Der deutsche Wilson-Benesch-Vertrieb hatte erfreulicherweise ein Einsehen mit dem Autor, der – wenn es um hochkarätige Komponenten geht – trotz über 30 Jahren in der Branche hin und wieder immer noch zu leichter Ungeduld neigt: Krey Baumgartl hat den britischen Hersteller dazu gebracht, ihm respektive mir schon einmal eine Vorab-Version des Tonabnehmers zugänglich zu machen, obwohl die Serienmodelle noch einen letzten Feinschliff erhalten. Auch wenn eines davon Ende September in Gröbenzell eintreffen soll, braucht es ja noch eine gewisse Einspielzeit. Da ich mir vorstellen kann, dass der ein oder andere Analog-Fan unter den Hifistatement-Lesern eben so neugierig sein könnte wie ich, habe ich mich entschlossen statt einer nüchternen Pressmitteilung lieber erste eigene Erfahrungen mit dem mittleren der drei neuen Tessellate-Tonabnehmer zu veröffentlichen.

Das Tessellate Ti-S wird in dieser Aluminium-Dose geliefert
Das Tessellate Ti-S wird in dieser Aluminium-Dose geliefert

Das hätte ich sogar schon ein wenig früher tun können – wenn ich mich denn getraut hätte: Die Vorab-Variante kam zwar in einem feinen Vollmetall-Zylinder, aber leider ohne Nadelschutz. Ich habe keinerlei Bedenken, auch kostspielige Tonabnehmer zu justieren. Sie aber längere Zeit ungeschützt in einem der beiden Tonarme auf meinem LaGrange zu betreiben, macht mich ein wenig unruhig, zumal es um das Laufwerk herum recht eng zugeht. Schließlich habe ich es dann doch gewagt, und bisher ist es auch gut gegangen. Doch zurück zum Tessellate-Trio. Tessallate lässt sich mit Mosaik übersetzen und bezieht sich auf die gleichmäßigen geometrischen Formen – in diesem Fall Sechsecke – in der Konstruktion des Gehäuses, das durch Selective Laser Sintering aus Titanpulver hergestellt wird. Bei der Entwicklung der halboffenen Struktur war die University of Sheffield maßgeblich beteiligt: Die gekrümmten Oberflächen sollen für erhebliche klangliche Vorteile sorgen, da sie eine maximale Steifigkeit, eine minimale Masse und eine extrem hohe Dämpfung miteinander verbinden.

Das halboffene Gehäuse aus Laser-gesintertem Titan soll eine hohe Festigkeit mit starker innerer Dämpfung verbinden
Das halboffene Gehäuse aus Laser-gesintertem Titan soll eine hohe Festigkeit mit starker innerer Dämpfung verbinden

Die drei Modelle unterscheiden sich vorrangig durch das Material der Nadelträger: Bor, Saphir oder Diamant. Jeden der bekannten Werkstoffe kombiniert Wilson Benesch mit einer unidirektionalen Kohlefaserdämpfung zu einem – soweit ich weiß – einzigartigen Hybrid-Nadelträger-Design. Für diese Zeilen und den kommenden Test der Serienversion hat IAD das mittlere Modell in der Hierarchie ausgewählt, das mit dem Saphir-Nadelträger. Informationen zum Material der Spulenwicklungen gibt es nicht, nach Augenschein würde ich auf Kupfer tippen. Die Ausgangsspannung soll bei 0,35 Millivolt bei einer Schnelle von 3,54 Zentimetern pro Sekunde liegen. Trotz eines Innenwiderstands von nur sechs Ohm empfiehlt Wilson Benesch eine Last von 100 bis 330 Ohm. Bei den serienmäßig mitgelieferten Steckern von Einsteins The Turntable's Choice habe ich die Wahl zwischen 150 Ohm und dem Doppelten, entscheide mich für eine erste Annäherung für den niedrigeren Wert. Weitere Experimente kann ich ja immer noch mit dem Serienmodell machen.


Der Verzicht auf gerade Kanten und Flächen macht die Justage im Headshell nicht gerade einfach
Der Verzicht auf gerade Kanten und Flächen macht die Justage im Headshell nicht gerade einfach

Noch mehr als die Angabe zum ohmschen Abschluss des Tonabnehmers hat mich die zur optimalen Auflagekraft überrascht: 1,35 Gramm – und dieser Wert ist schon am oberen Ende des empfohlenen Bereichs von 1,0 bis 1,4 Gramm angesiedelt. Spontan fällt mir außer den van-den-Hul-Tonabnehmern kein anderes MC-System ein, dass mit einer so geringen Auflagekraft auskommt. Nach den Werten für Nadelnachgiebigkeit und Systemgewicht dürfte der Thiele TA01 ein geeigneter Spielpartner für das Tessellate Ti-S sein. Und das ist nicht nur theoretisch so: Bei Art Farmer und Jim Halls Big Blues gibt es noch keinerlei Auffälligkeiten, auch wenn sich schon erahnen lässt, dass das Wilson Benesch sehr fein auflöst und sich auch im Tieftonbereich keine falsche Zurückhaltung auferlegt. Aufgrund der hohen Packungsdichte im Plattenregal habe ich nicht nur Big Blues herausgezogen, sondern zugleich auch Pierre Favres Singing Drums, ein Album, das er zusammen mit den Schlagzeugern und Perkussionisten Paul Motian, Fredy Studer und Nana Vasconcelos eingespielt hat. Die Scheibe bestätigt den ersten Eindruck: Das Tessellate erlaubt genaue Einblicke in die Struktur der dicht geflochtenen perkussiven Klangteppiche, verleiht tiefen Trommeln eine Menge Druck und lässt schon jetzt ein hohes Maß an Dynamik und Spielfreude aufblitzen.

Das Tessellate Ti-S harmonierte mit dem Thiele TA01 (Bilder oben) ebenso gut wie mit Einsteins The Tonearm in der Neun-Zoll-Version
Das Tessellate Ti-S harmonierte mit dem Thiele TA01 (Bilder oben) ebenso gut wie mit Einsteins The Tonearm in der Neun-Zoll-Version

Bei einem der audiophilen Klassiker der 80-er Jahre, Tsuyoshi Yamamotos Midnight Sugar, Erstauflage der Three Blind Mice 2523, habe ich dann den Eindruck, dank des Tessellate tiefer ins musikalische Geschehen eintauchen zu können als zuvor: Das Entstehen und Verklingen einzelner Töne und auch ihre ganz individuelle Intensität bildet das Wilson Benesch enorm klar und exakt ab, ohne das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. Der Drive des swingenden Trios überträgt sich unmittelbar auf den Zuhörer. Wirklich vielversprechend!
Einfach, weil es bisher so viel Spaß gemacht hat, probiere ich das Tessellate nun auch noch mal in Einsteins The Tonearm aus, und zwar mit dem Speakers Corner Reissue von Joaquin Rodrigos Concierto Andaluz: Die räumliche Differenzierung der vier Gitarristen gelingt dem Tonabnehmer ganz hervorragend. Die Instrumentengruppen des Orchesters werden auf einer ungewohnt tiefen Bühne platziert und scheinen von viel Luft umgeben zu sein. Obwohl die Aufnahme frisch und sehr lebendig reproduziert wird, stört nicht einmal ein Anflug von Schärfe den Genuss. Schon nach der Hälfte der empfohlenen Einspielzeit verwöhnt das Tessellate mit einer Homogenität und tonalen Stimmigkeit, wie ich sie bisher nur von einigen wenigen Top-Abtastern kenne. Natürlich ist es jetzt noch deutlich zu früh für einen Vergleich mit einer dieser anderen Pretiosen, aber nach den bisherigen Erfahrungen sehe ich eher eine Ähnlichkeit des Wilson Benesch zu Ortofons MC Diamond und Lyras Atlas, also sehr ausgewogenen, dem Begriff High Fidelity verpflichteten Tonabnehmern, als etwa zu den minimal wärmer und verzeihenderen agierenden Tranrotor Tamino und Lyra Olympos SL.


Die Fläche mit den Gewinden zur Montage im Headshell ist ebenso strukturiert wie die Seitenteile
Die Fläche mit den Gewinden zur Montage im Headshell ist ebenso strukturiert wie die Seitenteile

Da dies kein Test ist, verzichte ich auf ein Statement, vertröste Sie auf die ausführliche Beschäftigung mit der Serienversion des faszinierenden Tessellate Ti-S und lege zum Schluss lieber die erste Seite von Oregons Ecotopia auf und staune, welch große, virtuelle Räume Martin Wieland im Tonstudio Bauer in Ludwigsburg für die Stücke des meist rein akustisch musizierenden Quartetts geschaffen hat. Wie zu erwarten, lässt das Wilson Benesch in Sachen Lebendigkeit, Klangfarben, tonaler Ausgewogenheit, Tieftonenergie und Transientenwiedergabe auch hier keine Wünsche offen. Schon dieses Vorserien-Modell erhebt den Anspruch auf einen Platz im Analog-Olymp!

Herstellerangaben
Wilson Benesch Tessellate Ti-S
Nadelträger Saphir Nadelträger mit einem unidirektionalen Kohlefaser-Dämpfungsring
Diamantschliff Micro Ridge
Verrundung 5x80µm
Vertikaler Abtastwinkel 20°
Spule Spule auf quadratischem Rein-Eisen-Träger
Gewicht 17,1g
Tonabnehmergehäuse additiv gefertigte SLS-3D-Titanstruktur mit mosaikartiger halboffener Geometrie
Oberflächenoptionen Matt Titanium (Standard) oder Poliertes Gold und Poliertes Silber als Upgrade (Upgrade rein ästhetisch, ohne klanglichen Mehrwert)
Ausgangsspannung 0,35mV @ 3.54CM/S
Innenwiderstand 6 Ohms
Frequenzgang 20-30,000Hz ±1dB
Kanaltrennung besser als 35dB bei 1KHz
Kanalgleichheit besser als 0,5dB
Nadelnachgiebigkeit 15uM/mN
Empf. Abschlusswiderstand 100-330 Ohms
Empf. Auflagekraft 1,0-1,4g
Optimale Auflagekraft 1,35g
Empf. Tonarmmasse Medium
Optimale Betriebstemperatur 23°
Einspielzeit 30 Stunden
Preis 12.000 Euro

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/24-09-13_wilson
  • Social Introtext Der deutsche Wilson-Benesch-Vertrieb hatte erfreulicherweise ein Einsehen mit dem Autor, der – wenn es um hochkarätige Komponenten geht – trotz über 30 Jahren in der Branche hin und wieder immer noch zu leichter Ungeduld neigt: Krey Baumgartl hat den britischen Hersteller dazu gebracht, ihm respektive mir schon einmal eine Vorab-Version des Tonabnehmers zugänglich zu machen, obwohl die Serienmodelle noch einen letzten Feinschliff erhalten. Auch wenn eines davon Ende September in Gröbenzell eintreffen soll, braucht es ja noch eine gewisse Einspielzeit. Da ich mir vorstellen kann, dass der ein oder andere Analog-Fan unter den Hifistatement-Lesern eben so neugierig sein könnte wie ich, habe ich mich entschlossen statt einer nüchternen Pressmitteilung lieber erste eigene Erfahrungen mit dem mittleren der drei neuen Tessellate-Tonabnehmer zu veröffentlichen.
Donnerstag, 12 September 2024 00:10

XACT S1 EVO und Phantom

XACT gibt die Markteinführung von zwei bahnbrechenden Produkten bekannt, die neue Maßstäbe in der High Fidelity setzen: der XACT S1 EVO Musikserver und die XACT Phantom™ USB- und LAN-Kabel. Diese neuen Produkte bieten eine außergewöhnliche Klangqualität durch fortschrittliche Technik, sorgfältige Verarbeitung und innovatives Design.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-12_xact_XACT_S1EVO_blk_frontb-2048x1151.jpg

Der XACT S1 EVO ist eine Weiterentwicklung digitaler Musikserver, die mit einem einzigen Ziel entwickelt wurde: den Hörern ein unvergleichliches Klangerlebnis zu bieten. Mit mehreren wichtigen Verbesserungen definiert der S1 EVO die digitale Wiedergabe neu und bietet eine beispiellose Präzision und Klarheit. Die neue, intern entwickelte Master-OCXO-Clock ist ein Meilenstein für digitales Audio. Sie bietet außergewöhnliche Stabilität und Genauigkeit und stellt sicher, dass jede Nuance der Musik mit atemberaubender Klarheit eingefangen wird. Diese Technologie ist normalerweise High-End-Audio-Taktungssystemen vorbehalten, was sie zu einer herausragenden Funktion im S1 EVO macht.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-12_xact_XACT_phantom_USB_top-2048x1151.jpg

Das Phantom™ Music Drive Cable ist aus den gleichen hochwertigen Materialien gefertigt und mit der gleichen Präzision verarbeitet wie die XACT Phantom™ USB- und LAN-Kabel und minimiert Signalstörungen und gewährleistet die Integrität des Audiosignals. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Hörerlebnis, das die volle Tiefe und den Reichtum der Musik zur Geltung bringt. Eine wichtige Innovation beim S1 EVO ist die Einführung der Immotus™ Keramik-Aluminium-Isolationsfüße. Diese Füße sind so konzipiert, dass sie interne Vibrationen von empfindlichen Audiokomponenten ableiten und so eine verbesserte Detail- und Basspräzision bieten. Mit dieser Funktion liefert der S1 EVO nicht nur eine überlegene Klangqualität, sondern verbessert auch das Hörerlebnis durch eine feinere Auflösung und eine präzisere Basswiedergabe.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-12_xact_XACT_phantom_LAN_persp-2048x1151-2.jpg

Neben dem S1 EVO bringt XACT Audio auch seine Flaggschiff-USB- und LAN-Kabel XACT Phantom™ auf den Markt, die neue Maßstäbe für Hochleistungs-Audiokabel setzen. Jedes Kabel wird in Handarbeit mit viel Liebe zum Detail hergestellt und benötigt über sieben Stunden Produktionszeit. Dabei werden hochreine Kupferleiter und maßgefertigte Steckverbinder verwendet. Das Phantom™ USB-Kabel verfügt über maßgeschneiderte Aluminiumstecker für sichere und stabile Verbindungen und bietet eine außergewöhnliche Klarheit und Tonbalance. Das Phantom™ LAN-Kabel ist mit MFP8-IE-GOLD-RJ45-Steckern von Telegaertner ausgestattet, die auch in der Internationalen Raumstation verwendet werden, und garantiert eine einwandfreie Signalintegrität für eine audiophile Netzwerkleistung.

Der XACT S1 EVO Musikserver und die Phantom™ USB- und LAN-Kabel sind ab sofort über die offizielle Website von XACT Audio und autorisierte Händler erhältlich. Weitere Informationen finden Sie unter xact.audio.

Preise
XACT S1 EVO: 16.000 EUR
XACT Phantom USB/LAN-Kabel: 3.000 EUR für die Standardlänge von 1,2m

Mehr Informationen auf xact.audio.

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-09-12_xact

In Zeiten von Streaming, Bluetooth und Co. gibt es immer weniger klassische Vollverstärker im eigentlichen Sinne mit Hochpegel, Phono MM und MC, die auch noch bezahlbar sind. Schade. Um so besser, dass die italienische Marke M2Tech aus dem schönen Pisa uns mit dem Classic Integrated Amplifier genau ein solches Gerät beschert!

Bis vor kurzem flog M2Tech bei mir offen gestanden völlig unter dem Radar. Im Jahr 2007 von Nadia Marino und Marco Manunta als Beratungs- und Elektronikdesign-Studio gegründet, brachten sie 2009 zunächst das digitale Hochleistungs-Audio-Interface hiFace für Computer auf den Markt. Es folgten weitere Produkte wie der Young 384/32 DAC, der erste Digital/Analog-Wandler für den Consumer-Bereich, der die Umwandlung von mit 384 Kilohertz abgetasteten Dateien über eine asynchrone USB-Verbindung zum Computer ermöglichte. Mittlerweile befinden sich Class D Verstärker, Vorstufen, Phonovorverstärker, Class A Monoblöcke, D/A-Wandler oder Kopfhörervorverstärker im Portfolio der Italiener. Und eben auch unser hier getesteter Vollverstärker Classic Integrated Amplifier zum Listenpreis von 4000 Euro, wo der Name Programm zu sein scheint. Apropos Name: Der etwas staksig wirkende Firmenname leitet sich wohl von den Anfangsbuchstaben der Nachnamen Marino und Manunta her (also M2) gefolgt von einem simplen „Tech“. Dahinter würde manch einer wohl eher eine Firma aus Silicon Valley vermuten als leidenschaftliche Italiener.

Nomen est omen: Der Name Classic Integrated Amplifier wurde von M2Tech in Anlehnung an äußerliche Verstärkerdesigns längst vergangener Zeiten offensichtlich ganz bewusst gewählt
Nomen est omen: Der Name Classic Integrated Amplifier wurde von M2Tech in Anlehnung an äußerliche Verstärkerdesigns längst vergangener Zeiten offensichtlich ganz bewusst gewählt

Der Evolution der Firma nach zu urteilen, schienen mir die entwicklungstechnischen Gene dieses Geräts also klar auf der Hand zu liegen: Der subtile, flüchtige Gedanke digital nerd goes classic hifi huschte mir durchs Unterbewusstsein. Durch das völlig verdorbene Unterbewusstsein eines abhängigen Röhrenjunkies, der zugegeben in den letzten Jahren die zunehmende Gnade der Altersmilde erfährt. Was es mir erlaubt, mich inzwischen wieder mit der Welt hinter meinem Tellerrand zu beschäftigen, so wie mit diesem Produkt. Und tatsächlich steckt ja im Grunde auch kaum Digitaltechnik drin, sieht man einmal von dem Wifi-Eingang ab, der Schnittstelle, die es mir ermöglicht hätte, das Gerät über eine Smartphone-App zu steuern. Was ich natürlich nicht ausprobiert habe, schließlich war bereits die Fernbedienung mehr als genug neumodischer Kram für mich. Doch sollte man sich hüten, bei M2Tech eine reine High-Tech-Philosophie zu assoziieren. Viele aus dem Entwicklungsteam sind Musiker oder Sänger und ich unterstelle einmal, dass sie damit mutmaßlich keine ausschließlich technokratische Perspektive auf das Thema HiFi besitzen.

Der große Drehknopf für die Wahl des Eingangs ist ein haptisches Gimmick, tatsächlich erfolgt die Umschaltung elektronisch und der Knopf hat weder Links- noch Rechtsanschlag
Der große Drehknopf für die Wahl des Eingangs ist ein haptisches Gimmick, tatsächlich erfolgt die Umschaltung elektronisch und der Knopf hat weder Links- noch Rechtsanschlag


Was mir tatsächlich auf Anhieb sehr gut gefallen hat, ist das äußere, schlichte und klassische (sic!) Erscheinungsbild dieses Vollverstärkers, die Proportionen erinnerten mich an typische Geräte der 1980er-Jahre. Alles wie früher: Auspacken, aufstellen, anschließen und dank der Simplizität im besten Sinne leuchten einem alle Funktionen sofort ein. Jede marktschreierische Optik fehlt, der Classic Integrated Amplifier kommt ohne jedes Bling Bling aus und will nicht mehr sein, als er ist und was er soll, nämlich einfach nur als Zentrale einer HiFi-Anlage fungieren. Die schwarze Front des stabilen und sauber gefertigten Geräts ist optisch symmetrisch aufgebaut. Links sitzt der große runde Drehknopf für den Eingang, der die Wahl zwischen einem symmetrischen Line-Eingang sowie vier weiteren Hochpegel-RCA-Eingängen erlaubt, von denen einer mittels eines kleinen Kippschalters auf der Gehäuserückseite zum Phono-Eingang mutiert, und zwar sowohl für MM- als auch für MC-Tonabnehmer. Auf der rechten Seite der Front sitzt der genauso große Lautstärkeregler; in der Mitte befinden sich die weiteren Bedienelemente für das Stummschalten, den Standby-Betrieb sowie der Ein-Aus-Schalter. Kleine LEDs zeigen die Betriebszustände an und schließlich gibt es noch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer.

Die Systemfernbedienung von M2Tech deckt alle Funktionen des Verstärkers ab. Fürderhin bleiben einige Knöpfe ohne Funktion für den Verstärker
Die Systemfernbedienung von M2Tech deckt alle Funktionen des Verstärkers ab. Fürderhin bleiben einige Knöpfe ohne Funktion für den Verstärker

Auf der Rückseite befindet sich außer den Buchsen für die vorgenannten Eingänge und den Lautsprecherausgängen (für Bananas, Kabelschuhe oder blanke Litzen) noch einen „Pre Out“ Cinch-Ausgang, sollte jemand das Gerät lediglich als Vorverstärker nutzen oder zum Beispiel parallel einen aktiven Subwoofer ansteuern wollen. Das ausschaltbare Control Interface dient der Kommunikation mit Smartphones und über die beiden 3,5 Millimeter Trigger-Buchsen können andere Geräte der HiFi-Anlage für systemisches Ein-/Ausschalten verbunden werden.

Auch die aufgeräumte und vernünftig beschriftete Rückseite ist wie alles an diesem Verstärker selbsterklärend
Auch die aufgeräumte und vernünftig beschriftete Rückseite ist wie alles an diesem Verstärker selbsterklärend

Der technische Aufbau im Inneren offenbart modernste Technik. Auf der linken Seite sitzt der direkt auf das Bodenblech montierte feiste Ringkerntrafo. Um diesen drumherum gebaut gibt es eine einzige riesige Platine, die sich über die gesamte Gehäusefläche erstreckt und die alle Bauteile beherbergt. Sowohl die Hochpegel- als auch die Phonoschaltung sind diskret mit SMD-Bauteilen aufgebaut, ICs werden lediglich für die Gerätesteuerung verwendet. Die Platine ist blitzsauber gefertigt und sehr schön übersichtlich: Alle Schaltkreise sind durch optische Trennlinien voneinander abgegrenzt und die Funktionen der einzelnen Baugruppen jeweils beschriftet, das sieht man in dieser Form nicht oft. Für die Lautstärkeregelung kommt ein motorisiertes blaues ALPS-Poti zum Einsatz. Die Class A/B Schaltung liefert 100 Watt an vier Ohm und 60 Watt an acht Ohm Dauerleistung, was im Grunde für alle Lebenslagen ausreichen sollte, zumal für kurzfristige Lastspitzen ungefähr die zweieinhalbfache Leistung geliefert werden kann. Technischerseits ist also alles eitel Sonnenschein und entsprechend ich war sehr gespannt auf die ersten Hörsessions. Als Zuspieler diente mir mein Pro-Ject Debut PRO, den ich via Pro-Ject Phono Box S2 Ultra und Pro-Ject Accu Box S2 an einen Cinch-Hochpegeleingang klemmte. Diese Kette ist mir wohlbekannt und ich wollte der an Bord des M2Tech-Verstärkers befindlichen Phonolösung erst später gesondert auf den Zahn fühlen.

Die qualitativ hochanständigen, vergoldeten Cinch-Buchsen könnten für meinen Geschmack ein klein wenig weiter auseinanderliegen. Für allzu fette Stecker könnte es zwischen linkem und rechtem Kanal jeweils etwas eng werden, aber mit meinen normal dimensionierten Steckern gab es keine Probleme
Die qualitativ hochanständigen, vergoldeten Cinch-Buchsen könnten für meinen Geschmack ein klein wenig weiter auseinanderliegen. Für allzu fette Stecker könnte es zwischen linkem und rechtem Kanal jeweils etwas eng werden, aber mit meinen normal dimensionierten Steckern gab es keine Probleme


Eine lange Aufwärmphase schien der Verstärker nicht zu benötigen, da bin ich als Röhrenverstärker-Fan doch anders konditioniert. Dank hochintegrierter Bauteile war das Gerät bereits nach wenigen Minuten thermisch stabil und auch eine Art Burn-In-Phase durchlief der Classic Integrated Amplifier offenbar nicht. Jedenfalls nahm ich im Laufe der Hörtests über etliche Tage keine weiteren Veränderungen in der Klangcharakteristik mehr wahr. Grundsätzlich hatte ich zunächst einige Vorbehalte, ob dieser Verstärker denn überhaupt technisch mit meinen Hochwirkungsgradlautsprechern harmonieren würde, 60 Watt an acht Ohm bedeuteten für meine Situation ja eigentlich einen Leistungsoverkill. Da ich vermeiden wollte, dass der Verstärker an meinen Lautsprechern quasi im Standgas dahintuckert, hatte ich sogar ein älteres, von mir in meiner Jugend heiß geliebtes Pärchen Dynaudio Contour 1.3 MK II für Vergleichszwecke reaktiviert. Ganz platt gesprochen sind Lautsprecher von Dynaudio ja nicht gerade als Kostverächter bekannt, sondern eher als Stromsäufer verschrien.

Eine derart perfekt designte Platine in SMD-Technik mit übersichtlicher Struktur und eindeutiger Baugruppenbeschriftung hat Seltenheitswert
Eine derart perfekt designte Platine in SMD-Technik mit übersichtlicher Struktur und eindeutiger Baugruppenbeschriftung hat Seltenheitswert

Los ging es aber zunächst mit meinen Breitbändern, die den Verstärker leistungsmäßig kaum forderten und generell wenig Kontrolle, sondern allenfalls einen kleinen Tritt in die Schwingspule benötigen. Der M2Tech überzeugte mich sofort mit schönem Drehmoment im Bass und damit einhergehend mit guter Tieftonkontrolle, ohne dabei wie ein Schraubstock die Musikalität abzuwürgen. Tiefe Bässe kamen mit feinem, schön federndem Kick. Das mag auch mit daran gelegen haben, dass mir der ungewohnte Leistungs-Headroom gegenüber meinen Kleinleistungsröhren-Eintaktern ein willkommenes Spielfeld bot, es in Sachen Lautstärke mal ordentlich scheppern zu lassen, gleichwohl hohe Pegel allein keine besondere Aussagekraft besitzen. Meine Lautsprecher reagieren bisweilen etwas zickig bei zu hoher Gegenkopplung, selbst bei einigen „moderneren“ Röhrenschaltungen und insbesondere bei Transistorverstärkern ist mir dies hin und wieder schon aufgefallen. Das Ergebnis ist dann oft eine müde, uninspirierte und blutleere Vorstellung ohne besonderes Rhythmusgefühl. In dieser Hinsicht leistete sich der Classic Integrated Amplifier nicht den kleinsten Schnitzer, was diesbezüglich auf eine saubere technische Auslegung hindeutete, ohne dass ich freilich die Schaltungsparameter konkret kannte um diese Aussage objektiv substantiieren zu können. Ansatzlos, zackig und grobdynamisch vollends überzeugend nahmen mich R.E.M.-Stücke wie „Überlin“ (Collapse into now, Warner Brothers, 2011), „Man on the Moon“, „Everybody Hurts“ oder „Nightswimming“ (Automatic for the People, Warner Brothers, 1992) mit auf ihre musikalische Reise.

Die auf das Kühlblech montierten Transistoren (hier der rechte Kanal) stammen alle von Onsemi. Der linke mit MJL1302A bezeichnete ist eine PNP-Type, der mittlere kleine mit D44H8G und der rechte mit MJL3281A bezeichnete sind NPN-Typen. Alle drei zusammen gibt es im Netz für unter zehn Euro, was für ein Traum wären solche Preise für Röhren!
Die auf das Kühlblech montierten Transistoren (hier der rechte Kanal) stammen alle von Onsemi. Der linke mit MJL1302A bezeichnete ist eine PNP-Type, der mittlere kleine mit D44H8G und der rechte mit MJL3281A bezeichnete sind NPN-Typen. Alle drei zusammen gibt es im Netz für unter zehn Euro, was für ein Traum wären solche Preise für Röhren!

Nun werden DIY-Hochwirkungsgradlautsprecher nicht unbedingt die überwiegenden Spielpartner für den M2Tech-Verstärker „da draußen“ sein, daher baute ich mein altes Pärchen Dynaudio Contour 1.3 MK II wieder auf, das ich vor drei Jahrzehnten mit einem 150 Watt an vier Ohm liefernden Vollverstärker betrieben habe – einem AVM Evolution A1 –, der meiner Erinnerung nach trotz aktiver Kühlung per Lüfter oft in die Knie ging und sich regelmäßig eine thermische Auszeit zum Abkühlen nahm. Das passierte dem M2Tech-Gerät an diesen anspruchsvollen Lautsprechern kein einziges Mal, vielmehr begeisterte mich wieder dieser kraftvolle, kontrollierte Tiefton, der zu meiner Freude den in Grenzbereichen früher häufig erlebten honigartigen Durchzug im Bass komplett vermissen ließ! Ich hatte diesen Effekt stets den Dynaudios angelastet, jetzt weiß ich, dass in dieser Hinsicht Wohl und Wehe von der Qualität des Verstärkers abhängen. Für mich ganz erstaunlich, denn nominell bringt der Classic Integrated Amplifier nur circa zwei Drittel der Leistung meines damaligen AVM-Verstärkers auf die Waage. Da ich meine Dynaudios nun wieder ganz liebgewonnen hatte, sollten die weiteren Hörsessions mit ihnen auch weitergehen, schließlich schienen der M2Tech-Amp und die beiden Contour 1.3 MK II prächtig zu harmonieren.

Auch die Mittelhochtonkalotten der Dynaudios hatten sich mittlerweile wieder ordentlich freigespielt und offenbarten die Qualitäten unseres Testprobanden. Wie der Classic Integrated Amplifier Feindynamisches herausarbeitete, war wirklich faszinierend, wie zum Beispiel bei „Downbound Train“, „I‘m On Fire“ oder „Dancing In the Dark“ von Bruce Springsteen (Born in the U.S.A., Columbia Records, 1984). Das Darstellen feinster Nuancen von Beckenanschlägen, Hi-Hats oder feinste Geräusche beim Anreißen von E-Gitarrensaiten gaben der Musik erst ihre volle Authentizität. Selten hat mir dieser Mainstream-Evergreen so viel Spaß gemacht!


Auch die Phonosektion ist volldiskret aufgebaut, was gegenüber einer Realisierung mit ICs generell riesige klangliche Vorteile mit sich bringt
Auch die Phonosektion ist volldiskret aufgebaut, was gegenüber einer Realisierung mit ICs generell riesige klangliche Vorteile mit sich bringt

Schließlich war es an der Zeit, meiner Pro-Ject Phono Box S2 Ultra und der Pro-Ject Accu Box S2 eine kleine Pause zu gönnen und mit dem Plattenspieler direkt in den Phonoeingang des M2Tech Verstärkers zu gehen. Ich war doch überrascht, dass die bordeigene Lösung des Italieners noch eine kleine klangliche Schippe gegenüber den externen Pro-Jects drauflegen konnte. Die Raumabbildung gelang subjektiv etwas besser, insgesamt war der abgebildete Raum einfach größer und klarer umrissen. Wirkte die Darstellung über die externen Pro-Ject-Phonoboxen bisweilen minimal diffus, hatten die Musiker über die integrierte Phonostufe des Classic Integrated Amplifier alle ihren festen Platz. Ok, das ganze liest sich dramatischer als es war, spielte sich eher in Nuancen ab, gleichwohl wahrnehmbar. Das fiel mir allerdings nur bei klassischer Musik wie bei Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) auf, bei Rock- oder Popmusik hingegen eher nicht.

Insgesamt hat mich der M2TECH Classic Integrated Amplifier durchaus begeistert, was aus der Feder eines beinharten Single-Ended-Trioden-Freaks als Ritterschlag gewertet werden darf. Es dürfte nicht viele Verstärker in dieser Preisklasse am Markt geben, die bei vergleichbaren Allroundqualitäten über eine solche technische und musikalische Reife verfügen.

STATEMENT

Wer einen kommunikativen und hervorragend klingenden Vollverstärker als Steuerzentrale für seine Musikanlage sucht, der nehme den Classic Integrated Amplifier von M2Tech unbedingt näher unter die Lupe. Mit seinem schlichten Design nimmt sich der Italiener angenehm zurück und er besticht durch eine Musikalität, die an große Vollverstärkerboliden vergangener Zeiten erinnert und die in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich ist. Ganz offensichtlich hat das M2Tech Entwicklerteam bei diesem Verstärker ganz viel richtig gemacht!
Gehört mit
Phonovorverstärker Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO
Lautsprecher diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En), Dynaudio Contour 1.3 MK II
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject, Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
M2TECH Classic Integrated Amplifier
Geräteart Vollverstärker mit Phono MM/MC
Netzspannung 230V AC/50 Hz
Eingänge 1x Line (XLR), 4x Line (RCA), davon umschaltbar 1x Phono MM / MC (RCA)
Eingangsempfindlichkeit Line: 500mV, Phono MM: 5mV, Phono MC: 0,5mV
Eingangsimpedanz Hochpegel: 20kOhm, Phono: 47kOhm
Ausgänge 1x Line Out (RCA), 1x Lautsprecher (4 oder 8Ohm), 4mm Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Kabelenden, 1x Kopfhörerklinke 6,35mm
Impedanz Lautsprecherausgänge 4 und 8Ohm
Ausgangsleistung 2x 60Wrms p.c. (1kHz@8Ohm), 2x 100Wrms p.c. (1kHz@4Ohm), 2x 155Wrms (10ms, 1kHz@8Ohm), 2x 240Wrms (10ms, 1kHz@4Ohm)
Geräuschspannungsabstand 105dBA (Line), 80dBA (Phono MM), 72dBA (Phono MC)
Ausstattung Fernbedienung
Schaltung Class AB
Gehäusefarbe Schwarz
Abmessungen (B x T x H) 420 x 300 x 120mm
Gewicht 14kg
Maximale Leistungsaufnahme 225VA
Preis 4000 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-09-10_manunta
  • Social Introtext In Zeiten von Streaming, Bluetooth und Co. gibt es immer weniger klassische Vollverstärker im eigentlichen Sinne mit Hochpegel, Phono MM und MC, die auch noch bezahlbar sind. Schade. Um so besser, dass die italienische Marke M2Tech aus dem schönen Pisa uns mit dem Classic Integrated Amplifier genau ein solches Gerät beschert!
Montag, 09 September 2024 00:32

New@ATR: Mytek

ATR - Audio Trade übernimmt ab dem 1. September 2024 den Vertrieb der Produkte von Mytek in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Die amerikanischen Spezialisten stehen für überragende D/A-Wandler und Streamer sowie Verstärker mit maximal transparentem Klang und dem besten Preis-Leistungsverhältnis – für das Tonstudio und das Zuhause.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_mytek_Empire_OMA_horn_C.jpg

Mytek wurde 1992 in New York City von Michal Jurewicz, Entwickler und Toningenieur bei den New Yorker Skyline Studios, als Hersteller von professionellen A/D-Wandlern und Kopfhörerverstärker gegründet. Mytek war der erste Hersteller, der Tonstudios eine optimale Wandlung für die damals neuen digitalen Bandmaschinen ermöglichte. Fast jedes New Yorker Tonstudio verfügte bald über ein „Mytek Private Q“- Kopfhörermonitoring-System und den A/D-Wandler von Mytek – und diese Studios produzierten Aufnahmen, die nicht unter dem rauen Klang litten, der für andere digitale Aufnahmen der 1990-er Jahre so typisch ist.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_Mytek_Brooklyn_Bridge_II_-__Axpona_23-1.jpg

Der Sound von Mytek ist auf unzähligen Hit-Alben des Skyline Studos zu hören, unter anderem mit Stars wie Paul Simon, Mariah Carey, Billy Joel, Stevie Wonder, James Taylor und David Bowie. Mytek leistete Pionierarbeit für High-Res-PCM-Aufnahmen, wurde 2002 von Sonys Super-Audio-Projekt mit der Co-Entwicklung des audiophilen DSD- Formats beauftragt und arbeitet seit 2015 mit MQA Ltd. zusammen.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_Mytek_LibertyDACII_Lifestyle.jpg

Seit 2011 ist die Studiotechnik von Mytek auch für audiophile Musikliebhaber erhältlich: Dieselben Technologien, mit denen seit den 1990-er-Jahren zeitlose Musik geschaffen wurde, sind heute in einer weiterentwickelten Form als D/A-Wandler, Streamer und Verstärker für einen ebenso zeitlosen Musikgenuss zu Hause zugänglich. Michal Jurewicz hat immer wieder bewiesen, dass ein gutes Verständnis für die digitale Kodierung von Musik im Aufnahmestudio zu bahnbrechenden Fähigkeiten bei der Entwicklung von D/A-Wandlern führt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_Mytek_LibertyDACII_back.jpg

ATR – Audio Trade führt als erste Mytek-Modelle den ultrakompakten D/A-Wandler, Vorverstärker und Headphone Amp Liberty DAC II, den maximal vielseitigen Streamer/DAC/Pre/Roon-Core Brooklyn Bridge II und den perfekt zur Bridge passenden Stereo-Endverstärker Brooklyn Amp+. Die beiden Brooklyn-Modelle gibt es auch im Bundle mit einem attraktiven Preisvorteil. Der Mytek Liberty DAC II kostet 1.500 Euro. Der Preis der Mytek Brooklyn Bridge II liegt bei 5.000 Euro und der des Brooklyn Amp+ hat bein 2.500 Euro. Das Brooklyn Bundle aus Bridge II und Amp+ ist für 7.000 Euro zu haben.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_Mytek_BBridge2_BB2_front_top_view_and_back.jpg

Weitere Modelle wie die Phonostufe Liberty Phono und der Kopfhörerverstärker Liberty THX AAATM HPA, der unschlagbare „cost-no-object“ Empire Streamer DAC und die State-of-the-art-Modelle der Manhattan-Serie sind bereits angekündigt. ATR ist sicher, dass der gleichermaßen ultratransparente wie natürliche Klang von Mytek alle Musikliebhaber überzeugen wird.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-09_mytek_mytek_BAMP-B_image.jpg

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-09-09_mytek

Audio Reference, einer der größten Hifi- oder besser High-End-Distributoren, hatte vor einer Woche zur Jubiläumsfeier geladen: Mansour Mamaghani sammelte in der Firma seines Vaters erste Erfahrungen in der Branche, machte hierzulande nach der Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker seine Meisterprüfung und gründete vor 25 Jahren seinen Vertrieb.

Während der High End 1999 – damals noch im Kempinski in Gravenbruch – knüpfte Mansour Mamaghani erste Kontakte zu Krell, Meridian, Sonus Faber und Velodyne Acoustics und eröffnete im Herbst seine Firma. Im November bezog man dann nach längeren Umbauarbeiten die ersten Geschäftsräume an der Langenhorner Chaussee, die neben Büro, Lager und Ausstellungsräumen natürlich auch eine gut ausgestattete Werkstatt umfassten. Die offizielle Eintragung der GmbH erfolgte dann am 3. Januar 2000. Das Audio Reference Team bildeten neben Mansour Mamaghani noch Peter Schönfeld, Frank Borowski und Hans-Jürgen George. Zwei erfolgreiche Jahre später konnte der Firmenchef und Familienmensch auch seine Schwester als Mitarbeiterin gewinnen.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3744.jpg

Während der CES 2000 in Las Vegas, damals noch die Leitmesse der Branche, unterzeichnete Mansour Mamaghani mit Sonus Faber, Graff, Theta Digital, Velodyne Acoustics, Meridian und Blunote Vertriebsverträge für Deutschland. Krell kam dann ein Jahr später mit hinzu. Krell, Meridian und Velodyne Acoustics sind auch heute noch im Firmenportfolio. Auf der High End und und der damals auch für Audiophile noch interessanten Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin hatte Audio Refernce dann sein ersten Auftritte. Wie der Autor von einigen Besuchen an der Langenhorner Chaussee noch recht lebhaft in Erinnerung hat, waren die Vorführ- und Lagerräume dort schon schnell zu klein für das ständig wachsende Vertriebsprogramm.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMGP0276.jpg


Die logische Konsequenz war ein Umzug in größere Räumlichkeiten: 2004 war es dann soweit und Audio Reference machte das auch jetzt noch genutzte Gebäude an der Alsterkrugchaussee zum neuen, sogenannten Head Quarter. Da gab und gibt es ausreichend Platz für markenspezifische Hörraume, ein Lager, Werkstätten und auch Büros. Eines von denen bezog Mansour Mamaghanis Gattin Mimi – praktisch gemeinsam mit den gerade schulpflichtigen Kindern Natalie und Lorenzo. Kein Wunder, dass auch sie bald ein ernsthaftes Interesse an hochwertigen Hifi-Komponenten entwickeln. Auch der Umzug an die Alsterkrugchaussee sorgte langfristig nicht für ausreichend Lagerfläche, wenn man den Anspruch hat, jedem Händler alle Produkte in fast allen Variationen schnellstmöglich senden zu können. Schließlich entstand am Flughafen Hamburg, ganz in der Nähe zum Firmensitz ein externes Lager mit Stellplätzen für 600 Europaletten.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3746.jpg

2019 wagte Mansour Mamaghani dann den Schritt von reinen Vertrieb zum Hersteller. Nachdem er seit nun fast zwei Jahrzehnten Velodyne-Acoustics-Subwoofer in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieben hatte, erwarb er die Firma und verlegte die Entwicklung und Teile der Fertigung von San Francisco nach Hamburg. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten bietet Velodyne Acoustics heute ein breiteres und moderneres Tieftöner-Sortiment an als je zuvor. Aber Mansour Mamaghani, der inzwischen immer mehr Aufgaben mit seinem Sohn Lorenzo teilt, ist nicht allein am Wohlergehen seines Unternehmens gelegen. Schon 2015 wurde er in den Vorstand der High End Society gewählt und engagiert sich seit dem noch intensiver im Branchenverband.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_5578.jpg

Die besonderen persönlichen Beziehungen zu den Herstellern rühren gewiß auch daher, dass sich Audio Referenz sich als Familienunternehmen definiert, das für Familienunternehmen arbeitet. Aktuell vertreibt Audio Reference über 83 Fachhändler in sechs Ländern 414 Produkte von 16 Marken, darunter solche Hochkaräter wie Dan D'Agostino, VTL, dCS und Wilson Audio.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3753.jpg


Zur Jubiläumsfeier hatte die Familie Mamaghani aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, ausgesuchte Händler und Vertreter der deutschen Hifi-Publikationen in Zelte auf dem Firmengelände geladen. Natürlich standen Interessierten auch die diversen Vorführstudios offen, aber bei Spezialitäten vom Grill, ausgewählten Getränken und Live-Musik standen Gespräche und teils auch Fachsimpeleien im Vordergrund. Den krönenden Abschluss bildete ein Hafenrundfahrt in der Dämmerung.

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3730.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3735.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3717.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3726.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3721.jpg


b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3763.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3770.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3768.jpg

b_850_0_16777215_10_images_content_boulevard_24-09-06_ref_IMG_3755.jpg

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/24-09-06_ref
  • Social Introtext Audio Reference, einer der größten Hifi- oder besser High-End-Distributoren, hatte vor einer Woche zur Jubiläumsfeier nach Hamburg geladen: Mansour Mamaghani sammelte in der Firma seines Vaters erste Erfahrungen in der Branche, schloss hierzulande eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker ab und gründete vor 25 Jahren seinen eigenen Vertrieb.
Donnerstag, 05 September 2024 02:40

IsoAcoustics bei Sieveking Sound

Ab sofort übernimmt der Tonträger- und HiFi-Großhändler Sieveking Sound aus Bremen den Vertrieb für die Home-Audio-Produkte des kanadischen Herstellers IsoAcoustics in Deutschland und Österreich.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-05_iso_IsoAcoustics-GaiaI.jpg

Das Patent für das IsoAcoustics-Zubehör entwickelte Firmengründer Dave Morrison aus seiner über 20-jährigen Erfahrung in der Planung von Ton- und Aufnahmestudios, unter anderem für die Canadian Broadcasting Corporation in Toronto. Für IsoAcoustics konstruiert er Zubehörprodukte mit dem Ziel, Lautsprecher und Geräte von ihrem Untergrund mechanisch zu entkoppeln, ohne dadurch ihr individuelles Klangbild zu beeinflussen. Das Ergebnis seiner Arbeit sind Isolatoren, die aus einer Kombination aus Elastomer-Paaren bestehen. Sie verhindern die direkte mechanische Übertragung von Vibrationen auf die Abstellfläche und bekämpfen sie in festgelegte Richtungen. IsoAcoustics produziert international anerkanntes Zubehör für den professionellen und Heimbereich.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-05_iso_IsoAcoustics-Orea.jpg

Im Portfolio der Sieveking Sound GmbH & Co. KG sind jetzt die Lautsprecher-Stative der Aperta-Reihe, die Lautsprecher-Isolatoren Gaia und Gaia-Titan, die Geräte-Isolatoren Orea und die Plattformen Delos und zaZen zu finden.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-05_iso_IsoAcoustics-Delos.jpg

Die gesamte Home-Audio-Serie von IsoAcoustics findet man hier. Den Weg zum richtigen Isolator weist der Produktfinder.

Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
Ansprechpartner Jan Sieveking
Anschrift Plantage 20
28215 Bremen
Telefon +49 421 6848930
E-Mail kontakt@sieveking-sound.de
Web www.sieveking-sound.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-09-05_iso

Mit der World Of Headphones in Essen läutet die High End Society den Messereigen für die zweite Jahreshälfte ein. Mir scheint, dass die Zahl der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr wächst. So schön das für die Hifi-Fans in der jeweiligen Region sein mag, so schwierig ist die Berichterstattung darüber: Es gibt eben nicht alle paar Wochen neue Geräte.

2023 veranstaltete die High End Society in Essen erstmals eine World of Headphones außerhalb einer größeren HiFi-Messe, die allerdings zwei Tage lang geöffnet war. Nach dem Experiment mit einer nur eintägigen Kopfhörer-Messe im März in Heidelberg beschloss man, auch die Ausstellung im Oktogon auf der Zeche Zollverein auf einen Tag zu beschränken. An dessen Ende waren die Aussteller dennoch mit der Anzahl der interessierten Besucher vor allem am Vormittag gleich nach dem Öffnen der Türen hoch zufrieden, wie eine kurze, nicht repräsentative Umfrage ergab. Die genutzte Ausstellungsfläche war minimal geringer als im Vorjahr, das galt auch für die Zahl der Aussteller, zu denen heuer aber auch der ein oder andere neue Name hinzugekommen war. Nichts geändert hat sich am – zumindest für den Autor als Kind des Ruhrgebiets – großartigen technischen Ambiente am und um den Ausstellungsort herum und der entspannten Atmosphäre der World Of Headphones. Sie erlaubte es den Kopfhörer-Aficionados, eine Vielzahl von Over- und In-Ears an verschiedener Elektronik ganz in Ruhe auszuprobieren. Bei der Suche nach Neuigkeiten habe ich wohl an jedem Stand nachgefragt, was zwar nicht allzu viele Ergebnisse zeitigte, aber eine Menge interessanter Gespräche zur Folge hatte. Hier also ein paar Neuigkeiten und eine Menge Impressionen der World of Headphones in Essen:

Auf der Ausstellungsfläche gleich am Eingang präsentieren die Kahleyss' die Tonträger des Classic Center Kassel – wie letztes Jahr in Essen und im Frühjahr in Heidelberg
Auf der Ausstellungsfläche gleich am Eingang präsentieren die Kahleyss' die Tonträger des Classic Center Kassel – wie letztes Jahr in Essen und im Frühjahr in Heidelberg

Ebenfalls im Eingangsbereich: Silvia und Michael Gottwald zeigten ihr handgefertigtes Audiozubehör auf diversen Veranstaltungen der Analogue Audio Association. Auf einer Kopfhörer-Messe ist Phonotastisch erstmals vertreten
Ebenfalls im Eingangsbereich: Silvia und Michael Gottwald zeigten ihr handgefertigtes Audiozubehör auf diversen Veranstaltungen der Analogue Audio Association. Auf einer Kopfhörer-Messe ist Phonotastisch erstmals vertreten

Auch am Nachmittag war der Besucherandrang noch recht groß
Auch am Nachmittag war der Besucherandrang noch recht groß


Die Testobjekte blieben nicht unbenutzt
Die Testobjekte blieben nicht unbenutzt

Erfreulicherweise gibt es auch genug Platz für kurze Auszeiten
Erfreulicherweise gibt es auch genug Platz für kurze Auszeiten

Christoph Mallmann, Geschäftsführer der Lake People electronic GmbH, erläuterte die Besonderheiten seiner Verstärker. Es war ihm besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass hinter den symmetrischen Kopfhöreranschlüssen komplett symmetrische Verstärkerstufen liegen und nicht nur Symmetrierungsstufen
Christoph Mallmann, Geschäftsführer der Lake People electronic GmbH, erläuterte die Besonderheiten seiner Verstärker. Es war ihm besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass hinter den symmetrischen Kopfhöreranschlüssen komplett symmetrische Verstärkerstufen liegen und nicht nur Symmetrierungsstufen

Das gilt natürlich auch für den optisch sehr ansprechenden V322 für 2.200 Euro. Der 400 Euro teurere V324 ist fernsteuerbar. Beide zeichnet der Pre-Gain-Schalter aus, der dafür sorgt, dass das Potentiometer auch bei sehr unterschiedlich empfindlichen In- oder Over-Ear im optimalen Bereich arbeitet
Das gilt natürlich auch für den optisch sehr ansprechenden V322 für 2.200 Euro. Der 400 Euro teurere V324 ist fernsteuerbar. Beide zeichnet der Pre-Gain-Schalter aus, der dafür sorgt, dass das Potentiometer auch bei sehr unterschiedlich empfindlichen In- oder Over-Ear im optimalen Bereich arbeitet

Der V101 für 800 Euro ist das Einstiegsmodell von Violectric
Der V101 für 800 Euro ist das Einstiegsmodell von Violectric

Es ist nie zu früh für den Einstieg in die Welt des guten Klangs
Es ist nie zu früh für den Einstieg in die Welt des guten Klangs


Wie auf allen Word Of Headphones zuvor war auch Helmut Biermann mit seinen MagAudio Laufwerken wieder mit dabei
Wie auf allen Word Of Headphones zuvor war auch Helmut Biermann mit seinen MagAudio Laufwerken wieder mit dabei

Inzwischen hat seine MalVac Plattenansaugung Serienreife erlangt. Sie kostet bei seinen Laufwerken um die 2.000 Euro Aufpreis, kommt ohne Dichtungslippen aus und kann auf Anfrage auch bei Laufwerken anderer Hersteller nachgerüstet werden
Inzwischen hat seine MalVac Plattenansaugung Serienreife erlangt. Sie kostet bei seinen Laufwerken um die 2.000 Euro Aufpreis, kommt ohne Dichtungslippen aus und kann auf Anfrage auch bei Laufwerken anderer Hersteller nachgerüstet werden

Die zum Set gehörende Pumpe arbeitet nahezu unhörbar
Die zum Set gehörende Pumpe arbeitet nahezu unhörbar

Tara und Werner Obst von WOD liegt nicht nur gute Musik, sondern auch der Schutz des Gehörs am Herzten: Sie vertreiben die Produkte von Etymotic
Tara und Werner Obst von WOD liegt nicht nur gute Musik, sondern auch der Schutz des Gehörs am Herzten: Sie vertreiben die Produkte von Etymotic

Die passiven HifiPlug sollen – natürlich nicht im heimischen Hörraum, sondern bei Konzerten – den vollen Klang erhalten und dennoch den Schalldruck reduzieren
Die passiven HifiPlug sollen – natürlich nicht im heimischen Hörraum, sondern bei Konzerten – den vollen Klang erhalten und dennoch den Schalldruck reduzieren

Der aktive Music Pro Elite ist erst ab Oktober erhältlich, wird 400 Euro kosten und mit variablen Einstellungen arbeiten. Sobald mehr Informationen vorliegen, werden wir ein Exemplar testen. Anfragen von Orchestermusikern hat WOD bereits erhalten
Der aktive Music Pro Elite ist erst ab Oktober erhältlich, wird 400 Euro kosten und mit variablen Einstellungen arbeiten. Sobald mehr Informationen vorliegen, werden wir ein Exemplar testen. Anfragen von Orchestermusikern hat WOD bereits erhalten


Bei audioNEXT war Martin Roberts, der Director der Headphone Business Unit von Warwick zu Gast – für Carsten Hicking Anlass genug, ihn mit einer Torte zu beglücken
Bei audioNEXT war Martin Roberts, der Director der Headphone Business Unit von Warwick zu Gast – für Carsten Hicking Anlass genug, ihn mit einer Torte zu beglücken

Martin Roberts verriet, dass Warwick im nächsten Jahr ein Auto einer britischen Nobelmarke mit einem komplett elektrostatischen Musiksystem ausstatten werde
Martin Roberts verriet, dass Warwick im nächsten Jahr ein Auto einer britischen Nobelmarke mit einem komplett elektrostatischen Musiksystem ausstatten werde

Da es noch keine Bilder des in der Entwicklung befindlichen, natürlich ebenfalls elektrostatischen, geschlossenen Warwick-Kopfhörers mit Bluetooth und Noise Cancelling gibt, hier noch einmal die Torte mit Martin Roberts' Portrait
Da es noch keine Bilder des in der Entwicklung befindlichen, natürlich ebenfalls elektrostatischen, geschlossenen Warwick-Kopfhörers mit Bluetooth und Noise Cancelling gibt, hier noch einmal die Torte mit Martin Roberts' Portrait

Mega Audio zeigte den neuen offenen Fostex TH1100 und den geschlossenen TW1000 für jeweils rund 3.000 Euro
Mega Audio zeigte den neuen offenen Fostex TH1100 und den geschlossenen TW1000 für jeweils rund 3.000 Euro

Die optisch ansprechendste Kopfhörer-Kette zeigte das Hifi Studio Pawlak mit einem Grado am Pathos InpolEar mit zweimal sechs respektive zehn Watt am unsymmetrischen und symmetrischen Ausgang
Die optisch ansprechendste Kopfhörer-Kette zeigte das Hifi Studio Pawlak mit einem Grado am Pathos InpolEar mit zweimal sechs respektive zehn Watt am unsymmetrischen und symmetrischen Ausgang

Die Signale lieferte ein MFSL Fender-Plattenspieler, der nicht nur so heißt, sondern auch beim legendären amerikanischen Gitarrenbauer lackiert wurde. Von dem auf 1000 Stück limitierten Sondermodell gibt es in Deutschland noch zwei Exemplare zum Preis von je 3.750 Euro
Die Signale lieferte ein MFSL Fender-Plattenspieler, der nicht nur so heißt, sondern auch beim legendären amerikanischen Gitarrenbauer lackiert wurde. Von dem auf 1000 Stück limitierten Sondermodell gibt es in Deutschland noch zwei Exemplare zum Preis von je 3.750 Euro


Bei audioNEXT gab's den Hiby R4 für 300 Euro zu sehen. Carsten Hicking merkte an, dass er sich nicht durch besondere Features auszeichnet, aber in Ausstattung und Klang doppelt so teuren Mitbewerbern ebenbürtig sein soll
Bei audioNEXT gab's den Hiby R4 für 300 Euro zu sehen. Carsten Hicking merkte an, dass er sich nicht durch besondere Features auszeichnet, aber in Ausstattung und Klang doppelt so teuren Mitbewerbern ebenbürtig sein soll

Die Rückseite des R4 macht optisch einiges her
Die Rückseite des R4 macht optisch einiges her

Mut zur Farbe beweist Hiby auch beim FD5, einem Desktopsystem mit vier AKM-Wandlern zum Preis von 500 Euro. Das untere Gehäuse beherbergt die Stromversorgung mit aufwendiger Filterung
Mut zur Farbe beweist Hiby auch beim FD5, einem Desktopsystem mit vier AKM-Wandlern zum Preis von 500 Euro. Das untere Gehäuse beherbergt die Stromversorgung mit aufwendiger Filterung

Jens Wölfert von Audio Trade war einer der wenigen, die wirkliche Neuigkeiten im Gepäck hatten
Jens Wölfert von Audio Trade war einer der wenigen, die wirkliche Neuigkeiten im Gepäck hatten

Vom Final 8000 und 8000 Pro gibt es jeweils DC-Varianten. Das Kürzel steht für Da Capo. Die neuen Modelle sind etwa 100 Gramm leichter, besitzen ein Gehäuse aus Dur-Aluminium und etwa doppelt so dicke Earpads, die mit dem sehr strapazierfähigen Washi-Paper bezogen sind. Die Preise 4.300 respektive 4.700 Euro
Vom Final 8000 und 8000 Pro gibt es jeweils DC-Varianten. Das Kürzel steht für Da Capo. Die neuen Modelle sind etwa 100 Gramm leichter, besitzen ein Gehäuse aus Dur-Aluminium und etwa doppelt so dicke Earpads, die mit dem sehr strapazierfähigen Washi-Paper bezogen sind. Die Preise 4.300 respektive 4.700 Euro

Ein alter Bekannter, aber immer ein Foto wert ist der Copland DAC 215 für 2.300 Euro mit einem Hochpegel-Ein- und einem Vorstufenausgang sowie einem Class-A-Kopfhörerverstärker
Ein alter Bekannter, aber immer ein Foto wert ist der Copland DAC 215 für 2.300 Euro mit einem Hochpegel-Ein- und einem Vorstufenausgang sowie einem Class-A-Kopfhörerverstärker

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/24-09-03_woh
  • Social Introtext Mit der World Of Headphones in Essen läutet die High End Society den Messereigen für die zweite Jahreshälfte ein. Mir scheint, dass die Zahl der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr wächst. So schön das für die Hifi-Fans in der jeweiligen Region sein mag, so schwierig ist die Berichterstattung darüber: Es gibt eben nicht alle paar Wochen neue Geräte.
Montag, 02 September 2024 00:01

Ayre Vor-End-Kombination KX-8 und VX-8

Ayre Acoustics aus Colorado hat seine Serie 8 um den modular aufgebauten Vorverstärker KX-8 und den Endverstärker VX-8 erweitert. Mit optionalen Modulen lässt sich der Vorverstärker außerdem zu einer vollwertigen Streaming-Vorstufe ausbauen. Beide Geräte sind vollsymmetrisch und gegenkopplungsfrei aufgebaut.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-02_ayre_kx8_sil_front_tk.jpg

Eine wichtige Errungenschaft des Vorverstärkers KX-8 sieht Ayre in der ausgeklügelten Lautstärkerregelung. Anders als bei der großen Mehrheit aller Verstärker schwächt der KX-8 das Eingangssignal nicht ab, um einen normalen Pegel zu erzielen. Stattdessen ändert ein mehrkanaliges Potentiometer den Gainfaktor des Verstärkers, was den Vorteil eines gleichbleibend hohen Rauschabstands und mehr Präsenz auch bei geringen Lautstärken hat.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-02_ayre_kx8_sil_back_tk.jpg

Der KX-8 besitzt fünf Analogeingänge und lässt sich optional mit einem D/A-Wandler auf Basis des ES9038Q2M-Chips von ESS ausstatten. Wie bei Ayre üblich wurde ein eigenes Minimum-Phase-Digitalfilter implementiert, um die Signalverarbeitung zu optimieren. Auf diesem Wandler-Modul aufbauend werden zwei weitere Optionen angeboten: ein Streaming-Modul sowie ein asynchroner USB-Audioeingang. Ersteres macht den KX-8 zu einer vollwertigen Streaming-Vorstufe für Online-Dienste wie Qobuz und Tidal sowie für die Musikplayer-Software Roon. Tidal lässt sich auch über die Connect-Funktion der Tidal-App nutzen. Frontseitig stehen ein symmetrischer und ein unsymmetrischer Kopfhöreranschluss zur Verfügung. Es sind die ersten von Ayre implementieren Kopfhörerausgänge, die von der Variable-Gain-Technik profitieren.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-02_ayre_vx8_sil_front_tk.jpg

Als Spielpartner stellt Ayre dem KX-8 den zweikanaligen Endverstärker VX-8 zur Seite. Der VX-8 nutzt im Prinzip dieselben Endstufenschaltungen wie der Vollverstärker EX-8, bietet aber eine höhere Laststabilität und mehr Präzision bei zweimal 100 Watt an 8 Ohm Ausgangsleistung. Der vollsymmetrische Aufbau und die weitgehende Abwesenheit von Gegenkopplung ist typisch für alle Ayre-Verstärker. Der damit verbundene höhere Konstruktionsaufwand wird mit der Unterdrückung von Umgebungsstörungen und damit höherer Signaltreue belohnt. Auch die linearen Netzteile mit EI-Kern-Transformator wurden aufgrund der geringeren Störanfälligkeit gewählt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-09-02_ayre_vx8_sil_back_tk.jpg

Die beiden Geräte können über die Ayre-eigenen Kommunikationsanschlüsse miteinander verbunden werden, um eine komponentenübergreifende Bedienung zu ermöglichen. Der modulare Vorverstärker KX-8 und der Endverstärker VX-8 sind ab sofort in Silber oder Schwarz erhältlich.

Neue Streaming- und USB-Module für die Serie 8: Zeitgleich mit dem Launch des Vorverstärkers KX-8 bringt Ayre die zweite Generation der optionalen und nachrüstbaren Streaming- und USB-Module für die Serie 8 auf den Markt. Neben verbesserten technischen Daten bieten die neuen Module eine höhere Klangqualität als die Vorgänger aus dem Jahr 2018. Ayre führt dies auf Verbesserungen bei der galvanischen Trennung, der Spannungsregulierung und des Re-Clockings zurück. Das neue, schlicht NET2 genannte Streaming-Modul ist zudem Tidal-Connect-fähig. Vor einigen Monaten konnte die Funktion bereits per Firmware-Update im Referenz-Wandler QX-5 Twenty aktiviert werden. Damit sind nun alle streamingfähigen Ayre-Produkte mit Tidal Connect kompatibel.

Preise
Vorverstärker KX-8: ab 7.100 Euro
Endverstärker VX-8: 7.600 Euro
Ausführungen: Silber oder Schwarz
NET2 für 8er-Serie: 1.600 Euro
USB2für 8er-Serie: 1.100 Euro

Garantie: 3 Jahre
Verfügbar: ab sofort

Vertrieb
Bauer Audio
Anschrift Pollinger Straße 4 
81377 München
Telefon +49 89 7194265
Web www.bauer-audio.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-09-02_ayre
Freitag, 30 August 2024 00:01

LessLoss Firewall 640x

Mit dem Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss betreten wir testmäßig durchaus dünnes Eis, bewegen wir uns hier rein wissenschaftlich betrachtet in einer Grauzone zwischen Voodoo und technisch-nebulöser Geheimniskrämerei. Oder etwa doch nicht? Nach anfänglicher Skepsis überwog die Neugier und ein Test war ausgemachte Sache!

Bevor ich mich dem eigentlichen Gegenstand dieses Berichts nähere, muss ich Sie, liebe Leser, vorwarnen. Und das kann anstrengend werden, ich verspreche aber, so kurzweilig wie möglich zu bleiben. Denn qua innerer Überzeugung und durchaus aufgesetzter persönlicher HiFi-Etikette qualifiziert mich subjektiv so ziemlich nichts für diesen Test, objektiv vielleicht schon eher, aber dazu gleich mehr. Jedenfalls war ich jüngst überrascht, ein kleines Päckchen vom Hifistudio Falkensee erhalten zu haben. Nicht, dass ich nicht hin und wieder Testgeräte von den vor den Toren Berlins ansässigen Freaks bekäme, allerdings erwartete ich gerade keins. Also habe ich die ziemlich leichte, kleine Schachtel aufgerissen und flugs ein Netzkabel aus der Verpackung heraus gegrabbelt. Genauer gesagt handelte es sich scheinbar um eine Netzkabelverlängerung mit einer in einem Holzkistchen steckenden C14-Kaltgerätebuchse auf der einen Seite und einem kurzen Netzkabelstück mit transparentem C13-Kaltgerätestecker auf der anderen Seite. LessLoss Firewall 640x stand auf dem Holz. Ich dachte bei „Firewall“ zunächst an irgendein spezielles Computergedöns, aber der Gedanke war ja doch recht abwegig. Ein Blick in die Lieferpapiere half mir schließlich: Funktional handelte es sich um ein Netzfilterelement für einen Preis von 654 Euro.

Etwas irritiert rief ich Chefredakteur Dirk Sommer an und wie sich herausstellte, war diese Lieferung ein Irrläufer und gar nicht für mich bestimmt. Aber wo dieses Filterelement jetzt schon mal bei mir war, wollte ich es über das Wochenende wenigstens mal in meinen Verstärker oder auch andere Geräte stöpseln. Was ich durchaus voreingenommen tat: Ich bin einfach kein „Kabelmann“. Meine Kabelwelt ist nämlich eine Scheibe, auf der es lediglich folgende, höchst simple Fixpunkte zur Orientierung gibt – quasi meine acht Kabelgebote):

  • Kabel an sich kosten so gut wie nix, das teuerste sind die Stecker.
  • Das einzig relevante technische Merkmal für den Audiobereich ist die Kabelkapazität, die insbesondere für Phonokabel bei circa 50 bis 60 Pikofarad pro Meter liegen sollte.
  • Laufrichtungsmarkierungen sind Firlefanz.
  • Leider gibt es spottbillige Kabel, die grausam klingen und sauteure Kabel, die fantastisch klingen.
  • Leider gibt es sauteure Kabel, die grausam klingen und spottbillige Kabel, die fantastisch klingen.
  • Warum das so ist, weiß außer Marketingleuten niemand so genau und das lässt sich technisch auch nicht abschließend in Gänze klären.
  • Vernünftige Netzkabel sollten gut geschirmt sein und über einen anständigen Querschnitt verfügen.
  • Kabel klingen nicht.

Das Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss ist hochwertig verarbeitet und wird einfach zwischen HiFi-Gerät und Netzkabel gesteckt. Die Filtereinheit befindet sich in der kleinen Holzbox
Das Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss ist hochwertig verarbeitet und wird einfach zwischen HiFi-Gerät und Netzkabel gesteckt. Die Filtereinheit befindet sich in der kleinen Holzbox


So einfach ist meine HiFi-Kabelwelt also, und wer von Ihnen, liebe Leser, jetzt noch mit an Bord dieses Artikels ist: Hut ab vor Ihren Nehmerqualitäten! Aber es wird noch schlimmer: Es wird technisch. Als Maschinenbauingenieur hatte ich bereits im über ein Vierteljahrhundert zurückliegenden Studium meiner Erinnerung nach zwar stets Verständnisprobleme mit allem, wo man nicht mit dem Hammer draufhauen konnte. Sagten meine Professoren damals. Was mich aber nicht davon abhielt, trotzdem einen elektrotechnischen Schwerpunkt zu wählen. Von wegen Elektronen und mit dem Hammer draufhauen und so. Hauptamtlich bin ich heuer als freiberuflicher Projektleiter für eins der so genannten Deutschen Korridorprojekte für den weltweit größten Energiekabelhersteller unterwegs und als solcher verbuddele ich gerade einige hundert Kilometer Erdkabel quer durch Deutschland, die per Hochspannungsgleichstromübertragung bei 525 Kilovolt zwei Gigawatt Leistung pro Leitungssystem übertragen können. Das ist fortschrittlicher als die bislang üblichen 380 Kilovolt Hochspannungs-Freileitungen, die wohl jeder kennt und die aufgrund der niedrigen Netzfrequenz von 50 Hertz erst bei größeren Leitungsquerschnitten mit dem so genannten Skin-Effekt zu kämpfen haben. Auch wenn es hier nicht um klangliche Eigenschaften, sondern um die Minimierung von Übertragungsverlusten geht, ist der Effekt der gleiche: Dieser Stromverdrängungseffekt ist umso ausgeprägter, je hochfrequenter ein elektrischer Leiter von Wechselstrom durchflossen wird. In der Konsequenz ist die Stromdichte im Inneren eines Leiters dann niedriger als in den äußeren Bereichen. Dieses Phänomen wurde bereits 1883 erstmals von Horace Lamb für den Anwendungsfall einer Kugel beschrieben, 1885 dann von Oliver Heaviside für beliebige Formen. Kein wirklich neues Thema also.

Genau hier setzten die Designer von LessLoss Audio, Louis Motek und Vilmantas Duda, an. Dem Bekunden nach machte Louis Motek folgende Erfahrung, die gleichzeitig den Kern der Philosophie von LessLoss begründet (Zitat, von der englischsprachigen Webseite ins Deutsche übersetzt): „Jeder Audiophile weiß, dass zu bestimmten Zeiten, spät in der Nacht, gegen drei Uhr morgens, etwas mit der Stromversorgung in der Stadt, in der man lebt, passiert. Der Klang wird großartig. Es gibt keine Verzerrungen. Alles passt wie angegossen. Es ist eine Art Audio-Nirwana. Das kann man vielleicht zwei oder drei Mal im Jahr erleben, bestenfalls. Audiophile verbringen viel Zeit damit, sich an dieses Erlebnis zu erinnern, und noch mehr Zeit damit, zu versuchen (und zu scheitern), es zu reproduzieren. Das Erlebnis ist eindringlich und schwer fassbar. Es passiert nur spät in der Nacht und sehr selten. Das ist es, was ich verkaufe. Ich verkaufe diesen Sound um drei Uhr morgens, damit Sie ihn den ganzen Tag lang genießen können, jeden Tag.“

Ich wusste bisher nicht, was gegen drei Uhr in der Nacht mit der Stromversorgung passiert. Aber einen Audio-Nirwana-Sound durch ein kleines Stück Kabeltechnik realisieren zu wollen ist ein hehres Versprechen und klingt nicht gerade nach Understatement, aber gutes Marketing braucht eben eine gute Story. Offen gestanden habe ich diesen Drei-Uhr-Effekt aber selbst auch noch nie erfahren. Dieser hängt wohl auch sehr davon ab, ob ich auf dem Land, in einer Kleinstadt oder in einem großen Ballungszentrum lebe und Musik höre. Und zu welcher Uhrzeit. Oder ob ich womöglich sogar „autark“ höre, sprich, mein tagsüber von der Photovoltaikanlage gespeistes Akkupaket abends mit der HiFi-Anlage anzapfe oder den schnöden Nullachtfünfzehnstrom aus der vom öffentlichen Stromnetz gespeisten Steckdose nuckele. Im Kern scheint es LessLoss darum zu gehen, mit seiner Technologie die Strom- und Signalleitungen der HiFi-Kette von Elektrosmog und anderen umhervagabundierenden, immanenten oder induzierten elektronischen Schmutzsignalen zu befreien. Als hauptsächliche Bösewichte wurden unter anderem Alarmanlagen, Mobiltelefone, GPS-Navigationsgeräte, Bluetooth, WiFi oder Mikrowellengeräte identifiziert. Die Säuberung soll mithilfe des sonst eigentlich unerwünschten Skin-Effekts geschehen, hier wird er zum Verbündeten von LessLoss, indem man sich die„Entropic Process“. Wie genau, das wird nicht verraten. Man sollte seine Betriebsgeheimnisse und sein Knowhow natürlich auch nicht öffentlich herausposaunen, aber ich würde es wenigstens zum Patent anmelden. Jedenfalls kommt die Firewall 64X (nein, hier fehlt keine Null) genannte Filtertechnologie ohne passive Bauelemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus.

Die Filtereinheit, Firewall-Modul genannt, kommt ohne passive Elemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus, sondern basiert auf der Skin-Filtertechnologie „Firewall 64X“ von LessLoss
Die Filtereinheit, Firewall-Modul genannt, kommt ohne passive Elemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus, sondern basiert auf der Skin-Filtertechnologie „Firewall 64X“ von LessLoss

Die technische Umsetzung gelingt durch Verwendung hochreinen Kupfers, das nicht per herkömmlichem industriellen Extrusionsverfahren hergestellt wird, sondern per DMLS-Verfahren (das Direkte Metall-Laser-Sintern). Das Rohprodukt ist ein sehr weicher Kupferstab mit äußerst glatter Oberfläche, ohne poröse Strukturen. Wer noch mehr technische Details erfahren möchte, der steige gerne auf der diesbezüglich informativen Webseite von LessLoss ein. Für mich war spätestens der Verweis ebenda auf weitere Produkte am Ende der technischen Fahnenstange mit einer „Entropic Process“ genannten LessLoss Technologie zu starker Tobak, aber wie bereits oben erwähnt habe ich ja so meine Verständnisprobleme mit allem, wo man nicht mit dem Hammer draufhauen kann. Wie auf Elektronen zum Beispiel. Oder auf die Entropie, ein fundamentale physikalische Größe der Thermodynamik, deren konkrete Bedeutung nach meiner Überzeugung die allerwenigsten wirklich verstanden und vollkommen verinnerlicht haben dürften.


Zurück zu unserem Probanden, dem Filter-Netzkabel Firewall 640x. Die kleine Holzkiste beherbergt die drei Leiter des Netzkabels, die jeweils an ein Pärchen der besonders gefertigten Kupferstäbchen gelötet sind. Diese laufen parallel durch einen kleinen separaten Holzrahmen, in welchem jeweils ein kleines ovales Gitterröhrchen jedes der drei Kupferstabpärchen umschließt. Zum Schutz ist das ganze Konstrukt mit transparentem Kunstharz vergossen. That´s it, Folks, fertig ist das Skin-Effekt-Filterelement.

Der transparente C13-Kaltgerätestecker ist ein schöner Hingucker und qualitativ sehr hochwertig. Zudem ist er aufgrund seiner Größe und Formgebung haptisch angenehm, allerdings sollte bei kleineren Geräten vorab der verfügbare Platz für das Gehäuse des C13-Steckers überprüft werden
Der transparente C13-Kaltgerätestecker ist ein schöner Hingucker und qualitativ sehr hochwertig. Zudem ist er aufgrund seiner Größe und Formgebung haptisch angenehm, allerdings sollte bei kleineren Geräten vorab der verfügbare Platz für das Gehäuse des C13-Steckers überprüft werden

Wer meine bisherigen Ausführungen in diesem Artikel als unterschwellige Frotzelei wahrgenommen hat, dem möchte ich versichern, dass er falsch liegt. Ich würde mich bisweilen als überaus pragmatischen, bis in die Haarspitzen unkonventionellen Zeitgenossen bezeichnen, dem es völlig Wurscht ist, wieso HiFi-Komponenten oder entsprechendes Zubehör erstklassig klingen. Die Hauptsache ist, dass es funktioniert. Und zu meinem Erstaunen vernahm ich tatsächlich Veränderungen der klanglichen Eigenschaften meiner Kette. Was ich mir im Folgenden jedoch verkneifen werde, ist, eine Art dezidierte Klangbeschreibung. Jedenfalls nahm ich nach längeren Hörsessions und zugegeben erst nach einigen Tagen etwas deutlicher sehr subtile Verbesserungen wahr. Diese formulierungstechnisch zu greifen und in Worte zu fassen, fiel mir zunächst sehr schwer. Am besten vielleicht so: Die gesamte musikalische Abbildung wurde minimal sauberer und erlaubte quasi stressfreieres Hören. Ich schien innerlich einfach ruhig und entspannt zu sein. Zugegeben: Dieser Effekt war sehr stark abhängig von der gehörten Musik. Bei den Foo Fighters zum Beispiel änderte sich rein gar nichts, bei Vivaldis Vier Jahreszeiten oder dem Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance mit Stücken im Renaissance-Stil, gregorianischem Gesang und Liedern mit altertümlichen akustischen Instrumenten schon eher. Eine mögliche Erklärung: Wenn die LessLoss Firewall 640x tatsächlich bestimmte induzierte Störsignale herausfiltert, hätte mein Gehirn womöglich weniger Stress, sozusagen weniger „Rechenaufwand“ beim Extrahieren der musikalisch relevanten Informationen zu leisten und entspannteres Musikhören wäre die Folge. Eine Art psychoakustischer Effekt also. Zugegeben, dieser Erklärungsversuch steht auf sehr wackeligen Beinen.

Schutzleiter, Neutralleiter und Außenleiter des Netzkabels sind an jeweils zwei weiche, hochreine Kupferstäbe gelötet. Jedes Kupferstabpärchen ist gemeinsam von einer Art Gitter umgeben und in transparentem Harz vergossen. Diese Baugruppe bildet die Skin-Filtereinheit
Schutzleiter, Neutralleiter und Außenleiter des Netzkabels sind an jeweils zwei weiche, hochreine Kupferstäbe gelötet. Jedes Kupferstabpärchen ist gemeinsam von einer Art Gitter umgeben und in transparentem Harz vergossen. Diese Baugruppe bildet die Skin-Filtereinheit

Ich stellte mir also die Frage, ob, für wen und unter welchen Umständen sich die Verwendung der LessLoss Firewall 640x lohnt. Denn eigentlich müsste man, um das Konzept ganz konsequent umzusetzen, sämtliche Geräte mit einem solchen Filter versehen und zum Beispiel auch die von LessLoss erhältlichen Lautsprecher- und Signalkabel verwenden. Preislich landet man so in Summe schnell in fünfstelligen Größenordnungen, wofür sich viele eine ganze HiFi-Anlage kaufen. Womit klar sein dürfte, an welche Klientel sich LessLoss richtig: Wer eine State-of-the-Art High End Kette sein Eigen nennt und gerne ausprobieren möchte, ob sich irgendwo noch ein letztes Quäntchen Klangqualität herauskitzeln lässt, der ist hier genau richtig und probiert die verschiedenen (Filter-)Kabel einfach aus. Diese werden auch leihweise zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Und wer positive Veränderungen in seiner Kette wahrnimmt, der greife hier zu.


STATEMENT

Wer das gesamte klangliche Potenzial aus seiner Kette herauskitzeln möchte, der höre sich unvoreingenommen das Filterkabel LessLoss Firewall 640x an. Ob und inwieweit sich positive klangliche Effekte einstellen, dürfte von den ganz individuellen Hörumgebungen und natürlich der Kette an sich abhängen. Hier hilft nur Ausprobieren. Zudem bietet LessLoss noch weitere Kabelprodukte an, die in Kombination potenziell einen weiteren Effekt haben könnten. Und wenn es funktioniert: zuschlagen!
Gehört mit
Vollverstärker Almarro A205A MkII
Phonovorverstärker Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, Ortofon Quintet Red
Lautsprecher Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Herstellerangaben
LessLoss Firewall 640x
Geräteart Netzfilterkabel
Besonderheiten Filterfunktion basierend auf dem Skin-Effekt
H x B x T (Holzbox) 35mm x 132mm x 65mm
Gesamtlänge 325mm
Gewicht 320g
Preis 654 Euro
Garantie 2 Jahre

Vertrieb
Audio Offensive Hifi-Vertrieb
Anschrift Inhaber: Uwe Heile
Münchener Str. 5
14612 Falkensee
Telefon +49 3322 2131655
Mobil +49 172 3844155
E-Mail info@audio-offensive.de
Web www.audio-offensive.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-08-30_lessloss
  • Social Introtext Mit dem Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss betreten wir testmäßig durchaus dünnes Eis, bewegen wir uns hier rein wissenschaftlich betrachtet in einer Grauzone zwischen Voodoo und technisch-nebulöser Geheimniskrämerei. Oder etwa doch nicht? Nach anfänglicher Skepsis überwog die Neugier und ein Test war ausgemachte Sache!
Mittwoch, 28 August 2024 02:58

Pro-Ject Debut EVO 2

Der Debut EVO 2 ist die neueste Ergänzung der beliebten Debut-Reihe. Erstklassige Materialien und höchste Fertigungsqualität dank der Montage in Europa machen diesen Plattenspieler nicht nur zu einem hervorragenden audiophilen Partner für die Plattensammlung, sondern auch zu einem echten Hingucker im heimischen Wohnzimmer.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_cover.jpg

Der Plattenspieler Debut EVO 2 verfügt über einen hochwertigen 8,6-Zoll-Tonarm aus Kohlefaser mit einer massiven Lagerkonstruktion aus Aluminium. Das reibungsarme Tonarmlager garantiert eine präzise, stabile und genaue Abtastung. Die Kohlefaser verleiht dem Tonarm eine hohe Steifigkeit und hält gleichzeitig das Gewicht sehr niedrig. Das einteilige Design aus Tonarm und Headshell verhindert unerwünschte Resonanzen und bietet eine solide Verbindung mit dem Tonabnehmer. Dieser hervorragend gebaute Tonarm liefert eine hervorragende Klangqualität mit einer überzeugenden Klangbühne.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_pro_Debut_EVO_2_Cartridge_1600.jpg

Der 1,7 Kilogramm schwere Plattenteller aus Aluminiumdruckguss wird in einem zusätzlichen Schritt überarbeitet und feingewuchtet. Der schwere Teller besitzt innen einen Ring aus TPE (thermoplastisches Elastomer), der Resonanzen dämpft und Gleichlaufschwankungen minimiert. Der Debut-EVO-2-Plattenteller ist antimagnetisch, so dass man MC-Tonabnehmer verwenden und auf die True-Balanced-Technologie aufrüsten kann. Der separat erhältliche Record Puck E bietet ein zusätzliches Maß an Dämpfung und Stabilität und ist somit die perfekte Ergänzung.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_pro_Debut_EVO_2_Backview_Straight_1600.jpg

Der neue Debut EVO 2 steht auf drei höhenverstellbaren, gedämpften Füßen, um den perfekten Stand zu gewährleisten. Durch die Verwendung von drei Füßen konnte die Stabilität auf unebenen Flächen erhöht werden, denn ein perfekt waagerecht ausgerichteter Plattenspieler ist für echten High-End-Sound unerlässlich.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_pro_Debut_EVO_2_-_Satin_Golden_Yellow_-_Dustcover_1600.jpg

Der Tonabnehmer Pick it MM EVO rundet den Debut EVO 2 in jeder Hinsicht ab. Er ergänzt den leichten Tonarm nicht nur klanglich, sondern sieht auch fantastisch aus. Das Tonabnehmersystem besitzt einen sehr flachen Frequenzgang, der mit MC-Tonabnehmern vergleichbar ist.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_pro_Debut_EVO_2_-_High-Gloss_Red_-_Dustcover_1600.jpg

Ein Schaltnetzteil versorgt den im Inneren des Plattentellers liegenden, präzisen Wechselstromgenerator, der eine völlig neue Sinuswelle erzeugt und so den Motor mit höchster Geschwindigkeitsstabilität antreibt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_24-08-28_pro-ject_pro_Debut_EVO_2_-_Feet_1600.jpg

Highlights

  • perfekt vorjustierter Tonabnehmer Pro-Ject Pick it MM EVO
  • Aluminiumdruckguss-Plattenteller (300 mm) mit TPE-Dämpfungsring und Filzmatte
  • reibungsarmes Präzisions-Tonarmlager
  • weinrotes Matt-Finish
  • Hauptlager: Edelstahl-Achse in Bronzebuchse
  • konischer, einteiliger 8,6”-Karbontonarm
  • Motoraufhängung mit besserer Dämpfung
  • höhenverstellbare Metallfüße
  • elektronischer Geschwindigkeitsschalter
  • präziser Riemenantrieb
  • elektronische Geschwindigkeitsregelung
  • achtfach handlackiertes MDF-Chassis
  • hochwertiges halbsymmetrisches Phonokabel
  • vergoldete Cinch-Anschlüsse
  • Staubschutzhaube und 7‘‘-Singleadapter inklusive
  • handgefertigt in Europa

Der Pro-Ject Debut EVO 2 ist ab sofort zum Preis von 700 Euro in allen Ausführungen erhältlich.

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-08-28_pro-ject

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.