Donnerstag, 03 Juni 2021 01:43

Audiolab stellt Netzfilter vor

In bester Tradition als HiFi-Hersteller mit Blick auf das Wesentliche stellt Audiolab mit dem DC Block einen Netzfilter vor, der die Klangqualität durch effiziente Eliminierung der Gleichspannungsanteile im Netzstrom deutlich verbessert.

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Mit dem Entstörfilter DC Block beweist der britische Hersteller Audiolab erneut sein Verantwortungsbewusstsein für jedes Detail einer audiophilen Signalkette. Dabei müssen effektive Lösungen nicht zwingend groß und teuer sein – oft geht es in erster Linie darum, mögliche Probleme direkt an der Quelle zu lösen. Ein sauberer Netzstrom ist die Basis für herausragende Klangqualität. Nur in Verbindung mit einer akkuraten Sinuswelle in der Wechselspannung entfalten hochwertige HiFi-Komponenten ihr ganzes Potential. Schon geringe Gleichspannungsanteile können dazu führen, dass moderne Transformatoren in den Netzteilen der Audiogeräte einerseits nicht ihre volle Stromlieferfähigkeit erreichen und andererseits zum Schwingen angeregt werden. Hier kommt der innovative DC Block von Audiolab ins Spiel: Er gewährleistet einen exakten Sinus mit klar definierter Nullachse. Das kompakte Gerät wird ganz einfach in die Stromversorgungskette eingefügt und benötigt im Betrieb keinerlei Aufmerksamkeit – wobei die Klangverbesserungen allerdings durchaus aufseheneregend ausfallen können!

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Das europäische Stromnetz ist als Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz definiert. Diese Netzfrequenz ist für die Arbeit der Transformatoren in Audiogeräten essentiell. Aufgrund immer unterschiedlicherer Arten von Kraftwerken und immer komplexeren Verbrauchern wird vor allem die Sinusform der Wechselspannung zunehmend kontaminiert. Nichtlineare Lasten rufen häufig einen sogenannten Gleichspannungsversatz hervor, der die Null-Linie der Sinuswelle verschiebt. Auch wenn diese Gleichspannungsanteile mit in der Regel weniger als 500 Millivolt sehr gering ausfallen, können sie Netzteile in Audiogeräten maßgeblich beeinträchtigen: Da eine Halbwelle größer wird als ihr Gegenpol, kommen Transformatoren schneller an ihre Leistungsgrenze. Zudem führt der unregelmäßige Sinus zu mechanischen und elektrischen Brumm-Einstreuungen.

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Mit lediglich 113 mal 59 mal 140 Millimetern ist der DC Block von Audiolab ein kleines, unscheinbares Gerät, das ganz einfach in die bestehende Netzverkabelung geschaltet wird. Er entfernt Gleichspannungsanteile und filtert gleichzeitig hochfrequente Störungen aus dem Netzstrom. Abgesehen von zwei Kaltgerätebuchsen für Netzein- und Ausgang befinden sich keine Bedienelemente am DC Block selbst – er funktioniert ganz einfach vollautomatisch. Trotz seiner geringen Größe kann der audiophile Helfer kurzzeitig mit bis zu 600 VA belastet werden. Seine hocheffizienten Entstörkreise in bester Audiolab-Tradition gewährleisten ein völlig artefaktfreies Klangbild mit beeindruckender Räumlichkeit und frappierender Feindynamik. Wie in der Musik selbst kommt es eben auch bei einer audiophilen Übertragungskette auf jede Kleinigkeit an. Der DC Block von Audiolab ist ab sofort für 119 Euro im Fachhandel erhältlich.

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

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Mittwoch, 02 Juni 2021 00:02

Neue Endstufen von Dan D’Agostino

Audio Reference und Dan D’Agostino stellen zweite Generation der Progression-Endstufenserie vor: die Progression M550 Mono-Endverstärker und den Progression S350 Stereo-Verstärker.

Das Design der zweiten Generation des Progression M550 Mono-Endverstärkers ist unübersehbar im Stil der D'Agostino-Produktfamilie gehalten. Das neue Kühlkörperdesign sticht sofort ins Auge. Direkt vom Flaggschiff Relentless Mono Amplifier abgeleitet, wird jeder Kühlkörper aus einem einzigen, 22 Kilogramm schweren Aluminium-Block gefräst. Die besondere Formgebung verbessert die Kühlleistung dramatisch und stellt sicher, dass der Progression M550 Mono Amplifier auch bei voller Leistung stets sicher und zuverlässig läuft. Der Progression M550 Mono Amplifier liefert, wie der Modellname schon sagt, 550 Watt an 8 Ohm, 1.100 Watt an 4 Ohm undd 2.220 Watt an 2 Ohm.
Das Konzept des Progression M550 beinhaltet gegenüber dem Vorgänger wesentliche Überarbeitungen der Eingangstopologie. Verzerrungen, Signal/Rauschabstand, Kanaltrennung und Bandbreite wurden verbessert. Neue Transistoren mit der sechsfachen Leistung der vorherigen Komponenten und eine neue DC-Kopplungsschaltung steigern die Leistung bei tiefen Frequenzen und erhöhen die Bandbreite. Durch die Kopplung dieses fortschrittlichen Frontends mit der verbesserten Ausgangsstufe konnte die Dynamik, die Detailwiedergabe und die räumliche Integrität der Wiedergabe deutlich verbessert werden. Der gesamte Audiosignalweg ist diskret aufgebaut, vollsymmetrisch und direkt gekoppelt. Ausgefeilte Schaltungen schützen den Verstärker und die zugehörigen Komponenten vor unerwarteten Anomalien im Betrieb.


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Ein neuer Transistor bildet die Grundlage für die verbesserte Ausgangsstufe. Dieses neue Halbleiter-Bauelement für die Leistungselektronik, das erstmals im Relentless-Mono-Verstärker eingesetzt wurde, erweitert den Hochfrequenzbereich, erhöht die Belastbarkeit um das Vierfache und bietet eine engere Toleranz bei der Verstärkungsanpassung zwischen komplementären NPN/PNP-Paaren. Die Erweiterung des sicheren Betriebsbereichs und eine überlegene Verstärkungslinearität sorgen für eine höhere thermische Stabilität auch bei maximaler Leistungsabgabe des Verstärkers. Die Kopplung des neuen Transistors mit dem hocheffizienten Kühlkörperdesign ermöglicht eine Erhöhung der Betriebsvorspannung. Durch die höhere Bias-Spezifikation konnte der Class-A-Betriebsbereich des Progression M550 auf 70 Watt erhöht werden.

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Vom Vorgänger beibehalten wurde die „Super Rail Topologie“. Ein einfaches Konzept, aber komplex in der Ausführung. Jeder Verstärker verfügt über eine Spannungsschiene, eigentlich sogar über zwei, eine positive und eine negative. Die Spannungsschienen unterstützen die Leistungsabgabe an den Lautsprecher. Das Musiksignal „pendelt“ zwischen diesen beiden Schienen hin und her, aber aufgrund von natürlichen Verlusten erreicht das Musiksignal nie die volle Leistungsfähigkeit der Ausgangsschienen. Ein Super Rail überwindet diese Einschränkung. In Anlehnung an die Idee eines Turbos in einem Automotor verwendet das Super Rail höhere Spannungen in den Abschnitten vor der Ausgangsstufe. Diese Spannungsanhebung ermöglicht es dem Musiksignal, die volle Leistungsfähigkeit der Ausgangsspannungsschienen auszunutzen. Die Verlagerung des Musiksignals näher an die Ausgangsschienen maximiert die Leistung des Ausgangs-schaltungsdesigns selbst. Daraus resultiert ein nahezu idealer Betrieb der Ausgangsstufe mit verbesserter Dynamik, geringerer Verzerrung und besserer Kontrolle der Lautsprecher. In der Ausgangsstufe sitzen 48 Leistungstransistoren, die von einem 2.000-VA-Netzteiltransformator und fast 100.000 Mikrofarad Pufferkapazität des Netzteils gespeist werden.

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Die eloxierte Aluminiumfrontplatte ziert natürlich ein ikonisches Pegel-Meter im typischen D’Agostino-Stil. Das kreisrunde Instrument des Progression M550 Mono Amplifier wird von einer Hochgeschwindigkeitsschaltung angetrieben, die die Reaktionsfähigkeit des Messgeräts verbessert.
Dank innovativer Schaltungstechnik und quasi unbegrenzter Ausgangsleistung sollen die Progression M550 Mono-Verstärker intimste musikalische Details, dreidimensionale Klanginszenierungen und verblüffende Dynamik liefern.

Herstellerangaben
Dan D’Agostino Progression M550 Mono-Endverstärker
  • Frequenzgang: 1 Hz bis 80 kHz, -1 dB,20Hz bis 20 kHz, ±0.01 dB
  • Signal-/Rauschabstand: 105 dB ungewichtet, 75 dB A-gewichtet
  • Harmonische Verzerrungen: 0,015% @ 1 kHz bei 550W @ 8Ω
  • Eingangsimpedanz: 100 KΩ
  • Ausgangsimpedanz: 0,1Ω
  • Ausgangsleistung: 550 W @ 8Ω, 1.100W @ 4Ω, 2.200W @ 2Ω
  • Eingänge: 1x symmetrisch XLR
  • Abmessungen (H/B/T): 23/45,4/58,4cm
  • Gewicht: 52,2 Kg
  • Preis: 30.000 Euro /Stk

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Der Progression S350 Stereo-Verstärker erweitert die Progression-Familie um eine leistungsstarke Stereo-Endstufe. Auch diese Neukonstruktion nutzt die innovative Super-Rail-Schaltung und liefert dank dieser einzigartigen Technologie bemerkenswerte Kontrolle und Wiedergabetreue für jeden angeschlossenen Lautsprecher. Reichlich Leistung ist für eine realistische Klangqualität erforderlich und ist ein Eckpfeiler des Verstärkerdesigns von Dan D'Agostino Master Audio Systems. Der Progression S350 führt diese Tradition fort. Sein formschönes, eloxiertes Aluminiumchassis beherbergt einen 2.000-VA-Netzteiltrafo, der mit fast 100.000 Mikrofarad Pufferkapazität des Netzteils gekoppelt ist. Gepaart mit einer voll komplementären Treiberstufe und einer Ausgangsschaltung mit 48 Leistungstransistoren – je 24 für den linken und rechten Kanal – ergibt sich eine imposante Ausgangsleistung.

Der ursprünglich im Relentless Mono verwendete Leistungstransistor bildet die Grundlage für die verbesserte Ausgangsstufe. Dieser Transistor erweitert den Hochfrequenzbereich, erhöht die Belastbarkeit um 50 % und bietet eine engere Toleranz der Verstärkungsanpassung zwischen komplementären NPN/PNP-Paaren. Die Erweiterung des sicheren Betriebsbereichs und eine überlegene Verstärkungslinearität sorgen für eine höhere thermische Stabilität auch bei maximaler Leistungsabgabe des Verstärkers. Die Kopplung der neuen Trasistoren mit dem hocheffizienten Kühlkörperdesign ermöglicht eine Erhöhung der Betriebsvorspannung.Der Progression Stereo liefert 350 Watt an 8 Ohm, 700 Watt an 4 Ohm und an 2 Ohm satte 1.400 Watt. Die Essenz von Live-Musik, dynamische Kontraste, werden originalgetreu reproduziert, spektakulärer Transienten-Genauigkeit.

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Inspiriert von den eleganten Ziffernblättern klassischer Schweizer Uhren wird der Progression S350 Stereo-Endverstärker von einem prominenten und exklusiven Pegelmessgerät an der Front geziert. Ausgestattet mit zwei 90°-Zeigernadeln und in der Reaktionsschnelle durch eine spezielle Hochgeschwindigkeitsschaltung optimiert, ist dieses Instrument ein absoluter Hingucker. Direkt vom Relentless Mono-Verstärker abgeleitet, wird jeder der beiden seitlichen Kühlkörper des Gehäuses aus einem massiven, 22 Kilogramm schweren Aluminiumblock gefräst. Die besondere Formgebung verbessert die Kühlleistung des Designs dramatisch und stellt sicher, dass der Progression S350 Stereo-Endverstärker auch bei voller Leistung stets sicher und zuverlässig läuft. Standardmäßig ist der Verstärker in den Farben Silber und Schwarz erhältlich, Sonderlackierungen sind auf Anfrage möglich.

Herstellerangaben
Dan D’Agostino Progression S350 Stereo-Endverstärker
  • Frequenzgang: 1 Hz bis 80 kHz, -1 dB, 20Hz bis 20 kHz, ±0.01 dB
  • Signal-/Rauschabstand: 105 dB ungewichtet, 75 dB A-gewichtet
  • Harmonische Verzerrungen: 0,015% @ 1 kHz bei 350W @ 8Ω
  • Eingangsimpedanz: 100 KΩ
  • Ausgangsimpedanz: 0,1Ω
  • Ausgangsleistung: 350W @ 8Ω, 700W @ 4Ω, 1.400W @ 2Ω
  • Eingänge: 2x symmetrisch XLR
  • Abmessungen (H/B/T): 23/45,4/58,4cm
  • Gewicht: 52,2 Kg
  • Preis: 35.000 Euro

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Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

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Dienstag, 01 Juni 2021 08:46

Manunta Young MKIV

Neil Young steht mit seinem Namen Pate für diesen Top-DAC im Portfolio von M2tech und Manunta. So wie Neil Young sich seit vielen Jahrzehnten immer wieder mit seiner Musik neu erfindet, hat auch die neue MKIV-Version des Young Zeitgemäßes und Innovatives zu bieten.

Die Rockstar-Serie ist die qualitative Spitze dessen, was heute bei M2Tech zu haben ist. So gibt es in dieser Linie einen Endverstärker, eine Phonostufe, sogar eine aktive Frequenzweiche und noch einiges mehr wie eine aufwändige Stromversorgung namens Van der Graaf MKII, die, soviel möchte ich schon jetzt anmerken, auch dem Young MKIV D/A-Wandler-Vorverstärker wohl noch ein wenig mehr zu entlocken vermag. Ich habe den neuen Young zwar nicht mit dem Van der Graaf MKII – der Name nimmt Bezug auf die britische Progrock-Band –, sondern mit einem anderen linearen Netzteil versorgt, um die Einflüsse einer hochwertigen Stromversorgung zu erfahren. In Deutschland trägt der neue Young nicht den international gebräuchlichen Markennamen M2Tech des Herstellers aus dem toskanischen Navacchio. Denn M2Tech wird bei uns bereits anderweitig genutzt und rechtlich geschützt. Somit heißen der Young und auch alle anderen Komponenten der Italiener hierzulande Manunta. Manunta steht – wie das M in M2Tech – für Marco Manunta, den Inhaber und Mastermind des Unternehmens. Dessen Firma bietet nicht nur ein interessantes Portfolio in erschwinglichen Preisregionen, sondern ist zudem international als OEM Hersteller für andere renommierte Marken im Geschäft.

Bereits das Steckernetzteil im Lieferumfang zeigt die Fähigkeiten des neuen Young. Jedoch bietet sich hier eine Option zur Verbesserung
Bereits das Steckernetzteil im Lieferumfang zeigt die Fähigkeiten des neuen Young. Jedoch bietet sich hier eine Option zur Verbesserung

Der Manunta Young MKIV unterscheidet sich erheblich von seinem Vorgänger MKIII. Nicht allein der um fünfzig Prozent höhere Preis deutet dies an, sondern auch die außen erkennbaren Anschlüsse. Der Young MKIV ist in seinem Inneren ein komplett neu entwickeltes Gerät. Äußerlich hat er sein ansprechendes, kleines Gehäuse mit leicht geänderter Bedienung beibehalten. Ein Novum ist der integrierte Kopfhörer-Verstärker mit 6,35-Millimeter-Klinken-Buchse. Aufgebaut ist er auf einem speziell entwickelten Class-AB-Verstärker von Texas Instruments und überraschte mich positiv, weil er sehr deutlich die qualitativen Unterschiede zwischen meinen RHA In-Ears zum Denon-Kopfhörer erkennen ließ. So entlarvte er mit seiner kraftvollen, sehr präzisen Basswiedergabe bei Holly Coles Live-Album Montreal gleich beim ersten Song „What Lola Wants“ (Qobuz 16/44,1) die mangelhafte Tiefbass-Potenz des RHA. Beim Denon hingegen genoss ich dieses Album von Anfang bis Ende, obwohl ich eigentlich nur auf Reisen Kopfhörer-Nutzer bin. Denn der Musikfluss, die Spannung und Detail-Präzision des Young waren schon faszinierend. Angetan von der Qualität des Kopfhörer-Ausgangs überprüfte ich mit diesem auch gleich, was der neue analoge Cinch-Eingang zu bieten hat. Dazu schloss ich hier meine Plinius-Koru-Phonostufe an und legte die B-Seite von Inga Rumpfs Doppel-LP White Horses auf, bei deren Aufnahme ich seinerzeit in den Räumlichkeiten von Joja Wendt in Hamburg in der ersten Reihe sitzen durfte. Live war das Erlebnis seinerzeit eindrucksvoll, und der Young reproduziert die Energie, die diese Musik in sich trägt, weil nicht nur Inga Rumpf, sondern auch ihre Begleitmusiker damals spürbar Herzblut investierten und dies auch auf der Edel Tripple-A-LP eingefangen werden konnte. So erweist sich „Angie“ hier – trotz Mick Jaggers vor allem weibliche Herzen berührendem Original – als eine ebenso eigenständige wie gefühlsbetonte Interpretation, deren Intensität der Young über seinen Analogeingang mit tiefem Einblick in die Musik vermittelt. Es gelingt ihm mit Leichtigkeit, ein homogenes, dennoch aufgefächertes und strukturiertes Klangfarben starkes Bild zu malen. Mit seinem analogen Eingang ist der neue Young ein kompletter Vorverstärker.

Mit dem Schalter oberhalb des S/PDIF-Anschlusses, kann man wählen, ob der Young nach dem Abschalten im Standby verbleibt oder komplett vom Strom getrennt wird
Mit dem Schalter oberhalb des S/PDIF-Anschlusses, kann man wählen, ob der Young nach dem Abschalten im Standby verbleibt oder komplett vom Strom getrennt wird

Die Digital/Analog-Wandlung übernimmt jetzt ein Asahi Kasei AK4497, und der sorgt für eine sehr realitätsnahe Tonalität, deren Güte nicht allein, aber ganz besonders bei natürlichen Instrumenten vor allem bei klassischer Musik offenkundig wird. Gerade im Hochtonbereich gefällt mir die gelungene Abstimmung von Offenheit, Detailzeichnung und Klangfarbe. Es ist nicht allzu viel über den technischen Aufbau des Young MKIV in Erfahrung zu bringen, und so kann ich auch nicht sagen, in welchem Umfang der AK4497 genutzt wird. Der Young besitzt nun auch einen I2S-Eingang per HDMI nach dem relativ weit verbreiteten PS-Audio-Standard, was sicher für entsprechend puristisch ausgelegte Quellgeräte wie CD-Player oder Streamer attraktiv sein kann. Die Taktung des I2S-Eingangs lässt sich anpassen. Das Auflösungsvermögen der neuen D/A-Wandlung beträgt, abhängig auch von den verwendeten Eingängen, bei PCM 768 Kilohertz statt bislang 384 Kilohertz. Bei nativem DSD schafft der MKIV nun ebenfalls die doppelte Auflösung, nämlich DSD 512. DSD im DoP-Modus kann er jetzt 256-fach statt bislang 128-fach verarbeiten.


Die Infrarot-Fernbedienung dient zur Lautstärkeregelung, wenn man sich den Weg zum Gerät sparen will
Die Infrarot-Fernbedienung dient zur Lautstärkeregelung, wenn man sich den Weg zum Gerät sparen will

MQA erkennt der Young nun über alle Eingänge, abgesehen von Bluetooth, und kann es vollständig dekodieren. Der Vorgänger akzeptierte MQA ausschließlich über USB. Diese Vielseitigkeit ist in der Praxis zumindest für alle die Hörer bedeutsam, die einen Reclocker – so wie ich den Mutec M-3+ Smartclock USB – zur Qualitätssteigerung einsetzen. Denn der gibt das per USB zugeführte Signal über S/PDIF, Toslink oder AES/EBU aus. Das MQA-Origami bleibt auf diesem Wege vollständig unangetastet und kann dann gänzlich im Young MKIV entfaltet werden. Bei der MQA-Wiedergabe per USB direkt vom Streamer oder per AES/EBU über den Mutec zeigte der MKIV den Schriftzug MQA und auch die Auflösung in Kilohertz nach der Origami-Entfaltung an. Ausprobiert habe ich dieses mit Eine Alpensinfonie op.64 von Richard Strauss mit den Göteborger Sinfonikern unter Kent Naganos Leitung. Die Aufnahme liegt mir in PCM 24/96 und in MQA vor. Beide ansonsten identischen Versionen habe ich im Frühjahr 2017 für einen zweiteiligen Bericht zum Thema MQA von Highresaudio.com zur Verfügung gestellt bekommen. Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, die beiden Versionen zu vergleichen. Damals hatte ich MQA als musikalisch überlegen eingestuft, weil es die Musik leicht wärmer, scheinbar freier von Artefakten wiedergab. Und auch heute offenbart der Young die klanglichen Unterschiede, jedoch fiel mir die Bewertung nun schwerer. Durch die MQA-Verschachtelungen und Ringing-Filter tendiert das Klangbild leicht ins angenehm Warme, wirkt aber im Vergleich auch minimal gedeckter als das 24/96 Original ohne MQA. In jedem Falle schaffte es der Young in erstaunlich schöner Art, gerade bei Streichern Seidigkeit, Transparenz und Strahlkraft miteinander zu verknüpfen. Der Young öffnet seinem Benutzer jetzt alle Wege, MQA zu erleben, selbst von einer der noch raren MQA-CDs direkt über den S/PDIF-, AES/EBU- oder Toslink-Ausgang eines CD-Spielers.

In der App möglichen Einstellungen sehen Sie hier nebeneinander abgebildet
In der App möglichen Einstellungen sehen Sie hier nebeneinander abgebildet

Ein Paar symmetrischer XLR- und unsymmetrischer Cinch-Ausgänge am Young MKIV erlauben das gleichzeitige Betreiben verschiedener Endstufen ohne Adapter und die damit verbundene Nachteile. Für beide Ausgänge lässt sich im Bedienmenü ein Basis-Pegel bestimmen: 2,5 oder 5 Volt für den unsymmetrischen Ausgang und 5 oder 10 Volt für den symmetrischen Ausgang – dies ist ein Novum gegenüber dem Vorgängermodell. Doch damit nicht genug: Mittels eine Fader genannte Funktion lässt sich das Lautstärkeverhältnis zwischen den Ausgängen im Bereich von plus bis minus sechs Dezibel variieren. Diese Möglichkeit dürfte Bi-Amping-Freunde erfreuen, wenn unterschiedliche Endverstärker für Bass und Mittelhochton zum Einsatz kommen. Denn dann besteht oftmals das Problem, dass die Endstufen nicht die exakt gleiche Verstärkung haben. Dank der wählbaren Basispegel und der Fader-Funktion lassen sich derartige Unterschiede beim Young MKIV ausgleichen. Ein derartiges Feature habe ich mir oft bei Vorverstärkern gewünscht, jedoch bislang nie gefunden. Auch das Rauschverhaltens des MKIV wurde im Vergleich zum Vorgänger erheblich verbessert, und zwar um stattliche acht Dezibel für die symmetrischen Anschlüsse und sogar um zwölf Dezibel für die Cinch-Verbindungen.

Hier wird gerade ein MQA-File mit 96-Kilohertz-Auflösung wiedergegeben
Hier wird gerade ein MQA-File mit 96-Kilohertz-Auflösung wiedergegeben

Ich begann meinen Hörtest, indem ich den Young MKIV als reinen D/A-Wandler an Stelle meines PS-Audio DirectStream DACs an meinem Röhrenvorverstärker anschloss und ihm die Musik per USB-Verbindung vom Sunny-Streamer mit Daphile zuspielte, der die Musik übers Netzwerk vom Daphile-Intel-NUC bezieht, in dem eine Samsung PRO-SSD als Datenspeicher arbeitet. Nebenbei: die klanglichen Einflüsse eines Speichermediums – zum Beispiel Samsung SSD QVO im Vergleich zur SSD Pro – können beachtlich sein. Diese Konfiguration stellte mich nicht zufrieden, egal ob ich von Qobuz streamte oder die Musik von der SSD hörte. Die Ursache war schnell klar: Seitdem mein PS-Audio-DAC mit der Windom Software läuft, harmoniert er ausgezeichnet mit meinen Purist-Audio-Design-Kabeln zum Vorverstärker, da diese den Hochtonbereich leicht abschwächen. Dies mochte der Young MKIV jedoch nicht – oder sagen wir: Er hat das nicht nötig. Deshalb nahm ich also den Audio-gd Vorverstärker aus dem Spiel und ließ den Young auch dessen Part übernehmen. Das erwies sich als goldrichtig. Der Young spielte wie entfesselt, luftig und lebendig. Und das bereits, als das mitgelieferte Stecker-Netzteil ihn mit Strom versorgte. Das Sunny-Linear-Netzteil verhalf dem Young zu noch mehr angenehmer Ruhe in der Musik und vor allem zu mehr Nachdruck im Grundtonbereich. Seinen ausgewogenen und feinen Charakter zeigte der Young MKIV in beiden Fällen. Auch wenn der neue Young deutlich weniger kostet – mit dem Schaltnetzteil nur ein Viertel – als meine etatmäßige Kombi aus PS-Audio-DAC und Audio-gd-Vorverstärker, vermisste ich diese nicht. Das Hören mit dem Young mach enorm viel Spaß, weil er so leichtfüßig und wunderschön offen aufspielt, dabei seine musikalische Homogenität niemals aufgibt und auch den Tiefbass kraftvoll und stets konturenreich in den Raum stellt. Die Bühne gestaltet der Young weiträumig, aber keinesfalls diffus sphärisch, sondern geordnet und stabil auch weit hinter den Lautsprecher. Dass es mit dem Mutec gegenüber der direkten USB-Verbindung nochmals feiner und akkurater klingt, liegt in der Natur der Sache: das USB-Signal ist dann einfach sauberer, von Jitter befreit. Ein lineares Netzteil, ein hochwertiges USB-Kabel und ein Reclocker sind Investitions-Optionen, über die man als Young-MKIV-Eigner nachdenken darf. Denn der Italiener ist in der Lage, die Verbesserungen in seiner Peripherie klanglich vollends zu nutzen.


Das Innenleben des Young MKIV. Der AK-Wandler befindet sich ungefähr auf der Höhe des Lautstärkereglers
Das Innenleben des Young MKIV. Der AK-Wandler befindet sich ungefähr auf der Höhe des Lautstärkereglers

Kommen wir zur Bedienung des Young. Da gib est drei Möglichkeiten: Die Lautstärke und auch alle Menü-Punkte lassen sich über den Drehknopf und Taster im Zusammenspiel mit dem Display direkt am Gerät einstellen. Die mitgelieferte Fernbedienung stellt eine komfortable Alternative da, die zwar in der Menüführung manchmal etwas hakelig funktioniert, aber eine präzise Einstellung der Lautstärkeregelung gestattet. Der Pegel kann wahlweise in Steps von 0 bis 140 oder alternativ in halben oder ganzen Dezibel-Schritten angezeigt werden. Erstklassig funktioniert die kostenlose Young-MKIV-Remote-App, die für Android-User im PlayStore zu finden ist und für IOS-Nutzer auch kurzfristig zur Verfügung stehen soll. Diese Bluetooth-App ist für mich die ideale Bedienungmöglichkeit – neben der Fernbedienung für die Lautstärke. Die Screenshots zeigen die vielen Einstellmöglichkeiten. Ich erspare es uns, an dieser Stelle alle Optionen aufzuzählen, die der neue Young Ihnen bieten kann. Aber einige Features sind doch besonders und nennenswert. Erst einmal das allerwichtigste: die Lautstärkeregelung erfolgt analog, auch bei der Steuerung aus der App heraus. Die analoge Regelung wird nur digital gesteuert. Interessant sind auch die beiden FIR-Filter für die DSD-Wandlung, die leichte klangliche Veränderungen bewirken und beliebig während der Wiedergabe dem persönlichen Geschmack angepasst werden können. Gleiches gilt auch für die Wahl zwischen bestmöglichem Verzerrungsverhalten (THD+N) und Rauschabstand (S/N). Marco Manunta empfiehlt letztere für dynamikreiche Musik. Die 39-seitige, englischsprachige Bedienungsanleitung, die auf der Hompage zu finden ist, beschreibt sehr detailliert alle Optionen und auch, wann und wie sie sinnvoll anzuwenden sind. Diese Anleitung lässt sich auch jederzeit komfortabel über einen Button aus der App aufrufen. Rundherum hinterlässt der Manunta Young MKIV einen hervorragenden Eindruck. Die vielen sinnvollen Einstellmöglichkeiten machen ihn gegenüber der Konkurrenz auch oberhalb seiner Preisklasse zum Spitzenreiter. Wichtiger noch ist aber seine Musikalität, und da muss man schon einiges Geld drauf packen, um besseres zu bekommen. Mich hat der Young MK IV mit seiner leichtfüßigen Spielfreude begeistert. Seine Offenheit lässt tief in die Musik hineinhorchen. Er wirkt niemals hart oder in der Präsenz überzogen. Wenn es die Aufnahmequalität erlaubt, zeichnet er sezierend exakt, paart dies jedoch erfreulicherweise mit angemessener Wärme und klingt nie kühl oder gar anstrengend. Seine analytischen Fähigkeiten machen seine Interpretationen spannend. Unerwartet gut gefiel mir dieser Wandler-Vorverstärker bei klassischer Musik, wie Beethoven Œvres pour Violoncello et Piano mit Vassilis Varvaresos am Flügel und Ivan Karizna am Cello (Qobuz Highres). Die Klarheit der Töne und gleichzeitig das Körperliche der beiden Instrumente sind nicht allein der gelungenen Aufnahme des Labels Mirare zu verdanken. Die Transparenz und Klangfarben haben ihren Ursprung ebenso in der Fähigkeit des Young MKIV, musikalische Schönheit und Präzision zu vereinen und die Musik fließen zu lassen.

Der nur 20 Zentimeter breite Young zeigt im Display die wichtigen Informationen, hier: USB PCM nicht verbunden (Fotostudio), Kopfhörer und die Lautstärke
Der nur 20 Zentimeter breite Young zeigt im Display die wichtigen Informationen, hier: USB PCM nicht verbunden (Fotostudio), Kopfhörer und die Lautstärke

STATEMENT

Manunta setzt mit der Version MKIV des seit vielen Jahren erfolgreichen Young einen neuen Maßstab. Mich begeisterte das Angebot an sinnvoller, teils einzigartiger Ausstattung, aber vor allem seine feinsinnige Musikalität als D/A-Wandler, Kopfhörerverstärker und vielseitigem Vorverstärker – ein Highlight!
Gehört mit
Server Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, SSD an Sunny Linear-Netzteil, Daphile-21.01
Streamer Sunny Streamer mit Daphile 21.01 und Sunny Linear-Netzteil
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
D/A-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 9
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Kopfhörer Denon AH-D2000 und RHA T20
Zubehör Siltech Royal Signature Universal II USB, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Audioquest Jitterbugs, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Manunta Young
Eingänge Analog (Cinch)
S/PDIF (Cinch)
AES/EBU (XLR)
Optisch (Toslink)
USB 2.0 high speed
Bluetooth©
I2S (HDMI, PS Audio Standard)
Ausgänge Analog symmetrisch (XLR)
Analog unsymmetrisch (RCA)
Trigger (3,5mm-Klinke)
Abtastraten PCM 44,1kHz bis 768kHz
DoP 64x bis 256x
Native DSD 64x bis 512x
PCM Auflösung 16 Bits bis 32 Bits
Rauschabstand 122dBA (unsymmetrisch und symmetrisch)
THD+N 0.0008% bei 5Vrms symmetrischer Ausgang
Ausgangsspannung 2.5Vrms oder 5Vrms (unsymmetrisch)
5Vrms oder 10Vrms (symmetrisch)
5,5Vrms (Kopfhörer)
12VDC (Trigger)
Ausgangsimpedanz 100 Ohm (unsymmetrisch)
200 Ohm (symmetrisch)
Eingangsimpedanz 47 kOhm (analog)
75 Ohm (SPDIF)
110 Ohm (AES/EBU)
100 Ohm (I2S)
Versorgungsspannung 15 VDC
Stromverbrauch 5,7 W (im Betrieb)
0,15 W (Standby)
Abmessungen 200 x 200 x 50mm (BxTxH)
Gewicht 2 kg inklusive
Preis 3000 Euro
Option Manunta Van Der Graaf MK II Netzteil: 950 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Neil Young steht mit seinem Namen Pate für diesen Top-DAC im Portfolio von M2tech und Manunta. So wie Neil Young sich seit vielen Jahrzehnten immer wieder mit seiner Musik neu erfindet, hat auch die neue MKIV-Version des Young Zeitgemäßes und Innovatives zu bieten.

Da die High End schon zum zweiten Mal in Folge ausfallen musste, konnten Wojtek Pacula und ich die beiden Awards von HighFidelity.pl und hifistatement.net den Preisträgern leider wieder nicht persönlich während der Messe übergeben. Die Statements in High Fidelity│German Edition 2021 gehen an RCM und Ferrum.

Der Namenszusatz „German Edition“ oder „Polish Edition“ soll eigentlich nur darauf hinweisen, während welcher Messe die entsprechenden Preise des Jahres vergeben werden: Im Mai während der High End in München ist es demnach die „German Edition“, im November während der Audio Video Show in Warschau die „Polish Edition“. Schaut man aber diesmal auf die Herkunftsländer der beiden Preisträger, könnte man versucht sein, auch bei der jetzigen Preisverleihung von einer „Polish Edition“ zu sprechen: Sowohl RCA als auch Ferrum sind polnische Unternehmen. Das kommt eben davon, wenn jedes Magazin völlig unabhängig vom anderen seine Entscheidung trifft. Bisher hat die oft recht unterschiedliche Sichtweise von HighFidelity.pl und hifistatement.net auf unser gemeinsames Thema die Auswahl der Preisträger nur spannender gemacht. Und auch diesmal fiel die Wahl auf völlig unterschiedliche Gerätegattungen aus verschiedenen Preisklassen.

Wojtek Pacula hat diesmal zu meiner Überraschung darauf verzichtet, wie bei den beiden vorhergehenden Editionen einen High-End-CD-Player zu prämieren. Allerdings hat er sich wieder für eine recht hochpreisige Komponente entschieden: die RCM Phonovorstufe The Big Phono zum Preis von circa 35.000 Euro. Und das ist eine recht mutige Wahl, denn The Big Phono bietet lediglich einen Cinch-Eingang, die Entzerrung erfolgt allein nach den Vorgaben der RIAA oder Recording Industry Association of America, und verstärkende Bauteile sind ausschließlich – bei Audiophilen meist verpönte – integrierte Schaltungen. Aber Wojtek Pacula ließ sich von Äußerlichkeit nicht beeinflussen und folgte nur seinen Ohren: Ein wirklich starkes Statement des Kollegen!

Auch die Wahl des hifistatement-Teams erfüllt nicht unbedingt gängige Erwartungen. Wer digitale oder auch analoge Komponenten, die ab Werk von einen externen (Schalt-)Netzteil gespeist werden, klanglich auf ein höheres Niveau hieven möchte, sucht natürlich zuerst nach einem leistungsstarken Linear-Netzteil. Und ich muss zugeben, dass ich nur solange auf das von HEM- respektive Ferrum-Chef Marcin Hamerla angekündigte Netzteil gespannt war, bis er verriet, dass es sich dabei um eine Hybrid-Konstruktion handelte. Der Kollege Finn Gallowsky ließ sich von dieser Information nicht abschrecken und bekam auch prompt ein rares Vorserienmodell, von dem er mir vorschwärmte. Er war dann folgerichtig für den Test der Serienversion verantwortlich. Beim Interview erläuterten Marcin Hamerla, Paweł Gorgoń und Maksymilian Matuszak das Konzept des Hypsos so überzeugend, dass ich mir auch ein Testexemplar bestellte. So war schließlich nicht nur Finn Gallowsky restlos von der Qualität des Hypsos überzeugt: In Verbindung damit klang zum Beispiel mein M-Scaler sogar noch besser als mit der Akku-Stromversorgung, die schnell das serienmäßige Schaltnetzteil ersetzt hatte. Auch Hifistatement-Fotograf Helmut Baumgartner entschied sich nach einem Test, für die Versorgung seines Hugo TT und seines M-Scalers in zwei Hypsos zu investieren. Ganz abgesehen vom erzielbaren klanglichen Zugewinn durch die Ferrum-Stromversorgung überzeugt sie auch dank des wohl einmaligen Bedienkonzepts und technischer Lösungen wie der Spannungsmessung am Stecker für die zu speisende Komponente.

Die RCM The Big Phono uns das Ferrum Hypso sind wirklich eigenständige, innovative Konzepte und damit würdige Gewinner des Statement in High Fidelity│German Edition 2021. Herzlichen Glückwunsch!

PS: Mit der Übergabe der Awards werden wir uns in der Hoffnung, dass sich die aktuellen positiven Entwicklung weiter fortsetzen und in Kürze vielleicht doch persönlich Kontakte möglich sind, noch ein wenig Zeit lassen.

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Dass die Unterbrechung von Lan-Kabeln durch Lichtwellenleiter und Medienkonverter in digitalen Wiedergabesystemen deutliche klangliche Vorteile bringen kann, steht für mich seit längerem fest. Auf wie viel mehr Wohlklang man hoffen darf, hängt auch von der Qualität der Konverter ab. Das Audiophile Grade Optical Fibre Kit war für mich eine Entdeckung.

Schon bei der ersten Beschäftigung mit dem Fibre Kit stellte sich abschließend heraus, dass das Set aus Medienkonverter und eigenem linearen(!) Steckernetzteil noch ein wenig mehr zu bieten hat als eine Kombination aus üblichem Konverter für IT-Anwendungen plus hochwertiger Stromversorgung, egal ob diese von SBooster oder Keces stammt. Mit einem dieser beiden Netzteile legt das Fibre Kit dann klanglich noch einmal zu. Diese Eindrücke konnte ich bereits mit einem einzelnen ADOT-Konverter gewinnen, denn der zweite ist auf dem Weg aus England nach Gröbenzell seit einem Monat in einem Lager von UPS gestrandet. Inzwischen hat mir Mika Dauphin, Chef des Drei H Vertriebs, der in Deutschland die Produkte von Audiophile Digital Optical Technology betreut, einen weiteren audiophilen Medienkonverter zukommen lassen.

Der Blick in den ADOT Konverter: die Bezeichnungen einiger Bauteile wurden entfernt
Der Blick in den ADOT Konverter: die Bezeichnungen einiger Bauteile wurden entfernt

Doch bevor ich auch den zweiten ADOT in die Kette einschleife, möchte ich noch einmal kurz die verschieden Anwendungsfälle für Lichtwellenleiter-Strecken zum Thema machen. Entwickelt wurde die Technik, um elektrische Signale wie etwa die von Ethernet-Verbindungen verlustfrei über sehr weite Strecken übertragen zu können – je nach SFP-Modul und passendem Lichtwellenleiter sollen bis zu 100 Kilometer möglich sein. Nicht unbedingt das, was der Musikfreund in seinem Heim benötigt. Beim Streaming von lokal gespeicherten Music-Files hat sich aber auch gezeigt, dass die völlige galvanische Trennung der beteiligten Audio-Komponenten vom Internet der Wiedergabequalität zugute kommt. Eine Möglichkeit wäre natürlich, rigoros auf eine Verbindung zum Internet und damit zu Streaming-Portalen wie Qobuz oder Tidal zu verzichten und ein eigenes Netzwerk nur für die digitale Musikreproduktion aufzubauen. Genau das war es, was ich in meinem Hörraum getan habe. Aber dank der galvanischen Trennung durch einfache Medienkonverter mit ausgesuchten SFP-Modulen, hochwertigen Netzteilen und ebensolchen Lan-Kabeln zwischen den Konvertern und Router respektive Lan-Switch kann ich nun auf Streaming-Dienste zugreifen, ohne dass die Wiedergabequalität von lokal gespeicherten Files darunter leidet. In meiner Kette überwindet ein Lichtwellenleiter von 20 Metern die Distanz zwischen den beiden Konvertern, da sich der Router aus guten Gründen in einem anderen Raum befindet als meine Anlage. Der Duplex-Singlemode-Leiter überbrückt also eine für elektrische Leiter nennenswerte, für Lichtleiter vernachlässigbare Distanz und sorgt für eine vollständige galvanische Trennung zwischen Internet und dem Netzwerk, das Switch, NAS und Streaming-Bridge bilden.

Alan Ainslie, Melcos Europa-Statthalter, nennt diese Gebilde „Eye-Pattern“ und merkt dazu an: Die Impulse auf der LAN-Verbindung sind analog. Rauschen reduziert die vertikale Spanne und erzeugt zusätzlich Jitter aufgrund der Unsicherheit des 0/1-Übergangspunkts
Alan Ainslie, Melcos Europa-Statthalter, nennt diese Gebilde „Eye-Pattern“ und merkt dazu an: Die Impulse auf der LAN-Verbindung sind analog. Rauschen reduziert die vertikale Spanne und erzeugt zusätzlich Jitter aufgrund der Unsicherheit des 0/1-Übergangspunkts


Beim ADOT Kit steht die galvanischen Trennung im Vordergrund: Es besteht neben dem Konverter aus zwei SFP-Modulen, dem passenden Duplex-Multimode-Lichtwellenleiter von 1,5 Meter Länge und dem schon erwähnten linearen Steckernetzteil. Nimmt man ein Switch mit eingebautem Medienkonverter wie das Melco S100 – oder auch das SOtM sNH-10G – hinzu, kann man die digitalen Audio-Komponenten ganz einfach vom Internet isolieren und dennoch damit verbunden sein. Dass ADOT wohl zuerst Besitzer von Melco-Switches als Zielgruppe sieht, heißt aber nicht, dass man die Nutzer anderer Switches vernachlässigt. Diese benötigen zusätzlich zum Fibre Kit noch das MC Accessory, eine Box mit einem weiteren ADOT-Medienkonverter, einem Y-Kabel für die Stromversorgung sowie einem Melco C1AE Ethernet-Kabel. Wenn es vorrangig um die galvanische Trennung geht, ist diese Zusammenstellung auch logisch: Das Lan-Kabel, das bisher beispielsweise Router und Switch verband, wird in den ersten Medienkonverter gesteckt, dann geht’s per Lichtwellenleiter weiter und zwischen dem zweiten Konverter und dem Switch kommt das Melco-Kabel zum Einsatz. Da das lineare Steckernetzteil stark genug ist, zwei Medienkonverter zu speisen, verwendet man für den Anschluss der beiden das Y-Kabel. Dessen Länge – respektive Kürze – legt allerdings nahe, dass ADOT nicht davon ausgeht, dass man mit dem Lichtwellenleiter eine Entfernung von 1,5 Metern überbrücken möchte. Für alle Anwender, die bereits eine Lichtwellenleiter-Strecke mit ausgesuchten SFP-Modulen und hochwertigen Netzteilen betreiben, bliebe noch zu wünschen, dass sie die ADOT-Konverter auch ohne Zubehör erwerben können. Aber man kann ja mal mit dem Vertrieb oder dem Händler seiner Wahl reden…

Da in meiner Kette – wie gesagt – Ethernet-Daten schon seit einiger Zeit auch optisch übertragen werden, verwende ich momentan ausschließlich die beiden ADOT-Module. Ich kann mir nicht erklären, warum beim ersten Test mit dem Melco-Switch die Übertragung erst klappte, als ich die Übertragungsrate entgegen den ADOT-Empfehlung per Switch nicht mehr auf 100 Megabit begrenzte. Ich habe nun bei beiden Konvertern die als audiophil deklarierte Bandbreiten-Begrenzung aktiviert und die Datenübertragung klappt problemlos. Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen ist nun erst einmal ein wenig Einspielzeit für die Medienkonverter angesagt, die sie im Hintergrund absolvieren, während eine ungemein spannende Phonostufe Betriebsstunden sammelt.

Hier ein Bild von „Eye Pattern“, die ein vom MC01 gespeistes Melco Switch verlassen
Hier ein Bild von „Eye Pattern“, die ein vom MC01 gespeistes Melco Switch verlassen

Die Einspielphase hat den Vorteil, dass ich beim folgenden Vergleich von der – wie ich fest annehme – besseren Konfiguration zur etwas weniger guten wechsele. Und der Weg zurück ist erfahrungsgemäß immer der schwierigere – oder leichtere, wenn es darum geht Veränderungen zu erkennen. Das ist hier nicht anders. War ich mir zuvor sicher, dass ich die zwei, drei Teststücke noch nie so gut über meine Kette gehört hatte – wozu neben den ADOT-Konvertern gewiss auch Modifikationen am Melco NAS beitrugen –, ließ der Wechsel zurück zu den beiden 10Gtek die Abbildung ein wenig schrumpfen. Die Wiedergabe hatte ein Stück ihrer Geschmeidigkeit eingebüßt, und der Hochtonbereich wirkte minimal verhärtet. Die Unterschiede waren nicht riesig, über eine hoch auflösende Kette aber deutlich wahrnehmbar. Im High-End-Bereich sind es ja gerade diese Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Als ich dann wieder die ADOTs einschleife – der ganze Wechsel hat keine zwei Minuten gedauert – kommen mir die klanglichen Vorteile durch die hochwertigeren Konverter größer vor als beim ersten Vergleich: Keith Jarrett scheint in seinem Trio nun deutlich mehr Spaß an dem alten Standard „God Bless The Child“ zu haben. Die drei grooven noch intensiver. Auch die räumliche Abbildung hat dank der ADOTs gewonnen: Die Instrumente wirken auf der größeren Bühne nun plastischer. Auch ist hier und da schon mal ein Detail mehr zu hören. Keith Jarrett gehört ja zu den Musikern, die nicht wirklich still sind. Die Bandbreite reicht von hörbarem Atmen und rhythmischen Fußbewegungen bis zum Stampfen und Mitsummen der Melodie. Dank der ADOTs kann man an all dem teilhaben. Da bedarf es keiner weiteren Vergleiche: In meiner Kette möchte ich auf die ADOT-Medienkonverter nicht mehr verzichten.

Da höre ich lieber mal, ob sich der Medienkonverter im Melco-Switch von einem externen ADOT unterscheidet. Der Router ist über ein Audioquest Diamond mit dem einem ADOT verbunden. Über den Lichtwellenleiter geht’s zum Schacht des Melco S100, in dem ein Finisar-SFP-Modul steckt. Wie schon beim ersten Versuch mit dem ADOT-Konverter und dem Melco Switch höre ich erst einmal nichts. Aber jetzt weiß ich ja, voran es liegt. Das Melco Switch mag eine Bandbreiten-Begrenzung auf 100 Megabit beim ADOT nicht. Also schalte ich sie mit den beide DIP-Schaltern aus und starte den Konverter neu. Die Verkabelung zum Melco-NAS und zum Aries G2.1 – und später auch die zum externen Medienkonverter – übernehmen übrigens die Ansuz Digitalz D-TC Supreme, die vom Ansuz PowerSwitch ihre niederfrequente Wechselspannung beziehen. Ein Stündchen darf sich das S100 warm spielen, und zwar mit Jonas Hellborg und Glen Velez' „Ritual Love-Death“ vom Album Ars Moriende, einer einzigartigen Schwelgerei aus Perkussion und Bassgitarren-Sounds respektive imaginärem Raum und Impulsen. Ein audiophiler Hochgenuss!


So schön die Files auch sind, für den Vergleich zwischen in- und externem Konverter verlasse ich mich lieber auf eines der hervorragend aufgenommenen Alben der Living-Concert-Series: Schostakowitschs Symphonie Nr.15. Die Einspielung mit ihrer Fülle an Rauminformationen profitiert recht deutlich vom zweiten Medienkonverter – und der Bandbreitenbegrenzung auf 100 Megabit? Egal, jedenfalls wirkt die Bühne noch einen Hauch tiefer, die Wiedergabe rhythmisch eine Spur intensiver. Der im Melco verbaute Medienkonverter ist sehr gut, der externe noch ein wenig besser. Besitzer des Melco S100 können so in kleinen Schritten höchstes klangliches Niveau erreichen.

Das Melco Switch und das SOtM sNH-10G kommunizieren mit dem ADOT nur, wenn man die FX- und TX-Ports entgegen dieser Empfehlung nicht auf 100 Mb/s bandbreitenbegrenzt
Das Melco Switch und das SOtM sNH-10G kommunizieren mit dem ADOT nur, wenn man die FX- und TX-Ports entgegen dieser Empfehlung nicht auf 100 Mb/s bandbreitenbegrenzt

Abschließend muss sich auch der in das SotM-Switch integrierte Medienkonverter mit dem ADOT messen: Auch hier beginne ich wieder mit dem internen Konverter, nachdem ich Jonas Hellborgs akustisches Spektakel auch über die SOtMs – das Switch sNH-10G, die Clock sCLK-OCX10 und das Clock-Kabel dBCL-BNC – genossen habe. Als Test-File habe ich diesmal den „Folk Song For Rosie“ des Paul Motian Trios vom Album Le Voyage ausgesucht: Hier ist der Unterschied zwischen den Konvertern noch ein Stückchen größer als beim Melco. Beim internen wirkt das Klangbild nicht sehr homogen: Das Saxophon spielt in recht halliger Umgebung, das Schlagzeug in einem anderen Raum, und der Bass wurde sehr nah mikrofoniert. Beim ADOT-Konverter hört man hingegen, dass gerade bei lauten Saxophon-Passagen der Ton auch bis nach rechts, wo der Kontrabass zu stehen scheint, hinüberschallt. Die räumliche Anordnung der Instrumente erscheint realitätsnäher, die hart angerissenen Saiten des Kontrabasses besitzen mehr Energie, die Schläge auf die Becken werden noch differenzierter dargestellt, und das Saxophon kommt mit Biss, aber ohne Aggressivität: einfach gelungen!

STATEMENT

Wie zu erwarten sind zwei ADOT-Medienkonverter besser als einer. In hochwertigen Anlagen macht auch für Besitzer von Melco- oder SOtM-Switches die – durchaus überschaubare – Investition in ein zweiten ADOT-Konverter respektive ein MC Accessory Sinn. Ich möchte die ADOTs in meiner Kette nicht mehr missen!
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit Audiaz Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd oder Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch SOtM sNH-10G mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel
Vorstufe Audio Exklusive P7
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Subwoofer Velodyne DD+ 10 (2x)
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiringund Fog Lifters, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente, Carbofibre°-HD, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable, Harmonix Room Tuning Disks und BeauTone Million, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter
Herstellerangaben
ADOT Audiophile Grade Optical Fibre Kit
Lieferumfang Medien-Konverter (1x), SFP-Modul (2x), Netzteil, Duplex-Multimode-Lichtwellenleiter (1,5m)
Wellenlänge 850nm
Versorgungsspannung 5V
Preis MC01 480 Euro (mit Stecker-Schaltnetzteil)
Preis MC02 530 Euro (mit Stecker-Linearnetzteil)
Preis MC03 750 Euro zusätzlich für ein 5/6-Volt-SBooster-Netzteil
Preis MC ACCESSORY 270 Euro (nur Medienkonverter plus Y-Kabel)
Verfügbarkeit ab der zweiten Juni-Hälfte

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

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    Deutsch English|
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  • Social Introtext Dass die Unterbrechung von Lan-Kabeln durch Lichtwellenleiter und Medienkonverter in digitalen Wiedergabesystemen deutliche klangliche Vorteile bringen kann, steht für mich seit längerem fest. Auf wie viel mehr Wohlklang man hoffen darf, hängt auch von der Qualität der Konverter ab. Das Audiophile Grade Optical Fibre Kit war für mich eine Entdeckung.

When I come across a plug-in power supply, I instantly think about a better alternative - regardless of whether it feeds an analogue or digital component and whether there is a switching or linear power supply in the plug housing. As soon as I unpacked the splendid Soundsmith Strain Gauge, I knew I was going to give it a try with a power supply upgrade.

In case you haven’t read the review about the Strain Gauge: This cartridge operates neither according to the moving-magnet, the moving-iron nor the moving-coil principle and doesn’t need an equalizing preamplifier, but a preamp unit that draws its voltage via two sockets. As already said, I react almost reflexively to plug-in power supplies. That's why I ordered two power supplies from Ferrum shortly after the Soundsmith arrived. But they were left out for the time being, while the Strain Gauge kept enchanting me with its enormously coherent and homogeneous sonic image as well as its dynamics, resolution and spatial imaging. Shortly before putting this rather euphoric statement on paper, I wanted to try out the scope of sonic possibilities with the two external hybrid power supplies. So I first hooked up the two Ferrum Hypsos to the SG-200 preamp without any cartridges connected. No matter which power supply I switched on first, as soon as the second one was added, the green LED above the minus sign switched off. In order not to endanger either the SG-200 or the power supply units, I stopped my experiments and concluded the testing procedure.

The SBooster power supply units feature a plastic housing: neither this nor the negative pole of the direct current are connected to the earth of the mains
The SBooster power supply units feature a plastic housing: neither this nor the negative pole of the direct current are connected to the earth of the mains

I then tried to find out why the Soundsmith did not work with the Ferrums. A friend of a colleague and owner of a Strain Gauge had reported that an additional power supply with a Y-cable to the two sockets of the Soundsmith preamp had not worked for him either. With two SBooster power supplies, however, everything ran smoothly and he liked the sound of his Strain Gauge even more. Eventually, on the website of the Dutch power supply specialists, who have their gear produced in Bulgaria, I then found a special set with two SBoosters, each of them providing 24 volts. So I called Wiebren Draaijer, the developer of the power supplies and head of SBooster, to find out which kind of particular circuitry lets his designs harmonise with the SG-200. He assured me, however, that the SBooster recommended for the SG-200 boasted no special features. As with all models, the negative pole of the direct current is not in contact with the earth of the mains. In a conversation with Frank Schröder, a designer of tonearms and accomplished connoisseur of Soundsmith cartridges, I got to know that the two channels of the cartridge are supplied with inverted voltages. With an ohmmeter I then found out that the middle pin (+) of the right socket, when seen from behind, used for connecting to the power supply is connected to the outer contact (-) of the left socket and both are connected to the earth terminal intended for the turntable. In this case a Y-cable can't work of course.

The Strain Gauge as seen with its SG-200 preamp supply unit
The Strain Gauge as seen with its SG-200 preamp supply unit


With two power supplies whose negative poles are not connected to the earth of the mains plug, as it is the case with the Soundsmith plug-in power supplies or the SBooster, there are usually no problems whatsoever. The only aspect that remains to be clarified is why it doesn't work with the Ferrum supplies. Marcin Hamerla, the head of the Polish electronics specialists, outlines after having consulted his engineers responsible for the Hypsos models that because of its metal enclosure, it  belongs to a different electrical protection class than, for example, the SBooster or the standard plug-in power supply units with their plastic housings: With the Ferrum, the negative pole of the DC voltage is connected to the earth of the mains voltage. The circuitry of the SG-200 therefore short-circuits the Hypsos. Fortunately, both the Ferrums and Soundsmith SG-200 are well protected against mishandling and so survived my experiments unscathed. So it was well  appreciated that Wiebren Draaijer already during our first telephone conversation suggested to send an SBootser set for operation with the Strain Gauge to Gröbenzell - an offer I now gladly accept based on my previous findings.

The power supply units are connected to the two sockets on the far right. The middle pin on the right and the outer contact on the left socket are connected to the earth terminal intended for the turntable
The power supply units are connected to the two sockets on the far right. The middle pin on the right and the outer contact on the left socket are connected to the earth terminal intended for the turntable

My colleagues and I have reported many a time on the SBooster power supply units here, whether in their first version or their current MKII variant, and that in every application they have led to significant improvements. Regarding the current state of technology, I therefore simply recommend the article about the MKII. Of course, to get started with the first test I disconnected the SG-200 from the rest of the system and then connected the two stronger power supplies before switching them on: As the lights on the preamp indicate, there is not the slightest problem with the SBoosters. So nothing stands in the way of now operating the Strain Gauge with the SG-200 powered by the SBoosters - except for the Thiele TA01 tonearm, which has reclaimed its position for short tonearms on the Brinkmann LaGrange after having performed the Soundsmith's test and whose cabling should still accumulate a few more hours of operation before stepping over to the test. But instead of dismantling the Thiele and proceeding to operate the Strain Gauge in Einstein's short version of The Tonearm, I remove the Lyra Etna from the (almost) tangentially tracing pivoted tonearm and adjust the Soundsmith to it instead.

After the long break, it needs a little warming-up which it completes with its regular power supplies. On Brother Jack McDuff's Screamin', Joe Jukes seems to let his cymbals explode, the Hammond comes up sounding also in unusual registrations, while Leo Wright's alto sax plays with vigour and Kenny Burrell provides the necessary drive with his guitar solos: a perfect mixture of tonal colours, joyfulness and a lot of groove. Since I had to learn during the test of the ADOT media converter that even components that are commonly assigned to the computer peripherals category show better results after a few hours of operation, the two brand-new 24-volt power supplies burn in a while before I start to compare them with the standard Soundsmith units. While I'm at it, I treat myself to Zakir Hussain's fantastic album Making Music, which I rediscovered while testing the Strain Gauge. I'm sure I haven't heard the dynamics of guitar, tablas and saxophone with the Soundsmith like this before: There just seems to be no limit in terms of slew rate, energy and accuracy. In between, the flutes and the softly strummed strings of the guitar sound with a tenderness that almost melts your heart. I have never heard the Strain Gauge that good!

The powerful toroidal transformer is the centrepiece of the SBooster MKII. No standard plug-in power supply is able to match that
The powerful toroidal transformer is the centrepiece of the SBooster MKII. No standard plug-in power supply is able to match that


However, since I enjoyed this record the last time, there have also been two changes in my audio chain: First, my two Velodynes arrived in the meantime and are now playing along in the system. And in addition to that, the Strain Gauge - as aforementioned - is led through the grooves by the Thiele TA01 instead of Einstein's The Tonearm. So, if I want to assess the influence of the two SBoosters on their own, I can't avoid exchanging the power supplies: Still, the standard power supplies are really good. However, I had already been convinced that the Strain Gauge is one of the very best cartridges available. Nevertheless, the two SBoosters make up the stakes: The imaging gets a bit bigger, the soundstage seems a hint deeper, the instruments become more finely differentiated, and the dynamics benefit as well. All these improvements are by no means huge, but their sum reaches an impressive scale. But much more important for me is: With the SBoosters I simply enjoy the music more!

STATEMENT

It’s no different with the Strain Gauge than with a myriad of digital components: The SBoosters make even very good things just that little bit better. Moreover, with the Soundsmith, the investment for the two power supplies is almost negligible compared to the investment for the cartridge system itself. For me, the SBoosters are an absolute must to pair with the Strain Gauge!
Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with tube power supply
Tonearms Einstein The Tonearm 12" and 9“, Thiele TA01
Cartridges Transrotor Tamino, Lyra Etna
Phono preamp Einstein The Turntable‘s Choice (balanced)
Preamp Audio Exklusiv R7
Power amp Einstein The Poweramp
Loudspeakers Göbel Epoque Aeon Fine, AudiaZ Cadenza
Subwoofer Velodyne Digital Drive Plus 10 (2x)
Cables Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) and Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables
Accessories AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella bases, Acoustic System Feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, finite elemente Carbofibre° HD, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Manufacturer's specifications
Soundsmith Strain Gauge
Principle Strain Gauge
Stylus grinding types Shibata with aluminum cantilever (golden with red dot)
Elliptical with aluminum cantilever (golden)
Special grinding for records from 1948 to 1949 with aluminum cantilever (green)
Special grinding for Shellac records (green with red dot)
Contact Line with sapphire cantilever (black)
Optimized Contour Contact Line with ruby cantilever (red)
Output voltage 0,775 V@5cm per second
Compliance 10
Recommended tracking force 2,3g
Power supplies The electronics unit is powered by two identical analogue plug-in power supplies (24 volts DC/500 milliamps). Two of these are supplied and are required for the SG preamp system. The use of external power supplies helps keeping the noise floor extremely low and allows compliance with power supply regulations for various countries. The power supplies are available in 120 VAC or 210-230 VAC as required for use outside the U.S. in some countries.
Stylus assemblies These are matched to each cartridge and system. If the customer still has a good stylus assembly, he sends it in together with the cartridge and Soundsmith can build other assemblies to match the cartridge. If the stylus assembly isn’t good anymore, Soundsmith requires both the cartridge and the electronics to build new stylus assemblies. The stylus assemblies can be easily installed and removed from the cartridge body by the owner.
Scope of delivery Cartridge, additional stylus assembly, Preamp SG-200
Price 12,750 euros
Manufacturer's specifications
SBooster BOTW Power & Precision Eco MKII
Dimensions (W/H/D) 12,5/22,0/7,5 cm without cable filters
Price 330 euros (x2)
Distribution
G8 & friends GmbH
Address Werner Möhring
Ferdinand-Poggel-Str. 17
59065 Hamm
GERMANY
Phone +49 5254 660188
Email info@g8friends.de
Web www.g8friends.de
Distribution
DREI H Vertriebs GmbH
Address Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
GERMANY
Email mika.dauphin@drei-h.biz
Phone +49 40 37507515

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  • Social Introtext When I come across a plug-in power supply, I instantly think about a better alternative - regardless of whether it feeds an analogue or digital component and whether there is a switching or linear power supply in the plug housing. As soon as I unpacked the splendid Soundsmith Strain Gauge, I knew I was going to give it a try with a power supply upgrade.
Mittwoch, 26 Mai 2021 00:03

Stenheim präsentiert die Ultime Two

Der neue Reference-Ultime-Two-Lautsprecher, der komplett in der Schweiz entwickelt und gebaut wird, bietet das bewährte Design, die Komponenten und Materialien, die so erfolgreich im Stenheim Flaggschiff Reference Ultime verwendet werden, in einem Produkt, das einfacher im Raum zu platzieren und auch erschwinglicher ist.

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Das Gehäuse des Reference Ultime Two ist etwas niedriger und schmaler als das Reference-Gehäuse, besitzt aber die gleiche massive Aluminiumkonstruktion, separate Kammern für die Frequenzweiche und jeden Treiber, ausgeklügelte interne Verstrebungen und das Constrained Layer Damping. Die fünf nach vorne gerichteten Hochleistungstreiber stammen aus dem bisherigen Reference-Modell, wobei die Tieftöner an die neuen Gehäuse und die Dämpfung angepasst wurden. Sie sind in einer klassischen d'Appolito-Formation angeordnet. Sie werden von einer fortschrittlichen und anpassungsfähigen passiven Frequenzweiche nahtlos zusammengeführt, die aus sorgfältig ausgewählten audiophilen Komponenten exakt abgestimmt ist. Das Filternetzwerk bietet subtile Benutzeranpassungen zur Raumkompensation sowie Bi-Wire- respektive Bi-Amp-Anschlüsse.

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Angenehme Proportionen spiegeln einen Lautsprecher wider, der von innen genauso elegant ist wie von außen. Wo sich manche Ingenieure auf die Technik und manche Designer auf das Sinnliche konzentrieren, versteht Stenheim die Beziehung zwischen dem Physischen und dem Subjektiven, der Wiedergabe und der Wertschätzung. Man kombiniert bewährte Techniken und neue Technologien, musikalische Empfindungen und klassische Designüberlegungen, um ein Produkt zu schaffen, das von Dauer ist. Mit den Reference-Ultime-Two-Lautsprechern soll es möglich sein, den Sinn – und das Gefühl – von Live-Musik wiederzuentdecken, in dem man die lebendigen Farben und die vibrierende Energie, die Struktur und Schönheit in der Komposition, die Sensibilität und die emotionale Reaktion des Musikers auf die Anforderungen der Musik wahrnimmt: eine Performance, die die Aufführung ehrt, ein Hörerlebnis, das die Energie und Atmosphäre eines Konzerts, die Begeisterung eines Publikums einfängt. Die Reference Ultime Two – alles, wofür der Name Reference steht, aber in einer handlicheren und zugänglicheren Form.

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Technische Daten

  • Reference Ultime Lautsprechersystem mit hohem Wirkungsgrad
  • d’Appolito-Anordnung mit zwei 12-Zoll-Tieftönern, zwei 6,5-Zoll-Mitteltönernund einem 25-Millimeter-Hochtöner
  • Massives Aluminiumgehäuse mit sechs voneinander unabhängigen Kammern
  • Getrennte Kammern für jeden Mitteltöner, den Hochtöner und die Frequenzweiche
  • Getrennte Kammern für die Tieftöner mit rückseitigen Flow-Ports
  • Passive Drei-Wege-Frequenzweiche, mit audiophilen Komponenten aufgebaut
  • Frequenzgang: 25Hz bis 35kHz
  • Wirkungsgrad: 95dB
  • Belastbarkeit: 400W (RMS), 800W (Spitze)
  • Empfohlene Verstärkerleistung: mindestens 30W
  • Nennimpedanz: 4Ω
  • Abmessungen (H/B/T): 1535/368/505mm
  • Gewicht: 231kg pro Box
  • Garantie: 5 Jahre

Hersteller
STENHEIM Suisse SA
Anschrift Chemin des Gorges 6
1963 Vétroz
Valais
Switzerland
Telefon +41 79 220 0222
E-Mail info@stenheim.com

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Dienstag, 25 Mai 2021 05:37

Lyngdorf SDA 2400

Am Ende wurde es der Lyngdorf SDA-2400 Stereoendstufe dann doch etwas warm ums Herz. Ursächlich für den milden Temperaturanstieg des schwarz eloxierten Aluminiumgehäuse war das nah beim Originalpegel vorgetragene „Bass & Drum Intro“ des vorzüglich aufgenommen Albums Nils Lofgren Band – Live.

Am Limit waren während des Eingroovens mutmaßlich die Nerven meiner Nachbarn, nicht aber die potente Class-D-Verstärkung. Und mit dieser Effizienz bei der Leistungserzeugung ist bereits einer der Tugenden der in Dänemark gepflegten Verstärkerschaltung umrissen. Aber vor dem tieferen Blick in dem Maschinenraum verharrt das Auge auf dem gradlinig gezeichneten Gehäuse. Einzig das Firmenlogo der dänischen Manufaktur sowie eine weiße LED zieren die Front, wobei ein schwaches Pulsieren den Ruhezustand anzeigt. Die Endstufe ist frei von Kühlkörpern oder Lüftungsöffnungen, ihr Wärmehaushalt benötigt derlei Kühlung nicht.

Das stabile Gehäuse verzichtet auf jegliches Chichi. Kühlkörper sind auch im harten Betrieb aufgrund der effizienten Schaltung nicht von Nöten
Das stabile Gehäuse verzichtet auf jegliches Chichi. Kühlkörper sind auch im harten Betrieb aufgrund der effizienten Schaltung nicht von Nöten

Die asketische Eleganz der sichtbaren Flächen wird nicht mit gleichfalls reduzierten Anschlussmöglichkeiten erkauft. Im Gegenteil, die Rückseite bietet ankommenden musikalischen Signalen ungewöhnlich viele Eingänge, die über einen Schiebeschalter ausgewählt werden. Analoges wird symmetrisch wie unsymmetrisch akzeptiert, aber auch Digitales kann via S/PDIF oder Lichtleiter verbunden werden. Eine für einen Endverstärker ungewöhnliche Option, für ein Lyngdorf Produkt allerdings nicht, ist doch alles Digitale Teil der Firmen-DNA. Als D/A-Wandler wird ein Burr-Brown-PCM-5102A-Chip eingesetzt. Am S/PDIF-Eingang verarbeitet er eine Bandbreite von 192 Kilohertz bei 24 bit. Daneben bekommt die SDA-2400 den Digital-Transceiver WM8804 von Wolfson, auch bekannt als Jitter-Killer, spendiert.

Insbesondere in der Kombination mit einem Lyngdorf-Verstärker ergeben sich vielfältige Einsatzbereiche der digitalen Pforten. Entsprechend vorbereitete Schallwandler könnten klangfördernd im Bi-Amping angesteuert werden. Überdies erlaubt das Menü der dänischen Amps die digitalen Ausgänge mit frequenzgefilterten Signalen zu versorgen – Stichwort „Aktive Frequenweiche“. Aber auch außerhalb der Lyngdorf-Welt ist die Fusion mit einem hochwertigen Quellgerät, an dessen Digitalausgang ein lautstärkereguliertes Signal anliegt, eine spannende Option, wären in einem solchen puristischen Musiksystem doch einige Kabel sowie die Vorstufe obsolet.


Alle Steckkontakte sind solide und mit praxisgerechten Abständen verbaut
Alle Steckkontakte sind solide und mit praxisgerechten Abständen verbaut

Ein weiterer Steller entscheidet über die Form der Außer- wie Inbetriebnahme. Im Modus „Low Power“ schaltet der Kraftspender nach zwanzig Minuten ohne Signal in den stromsparenden Ruhezustand. Und aus eben jenen Zustand erweckt die zuverlässig agierende Elektronik das Gerät auch schon mit leisen Impulsen. Zudem befinden sich auf der Rückseite Ein- wie Ausgänge für eine Trigger-Schaltung, mit der die SDA-2400 de-aktiviert werden kann, ein Feature, das den Dänen für eine „unsichtbare“ Installation vorbereitet. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Verpackung ein Montage Kit beiliegt, mit dessen Hilfe der Verstärker in ein professionelles 19-Zoll Rack installiert werden kann. An vergoldeten Klemmen finden Lautsprecherkabel eine kontaktfreudige Heimstätte, gleich ob es sich um eine offene Litze, einen Bananenstecker oder einen Kabelschuh handelt. Und zu guter Letzt gibt es die klassische Kombination aus Kaltgeräte-Einbaubuchse und hartem Netzschalter. Zeit, nicht nur den Deckel des nordisch kühlen Poweramps zu lüften.

Die Angabe „Class 2 Wiring“ ist ein Fingerzeig in Richtung professionelle Installation, symbolisiert der Hinweis doch eine besonders große Betriebssicherheit
Die Angabe „Class 2 Wiring“ ist ein Fingerzeig in Richtung professionelle Installation, symbolisiert der Hinweis doch eine besonders große Betriebssicherheit

Die drei Begriffe „Peter“ + „Lyngdorf“ + „Hifi“ eingegeben in das Suchfeld einer Internet-Suchmaschine, führt zu abertausenden Suchergebnissen und mithin zu der Erkenntnis, dass dieser Mann aus dem Norden Europas eine echte Größe im highfidelen Musik-Geschäft ist. Und er scheint sein Handwerk zu verstehen. Eines seiner Meisterstücke war der mit Lars Risbo 1998 entwickelte erste echte Digitalverstärker des HiFi/High-End-Marktes, der TacT Millennium. Ein Meilenstein im Verstärkerbau und das Fundament auf dem die heutige Firma Lyngdorf Audio fest gründet. Der Vollverstärker verzichtete komplett auf analoge Signalwege und wandelte, sehr vereinfacht ausgedrückt, den digitalen Input erst mit der Verstärkung unmittelbar vor den Lautsprecherausgängen zu analogen elektrischen Wellen. Im aktuellen Lyngdorf-Audio-Portfolio sind die Nachkommen dieses Verstärker-Revoluzzers an dem Kürzel TDAI zu erkennen – Totally Digital Amplifier Integrated. Wiewohl sich die Fertigungsmethoden über die Jahre weiterentwickelt haben, sind die Schaltungen in der Realisierung nach wie vor technisch anspruchsvoll. Zudem gibt es Einsatzbereiche, die diesen konsequenten digitalen Aufbau nicht verlangen. Und so entwickelte Lyngdorf Audio eine „SDA“ bezeichnete Modellreihe – Semi Digital Amplifier. Verzichtet wurde hier auf die reine digitale Ansteuerung, nicht aber auf die aus der TDAI bekannten Class-D-Leistungsverstärkung.

Die Lyngdorf akzeptiert nicht nur analoge Signale. Digitale Quellen können via Lichtleiter oder Koax-Kabel angeschlossen werden
Die Lyngdorf akzeptiert nicht nur analoge Signale. Digitale Quellen können via Lichtleiter oder Koax-Kabel angeschlossen werden


Und wo wir gerade auf der Trennungslinie zwischen Digital und Analog balancieren, das „D“ bei Class-D steht nicht für „Digital“, sondern ist die simple Einordnung in eine Verstärkerklasse. Dennoch ist der inhaltliche Brückenschlag zwischen den Begriffen nachvollziehbar. Einerseits ähnelt die für die Charakterisierung der Technik typische, extrem schnelle Schaltfrequenz, mit denen die Transistoren für die Modellierung des analogen Signales an- und ausgeschaltet werden, den Nullen und Einsen der digitalen Signalverarbeitung sehr. Anderseits sind die vielen mobilen und mit digitalen Daten versorgten Musik-Gadgets ohne die effizienten Class-D Verstärkermodule kaum denkbar. Denn deren hoher Wirkungsgrad reduziert die für eine festgelegte Leistung benötigte Bau- wie auch Akkugröße. Zudem sind raumgreifenden Maßnahmen zur Kühlung verzichtbar. Vorteile, die unzählige weitere Audio-Anwendungen im Consumer- wie auch im professionellen Umfeld möglich machten. Aber gerade dieser „Brot und Butter“-Einsatz beeinflusste die Reputation der Technologie auch einige Zeit negativ.

Ein Schaltnetzteil und die wirkungsgradstarke Class-D-Verstärkertechnik sorgen für einen aufgeräumten Maschinenraum. Dennoch ist die SDA-2400 mit ihren 6,5 Kilogramm kein Leichtgewicht
Ein Schaltnetzteil und die wirkungsgradstarke Class-D-Verstärkertechnik sorgen für einen aufgeräumten Maschinenraum. Dennoch ist die SDA-2400 mit ihren 6,5 Kilogramm kein Leichtgewicht

Als Knackpunkt bei der Performance machte Lyngdorf dabei die schon erwähnte Schaltfrequenz, auch Takt- oder Komperatorfrequenz genannt, aus. In Verbindung mit dem zu verstärkenden Musiksignal ergeben sich je nach Ausführung unterschiedlich lange Schaltimpulse respektive eine spezifische Pulsweitenmodulation (PWM). Mehrheitlich verarbeiten Class-D-basierte Erzeugnisse diese Frequenz abhängig vom Signal selbstoszillierend. Lyngdorf Audio hingegen fixiert den Takt bei den Modellen der SDA- und TDAI-Baureihen. Mit der gewählten Festlegung auf 384 Kilohertz steigen allerdings die ohnehin hohen Anforderungen an die Bauteiltoleranz wie auch an die Stromversorgung, dafür kann unter anderem das klanglich überaus bedeutsame wie auch notwendige Tiefpassfilter weniger rigoros ausgelegt werden.

Wie bei den allermeisten Vertretern der Bauart setzt Lyngdorf bei der Stromversorgung der Class-D-Schaltkreise auf die Allianz mit einem Schaltnetzteil, das gleichfalls praktisch verlustfrei die zugeführte Energie verarbeitet. Um ein möglichst perfektes Zusammenspiel zu gewährleisten, wurde der Trafo speziell für den SDA-2400 entwickelt, der eingangsseitig die Strom- und Spannungsversorgung neu aufbereitet. Aufgrund dessen wird von der Güte der zugeführten Netzspannung nicht viel erwartet, vielmehr rät der Hersteller auf Netzfilter oder Ähnliches zugunsten einer direkten und soliden Verbindung zur Netzsteckdose zu verzichten. Die abgestimmte Kombination der Baugruppen ist, so Lyngdorf Audio, das „Geheimnis“ der Musikalität, die unabhängig von der geforderten Lautstärke, der Dynamik oder den angeschlossen Lautsprechern allzeit geboten werden soll.

Oben links im Bild der nahe an den Eingängen platzierte D/A-Wandler
Oben links im Bild der nahe an den Eingängen platzierte D/A-Wandler

Nachdem sich die Endstufe vom Skive Fjord in meinem Musiksystem ausreichend akklimatisiert hat, begann der Hörparcours mit Stille. Keine ungebührlichen akustischen Lebenszeichen verkünden die Betriebsbereitschaft. Weder ein feines elektrisches oder mechanisches trafobedingtes Brummen, noch ein vernehmbares Rauschen wird zu Gehör gebracht – das kenne ich von anderen an meiner Altbau-Stromversorgung betrieben Geräten (ganz) anders. Chapeau! Überhaupt nicht still ist hingegen die Eröffnung von Ani DiFranco CD Live at Babeville. Ihre Setlist beginnt mit „Napoleon“ und der gerade eröffnete Saal in New York tobt – ja, so etwas gab es früher einmal. Spürbar das Adrenalin im Blut der Musikerinnen, die zu Beginn mehr kraftvoll als feingliedrig die Takte intonieren. Im Laufe des Auftritts weicht die Nervosität, und die leisen Töne, wie zum Beispiel bei „Hypnotized“, gewinnen Raum. Das Publikum hängt der amerikanischen Singer-Songwriterin über das gesamte Konzert hinweg begeistert an den Lippen. Eine tolle Live-Atmosphäre reproduziert von dem Endverstärker. Zwischenrufe aus dem Publikum werden ebenso akzentuiert wiedergegeben wie die charakterstarke Stimme der Sängerin oder deren robustes Gitarrenspiel – Ani DiFranco spielt ihr Instrument mit speziellen Metall-Fingerpicks. Ohne jede Anstrengung werden die Dynamiksprünge der Band verarbeitet. Das geht ja gut los.


Bei Cimbalon Unlimited ist der Name Programm. Der im Jazz wie in der Klassik beheimatet ungarische Künstler Miklós Lukács lässt auf seinem Album das Hackbrett furios erklingen. In „Lullaby For An Unborn Child“ wetteifert das klöppelgespielte Saiteninstrument mit dem Schlagzeug. Die Anschläge sind hart, auch und gerade in den höheren Lagen. Die Endstufe meistert die Aufgabe souverän, wird das Geschehen doch präsent wie auch fragil wiedergegeben. Ebenso trüben keine Schärfen den musikalischen Fluss.

Der piekfeine Aufbau veranschaulicht die hohe Fertigungskompetenz von Lyngdorf
Der piekfeine Aufbau veranschaulicht die hohe Fertigungskompetenz von Lyngdorf

Von dieser Achtsamkeit im Hochtonbereich profitieren selbstredend auch Stimmen. Und so ist es ein Vergnügen, dem Vortrag von Nina Simone, Diana Krall oder auch Dietrich Fischer Dieskau zu folgen. Letzterer ist zu hören in der Carmina Burana-Einspielung von Eugen Jochum. Weit wird hier rechts wie links über die Lautsprecher hinaus in Kombination mit einer überzeugenden Tiefenstaffelung die Bühne aufgebaut. Bekanntermaßen ist das Werk des Komponisten durchaus lautstark, zudem wird am Einsatz von großvolumigen Kesselpauken nicht gespart. Straff und neutral werden die Tieftonmembranen der angeschlossen Schallwandler angesteuert, wer hier auf eine verstärkerseitige Aufdickung setzt, wird womöglich enttäuscht. Aber so kann man andererseits dem Spiel auf dem Kontrabass, der Souad Massi bei „Stop Pissing Me Off“ begleitet, mühelos folgen. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn eine große Anzahl meiner All-Time Favorites ihren Weg in die Playlist finden, denn mitunter sind die Titel alles andere als gut produziert. Komponenten, die sich anschicken, Aufnahmen übertrieben akribisch zu sezieren und dabei das Ohr für die Gesamtdarbietung verlieren, vergällen mir allzu oft den Spaß an den liebgewonnen Schätzen. Hier allerdings wippte der Fuß bei Mike Oldfield und Pierre Moerlen's Gong. Und Everything But The Girl läutet mit Walking Wounded die letzte Runde ein. Denn schließlich – und damit bin ich wieder ganz am Beginn – galt es, die Grenzen des Leistungsvermögens auszuloten. Selbst bei sehr gehobenen Lautstärken an meinen nicht ganz einfach zu betreibenden Lautsprechern verliert das Klangbild nicht seine Contenance. Komprimierungseffekte oder gar Verzerrungen sind der Endstufe fremd. Es wird einfach bei gleichbleibender tonaler Balance lauter. Und so bleibt als Randnotiz festzustellen, dass mit dieser Leistungsfreude die dezente Endstufe gleichfalls gut in ein hochklassigen HomeCinema Setup passen würde.

STATEMENT

Es ist schön, die Lyngdorf SDA-2400 nicht nur für ihren Klang zu rühmen, sondern auch für ihren unprätentiösen Auftritt. So garantiert die geringe Wärmeentwicklung einen jahrelangen gleichbleibenden Musikgenuss sowie ein gutes Gewissen beim Blick auf den Stromzähler. Daneben gefällt das Fehlen von unziemlichen Betriebsgeräuschen, was beileibe nicht für alle highendigen Pretiosen gilt. Aber ganz besonders beeindruckt ihre dynamische, überaus ausgewogene klangliche Performance. Und allein schon damit ist die SDA-2400 ihren Preis mehr als wert.
Gehört mit
Plattenspieler THORENS TD 1600 & TAS 1600
Netzwerkspieler / Vorstufe Linn Akurat DSM
Frequenzweiche Linn Akurate Exaktbox
Lautsprecher Manger Z1
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel LAN-Kabel Supra, Netzkabel & NF-Kabel & Lautsprecherkabel Chord Company
Möbel Creaktiv
Herstellerangaben
Lyngdorf SDA-2400
Typ Stereo Endverstärker mit integrierten D/A-Wandler
Eingänge analog 1 x Cinch / RCA, Eingangsimpedanz 200 Kiloohm
1 x XLR (symmetrisch), Eingangsimpedanz 10 Kiloohm
Eingänge digital 1 x koaxial SPDIF / RCA, bis 192 kHz/24 bit
1 x Optisch Toslink, bis 96 kHz/24 bit
Ausgangsleistung 2 x 400 Watt / 4 Ohm, 2 x 200 Watt / 8 Ohm
Ausgangsstrom maximal 40 A
Frequenzbereich 0,3 Hz bis 31.000 Hz bei 4 Ohm Last
Leistungsaufnahme Standby: ca. 0,4 Watt
Betrieb ohne Last: ca. 26 Watt
Betrieb maximale Last: ca 500 Watt
Abmessungen (H/B/T) 73/450/372 mm
Gewicht 6,5 kg
Lieferumfang Netzkabel, Trigger-Kabel und Anleitung
Ausführungen Schwarz
Preis 2.300 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

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Der CANOR PH 2.10 ist ein Röhren-Phonovorverstärker für MM- und MC-Tonabnehmer, der mit der minimalen Anzahl der für passive Korrekturen erforderlichen Verstärkungsstufen arbeitet.

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Der PH 2.10 wurde im Hinblick auf höchstmögliche Klangqualität konstruiert. Das massive Metallgehäuse wird zusätzlich von einer internen Trennwand stabilisiert, die zugleich als elektrische Abschirmung zwischen den Eingängen und den Verstärkerschaltkreisen dient. Der Preamp arbeitet ohne eine globale Rückkopplungsschleife, was eine hervorragende Klangqualität ermöglicht, aber extrem hohe Anforderungen an die Auswahl der verwendeten Elektronik stellt. Zudem werden die Platinen des PH 2.10 selbstverständlich mit CANORs exklusiver CMT™-Technologie hergestellt, die das präzise Fräsen massiver Leiterbahnen ermöglicht. Da in einem Phonovorverstärker sehr kleine Signalamplituden verarbeitet werden, wirken sich die Vorteile dieser Technologie hier noch deutlicher aus als bei anderen CANOR Produkten. Der PH 2.10 hat, wie bereits erwähnt, keine Gesamtrückkopplung. Die erste und zweite Verstärkerstufe nutzen 12AX7 Röhren zwischen denen ein Subsonic-Filter geschaltet ist. Bei der dritten und vierten Stufe übernehmen 12AT7 Röhren perfekt ihre Aufgabe. Die RIAA-Korrektur ist passiv und besteht nur aus hochwertigen Polystyrol- und Polypropylen-Kondensatoren. Auch der Ausgangskondensator nutzt Polypropylen-Folie.

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Um mechanisches Brummen zu eliminieren, sind der Trafokern vakuumimprägniert und der gesamte Transformator mit einer speziellen Beschichtung gegen Vibrationen ummantelt. Zudem wirkt das massive Metallgehäuse, in dem sich der Trafo befindet, als zusätzliche effektive elektromagnetische Abschirmung und trägt wesentlich zum exzellenten Signalrauschabstand bei. Die Primär- und Sekundärwicklungen sind durch eine abschirmende Kupferfolie mit einer 50-prozentigen Überlappung voneinander getrennt, um die Einstreuung von Störspannungen aus dem Netz zu verhindern.Im Signalpfad werden ausschließlich hochwertige Polypropylen-Kondensatoren verwendet.

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Wird ein Plattenspieler mit zwei Tonarmen verwendet, können gleichzeitig ein Magnetsystem am MM-Eingang und ein MC-System am MC-Eingang angeschlossen werden, ohne dass es zu gegenseitigen Beeinflussunge kommt. Die Umschaltung zwischen den MM- und MC-Eingängen erfolgt über die Tasten an der Front. Der PH 2.10 verfügt über außergewöhnlich vielfältige Einstellungen für die Verstärkung sowie die Wahl der richtigen Werte von Widerständen und Kapazitäten für alle auf dem Markt befindlichen Tonabnehmersysteme. Alle Einstellungen lassen sich bequem über die Bedienelemente auf der Frontplatte vornehmen. Der Anschluss der MC-Tonabnehmer erfolgt über einen besonders hochwertigen Lundahl-Übertrager. Als Verbindung zum Stereo-Verstärker dient ein Cinchkabel

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Technische Daten:

  • Eingangsimpedanz MC: 10, 20, 40, 80, 150, 300, 600, 1200 Ohm•
  • Eingangskapazität MM: 50, 150, 270, 370, 520, 620, 740, 840 pF
  • Ausgangsimpedanz 500 Ohm
  • Verstärkung MM- 47dB
  • Verstärkung MC – 71dB
  • SNR MM – 84dB
  • SNR MC – 80dB
  • THD, MM / MC < 0,2% / 1V RMS
  • RIAA Genauigkeit innerhalb 0,3dB/20Hz – 20kHz•
  • Subsonic 18dB/Oktave•
  • Verwendete Röhren: 2 x 12AX7 und 2 x 12AT7 • Eingang: 4 x RCA• Ausgang: 2 x RCA
  • Spannungsversorgung: 230 VAC, 50-60Hz /50VA
  • Verfügbar in Silber oder Schwarz•
  • Lieferbar ab Juni 2021
  • Preis 3.500 Euro

Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail info@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

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Freitag, 21 Mai 2021 01:55

RCM The Big Phono

Im Oktober letzten Jahres stellte mein Kollege Wojciech Pacuła den Lesern von highfdelity.pl die schlicht „The Big Phono“ genannte MM- und MC-Phonovorstufe der Firma RCM aus Kattowitz vor. Groß ist nicht allein ihre Physis, sondern auch ihr Preis.

RCM Audio ist der Produktionszweig des bekannten polnischen Vertriebs RCM. Sein Inhaber ist Roger Adamek, ein in Polen bekannter Fan und Verbreiter von analogem Audio. RCMs erstes Produkt war der Vollverstärker Bonasus, das nächste war die Phonostufe Sensor Prelude IC, die bis heute High Fidelitys Referenzphonostufe ist.

Der Big Phono Verstärker ist das Spitzenprodukt der Firma RCM Audio. Ihr Angebot umfasst auch zwei preiswertere Phonovorverstärker: den Sensor Mk2 und den RIAA Mk2. Das erste Produkt der Firma, das sich mit der Verstärkung des von einem Phono-Tonabnehmer kommenden Signals beschäftigte, war die Sensor Prelude IC. Obwohl sie in Polen umgerechnet „nur“ etwa 1350 Euro kostete, wurden auch hier einige der gleichen Lösungen verwendet, wie sie auch jetzt in der neuen Phonostufe zu finden sind, die etwa 35.000 Euro kostet.

Beiden gemein ist zuerst einmal eine externe Stromversorgung. Im getesteten Gerät ist es ein riesiges, höllisch schweres Gehäuse mit drei separaten Netzteilen. Zweitens ist es eine aktive Verstärkung des MC-Signal, da RCM Audio Step-Up-Übertrager ablehnt. Roger Adamek, der Chef der Firma, der Schöpfer neuer Produkte, sowie ihr erster und kritischster Hörer, verriet aber kürzlich, dass Thrax Audio gerade einen wirklich einzigartig Übertrager für RCM vorbereite. Er sollte jedoch als Ausnahme angesehen werden. Und schließlich gibt es noch ein drittes gemeinsames Merkmal der RCM-Phonovorverstärker, nämlich die Auswahl der Verstärkungselemente. In der audiophilen Welt, so lautet eines der Axiome, gibt es eine deutliche Abstufung: Ganz oben stünden Röhren respektive Trioden, darunter Transistoren – vorzugsweise Feldeffekt (JFET, MOSFET et cetera) – und bei den billigsten Produkten integrierte Schaltungen.

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Diese Ansicht vertritt ausdrücklich die Firma Musical Fidelity, die gerade den Phonovorverstärker Musical Fidelity M6x zum Preis von umgerechnet rund 1850 Euro auf den Markt gebracht hat. Dies ist ein gutes Praxisbeispiel für die Hierarchie, die ich meine. Im Gegensatz zu den teuersten Phonostufen dieses Herstellers, die mit Röhren (Nuvistoren) arbeiten, und den billigeren, die integrierte Schaltungen verwenden, ist die neue M6 mit diskreten Schaltungen ausgestattet. Ich zitiere aus der Pressemitteilung: „Musical Fidelity begründet die Abkehr von der Verwendung von Operationsverstärkern in zweierlei Hinsicht: erstens deren Klangcharakter, der laut den Musical-Fidelity-Ingenieuren nicht den aktuellen Zielen des Unternehmens entspricht, nämlich Geräte anzubieten, die neutral, natürlich, dynamisch und farbig klingen. Zweitens erlaubt es die Entwicklung von Geräten auf der Basis von diskreten Schaltungen, ein viel präziseres und individuelleres Endergebnis zu erzielen.“


Musical Fidelity betont auch, dass die Entwicklung diskreter Schaltungen eine Domäne der größten Hersteller der Branche sei, die es sich leisten könnten, Hunderte von Stunden mit der Auswahl der besten Kombinationen von Komponenten zu verbringen. Das setze eben eine ausreichende Umsatzgröße voraus. Aber Hersteller, die über die entsprechende Größe verfügten, könnten fortschrittliche proprietäre Lösungen zu einem viel besseren Preis anbieten als Hersteller, die sich ausschließlich auf den Bau von Geräten auf Basis von Operationsverstärkern konzentrierten. Ich glaube, dass dieser Ansatz in vielen, vielleicht sogar in der Mehrzahl der Fälle gut funktioniert. Aber nicht in allen.

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The Big Phono
Integrierte Schaltungen sind das Herzstück aller RCM-Phonovorverstärker. Ohne sie näher zu kennen, hätte ich das nie gesagt, denn es würde mir schwer fallen, die Art der Verstärkerelemente zu benennen, die in ihnen arbeiten. Vergleicht man etwa den Sensor mit vielen anderen, meist viel teureren Geräten, würde ich sagen, dass er voller und gleichzeitig detailfreudiger klingt als diese. Das Modell Big Phono ist eine logische Weiterentwicklung all dieser Lösungen und arbeitet ebenfalls mit integrierten Schaltungen. Die Entwicklung dauerte vier Jahre, und ich konnte einige Prototypen während der Audio Video Shows sehen und hören. Jakub – oder soll ich sagen: Herr Jacub Cieślińsky – damals noch Student, heute Angestellter von Delfi, war für das Layout und die Programmierung der Logikschaltungen verantwortlich; ich darf daran erinnern, dass der Sensor von Robert Rolof entworfen wurde. Das Gehäuse des Big Phono wird von Thrax Audio hergestellt. Sie fertigen Gehäuse für viele High-End-Hersteller aus Europa und den USA. Die präzise bestückte Leiterplatte wird von Techno-Service zugeliefert. Wojtek Hrabia entwarf das mechanische Design und ist für den größten Teil der äußeren Gestaltung verantwortlich. Die Big Phono ist das Werk eines Kollektivs, aber sein Koordinator und Urheber der meisten Lösungen war Roger Adamek.

The Big Phono ist ein Phono-Vorverstärker, der sowohl MM- als auch MC-Tonabnehmer unterstützt und zwei Cinch-Eingänge und zwei Ausgänge bietet: einen unsymmetrischen Cinch- und einen symmetrischen XLR-Eingang. Jeder Eingang hat eine separat einstellbare Impedanz: Die ausgewählte wird auf einem großen OLED-Display mit bernsteinfarbener Anzeige dargestellt. Es stehen acht Impedanzwerte zur Auswahl, von 20 Ohm bis 47 Kiloohm, und sieben Verstärkungspositionen, von 0,3 bis 5 Millivolt. Die Änderungen können entweder mit den Tasten an der Vorderseite oder mit der programmierbaren Apple-Fernbedienung vorgenommen werden.

Die Entzerungskurve
Sie haben es wahrscheinlich schon bemerkt, aber eines der „heißen“ Features vieler Phonovorverstärker in den letzten Jahren ist die Möglichkeit, die Entzerrungskurve zu ändern. In den 1940er und 1950er Jahren verwendete jede Schallplatten-Marke ihre eigene Kurve. Einer der ersten Hersteller, der diese Funktion anbot, war Zanden mit dem Modell 1200; heute finden wir sie sogar in preiswerten Vorverstärkern. Deshalb habe ich Roger Adamek gefragt, warum RCM keine unterschiedlichen Entzerrungskurven in The Big Phono eingebaut habe: „Man findet keine Information über eine Entzerrung, die für eine bestimmte Veröffentlichung auf LPs verwendet wurde, also weiß man eigentlich nicht, ob es RIAA war oder nicht. Es ist sehr schwierig, solche Informationen zu finden, und der Versuch, das nach Gehör festzustellen, ist wie die Verwendung einer Klangregelung. Außerdem ist die Kurve seit 50 Jahren die gleiche – es ist die RIAA. Warum also bieten andere Firmen unterschiedliche Verstärkungskurven an? Das ist doch nur ein billiger Marketing-Gag ...“


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Die Schaltung
Die Vorverstärkung erfolgt in vier Stufen, in denen viele ICs arbeiten. Es handelt sich um rauscharme Operationsverstärker von Texas Instruments, die mit geringer Verstärkung arbeiten. Dank dieser Schaltungsauslegung arbeiten sie völlig stressfrei. Die RIAA-Entzerrung wird passiv realisiert, und nach der Korrektur gibt es weitere Verstärkungsstufen. Die gesamte Schaltung ist auf Leiterplatten aus einem dicken FR4-Laminat aufgebaut, und die Leiterbahnen bestehen aus einer dickeren Kupferschicht als üblich, die vergoldet wurde. Die Platinen sind doppelseitig bestückt und verfügen über eine Schirmung. Es wurden sowohl Bauteile zur Oberflächenmontage (SMD) als auch solche zur Durchsteckmontage verwendet. Wie Roger Adamek sagte, sind dies die besten industriellen Bauteile, die man bekommen kann, unabhängig vom Preis. Die Leiterplatten werden von Marek Piotrowski im Haus mit Bauteilen bestückt. Er ist auch für die Montage der Geräte verantwortlich.

In einem zweiten, fast identischen Gehäuse ohne Display befindet sich das Netzteil. Dieses Gehäuse ist noch schwerer als das für die eigentliche Verstärkerschaltung. Das Netzteil basiert auf zwei sehr großen 200-Watt-Transformatoren mit EI-Blechen. Sie versorgen den linken und rechten Kanal getrennt: Der Big Phono ist eine Dual-Mono-Konstruktion. Das dritte Netzteil ist für Logik- und Displayschaltungen vorgesehen. Das symmetrische Netzteil verfügt über eine 12-stufige Stabilisierung. Die Spannungsstabilisierungs-Schaltungen werden durch zwei große, mit dem Gehäuse verschraubte Kupferplatten gekühlt. Das Netzteil wird über drei Kabel mit mehrpoligen Neutrik-Steckern mit dem Vorverstärker verbunden.

Das Gehäuse wurde aus Aluminiumelementen gefertigt, die an der Schnittstelle gefräst wurden und perfekt zusammenpassten. Die optische Gestaltung des Gerätes ist schlich, aber – so scheint es mir – zeitlos. Ich denke, dass man es mit Produkten von Rega vergleichen könnte, wo das Gehäuse ebenfalls aus zwei identischen Elementen – oben und unten – besteht. Hinzufügen möchte ich noch, dass auch die Cinch-Buchsen der getesteten Phonostufe hervorragend sind: Es sind japanische Spitzenprodukte von Furutech mit rhodinierten Kontakten. Furutech liefert auch den IEC-Stromanschluss und eine Sicherung zu. Die XLR-Stecker – auch die mehrpoligen – stammen von Neutrik.

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Der Klang
Der Big Phono Vorverstärker wurde auf dem Finite Elemente Master Pagode Edition Rack platziert: Die Verstärkersektion steht auf einer separaten Ebene und das Netzteil auf der Oberseite des Ayon Audio Spheris III Line-Vorverstärkers – es war sonst einfach nicht genug Platz dafür… Der Test wurde als A/B/A- und B/A/B-Vergleich durchgeführt, wobei A und B bekannt waren. Als Referenzpunkt diente meine RCM Audio Sensor Prelude IC. Es handelt sich um ein preiswertes Gerät, das ich 2007 gekauft habe und das mich seither begleitet und das ich bei jedem Tonabnehmer-, Plattenspieler- und Phonovorstufen-Test verwendet habe – und das seit jetzt 12 Jahren!

Ich habe damit Plattenspieler wie den J. Sikora Reference, den Transrotor Argos, den SME 20/3, den Avid Acutus Reference, den Kuzma XL 2, den Krono Pro Limited Produktion MKII, den Ten ToGra Oscar, den Benny Audio Immersion und den Scheu Analog Premier Mk2 getestet – und vor allem die ganze Familie der TechDAS-Produkte einschließlich des Air Force One. Beim Test des The Big Phono habe ich den Thrax-Audio-Yatrus-Plattenspieler mit Etsuro-Urushi-Bordeaux-Tonabnehmer und dem Schroeder-CB-Tonarm verwendet.

Ich teilte die Hörsession in drei Teile auf: Das ist meine Art, ein getestetes Gerät intensiv kennenzulernen. Im Falle von Produkten, die mit Plattenspielern zu tun haben, bedeutet das, dass ich drei Alben suche und kombiniere, die ein gemeinsames Label oder dieselben Produzenten haben, ähnlich veröffentlicht, aufgenommen wurden et cetera. Sie bieten mir Variationen zu einem bestimmten Thema – ähnlich, wiederholbar und doch unterschiedlich. So kann ich auch kleine Änderungen beurteilen und wie das Produkt darauf reagiert. Bei diesem Test hatte ich über 20 solcher Sätze. Hier eine Auswahl der für den Test verwendeten Alben:

Original Veröffentlichungen
The Modern Jazz Quartet, Fontessa, Atlantic Records AS 128 019 (1956)
Julie London, Julie Is Her Name, Vol. 1, Liberty Records LPR 3006 (1955)
The Dukes of Dixieland, The Dukes of Dixieland, Audio Fidelity AFSD 9004, (1957)

Mobile Fidelity Reissues
Frank Sinatra, Swingin’ Session!!!, Capitol Records/Mobile Fidelity MFSL 1-407 (1961/2012)
Dire Straits, Brothers in Arms, Vertigo/Mobile Fidelity Sound Lab MFSL-2-441 (1985/2014)
Dead Can Dance, Into The Labyrinth, 4AD/Mobile Fidelity MoFi-2-001 (1993/2010

Japanische Reissues
Count Basie And His Orchestra + Neal Hefti , Basie, Roulette/Nippon Columbia YW-7508-RO, (1958/1978)
Sonny Clark Trio, Sonny Clark Trio, Time Records/Teichiku Records ULS-1801-V, (1960/?)
Falla, The Three Cornered Hat, Decca/Esoteric ESLP-10003, (1961/2008)


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Der Vergleich eines Phonovorverstärkers, der zur Zeit seiner Premiere vor zwölf Jahren etwa 1.350 Euro kostete – die Version Sensor mk2 kostet derzeit das Doppelte – mit einem Gerät, das rund 35.000 Euro kostet, mag absurd erscheinen. Und so mag es auch scheinen, einen Phonovorverstärker mit integrierten Schaltkreisen zu bauen und ihn dann mit einem Preis von 35.000 auszuzeichnen. Aber nicht für mich! Das gilt sowohl in Bezug auf den Vergleich als auch in Bezug auf den Preis.

Es ist so, dass ich, während ich mit der kleinen Sensor-Prelude-IC-Phonostufe die besten und teuersten Tonabnehmer der Welt, die besten und teuersten Plattenspieler der Welt hörte und ihn mit teuren und sehr teuren Phonovorverstärkern verglich, nie das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlte oder dass ihm etwas im Klang fehlte. Er war und ist ein komplettes Gerät, das einen „erfüllten“ Klang bietet. Ich kenne seine Nachteile in- und auswendig, ich weiß, wo Budget- und Größenbeschränkungen das Endergebnis beeinflusst haben. Aber das spielte für mich keine Rolle. Denn der Sensor Prelude IC bietet etwas, was mir bisher kein anderer Phonovorverstärker gegeben hat: einen unglaublichen Energiefluss. Ich schrieb darüber anlässlich der Besprechung des Closer-Acoustics-300B-Provocateur-Verstärkers, der vom gleichen Mann – Robert Rolof – entwickelt wurde. Dieser Energiefluss ist ein Element, das jeder Musiker, jeder Tontechniker im Klang sucht, und der fast immer verloren geht, teils in der Nachbearbeitung, teils bei der Musikreproduktion zu Hause.

Und obwohl ich die neueste Phonostufe von Robert Rolof, das Flō-Modell, noch nicht gehört habe, dachte ich, dass es dabei bleiben würde und ich alle nachfolgenden neuen Geräte dieser Art durch das Prisma des kleinen, relativ einfachen, auf integrierten Schaltkreisen basierenden RCM-Audio-Entzerrervorstärkers beurteilen würde. Aber ich hörte The Big Phono und meine Perspektive änderte sich. Vielleicht nicht vollständig, aber genug, dass ich die klassischen Worte wiederholen kann: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt“ …

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Die Top-Phonostufe von RCM Audio macht eben nicht einfach alles besser – ja, das tut sie wohl auch –, sondern von allem macht sie einfach „mehr“. „Besser“ würde einen Mangel suggerieren, etwas Minderwertiges, und ich habe gerade eben wahrheitsgetreu gesagt, dass ich beim kleinen RCM Audio nichts vermisst habe. Mit „mehr“ meine ich, dass The Big Phono auf spezielle Art alle Aspekte des Klangs ergänzt und komplettiert. Ich will weder behaupten, dass es nichts gibt, was noch verbessert werden könnte, noch dass die RCM Audio ein perfektes Gerät ist. Ich sage nur, dass alles, was die Big Phono macht, so überzeugend ist, dass man gar nicht erst an den Punkt kommt, an dem man anfängt, nach Fehlern zu suchen – man taucht einfach in die Musik ein.


Tonal ist The Big Phono ein unglaublich ausgewogenes Gerät. Eine große Überraschung war für mich der Vergleich mit dem Sensor, bei dem ich zum ersten Mal hörte, dass die kleine Phonostufe einen betonten Tiefmitteltonbereich hat, der seine Darstellung groß und massiv macht. Wenn sie in einer Anlage hell und „leicht“ klingt, bedeutet das, dass diese Anlage Probleme mit diesen Frequenzbereichen hat und eine große Menge an Informationen, vor allem in Bezug auf Dynamik und Energie, zu aggressiv überträgt. Das passiert oft, so dass Designer von billigeren Geräten lieber Informationen ausblenden, mit denen ein solches Produkt nichts anzufangen weiß. Das ist nur eine der Strategien.

Ich weiß nicht, ob Sie sich an meinen Test des Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD-Players erinnern, in dem ich schrieb, dass er weder wie eine „digitale“ noch eine „analogen“ Quelle klingt, wobei ich letztere als „Schallplattenklang“ verstand. Dies ist ein Player, der eher wie ein analoges Tonband klingt. Heute ist diese Unterscheidung Vinyl vs. Tonband klar, weil das Hören von Tonbänder vor allem auf Shows populäre geworden ist, aber damals dachte ich, ich redete gegen die Wand und dass „analog“ für die meisten Musikliebhaber und Audiodesigner allein „Plattenspieler“ bedeutet.

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Ich komme auf diese einzigartige Erfahrung zurück, weil ich das gleiche Gefühl hatte, etwas Bahnbrechendes zu erleben, als ich den neuen RCM Audio Vorverstärker hörte. Obwohl im Zusammenhang mit einem Plattenspieler die Aussage, dass er nicht wie „Vinyl“, sondern eher wie „Tape“ klingt, deplatziert erscheinen mag, glaube ich, dass wir uns heute alle auf einem ganz anderen Wissensstand und in einem anderen mentalen Zustand befinden als noch vor ein paar Jahren. Ich denke, Sie wissen, wovon ich spreche: Es ist ein extrem runder, gedeckter Sound. Das bedeutet, dass wir beim Hören von Musik nicht darauf achten, ob die hohen Töne klar sind, ob es viele davon gibt et cetera. Denn es sind ja nicht nur hohe Töne, sondern etwa Schlagzeugbecken und dann hohe Töne – ja, das war zumindest mein Gedankengang. Mit dem Big Phono war das Rauschen inklusive Knistern weniger vordergründig, obwohl ich mich beim Sensor nie darüber beschwert habe. Und doch kann man mit The Big Phono unglaublich gut hören, was auf der Scheibe aufgenommen ist: Zum Beispiel, wenn „Fontessa“ auf dem Album des Modern Jazz Quartet beginnt und nach einem Moment der Stille ein hohes Rauschen und Brummen zu hören ist – Elemente, die noch aus dem Aufnahmestudio von Atlantic Records stammen. Sehr ähnlich ist es, wenn das Album von Count Basie beim Titel „Basie“ mit einem recht hohen Rauschen beginnt.

Das Rauschen selbst ist eine Verzerrung, ein Fehler, aber wir haben uns daran gewöhnt, weil es – immerhin – nicht so störend ist wie Verzerrungen anderer Art. Mit dem getesteten Vorverstärker war diese Unterscheidung so klar wie fast nie zuvor – vielleicht wie wenn wir, ich muss es wiederholen, ein analoges Band hören. Es ist also ein extrem runder, gedeckter Klang mit einer unglaublichen Menge an Informationen im Hochtonbereich. Sie sind glatt und seidig. Im Vergleich dazu klingt der Sensor roher, auf eine weniger realistische Weise. Dank der überragenden Energie gestaltet er die gesamte Wiedergabe auf eine einzigartige Weise, aber es fehlt ihm an Raffinesse.


In dieser Hinsicht ist The Big Phono fantastisch: Er bietet einen verfeinerter Vollbereichsklang. Der Bass reicht sehr tief und hat eine tolle Artikulation, obwohl er wärmer wirkt als beim Sensor. Jedenfalls könnte man den gesamten Klang als „warm“ bezeichnen, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass nichts künstlich aufgewärmt wird. Diese Wahrnehmung resultiert aus der Tatsache, dass wir ein besseres Verständnis für die Präsentation haben. Er eignet sich also sowohl für Direct-to-Disc-Platten als auch für Scheiben, die von Anfang bis Ende im Studio produziert wurden, mit vielen Spuren, digitalem Aufnahmeverfahren und so weiter.

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Erstere klingen sehr natürlich, ihre Energie ist herausragend, aber sie sind auch nicht trocken, was oft der Fall ist, wenn sie von Audiosystemen reproduziert werden. Sie wirken in gewisser Weise besser produziert, voller, einfach besser. Letztere wiederum sind weniger „technisch“. Sie klingen wärmer und runder. Bei beiden Arten von Aufnahmen werden Details hervorragend vermittelt, aber sie stehen nie im Mittelpunkt, sondern sind immer ein Teil von etwas Größerem. Außerdem wird die Aufmerksamkeit, wie gesagt, nicht auf Details gelenkt. Eine Folge davon ist, dass hier irgendwie das Knistern und Rauschen weniger hörbar ist als bei anderen Phonostufen, und die Höhen sind offener.

Wonach suchen wir also? Es hängt von unserem Zuhören ab, aber noch mehr von unseren Erwartungen. In meinem Fall ging es, glaube ich, um Engagement. Wenn ich mir eine Live-Aufnahme anhörte, war ich in das Ereignis eingetaucht – völlig unabhängig von den technischen Aspekten. Wenn ich mir „live-im-Studio“-Aufnahmen anhörte, also fast alle Jazz-Aufnahmen aus den 50er Jahren, hörte ich Perfektion, obwohl viele dieser Bänder vor der Veröffentlichung bearbeitet wurden, einige davon wirklich grausam. Gil Evans war ein besonderes Beispiel dafür: Fragmente anderer Takes wurden eingefügt, Gesangspartien wurden eingefügt, Elemente wurden herausgeschnitten et cetera. Aber diese Bearbeitungen dienten dazu, die Qualität des Stücks zu erhöhen - und so habe ich sie auch wahrgenommen.

Lassen Sie mich zum Schluss noch etwas hinzufügen, mit dem ich diese Rezension auch beginnen könnte: The Big Phono baut phänomenal die Körper der Instrumente, ihre Dreidimensionalität und Texturen auf – wenn sie nah sind. Im Vordergrund, sind sie groß und voll, weiter in den tieferen Ebenen kleiner, aber auch nie klein. Wenn sie eher „porös“ sind, werden sie als solche dargestellt, aber wenn sie glatt sind, dann kann man sie ultra-glatt hören. Dieses Niveau der Raffinesse findet man bei den besten analogen Bandgeräten und den besten digitalen DSD-Aufnahmen. The Big Phono ist Weltklasse.


Zusammenfassung
Ich kreise um die klassischen audiophilen Kategorien und betone sie nicht zu sehr, denn The Big Phono spielt auf dem absolut höchsten Niveau: Seine Wiedergabe ist ultra-sanft, ultra-voll und ultra-auflösend. Aber diese Begriffe sind ja nicht das, was man hört, sie sind nur Worte. Real, wahr, aber sekundär und daher irgendwie weniger wichtig. Mit der getesteten Phonostufe befinden wir uns in einer neuen „Realität“, in der all das verschwindet. Die Darstellung vor uns ist groß, der Raum weit ausgedehnt und perfekt organisiert, aber weder Instrumente, Stimmen noch die Klangbühne werden voneinander separiert oder hervorgehoben.

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Und doch... Wenn wir die Musik über The Big Phono hören, erreichen wir einen Ort auf unserer Reise, an dem wir zur Ruhe kommen können. Sicherlich wird es noch etwas Besseres und noch Mitreißenderes geben, denn das liegt in der Natur der audiophilen Sache. Aber nicht jetzt, nicht hier. Denn, wie singt Sinatra:
When you're smiling
When you're smiling
The whole world smiles with you
When you're laughing
When you're laughing
The sun comes shining through

Joe Goodwin/Larry Shay/Mark Fisher „When You’re Smiling“ , von: Frank Sinatra, Swingin’ Session!!!, Capitol Records (1961)

Deshalb erhält The Big Phono unsere höchste Auszeichnung, den GOLD FINGERPRINT, die in den 16 Jahren des Bestehens unseres Magazins nur eine Handvoll Produkte erhalten haben; es ist ein Zeichen unserer Wertschätzung für pure Perfektion. Gratulation!

Gehört mit
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherständer Acoustic Revive
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III Linestage
SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition
Endstufe Soulution 710
Kabel Siltech Triple Crown (1m, NF), Acoustic Revive RCA-1.0 Absolute-FM, Siltech Triple Crown (2,5m, LS), Siltech Triple Crown Power (2m), Acrolink Mexcel 7N-PC9500, Acoustic Revive RTP-4eu Ultimate
Zubehör Finite Elemente Pagode Edition, Spec Real-Sound Processor RSP-AZ9EX (prototype), Asura Quality Recovery System Level 1, Acoustic Revive RPC-1 und RAS-14 Triple-C, Verictum Block, Acoustic Revive RAF-48H, Pro Audio Bono Ceramic 7SN, Franc Audio Accesories Ceramic Classic, TU-666M „BeauTone“ Million Maestro 20th Anniversary Edition
Herstellerangaben
RCM The Big Phono
Eingangsempfindlichkeit 0,3 - 5mV (in 7 Stufen schaltbar)
Verstärkung 52 - 74dB (für nominell 2V rms Ausgangsspannung)
Eingangsimpedanz 20Ω – 4 kΩ (in 8 Stufen)
Eingangkapazität 100pF
Totale harmonische Verzerrungen <0.01%
Fremdspannungsabstand 89dB (bei geringster Verstärkung)
Abweichung von der RIAA ±0,1dB (20Hz - 20kHz)
Ausgangsimpedanz 70Ω
Nominelle Ausgangsspannung 2V rms
Maximale Ausgangsspannung 9V rms
Abmessungen (B/T/H) jeweils 430/410/145 mm für Phonostufe und Netzteil
Gewicht 25kg (Phonostufe) und 32kg (Netzteil)
Leistungsaufnahme 250 W

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/21-05-21_rcm
  • Social Introtext Im Oktober letzten Jahres stellte mein Kollege Wojciech Pacuła den Lesern von highfdelity.pl die schlicht „The Big Phono“ genannte MM- und MC-Phonovorstufe der Firma RCM aus Kattowitz vor. Groß ist nicht allein ihre Physis, sondern auch ihr Preis.
  • Awards Statement in High Fidelity

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