Vor anderthalb Jahren hat mich das Lautsprechersystem Pirol von Soundspace Systems mit seinem Gewicht, seiner Verstärkerleistung für den aktiven Tiefbass, seinem Wirkungsgrad und vor allem seinen Klang nachhaltig beeindruckt. Nun präsentiert die Berliner High-End-Manufaktur ein ähnlich aufwendiges, aber deutlich erschwinglicheres Modell: den Robin.
Der neue Lautsprecher Robin von SoundSpace Systems ist eine semiaktive Konstruktion mit einer Empfindlichkeit von 96 Dezibel pro Watt und Meter. Das Lautsprechergehäuse ist komplett aus Bambus gefertigt und enthält zwei Tieftonlautsprecher mit einem Durchmesser von 10 Zoll, ein Klanghorn aus einem massiven Stück Palisanderholz gefräst, in dem ein speziell angefertigter AMT-Bändchenhochtöner von Mundorf eingebaut ist. Der Nennwiderstand des Lautsprechers beträgt 8 Ohm mit einer Mindestimpedanz von 6,4 Ohm. Robin überzeugt durch seine hohe Auflösung, eine hervorragende Mikro- und Makrodynamik und bestechende tonale Ausgewogenheit. Alle Frequenzweichen sind erster Ordnung und ohne Impedanzkorrektur ausgelegt, so dass jeder Verstärker problemlos mit Robin spielt. Das Modell Robin von SoundSpace Systems wird derzeit als Sonderedition in hochglänzendem Klavierlack schwarz, Bambusgehäuse und Palisanderhorn zu einem Verkaufspreis von 32.000 Euro pro Paar angeboten.
Hersteller
SoundSpaceSystems GmbH
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Technics stellt den neuen SL-1210G Direct Drive Plattenspieler vor. Das neue SL-1210G-Modell übernimmt alle bewährten und ausgereiften technischen Spezifikationen des SL-1200G und bereichert das Plattenspieler-Portfolio von Technics um einen weiteren zukünftigen Klassiker.
„Wir haben aus dem großen Erfolg der Limited Edition SL-1210GAE gelernt, die im Juni 2020 auf den Markt kam und praktisch fast sofort ausverkauft war“, sagt Frank Balzuweit, Produktmanager Technics Europa. „Am Markt gibt es eine große Nachfrage nach einer „normalen“ schwarzen Version unseres Spitzenmodells aus der 1200-er Serie. Neben seiner technologisch bahnbrechenden Konstruktion überzeugt dieser edle Klassiker durch eine exzellente Verarbeitungsqualität, die selbst höchsten Ansprüchen gerecht wird. Eine hochwertige schwarze Lackierung verleiht dem neuen SL-1210G eine eindrucksvolle Aura echter Eleganz.“
Dank seiner bestechenden Qualitäten und des enormen Klangpotentials definiert der SL-1210G allerhöchste Standards unter den Plattenspielern. Er rechtfertigt den Einsatz der besten verfügbaren Tonabnehmer für einen begeisternden und emotional ergreifenden Vinyl-Genuss.
Der SL-1210G verfügt über folgende Features und technische Spezifikationen:
Der Technics SL-1210G ist ab Oktober 2021 für knapp 4.000 Euro erhältlich.
Der SL-1200 Plattenspieler wurde erstmals im Jahr 1972 im Markt eingeführt. Seitdem hat er sich mit 3,5 Millionen Exemplaren als meistverkauftes Modell etabliert. Erfolgstreiber waren vor allem das starke Drehmoment, die einfache Bedienung und die Langlebigkeit des Produkts. Der Plattenspieler ist besonders bei Audio-Enthusiasten und DJs beliebt, die dazu beitrugen, dass die DJ-Kultur eine Begeisterung für elektronische Tanzmusik entwickelte. Dieses Modell wird auch heute noch von DJs auf der ganzen Welt gelobt. Nach der Rückkehr der Marke Technics im Jahr 2014 wurde mit der limitierten Auflage des SL-1200GAE im Jahr 2016 regelrecht ein neuer Standard unter den Plattenspielern definiert. Sein komplett neu entwickelter, eisenkernloser Direktantriebsmotor setzte mit ruckelfreiem Antrieb und extrem stabiler Drehzahlregelung neue Maßstäbe unter den Plattenspielern. Im Zusammenspiel mit bahnbrechenden Innovationen bei der Tonarm-, Teller und Zargen-Konstruktion erfreuen sich die Plattenspieler der neuen 1200-Serie nicht nur bei DJs, sondern auch bei reinen HiFi-Liebhabern dank beeindruckend audiophiler Eigenschaften größter Beliebtheit. Mittlerweile hat Technics eine ganze Reihe Plattenspieler-Modelle aus der neuen 1200-Serie auf den Markt gebracht, die alle auf dem Konzept des kernlosen Direktantriebs basieren. Der neue SL-1210G ist zusammen mit dem SL-1200G die sprichwörtliche „Krönung“ der gesamten, bisherigen Technics „1200-Familie“.
Vertrieb
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Heute wird es auf den Spuren meines Namens finnisch. Der Standlautsprecher Argon 7LS der finnischen Firma Amphion ist in meinem Hörraum zu Besuch. Amphion baut schon seit über 20 Jahren HiFi-Lautsprecher, aktuell erregen ihre Studiolautsprecher allerdings mehr Aufsehen. Damit das nicht so bleibt, ist es Zeit für einen Argon-Test.
Von immer mehr Kollegen aus der Tontechniker- und Künstlerwelt vernehme ich Begeisterung über ihre Studiomonitore von Amphion. Die Lautsprecher der Finnen, die für das Wohnzimmer konzipiert sind, kennt hingegen niemand in meinem Bekanntenkreis, wenn man vom Hörensagen mal absieht. Und das, obwohl Amphion erst seit etwa 10 Jahren im Studiosektor mitmischt, wohingegen ihre HiFi-Produktlinie schon mehr als doppelt so lange existiert. Einen HiFi-Lautsprecher einer Firma zu testen, deren Produkte eher durch einen glücklichen Zufall ihren Weg ins Studio gefunden haben – eine Expansion dorthin war keineswegs geplant – macht mich sehr neugierig. Da ich selbst zwischen den Stühlen stehe, einerseits mit Studiotechnik und andererseits mit HiFi konfrontiert bin, beides übrigens nicht zufällig, fühle ich mich der Idee von Amphion-Gründer Anssi Hyvönen verbunden: Ein guter Lautsprecher sollte wie ein umgekehrtes Mikrofon sein. Ein möglichst lineares Mikrofon wohlgemerkt. Aus dieser Grundannahme erwuchsen einige technische Besonderheiten der Amphion Produkte, die sich durch alle Lautsprechersysteme ziehen. Eine davon ist die niedrige Übernahmefrequenz zwischen Tiefmitteltöner und Hochtöner, die bei allen Amphion-Modellen ausnahmslos 1600 Hertz beträgt. Möglich wird diese tiefe Anbindung des Hochtöners durch seine Integration in das Waveguide respektive Minihorn, welches auch optisch als Markenzeichen Amphions verstanden werden darf. Die Übernahmefrequenz wurde so niedrig wie technisch möglich gewählt, damit sie möglichst unterhalb des Frequenzbereichs liegt, in dem das menschliche Gehör am empfindlichsten ist. In diesem wichtigen Bereich kann so eine durch die Frequenzweiche bedingte Phasendrehung vermieden werden und ein möglichst linearer Phasenverlauf soll gewährleistet werden. Überhaupt wird bei Amphion versucht, jede unnötige Übergangsfrequenz zu vermeiden. Bis auf das Flaggschiff Krypton3 verfügt kein einziges Amphion-Produkt, egal ob fürs Studio oder zu Hause konzipiert, über mehr als zwei Wege. Ein weiteres typisches Merkmal der finnischen Lautsprecher sind Passivmembranen, für die sich entschieden wurde, da man bei Amphion von ihrer Überlegenheit gegenüber ventilierten Bassreflexlösungen überzeugt ist. Aufgrund des höheren Materialaufwands sind sie allerdings nur der Studioserie und der Argon-Serie vorbehalten.
Wie zu erwarten, nimmt sich mein Testobjekt, der Standlautsprecher Argon 7LS, von diesem Amphion-Credo nicht aus. Er ist das größte Modell der Argon-Serie, ausgestattet mit einem 2,54-Zentimeter-Titan-Hochtöner und zwei 16-Zentimeter-Alu-Tiefmitteltönern, unterstützt durch zwei rückseitige Passivmembranen. Alle Treiber stammen vom Spezialisten SEAS. Durch die Anordnung eines Tiefmitteltöners über und eines unter dem Hochtöner gibt es bei diesem Lautsprecher zur Abwechslung mal keinerlei Ungewissheiten über die ideale Abhörposition. Nur exakt mittig zwischen den beiden bis 1600 Kilohertz arbeitenden Mitteltönern, dort wo der Hochtöner platziert ist, verhalten sich die Interferenzen der Treiber wie gewollt. Dies wurde bei der Konzeption berücksichtigt, damit sich bei üblicher Sitzhöhe die Ohren des Hörers genau an diesem Punkt befinden. So ist es auch in meinem Hörraum.
Mit ihren 30 Kilogramm pro Stück und keinerlei (Bassreflex-) Öffnung, die als Griff missbraucht werden könnte, sind die Amphions nicht ganz einfach zu bewegen. Außerdem muss man aufpassen, nicht beherzt in die Passivmembranen zu greifen. Bei Verwendung der mitgelieferten Spikes samt Unterlegscheiben, um meinen Dielenboden nicht zu beschädigen, bin ich bei der Lautsprecherpositionierung auf Hilfe angewiesen. Im Testverlauf fliegen die Spikes allerdings recht schnell wieder aus dem Setup, so dass eine Umpositionierung auch allein möglich wird. Klanglich brachten Spikes in meinem Raum keinen Mehrwert, eher im Gegenteil. Nach einigem Hin und Her lande ich mit den beiden Standlautsprechern wieder auf genau der Position, auf der auch meine Magnat Quantum 807 am besten funktionieren. Passivmembranen der Argons oder Bassreflexkanal der Quantums machen interessanterweise keinen Unterschied bei der idealen Spielposition. Die beiden Argons stehen etwa 1,8 Meter voneinander und von Rück- und Seitenwand mindestens 50 Zentimeter entfernt und sind recht stark auf die Hörposition im gleichseitigen Dreieck eingedreht. Das starke Einwinkeln der Lautsprecher hilft bei einer möglichst gleichmäßigen Abbildung der Stereobreite und möglichst geringer Lokalisierbarkeit der Lautsprecher selbst. Nachdem die ideale Lautsprecherposition gefunden ist, muss ich nicht mal das Poliertuch bemühen, denn die mattschwarze, leicht raue Oberfläche der Argons ist glücklicherweise vollkommen resistent gegen Fingerabdrücke. Während sich die Amphions mehrere Tage einspielen, kann ich sie einer eingehenden optischen Begutachtung unterziehen, bevor es an die Klangbeschreibung geht.
Die Verarbeitung ist makellos und die raue Oberfläche lässt die Lautsprecher überraschend edel wirken – nicht ganz so überzeichnet wie hochglanzlackierte Oberflächen und irgendwie zeitlos nordisch. In der Planungsphase des Tests teilte mir Anssi mit, dass die Chassis-Abdeckungen in allen RAL-Farben geliefert werden können – reizvoll. Für das Testobjekt darf es dann schon eine mutige Farbwahl sein: das gesamte Lautsprechergehäuse in Schwarz, mit Abdeckungen in RAL 2009: verkehrsorange. Die Farbe habe ich mittels eines RAL-Fächers ausgewählt und das Ergebnis ist perfekt. Das Orange ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte – satt und nicht zu aggressiv. Treffer! Sollte man bei der Farbwahl doch danebengegriffen haben, kostet ein neuer Satz Abdeckungen 25 Euro pro Lautsprecher. Einen Service wie diesen bietet kaum ein Hersteller an und er ist eine großartige Möglichkeit, seinen Lautsprecher zu individualisieren oder farblich an den Wohnraum anzupassen. Apropos Wohnraum, dank seiner schmalen Front und für einen Standlautsprecher auch wenig tiefem Gehäuse, macht der Argon 7LS allgemein eine sehr schlanke Figur.
Das Gesamtkonzept eines Standlautsprechers dieses Formats mit zwei parallel arbeitenden Tiefmitteltönern und Passivmembranen ist nicht alltäglich und ich freue mich sehr auf den Hörtest, den ich mit einem Klassiker beginne. Nils Lofgrens „You“ vom gerippten Album Acoustic Live bleibt für mich im Gegensatz zu „Keith Don’t Go“ immer und immer wieder genussvoll hörbar. Dieser Song dürfte keinem Leser unbekannt sein, deshalb gleich zur Sache. Der Argon 7LS präsentiert Nils und seine Gitarre in gänzlich unaufgeregter Manier. Seine Stimme verfügt über eine fast unheimliche Ruhe und segelt galant und unbeschwert durch das ambivalente Liebesabenteuer. Unbeschwert: Dies trifft die Stimmwiedergabe im Kern. Die unteren Mitten werden passiert, ohne viel Ballast mitzunehmen und der eigentliche Stimmcharakter blüht erst im präsenteren oberen Mittenbereich auf. Der Saitenstahl sirrt und singt mit Nils um die Wette und, obwohl der Hochton sanft ausläuft, fehlt es der Wiedergabe keinesfalls an Glanz. Die niedrige Übernahmefrequenz scheint sich auszuzahlen, eine derartige Selbstverständlichkeit, Linearität und Bruchlosigkeit in der Wiedergabe ab 100 Hertz bis ans Ende des Frequenzspektrums ist außergewöhnlich für einen Passivlautsprecher. Nicht nur in der Preisklasse der Argons. Im Direktvergleich suche ich diese Selbstverständlichkeit bei meinen günstigeren Magnat Standlautsprechern vergeblich, sie klingen schlichtweg falsch. In Sachen Räumlichkeit und Abbildungsschärfe verhält es sich deutlich besser, allerdings sind die Finnen den Pulheimern dennoch voraus. Die Argon 7LS zeichnen etwas großzügiger und flächiger, einzelne Klangquellen verfügen über eine größere Ausdehnung im Stereopanorama, dies machen die Magnats weder besser noch schlechter, lediglich anders. Deutlich absetzen können die Finnen sich jedoch durch die Homogenität der räumlichen Wiedergabe. Während bei den Magnats Klanggeschehnisse zwar deutlich zu unterscheiden und auszumachen sind, mal etwas weiter hinten im imaginären Raum, mal vordergründig, halbrechts oder außen links, wirken sie ein wenig alleingelassen oder zufällig im Raum verstreut, ohne Zusammenhang. Die Argon 7LS hingegen spannen den imaginären Raum wie eine große Kuppel vor dem Hörer auf, in der alle Klangereignisse fest verankert sind. Alles scheint gleichzeitig wie in einer einzigen Wellenfront ausgesendet an die Ohren zu gelangen. Dies ist wohl auch aus technischer Sicht genau was passiert. Da ab 1600 Hertz nur noch ein einziger Treiber werkelt, sind Phasen- und Zeitfehler in der Wiedergabe nahezu gänzlich eliminiert. Auch das Waveguide-Minihorn dürfte an diesem Effekt nicht gänzlich unbeteiligt sein. So sind Nils Lofgrens Stimme und seine Gitarre klar voneinander getrennt wahrzunehmen und doch untrennbar miteinander verwoben. Alle klanglichen Geschehnisse stehen immer in einem Bezug zueinander und auch wenn Instrumente auf der imaginären Bühne etwas flächiger gezeichnet werden, verlieren sie dennoch nie ihren Fokus.
Mit Kavinskys „Nightcall“ vom gerippten Album Outrun möchte ich die Bassfähigkeiten der Argons auf die Probe stellen und herausfinden, ob die Mittenwiedergabe sich durch starke Auslenkung der Tiefmitteltöner beunruhigen lässt. Sie lässt sich nicht, soviel sei schon mal vorausgeschickt. Das Tiefbassfundament von „Nightcall“ wird sauber und druckvoll in den Raum geschickt, nicht zu fett, nicht zu trocken, das Timing passt auch. Leider vertragen sich Argon 7LS und mein doch recht kleiner Hörraum in dieser Disziplin dennoch nicht uneingeschränkt. Mein Raum bietet mir genau zwei mögliche Aufstellungen: Entweder mit einem riesigen Loch im Bassbereich oder einigen Überhöhungen. Da meine Magnats in absoluten Maßstäben eher einen unterbelichteten Bass liefern, performen sie in zuletzt genannter Aufstellung sehr gut. Die Amphions jedoch können im Bassbereich einfach mehr und fühlen sich in dieser Konstellation nicht gänzlich wohl. Deshalb nehme ich einen Ortswechsel vor. Die Lautsprecher begleiten mich zu einem Besuchswochenende bei meinem Vater. Die Testumgebung hier ist äußerst reizvoll. Sein Wohnzimmer hat fast 40 Quadratmeter, verfügt über keine akustische Optimierung und ist normal möbliert. Damit entspricht es wohl eher der Norm eines ganz normalen Wohnzimmers als mein mit Absorbern und Diffusoren behandeltes HiFi-Zimmer, in dem ich zudem eher mit einer studioähnlichen Abhörposition arbeite. Leider muss der Rest meiner Kette zu Hause bleiben und mir steht für den Test der Mittelklasse-Vollverstärker meines Vaters zur Verfügung, der mich durch meine Kindheit begleitet hat, bis ich ihn in meiner Jugendzeit dann selbst gequält habe. Der altehrwürdige Pioneer A-656 war zwar zu seiner Zeit schon weitab des High-Ends einzuordnen, ist jedoch auch aus heutiger Sicht grundsolide aufgebaut. Was ihm an Feingeist fehlt, macht er an Laststabilität wieder wett. Ich speise ihn mit Daten von meinem mobilen High-Res-Player HiBy R6. Die Positionierung der Argons fällt im großen Wohnzimmer deutlich unkomplizierter aus, bereits von der ersten willkürlich gewählten Position in gerader Ausrichtung auf den Hörplatz fluten sie den Raum mit ihrer besonders kohärenten räumlichen Wiedergabe. Dabei ist auch die Hörposition nicht sonderlich relevant, man muss nicht zwangsläufig in der Mitte sitzen, um tief in die räumliche Komponente der Lautsprecher eintauchen zu können. Wie üblich verbiegt der Raum den Frequenzgang besonders stark im tiefen Frequenzbereich etwa bis 300 Hertz, deshalb ist ein Austarieren der optimalen Lautsprecherposition und des Sitzabstandes trotzdem von Nöten, um auch in diesem Frequenzbereich ein Optimum zu erreichen. Über 300 Hertz tut sich beim Testen verschiedener Positionen angenehm wenig und die Lautsprecher erhalten sich genau die Charakteristik, die sie in diesem Bereich auch schon in meinem kleinen Raum gezeigt haben. Eine ideale Aufstellung findet sich in einem Abstand der Lautsprecher von 2,6 Metern zueinander, gut einen Meter Abstand zur Rückwand und etwa 90 Zentimeter zu den Seitenwänden. Für einen minimal deutlicheren Fokus einzelner Klangquellen im Stereopanorama drehe ich die Argons ganz leicht ein. Jetzt passt alles zusammen. Obwohl das Bassfundament durchaus kräftig und druckvoll bleibt, fügt es sich perfekt in den eher hellen Gesamtklang der Argons ein.
Der Zeitpunkt ist gekommen, die Chassis mal so richtig auszulenken. Auch bei sehr hoher Lautstärke treibt „Nightcall“ die Membranen nicht in den Anschlag, von Kompression keine Spur und auch die Stimmwiedergabe lässt sich von dem Radau in den unteren Lagen nicht im Geringsten beeindrucken. Die verfremdete, eher gesprochene Stimme, die in die Mitte des Stereopanoramas gemischt ist, offenbart mehr Details als jemals zuvor. Das leichte Changieren des Stimmeffekts, der eine schwer zu trennende Mischung aus Vocoder, Sawtooth, Flanger und Pitch Shifter ist, wird in beeindruckender Deutlichkeit und Intensität abgebildet. Weiß der Teufel, was Kavinsky im Studio alles zusammengerührt hat, um diesen ikonischen Sound zu erzeugen, aber sicher ist, dass die Amphions kein Detail vermissen lassen. In ihrer robotischen Anmutung krächzt die Stimme mit großer Vehemenz wie aus einem überdimensionierten Telefonhörer durch die Nacht und direkt in meinen Gehörgang. Trotzdem wirkt sie keinesfalls unangenehm oder schneidend, sondern fast intim, ein Attribut, dass ich normalerweise mit einer fast zu weichen, warmen Mittenwiedergabe in Verbindung bringen würde. Davon sind die Amphions weit entfernt. Sie schaffen genau das abzubilden, was die Aufnahme vorgibt – eine unnachgiebige, mit maschineller Beharrlichkeit versehene Vocoderstimme – und erreichen mich dennoch emotional und einfühlsam. Das sollte eigentlich nicht gehen, tut es aber doch. Ein Gänsehautmoment.
Nachdem ich mit diesem Stück die Tiefmitteltöner reichlich gefordert habe, geht es jetzt den Hochtönern an den Kragen. Können sie bei der Dynamik eines Orchesters mithalten, die Instrumente wie erwünscht abbilden und funktioniert ihre tiefe Anbindung bei 1600 Hertz tatsächlich uneingeschränkt und ohne Artefakte jeglicher Art? Auf die Gefahr hin, dass diese Aufnahme bald als die einzige aus dem Klassikbereich gilt, die ich besitze, greife ich erneut zu einer Sinfonie von Johannes Brahms. Doch was soll ich machen, seine Sinfonien gehen mir einfach unter die Haut und die Einspielungen der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan umso mehr. Die erste Sinfonie in c-Moll kommt von der gerippten CD mit DDD-Aufnahme von 1987 der Deutschen Grammophon. Der erste Satz könnte dramatischer nicht beginnen und verlangt den Amphions eine Menge ab. Donnernde Pauken, schnelle Wechsel von Melodielinien verschiedener Instrumente und immer wieder starke Crescendi bis zum Fortissimo, sofort gefolgt von Pianissimos. Herrlich, wie die beiden Lautsprecher in hoher Lautstärke mitgehen und einfach anbieten, was die Aufnahme hergibt. Besonders Orchesteraufnahmen profitieren enorm von der bereits oft erwähnten räumlichen Abbildungsqualität der Argons. Die einzelnen Gruppen des Orchesters werden als großer Klangkörper wiedergegeben und nicht nur als etwas groß geratenes Einzelinstrument. Es lässt sich nicht nur erahnen, sondern geradezu erspüren und erleben, wo sich verschiedene Streicher, Bläser oder unterschiedliches Schlagwerk bei der Aufnahme befanden und wo sich die Sitzreihen der verschiedenen Instrumentengruppen in ihrer Anordnung berührten. Es ist, als wäre der gesamte Orchesterraum wie in eine riesige Blase vor mir ins Wohnzimmer teleportiert. Dieses Erlebnis schlägt sich übrigens in ähnlicher Ausprägung, wenn auch mit einer kleineren Blase, in meinem kleinen Hörraum nieder und dies auch, wenn ich leise höre. Es ist also mitnichten nur der positive Einfluss des großen Raumes, sondern eine Qualität der Lautsprecher selbst. Ich kann beim besten Willen keine negativen Einflüsse des Hochtöners feststellen. Die hohen Mitten, welche er mit abdeckt, verfügen über viel Energie und Beweglichkeit, der Hochton ist immer gerade in ausreichendem Maße präsent und der Hochtöner im Minihorn verleiht jedem Instrument genau den Schuss Obertongehalt, die es für einen realitätsnahen Klang benötigt.
Als letztes Stück höre ich noch „Up Into The Ether“ vom Album The Zenith Rises der australischen Band I Build the Sky, dessen Kern und Mastermind Gitarrist Rohan Stevenson ist. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil das abgefeuerte Gitarren-Lick-Gewitter mit den Argons unheimlich viel Spaß macht. Bei aller Raffinesse, die ein Lautsprecher bei Klangfeinschmeckerei ausgefeilter Highend-Aufnahmen an den Tag legt, versagt er ganz zu meinem Missfallen des Öfteren bei einfachen Freuden wie einem soliden Gitarrenbrett. Nicht so der Argon 7LS. Ganz nebenbei beweist er bei diesem Stück, dass er, was rhythmische Verzahnung und Agilität angeht, durchaus brillieren kann. Das Musikstück reißt mich noch mehr mit, als ich es ohnehin schon gewohnt bin. Es lässt sich noch mehr Groove zwischen den Zeilen heraushören. Ein äußerst befriedigender Abschluss für die Hörsession eines Lautsprechers, der sich als absoluter Allrounder erweist.
Das Lautsprecherkonzept von Anssi Hyvönen und seinen Mitstreitern geht perfekt auf. Es ist tatsächlich genau so, wie er mir seine Lautsprecher nach den Hörsessions passend beschreibt: „Sie sind wie ein großes, offenes Fenster in die Musik.“ Außerdem sprechen wir kurz über die Einordung der Argon-Reihe gegenüber Amphions Studioserie. Während letztere dazu konzipiert ist, gnadenlos jedes Detail aufzudecken, hält sich der Argon 7LS etwas zurück. Obwohl seine klangliche Abstimmung mich durchaus an einen Studiolautsprecher im Großformat erinnert, behält er sich ein letztes bisschen Gutmütigkeit vor und knallt dem Hörer nicht sofort unaufgefordert jede Unzulänglichkeit einer Aufnahme an den Kopf. Besonders seine Leistung, in einer so simplen Testumgebung wie im Wohnzimmer meines Vaters, hat mich begeistert und spricht für eine unkomplizierte Einbindung in jede erdenkliche Stereoanlage. Auch die an den Hörraum gestellten Anforderungen sind erfreulich gering, solange er nicht deutlich unter 20 Quadratmetern klein ist und ein genügend großer Abstand zur Rückwand realisiert werden kann.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Vollverstärker | Pioneer A-656 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz), Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen |
Herstellerangaben
Amphion Argon 7LS
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Lautsprecher-Typ | Zweiwegelautsprecher mit Passivmembranen |
Hochtöner | 2,54 Zentimeter Titantreiber |
Tiefmitteltöner | 2x 16 Zentimeter Aluminiumtreiber |
Gewicht | 30 Kilogramm |
Trennfrequenz | 1.600 Hertz |
Empfindlichkeit | 91dB |
Frequenzgang | 28 – 25.000 Hertz (-6dB) |
Empfohlene Leistung | 50 – 150 Watt |
Abmessungen (HxBxT) | 1128x191x305 Millimeter |
Herstellung | Handarbeit in Finnland |
Paarpreis | 4.500 Euro |
Hersteller
Amphion
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Inhaber | Anssi Hyvönen |
Telefon | +358 17 2882 100 |
anssi@amphion.fi |
Die neue 800 Serie Diamond umfasst weiterhin sieben Modelle, beginnend mit dem Zwei-Wege-Kompaktlautsprecher 805 D4. Hinzu kommen die Drei-Wege-Standlautsprecher 804 D4, 803 D4 und 802 D4. B & W stellt darüber hinaus das Flaggschiff-Modell der Serie vor: Der 801 D4 wird künftig den 800D3 ersetzen. Abgerundet wird die Serie durch zwei Center-Lautsprecher.
Ausgeklügelte, elegante Gehäuseproportionen und zahlreiche Details machen diese Baureihe zur bisher hochwertigsten 800 Serie Diamond. Die auffälligste Neuerung ist die Einführung einer vierten Farbe. Neben den bewährten Ausführungen Schwarz glänzend, Weiß und Satin Rosenut ist jetzt auch die Farbe Satin Walnuss erhältlich. Das Gehäusedesign der neuen Stereomodelle wurde zudem umfassend optimiert. Die Oberseite aus Holz wurde durch eine hochwertige Deckplatte aus Aluminium ersetzt, die eine größere Steifigkeit gewährleistet und Gehäuseschwingungen minimiert. Sie ist mit Applikationen aus Connolly-Leder veredelt – die dunklen Gehäuse (Schwarz glänzend, Satin Rosenut) mit schwarzem, die hellen Gehäuse (Weiß, Satin Walnuss) mit hellgrauem Leder–, die den Lautsprechern eine luxuriöse Note verleihen.
Alle neuen Modelle verfügen über eine verbesserte Version des charakteristischen ultrastabilen Tweeter-on-Top-Designs, das sich jetzt durch eine gestreckte Form mit längerem Röhrensystem auszeichnet. Dadurch wird im Hochtonbereich ein noch offenerer Klang erzeugt, und das äußerst steife Gehäuse wirkt unerwünschten Resonanzen entgegen. Die außergewöhnliche akustische Form kommt insbesondere durch die Kombination mit dem neuen Zweipunkt-Entkopplungssystem zum Tragen, welches das Gehäuse effektiver denn je vom restlichen Lautsprecher isoliert. Das ultrastabile Hochtongehäuse wird nach wie vor aus einem einzigen massiven Aluminiumblock gefräst und mit einer auf die Gehäusefarbe abgestimmten Eloxierung versehen.
Mit den neuen Modellen werden zudem drei völlig neue Gehäuseformen vorgestellt. Die Stereomodelle 805 D4 und 804 D4 besitzen nun auch ein Gehäuse in umgekehrter Bauform, das im Jahr 2015 für die größeren Lautsprecher der Serie eingeführt wurde. Die neue Form verringert die Oberfläche der vorderen Schallwand und verbessert gleichzeitig die Gesamtstabilität des Systems erheblich. Zudem lassen sich die Frequenzweichen nun in speziellen Bereichen hinter der steifen Rückwand aus Aluminium jedes Lautsprechers anbringen.
Beim 804 D4 wird das Potenzial der neuen Konfiguration durch den Einbau einer nach unten abstrahlenden Bassreflexöffnung mit integriertem Aluminiumsockel genutzt, deren Form sich ebenfalls an den größeren Standlautsprechern der Serie orientiert. Neben dem 805 D4 und dem 804 D4 ist auch der neu entwickelte Center-Lautsprecher HTM82 D4 mit dem Gehäuse in umgekehrter Bauform ausgestattet, das eine verbesserte akustische und mechanische Leistung ermöglicht.
Die Continuum-Membran™ mit ihrer einzigartigen Gewebestruktur ist das Ergebnis von acht Jahren intensiver Forschungsarbeit. Sie wird sowohl für Mittel- als auch Tiefmitteltöner eingesetzt und ist für ihren offenen, transparenten und neutralen Klang bekannt. Beim Einsatz als Mitteltöner in den Standlautsprechern von Bowers & Wilkins wird sie stets mit unserer FST™ – Fixed Suspension Transducer – Mitteltöner-Technologie kombiniert, die Verfärbungen, wie sie häufig bei herkömmlichen Membran-Surround-Lautsprechern entstehen, gezielt entgegenwirkt. Bowers & Wilkins hat die Vorteile der Continuum-Membran und der FST-Technologie mit einer innovativen Neuerung bei einem weiteren Schlüsselelement kombiniert, das für die Führung eines Chassis zuständig ist: der Gewebezentrierspinne. Seit Jahrzehnten werden fast alle Aspekte des Lautsprecherdesigns kontinuierlich weiterentwickelt. Die Gewebezentrierspinne, ein wichtiges Element für die Aufhängung jedes Chassis konventioneller Lautsprecher, blieb dagegen weitgehend unverändert – bis jetzt. Bei der neu entwickelten biomimetischen Aufhängung wird die herkömmliche Gewebezentrierspinne durch ein schlankes Aufhängungssystem ersetzt. Dabei wird die Leistung der Mitteltöner-Membran deutlich verbessert, indem unerwünschter Luftdruck – also Schall –, den eine gewöhnliche Gewebespinne erzeugen kann, deutlich reduziert wird. Deren unberechenbare, nichtlineare Effekte gehören somit der Vergangenheit an. Das Ergebnis: ein unvergleichlich transparenter und realistischer Klang im Mitteltonbereich.
Bowers & Wilkins vereint alle Vorteile ihrer innovativen Technologien, der audiophilen Continuum-Membran, der FST-Technologie und der biomimetischen Aufhängung mit sorgfältiger Isolierung des gesamten Mitteltöners vom restlichen Gehäuse. Bei sämtlichen Drei-Wege-Modellen sind die Mitteltöner mit einem hochsteifen Aluminium-Chassis mit Schwingungsdämpfern (Tuned Mass Dampers, TMD) ausgestattet, die Resonanzen unterdrücken. Die gesamten Chassis und Antriebssysteme sind zudem mit abgefederten Entkopplungslagern montiert, welche die Schwingungseinwirkung auf die Einheit zusätzlich einschränken Die Mitteltöner des 803 D4, 802 D4 und 801 D4 befinden sich im äußerst steifen Turbine Head-Gehäuse aus Aluminium, das nicht nur mit einer außergewöhnlichen akustischen Form beeindruckt, sondern auch die Isolierung optimiert. Dies ist insbesondere auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Aufsatz vom darunter liegenden Bassgehäuse getrennt ist.
Unerwünschte Resonanzübertragungen auf die Diamant-Kalotten-Hochtöner lassen sich nur mit einem außerordentlich steifen Gehäuse minimieren. Mit der neuen 800 Serie Diamond wird eine verbesserte Version des charakteristischen ultrastabilen Hochtongehäuses eingeführt. Es wird weiterhin aus einem einzigen Aluminiumblock gefräst, weist jetzt jedoch eine gestreckte, knapp 30 Zentimeter lange Form mit längerem Röhrensystem auf. Es ist nicht mehr nur an einer, sondern an zwei Stellen vom Lautsprechergehäuse oder Turbine Head (je nach Modell) entkoppelt. Dies macht den Klang hörbar räumlicher und offener. Gleichzeitig wurde die Motoreinheit des Hochtöners so angepasst, dass das Chassis effektiver „atmen“ kann, ohne an Leistung zu verlieren. So wird eine deutlich geringere Resonanzfrequenz hinter dem Diamantkalotten-Hochtöner erreicht.
Die Matrix ist seit mehr als 30 Jahren eine zentrale Technologie von Bowers & Wilkins, die kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Bei den Matrix-Verstrebungen werden die Gehäusewände des Lautsprechers in jeder Richtung mit ineinandergreifenden Platten versteift, was das Gehäuse besonders starr, akustisch neutral und geräuscharm macht. Der 805 D4 und 804 D4 verfügen nun ebenfalls über ein Gehäuse in umgekehrter Bauform. Bisher war diese Konstruktion ausschließlich bei den größeren Standlautsprechern der 800 Serie Diamond zu finden. Bei beiden Modellen ist an der Innenseite des Gehäuses jeweils eine steife Aluminiumplatte verbaut, die Resonanzen an der Schallwand entgegenwirkt. Darüber hinaus wurden die Matrix-Verstrebungen im Inneren optimiert: Sie sind jetzt stabiler und bestehen nicht mehr aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF), sondern aus besonders festem Holz, das an bestimmten Stellen mit Aluminium verstärkt ist. Darüber hinaus wurde die Oberseite aus Holz bei den neuen Stereomodellen durch eine Deckplatte aus Aluminium ersetzt, um die Stabilität des Lautsprechergehäuses deutlich zu verbessern. Die Chassis sind nach wie vor in steifen Aluminiumeinfassungen untergebracht, die an der Schallwand montiert sind, während die Frequenzweichen an ebenso steifen Aluminiumstützen an der Gehäuserückseite befestigt sind. Eine Neuerung des 801 D4 ist eine Stahlplatte im Bereich der Bassreflexöffnung an der Unterseite, die ebenfalls für eine höhere Steifigkeit und einen leiseren Betrieb sorgt.
Wie die anderen Standmodelle der 800 Serie Diamond ist jetzt auch der 804D4 mit einer nach unten abstrahlenden Flowport™-Bassreflexöffnung sowie einem massiven Aluminiumsockel mit bedämpftem Stahleinsatz ausgestattet, der für ein solides Fundament sorgt und unerwünschte Resonanzen minimiert. Darüber hinaus verfügt der 804 D4 über umfassend verbesserte Spikes und Füße. Die großen M12-Spikes sind im Vergleich zur früheren M6-Version sowohl stabiler als auch steifer. Der 803 D4, der 802 D4 und der 801 D4 verfügen über die gleiche Konfiguration aus nach unten abstrahlendem Flowport und robustem Aluminiumsockel mit bedämpftem Stahleinsatz, weisen jedoch weiterhin den 2015 eingeführten Rollen-/Spikes-Mechanismus auf. Damit lassen sich die Modelle kinderleicht zur gewünschten Hörposition bewegen.
Die Aerofoil-Membran™ wurde mithilfe modernster Computersimulationen entwickelt. Dank Carbonfaser-Beschichtung und leichtem Schaumstoffkern bietet die Bassmembran mit variabler Stärke die perfekte Kombination aus maximaler Steifigkeit – überall dort, wo sie nötig ist – und geringer Masse. Neben einem überarbeiteten und optimierten Motorsystem und der Aerofoil-Membran sind sämtliche neuen Standlautsprecher der 800 Serie Diamond auch mit dem neuen Antiresonanz-Plug™ aus Schaumstoff ausgestattet. Dieser unterstützt die Schwingspule auf sanfte Weise, reduziert Verzerrungen durch Membranbewegungen und trägt so zu noch klareren Bässen bei. Alle diese Innovationen gewährleisten eine beispiellose Performance. Die neue 800 Serie Diamond umfasst die edelsten Lautsprecher, die Bowers & Wilkins jemals gebaut hat. Die Modelle sind weltweit ab dem 1. September 2021 erhältlich.
Hersteller
Bowers & Wilkins
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Anschrift | D&M Germany GmbH A division of Sound United Tim Spee An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
tim.spee@soundunited.com | |
Web | www.bowerswilkins.com |
Hersteller
Bowers & Wilkins
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Anschrift | D&M Germany GmbH A division of Sound United Tim Spee An der Kleinbahn 18 D-41334 Nettetal |
tim.spee@soundunited.com | |
Web | www.bowerswilkins.com |
Seit knapp sechs Jahren sind Jitterbugs feste Größen in meiner Kette. Einer sitzt zwischen Auralic Aries Femto und Mytek Manhattan II, der andere an einem USB-Eingang der TimeMachine. Inzwischen hat Audioquest sein Erfolgsmodel neu aufgelegt und mit einem Metallgehäuse versehen: den Jitterbug Full Metall Jacket oder kurz FMJ.
Da in der Zwischenzeit die TimeMachine nicht mehr als Router fungiert, sondern lediglich der Datensicherung dient und sie ebenso wie der aktuelle Router per Lichtwellenleiter und ADOT-Medienkonvertern von der Anlage isoliert ist, sollte ich vielleicht einmal prüfen, ob der Jitterbug an dieser Stelle überhaupt noch Wirkung zeigt. Auf den zwischen Aries und Manhattan möchte ich jedoch keinesfalls verzichten, obwohl der Aries ein recht sauberes Signal ausgeben muss, wie das Experimentieren mit einem Mutec Reclocker an dieser Stelle gezeigt hat: Hier brachte der Mutec keine eindeutigen Verbesserungen. Man könnte wohlwollend formulieren, dass er für ein noch ruhigeres Klangbild sorgte, Roland Dietl und ich waren uns damals aber einig, dass er nach dem Aries eingesetzt die Wiedergabe langweiliger und spannungsloser erscheinen ließ. Ein Jitterbug hingegen tat an dieser Stelle, was er fast immer tut: Er ließ die imaginäre Bühne noch größer erscheinen, verbesserte die Durchhörbarkeit und stellte dynamische Kontraste noch beeindruckender dar. Und falls ich für Tests mal wieder Musik-Daten direkt aus der USB-Buchse des MacBooks benötige, ist ein dritter Jitterbug grundsätzlich mit von der Partie.
Doch nun zum neuen FMJ: Außer dem Material des Gehäuses wurde auch der Verschluss der rückseitigen USB-Buchse geändert. Er ist jetzt mit dem Gehäuse verbunden und in das Gummi sind zur Absorption von hochfrequenten Einstrahlungen Carbon-Fasern eingearbeitet. In der Produktinformation erwähnt Audioquest noch eine „diskrete Doppelschaltung zur Störungsableitung“, ohne jedoch mitzuteilen, ob diese auch schon im alten Jitterbug zu finden war und wie sie genau arbeitet. Mehr Erkenntnisse über den Jitterbug FMJ bekommt man wohl nur, indem man ihn ausprobiert. Während seine Entwickler empfehlen, ihn in Verbindung mit dem Dragonfly Black und Red zu verwenden, sprechen sie für den Betrieb mit dem Cobalt keine eindeutige Empfehlung aus, da dieser ebenfalls Teile der im Jitterbug eingesetzten Filter beinhaltet.
Für eine erste Annäherung probiere ich den Cobalt dennoch einmal mit dem alten und neuen Jitterbug aus. Und zwar mit Schostakowitschs Symphonie Nr.15 von einer externen USB-Festplatte. Als Player agiert Audirvana. Auch in Kombination mit dem DragonFly Cobalt bringt der Jitterbug deutliche klangliche Vorteile: Man bekommt eine realistischere Vorstellung des Aufnahmeraums. Auch wenn ich über Kopfhörer – hier den Sendy Audio Aiva – keine Tiefenstaffelung erleben kann, so sind die einzelnen Instrumentengruppen nun klarer voneinander getrennt, auch räumlich. Die Klangfarben sind wärmer und dem Hochtonbereich haftet nun nicht einmal mehr ein Anflug von Rauigkeit an. Und auch in Sachen Dynamik hat die Wiedergabe jetzt ein wenig mehr zu bieten. Aber dass der Jitterbug fast immer eine segensreiche Wirkung hat, wussten Sie und ich ja schon. Also den ersten Satz der Symphonie noch einmal und nun mit dem Jitterbug FMJ. Um es gleich vorwegzunehmen, groß sind Unterschiede hier nicht. Beim Wechsel zum neuen Modell fällt zuerst auf, dass die Musik nun noch ein klein wenig geschmeidiger fließt. Auch rhythmisch wirkt das Stück noch einen Hauch spannender – ein Eindruck der sich verstärkt, wenn wieder das Urmodell zwischen MacBook und DragonFly steckt. Wie so oft, scheint der Wechsel zum Besseren wenig spektakulär, der Weg zurück macht die zuvor erreichte Verbesserung dann aber ohrenfällig.
Nun wiederhole ich den Vergleich mit dem Chord Electronics HUGO 2 und dem Sendy Audio Peacock – ein mehr Auflösung kann ja nicht schaden. Zudem läuft Audirvana jetzt auf einem älteren MacBook, so dass ich für den Anschluss von Festplatte und Wandler keine Thunderbolt-USB-Adapter benötige. Auch in dieser Konfiguration garantiert selbst der altbekannte Jitterbug etwa bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ mehr Luft um die Instrumente, das ein oder andere zusätzliche Detail und schlicht mehr Spaß beim Hören. Der metallene Jitterbug sorgt für noch mehr Klarheit, Offenheit und eine etwas stärkere rhythmische Akzentuierung, was diesem Stück besonders gut tut. Bei HUGO und Peacock werden die Vorteile des neuen gegenüber dem alten Jitterbug erwartungsgemäß deutlicher als bei DragonFly und Aiva.
Abschließend probiere ich den FMJ noch in der Kette im Wohnzimmer aus, wo der Aries Femto nun vom Ferrum Hypsos statt vom SBooster gespeist wird. Daran dürfte es wohl liegen, dass mir die ersten Tracks heute noch ein wenig besser gefallen als üblich. Nach dem Wechsel zum Jitterbug FMJ scheint das musikalische Geschehen ein gutes Stück nach hinten verlagert zu sein. Die Bühne beginnt nicht auf der Boxen-Ebene, sondern deutlich dahinter – und von da aus erstreckt sie sich ungewohnt weit in die Tiefe: beeindruckend! Vor allem der Mitteltonbereich wird besser durchgezeichnet, die Musiker agieren vor einem tiefschwarzen Hintergrund. Diese zusätzliche Ruhe erweckt bei mir beim ersten Hören allerdings den Eindruck, als hätten die Darbietungen einen Hauch an Dramatik oder Spielfreude eingebüßt. Beim zweiten und dritten Hören ein und desselben Stückes wird dann klar, dass dank des FMJ die dynamischen Kontraste noch stärker sind und die Wiedergabe jetzt mindestens so spannend gerät wie zuvor mit dem Plastik-Jitterbug. Wirklich überzeugend!
Gehört mit (Wohnzimmer)
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D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
Streaming-Bridge | Auralic Aries Femto mit Ferrum Hysos |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Acapella Violon VI |
Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, SunWire Reference |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator |
Gehört mit (mobil)
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D/A-Wandler | Audioquest DragonFly Cobalt, Chord Electronics HUGO 2 |
Computer | MacBook Pro (16 Zoll, 2019, 2,6 GHz 6-Core Intel Core i7), MacBook Pro (Retina 15 Zoll, 2014, 2,2 GHz Quad-Core Intel Core i7), beide Big Sour, 11.5.2 |
Audio-Player | Audirvana Mac Version 3.5.46 (3576), Mac Version 1.6.4 (10604) |
Kopfhörer | Sendy Audio Aiva und Peacock |
Zubehör | Audioquest Jitterbug |
Herstellerangaben
Audioquest Jitterbug FMJ
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Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
audioNEXT freut sich, bekannt geben zu können, dass ab sofort der Referenz Kopfhörer-Verstärker HM1 von Zähl Elektronik-Tontechnik für Kopfhörer- Aficionados aus Deutschland, Österreich und der Schweiz exklusiv bei audioNEXT vorbestellbar ist.
Nicht jedem und jeder Musik- und HiFi-Begeisterten mag der Name Michael Zähl etwas sagen. Mit ziemlicher Sicherheit wird aber jeder und jede Musik- und HiFi-Begeisterte schon Musik genossen haben, die durch analoge Schaltungen von Michael Zähl geflossen ist! Zähl Elektronik-Tontechnik ist seit mehr als 35 Jahren Hersteller von analoger Studiotechnik. Zu den Anwendern zählen zahlreiche international renommierte Musikschaffende und -produzenten. Mastering-Studios, Rundfunkanstalten (private und öffentlich-rechtliche) sowie Firmen wie zum Beispiel die Sonopress GmbH in Gütersloh.
Michael Zähl begann seine berufliche Laufbahn 1978 als tontechnischer Assistent in Conny Planks Studio, wo legendäre Aufnahmen entstanden unter anderen von Kraftwerk, Brian Eno, DAF, Ultravox, Gianna Nannini, Eurythmics. Michael Zähl sammelte Erfahrungen bei der Arbeit im Studio, wandte sich dann aber der Technik zu. Noch während seiner Zeit in Connys Studio entstanden erste Mischpult-Sonderanfertigungen, unter anderen für das CAN-Studio. Michael Zähl machte sich 1982 selbstständig. 1985 erstellte er als Sonderanfertigung das große 56-kanalige Mischpult, das in der Regie von Connys Studio bis zum Schluss seinen Dienst verrichtete.
Im professionellen Bereich sind Kopfhörerverstärker (KHV) seit jeher in Systemen integriert. So sind KHVs auch bei Zähl-Produkten schon lange ein Bestandteil von Mischpulten und Modulen. Mit der Entwicklung des für sich alleine stehenden Kopfhörer-Verstärkers HM1 setzt Michael Zähl nun eine neue Referenzmarke. Er beendet mit dem HM1 die Suche von professionellen Musikschaffenden und anspruchsvollen Musikbegeisterten nach dem optimalen Verstärker für die modernsten und hochwertigsten Kopfhörer am Markt.
In der Kopfhörer-Technik hat in den letzten gut 10 Jahren eine enorme Entwicklung stattgefunden. Spitzenprodukte erlauben heute Anwendungen im professionellen Bereich, die früher nicht denkbar waren. Während bisher Kopfhörer vorwiegend während der Aufnahme zum Einsatz kamen, werden Sie heute von Tonmeistern auch zum Referenz-Abhören während der finalen Abmischung benutzt. Essenziell hierbei ist eine unverfälschte Wiedergabe, die nichts schönt oder verdeckt, da sie ja die Grundlage für die Mischung und eventuell erforderliche Klangbearbeitung darstellt.
Anspruchsvolle High-End Enthusiasten haben – im Allgemeinen – primär den Musikgenuss im Sinn. Warum soll also ein Kopfhörer oder ein Verstärker den Klang nicht etwas gefälliger formen als es eine Aufnahme in Wirklichkeit hergibt? Die Antwort wird jeder, der sich gründlich in die Thematik vertieft hat, kennen: Auf solche „Schönfärberei“ ist leider kein Verlass. Was für die eine Aufnahme von Vorteil ist, kann für die nächste schon wieder von Nachteil sein. Selbst innerhalb einer Musikaufnahme geht eine Klangfärbung, die ein Instrument besser dastehen lässt, in der Regel auf Kosten eines anderen oder der Gesamtbalance. Ist die Aufnahme wirklich gut, ist die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe stets die beste Option. An diesem Punkt kommen professionelle Anwender und High-End Enthusiasten auf einen gemeinsamen Nenner. Dies hat Michael Zähl dazu bewegt, den HM1 zu entwickeln.
Class-A – im HM1: Dem HM1 wurden immense Leistungsreserven mitgegeben, was schon daraus ersichtlich ist, dass er im Ruhezustand fast 40W verbraucht. Die Ausgangsleistung ist für jeden Anwendungsfall mehr als ausreichend und im Millisekunden-Bereich noch einmal deutlich erhöht. Der Ausgangswiderstand ist ausgesprochen niedrig. Der optimale Arbeitspunkt der Endstufe wurde messtechnisch ermittelt und dann in zahlreichen Hörtests mit Fachleuten, insbesondere Mastering-Ingenieuren, fein justiert. Entsprechendes gilt für die verwendeten Bauteile, die selbstverständlich selektiert werden.
Class-A & Servo – im HM1: Um Class A einen Schritt weiter zu bringen, wurde eine so einfache wie geniale Idee umgesetz: Man nehme das Beste von Class-A und gegengekoppeltem Verstärkern und füge es zusammen. Der Class-A-Betrieb bekommt eine Gegenkopplung („Servo“). Da keine Übernahmeverzerrungen auftreten, gibt es für die Gegenkopplung hier nichts zu korrigieren. Vielmehr korrigiert sie nur die Fehler, der sich durch das Zusammenspiel von Endstufe und Kopfhörer ergeben. Dabei ist der Gegenkopplungszweig so ausgelegt, dass durch die Korrektur keine Artefakte gebildet werden. Der Ausgangswiderstand sinkt auf einen Wert, der in der Regel kleiner ist als die Summe von Kopfhörerkabeln und Verbindern. So können Kopfhörersysteme straff „geführt“ werden. Man kann sagen, mit dem HM1 klingt jeder Kopfhörer so, wie er eigentlich klingt.
Zwei Stereo-Quellen Überblenden, Vergleichen oder Mischen: Bei einem Referenzverstärker auf höchstem Qualitätsniveau drängt sich der Gedanke auf, diesen auch für kritische A/B-Vergleiche zu nutzen - sei es für die Evaluierung von verschiedenen Signalquellen wie D/A-Wandlern oder Tonabnehmer-Systemen im High-End-Bereich oder dem Vergleich verschiedener Mischungen oder Klang-Bearbeitungen im professionellen Bereich. Dafür besitzt der HM1 zwei Eingänge mit unabhängigen Pegelreglern und Ein-/Aus-Tastern. Die exakte Pegelangleichung ist essenziell für einen korrekten Hörvergleich. Die Ein-/Aus-Funktion kann übrigens auch über eine Kabel-Fernsteuerung bedient werden, was einen Blindvergleich erleichtert. Die Mischstufe lässt sich weiterhin zum Überblenden von zwei Quellen nutzen. Eine sehr musikalische Alternative zum sonst üblichen „harten“ Umschalten. Und natürlich eignet sich die Stufe zum Mischen von zwei Quellen. Aus zwei Musikprogrammen entsteht ein neues. Dieses neue Programm kann nicht nur im Kopfhörer abgehört, sondern auch über die Line-Ausgänge auf der Rückseite abgegriffen werden: für Aktivlautsprecher, ein Audio-Aufnahmegerät et cetera. So wird aus dem HM1 ein 2-kanaliges Stereo Mischpult mit Referenzqualität. Wenn nur ein Kanal verwendet wird, stellt die Mischstufe keinen überflüssigen „Ballast“ dar. Ein nicht genutzter Kanal wird direkt an der Eingangsstufe abgeschaltet und kann dadurch die Signalintegrität nicht negativ beeinflussen. Diese Abschaltung erfolgt per Relais und wird ausgelöst, sobald ein Lautstärke-Regler auf Minimum steht oder eine Kanal Ein-/Aus-Taste in Aus-Stellung ist.
Klanganpassung und Stereo Basisbreiten Einstellung: Hier geht es nicht darum, massiv in das Klangbild einzugreifen. Man kann davon ausgehen, dass der HM1 in Kombination mit sehr hochwertigen Geräten betrieben wird. Eine klassische Klangregelung ist nicht angebracht. Es kann allerdings durchaus von Vorteil sein, feine, präzise Anpassungen im Frequenzgang vorzunehmen, je nach Kopfhörer, Musikprogramm oder auch persönlicher Vorliebe. Die Höhen- und Tiefenanpassung in jeweils drei festen Schritten als Anhebung und Absenkung ist in erster Linie musikalisch ausgelegt. Es wurden bewährte Schaltungen aus der Studiotechnik weiterentwickelt, der Klang wird nicht verfälscht, sondern es werden Akzente gesetzt. Grundlage sind Filter mit selektierten Bauteilen, alle Stufen werden präzise mit Relais geschaltet. Professionelle Anwender nutzen die Stufe beispielsweise, um herauszufinden, ob eine fertige Mischung in Bezug auf Höhen und Tiefen ausgewogen ist oder noch optimiert werden kann. Eine Besonderheit ist die Einstellmöglichkeit der Stereo-Basisbreite. Es ist bekannt, dass die Wahrnehmung der Räumlichkeit beim Hören mit Kopfhörern vom Hören mit Lautsprechern abweicht. Anstelle einer Cross-Feed-Schaltung wird im HM1 eine Stereo-Basisbreiten-Einstellung verwendet. Sie basiert auf der im professionellen Studiobereich bewährten Mitte/Seite-Technik. Sie eröffnet zusätzliche Möglichkeiten. Das Stereosignal wird in ein Mitten-Signal (vereinfacht ausgedrückt das was L und R gemeinsam haben) und ein Seiten-Signal (vereinfacht ausgedrückt das was L und R unterscheidet) umgewandelt. Setzt man Mitten- und Seitensignal 1:1 wieder zusammen, erhält man das ursprüngliche Stereosignal. Verändert man aber das Verhältnis zwischen Mitte und Seite, bevor man sie wieder zusammenfügt, verändert man die Stereo-Basisbreite. In der Schaltung des HM1 wird das Mitten-Signal belassen, wie es ist. Es wird nur das Seiten-Signal verändert. Wird es im Pegel abgesenkt, wird das Stereobild enger, wird es im Pegel angehoben, wird das Stereobild breiter. Man hat direkten Zugriff auf die Wahrnehmung der Räumlichkeit. Bei einem Musikprogramm, das einem im Kopfhörer zu „breit“ erscheint, wird man den Regler ein oder zwei Stufen nach links drehen. Nimmt man eine Aufnahme als zu „trocken“ (zentriert) wahr, dreht man den Regler ein oder zwei Stufen nach rechts. Ganz links ist die Mono-Stellung. Diese wird man vorzugsweise bei frühen Stereo-Aufnahmen wählen, wenn einzelne Instrumente extrem links oder rechts - ohne räumlichen Bezug - gemischt wurden.
Professionelle Anwender überprüfen mit dieser Stufe die Räumlichkeit ihrer Mischung und decken insbesondere in den Extremstellungen mögliche Probleme auf. Mit der DIR-Taste (Direct) kann diese Stufe komplett aus dem Signalweg heraus geschaltet werden. So wird dem puristischen Ansatz Rechnung getragen.
Vorverstärker in minimalistischer Anlage: Durch den Anschluss von Endstufen oder Aktivboxen an die Line-Out-Ausgänge lässt sich der HM1 als Vorverstärker verwenden. Beispiel für ein minimalistisches Setup: Streamer an HM1 Eingang A, Plattenspieler (mit eingebautem oder externem RIAA Verstärker) an Eingang B, Aktivboxen an Line Out.
2-Kanal Mischpult: Als Mischpult kann der HM1 zwei beliebige Quellen an den Eingängen A und B zu einem neuen Musikprogramm zusammenfügen – oder einfach von einer Quelle zur anderen überblenden. Das Ergebnis kann von einem der Line Out Ausgänge abgegriffen und auf einem Tonträger aufgezeichnet werden.
Effekt/Test: Durch Verwendung des „A Thru“ Ausgangs kann ein Klangbearbeitungs- oder Effekt-Gerät „eingeschliffen“ werden, es wird von „A Thru“ gespeist und sein Ausgang wird auf Input B aufgelegt. Das Verhältnis zwischen Original und Effekt/Bearbeitung wird an den A/B-Lautstärkereglern eingestellt. Statt des Effekts kann auch ein zu testendes beliebiges Gerät eingeschliffen werden. Der Hörvergleich erfolgt dann durch Betätigen der A/B ein/aus Schalter.
Der HM1 wird in einer limitierten Auflage von 50 Stück pro Jahr in Deutschland gefertigt. Der Preis beträgt 8.000 Euro. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der HM1 exklusiv über die audioNEXT GmbH via audiodomain.de direkt vertrieben und kann dort vorbestellt werden.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der perfekte "nächste Schritt" auf dem Weg zur Verbesserung eines Streaming-Audio-Systems. Das Chord Company Clearway USB-Kabel baut auf dem Erfolg des bewährten C-USB-Kabels auf und verfügt über eine deutlich verbesserte Abschirmung.
Die optimierte Abschirmung mit Doppelfolie und hochdichtem Geflecht bietet zusätzlichen Schutz für die Signalübermittlung und reduziert die Übertragung von Rauschen zwischen den angeschlossenen Komponenten. Wie die übrigen Kabel der Clearway-Reihe zeichnet es sich durch einen besonders transparenten Klang aus und überträgt digitale Signale mit einem Höchstmaß an Genauigkeit.
Verfügbar in den Längen: 0,75m (129 Euro), 1,5m (149 Euro), 3,0m (199 Euro) und 5,0m (239 Euro).
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Auralics Altair G2.1 schließt die Lücke zwischen dem preisgünstigen Altair G1, der Streamer, Server, Digital-Analog-Wandler und Vorverstärker All-In-One vereint und den Einzelkomponenten der G2.1 Serie. Der Altair G 2.1 besitzt zudem analoge Eingänge, sogar für Phono MM. Seine Ausstattung lässt kaum Wünsche offen.
Fangen wir doch mal gleich mit Kritik an, oder, fairer formuliert, mit einem unerfüllten Wunsch meinerseits: Ich hätte lieber einen anpassbaren Phono-MC Eingang statt des Phono MM. Damit hätte ich das Thema „Meckern“ bereits abgehakt, nachdem ich mich eine Woche mit dem Auralic Altair G2.1 beschäftigen konnte. Nun, seien wir ehrlich: Ich kenne in meinem Umfeld keinen Besitzer eines MC-Tonabnehmers, der nicht auch einen separaten Phono-MC-Vorverstärker besäße. Und für diesen ist der Line-RCA-Eingang am G2.1 genau richtig. Es wäre nur halt schön gewesen, hätte ich mir als Besitzer dieses neuen Altair noch eine Einzelkomponente mehr sparen können. Denn nach dem Auspacken und der Freude über das vielversprechende Gewicht des nur 34 Zentimeter breiten Auralic, platzierte ich ihn an geeigneter freier Stelle in meinem Racksystem. Meine etatmäßigen separaten Komponenten Röhren-Vorverstärker, Streaming-DAC, NUC-Rechner und dessen Linear-Netzteil, Mutec-Reclocker, sie alle verloren ihre Existenzberechtigung. Hinzu kommen die dafür verwendeten Rackebenen, Audioquest-Netzkabel, sowie Siltech-, Habst- und Purist-Audio-Signalkabel. Eine Menge Geld, die sich durch eine All-In-One-Komponente einsparen lässt. Andererseits wurden sowohl Einzelkomponenten wie auch die Verkabelung über Jahre sorgfältig ermittelt und leisten gemeinsam einem bedeutenden musikalischen Beitrag zu meiner Audiokette. Kann der Altair G 2.1 da mithalten?
Für alle Besitzer eines Altair G1 gilt schon vorab: Sie sollten wegen des Neuen keineswegs beunruhigt sein. Denn selbst bei den zu erwartenden Vorzügen, die unter anderem der Aufwand mit dem inneren Kupfer-Gehäuse der G2.1-Serie mit sich bringen, kostet er schlichtweg das Doppelte des G1. Wie wir alle wissen, gibt es dafür sicher nicht die doppelte Gegenleistung, sondern einen subjektiv zu bewertenden Mehrwert in puncto Klang und objektiv die möglicherweise relevanten analogen Eingänge. Für mich ist in diesem Bericht ein Vergleich Altair G1 gegen Altair G2.1 nicht das Thema. Wer „aufsteigen“ möchte, wird dies sicher gern selbst und für sich ermitteln wollen.
Meine lange Suche nach den richtigen Einzelkomponenten in meiner Kette führte nicht nur zu einem guten Klangergebnis, sondern verbindet sich stets auch mit der Unsicherheit, ob nicht an der einen oder anderen Stelle noch Besseres getan werden kann. Egal, ob es sich dabei um ein USB-Kabel handelt oder ein anderes externes Netzteil, es gibt stets Optionen. Mit dem Altair G2.1 darf man sich nun über andere Dinge Gedanken machen. Mein Testgerät enthielt kein Speichermedium. Carsten Hicking, Mitinhaber von audioNEXT, sagte mir dazu, dass man dies dem Händler oder dem Kunden selbst überlassen möchte, da hier vor allem hinsichtlich der Speicherkapazität individuelle Wünsche erfüllt werden sollen. Wer seinen Altair selber bestücken möchte, kann dieses mit einer beliebig großen HD oder SSD. Aus Erfahrung empfehle ich, hier nicht zu sparen, sondern lieber beispielsweise in eine Samsung PRO SSD zu investieren als in ein billigeres Medium, dessen Stromaufnahme weniger gleichmäßig verläuft. Der externe Anschluss einer SSD über die dafür vorgesehene USB-Schnittstelle klingt üblicherweise nicht so gut, es sei denn, man verwendet eine Dockingstation mit eigener, sauberer Stromversorgung. Damit konterkariert man dann aber die All-In-One-Idee.
Da solche hochwertigen Festplatten bei mir nicht einfach so herum liegen, wählte ich den zweiten Königsweg, nämlich das Streaming über das Netzwerk. Dazu installierte ich auf meinem Dell-Windows 10-Laptop, auf dem ich sonst gerne das neue Audirvana Studio im Kernel-Streaming-Modus nutze, den MinimServer. Diesen erkennt die Auralic Lightning DS-Software sofort und greift darauf zu. Als zweite Streaming-Quelle logge ich mich bei meinem Qobuz-Account ein. Auralic implantiert in seinen G2.1-Streamern eine hochwertige Wlan-Lösung, die vielen Lan-Umgebungen vorzuziehen sein soll. In meinem Falle bevorzuge ich nach einem kurzen Hörtest die Ansuz-Lan-Installation, die zwar kostspielig war, aber auch mehr Lebendigkeit in die Musik bringt. Wer mit Wlan startet, tut dies aber auch schon mit beachtlicher Qualität.
In dieser Konfiguration sammle ich erste Erfahrungen im Umgang und mit dem Klang des Altair G2.1, dem ich noch einige Zeit zum Einspielen geben möchte, denn der Vertrieb audioNEXT hat mir ein nagelneues Exemplar geschickt. Über die Bedienung und Ausstattung können wir aber schon mal reden. Zum technischen und optischen Design des Altair G2.1 brauche ich wohl nicht viel sagen. Das Styling, die präzise Femto-Clock, die Tesla-Plattform, das doppelte Gehäuse zur perfekten Abschirmung und das hochauflösende Vier-Zoll-Display sind alte Bekannte der G2.1-Linie. Ihre Qualitäten wurden seinerzeit in den Testberichten des Leo und Vega sowie des Aries ausführlich von Dirk Sommer beschrieben.
Für die Digital-Analog-Wandlung – dies erfuhr ich von Christian Rechenbach, dem Auralic-Spezialisten bei audioNEXT – setzten die Entwickler einen modifizierten ESS9038Pro Chip ein, der im Master-Modus den Takt für die Tesla-Plattform vorgibt. Der Tesla-Computer generiert ein 32-Bit-Zero-Padding – ein Vergrößern der Datenmenge durch Auffüllen mit Nullen – aus jeder 16- oder 24-Bit-Wortbreite und schafft hiermit einen zusätzlichen Pegel-Spielraum oder Headroom, auch, um den im digitalen Segment des Altair nutzbaren Equalizer übersteuerungsfrei arbeiten zu lassen. Deshalb sehen Sie in der Lightning-Software stets die 32 Bit, auch wenn es sich um eine 16-Bit-Datei handelt. Im Prozessor-Menü können Sie nicht nur klangliche Korrekturen, die möglicherweise im Hörraum sinnvoll sind, vornehmen, sondern auch bei unsymmetrischer Aufstellung der beiden Lautsprecher die daraus resultierenden Fehler per DSP korrigieren.
Der ESS-Sabre-Chip wird nicht vollumfänglich genutzt. Musikalisch wichtige Prozesse wie die Filterung generiert Auralic extern und im Altair genauso wie im D/A-Wandler Vega G2.1 mit vier wählbaren Filter-Alternativen, die jeweils wahrnehmbare, feine klangliche Veränderungen mit sich bringen: „Precise“ nutzt einen einzigen Algorithmus für alle Sampling-Frequenzen und klingt sehr klar und detailscharf, für meinen persönlichen Geschmack eine Spur zu sachlich. Sehr ähnlich arbeitet der von mir bevorzugte „Dynamic“-Modus mit weniger Gruppenlaufzeitverzögerung. Das Layout des „Balance“-Filters zielt auf die Minimierung von Pre-Echo und Pre-Ringing Effekten. „Smooth“ soll die beliebteste Höreinstellung sein, weil hier Minimum-Phase-Filter wirken und das Pre-Echo eliminiert sein soll. Das weiche Filtern verspricht kleinste Gruppenlaufzeitverzögerungen und das Verhindern des Ringing. Beim späteren Hörtest kam ich letztlich doch immer wieder auf „Dynamik“ zurück, auch wenn bei dem einen oder anderen Musikstück ein anderes Filter eine Spur passender zu sein schien. Diese Wahl ist auch im Zusammenspiel der gesamten Audiokette zu sehen und ebenso selbstverständlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Filterauswahl lässt sich auch im Spielbetrieb – mit kurzer Auszeit für die Umschaltung – bedienen, so dass man recht komfortabel vergleichen kann.
Der große Drehknopf des Altair rechts auf der massiven Front dient dem Wecken und Herunterfahren aus oder in Standby, sobald der rückseitige harte Netzschalter auf ON steht. Weiterhin wählt man sich mit ihm durch die auf dem aus der Nähe gut lesbaren Display angezeigten Menüpunkte, die mit ausführlichen Erklärungen unterstützt werden – vorbildlich! Diese Einstellungen lassen sich jedoch auch vornehmen, indem man sich per beliebigem Web-Browser mit der Geräte-ID einloggt, die auf dem Display nach dem Hochfahren der Altair-Betriebssoftware angezeigt wird. Mittels des Web-Browsers werden die Konfigurations-Optionen übersichtlich dargestellt. Dieser Weg ist nötig, wenn man kein iOS-Gerät für die Lightning DS Steuerungssoftware besitzt, was schade wäre, da die Anwendung flüssig und sehr informativ funktioniert. Sie erlaubt sogar, was vielerlei Software nicht beherrscht, das Markieren von Favoriten während des Streamens von Qobuz.
Zwar können Android-Tablet- oder Smartphone-Nutzer auch das komfortable Bubble UPnP zur Steuerung der Musikbibliothek nutzen, gehen dann aber eben diesen technischen UPnP-Umweg, der ja klanglich auch wiederum Einfluss nimmt. Neben Bubble UPnP funktionieren laut Bedienungsanleitung auch Bubble DS, Linn Kazoo und Lumin. Auch mit Roon ist der Altair G2.1 im Zusammenspiel mit einem Roon-Core kompatibel. Lightning DS gestattet per Schieberegler die Einstellung der Lautstärke. Sie wird in den Orfeo-Modulen des Altair G2.1 per Festwiderständen immer analog geregelt, auch wenn sie digital angesteuert wird. Selbst die analogen Eingänge lassen sich nicht nur über den Drehknopf am Gerät, eine programmierbare IR-Fernbedienung Ihrer Wahl, sondern auch über die App steuern. Ein nicht unbedeutendes Feature aller G2.1 Komponenten sind die speziellen Federfüße, die auf jedes Gerät individuell abgestimmt sind, wie mir Carsten Hicking sagte. Die Grafik zeigt dies anschaulich. Sobald man weitere Geräte auf eine G2.1-Komponente stellt, sei die perfekte Abstimmung mehr oder weniger beeinträchtigt.
Beim Hören, auch im Hintergrund, während der Einspielzeit gefiel der Altair durch sein klares, offenes und im Raum ordentlich gefächertes Klangbild. So wollte ich denn im ersten Hörvergleich ermitteln, ob und inwiefern sich die digitale Sektion des Altair von der analogen unterscheidet. Auch wenn ich den Versuch mit der MM-Phonostufe mangels eines MM-Tonabnehmers nicht machte, gibt doch der lineare Eingang mit meinem Plattenspieler und der Plinius Koru Phonostufe Auskunft. Meinem Vinyl-Doppel-Album Water von Gregory Porter liegt eine CD bei, die in allen bisherigen Vergleichssituationen keinen wirklichen Unterschied zum Klang der LP erkennen ließ, der nicht auf Geräte oder Kabel zurückzuführen wäre. Ich nahm die Vinyl-Version als Referenz und erlebte das oft gehörte Album in dynamisch feinem Vortrag mit zartfarbigen Details, so dass ich die Album-Seite ganz hörte, auf der das eigentliche Test-Stück „Skylark“ den Anfang machte. Das insgesamt etwas schlankere Klangbild als das meiner Normal-Anlage gestaltete die Musik noch etwas klarer und auf der virtuellen Bühne offener. Die tieferen Tonlagen erlebte ich kraftvoll, ohne Aufdickung, sondern vielmehr schön artikuliert. Die glasklare und dennoch saubere und die in Ihrer Kolorierung realitätsnahe Zeichnung der Instrumente macht Lust auf mehr und scheint der tonale Fingerprint des Altair G2.1 zu sein. Das Piano klingt zart oder wuchtig, die Bläser anspringend oder smooth, je nach dem. Da kommt beim Hören keine Langeweile auf. Und dies gilt gleichermaßen für den digitalen Part des Altair, sobald ich das Album von der Festplatte streame. Übrigens empfinde ich das „Dynamic“-Filter als dem analogen Eingang sehr ähnlich und belasse es auch beim weiteren Hören dabei.
Jetzt reizt mich der Versuch, den Anspruch des Altair zu prüfen, dass man mit ihm über ein externes Laufwerk am USB-Eingang CDs genießen können soll. Diese Konfiguration ist ja sonst zum Rippen auf die interne Festplatte üblich. Ich schloss ein simples HP GP70N Laufwerk an, immerhin mit meinem Audioquest-Diamond-USB-Kabel mit Micro-Stecker. Das klangliche Ergebnis könnte ich grundsätzlich ähnlich dem der LP über den analogen Eingang beschreiben. Jedoch fehlte etwas Bedeutendes, es erschien mir müder, lebloser und die Lust, Musik zu hören, hielt nicht lange an. Zum Vergleich bemühte ich meinen luxuriös verkabelten Primare-Player, der als reines Laufwerk zusätzlich über den Mutec neu getaktet wird, verbunden mit dem AES/EBU-Eingang des Altair. Nun sah die Klangwelt ganz anders aus, dicht am Vinyl, vielleicht sogar besser wegen eines insgesamt leicht wärmeren Charakters. Das machte Spaß.
Also noch ein Check: Ich holte mein altes Teac DVD-Laufwerk aus dem Schrank, um es mit dem exzellenten Siltech Royal Signature Golden Universal II USB an den Altair anzuschließen. Leider wurden weder beim Teac noch zuvor beim HP-Laufwerk Metadaten erkannt, was beim Hören einer CD meiner Meinung nach aber nicht schlimm ist. Dafür klang es wieder richtig gut, nicht ganz so lebendig wie der Primare mit dem Mutec, aber zum Genießen schön, so dass ich das komplette Album hörte und anschließend gleich mehrere weitere CDs in den Teac legte. Die Moral von der Geschicht: Es liegt am Auralic nicht. Allein das musikalische Können der vorgeschalteten Geräte und deren Verkabelung geben den Ausschlag. Dies zeigt, dass der G2.1 in beiden Segmenten, digital wie analog, vergleichbar musiziert und somit ein kompletter Vorverstärker ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die empfindlichere MM/RIAA Eingangsstufe hier abweicht, was wohl bedeutet, dass man sich einen hochwertigen MM-Tonabnehmer gönnen sollte.
Der Altair scheint mir jetzt genug Zeit zur Akklimatisierung gehabt zu haben. Christian Rechenbach berichtete mir in unserem Telefonat vom Inhaber eines bekannten Hifi-Studios in Essen, der den ersten Altair G2.1 im Mai bekommen hat. Der habe ihm kürzlich berichtet, dass der Auralic immer noch musikalisch zulege. Umso besser. Meinen folgenden Hörtest mache ich mit Streaming über das Netzwerk von meinem Dell mit MinimServer und von Qobuz. Es ging über sämtliche Genres und ich will sie hier nicht mit Details langweilen. Denn, egal ob ich von Qobuz streamte, selbst in CD-Qualität oder hochaufgelöste Musikfiles vom Rechner hörte, der Eindruck blieb immer sehr ähnlich. Der Altair G2.1 klingt schlanker als meine eigene Audiokette. Das führt zu viel Transparenz in der Darstellung. Artefakte, die zu Härte oder Lästigkeit führen können, habe ich nicht wahrgenommen. Im Gegenteil: der neue Altair strotzt vor Spielfreude und ist auch in der Bassintensität keineswegs zurückhaltend, wenn die Musik es fordert. Ich habe mich schnell in den ansprechenden, analytischen und gleichzeitig klangfarbenstarken Charakter des Altair verliebt. Seine komfortable Bedienung und das unproblematische Handling leisteten dazu ihren Beitrag. Bei vielen mir geläufigen Musiktiteln war ich sogar ein wenig erstaunt über die feine Definition, die der Auralic zu bieten hat. Es ist auch ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass man hinsichtlich Verkabelung und Kombination von Geräten hier nichts falsch gemacht haben kann. Mit seinem Preis von 5.000 Euro zuzüglich Festplatte wüsste ich aktuell nicht, wo der Altair G2.1 einen musikalischen Konkurrenten suchen sollte. Ein kurzer Hörtest mit meinem Denon-Kopfhörer, ließ auch keine Wünsche offen. Der 6,35-Millimeter-Klinkenanschluss befindet sich links auf der Front neben dem Display und ist leicht zu erreichen. Dank der beinahe zehn Kilo Eigengewicht des Altair dürfte auch die Zuglast langer Kopfhörerkabeln kein Problem darstellen. Man hat bei diesem Auralic offenbar an alles gedacht. Nur: Wie Christian Rechenbach in unserem Telefonat andeutete, hätte man die Phonostufe möglicherweise für MM ausgelegt, weil die Zielgruppe für diesen Altair wohl eher keine MC-Tonabnehmer verwendet. Wenn dies heißen soll, dass der neue Altair für die sehr audiophilen unter uns nicht gedacht oder gar nicht gut genug sei, möchte ich dem nach meinem Hörtest vehement widersprechen!
Gehört mit
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Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
CD-Laufwerk | Primare DVD-30 |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 9 |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Kopfhörer | Denon AH D 2000 |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Siltech Royal Signature Golden Universal IIUSB, Habst DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Audioquest Jitterbugs, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basen |
Herstellerangaben
Auralic Altair G2.1
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Frequenzgang | 20Hz – 20KHz +/- 0,1dB |
THD | <0,00015% XLR <0,0002% RCA |
DNR | >127dB |
Eingänge | Digital: AES/EBU, Coaxial, Toslink, USB an Computer oder Streamer, Analog Line 2Vrms maximal mit Bypass für Heimkino-Integration, Phono MM 20mVrms |
Ausgänge | 1 Paar symmetrisch XLR maximal 4,8Vrms, 1 Paar unsymmetrisch RCA maximal 4,8 Vrms |
Kopfhörer | 6,35mm-Klinke |
Streaming-Eingänge | Musik-Dateien im Netzwerk, USB-Laufwerk, optionales internes Speichermedium, UPnP Medien-Server, natives Tidal oder Qobuz Sublime+, Internet Radio, AirPlay, Bluetooth, Songcast, RoonReady, Spotify Connect |
unterstützte Dateiformate | AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, OGG, WAV, WV, AAC, MP3, WMA |
unterstützte Abtastraten | PCM in 44,1-384kHz, 16-32Bit, DSD64-DSD512 PCM 352,8kHZ und 384kHZ nur per USB und von der internen Festplatte, DSD nur per USB, von der internen HD oder SSD und per Streaming |
Kontroll-Software | Lightning DS für iOS, Lightning DS für Web Browser (nur Geräte-Einstellung), OpenHome-kompatible Bediensoftware (BubbleUPnP, Kazoo), Roon (separater Roon Core erforderlich) |
Netzwerkeingang | Gigabit-Ethernet, 802.11b/g/n/ac Tri-Band WIFI |
Gehäuse | Eloxiertes Aluminiumgehäuse in mattem Schwarz mit EMI-Abschirmung durch internem Kupfer-Gehäuse |
Leistungsaufnahme | 50W maximal |
Abmessungen | B 340 / H 80 / T 320mm |
Gewicht | 9,5kg |
Preis | 5.000 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Die französische Audio-Manufaktur BC Acoustique bleibt mit dem HiFi-Vollverstärker EX-214 ihrem Motto treu, anspruchsvollen HiFi-Klang zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Der kräftige Verstärker wartet mit hochwertiger Technik und umfangreicher Konnektivität in dezenter Optik auf und fügt sich damit elegant in jedes HiFi-System zu Hause ein.
Der EX-214 von BC Acoustique bietet trotz seiner kompakten Maße mit gerade einmal sechs Zentimetern Höhe großen Klang und reichlich Power: zwei Mal 45 Watt RMS an acht Ohm beziehungsweise zwei Mal 70 Watt an vier Ohm füllen jeden Hörraum mit mitreißender Musik. Für die digitale Wandlung arbeitet im EX-214 ein AK4112 Chip an einem PCM1606 Schaltkreis von Texas Instruments. Damit ist eine Auflösung von bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz möglich. So soll der EX-214 mit einem präzisen und räumlichen Klang begeistern, der in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht.
Mit dem EX-214 kann nahezu jede Audioquelle verbunden werden. Für maximalen Komfort steht im EX-214 auch ein drahtloser Eingang via Bluetooth bereit. So können Musikstücke bequem vom Smartphone, Tablet oder weiteren Bluetooth-Playern zugespielt werden. Zusätzlich sind für analoge Signale zwei Stereo-RCA-Buchsen und ein Phono-Anschluss sowie ein MP3-Input als 3,5-Millimeter-Miniklinke verbaut. Digitale Signale können über einen optischen oder einen Koaxial-Eingang eingespielt werden. An den Lautsprecherausgängen können Bananenstecker, Kabelschuhe oder unkonfektionierte Kabel angeschlossen werden. Daneben stehen ein Rec-Out und ein Line-Out im Cinch-Format zur Verfügung, über letzteren lässt sich auf Wunsch auch Bi-Amping realisieren. Für den individuellen Musikgenuss zu später Stunde kann das Signal über den 6,35-Millimeter-Kopfhörer-Ausgang wiedergegeben werden. Ein zusätzlicher USB-Port ermöglicht unkomplizierte Firmware-Updates.
Der EX-214 präsentiert sich in eleganter Optik mit 430mm breiter, gebürsteter Aluminium-Front inklusive einem zentral positionierten, großen Lautstärkeregler. Mit seinen nur sechs Zentimetern Höhe fügt er sich dezent in das heimische HiFi-Ambiente ein. Mit dem Direct-Schalter werden alle Klangeinstellungen umgangen, drei kleinere Regler dienen zur Einstellung der Balance, des Höhen- und des Bass-Anteils. Auf der rechten Seite gibt es neben Loudness-Button, Kopfhörer-Ausgang und MP3-Eingang auch drei Knöpfe zur Wahl der Audioquelle. Jeder Knopf verwaltet zwei Signalwege, womit insgesamt sechs Eingangsquellen angewählt werden können. Alle wichtigen Funktionen können auch ganz einfach über die beigefügte Fernbedienung gesteuert werden.
Der EX-214 von BC Acoustique wird in Deutschland durch die IAD GmbH vertrieben und ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt knapp 500 Euro.
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Schon im Bericht über den besten mir bekannten Zwei-Wege-Lautsprecher, die Børresen 01 Silver Supreme, hatte ich erwähnt, dass Lars Kristensen und Michael Børresen mit Füßen zur Resonanz-Kontrolle aus Zirkonium experimentierten. Das Material findet sich nun in drei Produktgruppen, die sich teils noch im Prototypen-Stadium befinden.
Diese Vielzahl von Neuheiten, die teils aber erst im kommenden Jahr Serienreife erlangen werden, nahmen Lars Kristensen, einer der Firmeninhaber, und Morten Thyrrestrup, der unter anderem für das Händlernetz und die Messeauftritte hierzulande zuständig ist, zum Anlass, auf ihrer Deutschland-Tour im meinem Hörraum Station zu machen. Nachdem wir uns kurz mit den aktuellen klanglichen Leistungen meiner Kette vertraut gemacht hatten, platzierte Morten Thyrrestrup einen der neuen Darkz Z-2 Supreme auf meiner Vorstufe. Auch wenn ich die Darkz bisher nur als Füße, die für die speziellen Aufnahmen unter den Børresen-Lautsprechern, Ansuz-PowerSwitches und Aavik-Komponenten wahrgenommen und verwendet habe, wurden sie von Ansuz ganz allgemein zur Kontrolle des Resonanz-Verhaltens konstruiert. Es biete sich also auch an, sie auf Geräte zu legen, um deren Resonanzen zu harmonisieren, erklärte Lars Kristensen. Die drei über Wolfram-Kugeln miteinander in Kontakt stehenden Scheiben aus Zirkonium, die im Danish Technological Institute in Aarhus in einer Magnetron Sputtering Unit einer spezielle Oberflächenbehandlung unterzogen werden, beeinflussten den Klang der Kette auch durchaus, und keinesfalls zum Negativen: Es gab leichte Verbesserungen in Sachen Raumdarstellung und Durchzeichnung. Das musikalische Geschehen fand auch vor einem schwärzeren Hintergrund statt.
Der überaus angenehme Effekt verstärkte sich mit jedem weiteren Darkz Z-2 Supreme auf einer der Komponenten. Schließlich hatte Morten Thyrrestrup den mitgebrachten Vorrat auf den Subwoofern, der Endstufe, dem PowerSwitch, der Streaming-Bridge, dem NAS-Datenspeicher und dem Netzteil für den Up-Scaler verteilt. Die Stück für Stück hinzugekommenen Darkz Z-2 Supreme waren hörbar und machten sich positiv bemerkbar. Dabei war die Intensität der Verbesserungen durchaus unterschiedlich. Auch wenn ich die jeweiligen Zirkonium-Scheiben nicht allein auf jeder der genannten Komponenten gehört habe, hatte ich den Eindruck, dass die Vorstufe am intensivsten darauf reagierte. Eine Komponente war bisher aber außen vor geblieben, vielleicht weil es – gedanklich – schwerer fällt, eine solche Tuning-Maßnahme auch bei Studio-Equipment auszuprobieren. Ich schlug also vor, einen Darkz auf die Studer A80 zu legen: Er erwies sich auch hier als wirksam.
Lars Kristensen, der wohl ein ganz besonderes Gespür für Materialien und deren klanglichen Einflüsse besitzt, beließ es natürlich nicht bei Darkz aus Zirkonium. Ein Inlay aus Zirkonium soll auch die mechanischen Eigenschaften von Kabeln optimieren, die dann den Beinamen „Signature“ tragen. Bisher gibt es Prototypen der BNC-, Ethernet- und Netzkabel in der Edelausführung. Das Ansuz Digitalz Signature Ethernet zwischen ADOT-Medienkonverter und PowerSwitch sorgt auch wirklich für eine noch glaubhaftere Raumillusion sowie mehr Offenheit und sattere Klangfarben als das bis dahin verwendete D-TC Supreme. Leider wird dafür auch ein entsprechender finanzieller Zuschlag fällig. Der Preis für ein zwei Meter langes Signature Ethernet wird wohl bei knapp 10.000 Euro liegen. Neben Zirkonium kommt bei den Signature-Kabeln übrigens auch Ansuz' „Anti Arial Technology“ zum Einsatz, die verhindern soll, dass die Kabel als Antennen für hochfrequente Signale wirken.
Die Anti Arial Technology und – Sie ahnen es – wiederum ein Stückchen Zirkonium finden auch bei einer neuen Ansuz-Produktgruppe, den Sortz, Verwendung. Das sind Stecker, die einen oder mehrere nicht genutzte Ein- und Ausgänge abschließen sollen, um hochfrequente Störungen und unerwünschte mechanische Anregungen von der Elektronik fernzuhalten. Die Sortz sind also nicht im mindesten mit den einfachen Metall- oder Kunststoff-Kappen vergleichbar, die ebenfalls ungenutzte Buchsen verschließen können. Ich konnte mich kurz davon überzeugen, dass auch die Sortz überaus wirksam sind. Ziel ist es wiederum, mehr Raum, Offenheit und Schwärze bei der Wiedergabe zu erreichen. Wie intensiv das möglich ist, hängt von der Qualitätsstufe der Sortz ab.
Das Einstiegsmodell muss ohne Namenszusatz auskommen und wird 680 Euro kosten. Das Sortz Supreme stellt die mittlere Qualität dar und wird für 1.000 Euro zu haben sein. Mit zusätzlichen 400 Euro schlägt dann das Sortz Signature, das Topmodell, zu Buche. Zumindest in meiner hochauflösenden Kette lässt sich die immer stärker werdende Wirkung der unterschiedlichen Sortz gut nachvollziehen. Aufkommende Fragen, wie etwa die, ob zwei einfache Sortz mehr Wohlklang bringen als ein Sortz Signature, werden sich wohl erst klären lassen, wenn Serienmodelle in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Der auffälligste Unterschied zwischen den drei Modellen besteht übrigens zwischen den in der Magnetron Sputtering Unit aufgebrachten Oberflächenbeschichtungen.
Aber auch nach über vier Stunden intensiven Hörens war noch nicht Schluss: Lars Kristensen und Morten Thyrrestrup hatten auch noch einen Mainz8 D-TC Stromverteiler und einen Sparkz TC Harmonizer im Gepäck, der seine Wirkung entfalten soll, sobald er in einer Steckdose platziert wird. Nachdem ich dann mit eigenen Ohren gehört hatte, dass mit einem in eine der Dosen des Mainz8 gestecktem Sparkz, der lediglich parallel zur Anlage im selben Stromkreis lag, die Ziele erreicht wurden, die Ansuz mit all seinen Tuning-Maßnahmen verfolgt, entfernte Morten Thyrrestrup leider wieder alle Klangverbesserer aus meiner Kette. Aber wir haben nicht den Fehler gemacht, dann noch mal auch nur das kleinste Stückchen Musik zu hören, was gewiss zu einer herben Enttäuschung geführt hätte. Stattdessen widmeten wir uns der bayrischen Küche und anschließend Lars Kristensens zweitem Lieblingsthema, direkt nach möglichst perfekter, weil von mechanischen und hochfrequenten Störungen freier Musikwiedergabe: Gin und Tonic.
Doch zum Schluss noch eine Warnung: Wer mit seiner Kette bisher zufrieden ist und weder seinen Seelenfrieden noch sein Vermögen gefährden möchte, sollte sich davor hüten, Morten Thyrrestrup oder Lars Kristensen mit ihren ebenso einzigartigen wie klanglich überzeugenden Kabeln und Tuning-Elementen Zugang zu seinem Hörraum zu gewähren. Ich bin sicher, die Missachtung dieses wohlgemeinten Hinweises würde Folgen haben!
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel |
Vorstufe | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne DD+ 10 (2x) mit MSB Technology The Sub Isolator |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Akustik-Manufaktur-Klangbasis, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
Nach vier Jahren Entwicklungszeit setzt das Flaggschiff Stealth einen neuen Standard in Sachen Klang und Ergonomie. Ausgestattet mit Dan Clark Audios Planar-Magnet-Treibern der 4. Generation und dem bahnbrechenden Acoustic-Metamaterial-Tuning-System, liefert der Stealth eine so präzise Wiedergabe, dass Musik zu einem ganz neuen Genuss werden soll.
Bei allen Kopfhörern kommt es zu stehenden Wellen in den höheren Frequenzen, und diese können dazu führen, dass die Höhen rau, ermüdend oder synthetisch klingen. AMTS ist die zum Patent angemeldete Lösung von Dan Clark Audio (DCA) für dieses Problem. AMTS ist ein Inline-Material, das zwischen dem Schallwandler und dem Ohr platziert wird. Es integriert Wellenleiter, Diffusionskontrolle, Viertelwellen- und Helmholtz-Resonatoren in einer kompakten Struktur. Die Diffusionselemente reduzieren die Bildung stehender Wellen, während die Resonatoren sowohl als Präzisions- als auch als Breitbandfilter fungieren, um den Frequenzgang zu glätten und zu formen, indem sie die Amplitude der Frequenzgangspitzen und -tiefs vom Mitteltonbereich bis zu den höchsten Frequenzen reduzieren. Das Ergebnis ist, dass AMTS stehende Wellen stark reduziert, so dass hohe Frequenzen mit einer erfrischend glatten, präzisen und detaillierten Wiedergabe über alle Genres hinweg wiedergegeben werden. OK, schlechte Aufnahmen sind immer noch schlecht, denn auch DCAs Konstrukteure sind keine Zauberer!
Der brandneue magnetostatische Treiber der 4. Generation des Stealth liefert das sanfteste, reichhaltigste und detaillierteste Erlebnis, das DCA erzeugen konnte. Der Stealth-Treiber ist 20 Prozent größer als der Ether2-Treiber und nutzt DCAs patentierte V-Planar-Technologie zur Reduzierung des Klirrfaktors und zur Verbesserung der Tieftonwiedergabe. Die Membranspannung wird mit einem völlig neuen System eingestellt, das für eine gleichmäßigere und konsistente Spannung, geringere Verzerrungen und eine bessere Treiberanpassung sorgt, während mittels Finite-Elemente-Analyse (FEA) und Computational Fluid Dynamics (CFD) strömungsmechanisch optimierte Strukturen die Gleichmäßigkeit der Treiberkraft erhöhen und die akustischen Pfade glätten, um Verzerrungen zu reduzieren. Der völlig neue Stealth Planer-Treiber liefert unglaublich niedrige Verzerrungen über den gesamten Hörbereich mit einem Detailreichtum, der bisher nur bei den Spitzen-Elektrostaten zu finden war. Im Gegensatz zu vielen anderen Kopfhörern, bei denen „Details“ durch übertriebene Hochfrequenzenergie erzeugt wird, liefert der AMTS von Stealth eine Auflösung ohne die ermüdende Betonung der obersten Register, die viele Benutzer wahrscheinlich kennen.
Zusammen liefern die Treiber der 4. Generation und AMTS eine klangliche Leistung, die man am besten mit „mühelos“ beschreiben kann. Von einer zart gezupften Saite bis zu den intensivsten Dynamiken eines Orchesters, von der Wucht und der Attacke einer Kick-Drum bis zu den Obertönen und dem Ausklingen eines Crash-Beckens: Der Stealth liefert eine erstaunliche Balance aus Nuance und Wucht, die Musikbegeisterte dazu bringen wird, nach Ihren Lieblingsaufnahmen zu greifen und vielleicht ein bisschen zu lange aufzubleiben.
Und dann ist da noch die Klangbühne: Der Stealth ist immersiv und kann es in Bezug auf Tiefe, Breite und Abbildung selbst mit den besten offenen Kopfhörern aufnehmen. Es ist dieses mühelose Gefühl für den Raum und die Platzierung der Instrumente, das den Stealth „verschwinden“ lässt, so dass man sich ganz auf das Musikerlebnis konzentrieren kann. Alles, der Kopfhörer, das Equipment und sogar der Alltagsstress fallen einfach weg.
„Wir wollten mit Stealth ein echtes Design-Statement setzen“, so Dan Clark, Gründer und CEO. „Gefertigt aus elegantem, mattschwarzem Leder, Kohlefaser und gefrästem Aluminium, lehnt sich das Design von Stealth an Stealth-Flugzeuge an und ist so verarbeitet, wie man es von Luxusautos erwarten würde.“ Das hochwertige schwarze Leder-Kopfband ist mit feinen roten Nähten versehen, um ein gestepptes Kopfband zu schaffen, das nicht nur wunderschön, sondern auch funktionell und bequem ist. Das elegante, aufgestickte Stealth-Logo verleiht der komplett schwarzen Ästhetik des Stealth einen Hauch von Farbe.
Die mechanischen Schieberegler zur Anpassung der Passform sind verschwunden; Dan Clark hat ein stabiles und dennoch komfortables „selbsteinstellendes Kopfbandsystem“ entwickelt, das den Kopfhörer genau richtig platziert, ohne viel Aufhebens zu machen. Dan Clark Audio stellt einige der leichtesten Kopfhörer der Welt her, und der Stealth bildet da keine Ausnahme; mit nur 418 Gramm ist er einer der leichtesten Super-Premium-Kopfhörer auf dem Markt. Die neuen Ohrpolster aus veganem „Wildleder“ und „Leder“, das selbsteinstellende Kopfband und das leichte Gehäuse machen den Stealth so bequem, dass man ihn einfach ignorieren und in der Musik verschwinden kann. Dan Clark hat oft gesagt, wenn ein Kopfhörer nicht bequem genug ist, um ihn über längere Zeit zu tragen, dann ist das Design fehlerhaft.
Die ergonomische und stilvolle Kontur der Stealth-Ohrmuscheln ist eine natürliche Erweiterung der Aeon 2-Ergonomie, auch wenn sie größer sind. Für die Aufbewahrung oder auf Reisen ist die elegante kardanische Faltstruktur des Aeon 2 in den Stealth integriert, der sich passend in ein kompaktes, maßgefertigtes Transportbehältnis falten lässt, das klein und leicht zu verstauen ist.
Stealth Hauptmerkmale und Vorteile:
Das Designziel von Dan Clark Audio ist es, niemals Kompromisse bei Klang, Komfort oder Ästhetik einzugehen. Stealth ist das ultimative Statement und verkörpert alles, was Dan Clark Audio seit der Gründung gelernt hat. Die Preisfür den DCA STEALTH beträgt 4.100 Euro. Erste Exemplare der auf 100 Stück limitierten ersten Produktion,des DCA STEALTH sind voraussichtlich ab Anfang September erhältlich und ab sofort im Handel oder online via www.audiodomain.de vorbestellbar.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der amerikanische Hersteller hat bereits in der Vergangenheit mit zahlreichen innovativen Lösungen und Technologien überzeugt. Nun wurde der einzigartigen SuperTweeter-Serie ein neues Flaggschiff spendiert: den Dual-AMT-SuperTweeter. Es handelt sich hierbei um einen Super-Hochtöner auf AMT-Basis (Air Motion Transformer), der sowohl nach vorne, als auch nach hinten abstrahlt.
Der dadurch erzeugte Klang ist von unvergleichlicher Luftigkeit und hebt die Stereo-Bühne wohl nahezu jeder Anlage auf ein völlig neues Level. Durch die hohe Präzision verbessert sich nicht nur die Durchzeichnung, sondern auch die Breite sowie die Tiefe der gesamten Bühne. Da der Dual AMT SuperTweeter genau wie die anderen Super-Hochtöner dieser Serie einfach an jedes vorhandenes System angeschlossen werden können, lässt sich der Klang jeder Kette wirksam verbessern. Der Dual AMT SuperTweeter ist für knapp 1.000 Euro (Paarpreis) erhältlich.
Im selben Zuge wurden auch der beliebten Novus-Serie weitere Modelle hinzugefügt: Im Hifi-Bereich fügt sich der neue Novus T6 Tower als Flaggschiff-Standlautsprecher in die Serie ein. Dank zweier neuentwickelter 6,5-Zoll-Tief-Mitteltöner erreicht das Universaltalent mit 32 Hertz bei -3 Dezibel einen exzellenten Tiefgang. Für den Hochton kommt die bewährte 25-Millimeter-Seidenkalotte aus deutscher Naturseide zum Einsatz. Da auch der T6 Tower mit kompakten Abmessungen und einem modernen, schlichten Design punktet, eignet er sich sowohl für den Einsatz im Wohnzimmer als auch im Heimkino perfekt. Der Novus T6 Tower ist für 1.700 (Paarpreis) erhältlich.
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
kontakt@hifipilot.de | |
Web | www.hifipilot.de |
Seit der Beschäftigung mit der nicht nur bei mobilem Musikgenuss klanglich rundum überzeugenden Kombination aus Lotoo PAW S1 und dem Sendy Audio Aiva ist letzterer mein Favorit in seinem Preissegment. Und deshalb habe ich mich auch bemüht, des Peacock, des neuen Topmodells von Sendy Audio, möglichst schnell habhaft zu werden.
Den ungemein positiven Eindruck, den der Aiva hinterlassen hat, konnte er übrigens im Test des wohl einzigartigen Weiss DAC502 bestätigen. Der – allerdings geschlossene – Audeze EL-8 Titanium, bisher meine erste Wahl, kam dem Aiva erst nach der Aktivierung der von Weiss mit Audeze speziell für den Achter entwickelten „Headphone EQ“-Entzerrung in Sachen Ausgewogenheit und tonaler Stimmigkeit annähernd gleich. Aber es soll hier ja nicht um den Aiva, sondern um den Peacock gehen. Der arbeitet natürlich auch nach dem magnetostatischen Prinzip, verfügt aber über einen Treiber mit einem Durchmesser von 88 Millimetern. Laut Hersteller kommt hier erstmals die patentierte „Quad-Former Technology“ zum Einsatz, die der deutsche Sendy-Audio-Vertrieb audioNEXT in seiner Pressmitteilung, die unserer News zum Peacock zugrunde liegt, beschrieben hat. An gleicher Stelle findet sich auch alles Wissenswerte über die Firma Dongguan SIVGA Electronic Technology Co., Ltd, die Inhaberin der Marke Sendy Audio, und die die Kopfhörer-Schmiede prägenden Personen, Mr. Zhou und Mr. Pan.
Da sich mir die Besonderheiten der Quad-Former Technology nicht vollständig erschlossen, vermittelte mir Carsten Hicking, einer der Inhaber von audioNEXT, einen Kontakt zu Collin Yang, Sendy Audios Produktmanager. Per Skype war dann schnell geklärt, dass sich auch beim Peacock eine mit Leiterbahnen bedruckte Membran zwischen zwei Magnet-Anordnungen bewegt. Beim Peacock trägt die Membran aber nicht nur eine Spule: Auf jeder Seite der Membran sind zwei Spulen aufgebracht, wobei die beiden Spulen auf einer Seite die Fläche besser abdecken sollen, als das mit einer Spule möglich wäre. Dadurch werde eine möglichst gleichförmige Bewegung der Membran auf der gesamten Fläche erreicht. Es habe mehr als zwei Jahre gedauert, die Membran aus einem Komposit-Material zu entwickeln und damit das optimale Verhältnis aus Dicke und Festigkeit zu erreichen. Das Material weise besonders im Stimmbereich eine hohe innere Dämpfung auf. Die Membran und die Magnete befinden sich in einem Gehäuse, das mit CNC-Maschinen aus Flugzeug-Aluminium gefräst wurde. Hier ist eine hohe Präzision beim Erstellen der Durchbrüche und Löcher nötig, um der Membranbewegung keinen unerwünschten, den Klang verfälschenden Widerstand entgegenzusetzen.
Auch der Holzring, der die Treiber beherbergt, wird mit CNC-Maschinen in Form gebracht, bevor er geschliffen, lackiert und getrocknet wird. Die beiden übereinander liegenden Abdeckung aus Stahl sind schwarz lackiert respektive mit 24-karätigem Gold beschichtet. Gemeinsam bieten sie nicht nur der nach hinten abgestrahlten Energie einen definierten Widerstand, der für einen ausgeglichenen Frequenzgang nötig sein soll, sondern sorgen auch für ein reizvolles Erscheinungsbild, das an das Rad eines Pfaus erinnert und für die Namensgebung des Kopfhörers verantwortlich ist. Das Kopfband mit den goldenen Nähten und die Ohrpolster werden aus weichem, angenehm zu tragendem Ziegenleder gefertigt. Dem Peacock ist ein etwa zwei Meter langes, geflochtenes, acht-adriges Anschlusskabel aus 6N-OCC-Kupfer beigepackt. Der Verbindung mit den Ohrmuscheln dienen zwei vierpolige Mini-XLR-Stecker, Verstärker-seitig gibt einen Pentaconn-Stecker. Im braunen Transport-Case, das aus echtem Leder hergestellt worden sein soll, findet man auch zwei Adapter: Pentaconn auf vierpolig XLR respektive auf 6,3-Millimeter-Klinke. Die Verarbeitung des Peacock lässt keinerlei Wünsche offen.
Dass ich auch klanglich mit dem großen Sendy Audio Freude haben würde, weiß ich seit dem Test der symmetrischen und unsymmetrischen Kopfhörer-Ausgänge des Weiss DAC502, als der Peacock für meinen Audeze LCD-X einspringen musste. Inzwischen ist dessen defekter Wandler ausgetauscht. Den Wechsel des zweiten Wandlers des aufeinander abgestimmten Pärchens überlasse ich aber lieber dem ehemaligen Vertrieb. Doch auch so sollte der Vergleich des Sendy Audio mit dem Audeze recht aussagekräftig sein. Aber dazu später mehr. Erst einmal genieße ich den Peacock, der per Adapter mit dem symmetrischen Ausgang des Weiss verbunden ist, für sich allein. Bei Stöbern in der Musik-Bibliothek bin ich auf Ferenc Snétbergers Album Balance gestoßen, ein Solo-Konzert des Gitarristen im Kammermusiksaal der Philharmonie in Berlin. Die Stücke wurden völlig frei von Effekten und anderen Ablenkungen aufgezeichnet. Nicht einmal das Klatschen am Ende der Stücke hat es auf die Aufnahme geschafft. Hin und wieder kann man mit großer Konzentration mal ein Räuspern oder Hüsteln aus dem Publikum hören. Aber das spricht lediglich für das hohe Auflösungsvermögen des Peacock. Die feine Aufnahme des akustischen Instruments scheint wie für den Sendy Audio gemacht. Oder ist es umgekehrt? Jedenfalls lenkt nichts von Snétbergers Spiel ab, auch keine überbetonten Griffgeräusche, wie sie sonst oft bei nah mikrofonierten Gitarren vorkommen. Die Musik zieht einen mit ihrem intensiven Fluss in ihren Bann. Was ist höre, kommt mir einfach richtig vor. Aufgrund der Natürlichkeit der Klanges gibt es während des gesamten Albums nicht die geringsten Ermüdungserscheinungen. Ein großartiges, weil völlig unspektakuläres Erlebnis!
Auch wenn die mitgelieferten Adapter – es fehlt ein Pentaconn auf 3,5-Millimeter-Klinke – und die etwas größere und gewichtigere Bauform das nicht unbedingt nahelegen, probiere ich aus, ob sich der Peacock für den mobilen Betrieb eignet oder aufgrund seiner elektrischen Werte, DragonFly, MOJO und Co. überfordert. Der nötige Adapter liegt praktischerweise dem Sendy Audio Aiva bei, so dass der Anschluss des Peacock an den DragonFly Cobalt kein Problem darstellt. Ein Lightning-auf-USB-Adapter sorgt für die Verbindung zum iPhone 11 und schon lässt sich über die Onkyo-HD-Player-App beispielsweise Wolfgang Puschnig und Steve Swallows Duo-Version von „In A Sentimental Mood“ vom Album Grey genießen. Dank Quintons vorzüglicher Aufnahme- und Mastering-Technik kommt man Swallows singendem E-Bass und dem Saxophon akustisch ungemein nahe, ohne dass diese Direktheit unnatürlich oder aufgesetzt wirkte. Der Peacock macht – nicht nur – diesen Song zu einer Schwelgerei in Wohlklang. Der Verstärker der DragonFly reicht völlig aus, um dem großen Sendy Audio beträchtliche Pegel zu entlocken. Der Peacock ist erfreulicherweise nicht sehr leistungshungrig oder übermäßig anspruchsvoll in Sachen Verstärker.
Noch bleibt der Adapter am Kabel des Peacock, da auch die nächste Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombination, Chord Electronics' MOJO, nur über einen 3,5-Millimeter-Klinken-Ausgang verfügt. Die Musik-Daten liegen auf einer externen USB-Festplatte und werden von Audirvana 3.5.46 auf einem MacBook Pro an dessen zweiter USB-Buche für den MOJO zu Verfügung gestellt. Zum Funktionstest lande ich bei Keith Jarrett und Jack DeJohnettes Ruta And Daitya: Bei „Overture – Communion“ profitiert das ruhige Spiel auf den Becken stark von der Feinzeichnung des Peacock: Die Schläge mit den Sticks und das anschließend Ausschwingen werden sehr präzise dargestellt, und das unterschiedliche Blech schimmert in vielfältigen Farben. Das Fender Rhodes klingt bei leichten Anschlägen gewohnt glockig, bei härteren dann zunehmend verzerrt. Der Einsatz des Wah-Wahs verleiht dem Song zusätzliche Dynamik. Die Bass-Drum strotzt vor Energie. „Overture“ macht über den Peacock so viel Spaß, dass ich es mir gleich zweimal angehört habe, und auch das folgende Titelstück konnte ich nicht mittendrin unterbrechen. Dabei wollte ich eigentlich in Erfahrung bringen, wie sich diese Wiedergabekette von iPhone und Co unterscheidet. Also noch einmal Puschnig und Swallow: Schon beim Bass-Intro wird deutlich, dass das Mobiltelefon und der DragonFly den Sendy Audio unterfordern. Mit dem MacBook Pro, Audirvana und MOJO hört man die Art der Bass-Saiten, das Aufsetzen der Finger und den Anschlag einfach noch differenzierter, ohne dass die zusätzlichen Informationen vom großartigen Fluss der Melodie ablenkten. So macht der Ellington-Klassiker einfach noch mehr Spaß!
Jetzt das Ganze noch einmal und zwar über Chord Electronics' Hugo 2, der seine Daten über den 2go von einer 512-Gigabyte-microSD bezieht: Detailfülle und musikalischer Fluss erreichen ein ähnliches, minimal höheres Niveau als beim MOJO, Der größte Unterschied ist aber der ruhigere, tiefschwarze Hintergrund, vor dem die Einsätze vom Bass und Saxophon dann noch spontaner und einen Hauch lebendiger wirken. Einerseits beschert der Peacock seinem Besitzer schon an überaus erschwinglichen und kleinformatigen Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombination ein wirkliches High-End-Erlebnis, andererseits ist er in der Lage, jegliche qualitative Verbesserung seiner Zuspieler deutlich darzustellen.
Jetzt darf der Peacock aus dem Vollen schöpfen: Die – symmetrische –Verstärkung übernimmt der SPL Phonitor x, der seine Signale von meiner Digital-Kette im Arbeitszimmer bezieht. Und diese Kombination verleiht „In A Sentimental Mood“ noch einmal eine ganz andere Intensität: Egal, ob es das Anreißen einer Bass-Saite oder ein kräftiger Ton aus dem Saxophon ist – die Einschwingvorgänge oder Transienten kommen denen bei Live-Musik noch ein gutes Stück näher. Detailfülle, Grob- und Feindynamik, Klangfarben und Emotionalität der Darbietung erreichen nochmals ein höheres Niveau. Ein Genuss!
Für Schostakowitschs Symphonie Nr.15 aktiviere ich dann am Phonitor die Matrix-Schaltung, die die Wiedergabe über Lautsprecher emulieren soll: Damit vermittelt der Peacock eine sehr schöne Raumanmutung. Auch wenn ich keine exakte Tiefenstaffelung erkennen kann, besitzen doch alle Instrumentengruppen ihren festen Platz im Stereo-Spektrum, so dass eine aufdringliche Im-Kopf-Lokalisation vermieden wird. Nicht zuletzt dank des – trotz des nicht unbeträchtlichen Gewichts – hohen Tragekomforts des Sendy Audio höre diesmal nicht nur meine Testsequenz, sondern die gesamte Symphonie. Da wird schnell klar, welch große dynamischen Kontraste ich mir entgehen lasse, wenn ich mich sonst mit den ersten zwei, drei Minuten zufriedengeben. Der Peacock ist einfach ideal für's Langzeithören.
Aber meine ganze Begeisterung dürfte Ihnen wenig nützen, wenn ich die Leistungen des großen Sendy Audio nicht zu denen anderer Kopfhörer in Beziehung setze. Bleiben wir gleich in der Familie. Zuerst habe ich dreimal über den Peacock die ersten zweieinhalb Minuten von Abdullah Ibrahim und Ekayas „Calypso Minor“ gehört, dann bin ich zum Aiva gewechselt: Hier wird das Knarzen der Saiten des Basses deutlicher und zwar, weil die Bass-Drum und Ton des Basses weniger Energie besitzen. Auch Impulse kommen mit weniger Druck. Gegenüber dem Peacock wirkt das Tieftonfundament des Aiva ein wenig eingeschränkt. Zumindest bei diesem Stück ist es kaum reizvoll, den Aiva zu verwenden, wenn man den Klang des großen Sendy Audio noch im Ohr hat.
Wechseln wir zu Wagner, und zwar zum Symphonischen Ring in der Interpretation der Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Jonathan Darlington. Über den Aiva beeindruckt „Der Ritt der Walküren“ durch die dynamischen Steigerungen, bei denen der Aiva nie angestrengt wirkt. Auch bei den lauteren Passagen bleibt das Klangbild offen und detailreich. Der Peacock zaubert noch mehr Luft um die einzelnen Instrumentengrupppen, deren oft unterschiedliche Melodiebögen besser nachzuvollziehen sind. Der große Sendy Audio verwöhnt zudem mit einer besseren Durchzeichunung und einem Hauch mehr Spielfreude. Darüber hinaus agiert der Peacock auch in puncto Dynamik noch eine Spur dramatischer: Nicht nur preislich, sondern auch klanglich ist die Hierarchie bei Sendy Audio eindeutig.
Zum Abschluss widme ich mich noch dem Audeze LCD-X. Dazu kehre ich zu Ferenc Snétbergers Album Balance zurück. Auf der „Fantasia Alla Tango“ entdecke ich plötzlich Griffgeräusche, die mir zuvor über den Peacock nicht aufgefallen sind – wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Also noch einmal zurück zum Peacock: Die Griffgeräusche kann ich nun zwar gerade so wahrnehmen, jedoch nur, wenn ich ganz genau darauf achte. Der Pegel ist so gering, dass sie es beim ersten Hören nicht über die Bewusstseinsschwelle geschafft haben. Sollte der Peacock entgegen meiner bisherigen Einschätzung doch das eine oder andere Detail unterschlagen? Besser höre ich den Audeze noch einmal mit der Entzerrung, die der Hersteller in Kooperation mit Daniel Weiss für den DAC502 erstellt. Die für den LCD-X auch optisch hinterlegte Frequenzkurve zeigt, dass der DSP hier in einem Umfang von etwa fünf Dezibel ins Geschehen eingreift. Und das ist schon recht beträchtlich. Also die „Fantasia Alla Tango“ noch einmal und jetzt statt über den Phonitor über den DAC502 mit aktiviertem „Phones EQ“ für den LCD-X: Die Griffgeräusche sind nun genau so stark oder schwach zu hören wie beim Peacock: ein weiterer Beweis für dessen tonale Ausgewogenheit.
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD, Weiss DAC502 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil, Weiss DAC502 |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kopfhörerverstärker mit / ohne DAC | SPL Phonitor x, Chord Electronic MOJO und HUGO 2, Audioquest DragonFly Cobalt |
Kopfhörer | Audize LCD-X, Sendy Audio Aiva |
Subwoofer | Velodyne DD+ 10 (2x) mit MSB Technology The Sub Isolator |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Herstellerangaben
Sendy Audio Peacock
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Treiber | planarmagnetisch (Magnetostat) |
Treibergröße | ø 88mm |
Frequenzgang | 20Hz - 40kHz |
Empfindlichkeit | 103dB ±3dB |
Impedanz | 50Ω ±15% |
Kabellänge | 2m ±0,2m |
Anschluss | 4,4mm Pentaconn |
Gewicht | 578g |
Preis | 1.500 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |