Donnerstag, 27 Mai 2004 21:17

Enrico Rossi

Hersteller
Dipl-Ing. Enrico Rossi
Anschrift Via Persico 26 | Frazione Bettenesco
26043 Persico Dosimo, Cremona ⸜ ITALY
E-Mail info@normaudio.com
Web normaudio.com

Norma Audio Electronics ist ein 1987 gegründetes italienisches Unternehmen. Ursprünglich auf Verstärker spezialisiert wurde es 1991 von Opal Electronics aufgekauft. Wir testen den CD-Player Revo CDP-2, der einen proprietären D/A-Wandlerchip namens A-DAC verwendet. Dies ist die Weltpremiere dieses Players.

Wir befinden uns in der Audiowelt in einem Moment der Wiederentdeckung, was das CD-Format betrifft. Es geht nicht um ein „triumphales Comeback“ oder gar um eine „Vorherrschaft“ oder irgendetwas in der Art - die vorherrschende Art der Musiksignalübertragung ist und bleibt das Streaming.

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Es geht um etwas anderes, den Trend. Und der Trend ist, wie Ihnen jeder Marktanalytiker bestätigen wird, viel wichtiger als die Frage, wo wir uns befinden. Und der im Audiobereich ist eindeutig: Nachdem Streaming den Markt schnell erobert hat, gab es einen so genannten „Backslash“, d. h. eine Rückkehr einiger Verbraucher zu anderen Arten des Musikhörens, einschließlich der Compact Disc. Wie ich in der Einleitung der Ausgabe von highfidelity.pl, die dem CD-Format gewidmet ist, geschrieben habe, gibt es viele Unternehmen, die CD- und SACD-Player anbieten, und ihre Liste wird immer länger..

Der Standpunkt von Norma zu diesem Thema ist klar: Seit vielen Jahren sucht Norma nach Möglichkeiten, Produkte von höchstmöglicher Qualität anzubieten, einschließlich digitaler Quellen. Es ist in der Tat eine weit verbreitete Erfahrung, dass der Klang digitaler Quellen oft – wenn auch nicht immer – von geringer Qualität ist und den besten analogen Quellen unterlegen ist. Es wurde die Meinung vertreten, dass der Fehler auf den CD-Standard mit 16 Bit und 44,1 Kiklohertz zurückzuführen ist. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Einerseits sind die hochauflösenden Quellen – SACD, DVD-Audio, Computer-Files – der CD potenziell überlegen, andererseits liegt der wahre Grund für den schlechten Klang im Wesentlichen in der Bauweise der CD-Player und nicht im Format selbst.

Es überrascht nicht, dass Norma ständig solche Quellen im Programm hat. Herr Enrico Rossi, der Gründer und Chefdesigner des Unternehmens, saß vor meinem Audiosystem und sagte, dass er nur ein einziges Mal in seinem Leben einen besseren Klang von einem Dateiplayer als von einem CD-Player gehört habe, und zwar von einer gerippten CD und nicht von einer Datei, die von einem Laufwerk abgespielt oder gar gestreamt wurde. Alle anderen Vergleiche, so fügte er hinzu, endeten mit einem klaren Vorteil für die Compact Disc. Das Ergebnis des Nachdenkens über das Format und die Klangwiedergabe von CD-Spielern ist das neueste Gerät des Unternehmens, das Modell Revo CDP-2. Der neue CD-Player von Norma ist ein besonders wichtiges Produkt für das Unternehmen. Seine Mechanik ist sozusagen Standard, es handelt sich um einen TEAC-Transporter, aber die DAC-Sektion ist eine vollständig proprietäre Schaltung, von der D/A-Schaltung selbst über die I/U-Wandlung bis hin zur Ausgangsschaltung.


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Der Inhaber von Norma, der nach Krakau geflogen ist, um mir den CDP-2 vorzustellen, sich anzuhören, wie das Gerät in meinem Referenzsystem funktioniert und um mir dabei ein paar Fragen zu stellen, erzählte von den vier Jahren, die in das Projekt und seine Umsetzung in die Produktion geflossen sind. In einer Zeit, in der der Siegeszug des Streamings unaufhaltsam schien, war es ein riskantes Unterfangen, so viel Geld in das CD-Format zu investieren. Zugegeben, andere Unternehmen wie Cyrus haben es schon früher getan, aber rückblickend scheint es der richtige Schritt gewesen zu sein.

Äußerlich unterscheidet sich das Gerät nicht wesentlich vom Revo IPA-80 Verstärker, den wir letzten Monat getestet haben. Das Chassis ist aus dicken Aluminiumblechen gefertigt, und die Front ist aus einem Stück desselben Materials gefräst. Die oberen und unteren Wände sind nicht rechteckig oder quadratisch, sondern laufen nach hinten zusammen. Wo sich im Verstärker Kühlkörper befanden, haben wir hier glatte, schwarz eloxierte Aluminiumstreifen. Die Vorderseite ist verständlicherweise auch anders. Das auffälligste Element ist das große, gut ablesbare Display – halleluja! Seine Farbe begeistert mich nicht so sehr, denn sie ist blau. Ich habe Herrn Rossi danach gefragt. Wie er sagte, kann er das Display auf Wunsch in rot oder grün installieren; leider gibt es keine Möglichkeit für den Benutzer, die Farbe bei einem bereits gekauften Produkt zu ändern. Doch wenn es technisch möglich wäre, wäre ein Farbwechsel per Knopfdruck etwas wirklich Cooles, schließlich kennen wir mehrfarbige LEDs.

Das Display zeigt die Zeit des Liedes und der gesamten Disc, die Anzahl der Titel sowie eine Meldung über die „Repeat“-Funktion an. Einer der Punkte zwischen den Ziffernsegmenten zeigt die Pre-Emphasis an, die das Label für eine bestimmte Disc verwendet. Diese Lösung wurde leider nur in der Anfangszeit des Formats verwendet, und nur japanische Verlage haben sie länger beibehalten. Meiner Meinung nach ist das ein Fehler – Preemphasis verbessert die subjektive Auflösung des Signals um 1 bis 1,5 Dezibel. Dank ihrer klangen die frühen digitalen (Reel-to-Reel-) Tonbandgeräte von Denon, obwohl sie nominell 13 Bit hatten, so wahnsinnig gut.

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Pre-Emphasis war eine Technik zur Rauschunterdrückung, die bei frühen CDs eingesetzt wurde. Dieses System verstärkte die Höhen auf einer CD, und der CD-Player senkte sie wieder auf den normalen Pegel ab. Diese Kurve hatte bei 20 Kilohertz einen Abfall von -10 Dezibel. Diese Technik ähnelte der RIAA-Entzerrung bei LPs und bis zu einem gewissen Grad auch dem Dolby-System, allerdings ohne dessen negative Auswirkungen.

Fast alle modernen DACs verfügen über eine Schaltung zur Erkennung und Korrektur der Preemphasis, obwohl dies nicht immer der Fall war. Einige DACs erkannten die entsprechende „Flagge", die auf der CD kodiert war, nicht, und einige CDs hatten keine solche „Flagge“, obwohl die Preemphasis auf sie angewendet wurde. Aus diesem Grund klangen viele frühe CD-Player bei manchen Discs hell und verrauscht. Dies war jedoch ein Problem der Inkompatibilität, nicht des CD-Formats. Meiner Meinung nach ist die Tatsache, dass Pre-Emphasis auf modernen CDs nicht mehr verwendet wird, ein Fehler. Zusammen mit dem richtigen Einsatz von Dithering könnte man so aus einem nominellen 16-Bit-Signal eine Auflösung von über 20 Bit erzielen.

Über dem Display befindet sich eine CD-Transportschublade, und an der Seite befinden sich einige Bedienknöpfe. Das sieht wirklich sehr schön aus. Auf der Rückseite hingegen sieht man die analogen XLR- und Cinch-Ausgänge sowie die IEC-Netzbuchse. An der Seite befindet sich jedoch ein Gitter, das einen Steckplatz für ein optionales digitales Eingangsmodul umschließt. Ist dieses installiert, kann der CDP-2 als D/A-Wandler betrieben werden. Neben den klassischen AES/EBU-, optischen und Cinch-Eingängen gibt es auch einen asynchronen USB-Eingang.

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Wie bereits erwähnt, sind die elektronischen Schaltungen des getesteten Players eine vollständige Eigenentwicklung von Norma, einschließlich des DAC-Moduls. Der D/A-Schaltkreis wird A-DAC genannt, und das A" steht, wie der Entwickler sagt, für analog. Die Idee ist, den digitalen Klang so weit wie möglich dem analogen anzugleichen – nicht dem der LP, sondern einfach analog. Herr Rossi wollte nicht genau sagen, was sich in der „Box“ befindet, die das Ganze umschließt. Er erklärte nur, dass es sich um eine „Kombination aus digitalen und analogen Schaltkreisen" handelt und dass es sich um einen Multibit-Schaltkreis und nicht um einen Sigma-Delta-Schaltkreis handelt. Vielleicht handelt es sich also um eine R-2R-Widerstandsleiter, die von einem DSP-Chip gesteuert wird, oder einfach um einen DSP-Chip, für den ein Algorithmus geschrieben wurde. Das fragliche Modul war vollständig mit Harz ummantelt und abgeschirmt. Nach Angaben des Entwicklers ging es darum, die Temperatur aller Komponenten im Inneren zu stabilisieren. Und die thermische Drift ist seiner Meinung nach die Ursache für den künstlichen und rauen Klang digitaler Player.

Der Wandler dekodiert ein 16/44,1-PCM-Signal von einer CD, aber das sind nicht seine Maximalwerte, denn er kann ein PCM-Signal bis zu 24 Bit, 768 Kilohertz, von den digitalen Eingängen dekodieren. Das Signal vom CD-Transport und vom digitalen Eingangsmodul wird im I²S-Format gesendet. Wie Herr Rossi sagte, handelt es sich dabei um ein extrem empfindliches Übertragungssystem in der Schaltung, dessen Perfektionierung viel Zeit in Anspruch genommen hat.


Der DAC hat einen Stromausgang und benötigt daher einen I/U-Wandler. Auch hier handelt es sich um eine eigene Schaltung, die diskret aufgebaut und in einer Abschirmung gekapselt ist. Das Unternehmen wählt die Transistoren so aus, dass beide Kanäle perfekt aufeinander abgestimmt sind. Hinter diesem Modul ist ein kleiner integrierter Schaltkreis von Burr-Brown zu sehen. Wie sich herausstellt, wandelt er den negativen Zweig des XLR-Ausgangs um; schließlich ist der vorrangige Ausgang für Norma der Cinch-Ausgang – also genau wie für mich. Wer jedoch die Vorteile der XLR-Ausgänge voll ausnutzen möchte und das Signal lieber symmetrisch sendet, kann den CD-Player mit den entsprechenden zusätzlichen diskreten I/U-Modulen bestellen: dafür ist auf der Platine Platz reserviert.

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Das digitale Filter des Wandlers ist ebenfalls Normas eigene Idee. Es basiert auf dem DF1706-Filter von Burr-Brown, ist also eine Schaltung mit achtfachem Oversampling. Außerdem sollte der im DCP-2 verwendete DAC eine bessere Version des PCM1704 DAC desselben Unternehmens sein, den Herr Rossi als „eine der besten Schaltungen ihrer Art“ in der Audiogeschichte bezeichnete. Die Ausgangsschaltung kommt ohne Rückkopplung aus und hat einen Frequenzgang von bis zu zwei Megahertz. Dies soll dazu beitragen, dass das Signal so phasenkohärent wie möglich ist.

Die Stromversorgung erfolgt über ein aufwändiges Netzteil mit einem Ringkerntransformator, der, wie es heißt, „speziell für Audioschaltungen gewickelt“ ist. Für den digitalen und den analogen Teil werden getrennte Sekundärwicklungen verwendet, und in der Schaltung finden wir nicht weniger als 24 Spannungsstabilisatoren; die Netzwelligkeit wird durch Elna-Kondensatoren gefiltert. Das Set wird mit einer Fernbedienung mit der Bezeichnung RC-31CD geliefert, ähnlich der RC-41, die zum IPA-80 Verstärker des Unternehmens gehört. Sie ist aus Aluminium gefertigt und verfügt über gut funktionierende Tasten mit einem klaren Bedienfeld. Die Fernbedienung unterstützt sowohl Norma-Verstärker als auch digitale Abspielgeräte, aber dieses Modell ist in erster Linie auf CD-Player ausgerichtet. Der Abstand der Tasten und die Priorität, die den Tasten des Verstärkers zugewiesen ist, machen die Bedienung nicht gerade komfortabel.

Wie wir gehört haben: Der Norma Revo CDP-2 Player wurde im highfidelity.pl-Referenzsystem getestet. Er stand auf der obersten Karbonebenel eines Finite Elemente Pagode Edition Mk II Racks auf seinen Füßen. Sein Klang wurde mit dem Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD-Player und dem Lumin T3 File-Player verglichen.

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Der CDP-2 wurde über unsymmetrische Absolute-Dream-Crystal-Cable mit dem Ayon Audio Spheris III-Vorverstärker verbunden. Eines der Merkmale der Norma Audio-Geräte ist ein symmetrischer Signalweg, und in einem vollsymmetrischen System wäre es wohl lohnenswert, auch diese Option auszuprobieren. Das High-Fidelity-System spielt jedoch besser mit Cinch-Kabeln, so dass ich mich für diese Verbindung entschieden habe. Das Gerät wurde mit einem Harmonix X-DC350M2R Improved-Version-Netzkabel betrieben. Hört man sich Normas neuen CD-Player an, kann man gleich ein paar Dinge sagen. Und zwar, dass wir es mit einem sehr „analog“ klingenden Gerät zu tun haben. Und dass er einen tiefen, dichten Klang besitzt. Und, dass der Klang ein wenig weiter präsentiert wird, als ich es bei leicht „geboosteten“ Geräten gewohnt bin. „Geboostet“ in dem Sinne, dass die tiefen Mitten und der Übergang zum Bass betont werden. Ein solches Vorgehen ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, da es einen großen, greifbaren Klang ergibt und so etwaige Probleme mit den Höhen oder mit der Tiefe der Bühne überdecken kann.

Der CDP-2-Player bringt einem die Bühne nicht näher, ich würde sogar sagen, er entfernt sie subtil, zumindest im Vergleich zum Referenz-Player einerseits, aber auch zu den vom Lumin T3 gespielten Dateien. Als ich Pat Methenys Baritongitarre von seinem fantastischen Soloalbum What's It All About aus dem Jahr 2009 anhörte, bekam ich die Fülle und Tiefe, die ich vom Ayon gewohnt war. Der Norma bot einen klanglichen Reichtum, zeigte deutlich, was im Klang vom „Holz“ und was von den „Fingern“ kam, und erzeugte eine breite und tiefe Klangbühne.

Der Stereoeffekt war geradezu spektakulär, denn das Geschehen auf der Bühne wurde präzise lokalisiert und auch nicht nur konturiert, sondern „nahtlos“ über eine breite und recht tiefe Klangbühne wiedergegeben. Es lohnt sich, dies beim Hören dieses Geräts im Hinterkopf zu behalten, denn im Vergleich zu energiegeladenen, kantigen Abspielgeräten, egal ob für CDs oder Files, mag es uns so vorkommen, dass der CDP-2 zu höflich klingt. Das ist nicht der Fall, er ist eine sehr ausgewogene Abstimmung. Außerdem können Sie damit nicht nur warm aufgenommene Soloinstrumente brillant wiedergeben, sondern auch solche Scheiben, bei denen die oberen Höhen extrem präzise und kraftvoll sind. Wie bei Reunion at Budokan vom Modern Jazz Quartett. Das Album wurde an zwei Tagen, dem 19. und 20. Oktober 1981, in der Budokan-Konzerthalle in Tokio aufgenommen und ist ein Beispiel dafür, was für ein hervorragendes Aufnahmesystem die digitalen Tonbandgeräte Mitsubishi X-800 (32 Spuren) und X-80 (Stereo) waren, die mit Abtastraten von 44,1 bzw. 47,25 Kilohertz und einer digitalen Wortlänge von 16 Bit arbeiten. Bereits die der Aufführung vorausgehende Ansage wurde vom Norma mit einer großartigen Räumlichkeit wiedergegeben. Der Budokan ist ein großer Saal, aber es wurde zusätzlicher Hall hinzugefügt, so dass die Stimme auch im Nachhall eine enorme Energie hat. Es handelt sich nicht um eine trockene Erweiterung des Klangs, sondern um ein tiefes, energiegeladenes „Etwas“, das nach der Stimme erscheint und den Klang sättigt.

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Und es gibt viel Raum, um den Klang zu „erweitern“. Die ursprünglich von Mamoru Yamada entworfene Arena wurde für die Olympischen Spiele 1964 für Judokas gebaut und erhielt einen modernistischen, modernen Ausdruck – Beton und so weiter. Das 42 Meter hohe, achteckige Bauwerk bietet Platz für 14.201 Personen. Ich sollte hinzufügen, dass der Bau zwar modern ist, aber auch auf die Tradition verweist: Sein Aufbau wurde der Architektur des Yumedono-Pavillons – Pavillon der Träume – aus dem achten Jahrhundert im buddhistischen Tempelkomplex Hōryū-ji in der Präfektur Nara nachempfunden.


Der Norma brachte die Größe des Gebäudes perfekt zur Geltung, ohne jedoch den Klang zu verwischen. Es gab sowohl eine präzise Projektion der Instrumente in einem großen Raum als auch der Darstellung des Konzertsaals. Ausgezeichnet war auch die Klarheit des Klangs, die mit den Mitsubishi-Tonbandgeräten erreicht werden konnte, aber auch die Klangfülle der Höhen. Die Kombination all dieser Elemente, d. h. Vibraphon, Aufnahmespur und CD-Player, hätte eigentlich problematisch sein müssen, war es aber nicht für den Norma. Die Becken klangen geradezu süßlich und das Vibraphon sehr voll. Der Kontrabass hatte kein starkes Bassfundament, aber so war es von den Produzenten der Aufnahme auch gedacht. Stattdessen war er vollkommen klar und agierte rhythmisch.

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Da ist ein weiteres Merkmal, das dieses Gerät auszeichnet: die Kohärenz. Damit meine ich sowohl die gleichberechtigte Behandlung aller Klänge, ohne dieses oder jenes Detail zu betonen, aber auch ohne es zu verstecken. Denn wenn wir eine intime Stimme wie die von João Gilberto aus dem Getz/Gilberto-Album Stan Getz & João Gilberto hören, wird sie vom Norma auf eine warme, greifbare Weise wiedergegeben. Aber denken Sie daran, dass sie ein wenig weiter als beim Referenzspieler aufgestellt ist. Dies ist kein Gerät, das die Dinge von selbst „aufpeppt“. Sein wichtigster Bereich ist der Mitteltonbereich, das ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, um das zu sagen, aber der Norma ist dadurch nicht gehandicapt. Wie ich schon sagte, waren die Becken und das Vibraphon des MJQ-Albums stark, dynamisch, sogar sonor, aber auch das Schlagzeug der Getz/Gilberto-Scheibe hatte, obwohl es von den Produzenten des Albums weit hinter den anderen Instrumenten versteckt wurde, einen ausgeprägten Charakter, es war nicht mit dem Hintergrund verschmolzen.

Das Wichtigste ist wahrscheinlich etwas, das mir einfiel, als ich Astrud Gilbertos Stimme im Eröffnungsstück „Girl from Ipanema“ hörte. Der Track mit ihrer Stimme scheint mit dem Ganzen „verklebt“ zu sein, sowohl was das Timbre als auch die Platzierung im äußersten linken Kanal betrifft. Die Gitarre ihres Mannes João Gilberto, die an der gleichen Stelle auf der Bühne spielte, war zwar wärmer, aber enger in die Band integriert. Aber mit dem Norma machte die Stimme der Sängerin, die in den USA bald der Star des Samba und verwandter Stile sein wird, mehr Sinn – als ob das Gerät die von mir erwähnten „Unebenheiten“ in der Umsetzung glättete.

Fasziniert von dieser Kombination aus Wärme und Offenheit griff ich zu Luis Gascas hervorragendem Album For Those Who Chant, das ursprünglich 1972 erschien und vor einem Jahr vom Label Vivid Sound Corporation in Japan neu gemastert und veröffentlicht wurde. Gasca, unter anderem Trompeter des Count Basie Orchestra, lud die gesamte damalige Band von Carlos Santana und den Gitarristen selbst ein, auf dem Album zu spielen. Es ist ein ruhiges, sogar meditatives, aber dennoch energiegeladenes Spiel. Der Klang dieser Scheibe ist ziemlich komprimiert, so wurde sie eben damals aufgenommen. Der italienische CD-Spieler hat von sich aus der Kompression keinen Schatten hinzugefügt, im Gegenteil, er hat die ganze Energie, die ganze Reinheit der hier wichtigen Schlaginstrumente herausgeholt. Aber er tat dies sozusagen auf eine hervorragend moderate Art und Weise. Der DAC dieses Geräts, denn ich vermute, es ist der A-DAC, um den es hier geht, ist einfach hervorragend. Dynamisch, aber warm; warm, aber klar; dicht, aber transparent. Der Bass ist tief, aber nicht überwältigend; die Höhen sind kräftig, aber immer noch warm.

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Der Norma ist in seinem Charakter genauso „analog“ wie der Röhren-DAC im Ayon, vielleicht sogar noch mehr. Das heißt, er schiebt die Präsentation stärker in die Richtung, die wir von LPs kennen. Das heißt, in Richtung Fülle, Geschmeidigkeit und Tiefe. Das Ergebnis war, dass ich eine Scheibe nach der anderen mit vollem Genuss hörte, aber in einem Raum, der durch den Klang angeregt wurde. Das Gerät hebt die Schwächen der Aufnahmen nicht hervor, sondern spielt „einfühlsam“, das heißt, es „versteht“ die Aufnahmen. Deshalb klang selbst ein so starker und heller Mix wie der auf Peter Gabrielss Album Dark-Side supercool, weil er sehr tief, dicht, mit exzellenter Kickdrum, aber auch mit einem offenen oberen Frequenzende, das nicht in den Ohren wehtat oder Ermüdung hervorrief, erklang

Zusammenfassung
Der Klangcharakter des CD-Players von Norma entspricht dem, was ich für einen guten, angemessenen Klang halte. Nach Ayon, Esoteric, Cyrus oder S.M.S.L., um nur einige zu nennen, ist dies ein weiteres Gerät, das in eine Richtung geht, die für CD-Hörer lange Zeit zu „dunkel“, zu „dicht“, nicht „offen“ genug war. Das moderne Verständnis von digitaler und analoger Technologie führt zu einem viel auflösenderen Klang, der nicht mehr künstlich „getunt“ werden muss, um offen und detailliert zu sein.

Der CDP-2 spielt mit Flair und Elan, wie sowohl das MJQ-Album als auch die Gabriel-Scheibe zeigten. Bei letzterer war der Nachhall ungewöhnlich lang, und die Größe der Budokan-Halle war enorm. Der Klang dieses Players ist einerseits warm und dunkel, andererseits aber auch offen und dynamisch, und vor allem kommunikativ. Es ist eine perfekte Kombination aus dem, was wir für das Beste in der Digitaltechnik halten, mit dem, was die analoge Technik zuvor bot und was in die Digitaltechnik nicht übertragbar schien. Exzellenter, absolut exzellenter Klang für einen extrem günstigen Preis.

Gehört mit
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherständer Acoustic Revive (Sonderanfertigung)
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III
SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition No. 01/50
Endverstärker Soulution 710
Rack Finite Elemente Master Reference Pagode Edition Mk II
Lautsprecherfilter Spec Real Sound Processor RSP-AZ9EX (Prototyp)
Signal-Kabel Siltech Triple Crown, Siltech Royal Single Crown, Siltech Triple Crown
Stromversorgung Siltech Triple Crown, Acrolink Mexcel 7N-PC9500, Acoustic Revive Power Reference Triple-C, AC Acoustic Revive RTP-4eu ULTIMATE
Herstellerangaben
Norma Audio Electronics Revo CDP-2
Ausgänge Cinch, XLR
Ausgangsspannung 3V rms (+10 dBV) @ 0dB Cinch, 6Vrms (+16 dBV) @ 0dB XLR
Ausgangsimpedanz 200 Ω
Frequenzbereich 0Hz - 22kHz, ±0,3dB (begrenzt durch CD-Standard)
Analoges Ausgangsfilter 0Hz -180kHz, ±3dB
Frequenzgang der Analog-Stufe 0Hz - 2MHz ±3dB
Überabtastung DF 1706, 8 x Digitalfilter
Oversampling-Filter vom Benutzer wählbarer Sharp & Slow Roll-off
D/A-Wandler 24-Bit Norma A-DAC Multibit
I/V-Wandlung proprietäre Topologie mit diskreten Komponenten
Ausgangsstufe proprietäre Topologie mit diskreten Bauteilen, hohe Linearität und geringes Rauschen
Abmessungen (H/B/T) 75/430/350 mm
Gewicht 10kg

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  • Social Introtext Norma Audio Electronics ist ein 1987 gegründetes italienisches Unternehmen. Ursprünglich auf Verstärker spezialisiert wurde es 1991 von Opal Electronics aufgekauft. Wir testen den CD-Player Revo CDP-2, der einen proprietären D/A-Wandlerchip namens A-DAC verwendet. Dies ist die Weltpremiere dieses Players.
  • Awards Statement in High Fidelity
Montag, 27 Mai 2024 03:05

iFi ZEN-Serie bekommt Upgrade

iFi Audio gönnt zwei seiner erfolgreichsten Geräte, dem ZEN DAC und der ZEN Phono ein Upgrade. Der ZEN DAC 3 und die ZEN Phono 3 sind beide ab sofort im Fachhandel erhältlich.

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Der ZEN DAC 3 unterscheidet sich von seinen Vorgängern durch sein frisches modernes Design und verbesserte Funktionen. Bedienelemente und Anschlüsse gleichen dem seines Vorgängers. So hat der ZEN DAC 3 auf seiner Vorderseite einen symmetrischen 4,4-Millimeter- und einen unsymmetrischen 6,3-Millimeter-Anschluss für Kopfhörer. Neben dem Lautstärkeregler befinden sich zwei Taster für iFis XBass, einer analogen Schaltung zur Anhebung des Tieftonbereichs, und den PowerMatch, um die Verstärkung zu erhöhen. Der ZEN DAC 3 ist ein USB D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker. Er kann nicht nur an Kopfhörer, sondern auch an Vorverstärker, Vollverstärker oder Aktivlautsprecher angeschlossen werden und dort Hi-Res-Musik in Auflösungen bis zu 768 Kilohertz PCM respektive DSD512 oder MQA wiedergeben. Das ist die doppelte Datenrate, die noch der Vorgänger Zen DAC V2 verarbeiten konnte. Zum Anschluss an Computer, Mac, Tablet oder Smartphone befindet sich auf der Rückseite eine USB-C Buchse mit verbessertem DC-Offset und Überspannungsschutz. Für den Anschluss von Verstärker oder Aktivlautsprecher verfügt der ZEN DAC 3 über einen symmetrischen 4,4-Millimeter- und unsymmetrischen Cinch-Ausgang, die sowohl über eine feste Ausgangsspannung als auch eine Lautstärker-Regelung verfügen.

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Im selben neuen Design kommt iFis neue ZEN Phono 3 auf den Markt. Die ZEN Phono 3 verfügt über ein intelligentes Subsonic-Filter, das zwischen dem Bassgrummeln verzogener Schallplatten und dem natürlichen Bass eines Songs unterscheiden kann und nur die ungewünschten Verzerrungen herausfiltert. Dank Technologien des Mutterkonzerns AMR ist der Noise-Level der ZEN Phono 3 äußerst gering.

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Die ZEN Phono 3 bietet vier MM-/MC-Verstärkerungsstufen von 36 bis 72 Dezibel sowie vier Eingangsimpedanzen, die sich beliebig mit einer Taste auf der Front mit den Verstärkerstufen kombinieren lassen. So ist die neue ZEN Phono 3 mit einer Vielzahl an MM- und MC- Tonabnehmern kompatibel. Die ZEN Phono 3 besitz auf der Rückseite einen Cinch-Eingang für den Plattenspieler und einen symmetrischen 4,4-Millimeter- und einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang zum Anschluss an den Vorverstärker.

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ZEN DAC 3 und ZEN Phono 3 sind ab sofort im Fachhandel erhältlich. Der ZEN DAC 3 kostet 229 Euro, der ZEN Phono 3 249 Euro.

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Im Rahmen der HighEnd hatte ich die Gelegenheit, mit Lyravox Entwickler und Mitinhaber Jens Wietschorke ein Interview zu führen. Bei seiner spannenden und detailreichen Schilderung kam die Antwort auf meine Frage oft viel später, so dass ich mich entschloss, diese wegzulassen und den Text nur zu bearbeiten und mit Fotos zu ergänzen.

Wolfgang Kemper: Wie hat es bei Euch angefangen? Warum seid ihr genau diesen Weg gegangen, den ihr jetzt seit Jahren beschreitet?
Jens Wietschorke: Götz ( von Laffert ) und ich haben die Firma gegründet mit der Idee: Klang ist Kultur. Unser Anspruch war, die Musik für Menschen wieder dahin zu bringen, wo sie hingehört, nämlich in den Lebensmittelpunkt. Wir denken, dass Musik eine unglaublich schöne Beschäftigung im Alltag ist und nur dann wirklich funktioniert, wenn sie auch gelebt werden kann. Dazu braucht es Verschiedenes. Wir brauchen ein Design für die Produkte, was dazu führt, dass die Leute es gerne um sich haben. Wir machen keine Designprodukte, aber wir wissen, dass das Design ein notwendiges Mittel ist, damit man eine HiFi Anlage als solitäres Möbel in der Wohnung stehen haben mag. Denn nur wenn das Spaß macht, dann kommt der zweite, noch wichtigere Schritt. Nur dann hat man auch Lust, Musik in der Lebensumgebung zu hören. Es ist ja quasi eine Binsenweisheit, dass man natürlich eine hohe Wiedergabe-Qualität braucht, die sowohl leise als auch laut funktioniert.

Klaudia Kazner vom Messeausrichter High End Society Service GmbH war so freundlich, uns ein TV-Studio als ruhige Umgebung für das Gespräch zur Verfügung zu stellen. Jens Wietschorke erzählte entspannt die Lyravox-Story
Klaudia Kazner vom Messeausrichter High End Society Service GmbH war so freundlich, uns ein TV-Studio als ruhige Umgebung für das Gespräch zur Verfügung zu stellen. Jens Wietschorke erzählte entspannt die Lyravox-Story

W.K.: Ich bin angetan von eurem Bestreben, jeden Lyravox Lautsprecher beim Kunden zu Hause optimal zu integrieren, auf den Hörplatz technisch einzumessen und nach Gehör zusätzlich eine musikalische Feinabstimmung zu machen. Damit habt ihr ein Konzept, was nahezu einzigartig ist.
J.W.: An der Stelle haben wir uns wirklich sehr viele Gedanken gemacht. Wie bauen wir ein Produkt so, dass es nicht im Raum des Herstellers toll klingt und nicht nur dann funktioniert, wenn es optimal mitten im Raum platziert ist und die gesamte Einrichtung oder der gesamte Lebensraum sich der Anlage unterordnen muss? Unsere Maxime ist, dass die Anlage sich der Lebenssituation der Menschen anpassen und dort optimal funktionieren muss, weil nur mit der richtigen Performance der Mensch auch die Musik als solches erfährt. Es reicht also nicht, alle Töne zu hören, sondern wir müssen die Zwischeninformationen der Musik, die es ja gibt, genau wie beim guten Buch, transportieren. Das gute Buch hat genauso viele Umlaute wie das schlechte Buch, aber eben mehr Informationen zwischen den Zeilen. Nur dann wird Musik involvierend, dann kriegt man Zugang zur eigentlichen Seele der Musik. Und das ist das, was wir erreichen wollen. Man will emotional abgeholt werden, wenn man Musik hört und und dazu braucht es eben diese vollumfängliche Befriedigung der Sinne. Wir müssen also eine hohe akustische Qualität liefern und diese so verpacken, dass alles zusammenpasst. Es ist wie bei der Sterne-Küche: Natürlich muss das Essen super lecker sein, aber es nützt nichts, wenn es auf den Teller nicht auch appetitlich angerichtet ist.

W.K.: Ein wesentlicher Bestandteil der Lyravox Technologie ist der DSP, der in jedem Eurer aktiven Lautsprecher genutzt wird.

J.W.: Genau. Neben dem gestalterischen Aspekt, der sich ja erkennbar beim Bauhaus, das seit über 100 Jahren modern ist, bedient und so ein nachhaltiges Design darstellt, was uns auch wichtig ist, gibt es Verbesserungen am Produkt und in Sachen Klangqualität, an denen alle Kunden durch Updates partizipieren können und das möglicherweise sogar kostenfrei. Aber eine spannende Frage ist ja: Was machen wir eigentlich, um diese Qualität ins Wohnzimmer zu bringen? Und da gibt es zwei Wege, die wir verfolgen. Der erste Weg ist, dass unser Produkt klangtechnisch so designt und gebaut ist, dass es viele Probleme des typischen Hörraumes gar nicht erst anregt. Das heißt, unsere Form folgt der Funktion, auch wenn man das am Anfang gar nicht denken mag. Denn diese breiten Gehäuse, die relativ flach sind und eher segmentierte Gehäuse, die so in Quadern oder Kuben übereinander stehen, mit leichten Schlitzen dazwischen, sorgen dafür, dass wir ein sehr hohes Maß an Direktschall zum Hörer treiben, ohne frühzeitige Beugung. So ist die erste Wellenfront, die den Hörer erreicht, relativ unverfärbt und kommt sauber an. Das ist für das menschliche Gehör extrem wichtig, weil dies Feininformationen und vor allen Dingen auch räumliche Informationen transportiert, die das menschliche Ohr sehr wohlwollend wahrnimmt, wenn sie richtig beim Hörer ankommen. Wir haben uns gesagt, ein Lautsprecher steht ja nicht im schalltoten Raum, wo er gemessen wird. Und er steht auch nicht im Tonstudio, wo er völlig neutral für sich arbeiten kann, sondern er steht in einem Lebensraum. Kein Mensch will in einem Tonstudio wohnen, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, möchte aber trotzdem diese Qualität hören. Die breite Schallwand ist ein Argument, wo wir sagen, so finden wir das richtig, wohl wissend, dass diese Breite natürlich auch Probleme mit sich bringt. Aber das Gute ist ja immer, wenn man ein Problem kennt, kann man das angehen und aus der Not eine Tugend machen und die Probleme an einer anderen Stelle kompensieren, was wir zum Beispiel durch einen additiven Hochtöner auf der Deckelseite lösen. Das heißt, wir machen sehr viel Direktschall zum Hörer und kümmern uns dezidiert um die Anregung des Raumes, indem wir einen Ambient Hochtöner in die Oberseite des Gehäuses einsetzen, der nichts anderes zu tun hat, als ein ganz gezieltes Diffusfeld im Raum aufzubauen, was dazu führt, dass das, was der durchschnittliche Hörraum zu wenig hat, nämlich diffuses Schallfeld, generiert.
Durch viele Reflexionen dieses abstrahlenden Hochtöners nach oben wird die Rauminformation für das Gehörempfinden des Menschen verbessert. Man hat das Gefühl, die Musik lebt im Raum, weil die Hochton-Energie durch die Reflexion so verzögert beim Ohr ankommt, dass das Ohr Direktschall und Diffusschall voneinander unterscheiden kann. Und das ist genau das, was in Konzerthallen, bei Live-Erlebnissen in Wirklichkeit auch passiert. Wir haben ein Direkt-Schallfeld und wir haben einen Diffusschallfeld, was aus der Reaktion des Raumes kommt. Und nur wenn wir beides gleichermaßen sinnvoll anregen, haben wir zu Hause auch ein Echtheitsgefühl. Wir finden, dass die meisten Hersteller sich um das Problem viel zu wenig kümmern. Es werden überwiegend Lautsprecher gebaut, die nach vorne ganz toll klingen. Und jetzt lade ich mal jeden Kunden ein, er möge sich doch hinter seinen Lautsprecher stellen und sich das mal anhören. Oder, wenn er nicht faul ist, den Lautsprecher mal umdrehen, ihn gegen die Wand spielen lassen, im wahrsten Sinne des Wortes, und sich das Desaster mal anhören. Und jeder Kunde wird mir Recht geben: Das klingt wirklich leidlich schlecht. Unsere Lautsprecher klingen auch nach hinten, ich will nicht sagen gut, aber richtig, weil sie einen stetig fallenden Frequenzgang haben, ohne große Einbrüche. Und das ist wichtig, weil das Schallfeld des Lautsprechers nach hinten ja gegen die Wand geworfen wird und trotzdem wieder zum Hörer kommt. Also kann es ja nicht egal sein, wie der Lautsprecher nach hinten klingt.

Im Messe-Vorführraum: Jens Wietschorke im angeregten Gespräch, ebenso wie sein Partner Götz von Laffert rechts neben ihm mit zwei Damen
Im Messe-Vorführraum: Jens Wietschorke im angeregten Gespräch, ebenso wie sein Partner Götz von Laffert rechts neben ihm mit zwei Damen

J.W.: Wir testen unsere eigenen Produkte zu Hause, leben mit unseren Produkten. Wir wohnen in der Firma, wir haben das Ganze rund um die Uhr um uns. Und das ist so eine Sache. Ein Produkt ist was anderes, wenn man es für einen Kunden entwickelt. Das macht man sowieso. Aber wenn man auch damit lebt, macht man Erfahrungen mit dem Lautsprecher, die man nicht unbedingt dann macht, wenn man um 18:00 Uhr die Entwicklungsabteilung abschließt und nach Hause geht.

W.K.: Da liegt mir natürlich die Frage auf der Zunge: Wie regelst du das? Bist du verheiratet? Hast du Kinder?

J.W.: Nein. Ich habe irgendwann mal entschieden, keine Kinder zu haben. Das darf man ruhig mal so sagen. Das ist alles gut. Alles hat gut funktioniert und ich war damit wirklich nie unzufrieden. Aber irgendwann bin ich an einen Punkt gekommen, wo ich gesagt habe So, jetzt hätte ich noch mal Bock auf eine richtige Aufgabe. Okay, und da ich jetzt keine Kinder ins Leben gebracht hatte, die viel Aufmerksamkeit erfordert hätten, habe ich gedacht: So, statt Kind ziehe ich jetzt eine Firma groß. Das war so die wilde Idee. Götz und ich haben uns da gefunden und hatten diese gemeinschaftliche Leidenschaft und so einen gemeinschaftlichen Ansatz, wo wir uns gesagt haben, das finden wir so lohnenswert, das müssten wir eigentlich machen. Wir haben uns ein bisschen ausprobiert und ein paar Tests gestartet und dann festgestellt: Wir glauben, wir ziehen an einem Strang, wir machen da was draus und haben dann vor ziemlich genau zehn Jahren die Firma Lyravox gegründet, mit eben dem Anspruch, den ich vorhin formuliert habe.

Karl der Große mit drei Endstufen von CH Precision. Direkt neben den Lautsprechern stehen die Lyravox Endstufen, in denen deshalb hier drei Verstärkerzüge weniger arbeiten müssen. In der Mitte steht erhöht die DSP-Steuereinheit
Karl der Große mit drei Endstufen von CH Precision. Direkt neben den Lautsprechern stehen die Lyravox Endstufen, in denen deshalb hier drei Verstärkerzüge weniger arbeiten müssen. In der Mitte steht erhöht die DSP-Steuereinheit


J.W.: Kein Lautsprecherentwickler auf der Welt kann alle Hörräume seiner Kunden kennen. Das heißt, wie soll der arme Kerl denn den Lautsprecher bauen für eine englische Einrichtung, für eine deutsche Einrichtung, für eine amerikanische Einrichtung, für eine Einrichtung mit Teppich oder ohne? Großes Zimmer, viel Glasflächen, Fliesenfußboden oder kleines Zimmer, Raucherecke, Bücherwand, hochfloriger Teppich? Das kann nicht funktionieren. Und der arme Kunde ist gezwungen, sich ein Produkt zu kaufen, was er irgendwo Probe hört, nach Hause stellt und dann mehr oder weniger enttäuscht ist, weil die Ankopplung von Lautsprecher und Hörraum nicht funktioniert. Aber das ist der Dreh- und Angelpunkt hochwertiger Musikwiedergabe. Die Interaktion Lautsprecher und Hörraum. Man kann es nicht oft genug sagen: Es gibt kein Live-Konzert, was nicht eingemessen wird. Es gibt kein Tonstudio, wo nicht eingemessen wurde. Nur im HiFi ist das jahrelang verpönt gewesen und ich habe den bösen Verdacht, dass man es einfach verpönt hat, weil man es nicht konnte. Wir gehen zum Kunden und sagen: Okay, wir stellen das Produkt bei Dir auf. Wir hören uns das mal an, und dann nehmen wir ein Messmikrofon und machen eine Messung des Raumes, um zu gucken, welchen akustischen Fußabdruck hat denn der. Diese Messung adaptieren wir an unseren Lautsprecher beziehungsweise umgekehrt und können dann einen Großteil der raumakustischen Probleme in unserem Lautsprecher beseitigen. Jeder kennt das Problem Bassmoden, das heißt, der durchschnittliche Lautsprecher hat im Raum Überhöhungen im Tiefton und und Auslöschungen im Tiefton, was ja dazu führt, dass ungefähr die Hälfte aller Töne viel zu laut und die andere Hälfte der Töne viel zu leise sind. Jetzt frage ich mich, welcher Bassist in einer Jazzband soll denn wissen, welcher Kunde in welchem Raum welche Töne hat, die er spielen darf und welche unhörbar bleiben?

Die quaderförmigen individuellen Gehäuse für die einzelnen Accuton-Chassis
Die quaderförmigen individuellen Gehäuse für die einzelnen Accuton-Chassis

J.W.: Also messen wir unseren Lautsprecher auf den Hörraum ein. Das heißt, die lauten Töne können wir leiser machen, weil sie die Resonanzen des Raumes anregen und weniger Energie haben dürfen, um die Eigenschaften des Raumes zu kompensieren. Und siehe da, es passiert etwas unglaublich Tolles. Wir entziehen einer Welle Energie und dadurch, dass wir die lauten Töne leiser machen, werden automatisch die leisen Töne lauter und linearisieren den Frequenzgang. Das Dröhnen ist weg, die Präzision ist da. Und zum ersten Mal kann man sagen: Aha, wenn es jetzt wummert und dröhnt, dann war vielleicht das Mikrofon am Kontrabass zu nahe dran oder zu weit weg. Aber es wird sofort evident, dass es ein Thema der Aufnahme war und nicht Raumresonanzen beim Hörer. Und in der Sekunde verstehen wir, was Einmessen bedeutet, nämlich Durchhörbarkeit ins Original. Wir erleben immer wieder Kunden, die zu uns kommen und sagen, sie möchten gern dieses und jenes Lied hören, weil das die beste Aufnahme überhaupt sei. Aber wir können ihnen nicht ersparen zu erklären, dass es leider ein bisschen anders ist. Es ist ihre subjektiv beste Aufnahme, weil sie wahrscheinlich die Probleme des Hörraums nicht anspricht oder die Fehler eines Hörraums gut kompensiert und gut klingt, weil das Tonspektrum gut zur Qualität einer Anlage passt. Aber damit haben wir dann das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, weil wir dann in einer Situation sind, wo uns die Anlage vorschreibt, welche Musik wir gut finden. Und genau das darf bitte nicht passieren. Das ist genau gegen unsere Philosophie. Denn wir wollen ja entscheiden, welche Musik wir gut finden. Und die Box soll das bitte für uns richtig spielen. Sonst kann Musikhören ja nicht wirklich Spaß machen, weil wir ja Knecht unserer eigenen Anlage werden. Das leuchtet ja jedem sofort ein. Bei HiFi sind ganz viele Menschen auf der Suche nach der idealen Aufnahme. Das ist eigentlich ein Fehler. Begebt euch doch auf auf die Suche nach der idealen Musik für euch. Streaming bietet unendlich schöne Möglichkeiten. Ihr habt unglaublich viele schöne Schallplatten im Schrank und es macht einen unglaublichen Spaß, die noch mal neu durchzuforsten, wenn man sich von seinem Equipment nicht vorschreiben lassen muss, was funktioniert und was nicht.

Das Anschlussfeld von Karl Dem Großen hier mit AudioQuest Dragon Verkabelung
Das Anschlussfeld von Karl Dem Großen hier mit AudioQuest Dragon Verkabelung

J.W.: Wir hatten schon immer die Idee, ein Super-High-End-Projekt zu starten. Und wir hatten jetzt Glück, dass wir verschiedene Kunden für dieses Projekt gewonnen hatten, die bereit waren, das noch nicht verwirklichte Projekt zu kaufen, weil das langjährige Kunden sind von uns, die unsere Produkte kennen und genug Vertrauen in uns haben. Wir haben dann angefangen, ohne Restriktionen und ohne Blick auf Kosten, ohne Rücksicht auf irgendwas, einen Lautsprecher zu entwickeln, von dem wir sagen konnten: Da dürfen wir jetzt mal alles reinbauen, was wir uns schon immer gewünscht haben und können Ideen verwirklichen, die es so unseres Wissens in der HiFi-Welt noch nicht gab. Letztendlich sind wir unserer Linie treu geblieben. Das heißt, wir bauen nach wie vor einen voll aktiven Lautsprecher, der nur in allen Dimensionen ein bisschen viel gewachsen ist und alles, was wir an technischem Know how gesammelt haben, in sich vereint. Ich will nur aufzählen: mehrfach segmentiertes Gehäuse, impulskompensiert, Kunststeingehäuse schwingungsarm, druckoptimiert, resonanzoptimiert, mit der neuesten Generation von Accuton Chassis, die wirklich in diesem Fall über jeden Zweifel erhaben sind. Das ist schon eine Feature-Liste, wo man sagt, mehr gibt der Weltmarkt tatsächlich nicht her und der Stand dessen ist, was überhaupt geht. Darüber hinaus hatten wir die glückliche Situation, einen neuen DSP in die Hände zu bekommen, wo wir beim Design und bei der Entwicklung mitbestimmen durften und haben an der Schlüsselstelle unseres Lautsprechers, nämlich im DSP und auch im DAC eine neue Technologie einführen können, die wirklich State of the Art und im DSP-Bereich so noch nicht dagewesen ist. Also neueste Wandler-Generation, Topografie, neueste Algorithmen, und das ist schon wirklich ein Quantensprung in dem, was man in Echtzeit an Daten verarbeiten kann. Man kann jetzt sagen: Wir haben eine Schaltzentrale gebaut, einen Lautsprecher, der qualitativ weit über dem liegt, was wir bis jetzt von DSP gesteuerten Lösungen kannten. Der Preis ist exorbitant. Das ist aber so ähnlich wie in der Formel eins. Man muss eine Technik erst einmal erfinden, ins Leben bringen, unabhängig von dem, was es kostet. Wenn es dann die Technik gibt, dann werden wir diese Technik benutzen, um sie auch auf alle anderen Modelle zu adaptieren. Wir haben bei Karl Dem Großen etwas zum ersten Mal gemacht, und zwar haben wir unseren DSP ausgelagert und dieser steuert einen Mehrkanalverstärker, der unsere Boxen antreibt. Damit haben wir eine klassische Aktivbox. Jeder Treiber sieht seinen eigenen Verstärker, aber wir ermöglichen unserem Kunden zum ersten Mal die persönliche Auswahl seiner Endstufen. Das ist ganz neu. Die Aktivtechnologie haben wir im Prinzip nicht im Lautsprecher, sondern wir haben sie in externe Gehäuse gebaut. Jetzt hat der Kunde die Möglichkeit trotz, des Aktiv-Prinzips den passivsten Lautsprecher aller Zeiten zu betreiben, weil er seine eigenen Endstufen einbinden kann. Es gibt für jeden Lautsprecher in Karl Dem Großen eine eigene Endstufe, die separat außerhalb der Box steht. Und jetzt kann man sich schnell vorstellen, was passiert. Wir reden immer über Eigenschaften von Verstärkern, die ja nie über alle Frequenzbereiche gleich gut sind. Wir kennen Verstärker, die im Mittelhochtonbereich Überragendes leisten, im Tiefton aber zum Beispiel zu wenig Dämpfungsfaktor haben, während im Mittel-Hochtonbereich viel Dämpfungsfaktor klanglich vielleicht gar nicht so toll ist. Und jetzt kann der Kunde sagen: Im Tiefton benutze ich eine potente Endstufe mit hohem Dämpfungsfaktor und hoher Stromlieferfähigkeit, im Mitteltonbereich vielleicht eine Class-A-Endstufe und eine Röhre im Hochtonbereich, so wie er sich das zu Hause wünscht. Wir können endlich die Charaktere dieser Endstufen wirklich frei bis in den Lautsprecher transportieren, weil die Endstufe keine Kondensatoren, Widerstände und Spulen und ein Riesen-Mischmasch an Phasendrehungen sieht. Stattdessen sieht der Verstärker den nackten Lautsprecher mit einem Stück Kabel dazwischen, was dezidiert in diesem Frequenzbereich die besten Eigenschaften hat. Das geht besonders gut, weil durch unseren neuen DSP die Endstufe wirklich ein perfekt sauberes Signal bekommt. Dieses Signal ist wirklich so dezidiert genau, dass man sagen muss, so ein Futter hat es noch nie für eine Endstufe auf dieser Welt irgendwo gegeben, dass man sagen muss, ja, die Endstufe darf wirklich völlig frei arbeiten, die kriegt genau das, was sie soll. Mit der richtigen Phasenlage, mit der richtigen Übernahmefrequenz, mit der richtigen Flankensteilheit, mit der richtigen Energie. Und dann ist es natürlich ein Leichtes, ein wunderschönes Ergebnis zu erzielen. Der Preis ist das Problem. Das ist natürlich eine exorbitant teure Lösung. Das ist uns wohl bewusst. Haben wir alle Fehler vermieden? Haben wir es geschafft, zu Hause das perfekte Produkt zu haben? Je hochwertiger die Einzelkomponenten und die Verknüpfung dieser sind, desto weniger Fehler haben wir gemacht und desto mehr Genuss kriegen wir durch die Datenträger aus der Musik nach Hause. Das ist das erklärte Ziel.

Ein Blick auf die kleineren und weniger kostspieligen Modelle von Lyravox
Ein Blick auf die kleineren und weniger kostspieligen Modelle von Lyravox

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Im Rahmen der HighEnd hatte ich die Gelegenheit, mit Lyravox Entwickler und Mitinhaber Jens Wietschorke ein Interview zu führen. Bei seiner spannenden und detailreichen Schilderung kam die Antwort auf meine Frage oft viel später, so dass ich mich entschloss, diese wegzulassen und den Text nur zu bearbeiten und mit Fotos zu ergänzen.
Donnerstag, 23 Mai 2024 01:37

Lotoo LTTP

Was ist LTTP? LTTP steht für Lotoo Teleportation Protocol, eine von Lotoo entwickelte drahtlose Technologie. Im Gegensatz zu Bluetooth zeichnet sich LTTP durch eine besondere Übertragungsweise aus und ist ein sorgfältig entwickelter Wireless-Sender, der speziell für die Übertragung von verlustfreiem und hochauflösendem Audio entwickelt wurde.

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Die von LTTP verwendete Übertragungstechnologie zeichnet sich durch eine adaptive Bandbreite und ein hochpräzises Taktmanagement aus, wodurch sie mit allen Arten von Audio-Streams kompatibel ist.

Was sind die Vorteile von LTTP?

  • LTTP unterstützt die Übertragung von hochauflösenden und verlustfreien Audiodaten und bietet hochauflösende Audiowiedergabe bis zu 96kHz/24-bit und verlustfreie Audiowiedergabe bis zu 48kHz/24-bit
  • Kompatibel mit allen Software- und Hardware-Plattformen: iOS, macOS, Android und Windows; einschließlich Smartphones, Tablets, PCs und Mac-Computer
  • Plug-and-Play-Funktionalität, kein Aufladen erforderlich
  • Einfaches Umschalten zwischen „Low Latency“ und „High-Resolution“ Modi
  • Unterstützt Firmware-Upgrades für die Verbesserung von Leistung und Funktion
  • LTTP verwendet die Adaptive Band Management Protocol-Technologie für Audiodatenströme, die Abtastraten und Bitraten automatisch an die Originaldateien anpasst, ohne dass eine SRC-Konvertierung erforderlich ist
  • LTTP nutzt die Precision Time Synchronization Protocol-Technologie, um die Audio-Clocks zwischen Sender und Empfänger mit hoher Präzision zu synchronisieren, so dass keine SRC-Anpassung erforderlich ist
  • LTTP wurde nicht für das sogenannte „Internet der Dinge“ entwickelt, sondern für die Maximierung der Audiodatenübertragung mit hoher Bandbreite. Es nutzt die effektive Bandbreite vollständig aus, um eine maximale Übertragungsrate von 1,5 Mbit/s zu gewährleisten. (Hinweis: APTX maximal 600K und LDAC maximal 990K, typischerweise um die 300K unter normalen Umständen aufgrund der Übertragungsumgebung und Gerätefaktoren, die selten die beworbene maximale Übertragungsrate erreichen) Die Media Management Protocol-Technologie in LTTP prüft wiederholt die Audiodaten-Informationen während der Dateiübertragung, um die Daten-Integrität und -konsistenz sicherzustellen.

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Lotoo ist die Eigenmarke von Beijing Infomedia Electronic Technology Co. dem größten Anbieter von Audio-Workstations und Broadcast-Automatisierungssystemen im asiatischen Raum. Zu den Hauptgeschäftsfeldern gehören auch Management-Software für Radiosender und eingebettete Systeme für den Rundfunk. Die Produkte zeichnen sich durch eine beispiellose Entwicklungstiefe und eine überragende Haptik aus.

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 22 Mai 2024 08:00

Neue soulution Endstufe 717

Gemäß des Credos „nichts hinzufügen, nichts weglassen“ stellte sich soulution die Frage: „Können wir weniger hinzufügen und weniger weglassen im Vergleich zu dem, was wir bereits erreicht haben?“ Die Produkte der 7-er Serie sind von Grund auf neu konzipiert und übertreffen ihre Vorgänger: Höhere Auflösung geht mit lebendigerer Musikalität einher.

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Eine neue und innovative Verstärkertopologie erweitert die Frequenzbandbreite auf über zwei Megahertz und reduziert gleichzeitig Verzerrungen und Rauschen auf ein Niveau, das Maßstäbe setzt. Vier 600VA-Schaltnetzteile mit einer Impulsleistung von je 2100VA sind direkt mit den Endstufenplatinen verbunden, um den geringsten Übergangswiderstand und den kürzesten Signalweg vom Netzteil zu den Lautsprecheranschlüssen zu gewährleisten. An den Eingängen verfügt die Endstufe 717 über die gleiche innovative Eingangsstufe wie der Vorverstärker 727. Die 717 kann als Stereoverstärker, Dual-Mono-Verstärker oder als gebrückter Mono-Verstärker konfiguriert werden.

Herstellerangaben
soulution Endstufe 717
  • symmetrische Eingänge: 2 x XLR
  • symmetrische Ausgänge: 1 x XLR
  • Audioleistung: 150W bei 8 Ohm, 300W bei 4 Ohm, 600W bei 2 Ohm
  • Frequenzgang: 0,1Hz – 2MHz (-3dB)
  • Phasenverschiebung: 0,2°@ 20kHz
  • Eingangsrauschdichte: < -165dBV/√?? (20- 20kHz eingangsbezogen)
  • Verfügbarkeit: 4. Quartal 2024
  • Preis: 90.000 CHF

Hersteller
Soulution
Anschrift Spemot AG
Industriestrasse 70
CH 4657 Dulliken
E-Mail info@soulution-audio.com
Web soulution-audio.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/24-05-22_soulution
Samstag, 22 Mai 2004 08:01

Soulution

Hersteller
Soulution
Anschrift Spemot AG
Industriestrasse 70
CH 4657 Dulliken
E-Mail info@soulution-audio.com
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Dienstag, 21 Mai 2024 01:52

Wilson Audio Alexia V

Auch wenn ich mich nun schon seit über 30 Jahren hauptberuflich in der Branche tummele, habe ich – von einem einzigen Test Anfang 2003 abgesehen – keine Erfahrungen mit den Schallwandlern eines der renommiertesten Herstellern überhaupt sammeln können: den Lautsprechern von Wilson Audio. Endlich steht die Alexia V in meinem Hörraum.

Es war wirklich nicht einfach, sie dahin zu bekommen – und das lag keinesfalls am deutschen Vertrieb Audio Reference und seinem Chef Mansour Mamaghani. Wir hatten alles bestens geplant. Doch als er und einige kräftige helfenden Hände zum geplanten Termin in Gröbenzell vor Ort waren, fand sich dort von den Lautsprechern nicht die geringste Spur – trotz Terminfracht per Spedition. Bei intensiven Nachfragen hörten wir erst von einen defekten LKW, was ja mal vorkommen kann. Zwischenzeitlich galt die Palette mit über 320 Kilogramm feinster Lautsprechertechnik aber dann sogar als unauffindbar, was bei allen Beteiligen für ein wenig Unruhe sorgte. Als die Sendung dann schließlich wieder auftauchte, war der Audio Reference-Inhaber natürlich schon längst wieder an seinem Firmensitz in Hamburg. Dennoch gelang es ihm, den Transport in meinen Hörraum in der dritten Etage zu organisieren. Denn der Aufzug endet leider schon im zweiten Stock.

Die Alexia V klingen deutlich größer, als ihre reale Größe vermuten lässt
Die Alexia V klingen deutlich größer, als ihre reale Größe vermuten lässt

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil uns vor der High End, wo die Alexia V ihren nächsten Auftritt haben sollten, so langsam die Zeit davonlief. Eine zumindest für regelmäßige hifistatement-Leser offensichtliche Folge ist die Tatsache, dass wir in diesem Artikel ausnahmsweise mal keine von Helmut Baumgartner in unserem Studio aufgenommenen Produktfotos präsentieren können, sondern lediglich die von Wilson Audio zur Verfügung gestellten, deren Qualität wir keinesfalls in Frage stellen möchten. Aber hifistatement betreibt aus Überzeugung einen nicht unbeträchtlichen Aufwand, damit Sie an dieser Stelle nicht auf das eine oder andere Foto stoßen, dass Ihnen bereits aus anderen (internationalen) Magazinen bekannt vorkommt. Bisher konnten wir das bei Bildern in Tests und von Messe- oder Firmenberichten vermeiden. Diesmal nicht, denn zur verzögerten Lieferung kam noch hinzu, dass für die Woche nach dem geplanten Aufbau schon seit langem ein Presseveranstaltung der Digitalspezialisten von dCS bei Audio Reference geplant war, so dass Mansour Mamaghani erst danach zum Aufstellen der Alexia V nach Gröbenzell kommen konnte. Natürlich habe ich während der letzten Jahrzehnte schon den ein oder anderen Lautsprecher in meine Kette integriert, aber wohl kein anderer Hersteller legt bei seinen Konstruktionen so viel Wert auf eine korrekte Ausrichtung der Mittel- und Hochtoneinheiten in Relation zum Gehäuse der Tieftöner wie Wilson Audio. Da wollte ich einfach auf die Expertise und Erfahrung von Mansour Mamaghani nicht verzichten.

Das rückwärtige Gehäuse für den Convergent Synergy Carbon-Hochtöner fertigt Wilson Audio mit firmeneigenen 3D-Druckern selbst
Das rückwärtige Gehäuse für den Convergent Synergy Carbon-Hochtöner fertigt Wilson Audio mit firmeneigenen 3D-Druckern selbst


Die Alexia V ist eine rund 130 Zentimeter hohe Vier-Wege-Konstruktion mit einem Gewicht von etwa 120 Kilogramm. Schon daraus lässt sich erkennen, welchen Wert Wilson Audio dem Gehäuse beimisst. Es besteht aus dem vom amerikanischen Lautsprecherspezialisten schon seit längerem eingesetztem S- und X-Material, schwingungsdämpfenden und -kontrollierenden Komposit-Materialien. Bei der Alexia steht „V“ nicht für lateinisch „fünf“, sondern für das V-Material, das laut Markenbotschafter Peter McGrath nun erstmals zusätzlich in einer Alexia zum Einsatz kommt, und zwar für die gesamte Oberseite des Bassgehäuses, auf dem die Mittelhochton-Einheit aufliegt, in den sogenannten Acoustic Diodes und strategisch platziert in den Verstrebungen der beiden oberen Gehäuse. Das V-Material soll eine schnellere Dämpfungscharakteristik besitzen, in kürzester Zeit für Schwärze im Klangbild sorgen und so die Wahrnehmung von (Fein-)Dynamik verbessern. Die „akustischen Dioden“ sind übrigens aufwendig hergestellte, höhenverstellbaren Füße aus Chrom-Nickel-Stahl mit Einlagen aus V-Material. Sie sind auch als Upgrade für ältere Wilson-Lautsprecher oder Fremdfabrikate erhältlich: Ein Achter-Set steht mit 4.500 Euro in der Preisliste, bei der Alexia V gehören sie zum Lieferumfang.

Unter der verglasten Aluminium-Abdeckung befinden sich die Widerstände zur Anpassung des Frequenzgangs an den Raum und die Audio-Kette. Ich brauchte hier nichts zu ändern
Unter der verglasten Aluminium-Abdeckung befinden sich die Widerstände zur Anpassung des Frequenzgangs an den Raum und die Audio-Kette. Ich brauchte hier nichts zu ändern

Nach der Übernahme des amerikanischen Kondensator-Herstellers Reliable Capacitors fertigt Wilson die Kondensatoren für seine Frequenzweichen nun selber, darunter auch die schon lange vor dem Erwerb der Firma eingesetzten sehr hochwertigen AudioCapX-WA-Kondensatoren. Die Chassis kauft man zu und modifiziert sie den eigenen Anforderungen entsprechend. So produziert man für den erstmals in der Alexx V und nun in der Alexia V eingesetzten Convergent Synergy Carbon-Hochtöner mit seiner aus dotiertem Seidengewebe bestehenden Kalotte die komplexe Kohlefaser-Rückwandkammer vollständig im eigenen Haus auf einem der vielen speziellen, firmeneigenen 3D-Drucker. Wie in der Chronosic XVX reproduziert auch bei der neuen Alexia ein knapp 18 Zentimeter großes Chassis mit einer Membran aus einem Verbundstoff auf Cellulose-Basis den Mitteltonbereich. Für den Antrieb sorgt statt eines einzelnen Magneten eine Konfiguration aus deren vier, weshalb Wilson Audio den Mitteltöner als QuadMag-Chassis bezeichnet.

Neben den proprietären Gehäusematerialien und Kondensatoren sind die Möglichkeiten, die Mitteltoneinheit in Winkel und Abstand zur Schallwand des Tiefton-Kabinetts sowie das Kabinett des Hochtöners im Winkel zum Mitteltöner einzustellen, – soweit ich weiß – weitere Alleinstellungsmerkmale der größeren Modelle von Wilson Audio. Die besondere Konstruktion macht es nicht nur möglich, den Lautsprecher für unterschiedliche Sitz- respektive Ohr-Höhen, sondern auch für verschiedene Entfernungen vom Hörerplatz zu optimieren. Viele andere Hersteller setzten auf leicht nach hinten geneigte Schallwände, um ein möglichst zeitrichtiges Eintreffen der Signale der verwendeten Chassis am Ohr des Hörers zu erreichen, können sich, da Hörabstand und Ohrhöhe doch recht stark variieren, dem Ideal aber nur mehr oder weniger exakt annähern. Wilson Audio hingegen gibt dem Kunden eine Tabelle an die Hand, die verrät, wie Hoch- und Mitteltoneinheit für den individuellen Ohr/Boden- und Ohr/Schallwand-Abstand einzustellen sind. Wenn man die hervorragende Verarbeitung und vor allem die perfekt lackierten Oberflächen der Alexia gesehen hat, verwundert es nicht, dass auch die Vorrichtungen zur Justage der beiden oberen Gehäuse jeden begeistert, der präzise Feinmechanik zu schätzen weiß.

Diese feine Mechanik erlaubt es, den Winkel und den horizontalen Versatz der Mittel/Hochtoneinheit in Relation zum Tieftongehäuse einzustellen und so für die Ohrhöhe und den Abstand zum Platz des Hörers zu optimieren
Diese feine Mechanik erlaubt es, den Winkel und den horizontalen Versatz der Mittel/Hochtoneinheit in Relation zum Tieftongehäuse einzustellen und so für die Ohrhöhe und den Abstand zum Platz des Hörers zu optimieren


Als dann Mansour Mamaghani – wie gesagt aufgrund widriger Umstände viel später als geplant – in meinem Hörraum eintraf, hatte ich dort schon die beiden Bassmodule mit ihren Acht- und Zehnzoll-Treibern stehen. Man braucht lediglich eine der großen, senkrecht stehenden Holzkisten aufzuschrauben und schon kann man eine Tieftoneinheit herausrollen: Die Alexia V werden auf vier Doppelrollen stehend geliefert – für die Aufstellung im Hörraum ein Segen. Mansour Mamaghani setzte dann die jeweiligen Mittel/Hochtonmodule auf, verkabelte sie und schob die beiden Alexias in die Nähe der vier Markierungen, die die optimalen Positionen für die Børresen 05 SSE respektive die Göbel Epoque Aeon Fine in meinem Hörraum anzeigen. Obwohl weder die Mittel/Hochtoneinheiten justiert, noch die Abstände der Lautsprecher von den jeweiligen Rück- und Seitenwänden gleich waren, verschwanden die Alexias schon beim ersten Teststück trotz ihrer recht beachtlichen Physis akustisch völlig: Der Klang entfaltete sich frei im Raum, die Standorte der Schallwandler waren mit geschlossenen Augen nicht mehr zu lokalisieren. Es war auch sofort zu erkennen, dass die Wilsons zu einer guten dreidimensionalen Wiedergabe in der Lage sind, auch wenn die Tiefe der Bühne bei der momentanen Aufstellung noch nicht ganz an das Gewohnte heranreichte.

Hier wird die Neigung und der Abstand des Hochton-Kabinetts zur Mitteltoneinheit eingestellt
Hier wird die Neigung und der Abstand des Hochton-Kabinetts zur Mitteltoneinheit eingestellt

Mansour Mamaghani vergrößerte nach seinen ersten Höreindrücken die Basisbreite zwischen den Lautsprechern, so dass sie der Position der Børresen näher kamen als der der Göbels und sorgte für identische Abstände zu den Seiten sowie eine gleichstarke Einwinkelung, was zu einer luftigeren und tieferen, aber immer noch ein wenig diffusen Raumdarstellung führte. Anschließend maß er dann den Abstand der Lautsprecher und den Bodens zu meinen Ohren, während ich am Hörplatz saß. Die Justage der Mittel- und Hochtoneinheiten auf die in der Tabelle angegebenen Positionen hatte nicht nur eine vor allem in der Tiefe noch überzeugendere Raumdarstellung zu Folge, sondern auch eine deutlich schärfere Fokussierung der Instrumente und Instrumentengruppen. Soweit das nach drei, vier Test Track möglich ist, habe ich den Eindruck, dass die Alexia V auf einem ähnlich hohen Niveau agiert wie die nicht unerheblich kostspieligere Göbel Aeon Fine. Allerdings lassen beide, wie Jahre zuvor auch schon die LumenWhite DiamondLight den – wie ich meine: einzigen – größeren Nachteil meines Hörraums erkennen: eine Senke im Oberbass, die dem Klangbild ein wenig Wärme nimmt. Aber das geht, wie gesagt, allein zu Lasten meines Raums.

Mit dieser Schraube wird die Position des Hochton-Gehäuses gesichert
Mit dieser Schraube wird die Position des Hochton-Gehäuses gesichert

Auf der Suche nach noch ein wenig mehr Tieftonenergie verschieben wir die Alexia V um etwa zehn Zentimeter weiter in Richtung Rückwand. Das bringt einen Tick mehr Wärme ins Klangbild und – was für mich viel erstaunlicher ist – nimmt der Wiedergabe nicht einmal einen Hauch Offenheit und Durchzeichnung. Auch die lebendige Spielfreudigkeit, die schon jetzt als eine der Paradedisziplinen der Wilsons gelten darf, leidet nicht unter der leichten Zurücksetzung. Da ich bisher mit dem Gehörten rundum zufrieden bin, möchte Mansour Mamaghani noch eben die Rollen gegen die Acoustic Diodes austauschen, bevor wir zum Flughafen aufbrechen müssen. Nur leider wurde den Alexias vom vorherigen Nutzer der spezielle flache Wagenheber (Wilson Audio Flat Jack) nicht wieder beigepackt, der den Wechsel der Rollen gegen die speziellen Spikes ungemein erleichtert. Bevor wir die 120-Kilogramm-Boliden ohne mechanische Hilfe auf andere Füße stellen und dabei eine Beschädigung des fein lackierten Gehäuses riskieren, einigen wir uns darauf, dass Mansour Mamaghani mir einen Wagenheber zuschickt. Das hat den Vorteil, dass ich, wenn es mich denn überkommen sollte, noch weiter mit der Aufstellung der rollenden Alexias experimentieren könnte, und den Nachteil, dass ich nur noch kurz in den Genuss der Acoustic Diodes und damit noch mehr Präzision und, wie mir der Vertriebschef versichert, ein bisschen mehr Energie im Tieftonbereich komme.


Die Mittel/Hochtoneinheiten werden vormontiert angeliefert
Die Mittel/Hochtoneinheiten werden vormontiert angeliefert

Aber darauf lasse ich mich gern ein, denn schon jetzt agieren die Alexia V derart überzeugend, dass ich nicht die geringsten Bedenken habe, mich auch bei anstehenden Tests wie etwa dem des JCAT XACT S1 völlig auf sie zu verlassen – selbst wenn ich ohne die Spikes und das letzte bisschen Feintuning noch einige Prozent vom bestmöglichen Ergebnis entfernt bin. Die Alexia V haben sich übrigens in der kurzen Zeit des Kennenlernens nicht nur als verlässliche Arbeitsgeräte qualifiziert. Auch beim abendliche Musikgenuss – diesmal mit einer völlig untypischen Song-Auswahl – machen sie richtig Spaß. Ich weiß nicht mehr genau wie, aber irgendwie bin ich bei der Jubiläumsausgabe des Stones-Albums Get Yer YA-YAs Out gelandet: Die erste Disc, die dem Vinyl-Album entspricht, lässt über die Wilsons keine Wünsche offen, die alten Songs wecken sofort Emotionen und die Füße wippen mit. Auch beim ersten Track der zweiten Disc, dem akustischen „Prodigal Son“ ist Stillsitzen einfach unmöglich: Die Bass Drum stampft satt den Takt, dank der hohen Auflösung sind die Reaktionen des begeisterten Publikums bestens hörbar. Die brodelnde Live-Atmosphäre zieht einen augenblicklich in ihren Bann. Da gönne ich mir dann auch noch das ebenfalls akustische „You Gotta Move“, das nichts von seiner Intensität einbüßt, obwohl es hier anders als auf Sticky Fingers ohne Bass Drum und Background Vocals auskommen muss. Die Alexia V spielen tonal ausgewogen und lassen bei Songs mit akustischen und elektrischen Instrumenten einfach nichts anbrennen. Einfach Klasse!

Noch sind die beiden Einheiten der Alexia nicht zusammengesetzt
Noch sind die beiden Einheiten der Alexia nicht zusammengesetzt

Ich habe natürlich nicht nur zu meiner Freude die Alexia V gehört, sondern auch mit Ihnen gearbeitet, allerdings viel später als gewollt. Denn DHL sah im Mai-Feiertag einen guten Grund, mehrere Tage für den Transport eines Päckchens von Hamburg bis Gröbenzell zu brauchen. Schließlich blieben nach dem Eintreffen des Wagenhebers gerade einmal vier Tage, an deren letzten auch schon die ersten Besucher im Umfeld der High End eine ausschließliche Konzentration auf die Alexia V unmöglich machten.

Dass ich dennoch in Sachen Klang ein gutes Stück weiter kam, habe ich einem hifi-begeisterten Freund zu verdanken, der Wilson-Audio-Fan, -Besitzer und -Kenner ist. Er hatte sich nicht ganz uneigennützig – schließlich kann man nicht alle Tage in einer recht vertrauten Hifi-Kette mit einer Alexia V experimentieren – bereit erklärt, die Wilson mithilfe des Wagenhebers von den Rollen zu befreien. Zuvor hörten wir noch eines seiner Lieblingsteststücke, Carla Bleys „Life Goes On“, und den für mich, wenn es um die Beurteilung der Raumdarstellung geht, nahezu unverzichtbaren ersten Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15. Wir waren uns schnell einig, dass die Wilsons in Sachen Tonalität, Schnelligkeit, Dynamik und Spielfluss keine Wünsche offenließen, wir von der mit ein wenig Zubehör fast doppelt so teuren Børresen aber bei Steve Swallows Bassgitarre mit noch etwas mehr Druck und bei den Duisburger Philharmonikern mit einer minimal weiter in die Tiefe reichenden Bühnenillusion verwöhnt worden waren.

Mansour Mamaghani macht der Aufbau der Alexia V im Hörraum des Autors sichtlich Spaß
Mansour Mamaghani macht der Aufbau der Alexia V im Hörraum des Autors sichtlich Spaß


Ich muss gestehen, dass ich in puncto Raumdarstellung – wie auch in allen anderen Disziplinen – rundum zufrieden mit dem Leistungen der Alexia V leben könnte und es mich nicht im mindesten irritiert, wenn für eine deutlich höhere Investition noch ein Hauch mehr geht – eher im Gegenteil: Es ist beinahe erschreckend, wie nahe die Wilsons den 05 SSE kommen. Bleibt aber noch ein Punkt, an dem wir beide noch Verbesserungspotential sehen: der Integration der Alexia in meinen bass-fressenden Raum. Kurz entschlossen rollten wir die Alexias noch rund 15 Zentimeter in Richtung Rückwand, was sie erfreulicherweise mit einem noch etwas solideren Bassfundament quittierten. Zu unserer beider Überraschung löste sich auch in dieser Position der Klang völlig von den Boxen und die Raumillusion blieb ebenso glaubhaft wie bei der freieren Aufstellung zuvor. Die Abstrahlcharakteristik der Alexia V erlaubt einem viel mehr Freiheiten, als man es von anderen Lautsprechern her gewohnt ist, und gibt ihrem Besitzer so die Möglichkeit, sie flexibler in den Raum zu integrieren, um das klangliche Ergebnis zu optimieren: sehr beeindruckend.

Der Wilson Audio Flat Jack erleichtert den Aufbau enorm
Der Wilson Audio Flat Jack erleichtert den Aufbau enorm

Auf der jetzt gefundenen Position spielt die Alexia V so gut, dass wir beschließen, nun mit weiteren Experimenten erst einmal aufzuhören und die Rollen gegen die Acoustic Diodes zu tauschen, wobei mir nur die Aufgabe zukommt, die Boxen zu sichern, während sie mit dem Wagenheber angehoben werden. Das klappt so perfekt, dass nach dem Wechsel der Rollen gegen die Spikes die Positionen der Wilson nicht einmal ein wenig korrigiert werden müssen. Wenn man in der glücklichen Lage ist, sich eine Alexia V leisten zu können, sollte man unbedingt den Wilson Audio Flat Jack mitbestellen: Er erleichtert den Aufbau ungemein. Die Acoustic Diodes bringen, wie von Mansour Mamaghani angekündigt, mehr Präzision und auch noch einen Hauch mehr Druck im Tieftonbereich. Apropos Position: Mein Wilson-erfahrener Freund gibt sich immer noch nicht zufrieden und führt exakt den ausführlichen Aufbauempfehlungen des Herstellers folgend noch weitere Experimente durch. Zum Beispiel bewegt er sich sprechend neben der Box von der Rückwand in den Raum und achtet dabei auf Veränderungen bei der Wahrnehmung seiner Stimme. Das Ergebnis: Er empfiehlt, die Alexia noch um gerade einmal zwei Zentimeter weiter in Richtung Hörplatz zu rücken. Und wirklich: Die Raumdarstellung gewinnt noch einen Hauch mehr Tiefe, und die Fokussierung der Instrumente gelingt noch präziser. Auf eine ebenso kleinschrittige Optimierung des Seitenabstandes müssen wir verzichten, da wir momentan keinen Zugriff auf das von Wilson Audio dafür empfohlene Teststück haben und der enge Zeitplan kein weiteres Treffen erlaubt, auch wenn der Wilson-Kenner fest davon überzeugt ist, dass hier noch das ein oder andere Prozent Wohlklang herauszukitzeln wäre. Seine Akribie, seine Sachkenntnis und seine Freude am Experimentieren haben mich spontan dazu bewogen zu versuchen, ihn als neuen Autor für Hifistatement zu gewinnen. Wir werden sehen…

Die Kiste mit den Mittel/Hochtönern wird verschraubt
Die Kiste mit den Mittel/Hochtönern wird verschraubt

Am nächsten Tag höre ich dann nach einem Durchgang mit allen einschlägigen Test-Tracks, die aber die oben beschriebenen Eindrücke nur bestätigen, „Roland Alphonso“ von Don Cherry und Ed Blackwells Album El Corazón, ein sehr gelungenes Duett von teils Melodie-verliebter, teil perkussiv gespielter Melodica und einem dynamischen, knalligen Schlagzeug in einem mittelgroßen virtuellen Raum. Die Offenheit des Klangbilds, die Transienten und Klangfarben machen den Track zu einem Hochgenuss. Das übernächste Stück, „Street Dancing“ fasziniert mit einer extrem tiefen Trommel, ebenso voluminös wie definiert. Allerdings würde man ein solch gewaltig tönendes Instrument eher in einem Symphonieorchester als als Teil eines Drum Sets erwarten. Dessen übrige Bestandteile agieren sehr lebendig über den tieffrequenten Druckwellen: Hier sind die Wilsons wirklich in ihrem Element. Das ist auch beim heftig angeschlagenen Flügel auf „Short Stuff - El Corazón - Rhythm for Runner“ nicht anders. Es macht einfach Spaß, der nuancierten Dynamik der Anschläge zu folgen. Aber auch, wenn sich die strahlende Trompete über das Schlagzeug erhebt, kann man sich der Faszination dieses Stücks nicht entziehen: sehr ansprechend!


Die Kiste mit einem Tieftonmodul wird abtransportiert
Die Kiste mit einem Tieftonmodul wird abtransportiert

Aber die Alexia brilliert nicht nur, wenn sich dynamisch was rührt: Auf der „Der Wundersame Weg“ von Hajo Weber und Ulrich Ingenbolds Album Winterreise ist es der tolle imaginärer Raum für die Gitarre plus Flöte oder zweite Gitarre, der bei der detailreichen, schnellen, offenen und differenzierten Wiedergabe begeistert. „Zweifel“ kommt ungemein atmosphärisch, sehr dicht und intensiv rüber. Der leise, zurückhaltende Track beweist, dass die Wilsons nicht nur bei Songs voller Drive gefallen: Sie können auch Zwischentöne. Bisher habe ich versäumt, darauf hinzuweisen, dass es den Alexia bei symmetrischer Aufstellung im Raum auffallend gut gelingt, beide Hörplätze adäquat zu beschallen – und das schafft nun wirklich nicht jeder High-End-Lautsprecher. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass ich am folgenden Tag meine Besucher, einen Hersteller hochwertiger Elektronik aus Hong Kong und seinen deutschen Vertrieb, dynamisch – und musikalisch – ausgesprochen anspruchsvoller Kost aussetze: Auszügen aus dem zweiten und vierten Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr. 11. Die Alexia V behalten selbst im furiosen Fortissimo die Übersicht und lassen keinerlei Kompression erkennen: Felsen in der Brandung!

STATEMENT

Die Wilson Audio Alexia V sind bis ins letzte Detail durchdacht und hervorragend verarbeitet. Ihr ausgeklügeltes Justage-System erlaubt auch in schwierigen Räumen eine gute Integration und eine sehr fokussierte, weit ausladende Raumdarstellung. Die Alexia vermitteln jede Menge Spielfreude, agieren rhythmisch mitreißend und lassen besonders in Sachen Dynamik keine Wünsche offen. Ein Lautsprecher-Monument!

PS: Ich bin mir sehr sicher, dass nicht weitere 21 Jahre vergehen werden, bis wieder eine Wilson Audio im Hörraum eines Autors von hifistatement stehen wird.

Gehört mit
Laufwerk Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG 12JT, Thales Symplicity II
Tonabnehmer DS Audio W3, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym), DS Audio DS-W3
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil
Streamer Auralic Aries G2.2, JCAT XACT S1
Up-Sampler Chord Electronics M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe Audio Exklusiv R7, WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75, Ortofon TSW-5000 Silver
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 und -EXT-Reference
Herstellerangaben
Wilson Audio Alexia V
Gehäusetyp Tieftöner rückwärtige Öffnung
Gehäuse Typ Mitteltöner hinten belüftet
Gehäusetyp Hochtöner geschlossen
Tieftöner 1 x 8-Zoll (20,32cm), Papierzellstoff; 1 x 10 Zoll (25,4cm), Papierzellstoff
Mitteltöner 1 x 7 Zoll (17,78cm),, Papierzellstoff-Verbundstoff
Hochtöner 1 x 1 Zoll (2,54cm), dotiertes Seidengewebe
Empfindlichkeit 90dB @1W @1m @1kHz
Nennimpedanz 4 Ohm / mindestens 2,59 Ohm bei 84Hz
Mindest-Verstärkerleistung 20W pro Kanal
Frequenzgang 19Hz - 33 kHz (±3dB, mittlere Raumantwort [RAR])
Gesamtabmessungen Höhe 129,42cm ohne Spikes; Breite 40,01cm; Tiefe 61,41cm
Systemgewicht pro Kanal 120,20kg
Ungefähres Versandgewicht 360,61kg
Preis ab 92.000 Euro

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-05-21_wilson
  • Social Introtext Auch wenn ich mich nun schon seit über 30 Jahren hauptberuflich in der Branche tummele, habe ich – von einem einzigen Test Anfang 2003 abgesehen – keine Erfahrungen mit den Schallwandlern eines der renommiertesten Herstellern überhaupt sammeln können: den Lautsprechern von Wilson Audio. Endlich steht die Alexia V in meinem Hörraum.
Montag, 20 Mai 2024 00:13

Luphonic im Vertrieb von IDC Klaassen

Der deutsche Plattenspieler-Hersteller Luphonic, den wir bei den Süddeutschen Hifi-Tagen entdeckten und ihnen kurz vorstellten, kooperiert bei der Vermarktung seiner Produkte in Deutschland und Österreich ab sofort mit IDC Klaassen.

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Der ebenso bekannte wie erfolgreiche Vertrieb beschreibt in seiner Pressemeldung den Beginn der Zusammenarbeit auf ausgesprochen sympathische Art: „Kennt ihr das auch? Ein optisch genial designtes Produkt erregt eure Aufmerksamkeit. Dann stellt ihr fest, dass nicht nur die Optik einzigartig, sondern auch die Technik und das klangliche Ergebnis allerhöchstes Niveau ist? Ein lautes „Woow“ sich dann schließlich breit macht, wenn man dann von der absolut fairen Preisgestaltung erfährt? Last but not least auch noch der menschliche Faktor überzeugt?

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Genau das ist IDC Klaassen bei LUPHONIC, einem deutschen Hersteller aus Linden so ergangen. LUPHONIC ist ein junges deutsches Unternehmen, entwickelt und fertigt in Eigenregie hochwertige, ästhetisch höchst ansprechende Laufwerke und Tonarme. Inhaber Thomas Luh und das IDC-Klaassen-Team haben sich auf Anhieb so gut verstanden, dass es nur noch wenige Worte brauchte, um die unmittelbare Zusammenarbeit zu vereinbaren. IDC Klaassen ist per sofort für den Vertrieb von LUPHONIC-Produkten in Deutschland und Österreich verantwortlich. Wir freuen uns gemeinsam auf eine erfolgreiche Zukunft.“

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Im Jahre 2020 startet Thomas Luh mit seiner Unternehmung. Angetrieben von der Idee, klanglich hervorragende Geräte mit ansprechendem Styling und technisch ausgefeiltem Design zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten, ist die Unternehmung heute fester Bestandteil analoger Klangkultur. Von Beginn an ist das Ziel gewesen, eigene Ideen und Konzepte zu realisieren und dem Markt neue Geräte mit attraktivem Preis-Leistungsverhältnis anzubieten. Dazu gehört auch die eigene Entwicklung und Fertigung in Deutschland. Mit langlebigen und formschönen Plattenspielern, die dem Besitzer viele Jahre haptische, optische und vor allem klangliche Freude bereiten sollen, wächst das Unternehmen konstant.

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Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail info@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

Weitere Informationen

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Das Veröffentlichungsdatum des neuen Mandoki Soulmates Albums fiel passend zusammen mit dem Freitag dieser High End. Leslie Mandoki war zum Album-Release gemeinsam mit John Helliwell und Tony Carey angereist. Es war sehr schön zu sehen, wie geerdet die drei waren und teilweise neugierig über die Messe geschlendert sind.

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Das Album A Memory Of Our Future wurde komplett analog produziert. Dirk Sommer, der sich ebenfalls auf analoge Produktionen versteht, konnte ein Interview mit Leslie führen, das Ihnen sicherlich mehr Hintergründe zur Entstehung des Albums liefern wird. Bei der Pressekonferenz zum Album-Release war Musik natürlich das Hauptthema, aber auch wie wichtig Miteinander ist. So gewann man den Eindruck, dass auf der Bühne nicht nur Mitmusiker, sondern Freunde saßen. In einer krisengeprägten Zeit, für die stellvertretend der schwarze Schwan auf dem Albumcover steht, ist aufeinander zugehen, Miteinander, Verständnis und Freundschaft eine der Kernbotschaften Mandokis, auch unabhängig von den Albumtexten und seinen Soulmates. Für mich waren die Ausführungen über den jeweiligen musikalischen Zugang der Künstler besonders spannend. John beispielsweise berichtete, dass er beim Ausprobieren verschiedener Melodielinien auf dem Saxophon meist überhaupt nicht an Noten oder harmonische Zusammenhänge denkt, sondern einfach spielt, was er fühlt. Dies spiegelt sich oft auch bei Aufnahmen wider. Denn meist, so sagt er, sei der erste Take der magischste. Im analogen Aufnahmeprozess hat es Leslie Mandoki das Produzieren sicher vereinfacht. Tony teilt Johns Ansicht. Auch er hält die ersten Ideen oft für die besten. Für ihn war das Singen eine Herzensangelegenheit auf dem Album. Hammond sei leicht, doch an seinem Gesang habe er richtig hart gearbeitet.

 

Später am Nachmittag, fanden sich die drei zu einer Hörsession bei Audio Reference ein. Hier wurde nochmals deutlich, dass alle drei auf dem Boden geblieben sind. Bevor sie überhaupt ihre Platte hören wollten, waren sie viel interessierter an den Erläuterungen Dan D’Agostinos zu seinem Elektronikkunstwerk. Tony hatten es die Wilson Chronosonic XVX besonders angetan. Neben mehreren Produktpremieren folgte noch eine Albumpremiere bei Audio Reference. Die Impex Records Gründerin war wieder für die Messe angereist, diesmal gemeinsam mit Nick, dem Sohn von Stan Getz, der in einer emotionalen Erzählung die Entstehungsgeschichte des legendären Getz/Gilberto Albums umriss. Impex hat dieses Album, von den analogen Originalbändern gemeinsam mit Bernie Grundman im 1Step-Prozess gefertigt, in einer auf 7.500 Exemplare limitierten Fassung neu herausgebracht. Ebenfalls in Neuauflage feierte die Wilson WATT/Puppy Premiere. Ein echter D’Agostino war noch nie so „günstig“ wie der vollintegrierte Verstärker Pendulum, der im vierten Quartal erhältlich sein und 19.000 Euro kosten soll. Der Einstieg in das Meridian-Sortiment fällt mit etwa 2.300 Euro für den All-In-One-Streaming-Lautsprecher Ellipse deutlich geringer aus. In der Vorführung entpuppte sich die kleine Ellipse als der beeindruckendste Soundbar-ähnliche Lautsprecher, den ich je gehört habe. Die Meridian-Ingenieure haben es tatsächlich geschafft, dem Ellipse-Lautsprecher eine Stereobühne einzuhauchen, die auf beiden Seiten um ein Vielfaches seiner Größe weiter war. Auch für eine Elevation von Stimmen über die eigentliche Standposition des Lautsprechers wurde mittels DSP-Tricks gesorgt. Diesen Effekt fand ich persönlich weniger spektakulär als die erzeugte Stereobreite. Diese und andere DSP-Tricksereien können nach Geschmack in ihrer Intensität in der Meridian-Remote-App angepasst werden. Wenn alles so funktioniert wie bisher, wird dann auch Roon anzeigen können, welche Effekte aktiviert sind. Man merkt: Der für die großen Modelle von Meridian geltende Perfektionismus gilt auch im Kleinen.

 

Bei Lyravox wurde dieses Jahr gemeinsam mit acoustical systems und CH Precision das ganz große Besteck aufgefahren. Karlemagne Monolith dürfte weltweit einer der größten, wenn nicht sogar der größte Kunststeinlautsprecher sein. Sein Vierwegesystem besteht aus dem Besten, was der Markt an Treibern zu bieten hat und verfügt über ein besonderes Feature. Während die wuchtigen Basstreiber auf der Rückseite bereits mit Amps versehen sind, kann der glückliche Besitzer die Keramiktiefmittel-, -mittel- und Diamanthochtöner auf der Front mit Endstufen seiner Wahl betreiben. Das gesamte Lautsprecher System wird von der externen Karlemagne-Weiche kontrolliert und dort wird auch D/A-gewandelt, bevor das Signal an die Endstufen weiterverteilt wird. Es wurde abwechselnd von Lyravox eigenem Server oder acoustical systems The Astellar Plattenspieler mit TITAN G.C. Grande Complication Reference Tonarm und Palladium XO Boron MC Tonabnehmer vorgeführt. Die Signalverkabelung stammte von Audioquest, die Netzfilter und -kabel von Puritan. Ein System der Extraklasse.

 

Die Kette bei WOD Audio gehörte preislich zu den gemäßigteren Kalibern der Show, klanglich spielte sie aber trotzdem ganz oben mit. Ein Weiss Relius DAC (23.000 Euro) musizierte mit einem bergmann Galder an einer Ypsilon VPS-100mk2 Phono-Vorstufe (20.000 Euro) um die Wette. Die ebenfalls mit Ypsilon-Elektronik betriebenen Lautsprecher Siena Serie 2 stammen aus Florenz von der Firma Rosso Fiorentino. Der Firmengründer und Entwickler Francesco Rubenni zeigt mir stolz die neue arno 40, die als erster Lautsprecher der Firma eigene Chassis beherbergt. Für 12.000 Euro bekommt man mit der arno 40 ein hochelegantes Finish geboten, für das nach Wunsch verschiedene Materialien kombiniert werden können. Der Lautsprecher ist ein Zweieinhalb-Wege-System, mit einer zehn Millimeter Alufront. Der Rest des Gehäuses besteht aus einem MDF-Spezialgummi-Alu-Sandwich. Die in der Frequenzweiche verwendeten Spulen werden bei Rosso Fiorentino prinzipiell selbst gewickelt. Insgesamt wird für den aufgerufenen Preis ein beindruckender Aufwand betrieben.

 

Das ifi-Museum in einer der Messehallen bekommt von mir den Preis für die kreativste Standgestaltung verliehen. Ein kleiner gedruckter Museumsführer leitete die Besucher durch die Produktgeschichte des Unternehmens. Zwischen den historischen Exponaten wurden neue Produkte detailverliebt in Szene gesetzt. Der neue ZEN DAC 3 wird 230 Euro, der ZEN Phono 3 300 Euro kosten. Der goldene Diablo 2 ist nicht verkäuflich und wird als Präsent an Vertriebe übergeben. Eine Verstärkerschaltung für xMEMS-In-Ear-Treiber, auf deren Durchbruch ich seit einer sehr frühen Beschäftigung mit der Technologie warte, ist im Diablo 2 fest integriert.

 


Raidhos Sales & Marketing Direktor Morten Kim Nielsen erläuterte den interessierten Zuhörern Einzelheiten zum komplett in Eigenfertigung durchgeführten Treiberbau. Bei seinem Besuch in Raidhos Fertigung im letzten Jahr hat Dirk Sommer die Schritte bereits für sie dokumentiert. Auf der Messe war die gewaltige Raidho TD6 für 230.000 Euro zu hören. Der vergleichsweise winzig erscheinende Standlautsprecher X2.6 für 21.000 Euro verfügte über erstaunlich viele Tugenden der großen TD6. In Sachen Souveränität und Schub ist Membranfläche nach wie vor durch nichts zu ersetzen, aber in Raum-, Detailauflösung, ja sogar Durchzeichnung des Bassbereichs waren beide Lautsprecher näher beieinander als ihre Größe vermuten ließe. Dank der Keramikbeschichtung des Tiefmitteltöners der X2.6 wird sein Aufbrechpunkt in unkontrollierte Resonanzen weit nach oben verschoben. Der Treiber wird dadurch in einem breiteren Frequenzbereich nutzbar und kann reduzierter beschaltet werden. Für die Frequenzweiche ist das ein echter Vorteil, denn jedes nicht benötigte Bauteil ist ein ideales Bauteil.

 

AudioNEXT hat mit Eversolo einen neuen spannenden Hersteller im Vertriebsportfolio. Im Hörraum spielte eine der wenigen Soundsclever-Anlagen dieser Messe. Der Eversolo Streaming-DAC DMP-A6 Master Edition (1.299 Euro), eversolo AMP-F2 Endstufe (799 Euro), Epos ES-7N Lautsprecher (die kleinen im Regal, Paar 1.999 Euro), Portento Audio Performer Speaker Cable (549 Euro) und XLR-Kabel gleicher Serie (275 Euro) summieren sich zu exakt 4.921 Euro. Der Streamer bietet Raffinessen wie einen integrierten vollparametrischen Equalizer – eine Funktion, nach der ich mich bei vielen anderen Geräten schon oft gesehnt habe. Nach dem mächtigen Lotoo Mjölnir, für den es jetzt auch einen hochauflösenden Streaming-Adapter fürs Smartphone gibt, wartet Lotoo mit etwas ganz Kleinem auf. Der Lotoo PAW D2 ist ein, wie ich finde, hochattraktiver Miniaturwandler für den Schreibtisch.

 

Röhrenspezialist Cayin präsentierte mit dem Pearl-Dreigestirn bestehend aus DAC (14.000 Euro), Transport (15.000 Euro) und Vollverstärker (22.000 Euro) ein Referenzsetup. Der Vollverstärker ist doppelt mono ausgeführt und verfügt über eine prozessorgesteuerte Laustärkeregelung. Der auf einer KT170-Röhre basierende Kopfhörerverstärker U-170HA soll etwa 7.500 Euro kosten und leistet 30 Watt single-ended.

 

Bei der Premiere der X-Serie vor wenigen Jahren war ich bereits aus dem Häuschen, aber dass die Audio Group Denmark nochmals eine erschwinglichere Serie nachlegt, hätte ich nicht gedacht. Der Standlautsprecher Axxess L3 kostet 5.000 Euro, der kleine L1 2.500 Euro. Für 800 Euro bekommt den Axxess Power Distributor. Für weitere 5.000 Euro ist man mit dem Streamer/DAC/Amp Forté 1 voll im HiFi-Rennen. Im Portfolio der Lautsprecher-Hauptmarke Børresen gab es ebenfalls Neuigkeiten. Die neue C-Serie mit ihrem geschwungenen Gehäuse in weißem Klavierlack mit Carbonelementen ist ein echter Hingucker. Der C1 samt Ständern und Darkz-Resonanz-Absorbern kostet 15.000 Euro, der Standlautsprecher C3 33.000 Euro. Damit nicht genug, auch die T5 aus der neuen T-Serie für 200.000+ Euro wurde präsentiert.

 

Auralic, neuerdings bei 3H im Vertrieb, präsentierte ihre bisher erschwinglichste Linie. Der Vega S1 Streaming DAC soll 2.000 Euro kosten. Er ist dennoch aufwendig konstruiert und verfügt über eine Resistor-Ladder-Lautstärkeregelung. Auf Wunsch kann die Streaming-Funktion komplett abgeschaltet werden, damit der DAC so ungestört wie möglich arbeiten kann. Eine Dirac-Raumanpassung kann integriert werden. Alles in allem ein schwer zu toppendes Paket. Für alle, die noch mehr wollen, steht der reine Streamer Aries S1 für ebenfalls 2.000 Euro in den Startlöchern. Genau genommen, kann der Vega S1 bereits alles, was der Aries auch kann. Aber dennoch soll der Vega noch einmal besser klingen, wenn man nicht den internen Streamer nutzt, sondern diese Aufgabe dem Aries überlässt. Als weiteres Update ist ein Netzteil für 1.000 Euro erhältlich, das mit beiden Geräten (jedoch nicht gleichzeitig) kompatibel ist. Nebenan bei Melco gab es ein ungewöhnliches SFP-Modul-Kabel zu bewundern. Direkter geht es nicht. Das C1-D20 SFP+ verzichtet vollkommen auf sämtliche Signalfilterung und stellt die puristischste Kupfer-Verbindung zwischen Netzwerkkomponenten her. Sind die Komponenten auf entsprechend hohem Niveau, kann dieses Kabel alles sein, was man braucht. Es ist nur in 2 Metern Länge erhältlich. Mir wurde noch ein Tipp zum D100-Ripp-Laufwerk mitgegeben. Ist es an einem Melco-Server angeschlossen, fungiert der Runter-Knopf des jeweiligen Servers ebenfalls als Eject-Knopf.

 

Da ich selbst mit einem kleinen Hörraum lebe, hat mich die ultrakleine Vor-Endstufen Kombi Suzi von Chord extrem angesprochen. Der Amp Suzi kann entweder mit der Vorstufe Suzi Pre oder einem Hugo 2 zusammengesteckt und betrieben werden. Stattet man den Hugo dann noch mit einem 2go aus, kann man direkt von seinen SD-Kartenslots aus eigene Musik spielen oder über sein WLAN-Modul streamen. In meiner reduzierten Anlage könnte ich mir den Suzi Pre auch unheimlich gut als Vorstufe an meinem eigenen Amp vorstellen. Das ist richtig cooles, modernes HiFi! Ob Suzi (3.000 Euro) und Suzi Pre (2.000 Euro) den an ihrer Größe gemessenen doch recht hohen Preis mit einer umso überzeugenderen Leistung aufwiegen, wovon ich bei Chord prinzipiell ausgehe, möchte ich gerne sobald wie möglich in einem Test feststellen. Außerdem machte Chord neugierig auf den Dave-M-Scaler.

 


Im Raum von Advanced Paris sprang mir das unheimlich geschmackvolle retro-futuristische Design der Bellame-Lautsprecher noch vor der schmucken Advanced Paris Elektronik ins Auge. Das kommt nicht von ungefähr, denn Nicolas Hervet ist Möbelbauer aus einer langen Familientradition und Design ist seine Leidenschaft. Mit Bellame schafft er Lautsprecher, die nahtlos in das Design-Portfolio von Hervet integriert sind. Sie werden unter dem Begriff „Hommage“ zusammengefasst, da jede Reihe einem anderen Künstler gewidmet sein wird. Die Widmung der ersten drei Modelle, von denen auf der High End das kleinste (12.000 Euro) und mittlere (48.000 Euro) Modell zu sehen war, gilt Daft Punk. Da Nicolas Hervets Cousin Cédric, mit dem er gemeinsam die Design-Manufaktur Hervet führt, seit vielen Jahren der Creative Director der Band ist, liegt diese Widmung nahe. Als Lautsprecherspezialist ist Oliver Visan von Davis mit an Bord und liefert die Chassis. Das Ergebnis sind in bester Davis-Manier musizierende Designstücke. Die drei Modelle der Serie sind jeweils auf 100 Exemplare limitiert.

 

Mit Loewe traut sich ein deutsches Traditionsunternehmen in den HiFi-Markt. Das halte ich für einen eher ungewöhnlichen und mutigen Schritt, denn einerseits ist der Mainstream bereits von einigen wenigen Platzhirschen besetzt und andererseits sucht der Kenner eher bei ausgeschriebenen Spezialisten nach dem Produkt seiner Wahl. Der Standlautsprecher soll etwa 10.000 Euro und der Regallautsprecher 4.500 Euro kosten. Die Präsentation war insgesamt allerdings sehr überzeugend und das Label Loewe steht hier tatsächlich für hohen Hörgenuss. Welches der drei potentiellen Frontdesigns (glatt, geometrisch oder organisch geriffelt) am besten ankommt, wurde auf der Messe abgefragt.

 

Die Neuauflage der Quad 303 End- und Quad 33 Vorstufe für jeweils um die 1.200 Euro dürfte einige Fans in helle Aufregung versetzen. Die in der Hauptkette spielenden Artera Monos und Pre waren kürzlich bei Redaktionskollege Klaus Schrätz zum Test zu Gast. Der neue Elektrostat ESL-2912X wird etwa 18.000 kosten und sich damit als Topmodell hinter ESL-2912 (13.000 Euro) und ESL-2812 (11.000 Euro) einreihen. Die Elektronik von Soulnote, die ebenso wie Quad von IAD vertrieben wird, an YG Acoustics Sonja 3.2 gehörte für mich zu den besten Vorführungen der Messe.

 

Die Wiener Lautsprecher Manufaktur zeichnet sich nicht nur durch aufwendige, handwerklich kunstvoll umgesetzte und absolut hinreißend spielende Lautsprecher aus, sondern lebt meiner Meinung nach auch ungemein von der ausgeglichenen und sympathischen Natur des Geschäftsführers Dr. Andreas Steiner. Die kleinen Regallautsprecher Ellington verfügen über eine aufwendige innere Schallführung und einen Konustreiber als Hochtöner. Sie kosten 18.000 Euro. Das große Modell ist nach Kundenwunsch entstanden. Das Gehäuse sollte aus brüniertem Stahl sein. Um die Kirschholzeinlage einzubringen, musste zunächst eine Schicht aus weicherem Holz zwischengebettet werden. Für das Carbon-Horn machte man sich extra auf die Suche nach einem Betrieb, der in der gewünschten Qualität fertigen kann. Das Erfüllen von Kundenwünschen ist eine Spezialität der Wiener Lautsprecher Manufaktur und eine Herzensangelegenheit für Andreas. Sich in Projekten mit Herzblut ausleben zu können, schätzt er als hohes Gut.

 

Als ich 2022 über die Pressekonferenz des japanischen Kopfhörerherstellers Final berichtete, hätte ich nie gedacht, dass das Team um den Chefentwickler Kimio Hamasaki ernst macht. Aber sie arbeiten tatsächlich auf höchst beeindruckende Art und Weise daran, dem Kunden eine individuelle klangliche Anpassung von In-Ears an den eigenen „akustischen Fingerabdruck“ anzubieten. Wenn Sie sich mit Kopfhörern und spatial audio beschäftigen, sagt ihnen HRTF (Head-Related Transfer Function) sicher etwas: Die individuelle Form des Kopfes, Oberkörpers und der Ohren beeinflusst maßgeblich unser räumliches Hören. Eine Simulation dieser hochkomplexen Zusammenhänge per Software wird von vielen Herstellern dazu genutzt, per Kopfhörer einen Klangeindruck zu erzeugen, der einen möglichst echt wirkenden Raumeindruck nachahmt. Je näher die der Berechnung zugrunde liegenden Parameter der eigenen Physiologie kommen, desto besser funktioniert dieser Effekt. Da nahezu das gesamte heute erhältliche Musikmaterial in Stereo vorliegt, ist man bei Final nicht auf virtuellen, künstlich aus einer Stereoquelle erzeugten Raumklang aus, sondern Timbre. Denn die Wahrnehmung von Klangfarben ist ebenfalls abhängig von unserer individuellen Rumpf-, Kopf-, und Ohrform. Tragen wir Kopfhörer oder In-Ears, kann das Gehörte also nie unserer natürlichen Klangfarben-Wahrnehmung entsprechen. Deshalb arbeitet Final an einer Timbre Physical Personalisation. Dafür wird ein sogenannter Acoustic Avatar erstellt, also ein 3D-Scan des Oberkörpers und der Ohren. Ersteres ermöglicht eine spezielle Software auf einem iPhone, letzteres ist bisher nur mit einem teuren Spezialscanner genau genug möglich. Dieser Avatar wird dann in eine virtuelle akustische Umgebung platziert, um genaustens zur Feststellung der benötigten Parameter für die Erstellung eines individuellen Filters vermessen zu werden, ohne dass der Proband sich selbst dem langwierigen und strapaziösen Prozess aussetzen muss. Auf der High End präsentierte Final den aktuellen Stand der Forschung. Global Sales & Marketing Manager Satoshi Yamamoto fertigte von mir einen Acoustic Avatar an. An einem weiteren Termin wird er mit mir per Zoom-Session eine Analyse meines Hörempfindens durchführen, um die Parameter weiter verfeinern zu können. Am Ende des Prozesses werde ich die Möglichkeit haben, ein Paar ZE8000 In-Ears mit meinem persönlichen „akustischen timbrespezifischen Fingerabdruck“ hören zu können. Noch dient der Prozess hauptsächlich der Forschung und Entwicklung. Final möchte ihn aber so weit verfeinern und vereinfachen, dass er jedem Kunden angeboten werden kann. Wie das am Ende genau funktionieren wird, muss sich zeigen. Aber wahrscheinlich wird es möglich sein, den gesamten Prozess in eine Smartphone-App zu verpacken. Die Messung meines Oberkörpers wurde wie erwähnt ohnehin jetzt schon mit einem iPhone durchgeführt. Mit welchem Aufwand und welcher Hingabe an diesem Thema geforscht wird, um dem Kunden ein perfektes und vor allem individuelles Hörerlebnis zu bieten, hat mich zutiefst beeindruckt. Natürlich werde ich Ihnen berichten, sobald der Prozess abgeschlossen ist und ich einen Höreindruck gewinnen konnte. In der Zwischenzeit können Sie ja dem neuen ZE8000 MK2 Bluetooth-In-Ear (330 Euro) lauschen, der auch jetzt schon von Finals Entwicklergeist profitiert. Außerdem präsentierte Final ein Baumuster und einen betriebsfähigen Prototypen des Ende des Jahres erscheinenden X8000, der an MSBs Premier-Kette beeindruckend klang und um die 5.000 Euro kosten wird.

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/24-05-17_highend
  • Social Introtext Das Veröffentlichungsdatum des neuen Mandoki Soulmates Albums fiel passend zusammen mit dem Freitag dieser High End. Leslie Mandoki war zum Album-Release gemeinsam mit John Helliwell und Tony Carey angereist. Es war sehr schön zu sehen, wie geerdet die drei waren und teilweise neugierig über die Messe geschlendert sind.

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