Der Phonitor se verfügt über dieselbe Audiosignalververstärkung wie seine größeren Brüder Phonitor x und Phonitor xe und begeistert daher – Dank SPL VOLTAiR-Technolgie – mit demselben Klangerlebnis. Die hochwertige Optik und Haptik bleiben ihm natürlich erhalten.
Analoge Signale werden über einen unsymmetrischen stereo RCA-Eingang zugespielt. Digitale Quellen über den optionalen DAC768xs. Ein unsymmetrischer Kopfhörer-Anschluss auf der Front des Gerätes ermöglicht, leicht zugänglich, den Anschluß aller gängigen Kopfhörer-Typen. Dank der kräftigen Verstärkungsstufe bietet der Phonitor se genug Ausgangsleistung – zweimal füng Watt bei 250 Ω, 1 Kilohertz und einem Prozent Klirrfaktor – und kann so auch die anspruchsvollsten Kopfhörer bedienen.
„Die Anschlussmöglichkeiten und Funktionen der großen SPL Kopfhörerverstärker sind für einige Gelegenheits-Kopfhörer-Hörer zu umfangreich. Nach dem ich mit dem Phonitor xe, den Nonplusultra-Kopfhörerverstärker entwickelt hatte, freue ich mich, dass wir jetzt mit dem Phonitor se eine im Funktionsumfang und Preis reduzierte Variante auf dem Markt haben.“ Bastian Neu, Entwickler
Herstellerangaben
Preise
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Phonitor se | 999 Euro inklusive 19 % MwSt ab dem 01.01.2021 973,82 Euro inklusive 16 % MwSt bis zum 31.12.2020 |
Phonitor se mit DAC768xs | 1.399 Euro inklusive 19 % MwSt ab dem 01.01.2021 1.363,73 Euro inklusive 16 % MwSt bis zum 31.12.2020 |
Hersteller
SPL electronics GmbH
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Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
Telefon | +49 2163 98340 |
Fax | +49 2163 983420 |
info@spl.audio | |
Web | www.spl.audio |
Im ersten Teil des Artikel über Medienkonverter hat sich gezeigt, dass auch bei dieser klanglich überaus interessanten und dabei erschwinglichen Technik die Güte von Netzteilen und zuleitenden Ethernet-Kabeln eine beträchtliche Rolle spielen. Nun geht es um integrierte Konverter, die Qualität von SFP-Modulen und die Stromversorgung des Routers.
Das letztgenannte Thema wird schon seit langer Zeit in einschlägigen Foren diskutiert, ließ die Kollegen und mich bisher aber immer recht kalt. Warum das bei mir so ist, kann ich leicht erklären: Ich verwende ja für den Hörraum ein eigenes, sogenanntes Audio-Netzwerk, das nicht mit dem Router respektive dem Internet verbunden ist. Wie beschrieben gibt es aber gute Gründe, sich von dieser Insellösung zu verabschieden, zumindest wenn diese nicht weiterhin deutliche klangliche Vorteile bietet. Ist aber die Fritzbox per Audioquest Diamond mit einem Medienkonverter verbunden, bezieht dieser seinen Strom vom Sbooster-Netzteil und wird der Konverter im Hörraum von einem Keces gespeist, kommt diese Konfiguration meinem Audio-Netzwerk schon recht nahe.
Nach den im ersten Teil geschilderten Experimenten konnte man in der Küche weder den Geschirr- noch den Kühlschrank öffnen. Auf dem finden üblicherweise der NAD-Receiver für die Küchenbeschallung, ein Aries Mini, der Router, eine Time Machine und ein NAS Platz. Nun aber kamen der Medienkonverter samt Sbooster hinzu, und die Türen werden von herabhängenden Netz- und Ethernet-Kabeln sowie einem Lichtwelllenleiter blockiert. Aufräumen war damit einfach unumgänglich. Vorher stellte sich jedoch die Frage, welches der beiden Linear-Netzteile – SBooster oder Keces P3 – im Hörraum oder in der Küche Verwendung finden sollte. Bisher war der jeweilige Standort eher zufällig gewählt. Qualitativ halte ich die beiden für ebenbürtig, das etwas teurere P3 bietet für den Mehrpreis einen zweiten Ausgang, der zwölf, 15 oder 16 Volt bereitstellt – und die Fritzbox 7590 wird von einem 12-Volt-Schaltnetzteil versorgt. Also wird ein Medienkonverter und das Keces mit ordentlich verlegten Kabeln auf dem Geschirrschrank platziert und das Netzteil mit dem Router verbunden: Die digitale Wiedergabekette klingt deutlich offener und dabei auch einen Hauch dynamischer, wenn die Fritzbox ihre Energie vom P3 bezieht. Die Verbesserung ist so groß, dass ich nun noch einmal das Audio-Netzwerk gegen die per Lichtwellenleiter verbundene Fritzbox höre: Bei Schostakowitschs „Goldenem Zeitalter“ ist so gut wie kein Unterschied zu hören, bei Patrice Herals „Improvisation“ auf Le Concert Des Parfums gerät die Abbildung minimal griffiger und größer, wenn das Audio-Netzwerk angeschlossen ist. Die Unterschiede liegen aber gerade einmal einen Hauch über der Wahrnehmungsschwelle. Da ist beispielsweise der Effekt der Versorgung des M Scaler durch einen PowerAdd-Akku größer. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich im Blindtest sagen könnte, ob das Audio- oder mein mit dem Internet verbundenes Heim-Netzwerk gerade aktiv ist. Langfristig werde ich also mit der Fritzbox weitermachen, der Belkin-Router samt Sbooster-Netzteil bleibt aber an Ort und Stelle.
Da jetzt der Wechsel vom Ansuz-PowerSwitch zum SOtM sNH-10G inklusive der SOtM-Clock sCLK-OCX10 ansteht – das SOtM-Switch besitzt anders als das von Ansuz zwei Einschubschächte für SFP-Module und die dazugehörigen Medienkonverter –, höre ich beide Switches kurz vorher noch einmal im Vergleich und zwar im Audio-Netzwerk, um die klanglichen Qualitäten bei den folgenden Experimenten besser einschätzen zu können. Auch jetzt sind die Unterschiede in einer hochauflösenden Kette deutlich wahrnehmbar, aber alles andere riesig: Das Ansuz-PowerSwitch brilliert mit einer noch etwas tieferen Bühne, die gesamte Wiedergabe besitzt eine noch größere Klarheit, und Impulse wirken vor dem tiefschwarzen Hintergrund noch eine Spur beeindruckender. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ profiliert sich das SOtM-Switch zwar durch eine kleine Portion mehr Druck im Bass, das PowerSwitch beweist aber dennoch dank der etwas großzügigeren Raumdarstellung und noch feineren Durchzeichnung seine Überlegenheit.
Fragen Sie mich nicht warum, aber die Unterschiede zwischen den beiden Switches sind noch ein wenig geringer, wenn sie statt im Audio-Netzwerk im Heim-Netzwerk eingebunden sind. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass der Testsong, Muddy Waters' „Good Morning, School Girl“ vom kleinen Bass-Schub des SOtM profitiert. Beim Vergleich arbeitete das PowerSwitch in einer kompletten Ansuz-Umgebung – von den Füßen, über das Netz- bis zu den Ethernet-Kabeln, deren Schirme mit den niederfrequenten Wechselspannungen aus dem PowerSwitch verbunden sind. Das SOtM-Switch hingegen ist mit Göbel-Ethernet-Kabeln verbunden, das Keces P8, das auch die SOtM-Clock versorgt, bezieht den Strom über ein Audioquest NRG-Z3. Rein spaßeshalber verbinde das P8 auch einmal per Ansuz Mainz D2, immerhin das zweitteuerste Netzkabel in meiner Kette: Damit machen Keces und SOtM noch einmal einen großen Sprung nach vorne. Gerade in Sachen Raumdarstellung kommen sie dem PowerSwitch noch ein gutes Stückchen näher – und dabei ist das Mainz D2 nicht einmal Ansuz' Top-Netzkabel!
Doch jetzt, nachdem die Arbeitsbedingungen für das SOtM-Switch optimiert sind, zurück zu einem der Kernthemen: Wie verhält sich der 10Gtec-Medienkonverter zum im SOtM integrierten? Bei den ersten Minuten von Keith Jarretts Köln Concert ziehe ich eindeutig den integrierten Medienkonverter des SOtM vor: Das Instrument scheint von mehr Luft umgeben, die einzelnen Anschläge sind besser zu differenzieren, ohne dass das Klangbild ins Analytische kippt. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob diese positive Veränderung nicht mit einer schlankeren Tieftonwiedergabe erkauft wird. Das ist leider wirklich so: Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ klingt einfach noch ein bisschen satter und erdiger, wenn das 10Gtec-SFP-Modul mit dem Lichtleiter statt im Schacht des SOtM in dem des externen Medienkonverters steckt und dieser per Ethernet mit dem Switch verbunden ist. Da ist er wieder, dieser bekannte Effekt: Entzieht man der Wiedergabe auch nur Quäntchen Tieftonenergie, gewinnt dadurch die Feinzeichnung, und subtile Rauminformationen sind besser wahrzunehmen. Momentan könnte ich mich zwischen ex- und internem Medienkonverter im Zusammenspiel mit dem SOtM-Switch nicht entscheiden.
Vielleicht wird das ja bei der Verwendung eines anderen SFP-Moduls einfacher. Ich bleibe also erst einmal beim 10Gtec-Konverter und probiere, ob vielleicht das tp-link-Modul oder das von StarTech den Klang verbessern kann. Schade, dass man die Entscheidung nicht nach einem Song fällen kann, da wäre es einfacher, einen Favoriten zu benennen. Nach drei Teststücken habe ich die Ergebnisse dann gemittelt und bin beim StarTech gelandet. Das spielt sehr offen, schnell und räumlich, kommt aber ohne die leichte Präsenzbetonung des tp-link aus. Im Vergleich zu den beiden wirkt das 10Gtec manchmal zwar schmeichelhaft rund, aber leider auch ein wenig stumpf. Es bleibt dabei: Im Zusammenspiel mit dem 10Gtec-Mediakonverter gefällt mir das StarTech am besten. Insgesamt ist das Tauschen von Modulen eine sehr günstige Gelegenheit, die digitale Wiedergabekette ganz nach Geschmack fein zu tunen. Eine ähnliche Aktion mit Kabeln wäre sehr viel kostenträchtiger.
Jetzt suche ich mir drei weitere aussagekräftige Stücke heraus und wiederhole das ganze Spiel mit den Modulen noch einmal beim SOtM: Bei Also Sprach Zarathustra in der Interpretation des Chicago Symphony Orchestras unter Fritz Reiner trennt das tp-link am besten die tieffrequenten Störungen des Mastertapes von den dräuenden Orgelklängen. Die beeindruckendste Raumillusion kommt allerdings mit dem StarTech zustande. Bei Van Morrisons „Whatever Happened To PJ Proby?“ überzeugt das StarTech mit einer fetten Bass-Drum und nie aggressivem Gesang. Das tp-link zeichnet sich durch noch etwas mehr Tieftonenergie aus, lässt die Stimme aber gelegentlich rau und im Präsenzbereich etwas zu vorlaut erscheinen. Das 10Gtec wirkt im Vergleich langweiliger und im Mittelhochtonbereich nicht völlig ausgewogen. Abschließend habe ich dann noch in den Bass-Wellen von „Psychopomp“ vom Album Däfos gebadet. Die meisten Informationen zauberte hier das Modul von StarTech zutage. Und daher ist es in Summe auch beim SOtM das Modul der Wahl. Ich sollte wohl ein zweites StarTech bestellen, um es später auch einmal im Konverter auszuprobieren, der mit der Fritzbox verbunden ist…
Bleibt noch der abschließende Vergleich zwischen dem 10Gtec-Medienkonverter und dem im SOtM-Switch integrierten. Hier hat das Upgrade auf das StarTech-Modul den bisherigen Eindruck konterkariert. Mit dem 10Gtec kann man einen größeren Aufnahmeraum genießen, mit integrierten Medienkonverter ein wenig mehr angenehme Fülle im Bassbereich. Da kann ich mich wirklich nicht entscheiden. Vielleicht sollte ich einfach schreiben, dass das SOtM – egal mit welchem Medienkonverter – nicht ganz das Niveau des Ansuz-PowerSwitch erreicht und ich deshalb beim 10Gtec Medienkonverter plus Ansuz bleibe. Aber diese Ausrede verfängt nur solange, bis das Ansuz-Set zurück nach Dänemark muss.
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable |
Informationen
Testobjekte
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Die neueste Version des Klassikers von Pro-Ject wurde deutlich aufgewertet. Neue Farben und Finishes sowie perfektionierte Detaillösungen sollen den Pro-Ject Debut Carbon EVO unschlagbar in seiner Preisklasse machen.
Der Pro-Ject Debut ist mit fast einer Million verkaufter Plattenspieler eines der erfolgreichsten Produkte der Hifi-Geschichte. Seine minimalistische Ästhetik, die hochwertige Verarbeitung und der günstige Preis haben großen Anteil daran, dass Schallplattenwiedergabe weltweit wieder Mode ist. Jetzt, im Jahr 2020, ist es Zeit für die nächste und bislang beste Generation des Debut: Den Pro-Ject Debut Carbon EVO. Der Debut Carbon war angesichts seines Preises und der verwendeten Materialien bereits ein nahezu perfekter Plattenspieler.
Der Debut Carbon EVO bringt Verbesserungen an einigen (klang)entscheidenden Punkten:
Der Debut Carbon EVO konzentriert sich auf die Kernaspekte, die einen Plattenspieler aus der Masse herausragend machen: Technisch überzeugende Konstruktion und qualitativ hochwertige Materialien. Zusätzliche und meist unnötige Funktionen, die sich negativ auf die Klangqualität oder Langlebigkeit auswirken können, bleiben außen vor. Dieser in Europa handgefertigte Plattenspieler bereitet Musikgenuss und Freude ein Leben lang.
Der Preis für den Pro-Ject Debut Carbon EVO beträgt 500 Euro. Weitere Informationen zum Pro-Ject Debut Carbon EVO sind hier zu finden: www.audiotra.de/pro-ject-debut-carbon-evo
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Manchmal kann man den Zeiten von Schallplatten und CDs schon nachtrauern: Damals war klar, ein kürzerer Signalweg ist meist der bessere. Das gilt bei Streaming und Computer-Audio leider nicht mehr. Daher werden nun bei Hifistatement Ethernet-Verbindungen per Lichtwellenleiter und Medienkonverter zum Thema.
Dass bei LAN-Verbindungen jenseits von Kabeln und Switches klanglich noch einiges herauszuholen ist, hatte schon vor rund fünf Jahren das SOtM ISO-CAT6 gezeigt, das unter anderem mit kleinen Trenntransformatoren für eine galvanische Trennung der angeschlossenen Geräte sorgte, allerdings mit 350 Euro auch nicht unbedingt zu den Schnäppchen zählt. Als noch kritischer als eine LAN-Verbindung gilt die USB-Schnittstelle beispielsweise zwischen Computer und D/A-Wandler. Dass hier – bei Verzicht auf Abtastraten oberhalb von 192 Kilohertz und DSD – eine Lichtleiterverbindung dem Klang ausgesprochen zuträglich sein kann, bewies Ralf Koschnicke mit dem Artistic Fidelity Isolator und USB-Interface. Das sorgt aber nicht nur für eine galvanische Trennung zwischen den angeschlossenen Geräten, sondern reclocked das USB-Signal zudem sehr präzise. Kein Wunder, dass Roland Dietl trotz des Preises ab 1250 Euro vom ArFi recht begeistert war.
Die wohl vollständigste Lösung, um den Wandler möglichst effektiv vor den den Musikdaten anhaftenden Störungen zu schützen, bietet Playback Designs mit seiner PLINK-Verbindung zwischen dem STREAM-IF Streaming-Modul und dem hauseigenen Wandler an. Der STREAM-IF verfügt sowohl über einen Ethernet- als auch einen USB-Eingang. Da PLINK eine ST-Lichtleiter-Verbindung benutzt – Wadia-Kenner werden sich erinnern –, sind Datenübertragungen bis 384 Kilohertz bei PCM und bis DSD256 zum Wandler möglich. Der STREAM-IF ist wie gesagt eine Streaming Bridge mit Datenaufbereitung und galvanischer Trennung. Dafür geht dann der Preis von fast 4.000 Euro in Ordnung. Bei den im Folgenden vorgestellten Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecken bewegen wir uns in deutlich gemäßigteren Preisregionen. Und das macht diese Technik umso spannender.
Um ein per LAN-Kabel ankommendes, elektrisches Signal per Licht weiterzuleiten, bedarf es dreier Komponenten. Da wäre erst einmal der Medienkonverter, Mediakonverter oder englisch Media Converter. Dieser wird per Ethernetkabel mit dem – nennen wir es mal vereinfacht – sendenden Gerät, etwa einem Router, verbunden und ist mit einer oder mehreren Buchsen für ein SFP-Transceiver-Modul ausgestattet. Dabei steht SFP für „Small Form-factor Pluggable“. Das Modul setzt das vom Medienkonverter elektrisch bereitgestellte Signal in Lichtwellen um. Es gibt verschieden Module für Single- oder Multimode-Lichtwellenleiter mit jeweils unterschiedlichen Wellenlängen. Selbst wenn sich das eigentümlich anhören mag, existieren auch „Singlemode Duplex Glasfaserkabel“. Vom Modul geht es dann per passendem Lichtleiter weiter. Logischerweise benötigt man für eine Übertragungsstrecke nach dem Lichtwellenleiter ein zweites, auf Leiterart und Lichtwellenlänge abgestimmtes SFP-Modul sowie einen zweiten Medienkonverter, der dann per kurzem LAN-Kabel mit dem Empfänger verbunden wird. Es gibt allerdings auch für Audioanwendungen optimierte Switches wie das SOtM sNH-10G oder das mit dem Statement In High Fidelity ausgezeichnete Melco S100, die neben den LAN-Anschlüssen zwei Buchsen für SFP-Module besitzen. Da braucht man sich keine Gedanken über die Qualität des Medienkonverters zu machen und hat einen Teil der für die Lichtleitertechnik nötigen Investition gespart. Die ist aber – wie erwähnt – verglichen mit den in der Hifi-Szene in den letzten Jahren üblichen Preisen sowieso recht gering.
Lichtwellenleiter kommen meist zum Einsatz, wenn es gilt, Netzwerke über größere Entfernungen aufzubauen. So sollen sogar Strecken von bis zu 100 Kilometern möglich sein. Für die verschiedenen Anwendungsfälle gibt eine schier unübersehbare Anzahl von Modulen. Gut, wenn ein Anfänger wie ich Rat beim Hersteller eines bereits verwendeten Gerätes oder beim redaktionseigenen Netzwerk-Spezialisten findet. SOtM nennt auf seiner Website zum Switch beispielsweise den Medienkonverter vom tp-link, der bei einem weltweit bekannten Versender schon für etwas mehr als 15 Euro zu haben ist. Der Kollege Roland Dietl empfahl mir jedoch den hochwertigeren 10Gtec-Gigabit-Ethernet-LWL-Medienkonverter zum doppelten Preis, in dem allerdings schon ein SFP-Modul enthalten ist. High-End wäre seiner Meinung nach das „Sonore Optical Module – copper to fiber“ aus den USA, das hierzulande über nativeDSD für knapp 300 Euro zu haben ist und in Kürze in Gröbenzell eintreffen soll. Für erste Experimente habe ich zwei 10Gtec Medienkonverter inklusive der SFP-Module, zwei weitere TL-SM311LS-Module von tp-link für je 17 Euro sowie ein Startech-1000BASE-EX-SFP-SM für 75 Euro erstanden. Zwei 10Gtec „Singlemode-Duplex-Glasfaser-Patch-Kabel“ in einem und 30 Meter Länge für eine Wellenlänge von 1310 Nanometer runden mein Starter-Set ab. Ach ja, fast hätte ich die beiden Netzteile von SBooster und Keces vergessen, welche die den Konvertern beiliegenden Schaltnetzteile ersetzen können.
Bei dem Versuch, die digitale Wiedergabekette im Hörraum zu optimieren, bin ich bei einem eigenen Netzwerk, das ich Audio-Netzwerk nenne, für dieses Zimmer gelandet. Ein recht leistungsschwacher Router minimiert die Einflüsse auf den analogen Zweig der Anlage, und die fehlende Verbindung zum Internet wird mit einer ausgedehnteren Raumillusion und mehr Feinzeichnung bei der Wiedergabe entsprechender Musik-Dateien belohnt. Im Rest der Wohnung genieße ich hingegen das umfangreiche Streaming-Angebot von Qobuz. Aber es ist nicht nur der fehlende Zugriff auf ständig neue Musik, den die Abstinenz vom Internet zur Folge hat. Der Aries G1 und der Melco N1Z H60/2 müssen so ohne automatische Firmware-Updates auskommen. Wenn ich dann mal an diese denke, ist ein LAN-Kabel vom Fritzbox-Router in der Küche zum Switch im Arbeitszimmer zu ziehen und anschließend wieder wegzuräumen. Mit – abhängig vom verwendeten Switch – ein oder zwei Medienkonvertern, zwei SFP-Modulen und einem 30 Meter langen Singlemode-Duplex-Glasfaser-Patch-Kabel, das sich so gut wie unsichtbar verlegen lässt und daher an Ort und Stelle bleiben kann, wäre dieses Problemchen recht kostengünstig gelöst: Ich muss nur an die Updates denken, den Ausgang des Medienkonverters im Hörraum per kurzen LAN-Kabel mit dem Switch verbinden und nach dem Aufspielen der neuen Software die Ethernet-Verbindung wieder entfernen. Auch das Streaming von Qobuz wäre so möglich, etwa wenn Gäste die Kette lieber mit ihnen bekannter Musik hören möchten, die in meiner eher Jazz-affinen Sammlung nicht vorhanden ist. Selbst für diese wenigen Anwendungsfälle erscheint mir die Investition in zwei Medienkonverter und einen 30 Meter langen Lichtwellenleiter – in Summe nicht einmal 100 Euro – völlig gerechtfertigt.
Die Lichtwellenleiter-Verbindung beständig statt des schwachen Routers im Hörraum zu nutzen, machte nur dann Sinn, wenn die Qualität der Wiedergabe nicht darunter leidet. Bei bisherigen Experimenten mit LAN-Kabeln hat die Verbindung mit dem Internet selbst beim Einsatz von High-End-Switches wie Melcos S100, SOtMs sNH-10G inklusive SOtM sCLK-OCX10 oder Ansuz Acoustics' PowerSwitch D-TC Supreme jedesmal eine klangliche Einschränkung nach sich gezogen. Für einen ersten Vergleich bleibe ich beim momentan verwendeten Ansuz-Switch und verbinde den einen Medienkonverter über ein Allerwelts-Ethernet-Kabel mit der Fritzbox, den zweiten über das Ansuz Digitalz D-TC Supreme, das sonst den Kontakt zum Router des Audio-Netzwerks im Hörraum herstellt, mit dem Switch. Ich brauche also nur ein Kabel vom Router auf den Medienkonverter umzustecken, um zwischen beiden Konfigurationen zu wechseln. Aber leider muss der Melco-NAS jedesmal neu gestartet werden, um in der aktuellen Konfiguration erkannt zu werden. Die beiden Medienkonverter werden übrigens von den beigepackten Schatznetzteilen mit Energie versorgt.
Ja, zwischen den beiden Netzwerken, dem mit Internet-Zugang und dem isolierten Audio-Netzwerk, gibt es Klangunterschiede. Aber die sind jetzt deutlich geringer als bei der Verbindung zum Internet per LAN-Kabel: Bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ scheinen die Instrumente eine Spur weiter vom Hörplatz entfernt zu sein, der imaginäre Raum wirkt minimal größer und die Hi-Hat klingt ein bisschen weniger vordergründig, wenn die Steuersignale des iPad Pro vom Audio-Netzwerk empfangen werden. Diese Tendenz wird durch Schostakowitschs „Symphonie Nr. 25“ mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington bestätigt: Auch hier agieren die Musiker scheinbar in einem kleineren Saal, wenn das Switch über die Fritzbox mit dem Internet verbunden ist. Der Hochtonbereich hat einen Hauch Geschmeidigkeit eingebüßt, die Durchzeichnung erreicht auch nicht ganz das Niveau, das ich bei der Integration der Digital-Komponenten ins Audio-Netzwerk gewohnt bin. Auch wenn die Verbindung mit der Außenwelt noch nicht die Qualität meiner bisherigen Insel-Lösung erreicht, klingt sie doch recht vielversprechend und ermuntert zu weiteren Optimierungsversuchen.
Der erste Schritt ist natürlich, das Schaltnetzteil des Medienkonverters im Hörraum gegen ein analoges auszutauschen – selbst wenn das mit dem drei- respektive vierfachen Betrag, der für den Lichtleiter-Übertragungsstrecke zu entrichten ist, zu Buche schlägt. Ich werde jetzt keine Vergleiche zwischen SBooster und dem etwas teureren Keces P3 anstellen, das dafür aber auch zwei unterschiedliche Spannungen bereitstellen kann. Denn je nach Anwendungsfall ziehe ich mal das eine, mal das andere Netzteil vor. Da das Keces zuerst eintraf, beginne ich auch gleich damit: Wie nicht anders zu erwarten, profitiert vor allem die Raumdarstellung von der sauberen Energie. Dank des P3 nähert sich das Niveau des Netzwerks mit Internet-Zugang dem des reinen Audio-Netzwerks ein gutes Stück weit an. Für recht unwahrscheinlich halte ich es, dass Tuning-Maßnahmen auf der anderen Seite der Übertragungsstrecke einen ebenso positiven Effekt haben. Trotzdem probiere ich einmal Audioquests Diamond statt der Allerwelts-Strippe zwischen Fritzbox und Medienkonverter aus. Glauben Sie mir, was ich gehört habe, hätte ich lieber nicht wahrgenommen: Mit dem Diamond zwischen Fritzbox und Medienkonverter erhält die Wiedergabe mehr Tiefe – und das im doppelten Sinne. Das Bassfundament wirkt noch eine Spur solider und die Bühne dehnt ich noch ein Stückchen weiter in den Raum aus. Dabei gewinnt sogar noch die Präzision der Abbildung. Ein Versuch, das fast Unerklärliche zu erklären: Wenn ein präziseres oder vielleicht saubereres Signal an den Medienkonverter geliefert wird, kann er dies auch für den Transport über den Lichtleiter besser aufbereiten. Zugegeben: Wenn man bedenkt, dass es sich um digitale Signale handelt, ein eher schwacher Erklärungsansatz.
Nichtsdestotrotz sollte ich ausprobieren, ob eine bessere Stromversorgung für den Medienkonverter hinter der Fritzbox sich ebenfalls bemerkbar macht. Glücklicherweise tut sie das nicht sehr deutlich. Ich hatte den Eindruck, dass der SBooster die Plastizität und Luftigkeit der Abbildung noch leicht verbessert habe, aber bevor ich mich hier weit aus dem Fenster lehne, höre ich lieber noch das ein oder andere Teststückchen. Aber egal, ob Schostakowitschs „Polka“ oder Van Morrison: Immer, wenn das analoge Netzteil mit im Spiel ist, macht die Musik mehr Spaß. Hier ist es ein Detail mehr, da eine etwas sattere Klangfarbe, dort ein minimal kräftiger Impuls, dann wieder ein wenig mehr rhythmische Spannung – mit dem SBooster sind die Stücke ein noch intensiverer Genuss, auch wenn es sich um Nuancen handelt, die man oft nicht einmal beim ersten Hören entdeckt, beim zweiten oder dritten Vergleich aber schon.
Deswegen bleibt auch das Sbooster-Netzteil aktiv, wenn ich abschließend noch einmal die hochgetunte Lichtleiter-Verbindung gegen das Audio-Netzwerk höre. Ich habe mit einer Menge sehr vertrauter Test-Klassiker häufiger als sonst die beiden unterschiedlichen Konfigurationen und selbstverständlich marginale Unterschiede gehört. Ein wenig öfter tendierte ich zum Audio-Netzwerk, aber den damit verbundenen Klang bin ich schon seit langem gewohnt. Dass die Anbindung ans Internet per Lichtwellenleiter schlechter klingt, kann ich ruhigen Gewissens nicht behaupten. Ich werde diese Variante einfach mal eine Weile hören. Wenn man auf Musik aus dem Netz nicht verzichten möchten, ist die Lichtleiter-Verbindung für mich ab sofort das Mittel der Wahl.
Das Thema Medienkonverter und Lichtwellenleiter wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Mich treiben unter anderem die Fragen um, wie sich die in Melcos S-100 oder SOtM sNH-10G integrierten Medienkonverter im Vergleich mit denen von 10Gtec machen, ob Lichtwellenleiter auch auf kurze Distanz klangliche Vorteile haben, wie sich die unterschiedlichen SFP-Module auswirken und ob ein audiophiler Medienkonverter wie der von Sonore noch etwas mehr Genuss bringt. Es dürfte spannend werden!
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable |
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Testobjekte
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AVM präsentiert in einem brandneuen, knapp dreieinhalb minütigem Imagefilm, wie audiophile Meisterstücke in der badischen Edelmanufaktur entstehen.
Dokumentiert in einem stimmungsvollen Firmenportrait zeigen die Malscher erstmals in ihrer fast 35-jährigen Firmengeschichte, wie nicht einfach nur audiophile High-End-Elektronik gebaut wird, sondern wie jedes einzelne Meisterstück in reiner Handarbeit mit Leidenschaft und Liebe zum Detail entsteht – und wie viele Hände an Entwicklung, Montage und Zusammenbau beteiligt sind.
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Anschrift | Daimlerstraße 8 76316 Malsch |
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Server, die für das Speichern von Musik-Files optimiert sind, gibt es viele. Leider sind deren Preise oft recht stattlich. Auch I-O Data startete mit dem kostspieligen Fidata Musikserver. Jetzt bietet das japanische Unternehmen gleich zwei preiswerte Alternativen.
Eigentlich wollte ich dieses Gerät nicht testen, sondern hatte mir die Einstiegsversion von I-O Datas neuestem Musikserver Soundgenic gewünscht. Soundgenic ist der Name dieser neuen, preisgünstigen Produktgruppe. Das üppige Erstlingswerk des japanischen Computer-Spezialisten I-O Data heißt Fidata. Dirk Sommer hat den Edel-Server HFAS1 seinerzeit getestet und der Kollege Roland Dietl hat sich danach mit der speziellen und seltenen Möglichkeit des Fidata HFAS1, nämlich der Ethernet-Anbindung an einen D/A-Wandler per Diretta-Protokoll befasst. Diesen Luxus bieten laut Bedienungsanleitung auch die neuen Kleinen, sobald ein Diretta-fähiger D/A-Wandler per LAN-Kabel angeschlossen ist. Da ich keinen solchen besitze, zeigte die fidata-Software deshalb diese Funktion bei mir inaktiv.
Warum ich nun den Soundgenic HDL-RAS2T nicht testen wollte? Weil es einen Soundgenic HDL-AR4TB gibt. Der kostet mit seinen 620 Euro deutlich weniger als unser Testkandidat und bietet zudem auch noch die doppelte Speicherkapazität, allerdings auf HDD statt auf SSD. Doch Werner Obst, Importeur von I-O Data und Inhaber von WOD-Audio, riet mir zu dieser nicht ganz so günstigen Variante, weil die SSD-Version klangliche Vorzüge biete und darüber hinaus eben auch geräuschfrei arbeite, während der HDD-bestückte AR4TB doch leise vor sich hin werkelt. Als er dann noch einen Blick in seine Auftragsliste warf, die klar machte, dass der Kleine bis in den September ausverkauft sei, orderte ich die SSD-Version für etwas mehr als den doppelten Preis bei halber Speicherkapazität. Ich sollte es nicht bereuen.
Wenn seinerzeit der aufwändige Fidata mit einem ästhetisch gelungenen, massiven und feinst verarbeiteten Metallgehäuse glänzte, so müssen die beiden Soundgenic mit einer Kunststoff-Karosserie vorlieb nehmen, die aber so edel und passgenau gefertigt ist, dass dies praktisch keine Rolle spielt. Außerdem hat man durch unterschiedliche Optiken der Flächen dem Gehäuse eine gewisse Wertigkeit angedeihen lassen. Auf meine Nachfrage, wie man das Schmuckstück denn öffne, um einen Blick ins Innenleben zu werfen, erfuhr ich von Werner Obst, dass ihm dies auch nicht gelungen und wohl auch nicht möglich sei. Fotos vom Interieur gebe es zum Download. Damit ist auch jede Spekulation auf den Austausch des internen Speichermediums überflüssig. Das Innenleben ist mechanisch aufwändig. Die SSD ist in einem satte 1,2 Millimeter starken Metallchassis so integriert, dass Vibrationen unterdrückt werden. Gleichzeitig wird Wärme ohne zusätzliches Gebläse abgeleitet. Somit ist der HDL-RAS2T absolut still. Seine vier Halbkugel-Gummifüße entkoppeln den Server.
Der Soundgenic ist mit seinen zierlichen Proportionen – der Server ist nicht einmal siebzehn Zentimeter breit – ein leicht unterzubringendes Gerät. Das zum Lieferumfang gehörende externe zwölf-Volt/zwei-Ampere-Schaltnetzteil verschwindet irgendwo an gewünschter Stelle, weil das Kabel zwischen Netzteil und Server erfreulich lang ist. An dieser Stelle mag man fragen, inwieweit eine bessere Stromversorgung klangliche Auswirkungen haben kann. Bei WOD gibt es für knapp 100 Euro das iPower X–Ultra Low Noise Stecker-Netzgerät, das ich eigentlich mittesten wollte. Leider passen die Stecker jedoch nicht und es dauert ein wenig Zeit, bis Werner Obst, ein iPower X-Ultra mit für den Soundgenic geeignetem Anschluss bereithält. Dann wäre ein Hörtest interessant.
I-O Data stellt für all seine Server eine eigene App namens fidata kostenlos zur Verfügung. Die fidata-App des günstigen Soundgenic ist identisch mit der des Fidata. Klar ist, dass die Funktion für das Diretta-Protokoll im Software-Menü mit unserem Testkandidaten nicht aktiviert werden kann. Die Software ist gut gemacht und bietet nach einer Einarbeitungszeit – die ja bei jeder vielseitigen Software nötig ist – viele sinnvolle Möglichkeiten. Es gibt sie für IOS und Android. Auf meinem iPad Air 3 läuft sie genauso flüssig wie auf meinem Galaxy Tab S5e oder meinem Motorola-Android-Smartphone. Auf den Tablets gibt es die Möglichkeit der horizontalen Betrachtung, wo dann zwei Informationsebenen nebeneinander dargestellt werden und der vertikalen Darstellung, wo man per Wischen zwischen den beiden Ebenen wechseln kann. Mein Smartphone erlaubt ausschließlich die vertikale Anzeige. Sie sind als Benutzer übrigens nicht an fidata gebunden, falls Sie, aus welchem Grund auch immer, eine andere UpnP-Software bevorzugen. Mit Bubble UpnP konnte ich die Musikwiedergabe ebenfalls hervorragend steuern, musste dann aber auf etliche Funktionen verzichten. Diese Funktionen von fidata aber machen den Soundgenic neben seinen noch zu erkundenden musikalischen Qualitäten hinsichtlich Vielseitigkeit enorm komfortabel. So ist es möglich, über die rückseitige, schnelle USB 3.0-Schnittstelle auf einen Stick oder eine Festplatte zu kopieren, um Files zu sichern, oder andersherum: deren Inhalt ganz oder teilweise auf den Soundgenic zu übertragen. Das alles geschieht bequem per Kopieren- und Einsetzen-Icons. Auch das Rippen einer CD auf den Musikserver ist kinderleicht. Sobald ein USB-Laufwerk angeschlossen wird, erkennt es die Software. Ich habe es mit einem simplen HP-Slim-Player für 30 Euro ausprobiert, und die Qualität war ausgezeichnet. Denn der Soundgenic nimmt sich Zeit für den Lesevorgang, wenn Sie nicht den schnellen Modus wählen. Die gerippten Einsen und Nullen werden per AccurateRipTM auf ihre Freiheit von Lesefehlern geprüft. Sie können Flac oder Wav als Speicherformat wählen, dabei steht Flac in drei Kompressions-Varianten zur Verfügung. Puristen wählen idealerweise Wav, weil der Rechenenergie zehrende Entpackungsprozess bei der Wiedergabe entfällt, Speicherplatz-Sparer bevorzugen Flac. Es wird also jedem Recht gemacht. Programmierbar ist ebenfalls, ob die Software das Rippen automatisch vornimmt, oder die Prozedur manuell gestartet werden soll. Der manuelle Weg erlaubt das Betrachten der Metadaten und deren Korrektur, falls nötig oder gewünscht. Das ist so komfortabel gemacht, dass es bequemer nicht geht. Gut, dass dies so leicht möglich ist, denn so lassen sich auch Alben konvertieren und korrekt mit Metadaten versehen, falls sie der Datenbank einmal nicht bekannt sein sollten. Die Option der Bearbeitung der Metadaten steht über das Menü ebenfalls für alle und wie auch immer importierten Files zur Verfügung – klasse.
Die Anbindung zur Wiedergabe erfolgt entweder per USB an einen D/A-Wandler oder per LAN-Kabel über das Netzwerk. WLAN gibt’s nicht bei Soundgenic. Das mag den Einen oder Anderen ärgern, ist aber konsequent, wenn es darum geht, das digitale Signal verunreinigende Störungen nicht aufkommen zu lassen. Wer dennoch nicht auf WLAN verzichten mag, kann sich mit einem WLAN-Dongle, wie dem TP-Link TL-WR802N Nano-Router für etwa 30 Euro, helfen. Den kann er dann mit einem qualitativ ordentlichen CAT6- oder CAT8- oder noch besseren Kabeln auf Distanz halten.
Ich habe sowohl mit der USB-Verbindung als auch dem Weg über das Netzwerk gehört. Am DAC war das feine Habst USB Ultra-3 im Einsatz, in das Netzwerk war der Soundgenic mit Ansuz Switch und Kabel eingebunden. Klangliche Unterschiede waren hörbar. Sie qualitativ zu gewichten, möchte ich erst gar nicht versuchen, zumal diese ja nicht oder nur mit undefinierbarem Anteil dem Musikserver-Ausgang zuzuschreiben wären, da die Kabel, das Switch und die Streaming-Bridge klanglich deutlich mehr Einfluss nehmen. Beim wiederholten Hin- und Herschalten bin ich zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Mal gefiel der eine, mal der andere Weg minimal und vernachlässigbar besser.
Verglichen habe ich dann, um Eindeutiges über die Klangqualität aussagen zu können, mit meinem Apple MacMini. Dieser stand mit MinimServer ausgestattet und mit einem gleich langen Ansuz LAN-Kabel genauso wie der Soundgenic am Ansuz A2 Switch angeschlossen zur vergleichenden Hörprobe bereit. Dafür hatte ich ein paar Musikstücke vom HDL-RAS2T auf die HDD des MacMini kopiert, um identisches Vergleichs-Material zu haben. Peter & The Wolf In Holywood mit Alice Cooper als Erzähler machte den Anfang. Auch hier taten sich auf Anhieb, beim schnellen Umschalten wirklich signifikante Unterschiede nicht auf. Das änderte sich auch nicht mit anderem Musikmaterial, obwohl ich den Eindruck hatte, dass der Soundgenic im Grundtonbereich ein klein wenig exakter klang und auch die Stimme von Mick Jagger in „Ruby Tuesday“ vom Album Flowers einen Hauch artikulierter wirkte, weil der Apple ganz geringfügig dicklich auftrug. Nein, seine wahre Qualität zeigt der Soundgenic im Langzeit-Hörtest. Er verführt zu sehr langen Musik-Abenden. Denn ihm fehlt jegliche spürbare Unsauberkeit oder Lästigkeit. Bei aller Akkuratesse der Reproduktion musiziert er sehr angenehm, was ihn dem MacMini überlegen erscheinen lässt. Letztlich, und dies ist nur ein Kompliment, ist er musikalisch unauffällig und ist auch für Top-Anlagen, wo durchaus kostspieligere Investitionen nicht unverhältnismäßig wären, sicher eine adäquate Tonquelle. Ich habe meine Anschluss-Konfiguration optimiert, indem ich den Soundgenic per Audioquest Jitterbug per Habst USB Ultra-3 über den Mutec USB-Reclocker mit einem Boaacoustic AES/EBU Silver-Krypton an meinen PS-Audio-Wandler anschloss. Dieser Weg kostet zwar um die 3000 Euro, klingt aber phantastisch. Nun tönten die Streicher in der siebten Bruckner-Symphonie, eingespielt vom Saarbrücken Radio Symphony Orchestra, dirigiert von Stanislaw Skrowaczewski ( Oehms Classics OC 207 ), nuanciert und angenehm authentisch. Keinerlei Härte war mehr im Spiel. Mit anderen Worten: Der kleine und preisgünstige Soundgenic Server zeigt was er kann, je besser seine Umgebung ist.
Trotz seines Preises darf man dem Soungenic gern eine hochkarätige Peripherie gönnen. In dieser Konfiguration, der Soundgenic war ja zugleich weiterhin über die Ansuz-Komponenten ins Netzwerk integriert, wollte ich die Qualitätsunterschiede ermitteln, sobald ich über einen weiteren Netzwerkserver – in meinem Falle den MacMini mit Minimserver – oder per USB-Stick am 3.0-Port des Soundgenic Musik-Files zuspiele. Dazu diente mir Nightfall von Till Brönner und Dieter Ilg, sowie das Klaus Doldinger-Album Shakin´The Blues mit Aufnahmen aus den 60er Jahren. Wenn man einen Stick oder auch eine Festplatte direkt an den I-O Data anschließt, klingt das verdammt gut, aber leider nicht so dynamisch und strukturiert wie von der internen SSD. Für jede Art Party oder ähnliches reicht es allemal und, wenn man den direkten Vergleich nicht hat, dürfte auch schwer etwas Negatives zu bemerken sein. Allerdings täte man sehr viel besser daran, falls der Speicherplatz auf dem I-O Data eines Tages mal nicht mehr reichen sollte, die Daten über das Netzwerk, möglicherweise von einem NAS, zuzuspielen. Denn da konnte ich keinen Unterschied hören zum internen Speicher. Die Streaming-Funktion erfüllt der Soundgenic mit der fidata-Software mit Bravour und gestaltet alles komfortabel bedienbar. Als ich den Soundgenic zum Versand an unser Fotostudio abgebaut hatte und ich meinen gut präparierten Dell-Rechner zum Musikhören anschloss, war spätestens klar, wie gut der Soundgenic wirklich ist. Es machte mir keinen Spaß mehr, wenn man es zuvor besser mit dem I-O Data erleben durfte. Da halfen auch die drei erstklassigen Berliner Musikanten Boaacustik, Habst und Mutec nicht. Ich habe auf Vinyl umgeschaltet.
Gehört mit
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Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana Plus für Windows 10 3.5. und Qobuz oder Apple MacMini mit OS X El Capitan, Roon oder Audirvana Plus 3 und Qobuz |
Netzwerk | Switch Ansuz PowerSwitch A2 |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Bridge II |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra3, JIB Boaacoustic XLR Silver-Digital-Krypton, Ansuz Acoustics Digitalz Ethernet Cable A2, In-akustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, HurricaneHC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
I-O Data Soundgenic HDL-RAS2T
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Unterstützte Betriebssysteme | Windows 10 (32-/64-bit), Windows 8.1 (32-/64-bit), Windows 8 (32-/64-bit), Windows 7 (32-/64-bit), OS X 10.7 bis 10.11, macOS 10.12 bis 10.15 |
Unterstützte Browser | Internet Explorer 9, 10, 11, Microsoft Edge 40, Safari 6, 7, 8, 9, 10 |
Unterstützte Smartphone-Betriebssysteme | IOS 10 -12, Android 4.1 - 8.1 |
Unterstützte Dateiformate | wav, mp3, wma, m4a, m4b, ogg, flac, aac, mp2, ac3, mpa, aif, aiff, dff, dsf |
USB zum DAC Ausgangs-Formate | PCM Formate (44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz, 176.4 kHz, 192 kHz, 352.8 kHz, 384 kHz, 705.6 kHz*, 768 kHz*) *nur wav und aiff, DSD Formate (DoP) (2.8 MHz, 5.6 MHz, 11.2 Mhz), DSD Formate (Direct DSD) (2.8 MHz, 5.6 MHz, 11.2 MHz, 22.5 MHz) |
SSD Kapazität | 2 Terabyte |
USB Ports | 1 x USB 3.1 Generation 1(USB 3.0) für Zuspieler, 1 x USB2.0 für DAC |
Netzwerk | UPnP AV |
Netzspannung | Gerät 12V |
Netzteil | 100V-240V 50 / 60Hz |
Netzanschluss | IEC-Buchse |
Leistungsaufnahme | 4,6 W, maximal 17 W |
Abmessungen (B/T/H) | 168 x 134 x 43 ohne Überstände |
Gewicht | 650 g |
Zulässige Umgebungstemperatur | 5℃ to 35℃ |
Zulässige Luftfeuchtigkeit | 20% to 85% (nicht kondensierend) |
Zubehör | Externes Netzteil, Netzkabel, LAN-Kabel, Bedienungsanleitung |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 1350 Euro SSD 2 Terabyte, aktuell abzüglich 3% MWSt 620 Euro HDD 4 Terabyte, aktuell abzüglich 3% MWSt |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
In der vordigitalen Ära wurde Musik auf Tonbandmaschinen analog aufgezeichnet – mit ausgezeichneter Klangqualität. Nun hat die audiophile die Bandmaschine wiederentdeckt – doch bislang war es ein Problem, an hochwertige Bänder zu gelangen. Jetzt sind vier Compilations des audiophilen Labels in-akustik auch auf Tonband erhältlich.
Willkommen in der Welt der „in-akustik Reference Sound Edition“. Diese Mastertape-Selection wurde mit Liebe zum musikalischen Detail zusammengestellt. RESO-Mastering sorgt als neues High-Definition-Masteringverfahren für deutliche akustische Verbesserungen in den Bereichen Transparenz, Dynamik, Bassreproduktion und Tiefenstaffelung: Die Musik bekommt mehr Atmosphäre und Emotion. Die Überspielung der Tonbänder erfolgt über eingemessene und sorgsam gewartete Studio-Bandmaschinen vom Typ Studer A 80 (38 cm/s) und Telefunken M 15/21 (19cm/s) direkt vom originalen Master auf den professionellen Bandtyp „Recording The Masters SM 468“. Jedes Tonband wird unmittelbar und ohne jeden Umweg individuell produziert: Haute Couture für die Ohren in echter Mastertape-Qualität.
Jedes Band wird direkt überspielt und während der gesamten Überspieldauer überwacht. Alle Tonbänder sind sorgsam bis 0 Dezibel ausgesteuert, auch wenn die VU-Meter Ihrer Bandmaschine eine Übersteuerung anzeigen sollten. Die Bänder wurden mit einer speziellen Aufnahmekopf-Technologie übertragen, die absolut verzerrungsfrei besonders hohe Pegel ermöglicht. Das bedeutet für die allermeisten Tonbandgeräte: in-akustik Masterbänder erreichen Störabstände, die sie mit ihren eigenen Bandgeräten nie realisieren könnten!
Derzeit erhältliche in-akustik RESO-Mastertapes:
Erhältlich sind diese exklusiv über den Shop: https://hifimusik-shop.de/collections/all
ab 329 Euro, erhältlich sind die Tonbänder exklusiv über den Shop: https://hifimusik-shop.de/collections/all
Vertrieb
in-akustik GmbH & Co.KG
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Anschrift | Untermatten 12-14 79282 Ballrechten-Dottingen |
Telefon | +49 7634 56100 |
info@in-akustik.de | |
Web | www.in-akustik.de |
English Electric ist die neue Submarke des bestens beleumundeten britischen Kabelherstellers „The Chord Company“. Unter der neuen Marke möchte man das bestehende Portfolio um hochwertige Elektronik erweitern. Das erste Produkt ist der EE 8-Switch, der durch audiophile Technik die netzwerkbasierte Musikwiedergabe verbessern soll.
Es ist schon interessant, dass „The Cord Company“ mit ihrem ersten Produkt unter der neuen Marke gerade in den Bereich Netzwerk-Hardware springt. Als wir uns bei Hifistatement vor mittlerweile mehr als drei Jahren mit Netzwerk-Technik im Allgemeinen und Netzwerk-Switches im Besonderen zu beschäftigen begannen, ernteten wir von so mancher Seite im besten Fall ein mildes Lächeln. Doch immer höherwertige Audio-Server und DACs lassen uns inzwischen Feinheiten hören, an die noch vor einigen Jahren nicht zu denken war. Damit kommt aber auch der gesamten Netz-Infrastruktur, beginnend beim Router über den Switch bis zu den Kabeln eine ganz andere Bedeutung zu. Wie immer bei Digital-Audio geht es letztlich um die Vermeidung von Jitter und Störgeräuschen aller Art. In normalen Computer-Netzwerken spielen diese Punkte eine eher untergeordnete Rolle. Doch bei der Audio-Wiedergabe sind das die zentralen Einflussfaktoren. Inzwischen sind auch einige Audio-Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen und bieten hoch-optimierte Netzwerk-Komponenten zum Teil in Preisregionen, die den Wert so mancher durchaus gehobenen Anlage übersteigen. Der EE 8 ist im Vergleich dazu in einer etwas vernünftigeren Preisregion angesiedelt, kostet aber immer noch ein Vielfaches der üblichen „Wald-und-Wiesen“-Geräte aus dem Computer-Bereich.
Beim EE 8 handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Switch mit acht 100/1000 Base-T-Gigabit-Ethernet-Ports. Besondere schaltungstechnische Maßnahmen zur Abschirmung gegen nieder- und hochfrequente elektrische Störungen sollen für einen optimalen Datenaustausch sorgen. Bei der Taktung der Netzwerksignale setzt man auf einen hochpräzisen TCXO-Kristall-Oszillator. Das Gehäuse aus massivem Aluminium soll zusätzlich einen hervorragenden Schutz vor Störgeräuschen oder HF-Strahlung von außen bieten. Auf jeden Fall unterscheidet es sich wohltuend von den Gehäusen billiger Switches und ist schwer genug, um beim Anschluss mehrerer Kabel nicht gleich zu verrutschen.
Winzige LEDs auf der Vorderseite zeigen von links nach rechts „Power on“ (grün), Fehler (rot) sowie den Verbindungsstatus und die Geschwindigkeit (grün für 1000 Mbps und bernsteingelb für 100 Mbps) für jeden einzelnen der acht Ports an. Auf der Rückseite finden wir die besagten acht Ethernet-Ports, die bei unserem Testexemplar nicht beschriftet waren, sowie einen Fünf-Volt-Eingang für die Spannungsversorgung des Geräts. Wichtig ist, das ankommende LAN-Kabel vom Router in den Eingang 1 zu stecken – das ist der Port unmittelbar neben der Stromversorgung – und die anderen Geräte, wie NAS und Netzwerk-Player, an die Eingänge 2 bis 7 anzuschließen. Anders verkabelt wird der EE 8 zwar auch funktionieren, aber die optimale Klangqualität ist dann nicht gewährleistet.
Bei dem mitgelieferten, kleinen Stecker-Netzteil handelt es sich ein Schaltnetzteil, das auch medizinische Spezifikationen erfüllen soll. Entwicklungsziel war, die elektrischen Störungen durch das Schaltnetzteil zu reduzieren und zu verhindern, dass Probleme mit der Netzqualität die empfindlichen Netzwerksignale beeinträchtigen. Darüber hinaus zeichnet sich das Netzteil durch eine hohe Energieeffizienz, einen Leerlaufstromverbrauch von weniger als 0,075 Watt und einen einfachen Schutz vor Kurzschluss, Überlastung und Überspannung aus. Das mit dem Stecker-Gehäuse fest verbundene Anschlusskabel ist für meinen Geschmack mit etwa einem Meter gerade mal so ausreichend, wenn der Switch in einem Regal untergebracht wird.
Für den Hörtest habe ich den EE 8 zunächst ganz vorne in meiner Netzwerk-Kette zwischen Router und Server eingebaut. Mein Server mit den Musik-Dateien ist über USB via SOtM-USB-Hub tX-USBultra mit meinem PS Audio DirectStream DAC verbunden. In dieser Konfiguration laufen also nur Steuerungsdaten und keine Audio-Daten über den Switch, so dass alles, was der Switch tun kann, ist, die Störgeräusche von Router und WLAN Access-Point zu reduzieren. Und das macht er sehr gut. Meine bisherige Erfahrung zeigt, dass nicht nur mein Server mit JPLAY Femto, sondern auch andere Server recht sensibel auf Störungen von der Netzwerk-Seite reagieren. Im ersten Augenblick sind die Änderungen mit dem EE 8 nicht dramatisch, doch gerade im Langzeitvergleich möchte ich sie nicht missen. Die Musik klingt ganz allgemein präziser, eingängiger und angenehmer. Offensichtlich macht der EE 8 hier einen ziemlich guten Job, was die Unterdrückung von Störgeräuschen betrifft – mit klaren Auswirkungen auf die Klangqualität. Der zum Vergleich herangezogenen Switch DGS-108 von D-Link macht hier keinen Stich. Es klingt zwar minimal besser als eine direkte Verbindung vom Router zum Server, aber nicht wirklich überzeugend.
Im nächsten Schritt integriere ich zusätzlich mein Sony-Notebook als Streamer zwischen Server und DAC. Auf dem Notebook läuft eine mit AudiophileOptimizer getunte Installation von Windows Server 2019 und als Medienplayer kommen JPLAY Femto und JRIVER 24 zum Einsatz. In dieser Konfiguration fließen nun also auch die Audio-Daten über den Switch, der nun noch einmal zeigen kann, was in ihm steckt. Auch an dieser Stelle schneidet der EE 8 bemerkenswert gut ab. Der tonale Charakter ist angenehm weich und rund. In der aus dem gleichnamigen Ballett abgeleiteten und von Tchaikovsky selbst arrangierten „Nussknacker-Suite (op. 71a)“ mit dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Efrem Kurtz aus dem Jahr 1958 (Tchaikovsky: The Nutcracker, Op. 71 – Suite from the Ballet – Hi-Q Records xrcd24) bleiben die Streicher jederzeit angenehm rund und die Bläser drängen sich niemals aufdringlich in den Vordergrund. Alle Instrumente des Orchesters erhalten den ihnen gebührenden Raum, um zu atmen und sich auszudrücken, wodurch ein breites und tiefes Klangfeld entsteht.
In Bezug auf Tempo und Rhythmus ist der EE 8-Switch etwas zurückhaltender und musikalisch nicht ganz so anspringend direkt, wie absolute Top-Geräte. Bei „Jota“, gespielt von dem damals noch blutjungen Pepe Romero (Pepe Romero: Flamenco! - Mercury Living Presence CD), verbindet sich höchstes technisches Können mit großartiger Musikalität. Die Solo-Gitarre erklingt rund und voll, doch hart angeschlagene Akkorde kommen nicht mit letzter Präzision und Dynamik. Insgesamt ist der Solist nicht ganz so präsent zwischen den Lautsprechern.
Aber gerade in Kombination mit einfacheren Notebooks, Streamern oder NAS-Geräten ist die klangliche Charakteristik des EE 8 passend und kompensiert einen großen Teil der so nervigen digitalen und sterilen Schärfe. Das Stück „España“ von Emmanuel Chabrier sprüht gerade in der Aufnahme mit Ataulfo Argenta und dem London Symphony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD) vor Dynamik und Schwung. Der EE 8 arbeitet den großartigen Detailreichtum dieser Aufnahme richtig gut heraus. Dabei stört es nicht, dass das eine oder andere Detail im Vergleich zu absoluten Spitzen-Switches auf der Strecke bleibt; denn darauf kommt es gar nicht an: viel wichtiger ist der geschlossene, homogene Gesamteindruck. Das Beste dabei ist, dass die gerade beschriebenen klanglichen Tugenden des EE 8 sofort und ohne größere Schwierigkeiten hörbar sind. Es macht keinen Unterschied, ob JRIVER oder JPLAY mit MinimServer zum Einsatz kommen. Ich muss auch nicht lange zwischen den beiden Switches wechseln: das Ergebnis ist klar!
Ja, wir müssen auch noch über das Netzteil sprechen. Meine Abneigung gegenüber den kleinen Schaltnetzteilen dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Für mich stehen sie in einer hochwertigen Anlage an erster Stelle, wenn es um klangverbessernde Maßnahmen geht und in einer digitalen Kette gibt es davon in aller Regel mehr als genug. Denken wir nur an den Router, WLAN-Access Point, Switch, das USB-Hub oder eine externe Festplatte. Auch beim EE 8 lässt sich mit einem guten Linear-Netzteil noch einiges herausholen. Das Klangbild bei „España“ wird dann insgesamt ruhiger und gewinnt an Kontur. Das möchte ich auf Dauer nicht missen. Zur Ehrenrettung sei allerdings gesagt, dass ein gutes Linear-Netzteil gern noch einmal mit 50 Prozent der Kosten eines EE 8 zu Buche schlägt. Vor diesem Hintergrund geht das mitgelieferte Stecker-Netzteil absolut in Ordnung.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
English Electric 8 Switch
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Eingänge | Acht Audio-Grade 100/1000 Base-T-Gigabit-Ethernet-Ports |
Features | Shielded Ethernet-Ports, hochpräziser TCXO Kristall-Oszillator, Medical-grade Netzteil |
Spannungsversorgung | 5 V DC |
Abmessungen | ca. 152 mm (B) x 84 mm (T) x 34 mm (H) |
Gewicht | 410 g |
Lieferumfang | Netzadapter und C-Stream-Netzwerkkabel von Chord Company mit 0,75m Länge |
Preis | 516 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Marantz stellt zwei neue Special-Edition-Modelle seiner 12-Serie vor: den Vollverstärker PM-12 Special Edition und den SACD-Player SA-12 Special Edition mit D/A-Wandler-Modus.
Die Marantz-Soundmaster entdecken bei einzelnen Produkten ein höheres Potenzial als erwartet. Diese Geräte verfeinern sie mit außerordentlicher Detailgenauigkeit zu Special-Edition-Modellen, indem sie eine noch sorgfältigere Komponentenauswahl treffen und den Sound in unzähligen Hörproben feinabstimmen. Die Originalmodelle SA-12 und PM-12, die ausschließlich für den japanischen Markt entwickelt wurden, erwiesen sich dieser aufwändigen Prozedur würdig. Die neuen Special-Edition-Modelle der 12-Serie wurden von den Marantz-Soundmastern und den europäischen Toningenieuren mit bemerkenswerter Liebe zum Detail entwickelt. Dabei griffen sie auch auf die Erfolge der gefeierten KI-Ruby-Serie zurück.
Der Vollverstärker PM-12 Special Edition auf einen Blick:
Der SACD-Player SA-12 Special Edition mit D/A-Wandler-Modus auf einen Blick:
Bei der Entwicklung des Vollverstärkers PM-12 Special Edition verfolgte das Team nur ein Ziel: die maximale Audio-Performance aus dem PM-12-Konzept zu extrahieren. Deshalb entschied es sich für ein diskretes zweistufiges Design mit separaten Netzteilen für den Vorverstärker und die Endstufenkanäle. Die Schaltkreise garantieren den direkten Signalweg zu den Verstärkern, die 100 Watt pro Kanal an 8-Ohm-Lautsprecher beziehungsweise 200 Watt pro Kanal an 4-Ohm-Lautsprecher liefern. Die Bauweise des PM-12 Special Edition ist an die Verstärker PM-10 und PM-KI Ruby angelehnt:Phonoverstärker für MM/MC, Marantz-Musical-Premium-Phono-EQ-Schaltung und Marantz HDAM-Technologie für optimale Signalreinheit. Das extrem geringe Grundrauschen und die saubere Bauweise des PM-12 Special Edition sind nicht zuletzt seinem vollständig analogen Design zu verdanken. Ein D/A-Wandler in einem Verstärker ist zwar praktisch, doch digitale Schaltungen verursachen von Natur aus elektrisches Rauschen und können die empfindlichen analogen Signale, die durch den Verstärker geleitet werden, stören. Deshalb entschied sich Marantz für einen vollständig analogen Ansatz, um den Klang des PM-12 Special Edition so rein wie möglich zu halten, und stattete dafür den SACD-Player SA-12 Special Edition mit einem D/A-Wandler-Modus aus.
Der SA-12 Special Edition basiert auf den Flaggschiff-Playern SA-10 und SA-KI Ruby. Das Gerät ist mit dem audiospezifischen Transportmechanismus „SACDM-3“ ausgestattet, der die Wiedergabe von SACDs, CDs und Audiodaten von CD-ROM sowie DVD-ROM ermöglicht. Der asynchrone USB-Eingang unterstützt Formate bis PCM/DXD 384 KHz/32 Bit und DSD 11,2 MHz. Die Marantz Musical Mastering (MMM) Stream-Sektion konvertiert sämtliche PCM-Dateiformate mithilfe ausgeklügelter Filter und proprietärer Prozesse in das DSD-Format. Anschließend wandelt die MMM-Konvertierungsstufe den 1-Bit-Datenstrom direkt in ein analoges Signal um – ganz ohne konventionellen D/A-Wandler. Das Ergebnis ist der Premium-Player SA-12SE, der perfekt mit dem Verstärker PM-12SE harmoniert. Eine großartige Hi-Fi-Partnerschaft, die Nutzer ihrer Lieblingsmusik näher bringt als je zuvor. Because music matters.
Der PM-12SE und der SA-12SE von Marantz (in Schwarz und Silber-Gold) sind ab September zum Preis von je 3.300 Euro bei autorisierten Marantz Fachhändlern erhältlich.
Vertrieb
Marantz Deutschland
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Anschrift | D&M Germany GmbH Division of Sound United An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
info@marantz.de | |
Web | www.marantz.de |
At the first presentation of the two joint awards of High Fidelity.pl and hifistatement.net last November during the Audio Video Show in Warsaw, the giving of the awards was exactly as Wojtek Pacula and I had imagined. The second time a pandemic intervened.
In Warsaw we had – as reported – invited Johann Graham, Alex Brady and Robert Hay to a nice restaurant in the evening after a day at the trade fair, we spent many pleasant hours there with animated discussions and of course presented the awards. Johann Graham and Alex Brady had accepted the award for Nordost, with which the colleague had honoured the QPoint, a so-called Resonance Synchonizer.
With Robert Hay, I had switched all the power supply of my Hifi system to Audioquests power filters and cables in a little more than a day at the end of 2018. Afterwards, the "LowZ/Noise-Dissipation" network technology developed by Garth Powell impressed three of my colleagues and me to such an extent that we presented it with one of the first two International Awards.
A similarly cosy evening in a Bavarian restaurant with adjoining beergarden during this year's High End was firmly planned to give Rune Skov of Gryphon Audio Designs the award for the Ethos, one of the - as Wojtek Pacula thinks, wrongfully - rare high-end CD players. Alan Ainslie, who has established Melco as a brand in Europe, and Melco's Managing Director Daniel Raggett should also have been in on the act. It would have been up to them to accept the prize for the expensive, but nevertheless very reasonably prized audiophile switch from the Japanese digital specialists. The S100 stands out, apart from its extremely positive sonic effects, for its completely unique and sometimes surprising solutions.
Bavarian culinary delights or not, the two International Awards were of course awarded despite travel restrictions and restaurant closures. So we added a robust, tropical-proof case to each of the Plexiglas creations, and the boxes were already on their way to Denmark and England. We wanted to document the award ceremony with a video conference. But, believe it or not, even five people with an affinity for technology were not able to get into conversation. Should Skype be more complicated than High-End or network technology?
Finally, Wojtek Pacula and I talked to the prize winners on different days, which would also explain the different picture backgrounds. But it is not only the poor picture quality that leaves a lot to be desired: without direct contact even the most entertaining conversations are only half as nice. Let's hope, no, not for the fair in Warsaw, a show in November might not be able to go ahead, but for the possibility of a personal handing over of the third STATEMENTs in High Fidelity!
Bisher waren bei mir nur offene Kopfhörer zum Test zu Gast. Das ändert sich jetzt mit dem Dan Clark Audio AEON 2 closed. Diese zweite Generation des AEON ist weniger als Weiter- und eher als Neuentwicklung auf Grundlage der beim Ether 2 gesammelten Erfahrungen zu verstehen. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch.
Da dies namentlich der erste Dan Clark Audio Kopfhörer im Test bei Hifistatement ist, würde es unter normalen Umständen Sinn machen, den Hersteller kurz vorzustellen. Dem Insider dürfte Dan Clark allerdings nicht unbekannt vorkommen. Genau! Der Gründer und die treibende Kraft hinter MrSpeakers. Daran hat sich auch nichts geändert, nur dass das Unternehmen jetzt den Namen des Firmengründers trägt. Den MrSpeakers Ether 2 hatte ich bereits getestet, der ist jetzt absolut baugleich als Dan Clark Audio Ether 2 erhältlich. In diesem Test jedoch werde ich mich mit dem AEON 2 in geschlossener Ausführung beschäftigen, der gewissermaßen als kleiner Bruder des Ether 2 verstanden werden kann.
Der Kopfhörer erreicht mich in seiner Originalverpackung. Eine aufklappbare, stabile Pappschachtel, die den Kopfhörer in seiner Transporttasche samt Kabel und einem Satz Einlagen für die Ohrpolster zum Soundtuning enthält. Diese Einlagen gehören allerdings nicht zum Serienlieferumfang, sondern müssen gesondert erworben werden. Die per Reißverschluss zu öffnende Hartschalen-Transporttasche fällt für einen Kopfhörer dieser Größe deutlich kleiner als erwartet aus. Dies ist durch den genialen Faltmechanismus des Bügels möglich. Während man beide Hörermuscheln zusammengedrückt in der Hand hält, kann man sie mit leichtem Druck zwischen dem Bügel platzieren und spart so etwa die Hälfte des benötigten Stauvolumens. Dieser Mechanismus macht auf mich einen sehr haltbaren Eindruck. Bei der Lieferung kann aus zwei Kabeln der sogenannten DUMMER-Serie („Distinctly Un-Magical“ oder auf Deutsch „ausgesprochen unmagisch“) gewählt werden. Entweder 3,5-Millimeter-Klinke samt Adapter auf 6,3 Millimeter oder ein 4-Pol-XLR-Stecker sind im Angebot. Kopfhörerseitig sind die Anschlüsse wie üblich bei Dan Clark als Evalucon SN-8-4(P) ausgeführt. Der Aufbau ist zweckdienlich und schlicht. Das Kabel ist zur Erhöhung der Haltbarkeit in Gewebematerial verpackt und verfügt über eine aufgeschweißte Y-Auflösung aus Hartplastik. Für meinen Test stand mir ein Kabel mit 6,3er-Klinke zur Verfügung, das sich aus der Vorproduktion zu mir verirrt hatte. Es ist vom Stecker mal abgesehen jedoch dem DUMMER Standardkabel des AEON 2 gleichzusetzen.
Nicht nur die Verarbeitung des Kopfhörers im Allgemeinen ist sehr gut, sondern auch die eingesetzten Materialien überzeugen mich. Ich realisiere, dass ich in dieser Hinsicht durch andauernde Beschäftigung mit High-End-Komponenten etwas abgestumpft bin. Deshalb scheint vieles schnell selbstverständlich. Ein tadellos verarbeitetes Aluminiumgehäuse mit Carbonfasereinlagen auf der Außen- und Innenseite und ein Bügel aus Nitinol in einem Kopfhörer für knapp 1.000 Euro sind definitiv etwas Besonderes. Carbonfaser dürfte jedem aus der Automobilindustrie, speziell dem Sportwagensektor bekannt sein, Nitinol hingegen rief auch bei mir nur Fragezeichen hervor. Eine kurze Recherche ergab, dass es sich um eine Nickel-Titan-Legierung handelt. In diesem speziellen Fall spricht man von einer Legierung mit Formgedächtnis. Die Herstellung dieser Legierung ist verhältnismäßig aufwendig und muss im Vakuum erfolgen. Ihr Einsatz im Bereich des Bügels macht durchaus Sinn, denn dank ihrer behält dieser über einen extrem langen Zeitraum seine Spannkraft. Dieses Detail zeigt, wie enorm durchdacht die Konstruktion des Kopfhörers ist. Es wird nicht einfach irgendein Material verwendet, sondern das beste zur Verfügung stehende. Diese Konsequenz in der Materialauswahl der gesamten Produktreihe von Dan Clark Audio beeindruckt mich, und der AEON 2 verdient sich „Vorhörlorbeeren“.
Das magnestostatische Treiberdesign basiert auf den Erfahrungen aus der Ether-2-Entwicklung. Eine wichtige Veränderung gegenüber dem Vorgängermodell des AEON 2 ist die Drehung der Treiber-Magneteinheit in der Hörermuschel um 180 Grad. Dadurch soll der Schall ungehinderter am Ohr eintreffen. Das Design fällt eher industriell und leicht futuristisch aus. Während das Flaggschiff Ether 2 den Status einer Designikone hat, ist der AEON 2 in seinem Auftreten weniger dezent. Mir gefällt die Mischung aus filigranem Bügel mit hochwertigem Lederband und massiven Ohrmuscheln, die mich an robustes Tonstudio-Equipment erinnert – zugegeben, an stark aufpoliertes Studioequipment mit Carbonbauteilen. Dass man trotz der Kunstlederpolster nicht so aussieht, als würde man – wie bei manch anderen Modellen – ein Ledersofa als verlängertes Wohnzimmer auf dem Kopf tragen, finde ich sehr angenehm und zeitgemäß.
Ein geschlossenes Prinzip und ein kleines Packmaß schreien geradezu danach, den AEON 2 unterwegs zu nutzen. Am HiBy R6, den ich mir kürzlich gekauft habe, geht das ausreichend laut, obwohl der HiBy am unsymmetrischen Kopfhörerausgang nur 120 Milliwatt bei 32 Ohm liefert. Bei der extrem niedrigen Impedanz des AEON 2 von 13 Ohm und einer Empfindlichkeit von 92 Dezibel bei einem Milliwatt nicht weiter verwunderlich. Für einen ersten Eindruck ist diese Kombination mehr als ausreichend. Der AEON 2 gefällt mir auf Anhieb. Er spielt direkt, ehrlich und transparent, einfach stimmig und vor allem unkompliziert. Letzteres ist ein ungewöhnliches Adjektiv für eine Klangbeschreibung, aber in diesem Fall sehr passend. Lassen Sie es mich folgendermaßen erklären: Geschmäcker und Kopfhörerabstimmungen sind gleichermaßen verschieden. Während dem einen Transparenz und Durchhörbarkeit wichtiger ist als ein markerschütterndes Bassfundament, kann der nächste Hörer ohne dieses überhaupt nicht leben. Mancher Kopfhörer bietet eine absolut neutrale Wiedergabe des Mittenbereichs, klingt dann unter Umständen jedoch für den ein oder anderen Hörer zu analytisch und emotionslos. Es ist nicht leicht, einen Kopfhörer zu finden, der vollumfänglich seinen persönlichen Vorlieben entspricht und oft geht man Kompromisse ein. Mitunter benötigt man eine längere Beschäftigungszeit mit einem Kopfhörer, bis man seine Qualitäten erkennt und zu schätzen weiß. Mit dem AEON 2 verhält es sich gänzlich anders. Er schafft es, einen derart breiten Mittelwert verschiedenster Fähigkeiten abzudecken, dass es eigentlich vollkommen egal ist, welche Abstimmung man normalerweise bevorzugt. Der Kopfhörer klingt einfach stimmig und entgegenkommend, eine Eingewöhnungszeit ist nicht von Nöten. Unkompliziert eben.
Wie eingangs erwähnt stellt der Kopfhörer keine besonders hohen Anforderungen an den Zuspieler. Er lässt sich durchaus zufriedenstellend an einem Smartphone betreiben. Obwohl der HiBy R6 in meinen Augen ein Spezialist für In-Ears ist, hat er wie gesagt keine Probleme damit, den AEON 2 anzutreiben. Jedoch tun etwas leistungsstärkere Verstärkerschaltkreise dem Kopfhörer durchaus gut. An meinem portablen Kopfhörerverstärker/Wandler ifi micro iDSD Black Label kommt etwas mehr Leichtigkeit und Transparenz zustande. Deshalb werde ich diesen auch für eine eingehendere Beurteilung der klanglichen Eigenschaften des Magnetostaten heranziehen.
An Elliot Scheiner komme ich in diesem Hörtest einfach nicht vorbei. Viele von ihm produzierten Alben mögen in der HiFi-Szene eindeutig überhört sein. Jedoch klingt das von ihm produzierte Toto-Album Tambu mit dem AEON 2 einfach zu gut, um es Ihnen als Hörbeispiel vorzuenthalten. Gleich der erste Track „Gift of Faith“, kitschig wie er auch sein mag, zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Meine gebrauchte CD-Ausgabe hatte aufgrund eines Kratzers einen Auslesefehler in diesem ersten Track. Umso mehr habe ich mich über die Hi-Res Veröffentlichung in 192/24 vor vier Monaten gefreut. Die ersten vier Takte kommen ohne Bassline aus, nur Schlagzeug und Gitarren sind zu hören. Die hart nach links gepannte akustische Gitarre lässt auf die Stereobreite des Kopfhörers schließen. Sie fällt angenehm großzügig aus, jedoch nicht zu ausladend. Das Schlagzeug klingt Scheiner-typisch einfach nur unbeschreiblich treibend und auf den Punkt – zu großen Teilen ist hierfür natürlich auch das groovend-präzise Spiel von Simon Philipps verantwortlich. Die sich krachend entladene Snare, die trocken schiebende Bass Drum und die behände gespielte Hi-Hat gehen eine Symbiose mit der durch die Aufnahmetechnik sehr flächig klingenden E-Gitarre und der eher isolierten akustischen Gitarre auf dem linken Ohr ein. Im 5. Takt setzt dann der Bass ein und das Grinsen ist in meinem Gesicht festgetackert. Ich bin eigentlich eher der Typ, der den Bassbereich zurückhaltend, ja eher unterbelichtet bevorzugt, aber der AEON 2 erwischt mich kalt. Zurückhaltend kann man ihn in dieser Hinsicht nicht bezeichnen, er wartet mit enorm viel Kraft und Tiefgang auf, ist dabei aber gleichzeitig derart kultiviert, dass manch offener Kopfhörer davon nur träumen kann. Die Umsetzung ist wirklich unglaublich gut gelungen und schrammt gefährlich nah am Suchtmittelgesetz vorbei. Die Bassline von Mike Porcaro fügt sich nahtlos in das musikalische Geschehen ein, ohne sich aufzudrängen und ist gleichzeitig einfach nur Bass in seiner reinsten Form, anders lässt sich der Sound nicht beschreiben. Jetzt muss nur noch die Reproduktion von Steve Lukathers Stimme passen, und ich bin umfassend zufrieden gestellt. Um es kurz zu machen: Es passt. So und nicht anders kenne ich Lukather. Leicht nasal, eher nach innen singend als nach außen, mit teilweise rocktypisch angerauten Gesangesklängen. Weder zu dick aufgetragen in den unteren Mitten, noch zu präsent oder hohl im oberen mittleren Frequenzbereich, so wie es sein soll. Der AEON 2 verhält sich weitestgehend neutral, ohne langweilig oder analytisch zu klingen. Die Höhen fallen wie auch beim Ether 2 eher gutmütig aus. Nur weil sie sich nicht in den Gehörgang schneiden, heißt noch lange nicht, dass sie nicht vorhanden seien. Die Glocken im Stück „Agape“ des Dead-Can-Dance-Albums Anastasis beweisen eindrucksvoll, dass Höhen ausreichend vorhanden sind. Für mich bedarf es nicht mehr. Die Verwebung der verschiedenen Instrumente fällt großzügig aus, was der Musikalität des AEON 2 sehr zuträglich ist. Trotzdem wird jedem Instrument genügend Entfaltungsfreiheit gegeben, und es ist ein Leichtes, einzelnen Instrumenten zu folgen. Nur eben nicht auf dem Seziertisch, sondern im musikalischen Kontext. Die virtuelle Bühne macht dabei einen weiträumigen Eindruck mit einer guten Tiefe. Tendenziell hat man das Gefühl, etwas näher und unmittelbarer an der Präsentation des Interpreten teilzunehmen, was ich neben der Abstimmung seines Frequenzgangs auch auf das geschlossene Prinzip zurückführen würde. Der AEON 2 closed klingt einfach verdammt gut. Punkt. So gut, dass während des Testzeitraums zu keinem Zeitpunkt der Wunsch erwächst, der Abstimmung mit dem Tuningset nachzuhelfen. Interessant ist dessen Effekt dennoch. Die drei verschiedenen Einlagenpaare wirken sich nicht ausschließlich auf die Höhenwiedergabe aus, sondern verändern auch den Gesamteindruck des Zusammenspiels verschiedener Instrumente. Gewissermaßen verschieben sie den Fokus der Klangwahrnehmung. Für Experimentierfreudige durchaus eine Überlegung wert, um verschiedenen Musikstücken oder Genres noch mehr Eigenständigkeit zu verleihen.
Auch in einem Genre, in dem ich eigentlich nicht zu Hause bin, macht der Kopfhörer eine sehr gute Figur. Ein guter Freund von mir, der immer mal wieder als DJ durch die Clubs von Hamburg zieht, versorgt mich mehr oder weniger regelmäßig mit angesagtem Musikmaterial aus der elektronischen Musikszene. Die meisten Interpreten habe ich noch nie in meinem Leben gehört, eines aber eint sie und das sind unanständig tiefe Bässe. Dabei ist es faszinierend, wie Bässe im eher üblichen Frequenzbereich wischen 60 und 120 Hertz vom AEON 2 präzise und trocken abgeliefert werden, während wirklich bösartig tiefe Samples zwischen 20 und 40 Hertz genauso großflächig schmatzend daherkommen, wie man es eigentlich eher von einem Subwoofer im Club erwartet. Dabei wirkt der Bass keineswegs aufgesetzt oder unnatürlich an den Rest des Frequenzspektrums angeheftet, sondern sehr homogen und natürlich. Auch bei hohen Lautstärken ändert sich daran nichts. Ich sehe den AEON 2 auch als ernsthaften Livebegleiter hinter den Turntables.
Jetzt bin ich Neugierig, ob meine HiFi-Kette im Wohnzimmer, bestehend aus Melco Server, Mutec Reclocker und dem internen Kopfhörerverstärker des Mytek Brooklyn DACs nochmals eine Verbesserung der Wiedergabe am Kopfhörer erreichen kann. Vor kurzem habe ich Markus Höffner besucht, der mir seinen neuen Lautsprecher H10 in aktiver Ausführung vorgeführt hat. Er wusste mich mit tollen Jazzinterpreten und seinen unglaublich homogen und räumlich spielenden Lautsprechern sehr zu begeistern. Deshalb habe ich Michael Wollnys „Nachtfahrten“ vom gleichnamigen Album noch in Referenzqualität im Ohr. Ich habe es noch nicht geschafft, mir das Album physisch zuzulegen und lasse es vom Melco Server der Einfachheit halber via TIDAL streamen. Und tatsächlich, der AEON 2 spielt nicht nur äußerst nah an der in meiner Erinnerung abgespeicherten Wiedergabe des Stückes, sondern zusätzlich schafft es meine Kette, dem Kopfhörer eine noch feinere Abbildung zu entlocken. Die Leichtigkeit des raumgreifenden Flügels, das millisekundengenaue Ein- und Ausschwingen der Bass Drum und jede feinste Abstufung einer gezupften Basssaite umgeben vom schwebenden Klang der Becken, alle Details sind eindrucksvoll zu erfassen. Der Kopfhörer agiert mit einer Geschmeidigkeit und Feindynamik, die ich ihm eigentlich gar nicht unbedingt zugetraut hätte, denn er ist gleichermaßen ein hervorragender Kandidat fürs Grobe. Wie schafft er es, die Bass Drum so wuchtig in den Raum zu projizieren und dem Flügel gleichzeitig diese unbeschwerte Linearität und Natürlichkeit zu verleihen? Ich höre mich noch ein bisschen weiter durch verschiedene musikalische Neuentdeckungen im Jazzbereich und auch hier punktet der Magnetostat. Solotrompeter klingen ebenso gut wie Bläsersätze in groovigen Big-Band Arrangements. Man ist unmittelbar am musikalischen Geschehen beteiligt, ja geradezu miteinbezogen.
Einzig, wenn ich zu großorchestraler Musik umschwenke, kann mich der AEON 2 nicht vollumfänglich zufriedenstellen. Zwar klingen die Frequenzspektren aller Instrumente linear und natürlich, nur nimmt sein eher direkter Charakter großen Orchestern ein bisschen den Wind aus den Segeln. Kandidaten, die diese Aufgabe besser lösen könnten, sind dann aber auch gleich wieder deutlich teurer. Einer dieser Kandidaten ist beispielsweise der Ether 2. Geht es allerdings um Liedkunst oder kleinere Ensembles spielt der AEON 2 hinreißend intim. Als Beispiel sei hier Josquin des Prez‘ herzzerreißendes fünfstimmiges Lament „Nymphes des bois“ vom Album A Renaissance Collection angeführt. Diese vom Ensemble Vox Luminis gesungene Variante ist für mich eine der ergreifendsten Darbietungen. Max Richters „On the Nature of Daylight“ vom Album The Blue Notebooks funktioniert ebenso eindrucksvoll. In allen anderen erdenklichen Genres von Jazz, über Soul, aktuell angesagter Popmusik oder EDM bis hin zu alten Death-Metal-Scheiben punktet der AEON 2 ohnehin souverän und mit konstant hoher Wiedergabequalität.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Sbooster BOTW Eco P&P) |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, TIDAL) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, foobar2000 controller pro, TIDAL) |
Kopfhörerverstärker | ifi iDSD micro Black Label |
Kabel | Sommer, Intona, Furutech, Belden, Glockenklang/Eupen |
Herstellerangaben
Dan Clark Audio AEON 2
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Bauweise | geschlossen |
Art des Treibers | Magnetostat |
Größe des Treibers | 62x34 Millimeter |
Impedanz | 13 Ohm |
Empfindlichkeit | 92 dB/mW |
Gewicht | 327 Gramm |
Material der Ohrpolster | Synthetisches Protein-Leder |
Preis | 973,82 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Angekündigt wurde das Streaming-Modul 2go schon vor langem. Auf den Norddeutschen Hifi-Tagen konnte ich ein frühes Exemplar sehen, und jetzt ist die Ergänzung zum HUGO 2 lieferbar. Sie macht aus der mobilen Wandler-Kopfhörer-Kombination einen Digitalen Audio Player – als Display und Bedienfeld wird allerdings noch ein Tablett oder Smartphone benötigt.
Wie man Roland Dietls Bericht über den HUGO 2 und der Schilderung meiner Erfahrungen mit einem speziellen Chord-Company-Kabel zwischen dem Zweier und Chord Electronics' M-Scaler unschwer entnehmen kann, macht der aktuelle HUGO nicht nur bei mobilen Anwendungen eine sehr gute Figur, sondern kann auch manch arrivierten stationären D/A-Wandler – teils höherer Preisklassen – heftig Konkurrenz machen. Unterwegs erweist sich sein Konzept allerdings als wenig komfortabel: Nur wenn er seine Daten per Bluetooth vom Smartphone bezieht – aber welcher Audiophile kann sich wirklich mit dieser Übertragungsstrecke anfreunden? – braucht man keine zusätzlichen Kabel.
Will man den HUGO jedoch mit hochaufgelösten Musikdaten speisen, muss ein externer Speicher her, sei es ein einfacher DAP, bei dem dann Wandler und Kopfhörerverstärker umgangen werden, oder ein Smartphone, das ebenfalls über Kabel und gegebenenfalls mit Adapter anzuschließen ist. Genau so verhielt es sich eine Qualitätsstufe unter dem Hugo2 mit dem MOJO, der deutlich kompakter ausfällt. Da karikieren zusätzliche Kabel und Zuspieler das mobile Konzept noch stärker. Wohl deshalb ergänzte Chord zuerst den MOJO – was für „mobile joy“ stehen dürfte – um ein kleines feines Streaming-Modul, den POLY, das aus der Wandler/Kopfhörer-Kombination einen Digitalen Audio Player ohne Display machte.
Der 2go ist nun das Gegenstück zum POLY auf dem klanglichen Niveau des HUGO 2: Er kann auf Daten von zwei Micro-SD-Cards mit einer Kapazität von bis zu vier Terabyte zugreifen, Internet-Radio über WIFI oder LAN streamen und auf diesen Wegen auch auf NAS-Laufwerke in Netzwerken zugreifen. Dass er auch über Bluetooth Musikdaten empfangen kann, hatte ich ja bereits erwähnt. Zur Einrichtung des Moduls bietet Chord die GoFigure-App kostenlos im Apple-App- und Google-Play-Store an. Hiermit lässt sich dem 2go ein individueller Name zuordnen, eine Wifi-Verbindung herstellen oder das Streaming Modul als eigener Wifi-Hotspot einrichten.
Auch Firmware-Updates sind per GoFigure möglich. Ja, ich habe auch von den Problemen bei der Bedienung des Poly und anfangs auch des 2go gelesen. Als letzterer Dateien mit der Endung „aiff“ auf der SD-Card nicht, wohl aber auf dem NAS im Netz erkannte, habe ich ein Update auf die aktuelle Firmware 1.0.3 gemacht und schon war der Fehler beseitigt. Danach konnte ich in allen Betriebsarten – ich gestehe, Bluetooth vernachlässigt zu haben, also in fast allen Betriebsarten – nicht die geringste Unregelmäßigkeit feststellen: Bei mir funktionierten alle Verbindungen und die Bedienung über die Fidata-App, die ich dem im Manual des 2go genannten 8player vorziehe, völlig problemlos.
Auch wenn ich auf den beiden Melcos im Wohn- und Arbeitszimmer jeweils gerade mal etwas mehr als 1,3 Terabyte Daten liegen habe, konnte ich der Versuchung widerstehen, zwei 1-Terabyte-SD-Karten zu erwerben, um meine gesamte Musiksammlung für den Test nutzen zu können. Erstens hätte man dann per GoFigure-App zwischen den beiden Karten hin und herschalten müssen und zweitens sind Cards mit dieser Kapazität noch prohibitiv teuer. Zwar kann der 2go theoretisch insgesamt vier Terabyte verwalten, die dafür nötigen 2-Terabyte-Karten konnte ich bisher nirgendwo entdecken. Wie dem auch sei, ich habe eine 512-Gigabyte-Card mit den wichtigsten Alben gefüllt und konnte kurz darauf meine Lieblingsmusik in extrem guter Qualität genießen. Was da von der SD-Card kam, klang – wenn mich die Erinnerung nicht trügt, besser als alles, was je per USB von iPhone oder Laptop zum HUGO gelangte – ganz egal, ob CD-Qualität, High Res oder DSD256.
Ich arbeite ausgesprochen gerne mit dem Audeze-LCD-X-Kopfhörer, aber um feinste Unterschiede zwischen verschiedenen Programmquellen aufzuspüren, verlasse ich mich lieber auf die Göbel Epoque Aeon Fine. Ich verbinde also die Cinch-Ausgänge des Akku-gespeisten HUGO 2 über Audioquests Sky mit der Einstein-Vorstufe und dem Rest der Kette und höre einen Track erst von der SD-Card, dann per WiFi vom Melco N1Z H60/2. Wenn das Signal direkt von der Speicherkarte kommt, versetzt der HUGO 2 den Hörer in einem etwas größeren Aufnahmeraum, dessen Atmosphäre intensiver rüber kommt, und verwöhnt mit einer noch minimal detailreicheren Wiedergabe.
Dieses positive Ergebnis ermuntert mich zu einem ausgesprochen unfairen Vergleich: Statt von der SD-Card bekommt der HUGO sein Signal nun per LAN-Kabel über das Ansuz' PowerSwitch vom Melco NAS. Die unverhältnismäßige Investition in Speicher und LAN-Switch macht der HUGO 2 durchaus deutlich: Zwar wirkt der Raum minimal weniger tief, dafür klingt's per Kabel ein wenig wärmer, der Wandler scheint im Bassbereich einen kleinen Energieschub bekommen zu haben. So macht die Musik noch ein wenig mehr Spaß. Beim Blick auf die Preise für eine SD-Card einerseits und die für Melco, Ansuz und die entsprechende Verkabelung andererseits, ist dieses Resultat aber nichts anderes als ein Riesenkompliment für den 2go!
Da könnte man glatt auf die Idee kommen, Hugo und 2go entgegen allem äußeren Anschein als alleinige heimische Streaming-Lösung zu wählen. Dass dies beim Wandler vor allem in Kombination mit dem M-Scaler durchaus Sinn machen kann, hatte ich ja schon im oben erwähnten Artikel über die dazu notwendigen Spezialkabel der Chord Company beschrieben. Also höre ich den HUGO 2 nun einmal mit dem firmeneigenen Streaming-Modul und Signalen von der SD-Card, das andere Mal mit meiner High-End-Digital-Kette aus Melco, Ansuz und Aries G1. Von diesem geht’s dann direkt per USB-Kabel in den Zweier. Gut, ein Cost-No-Objekt-Wandler, vielleicht sogar noch mit zusätzlichem Upscaler würde vielleicht größere klangliche Unterschiede zutage fördern als der HUGO. Doch auch über diesen wird klar, dass die hochklassigen Zuspieler ihn dazu beflügeln, noch eine Spur druckvoller und plastischer zu agieren, aber gleichzeitig auch, dass der 2go den Boliden klanglich verboten nahe kommt.
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z H60/2, Melco N1A/2EX-H60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Kopfhörer-Verstärker | Bryston BHA-1 |
Kophörer | Audeze LCD-X und EL-8 Closed |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable |
Herstellerangaben
Chord Electronics 2go
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Kompatibilität | damit der 2go als kompletter Streamer arbeitet, ist eine Verbindung mit dem Hugo 2 oder dem 2yu notwendig |
Kabellose Verbindung | 2,4GHz-WiFi mit großer Reichweite, Bluetooth 4.1 A2Dp |
WiFi Betriebsarten | Verbindung mit existierendem 2,4GHz-Netzwerk, Hotspot Mode baut eigenes WiFi-Netzwerk auf |
Kabelgebundene Verbindung | Gigabit Ethernet |
PCM- und DSD-Unterstüzung | 44,1 - 768kHz bei 16bit - 32bit, DSD64 bis DSD256 (über DoP) |
Unterstützte Dateiformate | ACC, WAV, FLAC, AIFF, OGG VORBIS, ALAC, WMA, MP3 und mehr… |
Inbetriebnahme, Konfiguration, Updates | über die kostenlose Gofigure-App im Apple-App- und Google-Play-Store |
Musik-Speicher | 2 x Micro-SD-Karten-Einschubschlitze, bis insgesamt 4TB |
Wiedergabe | Roon (Endpoint), DLNA (Server und Renderer), AirPlay, Bluetooth-Audio (A2DP), Tidal, Qobuz, Internet-Radio und mehr in Vorbereitung… |
Unterbrechungsfreie Wiedergabe | wird unterstützt |
Abmessungen | 50 x 62 x 22 mm |
Gewicht 2go | 91 g |
Gewicht 2Go + Hugo 2 | 180 g |
Wiedergabezeit | circa 12+ Stunden |
Ladezeit | circa 5 Stunden |
Ladestrom und -spannung | 2A / 5V, Desktop Modus wird beim Einstecken des Ladekabels aktiviert |
Preis | 1.200 Euro |
Vertrieb
cma audio GmbH
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Anschrift | Münchener Straße 21 82131 Gauting |
gmbh@cma.audio | |
Web | www.cma.audio |
Bei der ersten Verleihung der beiden gemeinsamen Auszeichnungen von highfidelity.pl und hifistatement.net im letzten November während der Audio Video Show in Warschau hatte sich die Übergabe der Awards genau so gestaltet, wie Wojtek Pacula und ich uns das vorgestellt hatten. Beim zweiten Mal kam uns eine Pandemie dazwischen.
In Warschau hatten wir – wie berichtet – Johann Graham, Alex Brady und Robert Hay am Abend eines Messetages in ein nettes Restaurant eingeladen, dort angenehme Stunden mit angeregten Gesprächen verbracht und natürlich die Awards überreicht. Johann Graham und Alex Brady hatten den Preis für Nordost entgegengenommen, mit dem der Kollege den QPoint, einen sogenannten Resonanz Synchonizer, ausgezeichnet hatte.
Mit Robert Hay hatte ich Ende 2018 in etwas mehr als einem Tag die komplette Stromversorgung meiner Kette auf Audioquests Netzfilter und Kabel umgestellt. Anschließend beeindruckte die von Garth Powell entwickelte „LowZ/Noise-Dissipation“-Netztechnik drei meiner Kollegen und mich derart, dass wir sie mit einem der ersten beiden International Awards auszeichneten.
Ein ähnlich gemütlicher Abend in einem bayrischen Restaurant mit angeschlossenem Biergarten während der diesjährigen High End war fest eingeplant, um Rune Skov von Gryphon Audio Designs den Preis für den Ethos, einen der – wie Wojtek Pacula meint, zu unrecht – rar geworden High-End-CD-Player, zu überreichen. Mit von der Partie sein sollten auch Alan Ainslie, der Melco als Marke in Europa etabliert hat, so wie Melcos Managing Director Daniel Raggett. Es wäre an ihnen gewesen, den Preis für das zwar kostspielige, aber dennoch sehr preiswerte audiophile Switch der japanischen Digital-Spezialisten entgegenzunehmen. Das S100 zeichnet sich abgesehen von seinen ausgesprochen positiven klanglichen Auswirkungen durch völlig eigene und teils überraschende Lösungen aus.
Bayrische Gaumenfreuden hin oder her, die beiden International Awards haben wir natürlich trotz Reiseeinschränkungen und Restaurantschließung vergeben. So kam zu den Plexiglas-Kreationen noch jeweils ein robustes, tropensicheres Case hinzu, und schon gingen die Kistchen nach Dänemark und England auf die Reise. Mit einer Videokonferenz wollten wir die Preisübergabe dann dokumentieren. Aber, ob Sie es glaube oder nicht, selbst fünf ansonsten technik-affinen Menschen gelang es nicht, gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Sollte Skype komplizierter sein High-End oder Netzwerktechnik?
Schließlich haben Wojtek Pacula und ich uns an verschiedenen Tagen mit den Preisträgern unterhalten, wodurch auch die unterschiedlichen Bild-Hintergründe erklärt wären. Aber nicht nur die prinzipbedingt recht maue Bildqualität lässt zu wünschen übrig: ohne direkten Kontakt sind auch die unterhaltsamsten Gespräche nur halb so schön. Hoffen wir, nein, nicht auf die Messe in Warschau, eine Show im November dürfte illusorisch sein, sondern zumindest auf die Möglichkeit einer persönlichen Übergabe der dritten STATEMENTs in High Fidelity!
In Kürze erscheinen die Nachfolger der äußerst beliebten Super-Hochtöner von Aperion Audio, der Super Tweeter MK II und der Super Tweeter Aluminium MK II. Der Kollege Carsten Bussler beschäftigte sich kürzlich mit dem aktuellen Aluminium-Modell und war davon sehr angetan.
Beide Hochtöner werden einfach auf den vorhandenen Lautsprechern platziert und verbessern sowohl die Feinzeichnung als auch die Bühnenabbildung wesentlich. In der zweiten Generation kommt beim Super Tweeter MK II nun ebenfalls ein High-End Bändchen zum Einsatz, das gegenüber dem Vorgänger nochmals mehr Feindynamik aufweist. Die bereits hohe Flexibilität hat ebenfalls nochmals dazu gewonnen: So befinden sich auf der Rückseite des neuen Hochtöners nun zwei Drehregler, mit denen sich die untere Grenzfrequenz in fünf Stufen und die Lautstärke in sechs Stufen anpassen lassen.
Auch der Super Tweeter Aluminium MK II hat gegenüber dem Vorgänger nochmals an Flexibilität gewonnen und verfügt ebenfalls auf zwei rückseitige Drehregler mit fünf Stufen für die untere Grenzfrequenz und sechs Stufen für die Lautstärke-Einstellung. Beide Super Tweeter der zweiten Generation lassen sich ab jetzt bei HifiPilot vorbestellen und sind ab dem 18.08. lieferbar.
Vertrieb
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