Cayin erweiterte kürzlich seine Vollverstärker-Palette um ein sehr besonderes Modell. Der CS-805A nutzt die wohl berühmteste aller Leistungsröhren, die legendäre 300B, in der Treiberstufe und umgeht so ihre Schwäche. Denn die 2 x 50 Watt werden aus einem Paar 805A generiert. Ist dies ein musikalisch überzeugender Weg?
Manchmal kann es von Vorteil sein, nicht zu den Ersten zu gehören. Ich hatte dieses Glück. Obwohl mir bekannt war, dass Cayin einen weiteren Vollverstärker mit deutlich mehr Leistung als den ähnlich konzipierten CS-845A auf den Markt bringt, in dem eine 300B nicht als Leistungsröhre sondern als Treiber fungiert, rief ich den deutschen Importeur und Cayin-Namensgeber Thomas Deyerling erst im November an. Er hatte nur noch ein Exemplar zur Verfügung und benötigte dieses für Vorführungen bei seinen Händlern. Dafür hatte ich als ehemaliger Vertriebsmann natürlich viel Verständnis, und wir planten eine Lieferung des CS-805A für den Februar. Und das war gut so. Denn die ersten Exemplare, von denen einige an die schnelleren Kollegen der Fachpresse gingen, besaßen einen Serienfehler, der Leistungsminderung und gleichzeitig hohe Verzerrungen mit sich brachte. So was sollte nicht, kann aber mal passieren und ist inzwischen längst abgestellt. Die Printmedien mit den entsprechenden negativen Testergebnissen landeten aber leider bei ihren Lesern – schade. Ich bekam also einen CS-805A so, wie er sein sollte.
Bei der Bestellung hatte ich, euphorisiert von diesem spannenden technischen Konzept, völlig unbeachtet gelassen, dass der Verstärker schon ohne Verpackung stattliche 38 Kilogramm wiegt. Die mussten von der Palette, die der freundliche Spediteur gegen ein angemessenes Trinkgeld zusammen mit mir ins Erdgeschoss gewuchtet hatte, nun zum Hören in die erste Etage. Das macht ein betagter Audiophiler nicht mal so eben nebenbei – aber es gelang, und der Cayin durfte sich erst einmal für einen Tag akklimatisieren ohne an den Strom angeschlossen zu sein. Das wurde er tags darauf, und zwar ohne jegliche Filterung, um dadurch mögliche Limitierungen zu vermeiden.
Das Konzept, eine wohlklingende 300B als Treiberröhre einzusetzen, wandte Cayin bereits vor einigen Jahren beim CS-845A an, der seine 2 x 24 Watt aus einem Paar 845A Leistungsröhren entwickelt, die ihm seinen Namen gaben. Analog dazu taufen nun zwei 805A, die doppelt so viel Leistung an den wahlweise nutzbaren Vier- oder Acht-Ohm-Ausgängen der mächtigen Ausgangstransformatoren zur Verfügung stellen, den neuen CS-805A. Diese Leistungsröhre ist eine speziell für die Hifi-Anwendung veränderte 805. Bei der 805A wird die Anode über Pin 3 beheizt statt über eine Anodenkappe wie bei der 805 Senderöhre. Die erste Stufe des Röhrentrios besetzt ein Paar 6SN7 Doppeltrioden zur Spannungverstärkung. Alle Röhren tragen den Cayin-Schriftzug. Die 300B mit ihrem geschätzten Klangcharakter liefert, das ist bekannt, als Leistungsröhre nur wenige Watt. Als Treiberröhre für die 805A soll sie ihre bemerkenswerte Musikalität mit ins Spiel bringen.
Den Abschluss des Single-Ended-Class A-Konzepts bilden aufwändige EI-Ausgangstransformatoren. Die sind in ihren Gehäusen mit Quarzsand und Epoxydharz vergossen und so zur mechanischen Stille verdammt. Die große Dimensionierung der Ausgangstrafos dient dem Zweck, auf gar keinen Fall in die Sättigung zu geraten. Cayin hat ja gerade bei Transformatoren einen ausgezeichneten Ruf, sie sind eine Kernkompetenz des chinesischen Herstellers. Auch der gewaltige Netztrafo ist in gleicher Weise in seinem Gehäuse fest vergossen und so großzügig dimensioniert, dass ihm der hohe Class-A-Ruhestrom keinerlei Probleme bereitet. Der Nachteil dieses vielversprechenden Setups ist der Stromverbrauch. Stattliche 450 Watt dürften manch Umweltbewussten verschrecken. Wer so denkt, sollte sich diesen Cayin Vollverstärker besser gar nicht erst anhören. Sonst könnten gute Vorsätze und Lebensmaxime ins Wanken geraten. Wer also hier weiterlesen möchte, dem beschreibe ich gern die Ausstattung: Alles für den Spielbetrieb lässt sich über die mitgelieferte Fernbedienung aus Metall bedienen. Nur Einschalten muss man am Verstärker selber. Die Fernbedienung erlaubt das Wählen zwischen zwei Gegenkopplungsstufen per NFB (Negative Feedback)-Taste. Am Gerät leuchtet dann entsprechend die 0dB oder die -3dB LED. 0dB bedeutet, der Vollverstärker arbeitet ohne Gegenkopplung. Die -3dB bewirken eine Gegenkopplungsänderung, die sich auf das Klangbild mehr oder weniger deutlich auswirkt. Cayin schreibt im Manual dazu dies: „Bei 0dB zeigt der Cayin CS-805A einen offenen, flüssigen Klang mit viel Details, während die Wiedergabe bei -3 dB sanft, präzise und kontrolliert erscheint.“ Da die Gegenkopplung im Zusammenspiel mit dem Impedanzverlauf des angeschlossenen Lautsprechers zu betrachten ist, bestimmt dieser die Art der Veränderung mit. Anders gesagt, das Ausprobieren in der eigenen Anlage macht hier Sinn. Was klanglich besser gefällt, auch durchaus vom Musikgenre abhängig, ist leicht über die Fernbedienung auszuwählen. Es klickt vernehmlich ein Relais und die Wahl ist vollzogen.
Auch per Relais lassen sich am Gerät oder mittels der Fernbedienung die vier Linear-Eingänge umschalten, von denen einer mit Pre-In bezeichnet ist und den CS-805A praktisch zum Endverstärker macht, weil er die Lautstärkeregelung umgeht. Seine Eingangsempfindlichkeit ist mit 1300 Millivolt unempfindlicher als die der drei im Pegel regelbaren mit 300 Millivolt. Die Eingangsimpedanz ist bei allen vier Eingängen mit 100 Kiloohm auf der sicheren Seite. Das motorisch gesteuerte blaue Alps Potentiometer RK-27 ist bekannt für seinen kanalgleichen Lauf und tut am zentral montierten Lautstärker-Stellknopf seinen Dienst. Dessen Leuchtbalken blinkt nach Betätigen des harten Netzschalters links auf der Frontplatte so lange, bis der CS-805A durchschaltet und der Musikgenuss beginnen kann. Nach etwa zwanzig Stunden Einspielzeit hatte ich übrigens stets das Gefühl, dass dieser Cayin-Verstärker sofort oder zumindest sehr schnell voll da ist. Die Geduld, die mir zum Beispiel meine Air-Tight-Endstufen abverlangen, bis sie hörbar stimmig klingen, muss, wie mir scheint, beim Cayin nicht aufgebracht werden. Er versetzt den Hörer mit seinem einnehmenden Charakter sogleich in Entspannung und lässt ihn die Musik genießen.
Rückseitig findet man vier Paar vergoldete Cinch-Eingangsbuchsen, was heutzutage mehr als genug ist. Die drei hochwertigen Lautsprecherklemmen pro Kanal erlauben den Anschluss an den Vier- oder den Acht-Ohm-Wicklungspunkt der Ausgangstrafos. Beinahe hätte ich es vergessen: Auch ein Klinken-Kopfhörer-Anschluss an der massiven Frontplatte erlaubt den Genuss des ganzen Röhren-Konzepts über Kopfhörer. Laut Stefan Noll, dem technischen Mastermind bei Cayin in Deutschland, wird dieser nicht durch eine spezielle, eigene interne Schaltung versorgt, sondern stehe praktisch alternativ zum Lautsprecheranschluss zur Verfügung. Röhrenverstärker benötigen eine BIAS-Einstellmöglichkeit für die optimale Ansteuerung der Leistungsröhren. Ein großes, rundes Zeigerinstrument und gut bedienbar angeordnete Kippschalter ermöglichen die präzise, kanalgetrennte Justierung. Zur Feineinstellung benötigt man lediglich einen Schraubendreher. In gleicher Weise wird auch das mit „HUM BAL“ beschriftete Potentiometer bedient. Mit seiner Hilfe ist das bei dieser Schaltung typische Brummen zu minimieren, was mit der signalführenden, direkt geheizten Kathode der 805A zu tun hat. Diesen Abgleich solle man, so Stefan Noll, stets im Wechsel mit der Bias-Optimierung vornehmen, da beides sich gegenseitig beeinflusst. Mein Test-Verstärker kam sauber justiert bei mir an. Die Bias stimmte exakt und ein Brummen konnte ich nicht wahrnehmen. Beides blieb auch während der Wochen, die der Cayin bei mir verbrachte, unverändert so.
Der solide Käfig zum Schutz vor Berührung des optisch attraktiven Röhren-Arrangements – besonders die Leistungsröhren strahlen ihr magisch rotgelbes Glühen in den Raum – ist in entsprechende Halterungen eingesetzt und leicht abnehmbar. Schaut man in das Innere des CS-805A, so beeindruckt die üppige Bestückung mit hochwertigen Bauteilen. Die Röhren-Halterungen sind aus Porzellan, und für das Netzteil wurde sichtbar Aufwand getrieben. Eine Vielzahl von Kondensatoren lassen darauf schließen, dass man sich bei der Auswahl ihrer Größe und Kombination viel Mühe gegeben hat, um Schnelligkeit, Speichervolumen und eine stetig stabile Versorgung in Einklang zu bringen. Die freie Punktverdrahtung im Inneren erwartet ein Kenner der Marke Cayin und findet sie auch. Der Aufbau lässt hinsichtlich Ausführung und Materialeinsatz das Herz des Fachmannes höherschlagen und korrespondiert angemessen mit der äußeren Ästhetik dieses Verstärkers. Seine Schönheit gewinnt der CS-805A durch seine schon klassische, schlichte und massive Alu-Front, die sich unterhalb des imposanten und vielversprechenden Röhrenensembles eher vornehm zurückhaltend ausnimmt. Die drei mächtigen Trafo-Türme lassen ungebremste Musik erwarten. Genau so ist es dann auch.
Als ich den Verstärker erstmals in Betrieb nahm, eigentlich nur um zu prüfen, ob alles korrekt verkabelt ist und funktioniert, – im Wadia CD-Laufwerk befand sich The Well von Jennifer Warnes – war ich überrascht. Soviel Geschmeidigkeit und Klangfarbenpracht, auf der tiefen Bühne wohlgeordnet, hatte ich nicht erwartet und mit meinen „ehrlich“ klingenden Air Tight Monos so auch noch nicht erlebt. Der Lautsprecher-Spielpartner ist die Analysis Audio Epsilon, ein Planar/Bändchen-Konzept mit gutmütigem Impedanzverlauf bei nominal fünf Ohm und einem nicht gerade hohen Wirkungsgrad von 86 Dezibel. Die 50 Watt des Cayin reichen in meiner Audio-Kette im gut 20 Quadratmeter großen Hörraum völlig aus. Meine Air Tights liefern im Trioden-Betrieb auch nur 55 Watt und beheizen meinen Hörraum übrigens deutlich intensiver als es der CS-805A macht. Ich habe nicht das Gefühl, dass der CS-805A bei großen Lautstärken auch nur ansatzweise in Bedrängnis gerät. Egal, ob bei niedrigem Pegel oder weit aufgedreht, seine Musikalität stellt er immer in gleicher Weise betörend zur Schau. Betörend oder auch charmant scheint mir die passende Charakterisierung, weil dieser Cayin mir jede Art von Musik emotional vermittelt. Ich bin sofort dabei, höre hin, glaube das Wesen des Stückes zu verstehen oder bin von der Schönheit der Musik hingerissen. Meine Ehefrau kam vor ein paar Tagen mit Kaffee und Kuchen in den Hörraum. Sie ist an audiophilen Klängen nach unserer Definition nicht interessiert, liebt aber die Texte vornehmlich französischsprachiger Chansoniers wie Jaques Brel oder Charles Aznavour. Weil wir einige Abende zuvor, ich glaube es war in Arte TV, gemeinsam eine Reportage über das Leben von Salvatore Adamo gesehen hatten, wählte ich willkürlich ein Best Of-Album auf Qobuz. Adamos Gesang klang für mich so glaubwürdig, klar und fein artikuliert, die Instrumentierung bei den meisten Liedern zwar eher hintergründig und wenig plastisch, dass ich noch lange den teils beeindruckenden Texten Adamos gelauscht habe, nachdem meine Gattin längst wieder davongeschwebt war. Zuvor sprach sie ihre Anerkennung für die hervorragende Verständlichkeit aus und freute sich darüber, dass Adamos Stimme „wie echt“ klang.
Kürzlich beschäftigte ich mich an dieser Stelle mit dem hervorragend klingenden Soundastic Reference Vollverstärker, der mit 6500 Euro etwa gleich teuer ist wie der Cayin. Von diesem war ich damals ebenfalls sehr angetan und wäre es heute sicher auch noch. Aber zwischen beiden Vollverstärkern liegen Welten, wenn man sie charakterisieren soll. Musikalisch Freude bereiten sie beide. Sie sind wie zwei Musikinstrumente, sagen wir eine Klavier und ein Saxophon. Beide faszinieren auf ihre Art. Der Cayin CS-805A ist der wohlklingende, schmeichelhafte. Er arbeitet ebenfalls die Nuancen des musikalischen Geschehens fein säuberlich aus, ordnet sie aber anders in das Ganzheitliche ein. In diesem Falle möchte ich mal von Röhrenklang sprechen, wenn ich so das gewisse Etwas an Wärme und Atmosphäre beschreiben darf. Das Klangbild des Soundastic ist ebenfalls fesselnd, ich möchte es eher als etwas sachlicher bezeichnen. Der Soundastic klingt sehr akkurat und aufgeräumt – das hat ebenfalls seinen Reiz. Der Cayin fasziniert. Es ist egal, ob ich mit diesem Verstärker kleine Klassik-Ensembles genieße oder Musiker wie Led Zeppelin auf die ausladende Bühne lasse. Er macht weniger den Eindruck des Sezierenden. Dennoch klingt er schön und lässt gleichzeitig hinsichtlich Feinzeichnung meine Erwartungen niemals unerfüllt – ganz im Gegenteil. Die virtuelle Bühne gestaltet er tief und ordnet die Instrumente oder Stimmen nicht allein tief räumlich hinter, sondern auch ein klein wenig mehr vor den Lautsprechern an, so dass das Gefühl der Nähe ausgeprägter ist. Ordnung und Konturenschärfe sind hier allemal gegeben. Jedes Instrument hat genug eigenen Raum, um körperlich zu wirken. Ob ich den CS-805A nun betörend oder charmant nenne, einher geht dieser Charakter mit einer frappierenden Durchleuchtung der Musik. Vor allem bei den Becken eines Schlagzeugs ist dies auffällig. Gegen den Cayin haben die dreimal so kostspieligen Air Tight ATM-3 in Sachen Feinzeichnung, Nachschwingen und Plastizität keine Chance. Das Metall wirkt da geradezu stumpf und blass. Die Art des Musizierens des CS-805A bringt umgehend Entspannung mit sich, das bewusste Lauschen in die Musik hinein strengt dabei überhaupt nicht an.
Ein Beispiel: Es gibt dieses schöne Live-Album der leider jung verstorbenen norwegischen Jazz-Sängerin Radka Toneff, aufgenommen ein Jahr vor ihrem Tod im Onkel Pö: Live in Hamburg. Das Vinyl-Doppellbum möchte ich hier gern empfehlen (Odin Records), gehört habe ich es beim Test von Qobuz in CD-Qualität. Vom ersten bis zum letzten Song werden Sie angetan sein von der ausdrucksstarken Stimme und den Interpretationen, wie etwa Bob Dylans „Just Like a Woman“. Das Klangbild zerfällt nie in Details, gleichwohl ist die Atmosphäre des Raumes spürbar, und ihre hochkarätige Begleitung Steve Dobrogosz am Klavier, Arild Andersen am Bass und Alex Riel am Schlagzeug umgibt sie unprätentiös und doch so, dass man jedem Einzelnen von ihnen lauschen will. Kraftvoll, ja beinahe aufschreckend vermittelt der Cayin ihre Stimme beim „Bulgarian Folksong“. Radka Toneffs Vater Toni stammt aus Bulgarien. Das Lied geht über in „Fire“, dessen Schlagzeugsolo am Ende der Cayin mit authentischen Klangfarben und Nachschwingen der Trommeln packend darbietet, obwohl hier bei großer Lautstärke die Planar/Bändchen-Lautsprecher letztlich dynamisch nicht mithalten können. Sie limitieren hier und nicht der Cayin.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana Studio für Windows und Qobuz |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | Sonic Frontiers SFD-1, Antelope Zodiac Plus |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | AirTight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Siltech Royal Signature Golden Universal II USB, Siltech Classic Legend 680i Cinch und XLR, DH Labs D-750, QED Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Vollverstärker Cayin CS-805A
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Vollverstärker | Cayin CS-805A |
Ausgangsleistung an 4 und 8 Ohm | 2 x 50 Watt |
Frequenzgang | 20 Hz bis 35 kHz (-3dB) |
Klirrfaktor | 0.5% (1 W / 1 kHz; 5% unter Nennleistung) |
Geräuschspannungsabstand | 93dB |
Eingangsimpedanz | 100 kΩ |
Eingangsempfindlichkeit | 300 mV, 1300 mV (Pre-In) |
Röhrenbestückung | 2 x 6SN7, 2 x 300B, 2 x 805A |
Ausgangsimpedanzen | 4Ω, 8Ω |
Eingänge | Line 1, Line 2, Line 3, Pre-In |
Gehäusefarbe | Silber oder Schwarz |
Ausstattung | Kopfhörerausgang auf der Front |
Maximale Leistungsaufnahme | 450 W |
Arbeitsbedingungen | Temperatur: 0 ° C ~ 40 ° C Feuchtigkeit: 20% ~ 80% |
Abmessungen (B/T/H) | 420 mm x 240 mm x 389 mm |
Gewicht | 38 kg ohne Verpackung |
Garantie | 2 Jahre; bei Registrierung 3 Jahre |
Zubehör | Fernbedienung für alle Funktionen |
Preis | 6.400 Euro |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Die innovativen Geräte von Silent Angel wurden mit dem Ziel entwickelt, auch beim Streaming hochaufgelöster Audiodateien den Klang der besten analogen HiFi-Komponenten zu gewährleisten.
Music Streaming wird für modernen HiFi-Genuss immer wichtiger. Dabei hat Silent Angel diesen Trend nicht nur frühzeitig erkannt, sondern gleich mit dem ersten Produkt, dem Switch Bonn N8, für großes Aufsehen gesorgt. Das eher unscheinbare Gerät ist auf aktuelle Bandbreiten abgestimmt und optimiert für beste Audio- und Videowiedergabe. Seit dieser Produktvorstellung hat sich das Portfolio überaus schnell weiterentwickelt. Passend hierzu und in Anbetracht der zunehmenden Verfügbarkeit von High-Resolution-Inhalten hat sich das ehrgeizige Entwicklerteam um Firmengründer Dr. Eric Jian Huang, der einen Teil seines Studiums im Rheinland verbracht hat, zum Ziel gesetzt, die Klangqualität von CD deutlich zu übertreffen. Bei der akribischen Suche nach jener echten Musikalität und Emotionalität, wie sie üblicherweise mit hochwertiger Analogtechnik assoziiert wird, stellte sich schnell heraus, dass herkömmliche Computer für die Bereitstellung audiophiler Inhalte nur bedingt geeignet sind – zu viele Prozesse laufen gleichzeitig ab und beeinträchtigen die Übertragung der sensiblen Audiodaten. Zudem verfügen Computer über eine unzureichende Abschirmung von Störsignalen. So wurde schnell klar, dass moderne Musik-Streaming-Umgebungen ganz neue technologische Ansätze benötigen. Das Ergebnis ist eine eigenständige Produktpalette aus Streamern, Musikservern und Accessoires, die dem Firmenmotto in beispielhafter Weise Rechnung tragen: Komponenten von Silent Angel sollen den Menschen durch großartige Technologien zu einem genussvolleren Leben verhelfen.
Konsequent auf audiophile Musikübertragung ausgelegt verfügen die Musik-Streamer Munich M1 und Munich M1T von Silent Angel über leistungsfähige ARM Cortex-A72 Prozessoren mit vier Prozessorkernen und einer Taktrate von 1,5 Gigahertz, die sich zusammen mit 32 Gigabyte Flashrom-Speicher ausschließlich um Audio-Verarbeitung kümmern. Das speziell auf HiFi-Anwendungen optimierte Gehäuselayout sorgt mit seinem speziell entwickelten Kühlkörper für eine Betriebstemperatur von lediglich 20 Grad und kommt dabei ganz ohne störende Lüfter aus. Darüber hinaus filtert ein hocheffizienter EMI-Absorber elektronische Interferenzen und gewährleistet eine akkurate Übertragung hochauflösender Audiodaten – für eine emotional erlebbare Klang-Faszination, die den Zuhörer alle digitalen Technologien vergessen lässt.
Mit ihrer umfangreichen Schnittstellen-Ausstattung integrieren sich die Music Streamer Munich M1 und Munich M1T von Silent Angel nahtlos in anspruchsvolle Audioanlagen aller Größen. Die digitalen Ausgänge im AES/EBU-, I2S- und S/PDIF-Format unterstützen Sampleraten von bis zu 384 Kilohertz sowie DSD128 während die USB-Schnittstelle sogar Files von 768 Kilohertz PCM sowie DSD 256 übertragen kann. Ein weiterer USB-Port steht für externe Speichermedien bereit, gleichzeitig stellt der 1000-Mbps-Ethernet-Port eine zuverlässige Verbindung mit High-Performance NAS-Laufwerken sowie Routern und Audio Switches sicher. Zudem sind die beiden Streamer mit den M-IO und M-LINK-Anschlüssen für zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten bestens gerüstet. Während Munich M1T speziell für die Verwendung mit hochwertigen externen DACs ausgelegt ist, verfügt der Munich M1 zusätzlich über einen kraftvollen Kopfhörerverstärker sowie hochwertige analoge Ausgänge und lässt sich auch mit analogen Verstärkern oder Aktivlautsprechern betreiben.
Der Music Streamer Bremen B1 macht die überragende Klangqualität von Silent Angel auch Musikliebhabern verfügbar, die gleichzeitig auf drahtlosen Komfort Wert legen. Über WiFi oder Bluetooth verbindet er sich mit Zuspielgeräten aller Art und die VitOS Light App für iOS und Android macht die Steuerung zum Kinderspiel. Über den integrierten Ethernet-Port lässt sich das Gerät darüber hinaus mit Routern oder NAS-Laufwerken verbinden. Auch der Bremen B1 verfügt über einen leistungsstarken 1,2-Gigahertz-ARM-Cortex-A7-Audio-Prozessor, ein kraftvolles, lüfterloses Netzteil sowie EMI-Absorber, die eine Beeinträchtigung der wertvollen Audiodaten durch hochfrequente Störungen effektiv verhindern. Der Music Streamer Bremen B1 ist sowohl mit analogen RCA-Ausgängen als auch mit digitalen Schnittstellen im AES/EBU-, I2S- und S/PDIF-Format ausgestattet und verbindet sich damit nahtlos mit analogen Spielpartnern und externen DACs.
Jede audiophile Komponente kann nur so gut sein wie ihre Stromversorgung und das lineare Netzteil Forester F1 bringt die hochwertigen Streamer von Silent Angel zur klanglichen Höchstform. Symmetrisch angeordnete hochleistungsfähige Ringkerntransformatoren, eine Spannungs-Stabilisierung mit MOSFET-Transistoren sowie effiziente EMI-Abschirmung stellen eine akkurate und stabile Spannungsversorgung ohne jegliche Verunreinigungen sicher und sorgen damit für ein faszinierend aufgeräumtes Klangbild, das stundenlangen Musikgenuss ohne Ermüdungserscheinungen ermöglicht. Angetrieben von ihrer Leidenschaft für besten Klang schenkten die Entwickler von Silent Angel auch den Zuleitungskabeln vom Forester-Netzteil zu den Endgeräten gesteigerte Aufmerksamkeit: Die DC-Kabel der Bastei Serie glänzen mit goldbeschichteten Steckern, einer effektiven Abschirmung aus hochreinem Kupfer, Teflon-Isolatoren sowie einer edlen Baumwoll-Ummantelung. Mit Light Orange und Snowy White sind zwei verschiedene Kabeltypen erhältlich, die sich durch das verwendete Leitermaterial unterscheiden und subtile Klangunterschiede aufweisen. So findet jeder HiFi-Liebhaber das passende High-End-Kabel für den persönlichen Geschmack und die individuellen Anforderungen.
Die Music Streamer Munich M1, Music M1T, Bremen B1 sowie das Netzteil Forester F1 und die DC-Kabelserie Bastei von Silent Angel sind ab sofort im Fachhandel erhältlich. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer betragen jeweils:
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Das Urmodell des xDSD habe ich während eines iFi-Events anlässlich der High End 2018 kennengelernt und anschließend getestet. Etwa vier Jahre später erfährt der xDSD eine umfassende Modellpflege und erhält den Beinamen Gryphon. Ob dem portablen Kopfhörerverstärker/DAC tatsächlich Flügel gewachsen sind und er sich über seine Mitbewerber aufschwingt?
Das Segment portabler Kopfhörerverstärker/DAC-Kombos des Herstellers iFi steht nie still. Der GO blu und bereits die zweite Generation des hip-dac stellen den Einstieg dar. An dieser Stelle befand sich mal der nicht mehr produzierte nano iDSD in zwei Generationen. Das Flaggschiff war lange Zeit der micro iDSD, welcher inzwischen in der dritten Generation vorliegt, bis seine Vormachtstellung als leistungsstärkster portabler Kopfhörerverstärker vor kurzem vom iDSD Diablo abgelöst wurde. Der erste xDSD war für mich deutlich unter dem damals aktuellen micro iDSD Black Label positioniert und auch das Preisschild beurkundete diese Einordnung. Der micro iDSD Black Label galt, auch herstellerübergreifend, als vielseitigster portabler Kopfhörerverstärker überhaupt. Der xDSD war der Spezialist für In-Ears. Der neue xDSD Gryphon jedoch macht dem aktuellen micro iDSD Signature das Leben schwer. Er hat dermaßen an Features und Vielseitigkeit zugelegt, dass sich der teurere micro iDSD Signature wirklich in Acht nehmen muss.
Zunächst zu den harten Fakten. Das Gehäuse ähnelt dem des Vorgängers stark, ist jedoch etwa drei Zentimeter länger geworden. Außerdem ist das Oberflächenfinish nicht mehr glänzend, sondern matt und somit deutlich resistenter gegen Fingerabdrücke. Der Gryphon hat eine symmetrische Doppel-Mono-Schaltung und folgerichtig einen 4,4-Pentaconn-Anschluss erhalten. Seine Leistung wächst damit im symmetrischen Betrieb auf 1.000 Milliwatt bei 32 Ohm und einem Signal-Rausch-Verhältnis von 116 A-bewerteten Dezibel. Mit dieser Leistung dürfte er eine Vielzahl ausgewachsener Kopfhörer ausreichend antreiben können. Sein Kerngeschäft bleibt aber der Betrieb von In-Ears. Für sie verfügt der neue xDSD nach wie vor über einen mit nur einem Verstärker pro Seite angetriebenen 3,5-Millimeter Anschluss. Die Erklärung hierfür ist simpel: Zwar bietet eine symmetrische Verstärkung verschiedene Vorteile: mehr Leistung, meist etwas mehr Dynamik und weniger Crosstalk und Verzerrungen, aber leider auch mehr Grundrauschen. Empfindliche In-Ears können mit der Mehrleistung meist eher wenig anfangen und besonders das Grundrauschen tritt besonders stark in den Vordergrund, deshalb sind sie mit einer konventionellen Schaltung oft besser bedient. Damit der Vorteil von weniger Crosstalk auch ohne symmetrische Schaltung genutzt werden kann, hat iFi bereits für den Vorgänger die S-Balanced-Technologie entwickelt. Dabei wird jedem Kanal eine eigene Masseleitung vom Verstärker zur verbauten 3,5-Millimeter TRRS-Buchse zur Verfügung gestellt. Nutzt der In-Ear einen regulären 3,5-Millimeter TRS-Stecker, endet der Vorteil hier dann auch schon wieder. Lässt man sich aber ein Kabel mit einem leider sehr seltenen 3,5-Millimeter-TRRS-Stecker anfertigen, gelangen beide Masseleitungen auch bis unmittelbar an die Treiber und man profitiert von so wenig Crosstalk wie möglich. Die Unterschiede sind mit Sicherheit nicht weltbewegend, aber iFi ist eine der wenigen Marken, die überhaupt soweit denkt und Schaltung und Anschlüsse entsprechend optimiert. Und darum geht es bei HiFi doch meistens: Um das Optimum. Beim Erreichen desselbigen hilft der festverbaute iEMatch ebenfalls enorm. Bei Kopfhörerbesitzern dürfte dieses Feature Stirnrunzeln auslösen. Für die Besitzer insbesondere sehr empfindlicher In-Ears stellt ein iEMatch jedoch einen Segen dar. Mittels eines Schalters auf der Unterseite des Kopfhörerverstärkers wird eine Dämpfung entweder auf den 3,5 oder 4,4 Millimeter Ausgang geschaltet. Viele In-Ears werden so überhaupt erst rauschfrei oder zumindest in einem sinnvollen Lautstärkeregelbereich nutzbar. Diese Funktion war bisher dem iDSD vorbehalten und am alten xDSD kam man mit einigen In-Ear-Modellen nicht umhin, einen externen iEMatch zu betreiben.
Als Wandler kommt iFi-typisch natürlich wieder ein Burr-Brown-Chip zum Einsatz. Die möglichen Samplerates muss ich gar nicht erst aufführen, denn der xDSD Gryphon verarbeitet grundsätzlich alle erdenklichen PCM- und DSD-Formate plus MQA. Die offensichtlichste Neuerung des Gryphon im Vergleich zum Vorgänger ist das Display. Bei der Ankündigung des Gryphons befand ich ein Display als vollkommen überflüssig, schließlich kam der Vorgänger auch ohne Display gut aus. Während des Tests musste ich mir dann aber eingestehen, dass ich das Display deutlich öfter nutze, als ich vermutet hätte. Sei es zur Überprüfung der Samplerate und Lautstärke oder zum komfortablen Vornehmen von Einstellungen im Menü.
Zusätzlich zu den Anschlüssen für Kopfhörer, stellt der Gryphon auch zwei geregelte Line-Outs in Pentaconn und 3,5-Millimiter Ausführung zur Verfügung. Die Buchsen dienen gleichzeitig als Line-In, wenn man das Gerät in den Line-In-Modus schaltet. Außerdem steht eine S/PDIF-Buchse als Eingang bereit, für die ein kleiner Adapter von normalem Toslink auf 3,5-Millimeter notwendig ist. Die Stromversorgung ist wie inzwischen üblich bei iFi getrennt vom Audiodatenstrom. Deshalb verfügt der Gryphon über gleich zwei USB-C Anschlüsse: einer für Daten, der andere für das Aufladen des internen Akkus. Die Akkulaufzeit ist durchaus passabel und mein High-Res-Player und xDSD haben in Kombination länger durchgehalten als der Player alleine. Kabellos sind dank neuster Bluetooth-Standards sogar Bitrates bis 96 Kilohertz möglich. Schlussendlich dürfen die altbekannten analogen XSpace- und XBass-Schaltungen nicht fehlen. Letztere bietet die Möglichkeit nicht nur die Bässe, sondern auch die Bässe und/oder den Präsenzbereich anzuheben. Nach dieser ewig langen Liste an Features dürfte klar geworden sein, warum die Luft für den micro iDSD dünn wird. Der Funktionsumfang des xDSD Gryphon ist stellenweise sogar größer, einen symmetrischen Line-Out etwa sucht man beim iDSD vergeblich.
Für eine erste Annäherung teste ich die Bluetooth-Funktion des Gryphon. Dank LDAC unterstützt die Bluetoothschnittstelle bis zu 96 Kilohertz Samplingrate. Das klingt erstmal gut, wenn man dann aber liest, dass die Datenrate maximal lediglich 990 Kilobits pro Sekunde beträgt, ist der Zwiespalt groß. Bei 16 Bit und 44,1 Kilohertz benötigt ein unkomprimiertes PCM-Signal eine Bandbreite von etwa 706 Kilobit pro Kanal und Sekunde, bei 24 Bit und 96 Kilohertz hingegen schon etwa 2.300 Kilobit pro Kanal. Eine Unterstützung von 96 Kilohertz hilft mir folglich wenig, wenn trotzdem komprimiert übertragen werden muss. Immerhin kann LDAC theoretisch CD-Qualität verlustfrei übertragen. Somit stellt LDAC dennoch eine eindeutige Verbesserung dar und um unterwegs etwas komfortabler Musik hören zu können, geht die kabellose Verbindung schon in Ordnung. Im Bluetooth-Betrieb ist die Softwarelautstärke des Zuspielers mit der Lautstärkeregelung des Gryphon gekoppelt. Bei der groben Android-Rasterung macht das auf dem Smartphone trotzdem nur bedingt Spaß. Mit der 100-stufigen Lautstärkeregelung meines HiBy R6 lässt sich der Gryphon ferngesteuert deutlich präziser regeln. Außerdem bin ich direkt auf den integrierten IE-Match angewiesen. Das Bluetooth-Funksignal mischt sich zirpend und grummelnd ins Grundrauschen. Meine leider besonders anfälligen Vision Ears VE6 legen dies gnadenlos offen. Mit den weniger empfindlichen Etymotic ER4SR oder meinen neuen Vision Ears VE7 ist Grundrauschen und Bluetoothgezirpe nur noch wahrzunehmen, wenn man weiß, dass es da ist und man sich in sehr ruhiger Hörumgebung befindet. Mit aktivem IE-Match ist es jedoch auf allen drei In-Ears verschwunden. So soll es sein – wunderbar. Wenn die Bluetooth-Schnittstelle nicht verwendet wird, schweigt sie übrigens auch ohne iEMatch gänzlich.
Ich schalte in den USB-Modus um und verbinde den Gryphon über das beiliegende USB-C-Kabel mit meinem HiBy R6. Dank der hervorragenden Software des HiBy-Players, spielt dieser aus der hauseigenen App alle Dateien ohne Umschweife in nativer Auflösung. Ich bleibe zunächst beim VE6, da ich ihn in- und auswendig kenne, und lasse den IE-Match aktiv. Wie auch schon im Test des originalen xDSD beginne ich mit Peter Gabriel. Allerdings diesmal mit seinem Album Up und dem Song „More than This“. Typisch für Gabriel ist das Album eher kunstvoll-kreativ abgemischt. Seine Stimme beispielsweise eher trocken und direkt. Die meisten Instrumente stark verfremdet. Für Auflockerung der dichten Struktur des Songs sorgen verschiedene, im Stereopanorama verteilte Shaker und andere Percussioninstrumente, spärlich gesäte Klavierakkorde und die locker gezupfte Melodie der Mandoline. Das Ganze ist nicht unbedingt zugängliches Material. Der Gryphon verleiht dem Musikstück jedoch genügend Entfaltungsspielraum, um es zumindest akustisch zugänglicher zu gestalten. Man merkt ihm sogar trotz der dichten Produktion des Stücks echte Spielfreude an. Sowohl Detailreproduktion als auch Auflösung sind auf sehr hohem Niveau. Die Wiedergabe wirkt dadurch dynamisch und trotz der recht statischen Abmischung abwechslungsreich. Die Charakteristika der Aufnahme sind exakt nachzuvollziehen. Die verschiedenen elektronischen störgeräuschähnlichen Effekte wirken etwas flach und unverrückbar im Stereobild positioniert, die wenigen mit stärkerem Reverb versehenen Instrumente hingegen verfügen über eine deutlich wahrnehmbare Raumkomponente. Dank der ausgewogenen Gesamtabstimmung des Gryphon gilt meine ungeteilte Aufmerksamkeit seiner hohen Auflösungsfähigkeit. Mein micro iDSD Black Label ist da anders unterwegs. Mit ihm wird beispielsweise Gabriels Stimme etwas mehr Nachdruck verliehen. Im Direktvergleich mit dem Gryphon wirkt es jedoch etwas gekünstelt und aufgesetzt. Der micro iDSD wirkt dadurch vordergründig etwas spannender, der Gryphon reproduziert jedoch viel wertungsfreier und in meinen Ohren richtiger. Ähnlich verhält es sich mit dem ur-xDSD. In meiner Erinnerung spielte er zwar ebenfalls äußerst transparent und musikalisch, aber durch eine minimal wärmere Abstimmung erschien er weniger agil und reaktionsfreudig.
Agil ist wohl das richtige Stichwort für meine Etymotic ER4SR und Emerson, Lake & Palmer mit „Take a Pebble“ vom Album Emerson, Lake & Palmer. Dieses Stück streame ich aus der Qobuz-App. Die Samplerate des HiBy ist dabei nicht wie üblich bei Android auf 48 Kilohertz begrenzt, sondern wird vom Gryphon als 96 Kilohertz angezeigt – immerhin. Mehr scheint aus der Qobuz-App in dieser Konstellation nicht zu gehen, denn eigentlich ist das Album auch in 192 Kilohertz verfügbar. Das 12-minütige Prog-Machwerk ist weit davon entfernt, eine fehlerfreie Aufnahme zu sein, hier und da wurden die Preamps im Studio deutlich übersteuert. Was diese Aufnahme jedoch auszeichnet, ist die schlichte Retro-Eleganz, mit der die verschiedenen Instrumente aufgenommen wurden: nicht viel Beiwerk, nur simple, aber solide Mikrofonierung und ein gutes Pfund Reverb. Durch die präzise Produktion ohne exzessiven Gebrauch von Equalizern und den Verzicht auf massenhaftes Double-Tracking verfügt die Aufnahme über schnelle Transienten und wirkt trotz des Alters von über 50 Jahren knackig und beachtlich luftig. Hier sind noch echte, unverfälschte Instrumente und vor allem Musiker zu hören, die große Passagen am Stück einspielten, was der Authentizität nochmals zuträglich ist. Auch der ER4SR und der Gryphon sind ein gutes Paar. Trotz neutraler und ausgewogener Abstimmung des Kopfhörerverstärkers spielt der Etymotic weder emotionslos noch kalt. Die Stimme von Sänger Greg Lake wird gut definiert herausgearbeitet. Tiefe Klaviersaiten verfügen über einen warmen Kern, während die hohen Saiten metallisch durchdringend daherkommen. In den übersteuerten Passagen lässt sich der Übergang von der Sättigung in die Übersteuerung deutlich nachvollziehen. Der durch das Reverb geschaffene Raumeindruck und die Bühnentiefe wird großzügig und mit einer einladenden Offenheit abgebildet, ohne dabei zu zerfasern. Dies ist eine Fähigkeit des Gryphons, die hervorsticht. Auf die Reproduktion von Rauminformationen versteht er sich aufs Feinste. Prinzipiell verrichtet der Gryphon alle akustischen Disziplinen, sei es der Frequenzverlauf, Detailreproduktion oder Impulsakkuratesse, in einem perfekten Verhältnis. In keinem Bereich gibt es etwas zu beanstanden. Welchen In-Ear man dabei betreibt, ist vollkommen unerheblich. Man kann sich darauf verlassen, dass er sein Optimum an Klang entfaltet.
Abschließend teste ich den symmetrischen Ausgang des Kopfhörerverstärkers mit meinem Sennheiser HD800s und Max Richters „On the Nature of Daylight“ in der Orchesterversion des Albums The Blue Notebooks. Der HD800s ist ähnlich wie der Etymotic ER4SR mit sehr zurückhaltendem Bass und eher hell abgestimmt. Erneut stört sich die Kopfhörerabstimmung aber nicht an der ebenfalls neutralen Klangcharakteristik des Gryphon. Die Aufnahme klingt genauso angenehm weich, leicht verhangen und doch unnachgiebig, wie ich sie kenne. Die eher zaghaften Dynamiken werden eindrücklich und ebenso feinfühlig wiedergegeben. Die tonalen Überlagerungen zwischen den verschiedenen Stimmen, die dem Stück seine schwebende Vehemenz verleihen, kommen voll zur Geltung. Ganz so souverän wie der iDSD Diablo hat der Gryphon den HD800s dann aber doch nicht im Griff. Die Höhen wirken etwas hart und es fehlt die überbordende Leichtigkeit des Diablo. Leistung ist jedoch genügend vorhanden, um auch Aufnahmen mit geringem Maximalpegel noch ausreichend und mit ein bisschen Headroom zu reproduzieren. Dreht man den Lautstärkeregler weiter als 0 Dezibel auf, bietet der kleine Verstärker für den Notfall im Turbomodus noch sechs Dezibel mehr. Der Gryphon kann folglich nicht nur jeden erdenklichen In-Ear perfekt bedienen, sondern die meisten Kopfhörer auf hohem Niveau gleich mit.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen |
Herstellerangaben
iFi xDSD Gryphpon
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DA-Wandler | Burr-Brown |
Audio Formate USB | DSD 512/256/128/64, Octa/Quad/Double/Single-Speed PCM 768/384/352.8/192/176.4/96/88.2/48/44.1 kHz DXD 768/705.6/384/352.8 kHz, Double/Single-Speed DXD MQA (Decoder) 384/352.8 kHz |
Bluetooth | Bis zu 96 kHz |
Ausgang | Kopfhörerausgang & Line-Out jeweils: 1x 3,5 mm TRS (unsymmetrisch), 1x 4,4mm Pentaconn (symmetrisch) |
Signal-Rausch-Verhältnis | Kopfhörerausgang: < 115 dB(A) @ 0dbFS (unsymmetrisch) < 116 dB(A) @ 0dbFS (symmetrisch) Line-Out: < 110 dB(A) @ 0dbFS (unsymmetrisch) < 110 dB(A) @ 0dbFS (symmetrisch) |
Verzerrung | Kopfhörerausgang: < 0.005% (1V @ 16Ω) Line-Out: <0.015% @ 0dBFS (unsymmetrisch) <0.007% @ 0dBFS (symmetrisch) |
Ausgangsimpedanz | Kopfhörerausgang: <1 Ohm (unsymmetrisch & symmetrisch) Line-Out: ≤100Ω (unsymmetrisch) ≤200Ω (symmetrisch) |
Ausgangsspannung | Kopfhörerausgang: >320mW @ 32Ω (unsymmetrisch) >40mW @ 300Ω (unsymmetrisch) >3.5V max. @ 600Ω (unsymmetrisch) >1000mW @ 32Ω (symmetrisch) >74mW @ 600Ω (symmetrisch) >6.7V max. @ 600Ω (symmetrisch) Line-Out: 3.5V max. (variabel) (unsymmetrisch) 6.7V max. (variabel) (symmetrisch) |
Gewicht | 215 g |
Abmessungen | 123(L) x 75(B) x 19(H) mm |
Preis | 600 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Mit den beiden neuen CD-Playern CD Box S3 und CD Box DS3 macht Pro-Ject allen CD-Liebhabern eine echte Freude. Und wie es bei Pro-Ject Tradition ist, bieten die neuen CD Player ein unübertroffenes Preis-Leistungsverhältnis, eine einfache Bedienung, kombiniert mit einer tollen Haptik.
Die CD Box S3 ist Pro-Jects erstes Produkt der neuen S3-Linie. Nicht nur das Schaltungsdesign wurde überarbeitet, auch das Gehäuse wurde deutlich verändert und die CD Box S3 stellt das neue S3-Format vor. Neben dem neuen Aluminiumgehäuse verfügt sie über ein 3,9-Zentimer-Display mit Farbumkehrfunktion, das Ihnen alle relevanten Informationen zum Genuss Ihrer CDs anzeigt. Steuern Sie den CD-Player ganz einfach mit den Tasten an der Vorderseite oder mit der mitgelieferten Fernbedienung.
Die CD Box DS3 stellt Pro-Jects neue DS3-Linie vor. Sie können sie problemlos mit Ihren bestehenden DS2-Produk-ten kombinieren, da das Gehäuse selbst gleich bleibt. Für die neue CD Box DS3 haben wir die besten Funktionen der Vorgänger ausgewählt, um Ihnen den perfekten CD-Player mit allen Funktionen zu bieten, die Sie wirklich brauchen. Steuern Sie den CD-Player ganz einfach mit den Tasten auf der Vorderseite oder mit der mitgelieferten Fernbedienung und das Dot-Matrix-Display zeigt Ihnen alle relevanten Informationen, die Sie zum Genießen Ihrer Lieblings-CDs benötigen.
Besondere Eigenschaften:
Preisübersicht:
Ab sofort beim Pro-Ject-Fachhändler erhältlich.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Chord Company hat sein 38-jähriges Know-how in der Kabelherstellung zum ersten Mal auf die Energieverteilung übertragen. Der Kabelspezialist aus Wiltshire bringt seine PowerHAUS-Verteiler auf den Markt, die eine kompromisslose Synthese aus Design-kompetenz, Einsatzvielfalt und hoher Fertigungsqualität darstellen.
Das „HAUS“ in PowerHAUS steht für: Hybrid Aray Unfiltered Supply.
Gerne verwendet die Chord Company auch die Analogie zum Bauhaus-Stil, weil das Design der Stromleisten auf das Wesentliche beschränkt ist. Die Sechswege-PowerHAUS-Verteiler, die auf einem Chord-eigenen Design basieren, gibt es in zwei Leistungsstufen: dem S6 (Studio) und dem Flaggschiff M6 (Master). Sie sind das Ergebnis einer der längsten Produktentwicklungsphasen, die das Unternehmen jemals hatte. Ursprünglich begonnen hatte das Projekt bereits im Jahre 2003.
Die in Großbritannien entwickelten und gefertigten Leisten profitieren von einer einzigartigen Version der schon bewährten ARAY-Technologien (TunedAray & SuperAray), die aus den verschiedenen Kabelserien bereits bekannt sind. Für die PowerHAUS-Leisten wurde diese Technologie speziell für die Stromverteilung weiterentwickelt und mündete in der MainsAray-Technologie. Jede im PowerHAUS verwendete Komponente ist von höchster Qualität und alle Komponenten sind für ihren jeweiligen Zweck speziell angefertigt. Beide Stromleisten, PowerHAUS M6 als auch PowerHAUS S6, verzichten auf aktive Filter, leuchtende Anzeigen und Schaltkontakte, die die Klangqualität verringern und/oder verschlechtern. Ihre solide Aluminiumkonstruktion minimiert gleichzeitig die Auswirkungen von Mikrofonieeffekten.
Langfristige Untersuchungen und Tests der Chord Company haben gezeigt, dass die klanglich beste Verkabelungskonfiguration KEINE sternförmige Verdrahtung darstellt. Stattdessen bevorzugt die Chord Company in ihrem Design drei strikt isolierte und parallel verlaufende Stromschienen aus massivem Kupfer. Die konsequente physische Trennung der Erdungsschiene von der Phase und des Nullleiters brachte bei den Tests weitere Zugewinne in der Klangqualität. Das Flaggschiff M6 bietet die beste Gesamtperformance und verwendet drei parallel (NICHT in Reihe) geschaltete Hybrid-MainsARAYs. Die S6 besitzt viele der Grundfunktionen des M6, allerdings in einer geringeren Ausbaustufe. Die PowerHAUS-Blöcke profitieren von speziell ausgewählten Chord Company typischen Kabeln. Die Anschlußbuchsen wurden nach ihrer Zuverlässigkeit und klanglichen Perfor-mance ausgewählt. Der leistungsstarke 16-Ampere-Kaltgeräteanschluss ermöglicht den Einsatz der PowerHAUS-Verteiler selbst an anspruchsvollsten Musik- und Heimkino-systeme.
Hauptmerkmale:
Technische Daten:
Verkaufspreise:
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Vertrieb
Audiovertrieb Andrejs Staltmanis
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Anschrift | An der Meerwiese 23a D-48157 Münster |
Telefon | +49 177 3506640 |
info@ultraudio.de |
Wenn HiFi-Guru Andrejs Staltmanis mit Gerätschaften zum Testen um die Kurve kommt, kann man sich auf etwas Besonderes gefasst machen. Dieses Mal schießt er den Vogel ab, denn der Reibrad-Plattenspieler Reed Muse 1C zusammen mit dem Linear-Tonarm Reed Model 5T sind nicht weniger als eine klangliche und technische Offenbarung.
Der eine oder andere mag sich an den White-Smoke-Audio-Vollverstärker mit seinem Torsionsfeld erinnern, der auf Staltmanis´ Kappe geht. Jedenfalls würde auch dieser Plattenspieler kein langweiliges Gerät werden, das war mir schon nach unserem ersten Telefonat klar. Irgendwann im Herbst 2021, irgendwo in Norddeutschland traf ich mich also mit Andrejs Staltmanis zur Übergabe eines Plattenspielers, den ich testen sollte. Wir hatten vereinbart, dass er mir den Dreher samt Tonarm und Zubehör bei einer sich bietenden Gelegenheit draußen von Auto zu Auto übergab. Ein persönliches Treffen samt Aufbau durch den Fachmann bei mir zu Hause musste ich aufgrund vulnerabler Personen im unmittelbaren familiären Umfeld leider ablehnen – Corona lässt grüßen. Hätte ich allerdings gewusst, was auf mich zukam, ich hätte wohl einen Weg gefunden, dass er doch alles bei mir aufgebaut und persönlich justiert hätte. Eine erste Ahnung dieses Plattenspieler-Wahnsinns bekam ich spätestens bei der Übergabe der Kartons. Flugs war nämlich der nicht gerade kleine Kofferraum meines Autos ziemlich voll mit einem sehr großen und schweren Karton und einem weiteren von mittlerer Größe.
Schon gleich bei unserer Übergabe erläuterte Herr Staltmanis mir anhand der Justierhilfe, einer Art linealförmiger Schablone, das Prinzip der Ausrichtung des Tonarms und erklärte, dass es im Grunde sehr einfach sei, den Tonarm korrekt einzustellen. Nach dem Aufstecken des einen Endes auf die Plattentellermitte müssten lediglich zwei Bohrungen, eine in der Justierschablone und eine in der Headshell, lotrecht in Deckung gebracht werden. Klang ja nicht weiter dramatisch und ist es letztlich auch nicht.
Zuhause angekommen schaffte ich zunächst einmal ordentlich Platz auf und neben meinem HiFi-Rack für das weitere Handling. Das Gehäuse des Plattenspielers ist knapp einen halben Meter breit und mit seinen 15 Kilogramm Gewicht schon eine ziemliche Wuchtbrumme. Die Besonderheit dieses feinen Maschinenbaus – genau, Maschinenbau! – ist sicherlich die Antriebseinheit mit ihren beiden synchronisierten Reibrad-Antrieben mit geregeltem Anpressdruck. Der enorme hier betriebene Aufwand erschließt sich einem zunächst gar nicht unbedingt beim bloßen Draufschauen auf diese Baugruppe von oben, wenn man die Transportsicherungen löst. Dazu lohnt es sich, die ganze Einheit herauszumontieren, um einfach mal einen Blick von allen Seiten zu ermöglichen, und genau das hat Andrejs Staltmanis für uns während der Fotosession gemacht. Und da Bilder mehr als tausend Worte sagen, folgen jetzt gleich vier Bilder zur Erläuterung der Antriebstechnik.
Nach dem Auflegen des schweren Plattentellers samt Matte und exakt horizontaler Ausrichtung mittels der schraubbaren Gewindefüße ist der eigentliche Dreher im Grunde fertig aufgebaut. Mitgeliefert wird natürlich das obligatorische, aufwendige Netzteil für die Zwölf-Volt-DC-Versorgung der Motoreinheit. Optional bietet Vertriebler Staltmanis einen separat erhältlichen Bausatz für ein noch größeres Netzteil an, das mir auch zur Verfügung stand und über das er auf Kundenwunsch gerne nähere Auskünfte gibt.
Nun kommen wir zum eigentlichen Schmankerl, dem Tonarm Reed Model 5T. Meines Wissens ist dessen Technik zur linearen, Laser gesteuerten Nachführung des Arms, so dass dieser den Tonabnehmer quasi immer tangential in der Plattenrille führt, weltweit einzigartig. Im Vergleich zu typischen Tangentialtonarmen, bei denen üblicherweise der Tonarm auf einem zum Tonarm senkrechten Führungsrohr läuft (beispielsweise per Luftkissen), ist der Reed Model 5T grundsätzlich ein rotierender Tonarm. Allerdings einer, bei dem die ganze Tonarmeinheit per separatem Motor minimal so auf einem Teilkreisstück bewegt wird, dass der Tonabnehmer ohne tangentialen Spurfehlwinkel in der Plattenrille geführt wird. Die exakte Position des Arms wird kontinuierlich mithilfe eines auf der Armaufhängung montierten Laserpointers überwacht und gesteuert. Was kompliziert klingt, ist für den Anwender in der Praxis wirklich sehr einfach, auch die Kalibrierung geschieht per einfachem Knopfdruck. Sobald sich der Laserpunkt nach der Armausrichtung auf der exakt mittigen Position der am Tonarmblock montierten Messskala mit integrierter Sensorik befindet, wird der Nullpunkt per Knopfdruck bestätigt und das System „weiß“, wo es sich befindet.
Eine weitere Besonderheit ist das zum Tonarm Reed Model 5T gehörige Akkunetzteil Reed Source 12V. Es nuckelt so lange am Netz, bis die Akkus vollständig geladen sind, denn genau genommen handelt es sich um zwei Akkupakete, die sich im Inneren befinden. Es wird nur dann Leistung an den beiden Ausgängen bereitgestellt, wenn mindestens ein Akkublock vollständig geladen ist, der entsprechende Status wird durch kleine LED-Anzeigen auf der Gehäusevorderseite sichtbar. Da sich zwei 12 Volt-Ausgänge auf der Rückseite befinden, könnte man grundsätzlich auf die Idee kommen, auch den Plattenspieler per Akku zu versorgen. Das ist allerdings keinesfalls zu empfehlen, da der Dreher zu viel Leistung zieht und einfach stabilere Versorgungsverhältnisse benötigt als das Akkunetzteil bieten kann. Dieses ist für die Artefakt-freie Versorgung des Tonarms optimiert, um den Tonarmmotor und den Laser zu versorgen.
Die Montage, Justierung und Kalibrierung des Tonarms hat mir offen gestanden Einiges abverlangt, und ich habe diverse Male mit Andrejs Staltmanis telefonieren, chatten und Bilder beziehungsweise kurze Videos per WhatsApp austauschen müssen, bis alles so lief wie es sollte. Einerseits ist der Aufbau dank der guten, derzeit ausschließlich auf Englisch verfügbaren Anleitungen zwar kein Hexenwerk, und man lernt das Gerät und seine Funktionsweise einfach sehr gut kennen und verstehen. Andererseits muss man sich auch nicht gleich als Fünfdäumling fühlen, wenn man hier und da mal ein wenig länger grübeln und fummeln muss. Wer also die Möglichkeit hat, dem empfehle ich, sich das gesamte Setup liefern und aufbauen zu lassen. Immerhin erwirbt der stolze Besitzer ein Gerät ungefähr im Gegenwert eines VW Golf der Einstiegsklasse: Der Reibrad-Plattenspieler Reed Muse 1C kostet 12600 Euro, der Linear-Tonarm Reed Model 5T inklusive Akkunetzteil Reed Source 12V schlägt zusätzlich mit 15600 Euro ins Kontor. Das ist übrigens ein Vielfaches dessen, was ich zuvor jemals preislich an anderen Plattenspielern zum Testen bei mir hatte. Beim Aufbau kannte ich den Preis noch gar nicht und war entsprechend locker und unvoreingenommen zu Werke gegangen. Gut so! Denn hätte ich zu diesem Zeitpunkt den Preis schon gekannt, wären meine Hände ab und zu womöglich doch ein wenig feuchter und zittriger gewesen.
Apropos ruhige Hand: Was jetzt noch fehlte für einen ersten Testlauf war natürlich ein Tonabnehmer, den ich montieren musste. Ich liebe das ja wie Zahnschmerzen. Das liegt unter anderem daran, dass mir aufgrund einer Unachtsamkeit vor längerer Zeit mal mein privates Clearaudio Charisma V2 für 1500 Euro in die ewigen Tonabnehmerjagdgründe entschwunden ist. Daraus habe ich gelernt und mir für Test- und Montagezwecke ein billiges AudioTechnica AT 91/NB für zwoundzwanzigfuffzich angeschafft. Genau, richtig gelesen: Für die ersten Einspielvorgänge mit meiner Testplatte zur Überprüfung aller Einstellungen sowie für die ersten Musikscheiben habe ich tatsächlich einen Tonabnehmer auf diesem Plattenspielerschlachtschiff verwendet, der weniger als ein Promille desselben kostet!
Vertriebler Andrejs Staltmanis ist bezüglich der Verwendung eines geeigneten Tonabnehmers allerdings selbst ziemlich tiefenentspannt: Natürlich könne man zum Ausreizen des vollen Potenzials einen Pickup für 15000 Euro dranschnallen, aber der Klassiker Denon DL 103 für etwas über 300 Euro tut es auch! Nachdem ich sicher war, dass alle Einstellungen stimmten, tauschte ich schließlich das AudioTechnica gegen mein Clearaudio Charisma V2, das ich danach neu kennenlernen durfte, soviel schon vorab. Ach ja: Ein guter, neugieriger und Tonabnehmer-montagetechnisch äußerst versierter Freund brachte zumindest für einen Tag sein Koetsu Black mit, das er natürlich selbst und auf eigene Gefahr montiert hat. Er wollte sein System bei der sich bietenden Gelegenheit auf diesem Setup mal ausreizen und hören, was geht. Übrigens: Diverse Headshells und passende Gegengewichte für alle Tonabnehmer sind bei Reed selbstverständlich im Lieferumfang mit enthalten.
Was mir nach den ersten Tönen unmittelbar auffiel, war eine außerordentlich ausgeprägt wahrnehmbare „Leichtigkeit“. Die Musik war einfach „da“, sie schien mir irgendwie präsenter zu sein, als ob jemand eine Art Kontrast hochgeregelt hätte, so dass der Hintergrund schwärzer, leiser wurde und sich die davor erstrahlende Musik heller und bunter hervorhob. Unangestrengt. Lässig. Schnell. Sauber. Federleicht. Feindynamisch subtil. Diese simple Aufzählung von Attributen ist einfach das, was auf der ersten Seite meines Schmierblatts für Notizen zu den Höreindrücken als Spiegelpunktaufzählung geschrieben stand. Hinter „schnell“ hatte ich übrigens zwei Ausrufezeichen gesetzt. Die Reed-Kombi überzeugte mich unabhängig vom aufgelegten Musikmaterial mit einer leichtfüßigen, völlig unangestrengten Dynamik und einer subjektiv wahrgenommenen „Schnelligkeit“, obwohl die Musik ja nicht auf höherer Drehzahl lief. Ich hatte die Reed-Kombi immerhin circa drei Monate zum Testen bei mir und konnte ihr in Ruhe auf den Zahn fühlen. Und mir wurde schließlich die Ursache für diesen Effekt gewahr: Mein Gehör beziehungsweise mein die Musiksignale verarbeitendes Gehirn sind durch fehlerbehaftet wiedergebende HiFi-Komponenten falsch konditioniert. Es sind ja durchaus nicht nur falsch ausgelegte Bassreflexlautsprecher für hinterherhumpelnde Tieftöne verantwortlich, auch andere Komponenten sind zu teilweise haarsträubenden Fehlern in der Lage. Jedenfalls habe ich den Reibradantrieb des Reed-Drehers als Grund dafür identifiziert, dass diese Musikmaschine diesen stoischen Tieftondurchzug, dieses im wahrsten Sinne des Wortes brutale Drehmoment an den Tag legt, was zu einem substanziellen Schub im ganzen Frequenzspektrum führt.
Ein wenig schmunzeln musste ich bei meinem Gedanken schon, der mit irgendwann in den Sinn kam: Wieso um Himmels willen nennt ein Hersteller ein solches Laufwerk „Muse“? Mir drängt sich da eher Thors Dampfhammer auf. Aber das klingt in den Ohren von Marketingleuten wahrscheinlich viel zu martialisch. Sei´s drum. Denn bei aller brutaler Kraft: Der Reed Muse 1C ist ja durchaus ein absoluter Feingeist. Er hat seine schiere Power eben gut unter Kontrolle.
Ach je, Sie wollen von mir jetzt bestimmt konkrete Musikbeispiele hören? Ich habe es befürchtet. Na gut. Wenn also Udo Lindenberg auf dem Album Stärker als die Zeit (Warner, 2016) „Durch die schweren Zeiten“ singt und einem vor emotionaler Ergriffenheit eine Träne aus dem Auge rinnt, dann kann eine Komponente irgendwie nicht so viel verkehrt gemacht haben – sondern wahrscheinlich einfach alles richtig.
Gehört mit
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Vollverstärker | Almarro A205A MkII |
Tonabnehmer | AudioTechnica AT 91/NB, Clearaudio Charisma V2 |
Phono-Vorstufe | Paltauf Phono-200 |
Lautsprecher | Dynamikks! Model 12 |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Audio Note AN-S Interconnect Pure Silver NF-Kabel |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd, Rega Wandhalterung für Rega Planar 8 |
Herstellerangaben
Reed Muse 1C
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Geräteart | Plattenspieler |
Gehäusefarbe | schwarz (moonlit black) |
Antrieb | Reibrad, 2 DC Motoren |
Geschwindigkeiten | 16 2/3, 33, 45, 78 Umdrehungen pro Minute |
Geschwindigkeitsstabilisierung | Quarzbasis-Phasenregelkreis (PLL) |
Max. Geschwindigkeitsabweichung | +/- 0,03% |
Rumpel-Lärm-Verhältnis | >75dB |
Spannung | DC 12V via 100-240V AC Adapter, Reed Source 12V |
Genauigkeit Neigungsmesser | 1mm pro Meter |
Geeignete Tonarme | effektive Länge von 215mm bis 315mm |
Abmessungen (L x B x H) | 305 x 485 x 140 mm |
Gewicht | 15kg |
Preis | 12600 Euro |
Herstellerangaben
Reed Model 5T
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Geräteart | linear geführter Tonarm, Laser gesteuert |
Farbe | schwarz, stahlfarben, Cocobolo Holz |
Länge | 191,7mm |
Rotationsradius | 61,5mm |
Montageabstand | 251mm |
Offset Winkel | 0 Grad |
Überhang | 0mm |
Tracking Fehler | +/-5 Bogenminuten |
Effektive Masse | 16 Gramm (Cocobolo Holzrohr) |
Höhenverstellung | 28-48mm |
VTA | +/- 0,2mm |
Azimut | +/-8 Grad |
Auflagekraft (Bereich) | 10-30mN (Tonabnehmer 5,5g-19,5g / 4,0g-25,0g) |
Antrieb | Linearmotor mit begrenztem Rotationsquerschnitt und Drehmoment |
Spannung | 9,5V DC – 14V DC via Batterieversorgung, Reed Source 12V oder 100-240V AC Adapter |
Verkabelung | Cardas, Van den Hul 33AWGx4 Finewire C37+Cryo, Cu, 125cm, KLEI Stecker |
Abmessungen: (L x B x H) | 330 x 150 x 150 mm |
Gewicht | 3kg |
Preis | 15600 Euro |
Vertrieb
Audiovertrieb Andrejs Staltmanis
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Anschrift | An der Meerwiese 23a D-48157 Münster |
Telefon | +49 177 3506640 |
info@ultraudio.de |
Der Frühling steht vor der Tür und auch wärmere Temperaturen. Das Vogelgezwitscher am Morgen wird vor dem Fenster lauter und die Lust nach Bewegug wächst. Wer sich in den kommenden Wochen gern draussen sportlich betätigt und dabei Musik hört, für den sind die MU 3 Wireless in-Ear-Kopfhörer der britischen Traditionsmarke KEF unverzichtbar.
Ewiges Aufladen war gesern. Die stylischen und soundstarken In-Ear Accessoires sind innerhalb von fünf Minuten für eine Stunde nutzbar und bringen bei voller Ladung eine Betriebszeit von über 24 Stunden mit. Mit der Lieblingsmusik auf den Ohren kann beim Joggen oder Walking dank der speziell abgestimmten Active-Noise-Cancellation-Technologie problemlos auch bei einer hohen Umgebungslautstärke jeder Ton gehört werden. Ein komfortables und sicheres Trageerlebnis bringt das ergonomische Design der Kopfhörer mit sich, die durch ihre intelligente Gewichtung perfekt im Ohr ausbalanciert werden. Die Mu3 strahlen nicht nur ein skulpturales Aussehen und Gefühl aus, sondern sorgen mithilfe der Bluetooth 5.0-Konnektivität für eine außergewöhnliche stabile Verbindung mit allen iOS- und Android-Geräten. Die kabellosen In-Ears wurden vom britischen Visionär und Industriedesigner Ross Lovegrove designt und vom KEF Akustik-Team entwickelt, um einen unverfälschten und hochauflösenden Klang zu liefern. Die Mu3 Kopfhörer von KEF vereinten Schönheit und technologischen Einfallsreichtum und sind Online und im ausgewählten Handel für knapp 230 Euro erhältlich.
Die Audioperformance der Mu3-Kopfhörer profitiert von der speziell abgestimmten Active Noise Cancellation-Technologie von KEF. Sie ermöglicht es, Außengeräusche zu eliminieren, ohne die Details zu beeinträchtigen, die die Musik zum Leben erwecken. Die Mu3 liefern den unvergleichlichen, charakteristischen Klang von KEF. Jedes der skulpturalen Gehäuse der Mu3 enthält einen dynamischen 8,2-mm-Vollbereichstreiber, der vom KEF-Ingenieurteam fachmännisch akustisch abgestimmt wurde, um einen außergewöhnlich dynamischen und gut ausgewogenen Klang mit satten Mitten, detaillierten Bässen und knackigen Höhen zu liefern. Jede Nuance und Subtilität der Aufnahme kommt beim Hören großartig zur Geltung. Um sicherzustellen, dass die Mu3-Kopfhörer so gut aussehen, wie sie klingen, hat KEF erneut mit Ross Lovegrove zusammengearbeitet, dem Designer der ebenfalls die ikonische KEF MUON und auch die Bluetooth-Lautsprecher KEF MUO designt hat. Ross Lovegrove, der für seinen innovativen Ansatz und seine fließenden, skulpturalen Formen bekannt ist, verleiht dem Klang eine neue Dimension. Durch ein Design, das sowohl Schönheit als auch technologischen Einfallsreichtum umfasst, ist Lovegroves laufende Zusammenarbeit mit KEF eine Übung in ästhetischer und technischer Exzellenz. Die Mu3-Kopfhörer mögen klein sein, aber ihr Aussehen bietet Raffinesse in kompakten Abmessungen. Die reine und klare Ästhetik ergänzt die Designphilosophie von KEF perfekt. Bei großartigem Design geht es um mehr als nur Stil; die Mu3-Kopfhörer bieten Qualität und zeitgleich perfekte Ergonomie.
Die Mu3-Kopfhörer sitzen dank ihrer intelligenten Gewichtung perfekt ausbalanciert im Ohr, so dass sie nicht herausfallen können. Eine umfassende Analyse verschiedener Ohrformen und -größen hat zur Entwicklung von vier leicht unterschiedlich großen Ohrstöpseln geführt, die so konzipiert sind, dass sie auf der Ohrmuschel aufliegen, um den bequemsten Sitz für Ihre Ohren zu gewährleisten und gleichzeitig eine perfekte Abdichtung für die Geräuschisolierung und einen sicheren Halt zu bieten. Die Mu3 befreien den Hörer von lästigen Kabeln dank der stabilen, latenzfreien Bluetooth 5.0-Konnektivität. Die Audio-Performance des Mu3 wird durch die simultane Übertragung, bei der beide Kopfhörer gleichzeitig ein Signal empfangen, weiter verbessert. Dies ist nicht der übliche Ansatz, bei dem Audiosignale an einen Kopfhörer gesendet und an den anderen weitergeleitet werden, wodurch das Risiko einer Latenz entsteht. In Verbindung mit der Bluetooth 5.0-Konnektivität bedeutet eine simultane Übertragung, dass die Mu3-Kopfhörer eine überragende Leistung liefern, einfach zu verbinden sind und sowohl mit iOS- als auch auf Android-Geräten außergewöhnlich stabil arbeiten.
Nach der einfachen Einrichtung macht das automatische Pairing das Hören mit den Mu3 zu einem mühelosen Erlebnis. Die Kopfhörer verfügen außerdem über den Umgebungsmodus, bei dem auf Knopfdruck die aktive Geräuschunterdrückung teilweise deaktiviert wird und stattdessen der über die Mikrofone aufgenommene Ton über die Kopfhörer wiedergegeben wird, wodurch die passive Geräuschunterdrückung umgangen wird und Sie sofort wahrnehmen, was um Sie herum passiert.
Herstellerangaben
KEF Mu3 Noise Cancelling True Wireless-Kopfhörer
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Vertrieb
GP Acoustics GmbH
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Anschrift | Kruppstraße 82-100 45145 Essen Deutschland |
Telefon | +49 201 170390 |
info.de@kef.com | |
Web | de.kef.com |
Those who have looked meticulously at the images depicted in the HEM company visit report might have already spotted the third offspring of the Ferrum family after the Statement in Hifi Fidelity-winning HYPSOS power supply and the OOR headphone amplifier: a combination of headphone amplifier and converter named the ERCO. Now a series model made its way to Gröbenzell.
Also their third device enjoys the merits of the Ferrum team’s rather special model name assignment. After the Greek HYPSOS and the Dutch OOR, it’s now time for Esperanto: ERCO - pronounced "ertso" - stands for ore and thus not in connection with the product itelf, as is the case with the OOR, but with the brand name instead. The front view of the ERCO differs from that of the OOR in only two minor details: First, the input selector switch provides access to one unbalanced analog input only, but at the same time enables access to all the digital signals that are available at the USB, coaxial or optical S/PDIF inputs. On the other hand, there is a Pentaconn jack for the balanced signal in addition to the usual 6.3 millimeter headphone jack output here. On the OOR, a four-pin XLR jack takes charge of this - which seems more practical to me. For Ferrum's target group of the ERCO, however, the decision made for the connection type also to be found on many digital audio players and headphones intended for mobile use eventually seems to be the better one. In that respect, Ferrum is similarly future-oriented as with the USB input: The new USB-C variant is used here. It’s nice to see that they have thought of including a USB-A to USB-C cable, which is probably not very common at the moment.
Most of you may know that HEM, Ferrum's parent company, has in the past been responsible for both the manufacturing and a not inconsiderable part of the development of the Mytek components - the brand that has earned an excellent reputation mainly thanks to its digital/analog and analog/digital converters for professional and home applications. When HEM’s boss Marcin Hamerla announced a Ferrum headphone amplifier/converter combo some time ago, I spontaneously thought of a DAC with headphone output. But the ERCO is anything but that: Not only at first glance it looks like a headphone amplifier hosting an additional converter. In its development, Ferrum took the successful OOR as a starting point and looked for ways to integrate a digital section. Adopting the OOR's circuitry one-to-one quickly proved to be impossible for both space and cost reasons, as Marcin Hamerla revealed. In the end, his engineering team developed an integrated circuit-based output stage that provides slightly less power than the OOR's discrete design, but without seriously sacrificing its sonic benefits. The connectivity and the possibility to vary the sound according to one's own taste by means of different filters or upsampling, as it is the case with a Mytek Brooklyn DAC+, are not to be found in the ERCO: Its place is not in the studio, but near a computer on the desktop or in a home hi-fi system.
Even though the ERCO merely offers one RCA input, almost the entire signal processing is carried out in balanced mode: On the one hand, the incoming analog signal is balanced directly after the input jacks, on the other hand, the proven ESS-Sabre ES9028PRO DAC chip provides a balanced signal itself. Since HEM has had the very best experience with the ES9028Pro, they saw no reason to switch to the current chip series from ESS-Sabre. The ES9028Pro processes PCM with up to 32 bit and 384 kilohertz as well as DSD256. A rotary switch on the back of the device allows to activate the bypass mode. This, however, is only possible by means of a screwdriver to avoid an unintentional activation, as in bypass mode the full output voltage is applied to the RCA and XLR outputs, bypassing therefore the blue ALPS four-channel potentiometer. The headphone outputs on the contrary are not affected by the bypass mode. Thus, even in an audio system with a preamplifier, both the converter and headphone amplifier can be used comfortably without switching or reconnecting cables.
Like the OOR, also the ERCO's internal power supply with its low-noise switching regulators, sophisticated filtering and linear low-drop voltage regulators (LDO) with fast transient response is the technological heritage of the HYPSOS. Actually the ERCO features two DC inputs as well: a classic 2.5/5.5-millimeter DC jack plug and a four-pin WEIPU plug, the same as on the HYPSOS. For the second option, the ERCO comes with a special power link cable with four-pin WEIPU connectors on both sides. In case a normal cable is used, the "4-Terminal Sensing Design" (4TSD) feature in the HYPSOS measures the voltage directly at the cable output, while when using the FPL cable it measures the voltage on the ERCO's motherboard instead. This allows the HYPSOS to regulate the voltage for the converter/headphone amplifier even more precisely.
But first, the ERCO has to get by without an additional power supply and accumulate a good number of operating hours. It turned out that even with a media converter like the ADOT, a few hours of break-in time improve the sonic performance, and this effect, as to my experience, is particularly pronounced with a digital-to-analog converter. In order to be able to run the ERCO continuously for a few days without blocking the systems in the study or living room as a result, the ERCO has to make do with a fairly simple environment to begin with, a set-up which should nevertheless represent a rather typical application for it: It fetches its data from a MacBook Pro via the supplied USB-A-to-C cable. The laptop sources the music files from an external USB hard drive - a rather questionable solution in terms of sound - and prepares them for the converter using Audirvana Studio, while the SendyAudio Peacock - my current favorite headphone right after the Stealth from Dan Clark Audio, which has long since returned to its distributor - is connected via the jack socket.
After a little more than a day, curiosity wins out and I take a brief listen into the album Changing Places by the Tord Gustavson Trio: The subtly differentiated "Deep As Love" as well as "Graceful Touch" with its quiet intro on the drums had already thrilled me when perfomed by the OOR, and, if my memory does not deceive me, the ERCO reproduces both the transients and the inner dynamics in a similarly convincing manner. At this point, it’s already clear to me that the sound of the now third member of the Ferrum family also has that certain something that makes the OOR particularly special. Since the latter had already left my listening room last fall, I am of course not able to evaluate how close the ERCO comes to the OOR. However, both headphone amplifiers clearly share the same sonic genes: lovely!
After a few more days, a Mytek Brooklyn DAC+ finds its way back home from a colleague, which I then also connect to the Mac with an ordinary cable, after it having completed a warming-up phase of several hours as well: With the Mytek, minimally less air surrounds the instruments and the acoustic space seems a bit smaller. The ERCO performs simply a bit more fluent and beguiling: the music takes the center stage and displaces any thoughts about the technology - what has already been the case with the OOR. The Mytek, on the other hand, is rather triggering memories of the SPL Phonitor in its precise and sober way of playing.
In order to evaluate the influence of the HYPSOS on the ERCO's sonic performance, the latter moves to a more refined environment: It finds a new home in one of the Artesania equipment supports in the listening room and is supposed to source its data from the USB output of the Auralic Aries G2.1. However, this doesn’t work even after one or the other reboot attempt of the Aries. Should the ERCO's USB-C be the cause for this misbehaviour? I'll talk to Marcin Hamerla about the problem and keep you posted - although I'm sure that very few hifi enthusiasts will pair a high-grade streamer with a headphone amp/converter combo. In my system, nevertheless, this variant is simply very useful: This way the ERCO is fed with optimally prepared digital signals, while the HYPSOS is in close proximity. That's why I am not about to give up yet, and so I connect Aries and ERCO via S/PDIF by means of an Audioquest Wild. And this works right away. To test the function I choose Arild Andersen's album Mira and instead of relying on the already often mentioned title "Raijin" I start with "Bygone": Tommy Smith plays his tenor saxophone in a very melodious and mellifluous manner, without any sharpness or harshness. Paolo Vinaccia dabs the rhythm with cymbals and a reticently struck drum, and Arild Andersen lets his bass sing warmly, even somewhat buzzy. The trio seems to perform within a larger space: A lot of air surrounds the instruments. A real pleasure!
And the HYPSOS intensifies this enjoyment even more: The sonic imaging appears to be even more free and open, the one or other detail somewhat takes a step beyond the perception threshold, double bass and bass drum simply get closer to the point, but without sacrificing the intensive musical flow. ERCO, HYPSOS and the Peacock let you revel in euphony. However, this is by no means to say that you can't enjoy music via headphones in an extremely satisfied way without the optional power supply. To find out how the HYPSOS behaves when the ERCO is merely operating as a converter, it makes its way into the living room. I activate the Bypass mode, connect the balanced outputs of the ERCO to Einstein's The Preamp and the coaxial S/PDIF input to the corresponding output of the Aries Femto – and yes, you guessed it: the USB input of the ERCO is not recognized by the Femto either. Whether it's due to the coaxial connection type or not, I can't say, but I’ve already experienced Shostakovich's Symphony No. 15 in the living room in a more vibrant way. And the spatial imaging seems a bit limited as well. As a pure converter, the ERCO in conjunction with its standard switching power supply doesn’t convince me as part of my extremely high-resolution system that it has become over time. That all changes completely when the Ferrum converter is powered by the HYPSOS. The ERCO suddenly sounds like a DAC from a much higher price range. In this application, I would not want to do without the HYPSOS under any circumstances. With it, the ERCO endulges with a large, very realistic sounding image, gripping dynamics, a transparent performance with strong timbres, and details that are nicely integrated into the musical flow. If you want to use the ERCO as a converter in a high-quality system, you can't avoid investing in a HYPSOS. This combination then offers a highly customer-friendly price/sound ratio!
However, it remains to be seen how the ERCO sounds as a pure preamp. In order to get this done, I first play a few records on the Brinkmann Avance equipped with Breuer and Titan i, connected in unbalanced mode to a Keces Sphono assigned for equalization and preamplification, which for its part is wired to the Einstein preamp. Before starting this review, I had not heard any LPs in this system configuration in the living room, and I am surprised which impact the exchange of the matured Brinkmann Marconi, of which there is meanwhile a MKII version around, against the Einstein has brought especially in terms of spatiality. The Preamp really doesn't make it easy for the ERCO to compete, but the Ferrum immediately wins you over with its open and dynamic performance. Its spatial imaging is as well convincing, even if the Einstein – while retailing for a more than six times higher price - still suggests a minimally larger soundstage. And, even if the ERCO in conjunction with the HYPSOS would offer preamplification services alone, it could rightly be praised as a bargain. Especially when paired to the optional power supply, it shows off both as a very convincing D/A converter and a headphone amplifier, which doesn’t by no means intend to deny its sonic relationship to the excellent OOR: Undoubted, this is Ferrum’s third big thing!
Listened with (living room)
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Turntable | Brinkmann Avance |
Tonearm | Breuer Dynamic 8 |
Cartridge | Lyra Titan i |
Phono preamp | Keces Sphono |
D/A converter | Mytek Manhattan II |
Streaming bridge | Auralic Aries Femto with Ferrum Hypsos |
Pre amp | Einstein The Preamp |
Power amp | Einstein The Poweramp |
Loudspeaker | Göbel Epoque Aeon Fine |
Cables | Audioquest Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III |
Accessories | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Finite Elemente Cerabase, Audioquest Jitterbug, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Manufacturer's Specifications
Ferrum Erco
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Headphone output gain | -5.8dB, +6dB, +17.8dB (balanced), -11.8dB, 0dB, +11.8dB (unbalanced) |
Operation | fully balanced, proprietary IC power amp |
Power inputs | 5.5/2.5mm DC connector center positive proprietary FPL 4-pin DC connector (FPL) |
Analog inputs | RCA (Consumer level; Pro level option with software update) |
Digital inputs | USB-C (up to PCM 384kHz/32bit, DSD x256, DoP x128); S/PDIF optical (up to PCM 19 kHz/24bit, DoP x64); S/PDIF coaxial (up to PCM 96kHz/24bit granted, up to PCM 192kHz/24bit, DoP x64 possible) |
DAC chip | ESS Sabre ES9028PRO |
PCM sample rates | 44.1 / 48 / 88.2 / 96 / 176.4 / 192 / 352.8 / 384 kHz |
DSD sample rates | 2.8224 / 3.072 / 5.6448 / 6.144 / 11.2896 / 12.288 MHz |
MQA | Decoder and renderer |
DAC resolution | PCM up to 384kHz/32bit; DSD up to x256 |
Headphone jack outputs | 4.4 mm (TRRRS) balanced; 6.35mm (TRS) unbalanced |
Line outputs | XLR (balanced), RCA (unbalanced) (both consumer level; Pro level option with software update) |
Volume control | analog, with bypass option (for line outputs only) |
Frequency response | 10Hz - 30kHz (±0.05 dB) 10Hz - >200kHz (±1dB) |
Output power unbalanced | 300mW into 300Ω, 1.7W into 50Ω |
Output power balanced | 1.2W into 300Ω, 6.1W into 50Ω |
THD (balanced output) | < 0.00018% / -115dB, 1mW into 16Ω; < 0.00018% / -115dB, 100mW into 16Ω |
THD (unbalanced output) | < 0.00032% / -110dB, 1mW into 16 Ω; < 0.00057% / -105dB, 100mW into 16Ω |
Dynamic range analog | 130dB (A-weighted) |
Dynamic range digital | 120dB (A-weighted) |
Input impedance | 47kΩ |
Output impedance unbalanced | 22Ω on pre amp |
Output impedance balanced | 44Ω on pre amp |
Output impedance headphones | < 0,3Ω |
Power consumption | <15W (in idle mode) |
Power adapter | 100-240V AC to 22-30V DC |
Dimensions (W/H/D) | 21,7/5/20,6cm |
Weight | 1,8kg |
Price | 2,400 euros |
Manufacturer
HEM Sp. z o.o.
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Address | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Phone | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |
Klassik trifft Moderne: Lenco stellt einen Plattenspieler im Retro-Design mit Bluetooth, USB, MP3 und integrierten Lautsprechern vor: Vinylfans können mit dem LS-55WA stilvoll Musik hören, aber auch die Raritäten und Pretiosen ihrer Plattensammlung digitalisieren.
Lenco, spezialisiert auf Hi-Fi- und Consumer-Elektronik, bereichert den Home-Entertainment-Markt m den neuen Plattenspieler LS-55WA, der sich als wahres Allroundtalent entpuppt. Hinter dem ersten optischen Eindruck des elegant-funktionellen Retrodesigns verbirgt sich eine Palette an modernen Features, die dem zeitgemäßen Musikgenuss von technischer Seite kaum Grenzen setzen. Der im Einstiegssegment positionierte Lenco LS-55WA mit Holzgehäuse in angesagtem Retrolook präsentiert sich als klassischer Plattenspieler, ist aber zugleich auch ein Bluetooth-Empfänger. Dies erlaubt es Musikfans von heute, nicht nur die Renaissance der Vinylplatte zu zelebrieren, sondern auch ihre bestehenden Playlists abzuspielen. Wer auf Schallplatten steht, kann nicht nur die Lieblingssongs hören, sondern auch direkt in MP3 umwandeln und auf dem USB-Stick oder USB-Player speichern. So ist es möglich, Playlists von der eigenen Plattensammlung zu erstellen oder bereits in die Jahre gekommene Vinyl-Aufzeichnungen auf ein modernes Medium zu retten.
Der riemengetriebene Plattenspieler verhindert störende Vibrationen des Motors. Mit drei Geschwindigkeiten – 33 RPM, 45 RPM und 78 RPM – deckt der Lenco LS-55WA alle gängigen Umdrehungszahlen ab, um Vinylplatten im 7-Zoll-, 10-Zoll- und 12-Zoll-Format abzuspielen. Dank Auto-Stopp-Funktion hört der Plattenteller automatisch auf, sich zu drehen, wenn das Ende der LP erreicht ist. Die integrierten Lautsprecher (2 x 5 Watt) ermöglichen entspanntes Musikhören. Der integrierte Verstärker deckt ein breites Frequenzspektrum ab und liefert einen hochwertigen Klang. Für erweiterte Konnektivität sorgen ein USB-Anschluss auf dem Tastenbedienfeld neben dem Plattenteller sowie ein AUX-Eingang und Stereo-RCA-Ausgang auf der Gehäuserückseite. Über den USB-Anschluss lassen sich Musikdateien vom USB-Stick abspielen. Ist gerade keine Zeit zum Musikhören, schützt eine abnehmbare Abdeckung das Gerät vor Staub.
Der Name Lenco steht bereits seit über 75 Jahren für Schweizer Präzision im Bereich HiFi und Consumer Electronics. Lenco produziert und vertreibt eine komplette Palette an Smart-Choice-Unterhaltungselektronik mit den neuesten Technologien einschließlich Plattenspielern, Radios, Lautsprechern etc. und bietet Elektronikprodukte für jedes Alter und jede Lebensphase an, und die immer und überall benutzt werden können. Alle Lenco-Produkte zeichnen sich durch ein innovatives Design oder ein Stückchen Nostalgie in moderner Ausführung, Benutzerfreundlichkeit und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Lenco ist seit 2015 Teil von Commaxx International, einem weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und dem Vertrieb von Smart-Choice-Unterhaltungselektronik für nationale und internationale Einzelhändler und Importeure unter verschiedenen Marken. Die Marken von Commaxx International werden weltweit über eigene Webshops oder nationale und lokale Distributoren vertrieben. Die Anzahl der Länder, in denen die Commaxx-Marken vertreten sind, wächst weiter.
Der LS-55WA ist für 169 Euro ab sofort verfügbar.
Vertrieb
Lenco Benelux BV
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Anschrift | Thermiekstraat 1A Nuth Niederlande |
Telefon | +31858081448 |
ecommerce@commaxxgroup.com | |
Web | lenco.de |
Das Universaltalent MyCast 7 lässt keine Wünsche offen: Neben der obligatorischen CD-Wiedergabe und der Empfangsmöglichkeit von sowohl UKW als auch DAB+ bietet der MyCast 7 auch Zugriff auf moderne Streaming-Dienste, darunter Spotify und Deezer, aber auch auf die hochauflösenden Anbieter Tidal und Qobuz.
Internetradio empfängt man mit dem MyCast 7 per TuneIn und iHeartradio ebenfalls, zusätzlich ist Bluetooth an Bord, und AirPlay 2 wird unterstützt. Natürlich werden auch Dateien, die auf einem PC respektive Server oder NAS im Netzwerk gespeichert sind, kompromisslos wiedergegeben. Damit man bei der vielseitigen Auswahl an Wiedergabe-Optionen die Übersicht behält, kann die kompakte HiFi-Anlage auch per iOS- und Android-App gesteuert werden.
Sehr praktisch ist der integrierte HDMI-Eingang mit ARC (Audio Return Channel): Der kompatible Fernseher muss lediglich mit einem einzelnen HDMI-Kabel mit dem MyCast 7 verbunden werden und schon kann man den TV-Ton über die Advance-Paris-HiFi-Anlage genießen. Klassische Stereo-Schnittstellen sind natürlich ebenso vorhanden. Insgesamt stehen drei Stereo Cinch-Eingänge zur Verfügung; einer davon kann als Phono-Input dienen. Außerdem gibt es zwei optische und einen koaxialen Digitaleingang. Die Lautsprecher-Terminals sind groß dimensioniert und nehmen größere Kabelquerschnitte problemlos entgegen. Mittels „Sub Out“ kann der MyCast 7 im Tieftonbereich zudem von einem aktiven Subwoofer perfekt unterstützt werden.
Mit 2 x 45 Watt an 6 Ohm präsentiert sich das kompakte HiFi-System leistungsstark. Insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Leistungsdaten von einem Class AB-Verstärker realisiert werden. Advance Paris entschied sich bewusst gegen die digitale Verstärkung und entlockt dem MyCast 7 so ein Maximum an Neutralität, Detaillierung, Dynamik und Klarheit für eine möglichst authentische und harmonische Musikreproduktion. Sehr elegant wirkt die massive Alufront, auf der sich die typisch in Silber gehaltenen und teilweise weiß beleuchteten Bedienelemente der Komponente befinden. Zusätzlich zum bereits genannten USB-Slot gibt es vorne auch eine Anschlussmöglichkeit für einen Kopfhörer (6,35mm).
Herstellerangaben
MyCast 7
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Hersteller/Vertrieb
quadral GmbH & Co. KG
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Anschrift | Am Herrenhäuser Bahnhof 26-30 D-30419 Hannover |
Telefon | +49 511 79040 |
Web | www.quadral.com |
info@quadral.com |
Die dänische Marke Raidho ist weltbekannt für ihre High-End-Lautsprecher. In der Topreihe TD ist die TD1.2 das „kleinste“ Modell. Gehen Sie mit mir der spannenden Frage nach, wie groß und gut ein Kompaktlautsprecher wirklich spielen kann, wenn der Aufwand auf die Spitze getrieben wird.
Meine Erwartungen sind hoch und die Neugier ist groß. Die Lautsprecher sind rasch aufgebaut und an die in meinem Hörraum bewährte Stelle platziert. Das klingt schon recht gut, erfüllt aber meine hohen Erwartungen nicht einmal annähernd. Ich hätte es wissen müssen, hier ist Einspielen angesagt – das Handbuch spricht von 250 Stunden. Gönnen wir der TD1.2 diese Zeit und beschäftigen uns derweil mit der Technik dieses Lautsprechers, die es in sich hat. An erlesenen Zutaten haben es die Macher der TD1.2 nicht fehlen lassen. Und da ist nichts von der Stange – alle Chassis sind selbstverständlich komplette Eigenentwicklungen und werden in Handarbeit mit hohem Zeitaufwand gefertigt.
Beginnen wir mit dem Bändchen-Hochtöner, einem der Markenzeichen aller Lautsprecher von Raidho. Bei einem Bändchen-Lautsprecher ist die gesamte Membran elektrisch leitfähig und übernimmt somit auch die Funktion der Schwingspule. In der Regel wird dazu eine hauchdünne rechteckige, gefaltete Metallfolie eingesetzt. Auf Grund der geringen Leiterlänge ist die Impedanz dieses Bändchens sehr niedrig (0,2 Ohm bis max. 1 Ohm). Daher wird zusätzlich ein Anpassungsübertrager benötigt, um den Verstärker von der extrem niedrigen elektrischen Impedanz zu isolieren. Kaum ein Verstärker treibt nämlich gerne eine nahezu kurzgeschlossene Last an.
Eine Alternative zu diesem Konzept ist, auf eine vollständig leitfähige Membran zu verzichten und stattdessen eine hauchdünne Kunststofffolie zu verwenden, auf die Leiterbahnen aufgebracht sind. Bei dieser Technik – die auch Raidho verwendet – ist es leichter, eine Impedanz im normalen Bereich zwischen 4 und 8 Ohm zu realisieren, da hier längere und dünnere Leiterbahnen möglich sind, die mäanderförmig auf der Membran verlaufen. Lautsprecher die mit diesem Konzept arbeiten, werden auch als „Quasi“-Bändchen oder Magnetostaten bezeichnet. Die von Raidho verwendete Folie soll mit nur 20 Milligramm rekordverdächtig leicht und ganze 11 Mikron dick sein. Die in der TD1.2 eingesetzte Version des „Bändchens“ hat zusätzlich ein besonders kräftiges Magnetsystem spendiert bekommen, das die Empfindlichkeit gegenüber dem Vorgängermodell um drei Dezibel erhöht. Die akustisch optimierte Kammer hinter der Folie soll zu einer weiteren Reduzierung der Verzerrungen um 35 Dezibel im Vergleich zu den bereits extrem niedrigen Werten der bisher verwendeten Version führen.
Fast noch aufwendiger als der Bau des Bändchens ist die Produktion des Tiefmitteltöner mit 11,5 Zentimeter Durchmesser. Von Anfang an hat Raidho bei der Membrantechnologie auf Verbundwerkstoffe gesetzt. Die Vorteile sind die individuelle Ausbalancierung zwischen hoher Steifigkeit auf der einen und hoher innerer Dämpfung auf der anderen Seite. Bei der in der TD1.2 verwendeten Technologie wurde der Aufwand auf die absolute Spitze getrieben. Die Basis der Membran ist ein Aluminiumkonus mit Keramikbeschichtung. Hinzukommen Schichten mit Tantal, das extrem hart und steif ist, und – ja, Sie lesen richtig – mit Diamant. Raidho spricht hier von 10 Mikrometer respektive 1,5 Karat Diamant auf jeder Membran. Die Tantal-/Diamantschichten sollen die Resonanz um 36 Dezibel gegenüber Keramik reduzieren und 50-mal steifer als eine reine Keramikmembran sein. Gleichzeitig soll damit die Resonanzfrequenz auf 20 Kilohertz angehoben worden sein. Das Ergebnis dieses enormen Aufwands soll perfektes Einschwingverhalten ohne messbare Verzerrungen sein. Der Antrieb basiert auf Neodym-Ringmagneten mit optimiertem Magnetfeldverlauf, die im Zusammenspiel mit der in Flachdraht gewickelten Unterhang-Titanschwingspule dafür sorgen, dass im Inneren des Schallwandlers ein extrem starkes Magnetfeld entsteht. Dies soll zu einer drastischen Steigerung der dynamischen Leistung führen. Der getriebene Aufwand hört jedoch bei den Chassis noch lange nicht auf. Die Frequenzweiche wurde für die TD1.2 komplett neu entwickelt, wobei der Fokus auf einem korrekten Phasengang bei allen Frequenzen und optimalem Impulsverhalten lag. Dabei kommen wenige, aber sehr hochwertige Bauteile von Mundorf zum Einsatz. Die Verdrahtung ist Point-to-Point ohne Platine ausgeführt.
Jedes Chassis ist in einem eigenen massiven Aluminiumrahmen montiert, der mit vier Schrauben auf der Schallwand fixiert ist. Die Rahmen sind abgerundet, um Beugungseffekte an der Vorderseite des Lautsprechers zu vermeiden. Die Schallwand ist zur Phasenoptimierung leicht angewinkelt. Das geschwungene, auf Resonanzarmut optimierte Gehäuse verjüngt sich nach hinten leicht und wird durch ein dickes Rückgrat aus Aluminium verstärkt, in dem sich Bassreflexöffnungen befinden. Die optimierte Frequenzweiche und das vorstehend beschriebene neue Treiberdesign sollen zu einer erheblichen Verbesserung des Wirkungsgrads führen – bisher nicht gerade eine der Stärken von Raidho-Lautsprechern. Im Betrieb bin ich mit der bescheidenen Leistung meiner Omtec CA 25 problemlos ausgekommen.
Die 250 Stunden Einspielzeit sind mittlerweile vorbei und ein neuerlicher Hör-Check ist fällig. Die Basswiedergabe der TD1.2 ist nun präziser und die oberen Frequenzbereiche haben sich deutlich geöffnet. Was bleibt ist ein etwas eingeengter Klangcharakter und eine räumliche Abbildung, die mir einfach nicht exakt genug ist. Auch die Integration zwischen Tiefmittelton- und Hochtonbereich könnte noch homogener sein. Ich gönne der TD1.2 deshalb eine weitere Einspielzeit von etwa 200 Stunden.
In der Zwischenzeit werfen wir noch einen Blick auf die dazugehörigen Ständer. Die Ständer sind ein cleveres Design in Bezug auf Ästhetik und die gewählten Materialien und sie sind so leicht, wie sie aussehen. Der Gedanke dahinter ist, dass der Ständer so wenig Energie wie möglich speichern soll. Die Schwingungsentkopplung erfolgt auf zwei Ebenen mit beweglichen Isolationselementen, die jedes für sich etwas Spiel besitzen. Der Lautsprecher sitzt nicht direkt auf der oberen Platte, sondern ist durch kleine, auf Metallkugeln gelagerte Scheiben vom Ständer entkoppelt. Der Ständer selbst wird über vier Füße in einer Kugel- und Pfannenanordnung vom Fußboden entkoppelt. Der gesamte Ständer ist allerdings weniger starr, als man normalerweise erwarten würde und erinnert mich an eine Art Blattfeder. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das hohe Gewicht der Lautsprecher, welche die Ständer bei der leichtesten Berührung schwingen lassen. Ein weiterer Aspekt ist die Höhe der Ständer, die mit ihren 78 Zentimetern die Lautsprecher optisch ungewöhnlich hoch stehen lassen. Ein Quercheck bei der in Dirk Sommers Hörraum stehenden Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition ergibt allerdings ziemlich genau den gleichen Abstand zwischen der Unterkante des Bändchen-Hochtöners vom Fußboden.
Nachdem ich zwischenzeitlich den Eindruck gewonnen habe, dass die TD1.2 jetzt von Tag zu Tag immer noch besser werden, scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen, sich mit der Aufstellung der TD1.2 intensiver zu befassen. Als optimal erweist sich in meinem Hörraum eine große Basisbreite von mehr als drei Metern. Das ist mehr als sonst bei mir üblich, dafür will die TD1.2 stark eingewinkelt werden. Hier ist etwas Geduld erforderlich, um das richtige Verhältnis von Basisbreite und Einwinklung zu finden. Dann allerdings rastet das Klangbild regelrecht ein und wir werden mit einer außergewöhnlich breiten Klangbühne ohne das gefürchtete Loch in der Mitte belohnt. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns noch mit dem richtigen Neigungswinkel, der bei der TD1.2 aufgrund des Abstrahlverhaltens des Bändchens ebenfalls unsere Aufmerksamkeit erfordert. Je nachdem, ob unsere Hörposition eher hoch oder niedrig ist, müssen die Lautsprecher möglicherweise stärker nach vorne oder hinten geneigt werden. Dies ist hörbar, wenn den Höhen entweder ein wenig Energie fehlt oder umgekehrt, wenn die Höhen zu intensiv sind. Wenn Sie niedrig sitzen, versuchen Sie, den Lautsprecher hinten leicht anzuheben – wenn Sie hoch sitzen, stellen Sie die Neigung mehr nach hinten ein. Der richtige Neigungswinkel beeinflusst darüber hinaus auch die Abbildungspräzision.
Die TD1.2 ist – wie wir gleich noch sehen werden – in vielerlei Hinsicht ein Wunderwerk, aber im Bassbereich kann sie schon aus physikalischen Gründen eben keine Wunder vollbringen. Ich gehe davon aus, dass jeder, der sich für einen Kompaktlautsprecher interessiert, sich dieser Limitierung bewusst ist. Deshalb verzichte ich auf rechtfertigende Beschreibungen wie „angesichts der Größe“ oder ähnlichem. Nur so viel: bei einer großen Bandbreite von Pop- Jazz- und Klassik-Aufnahmen liefert die TD1.2 ein überaus zufriedenstellendes Tiefton-Fundament mit einem sauberen und schnellen Bass. Wer mehr will, dem empfehle ich einen oder besser zwei gute Subwoofer.
Und ab jetzt wird es ein wenig überschwänglich. Für das gerade beschriebene Aufstell-Procedere habe ich die entsprechenden Teststücke auf der Sheffield „XLO Test & Burn in CD“ verwendet. Bereits an dieser Stelle war mir aufgefallen, wie außerordentlich realistisch die Stimme des Sprechers von der TD1.2 wiedergegeben wird. Der Sampler Jazz Ballads (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) bietet ausgezeichnete Aufnahmen schöner Jazz-Balladen in der Interpretation erstklassiger Sängerinnen. Fasziniert höre ich mir „The very thought of you“ mit Emilie-Claire Barlow an. Die Sängerin steht exakt zwischen den Lautsprechern und man kann ihre Präsenz im heimischen Hörraum geradezu fühlen. Genauso beeindruckend ist, wie genau und klar die TD1.2 die Unterschiede in den Stimmen einer Holly Cole, Amanda Martinez oder Jill Barber herausarbeitet. Doch nicht nur das: Es wird auch deutlich, dass die Aufnahmen in unterschiedlichen Studios entstanden sind – mal sehr intim, mal eher direkt und dann wieder eher leicht distanziert aufgenommen, was den Reiz dieses Samplers unter anderem ausmacht.
Die TD1.2 verleiht jeder einzelnen Stimme dieses gewisse „menschliche Element“, das diese damit so ungewöhnlich authentisch und unverwechselbar erklingen lässt. Das schafft eine besondere Verbindung mit dem Zuhörer und lässt mich glauben, dass ich live dabei bin, wenn am Anfang von „Tennessee Waltz“ Allan Taylor den Kollegen Chris Jones nach der richtigen Tonart frägt und dann knarzend seine Gitarre nachstimmt. Wenn dann auch noch genau herausgearbeitet wird, dass Allan Taylor näher am Mikrofon sitzt und seine Stimme deshalb direkter kommt als die von Chris Jones, wird schnell klar, was für ein überragender Lautsprecher die TD1.2 in diesem Bereich ist.
Diese Fähigkeiten der TD1.2 kommen auch der Wiedergabe akustischer Instrumente in vollem Umfang zu Gute. Auf dem Album Pepe Romero Flamenco! kann man sehr gut hören, welches Können und welche musikalische Reife Pepe Romero bereits in jungen Jahren hatte. Bei dem Stück „Jota“ verbindet sich höchstes technisches Können mit großartiger Musikalität. Der Klang der Solo-Gitarre ist mit der TD1.2 rund und voll, gleichzeitig kommen die Saiten-Anschläge schneller, präziser und dynamischer als ich es sonst gewohnt bin. Genauso überzeugend ist für mich, wie der Hochtonbereich ohne Bruch an den phantastischen Mitteltonbereich anzuschließen vermag. In den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) klingen die Streicher bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Anflug von Härte.
Hinzu kommt die unglaubliche Schnelligkeit in der Wiedergabe. In der exzellenten Aufnahme des „Streichquartetts Op. 76, No. 5, Finale“ von Joseph Haydn (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings - 24/192) sprüht das Engegård Quartet nur so vor Spielfreude und mit der TD1.2 befinden wir uns buchstäblich im Zentrum des Streichquartetts. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass genau nicht alle Ecken und Kanten angenehm hörbar glatt gebügelt werden.
Wenn bei Ihnen nun der Eindruck entstehen sollte, dass die TD1.2 nur bei der Wiedergabe von Stimmen, Soloinstrumenten oder kleinen Besetzungen ihre Stärken hat, dann kann ich Sie beruhigen. Gerade auch bei orchestraler Musik ist die TD1.2 in ihrem Element. Dass sich das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst und eine große räumliche Tiefe besitzt, habe ich als selbstverständlich in dieser Klasse vorausgesetzt. Großartig aber ist, in welcher Form die TD1.2 das macht. In der klanglich exzellenten Einspielung der „7. Symphonie“ von Ludwig van Beethoven mit dem Budapest Festival Orchestra (Beethoven: Symphony No. 7 - Channel Classics, 24/96) unter Iván Fischer entsteht nicht nur in der Tiefe, sondern gerade auch in der Breite eine gewaltige Klangbühne. Direkt hinter den Lautsprechern links und rechts außen werden virtuelle Konzertsaalwände geschaffen, die dem Klangbild eine feste Begrenzung geben und die Tiefenstaffelung der einzelnen Instrumentengruppen ist exzellent. Es besteht auch in Fortissimo Passagen niemals ein Zweifel wo welches Instrument seinen Platz hat – nichts wird verwischt oder zudeckt.
Eine der herausragenden Eigenschaften der TD1.2 ist die – bei richtiger Aufstellung – gewaltige Klangbühne, die so manchen ausgewachsenen Standlautsprecher zum Zwerg degradiert. Das heißt aber nicht, dass die TD1.2 nun jede Aufnahme auf CinemaScope im Breitwandformat bis an die äußersten Lautsprechergrenzen vergrößert oder gar auseinander zerrt. Hören wir zum Beweis die schöne Aufnahme der „Symphonie Nr. 3“ von Franz Schubert mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von William Steinberg (Schubert Symphony No. 3 and 8 - William Steinberg - Pittsburgh Symphony Orchestra Spain – HDTT 24/352.8). Auch hier zeichnet die TD1.2 ein Klangbild mit großer räumlicher Tiefe, das sich aber in der Breite eben nicht ganz bis zu den Lautsprechern erstreckt – und damit bleiben die Proportionen der Aufnahme gewahrt. Das ist in etwa so, wie wenn bei der Wiedergabe eines Films links und rechts vom Bild schwarze Balken angezeigt werden.
Doch mit der TD1.2 kann man nicht nur klassische Musik hören. Ein gutes Beispiel ist „Nothing’s Changed“ (Joe Stilgoe: New Songs for Old Souls – Linn Records, 24/96): Hier singt sich Joe Stilgoe durch eine fetzige Bläserwand, während das exzellent eingefangene Schlagzeug so richtig Druck macht. Die Bläser strahlen ohne dass sie „beißen“ und Joe Stilgoe steht präsent im Raum vor dem in Breite und Tiefe exzellent gestaffelten Orchester. Im täglichen Betrieb erweist sich die TD1.2 als hoch empfindlicher Seismograf für Änderungen an meiner Anlage. Beispiele gefällig: Was passiert, wenn ich die Strecke vom Router zu meinem SOtM-Switch in Lichtleitertechnik ausführe? Welchen Einfluss haben die Ansuz Acoustics Sortz Abschlussstecker gegen Rauschen an ungenutzten Geräteeingängen (Testbericht ist in Arbeit)? Kann man Unterschiede zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen der Stecker hören? Ja, die TD1.2 zeigt jede noch so kleine Änderung wie in einem Brennglas. Doch lassen Sie uns lieber noch einmal in die Musik eintauchen.
Was mir nach längerer Hörzeit immer wieder ins Ohr sticht, ist wie spielerisch leicht die TD1.2 Feinheiten offenlegt. Wir können mit der TD1.2 auf dem Album Remember Love des Saxophonisten Houston Person und des Bassisten Ron Carter die entspannende Stimmung genießen oder auch genauer zuhören. Dann hören wir in „Love Is Here to Stay“ nicht nur die Anblasgeräusche, die das Saxophon von sich gibt, sondern auch wie Houston Person zwischen den Passagen tief Luft holt. Doch es sind nicht nur diese Feinheiten, die mich bei der TD1.2 begeistern. Etwas ganz Besonderes ist diese außergewöhnlich realistische Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten. Ich habe lange überlegt, wie ich diese Eigenschaft der TD1.2 am besten umschreiben kann: „Kantenschärfe“, welche die Ränder von Instrumenten nicht verfließen lässt oder leicht unscharf zeichnet, trifft den Punkt wohl am ehesten.
Im engen Zusammenhang damit steht die Fähigkeit der TD1.2, feindynamische Abstufungen innerhalb eines Raumes wiederzugeben. Bei der „Spanischen Ouvertüre Nr. 1: Capriccio brillante über „La Jota Aragonesa““ von Mikhail Glinka mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra (Valdimir Jurowski: 10 years) lausche ich bei beim Crescendo des Orchesters fasziniert den nacheinander folgenden Forte-Einsätzen der einzelnen Instrumentengruppen, während andere noch im Piano verweilen; besonders beeindruckend ist das, wenn hintere Instrumentengruppen, wie beispielsweise die Pauken, bereits im Fortissimo angelangt sind und die noch leise Pizzicato spielenden und im Orchester vorne sitzenden Violinen davon nicht verdeckt werden. Hinzu kommt auch hier wieder die großartige Tonalität: Violinen erklingen mal samtig und geschmeidig, dann wieder streng, Blechbläser strahlend ohne Schärfe, Holzinstrumente je nachdem holzig knarrend oder weich und rund.
Sie merken es, die TD1.2 hat mich restlos begeistert. Mir graut deshalb bereits vor dem Tag, an dem sie wieder zurück muss. Deshalb noch ein kleiner musikalischer Spaß zum Abschluss: Louie Armstrong and The Dukes of Dixieland (HDTT DSD128). Louie spielt hier wunderbare Trompeten- und Gesangssoli auf Klassikern, die nicht zu seinem üblichen Repertoire gehörten, wie „Dixie“, „New Orleans“ und „Sweet Georgia Brown“, die er nie zuvor aufgenommen hatte. Die Klangbühne ist wieder großartig, man kann genau erkennen, wo sich die Instrumente im Raum befinden, und Louie singt direkt zwei Meter vor uns!
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y und Diretta Target Bridge mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Raidho TD1.2
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Konzept | 2-Wege-System mit Bass Port |
Frequenzgang | 45Hz - 50kHz |
Impedanz | 8 Ohm |
Wirkungsgrad | 87 dB 2.828 V/m |
Abmessungen | 200 x 360 x 410 mm (B x H x T) |
Gewicht | 15 kg |
Preis | 20.500 Euro (schwarz); In Walnut Burl High Gloss oder jeder RAL Farbe EUR 22.900; Ständer 2.500 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Raidho Acoustics
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Anschrift | co/Dantax Radio A/S Denmark 9490 Pandrup Bransagervej 15 |
Telefon | +45 98 24 76 77 |
sales@raidho.dk | |
Web | raidho.dk |
Hersteller/Vertrieb
Raidho Acoustics
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