: Das Pärchen Reference steht mit 175000 Euro in der Preisliste, ein Paar Fine immerhin noch mit 115000 Euro.

In meinem Arbeitszimmer müssen dann nicht nur die DiamondLight weichen, sondern auch die etatmäßigen Lautsprecherkabel: die Audioquest Wild Wood für Single-Wiring. Nicht, dass zwischen ihnen und den Fine eine klangliche Unverträglichkeit bestünde. Die gelieferte Version der Fine erhielt als Sonderausstattung ein Bi-Wiring-Terminal. Und wer wollte bei einem Lautsprecher diesen Kalibers mit Draht- oder Kabelbrücken hantieren? Um dies zu vermeiden hat Oliver Göbel gleich ein Bi-Wiring Kabel aus seiner Lacorde Serie mitgebracht, das natürlich auch perfekt mit der Fine harmoniert. Nach ein wenig Hin- und Herrücken landen die „kleinen‟ Epoque dann nicht weit entfernt von dem Punkt, an dem ansonsten meine Lumen stehen. Allerdings reagieren die Fine ein gutes Stückchen sensibler auf Veränderungen des Abstands zu Rück- und Seitenwand, was wohl auf das Konto der rückseitig montieren Basschassis geht. Der vorerst endgültige Standort ist ein gelungener Kompromiss in Sachen Bass und Tiefstbass: Hier macht die Fine im untersten Register einen Hauch weniger Druck als die Lumen, bietet dafür aber in der Bass- bis Oberbass-Region ein wenig mehr Fülle und Wärme. Und ich gebe gern zu, dass ihre etwas opulentere, farbstärkere Spielweise mehr Hörgenuss bietet als die der Lumen, die in diesem Bereich vielleicht ein wenig zu zurückhaltend agiert.

Bi-Wiring-Terminals gibt es nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Oliver Göbel zieht – wie der Autor – Single-Wiring vor
Bi-Wiring-Terminals gibt es nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Oliver Göbel zieht – wie der Autor – Single-Wiring vor

Einen ganz leichten Vorteil hat die DiamondLight allerdings, wenn es um die Tiefe imaginärer Bühen geht: Sie scheinen sich noch ein Stückchen weiter hinter der Lautsprecherebene auszudehnen als bei der Epoque Fine. Um auch in dieser Disziplin noch ein wenig mehr aus seinen Kreationen herauszukitzeln, rät Oliver Göbel, die Kabel zwischen Phono- und Vorstufe sowie zwischen dieser und den Endverstärkern gegen die Lacorde aus seiner Produktion auszutauschen. Und behält damit Recht: Die Fine quittiert den Wechsel zu den firmeneigenen Kabel mit einer minimal größeren Bühne und einem einen Hauch helleren Klangbild, das aber in einem völlig ausgewogenen Verhältnis zum farbkräftigen Oberbass steht. Ich denke, es ist nur fair, der Fine ein wenig entgegenzukommen und ihr eine Umgebung zu schaffen, in der sie alle ihre Vorzüge zur Geltung bringen kann. Schließlich habe ich ja meine Kette im Laufe der Jahre auch immer weiter optimiert, so dass die Lumen nun in einem nahezu idealen Umfeld arbeiten kann.

Doch dann verlangt die Epoque Fine mehr Entgegenkommen, als ich ihr zuzubilligen gewillt war. Sie besteht darauf, auch von den ihr vertrauten Mono-Endstufen befeuert zu werden: den ebenso mächtigen wie kostspieligen Analog Domain Audio The Athene mit immerhin 4000 Watt an vier Ohm, die Oliver Göbel zur Entwicklung verwendet. Wie mich die Fine dazu gebracht hat, auch noch die imposanten, über 70 Kilogramm schweren Endstufen in meinen im dritten Stock gelegenen Hörraum zu wuchten? Mit einem Impedanzminimum von deutlich unter zwei Ohm hat sie bei Jonas Hellborgs Tieftonspielerei Elegant Punk eine meiner beiden bisher so treuen Brinkmann Monos in die ewigen Jagdgründe geschickt. Zugegeben, wir haben wirklich richtig laut gehört. Aber die feine Art ist so etwas nicht, liebe Fine! Wer allerdings die Investition in eines der beiden Epoque Modelle in Erwägung zieht, für den dürfte gewiss auch der Erwerb einer bis unter zwei Ohm stabilen Endstufe kein Problem darstellen.

Im Fuß der Box ist die aufwendige Frequenzweiche mit drei Schwingkreisen zur Linearisierung des Biegewellenstrahlers von der für die Tieftöner räumlich getrennt. Die Bauteile stammen von Mundorf
Im Fuß der Box ist die aufwendige Frequenzweiche mit drei Schwingkreisen zur Linearisierung des Biegewellenstrahlers von der für die Tieftöner räumlich getrennt. Die Bauteile stammen von Mundorf

 

Ich gestehe, dass ich es nicht wirklich bedaure, dass ich gezwungen war, mehr als üblich an der ansonsten verwendeten Testumgebung zu ändern. Denn dadurch wird es müßig, immer wieder Vergleiche zur Lumen zu ziehen. Ich kann mich einfach langem genießerischem Hören hingeben, ohne in die leider oft so naheliegende Erbsenzählerei zu verfallen. Und da ich die wichtigsten Testplatten schon bei der Ermittlung der richtigen Aufstellung gehört habe, verzichte ich jetzt auch gerne auf die wohlbekannten Scheiben und genieße lieber neue eigenen Aufnahmen von der Festplatte oder fast vergessene Schätze aus dem ECM-Repertoire: Auch nach Wochen kann ich mich für die ungemein geschlossene, in sich stimmige und daher ungeheuer „natürlich‟ wirkende Wiedergabe begeistern. Ich kenne keinen anderen Lautsprecher, der mit einer solchen Homogenität musiziert. Was schon kurz mit Brinkmann Monos aufblitzte, zeigen die Analog Domains erst recht: die packende Feindynamik, zu der die Biegewellenstrahler fähig sind. Dass sie bei einem Wirkungsgrad von nur 85 Dezibel pro Watt und Meter dazu leistungsfähiger Partner bedürfen, versteht sich von selbst. In puncto Detailverliebtheit und Durchzeichnung angeht bewegt sich die Fine ebenfalls auf allerhöchsten Niveau. Wirklich schade, dass nur wenige Musikfreunde in den Genuss einer so vollendeten Wiedergabe kommen werden!

STATEMENT

Mit seinem patentierten Biegewellenstrahler hat Oliver Göbel einen ungemein attraktiven Schallwandler geschaffen. Eine derart stimmige, völlig bruchlose Abdeckung des gesamten Frequenzspektrums habe ich zuvor so nicht erlebt. Eine weitere Spezialität der Fine ist ihre packende und doch unspektakuläre Feindynamik. In allen anderen Hifi-Disziplinen erreicht sie ebenfalls höchstes Niveau, vom Wirkungsgrad einmal abgesehen: Sie verlangt nach schnellen Verstärkern mit hoher Stabilität. Ein neuer, heller Stern am High-End-Himmel!

 Die Epoque Fine steht auf vier höhenverstellbaren Füßen von Finite Elemente
Die Epoque Fine steht auf vier höhenverstellbaren Füßen von Finite Elemente

 

 

GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Kuzma 4Point
Tonabnehmer Air Tight PC-1 Supreme, Brinkmann EMT ti
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC, Calyx Femto
Bandmaschine Studer A 80
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Brinkmann Monos
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon MK VI
Kabel Precision Interface Technology, Göbel Lacorde, Audioplan Powercord S, Audioquest
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus

 

HERSTELLERANGABEN
Göbel Epoque Fine
Prinzip Biegewellenwandler mit impulskompensiertem Passivradiator
Treiber patentierter Göbel®-Biegewellenwandler,
 2 Aluminium-Langhubchassis (18 cm),
 4 Aluminium-Passivradiatoren (18 cm)
Gehäuse akustisch optimiertes Verbundmaterial,
 massive Schallwände (15 mm Aluminium), Kopfelement aus vollem Aluminium
Ausführung Klavierlack weiß und Aluminiumteile seidenmatt natur eloxiert, Klavierlack schwarz und Aluminiumteile seidenmatt schwarz eloxiert
Gewicht 100 kg
Abmessungen 36 x 40 cm (Fuß), 123 cm (Gesamthöhe)
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad 85 dB / 1 W / 1 m
28
Übertragungsbereich 28 - 31000 Hz
Abstrahlverhalten 28 - 31000 Hz (180° frontseitig), 28 - 4000 Hz (rückseitig)
Preis 115000 Euro

 

HERSTELLER
Goebel High End
Anschrift Schabweg 4a
82239 Alling
Telefon +49 8141 2255887
E-Mail info@goebel-highend.de
Internet www.goebel-highend.de

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
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