Wie in den letzten Jahren werden wir auch am kommenden Wochenende bei den Norddeutschen Hifi Tagen vor Ort sein und zeitnah darüber berichten. Aber diesmal wird Hifistatement erstmals einen eigenen Raum – Zimmer 335 – haben, in dem Sie einige unserer Autoren treffen und in Produktionen von sommelier du son hineinhören können.

Unsere im Norden beheimateten Kollegen Wolfgang Kemper und Matthias Jung werden Sie wie immer über das Messegeschehen informieren. Aber die Norddeutschen Hifi Tage sind im Laufe der Zeit derart gewachsen, dass es – selbst wenn ich sie unterstütze – unmöglich sein dürfte, alle Räume zu besuchen, hier und da auch noch ein wenig zu hören und gleichzeitig den Hifistatement-Raum zu betreuen. Daher werden wir dieses Mal den Kollegen Peter Banholzer einfliegen lassen, um das Messe-Team verstärken, und vor allem, um den bayerischen Teil der Redaktion zu präsentieren. Mit etwas Glück sollte auch Bert Seidenstücker mal in Zimmer 335 anzutreffen sein. Dennoch werden wir unseren Raum nicht jeden Tag durchgängig offen halten können. Die Berichterstattung über die Messe hat schließlich Vorrang. In Kürze werden wir Ihnen an dieser Stelle mitteilen, wann Sie in unserem Zimmer mit welchen Autor werden reden können.

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Aber natürlich gibt es bei uns auch etwas zu hören. Denn wir behaupten, so etwas wie eine klangliche Wahrheit existiert nicht – auch wenn der oder andere sich so geriert, als habe er sie mit Löffeln gefressen, und werden unsere etwas provokante These selbstverständlich auch akustisch untermauern. Selbst wenn Sie das Glück hatten, bei der Aufnahme eines Konzertes zugegen gewesen zu sein und diese Aufnahme dann zuhause haben, können Sie nicht sicher sein, dass sie das exakte akustische Abbild des Konzertes enthält. Denn der Aufnahmeprozess hinterlässt seine klanglichen Spuren. Und das ist selbst bei einem puristischen Ansatz mit nur zwei Mikrofonen und dem Verzicht auf jegliche Klangregelung nicht anders.

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Dank unserer Aufnahmetätigkeit können wir Ihnen an einer professionellen Audio-Work-Station über Studio-Monitore und High-End-Kopfhörer demonstrieren, wie unterschiedlich etwa Aufnahmen ein und dieselben Konzertes klingen – allein abhängig von der Mikrofonauswahl und -positionierung. Wir haben Verdis „La Notte“ mit drei unterschiedlichen Stereo-Mikrofon-Konfigurationen aufgezeichnet und fast gänzlich unbearbeitet gelassen. Lediglich die Spitzenpegel wurden nivelliert, damit Ihre Beurteilung nicht durch Lautstärkeunterschiede beeinträchtigt wird. Zwischen den drei Versionen können Sie bequem per Mausklick umschalten. Nach dieser Erfahrung dürfte dann klar sein, dass es eine absolute klangliche Wahrheit nicht gibt. Bei der Geräteauswahl sollten Sie einfach Ihren – am besten bei Konzertbesuchen erworbenen – Hörerlebnissen und Ihrem persönlichen Geschmack folgen. Und dabei kann hifistatement.net Sie mit technischen Informationen und unserem reichen Erfahrungsschatz unterstützen. Wir freuen uns auf anregende Diskussionen mit Ihnen bei den Norddeutschen Hifi-Tagen 2017 – nicht nur zu diesem Thema!

Eine Liste aller Aussteller finden Sie hier.

Information
Norddeutsche HiFi-Tage – HÖRTEST 2017
Datum 4. und 5. Februar 2017, 10.00 - 18.00 Uhr
Anschrift Holiday Inn
Billwerder Neuer Deich 14
20539 Hamburg
Web www.hifitage.de
Preis Eintritt frei

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Weitere Informationen

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Freitag, 27 Januar 2017 23:27

Cantano

Wir hatten bereits das Vergnügen. Im Mai 2013 beschrieb Dirk Sommer sehr ausführlich den Plattenspieler und Tonarm Cantano der KlangwellenManufaktur in Berlin. Nun gibt es mehrere Gründe, den Cantano noch einmal zu betrachten und zu hören.

Seit damals hat es Veränderungen gegeben. Für Auge und Ohr am wenigsten bedeutsam, aber dennoch wissenswert, ist die Tatsache, dass Firmenchef Oliver von Zedlitz inzwischen den Namen KlangwellenManufaktur in den Hintergrund stellt. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, wie dieser Name in einem anderen als unserem Sprachraum zur phonetischen Falle geraten kann. Das Aussprache-Debakel entpuppt sich als unnötige Hürde bei der inzwischen weltweiten Nachfrage, die durch die positive Presse und vor allem durch Vorführungen auf einschlägigen Audio-Messen geschaffen ist. Der nun in den Vordergrund gerückte Name Cantano ist die Marke der CNC-Fertigung Gronemann GmbH. Das Laufwerk für sich allein wurde Cantano W getauft, der Tonarm Cantano T. Oliver von Zedlitz betrachtet den Cantano als ganzheitlichen Plattenspieler, ermöglicht aber den getrennten Erwerb der beiden Komponenten. In meinem Bericht möchte ich ausschließlich der Idee seines Schöpfers folgen und den erneuerten Cantano insgesamt betrachten. Das Kennenlernen wurde mir erleichtert, da Herr von Zedlitz seinen Plattenspieler persönlich anlieferte und aufbaute.

Der Cantano mit dem externen Motor und der dazugehörigen Elektronik
Der Cantano mit dem externen Motor und der dazugehörigen Elektronik

In unserer Branche selten, aber zweifellos erfreulich ist die Preissenkung, die der Cantano unlängst erfuhr. Standen zum Zeitpunkt des Tests durch Dirk Sommer noch 12800 Euro auf dem Preisschild, werden heute beinahe 3000 Euro weniger aufgerufen. Genau sind es kosmetische 9999 Euro. Dabei hat der Autor schon seinerzeit im Hinblick auf den Preis und die Vergleichbarkeit des damaligen Cantano mit wesentlich teureren Plattenspielern von einem Favoritenschreck gesprochen. Es gibt auch keinerlei Grund zu befürchten, dass der Neue in irgendeiner Weise abgespeckt wurde. Der Preis resultiert aus dem überarbeiteten Marketing- und Vertriebsweg über den Fachhandel, vor allem aber aus den inzwischen eigetretenen Verkaufs-Erfolgen.

Der Cantano T ist im Prinzip ein Ein-Punkt-gelagerter Tonarm, bei dem die Ankerplatte ein Taumeln verhindert
Der Cantano T ist im Prinzip ein Ein-Punkt-gelagerter Tonarm, bei dem die Ankerplatte ein Taumeln verhindert

Optisch prangt nun nicht mehr das Typenschild auf der edlen Holzumrahmung der Basis aus Natur-Schiefer. Der Besitzer hat die Wahl zwischen verschiedenen Hölzern. Das Testgerät ist umrahmt von intensiv gemasertem Zebrano-Holz. Dessen wellige Struktur verleiht dem gesamten Spieler-Aufbau, von vorn betrachtet, eine interessante Irritation. Es scheint, als wäre die Basis nicht ganz waagrecht, weil die Maserung sie augenscheinlich aus der starren Ebene nimmt. Andere angebotene Hölzer sind dezenter und ein passendes dürfte für jeden dabei sein. Das Typenschild befindet sich nun am rechten vorderen Rand der Schiefer-Basis und ist nur von oben sichtbar. Beim filigranen Gesamtbild des Cantano ist dieses Detail ein Vorteil, wenn auch ohne klangliche Relevanz. Ganz anders sieht es mit dem Kontakt zur Stellfläche aus.


Der Lagerblock des überarbeiteten Arms wurde massiver gestaltet
Der Lagerblock des überarbeiteten Arms wurde massiver gestaltet

Da gewiss nicht jeder Besitzer dieses ästhetisch gelungenen Plattenspielers eine perfekte Grundlage zur Verfügung hat, gehören drei SSC-Gerätefüße zum Lieferumfang, in die die eigentlichen, konischen Stellfüße der Basis aufgesetzt werden. Laut Oliver von Zedlitz führen die SSC zu einer klaren Klangverbesserung, sollte man nicht bereits im Besitz einer exzellenten Basis sein. Für diesen Fall benötigt man die SSC-Pucks nicht. Daraus resultiert logischerweise eine unterschiedliche Höhe für den externen Motor-Zylinder. Der Antrieb mit dem Sinus-Motor kommt nach wie vor aus dem Hause Klein-Technik in Offenburg, ebenso wie die dazugehörige Steuerungseinheit. Da hat sich nichts geändert. Um den Motor-Zylinder auf die richtige Höhe für den gewünschten Lauf des neuen Vierkant-Gummi-Riemens zu bekommen, liegt zur Kompensation der Höhendifferenz durch die SSC-Pucks eine genau gleich hohe Edelstahl-Basis für den Motor-Turm bei. Sie wird einfach darunter gelegt.

Zum Test steht der Cantano bei mir auf einer sehr gut geeigneten d.C.d.-Basis von Audio Exklusiv. Dennoch habe ich dem Wunsch von Oliver von Zedlitz nicht widersprochen, die SSC-Pucks einzusetzen, sondern viel mehr seinen Erklärungen zum Gerät gelauscht. Der Mann ist ein Enthusiast, der weiß, was er tut. Wie selbstverständlich erklärte und begründete er alle Details, die den Cantano besonders machen. So hält er denn auch den neuen Riemenantrieb aus Vierkant-Gummi gegenüber dem früheren Garn-Faden für musikalisch stimmig und in der Handhabung unproblematischer. Der rutscht halt beim Hochlaufen nicht durch, sondern bringt die Kraft vom Motor-Pulley zügiger auf den Teller. Dabei soll der Motor-Turm so nah wie möglich an der holzgerahmten Schieferbasis stehen. Die drei Edelstahl-Füße der Basis sind in der Höhe regulierbar. Arretiert werden sie dann in der gewünschten Position, indem man sie per Inbus feststellt. Um das Gewinde nicht zu beschädigen, wird ein kleines, passgenaues Messingteil mittels des Inbus ins Gewinde gepresst. Auch auf solche Details wird Wert gelegt.

In der neuen Version des Arms gibt es mehr Platz für das System und die Anschluss-Pins
In der neuen Version des Arms gibt es mehr Platz für das System und die Anschluss-Pins

Eine wichtige Veränderung ist die Optimierung des Tellerlagers, das im Grundkonzept aber unverändert bleibt. Die Innovationen führen jedoch laut Herrn von Zedlitz zu einer deutlich verbesserten Tieftonwiedergabe, konkret zu einem durchgezeichneten, exakt und tief hinab reichenden Bass. Die Tellerachse aus Vollhart-Metall läuft jetzt in der Lagerbuchse aus hochlegierter Bronze auf der Saphir-Kugel mit einem verbesserten Schmier-System. Es wird nicht die oft gebräuchliche Spiral-Öl-Leitung verwendet. Im neuen Lager sorgen fünf senkrechte Öl-Kanäle für einen gleichmäßigen Film. Zusätzlich ist im Präzisions-Lager horizontal ein O-Ring aus Aluminium eingelassen, der einen gewollten, definierten, winzigen Reibungswiderstand für den Motor generiert. Im Hause Cantano vertritt man die durch etliche ausgiebige Hörtests begründete Ansicht, dass eine zusätzliche magnetische Unterstützung nichts bringt. Weder klanglich, noch was die Lebensdauer des Lagers, besonders der Saphir-Kugel, anbelangt, erzielt man irgendeinen Vorteil. Somit ist der Cantano serienmäßig mit einem reinen Saphirlager ausgestattet. Für Ungläubige bietet Oliver von Zedlitz aber gegen einen Aufpreis von etwa 400 Euro die zusätzliche magnetische Unterstützung an.


Der Plattenbeschwerer erhielt ein Inlay aus Holz
Der Plattenbeschwerer erhielt ein Inlay aus Holz

Eine deutlich sichtbare Veränderung besteht in der viel schöneren Verschraubung des unteren Aluminium-Plattentellers mit dem Grafit-Teller. Da wirkten früher die von oben erkennbaren Inbus-Schrauben bei weitem nicht so gediegen wie die aktuelle Lösung. Jetzt werden die beiden Teller von unten verschraubt und von oben sichtbar sind drei geschliffene Metallflächen, nämlich die Unterseiten der Gewindebuchsen, in der Grafit-Oberfläche. Auch das Auflagegewicht, das auf dem Cantano das Vinyl fest auf die Grafit-Oberfläche drückt, wurde überarbeitet. Der bisher ausschließlich aus poliertem Edelstahl bestehende Beschwerer besitzt ab sofort einen Holz-Innenkern, damit das Resonanzverhalten noch günstiger gerät. Das soll noch einmal einen kleinen klanglichen Gewinn bringen.

Nicht allein das Laufwerk, auch der Tonarm hat Detail-Veränderungen erfahren. Der Neun-Zoll Bohrpunkt in der Laufwerk-Basis ermöglicht auch die Verwendung anderer Tonarme. Der Ausleger für den Cantano-Arm ist jetzt unübersehbar massiver als vor gut drei Jahren. Die Höhen-Arretierung erfolgt inzwischen über zwei statt einem Feststell-Inbus im Sockel. Auch der Lift wurde neu gestaltet. Die Oberfläche der Armauflage ist ganz leicht rau, um dem Titan-Tonarmrohr sicheren Halt in der Horizontalen zu gewähren. Das Tonarmrohr selber wurde an einer wichtigen Stelle optimiert: Und zwar hat man am neuralgischen Einspann-Punkt, dort wo das Tonarmrohr in den Lagerblock des raffinierten, per Anker gestützten Einpunkt-Lagers übergeht, ein zusätzliches Titan-Rohrstück zur Festigung implantiert. Neu gestaltet ist auch das Headshell. Dort gibt es jetzt wesentlich mehr Platz und Spielraum für Kabelanschluss und Systemkörper. Es geht nicht mehr eingeengt zu, und die vier sensiblen Enden der neuen, mit Teflon ummantelten, versilberten Kupfer-Innenverkabelung lassen sich bequem und sicher handhaben. Um auch sehr massebehafteten Tonabnehmern ein perfektes Zusammenspiel mit dem Tonarm zu ermöglichen und der Kräfte-Entfaltung bei besonders schweren Tonabnehmern mit niedriger Nadelnachgiebigkeit Rechnung zu tragen, werden alle Cantano-T-Kopfteile künftig so gearbeitet sein, dass die Nadelspitze in einer Flucht mit dem Titan-Rohr liegt. So wird optimales Torsions-Verhalten gewährleistet. Diese Verbesserung hat mein Testexemplar noch nicht, sie ist aber bei allen Modellen ab Januar 2017 Serie. Dies sind eine Menge Veränderungen im Detail.

Die Verschraubung des Tellers geschieht nun von unten
Die Verschraubung des Tellers geschieht nun von unten

Als Herr von Zedlitz den Cantano bei mir aufstellte, hatte er bereits einen AirTight-PC-1-Tonabnehmer für stolze 6000 Euro eingebaut. Damals im Test von Dirk Sommer spielte die noch hochwertigere Version PC 1 Supreme. Die Kombination bei mir klingt unglaublich gut. Sie ist das Beste, was ich in meinem Hause jemals als analoge Tonquelle gehört habe. Wie gefesselt habe ich vor der Anlage gesessen und mit Begeisterung eine Platte nach der anderen aufgelegt. Da hat mein geliebter Bardo mit dem Musical Life Conductor Tonarm und dem betagten Clearaudio DaVinci nicht den Ansatz einer Chance. Das mag drastisch und unglaublich klingen – aber die Kombination Cantano-AirTight musiziert faszinierend. Begeisternd empfinde ich insbesondere die Tatsache, dass eine derartige Klangfarben-Pracht mit so viel Feinzeichnung und Feindynamik einhergehen kann. Zu klären ist allerdings, wer für dieses vortreffliche Ergebnis in erster Linie verantwortlich ist. Wie groß ist der Anteil des AirTight PC 1? Naheliegend ist, zur Wahrheitsfindung das DaVinci einzubauen. Viel interessanter finde ich jedoch diese Aufgabenstellung: Was kann der Cantano aus meinem Audio Technica AT33PTG/II herausholen, das man für unter 500 Euro erwerben kann? Dieser Tonabnehmer besitzt sehr musikalische Gene und ist in seinem Timbre und seinem Charakter dem AirTight nicht unähnlich, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau.


Die SSC-Basen gehören zum Lieferumfang und sollen den Klang des Cantano möglichst unabhängig von der Beschaffenheit seiner Stellfläche machen
Die SSC-Basen gehören zum Lieferumfang und sollen den Klang des Cantano möglichst unabhängig von der Beschaffenheit seiner Stellfläche machen

Der Umbau gestaltet sich nicht wirklich schwierig. Es braucht aber seine Zeit, bis ich mit diversen Lehren alles eingestellt und mit den drei Gewichten die optimalen zwei Pond Auflagedruck gefunden habe. Toll ist die auffällige, originelle Antiskating-Vorrichtung, die sich hervorragend einstellen lässt. Merkwürdig, dass niemand anderer dieses Prinzip so anwendet. Die nur minimal gespannte Feder wird leicht nach innen verdreht, um der Skating-Kraft das gewünschte Anti entgegenzusetzen. Auf Anhieb tastet das AT-System 80 Mikron sauber und 90 Mikron fast sauber ab. Die Eigenresonanz liegt recht niedrig bei sechs bis zehn Hertz, ist aber nur sehr schwach ausgeprägt. Zum Einspielen lege ich Seite eins des neuen Stones-Albums auf den Grafit-Teller und beschwere es mit dem Edelstahl-Puck. Was ist das denn? So farbenreich, sauber durchgezeichnet, standfest und dynamisch habe ich dieses nicht gerade audiophile Werk bislang nicht gehört. Ich setze mich in Ruhe hin und höre alle vier Seiten. Das gibt es doch nicht – mit diesem Tonabnehmer! Andere LPs folgen. Das Phänomen bleibt das gleiche. Der Cantano hievt das AT-System auf ein von mir ungeahntes Niveau.

Bei der Verwendung der SSC-Basen muß die Höhe des Motors mit einer Stahlscheibe angepasst werden
Bei der Verwendung der SSC-Basen muß die Höhe des Motors mit einer Stahlscheibe angepasst werden

Ich arbeite mich freudig durch bekannte und auch lange nicht gehörte LPs. Gregory Porter singt die Lieder seines Albums Water so klar umrissen, körperhaft, gleichzeitig stimmlich feinst artikuliert und mit Details, die mir bis dato fremd waren. Im Passport-Album Looking Thru explodieren die Instrumente förmlich in den Raum, die Klangfarben schillern. Erst wollt ich die aktuelle, sehr gelungen produzierte LP von Latin Quarter, Imagination Of Thieves, auflegen, entschied ich mich dann doch für ihr 1985 erschienenes Meisterwerk Modern Times, das zwar klanglich etwas weniger perfekt ist, dafür aber mit politischen Texten beeindruckt, zeitgemäß in „America For Beginners“ mit den Zeilen: „What´s keeping the White House white, is it chalk, is it fog, is it fear?“ Auch wenn bei diesem Hörerlebnis mal der Text im Vordergrund stand, ist die grandiose Durchzeichnung und bemerkenswerte Standfestigkeit der Stimmen und Instrumente einfach packend. Jedes Instrument erhält Raum und erklingt plastisch in glaubhaften Klangfarben. Der Cantano treibt mit Rhythmus und Taktgefühl durch die Musik. Sensible Ausgewogenheit zwischen mit Klarheit einhergehender Schnelligkeit und dem jeweiligen Instrument gerecht werdendem Volumen ist eine Stärke, die er manch anderer Laufwerk-Tonarm-Kombination voraushat. Monty Alexanders MPS Neuveröffentlichung Live at Montreux gerät zu einem Feuerwerk. Am allermeisten hat mich aber die Decca-Aufnahme von Richard Strauss „Also sprach Zarathustra“ mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta umgehauen. Da breitet sich der einleitende Tiefbass einzigartig konturiert und subtil in meinem Zimmer aus, die folgenden Fanfaren und Pauken ertönen sauber und nicht überzogen, es folgt das gesamte Orchester mit Wucht und Pracht – toll. Ich bin wirklich begeistert von diesem Plattenspieler, und meinem Sparschwein habe ich ins Ohr geflüstert, worum es künftig geht.

Die Kraftübertragung übernimmt nun ein Vierkant-Gummiriemen
Die Kraftübertragung übernimmt nun ein Vierkant-Gummiriemen


Für alle diejenigen unter uns, die zaudern, Tausende von Euro in ein superb klingendes Verschleiß-Teil Tonabnehmer zu investieren, kann der Cantano ein Glücksfall sein. Denn neben seiner Fähigkeit, das preiswerte AT-33 derart auftrumpfen zu lassen, ist der Cantano eine Augenweide mit nicht zu unterschätzendem Aufmerksamkeitswert. Gönnt man ihm einen höherwertigen Tonabnehmer wie das AirTight PC 1 oder vielleicht ein Lyra, dann wird es noch schöner. Darüber hinaus wage ich zu behaupten, dass er wohl einer der seltenen Audio-Komponenten mit Wertbeständigkeit sein dürfte.

Die Lagerbuchse mit den Kanälen für die Schmierung
Die Lagerbuchse mit den Kanälen für die Schmierung

STATEMENT

Der Cantano ist kaum schlagbar, wenn es um seine überragenden klanglichen Fähigkeiten in Relation zu seinem Preis geht. Zudem ist er ein Meisterwerk an präziser Verarbeitung und hebt sich mit seinem ansprechenden Aussehen deutlich vom Gros etablierter, hochkarätiger Plattenspieler ab. Der Cantano ist ein harmonisches Ganzes, Laufwerk und Tonarm wirken wie aus einem Guss. Sie dürfen gespannt sein, was sie Ihrem Tonabnehmer zu entlocken vermögen.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10
Tonabnehmer AirTight PC 1, Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32
für Mittel-Hochton: Air Tight ATM-3
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Analysis Plus Phono Kabel, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Cantano
Laufwerk Cantano W  
Drehzahlbereich 33,33 bis 45 U/min
Antrieb optionaler Referenz-Motor von “Klein”
Lager gehärtete Lagerung auf Saphirkugel
Plattenteller oben speziell gefestigtes Graphit, unten eloxiertes Aluminium
Gleichlaufschwankung bewertet: 0,04 % mit „Klein“-Motor
Gewicht 29kg
Chassis Schiefer mit Holzummantelung
Nenndrehzahl ± 0,04% maximale Abweichung
Hochlaufzeit circa 5 Sekunden
Abmessungen Basisplatte: 45,5 cm x 36 cm (B x T)
Gewicht ca. 29 Kilogramm

Tonarm Cantano T
 
Kompatibilität eignet sich für alle Tonabnehmer bis 16 g
Material Titan
Effektive Masse min. 11 g (Masse vergleichbar mit 9 Zoll Tonarm)
Tonabnehmerbefestigung Gewindeabstand 12,7 mm
Gesamtgewicht 148 Gramm ohne Gewichte
Signalkabel silberbeschichtete Kupferkabel
Überhang 10,8 mm
Effektive Tonarmlänge 304,8 mm = 12 Zoll
Distanz Mitte Tonarmlage zur Mitte Tellerlager 294 mm
Kröpfungswinkel 16°
Maximum des Fehlwinkels 0,8°

Preis Cantano W mit T

9.999 Euro
Laut Hersteller beträgt der Preis ab dem Juli 2017 15.900 Euro.

Vertrieb
Cantano
Anschrift Cantano
CNC-Fertigung Gronemann GmbH
Großbeerenstrasse 134a
12277 Berlin
Telefon +49 30 68894662
E-Mail info@cantano.berlin
Web www.cantano.berlin

Weitere Informationen

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Samstag, 27 Januar 2007 00:05

Cantano

Vertrieb
Cantano
Anschrift Cantano
CNC-Fertigung Gronemann GmbH
Großbeerenstrasse 134a
12277 Berlin
Telefon +49 30 68894662
E-Mail info@cantano.berlin
Web www.cantano.berlin
Freitag, 26 Januar 2007 00:50

PRO-JECT Audio Systems

Vertrieb
PRO-JECT Audio Systems
Anschrift PRO-JECT AUDIO SYSTEMS
a division of AUDIO TUNING GMBH
Margaretenstrasse 98
A-1050 Wien
Österreich
Telefon +43 1 544 858 0400
E-Mail info@project-audio.com
Web www.project-audio.com/de
Montag, 23 Januar 2017 01:01

Ayon Scorpio

Das muss ein Ayon sein, den erkenne ich sogar aus der Ferne und ohne Brille! Was hier als schmales Hemd daherkommt – zumindest aus Ayon-Sicht - stellt das Einsteigermodell der Firma in die Welt der Röhren Monoblöcke dar.

Die beiden Monoblöcke nehmen - nebeneinander gestellt - nicht mehr Platz weg als die Stereoversion. Um die Lautsprecherzuleitungen kurz zu halten, stellt man sie idealerweise in die Nähe der Lautsprecher.
Die beiden Monoblöcke nehmen - nebeneinander gestellt - nicht mehr Platz weg als die Stereoversion. Um die Lautsprecherzuleitungen kurz zu halten, stellt man sie idealerweise in die Nähe der Lautsprecher.

Ich muss zugeben, das Design gefällt mir, keine Rallye-Streifen, kein tiefer gelegter Auspuff, nichts aus der Glamourwelt. Die Gehäuse sind makellos solide gebaut und mit 15 kg pro Gerät noch gut transportabel. Sagt mein Kreuz. Insgesamt macht alles einen sehr wertigen Eindruck. Neben Ausgangs- und Netztrafo findet man noch zwei Leistungsröhren und zwei Kleinsignalröhren auf der Basisplatte, das wars! Für die Body-Builder unter uns gibt es Scorpio auch als Vollverstärker in einem Gehäuse mit geschmeidigen 29kg.

Als Endröhren werden KT88 Beampower Tetroden eingesetzt, die Ayon im chinesischen Shuguang Werk fertigen lässt. Mit KT88 Tetroden aus chinesischer Fertigung ist ja leider einiges an Schindluder getrieben worden. Umgelabelte Billig-Röhren, B-Ware zusammen mit A-Ware verkauft; die Chinesen wissen das natürlich, kommen aber immer wieder damit durch. Allerdings weiß Ayon dies auch. Deshalb baut Shuguang die Röhren nach genauen Vorgaben der Firma und aufgrund des mittlerweile großen Umsatzes gibt es hiermit auch keine Probleme mehr. Trotzdem werden die Röhren natürlich gemessen und selektiert, bevor sie in die Verstärker eingesetzt werden. Somit lässt man am besten die Finger von diesem Röhrensatz und belässt alles, so wie es ist. Die Röhren sind gematched und gekennzeichnet, in welchen Sockel sie gehören. Dazu später mehr.

Netzschalter gibt es keinen. Oder doch? Ayontypisch ist dieser links an der Unterseite angebracht. In der Aufwärmphase blinkt das Ayonsymbol und gibt nach etwas einer Minute die Schaltung frei.
Netzschalter gibt es keinen. Oder doch? Ayontypisch ist dieser links an der Unterseite angebracht. In der Aufwärmphase blinkt das Ayonsymbol und gibt nach etwas einer Minute die Schaltung frei.


Historisch betrachtet wurde die Beam Power Tetrode in den 30er Jahren entwickelt um das Patent der Firma Mullard/Philips für die Pentode zu umgehen. Bei einer reinen Tetrode würden die Elektronen durch das Schirmgitter zusätzlich beschleunigt und mit hoher Geschwindigkeit auf die Anode prallen. Dies würde zu einem entgegen gesetzten Sekundärstrom führen, der den eigentlichen Anodenstrom maßgeblich behindern kann und zu einem deutlichen Knick in der Kennlinie führen würde. Um diesen Effekt zu umgehen, enthält die Beam Power Tetrode ein speziell geformtes Blech zwischen Schirmgitter und Anode, das mit der Kathode verbunden ist. Durch diese Konstruktion verschwindet der Knick in der Kennlinie, daher auch die Bezeichnung „KT“ für Kinkless Tetrode. Bei dem hier eingesetzten Modell KT88 handelt es sich um ein Design aus dem Jahre 1956. Im Scorpio sind sie in klassischer Push-Pull Konfiguration geschaltet. Ein Zweitakter sozusagen. Dies erklärt auch die relativ hohe Ausgangsleistung bei nur zwei eingesetzten Endröhren. Wobei theoretisch noch mehr drin wäre, allerdings wohl auf Kosten der Standzeiten der KT88.

Was man bei HiFi-Verstärkern mit KT88 Röhren öfter findet – oder generell bei Mehrgitterröhren - ist eine Umschaltmöglichkeit zwischen Pentoden- und Triodenbetrieb. Man kann damit innerhalb gewisser Grenzen den Klang etwas verändern. So auch hier, bewerkstelligen lässt sich dies mittels eines kleinen Druckschalters auf der Rückseite des Gerätes, die Betriebsart wird mit einer roten LED auf dem Chassis angezeigt. ABER: dieser Schalter ist eine letale Waffe zum Killen der Endröhren, ihn darf man nicht im laufenden Betrieb betätigen! Darauf weist auch das Manual ausdrücklich hin, nachdem ich aber davon ausgehe, dass Sie Manuals genauso gerne lesen wie ich... Wobei natürlich gesagt werden muss, dass sich im Triodenmodus das Schirmgitter nicht plötzlich in Luft auflöst, sondern lediglich mit der Anode verbunden wird. Üblicherweise. Jedenfalls erreichen die Verstärker im Triodenbetrieb 25 Watt Ausgangsleistung und im Pentodenbetrieb 45 Watt. Für Ayon-Verhältnisse schon fast untermotorisiert, wenn ich da an die Epsilon Modelle vom Kollegen Sommer denke. Allerdings dürfte sich die Suche nach einem passenden Lautsprecher auch mit der Scorpio deutlich vereinfachen.

Die speziell gefertigten KT88 machen einen sehr guten Eindruck und scheinen auch wenig mikrophonieempfindlich zu sein.
Die speziell gefertigten KT88 machen einen sehr guten Eindruck und scheinen auch wenig mikrophonieempfindlich zu sein.

Ansonsten sieht man noch eine 6189 JAN, dem amerikanischen Pendant einer ECC82 und eine 12AX7 respektive ECC83. JAN ist übrigens die Abkürzung für Joint (!) Army Navy. Joint erklärt vielleicht so manches. Jedenfalls werden diese Röhrentypen häufig als Treiber beziehungsweise in der Phasenumkehrstufe eingesetzt, so auch im Scorpio. Im Grunde genommen also nichts Ungewöhnliches, muss es ja auch nicht sein. Letztlich hängt das klangliche Ergebnis von der Ausführung und der Qualität der verwendeten Komponenten ab. Und von der Schaltung natürlich.

Nun sind Röhren Verschleißteile, die eben altern und sich somit ihr Arbeitspunkt verschiebt. Dummerweise ist der Alterungsprozess auch bei Röhren gleicher Bauart nicht gleich. Aus diesem Grunde muss man den Ruhestrom – BIAS- auf Neudeutsch immer wieder einmal nachjustieren. Nun gibt es immer wieder Liebhaber von Röhrenverstärkern, die erst gar nicht wissen wollen, dass man den BIAS einstellen kann. Für diese Fans hat Gerd Hirt etwas Passendes parat: eine Auto-BIAS Schaltung. Diese ist übrigens in allen Endverstärkern des Hauses integriert.


Auch wenn da was von „Auto“ steht, so muss man hier trotzdem Hand anlegen und die Röhren manuell kalibrieren. Dafür gibt es an der Rückseite einen kleinen Druckschalter, den man mit einem Kugelschreiber beispielsweise betätigen kann. Vorher sollte man den Verstärker 15 Minuten warmlaufen lassen, dann den Schalter drücken – fertig. Diese Prozedur dauert etwa eine Sekunde und sollte einmal im Monat durchgeführt werden. Man wird dann mit immer an optimalen Arbeitspunkten arbeitenden Endröhren belohnt. Vor Auslieferung wird dies bereits im Werk erledigt und dies ist auch der Grund, warum die zum Sockel gehörige Röhre genau gekennzeichnet ist. Sollte man trotzdem einmal die Seiten verwechselt haben, dann braucht man nur einmal Nachkalibrieren und alles ist wieder ok.

Ein anderes wichtiges Feature ist eine Art Kaltstartvorrichtung. Hiermit werden nach dem Einschalten die Spannungen an den Röhren langsam hochgefahren. Das dauert etwa eine Minute und wird durch Blinken des Ayon Logos an der Frontseite angezeigt. Die Röhren mögen es nämlich überhaupt nicht, wenn die Anodenspannung bereits anliegt, die Heizfäden aber noch nicht richtig heiß sind. Ansonsten gibt es noch eine Schutzschaltung, für den Fall, dass irgendjemand im großen Stil Unsinn mit den Geräten anstellt. Diese liegt natürlich nicht im Signalweg.

Neben der russischen 12AX7 wird eine NOS 6189 aus alten Beständen eingesetzt. Über die qualitativen Vorzüge dieser NOS Röhren braucht man nicht diskutieren.
Neben der russischen 12AX7 wird eine NOS 6189 aus alten Beständen eingesetzt. Über die qualitativen Vorzüge dieser NOS Röhren braucht man nicht diskutieren.

So, alles schön und gut, aber wie klingen die Dinger denn nun? Zum Anhören hatte ich den Verstärker zunächst im Triodenbetrieb ausprobiert. Leute, die mich kennen, werden sich das sowieso schon gedacht haben. Die Ausgangsleistung entspricht hier in etwa der meiner 211SE Elrog. Nach ein paar Scheiben mit unterschiedlichen Musikrichtungen war ich dann doch etwas überrascht; eigentlich hatte ich einen Klang erwartet, den ich von zahlreichen Ayon Verstärkern bisher kannte, mit dem Fokus auf Klarheit, Dynamik und pure Kraftentfaltung. Scorpio bietet nun eine etwas andere Abstimmung, was aber nicht heißen soll, dass hier auf Dynamik verzichtet wurde. Ich glaube, das würde Gerd Hirt auch nicht zulassen. Oberflächlich betrachtet erscheint die Wiedergabe etwas wärmer, relaxter, allerdings ohne dass alles irgendwie wohlig, wattig weichgespült wirkt. Wenn man genauer hinhört, merkt man, dass sämtliche Details vorhanden sind und lediglich die Tonalität leicht verändert ist. Das liegt primär am etwas prägnanteren Grundtonbereich, wobei wir hier von minimalen Veränderungen reden. Vereinfacht würde ich sagen, die Wiedergabe ist angenehm, was ich nun beileibe nicht von jedem HiFi Verstärker behaupten kann. Das bedeutet auch, dass ich stundenlang Musik hören kann, ohne dass ich nach einer Weile die Lautstärke reduzieren muss. Was Tiefenräumlichkeit anbelangt habe ich schon mehr gesehen, allerdings in völlig anderen Preiskategorien. Trotzdem können die Scorpione ein Symphonieorchester glaubhaft abbilden, soweit dies eben innerhalb der eigenen vier Wände möglich ist.

Neben den Lautsprecherausgängen in vier und acht Ohm gibt es noch einen Groundliftschalter, mit dem etwaige Brummschleifen umgangen werden können. Der Bias Schalter ist versenkt und kann nur mit einem spitzen Gegenstand betätigt werden.
Neben den Lautsprecherausgängen in vier und acht Ohm gibt es noch einen Groundliftschalter, mit dem etwaige Brummschleifen umgangen werden können. Der Bias Schalter ist versenkt und kann nur mit einem spitzen Gegenstand betätigt werden.


Um zu hören, was in den beiden Schaltungsvarianten passiert, habe ich zunächst einmal Oscar Peterson spielen lassen und auf den Pentodenmodus umgeschaltet. Peterson war ja bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit, was das Klavierspiel anbelangt. Seine technische Brillanz und sein swing-feeling hat dem schwergewichtigen Maestro seinerzeit den Spitznamen „ the brown bomber of boogie-woogie“ eingebracht. Ähm, da fällt mir ein, darf man so etwas heutzutage überhaupt noch sagen? Zu Zeiten der Political Correctness? Wobei der Begriff ja eigentlich ein Widerspruch in sich selbst ist. Aber lassen wir das lieber. Jedenfalls kann Scorpio Petersons Dynamik, Spielfreude und kraftvolle Technik in Pentodenschaltung noch lebendiger wiedergeben, was man durch Zurückschalten sehr leicht feststellen kann. Hier wird einfach noch etwas mehr Grobdynamik geboten. Die Wiedergabe ist etwas heller, dadurch scheint das Geschehen mehr in den Vordergrund zu rücken. Insgesamt betrachtet ein leichtes Plus für die Pentode.

Im Gegenzug kann ich natürlich auch Musiker hervorkramen, deren Klavierspiel über die Triodenschaltung interessanter wiedergegeben wird. Beispielsweise den Pianisten Marcin Wasilewski vom Thomasz Stanko Quartett. Hier geht es weniger um High Speed, sondern eher um das Motto „ weniger Noten spielen hilft der Musik“. Ähnlich hatte sich ja auch Miles Davis geäußert. Die Triode lässt die Musik nun mehr fließen, wirkt relaxed und bietet alle Nuancen der Interpretation. Die Musik ruht in sich, von geradezu klassischer Schönheit. Auch wird der Flügel plastischer abgebildet, man bekommt mehr den Eindruck, da vorne sitzt der Interpret und spielt.

Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: der Verstärker brettert im Bedarfsfall an meinen hochempfindlichen Lautsprechern im Triodenmodus richtig los; bei Latinjazz-Titeln mit großer Percussion beispielsweise bleibt kein Auge trocken. Das kann aber an einem der heutzutage gebräuchlichen Lautsprechern mit geringerer Empfindlichkeit ganz anders aussehen. Ich nehme zum Anhören der Komponenten immer gerne Klaviermusik her, zum einen, weil ich ein Klavier beziehungsweise einen Flügel live regelmäßig in meiner Combo höre, zum anderen wegen einer besonderen Eigenschaft der Klangerzeugung.

Netztrafo und Ausgangstrafo sind gekapselt und innen mit einer Dämmasse gegen unerwünschte Vibrationen versehen.
Netztrafo und Ausgangstrafo sind gekapselt und innen mit einer Dämmasse gegen unerwünschte Vibrationen versehen.

Die einzelnen Töne in unserem westlichen Tonsystem stehen alle in einem mathematischen Verhältnis zueinander, beispielsweise bei einer Oktave 2:1. Dummerweise hatte bereits Pythagoras festgestellt, dass dieses System bei den Intervallen zwischen den Tönen nicht ganz aufgeht. So wäre – unter anderem - von einem „C“ ausgehend ein Halbtonschritt nach oben nicht das exakt gleiche wie von einem „D“ ausgehend einen Halbtonschritt nach unten. Wir haben am Klavier dafür aber nur eine Taste.


Die Kunst des Klavierstimmers liegt nun darin, beim Klavierstimmen eine Kompromisslösung zu finden, die es ermöglicht, alle Intervalle in allen Tonarten zu spielen. Dies bedeutet aber auch, dass die meisten Intervalle eben nicht rein sind, sondern schweben. Seit Johann Sebastian Bach ( wohltemperiertes Klavier!) wurden nun unzählige Möglichkeiten der Klavierstimmung erprobt, die alle einen unterschiedlichen Klangcharakter aufweisen und sogar auf die jeweiligen Konzertbedingungen angepasst werden können. Das ist alles jetzt natürlich sehr vereinfacht, aber diese Schwebungen hört man sehr deutlich beim Akkordspiel und sind ein prägendes Element des Klavierklangs.

Und hier liegt nun eine der ganz großen Stärken der Triode, sie kann diese Feinheiten und die damit verbundenen Stimmungen einfach natürlicher wiedergeben. Und zwar deutlich. Das kommt natürlich bei Freejazz Spielern, bei denen die Musik eher wie ein Verkehrsunfall klingt, nicht zum tragen. Zudem hat die Triode an meinem Lautsprecher genügend Souveränität, um die Größe eines Konzertflügels glaubhaft darzustellen. Tja, was nun? Für jeden Interpreten umschalten? Das mögen die Röhren eigentlich überhaupt nicht. Also einmal festlegen und dann Finger weg. Für immer. Immer! Oder vielleicht doch...

Abschließend lässt sich sagen: Die leicht veränderte Abstimmung des Scorpio sagt mir persönlich sehr zu, denn wenn ich einen Röhrenverstärker vor mir habe, bei dem durch unzählige Zusatzschaltungen alles erdenkliche linearisiert und geregelt wurde und das Ganze dann wie mit einem Transistor klingt, dann kann ich mir eigentlich gleich einen kaufen. Aber hier muss natürlich jeder für sich entscheiden, was am besten gefällt. Wobei hier nicht der Eindruck entstehen soll, dass der Verstärker irgendwie völlig anders klingt, dem ist natürlich nicht so. Es geht hier mehr um Feinheiten. Was Auflösung anbelangt ist sicher noch mehr denkbar, aber hier sollten wir einmal die Kirche im Dorf lassen, zum Preis dieser Geräte eher nicht.

Den meisten Platz benötigt hier die Stromversorgung sowie BIAS Regelung, Schutzschaltung et cetera. Die eigentliche Verstärkerschaltung links, ist relativ einfach gehalten. Was klanglich in den meisten Fällen von Vorteil ist.
Den meisten Platz benötigt hier die Stromversorgung sowie BIAS Regelung, Schutzschaltung et cetera. Die eigentliche Verstärkerschaltung links, ist relativ einfach gehalten. Was klanglich in den meisten Fällen von Vorteil ist.

Im Pentodenbetrieb bietet Scorpio noch mehr Grobdynamik, wirkt direkter. Der Bassbereich kommt noch druckvoller und kontrollierter, was sowieso schon eine Stärke der KT88 ist. Das klingt im ersten Moment beeindruckender, allerdings bekommt die Musik im Triodenmodus mehr Ausdruck und Klangfarben, wirkt dreidimensionaler und plastischer. Insgesamt ist die Wiedergabe in beiden Modi mehr kompakt, weniger esoterisch. Bei einer gut aufgenommenen Akustikgitarre kann man den Korpus förmlich sehen, ich kann aber nicht hören, welche Saitenmarke der Musiker aufgezogen hat. Mal etwas überspitzt ausgedrückt. Die Triode legt den Fokus mehr auf den Grundtonbereich. Meine bevorzugte Betriebsart wäre der Triodenmodus, weil dies zusammen mit meinen Lautsprechern am besten klingt und das Musikhören am meisten Spaß macht. Soll es doch, oder? Frecherweise würde ich mal behaupten, die Endstufen sind nichts für Leute, die mehr Zeit damit verbringen in Internetforen kluge Dinge zu schreiben als Musik zu hören.


Wenn ich nun gar nichts Negatives schreibe, dann kommt gleich wieder die HiFi-Polizei und moniert „Jubeltest“, oder so. Also dann: Das einzige, das mir weniger gefallen hat ist ein – zugegebener Maßen - leichter Plopp beim Ausschalten. Möglicherweise ist dies aber bei den heutzutage üblichen Lautsprechern mit 85 dB Kennschalldruck gar nicht zu hören. Wie vieles andere übrigens auch. Aber das ist ein anderes Thema.

STATEMENT

Im Highend Bereich gibt es Preise, da ist es schon fast unhygienisch darüber zu sprechen. Die Scorpione gehören eindeutig nicht dazu. Die Intention war wohl ein Gerät zu bauen, mit dem Musik hören Spaß macht und das sich der eine oder andere auch ohne Zugriff auf das Konto in Panama leisten kann. Das ist dem Hersteller eindeutig gelungen. Zudem können die Geräte durch den Umschaltmodus auf geschmackliche Präferenzen eingehen. Cool!
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Ayon Scorpio
Konfiguration Push-Pull
Ausgangsleistung 2 x 25 Watt (Triode), 2 x45 Watt (Pentode)
Ausgangsimpedanz 4 + 8 Ohm
Eingänge 1 x RCA
Frequenzgang 15Hz – 40kHz
Höhe 230mm
Breite 200mm
Tiefe 440mm
Gewicht 15 kg pro Stück
Preis 3995 Euro pro Paar

Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn
Telefon +43 3124 24954
E-Mail ayon@ayonaudio.com
Web www.ayonaudio.com
Vertrieb
AUDIUM / VISONIK
Anschrift Inh. Frank Urban
Catostr. 7B
12109 Berlin
Telefon +49 30 6134740
Fax +49 30 7037939
E-Mail kontakt@audium.de
Web www.audium.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/17-01-23_ayon

Ed Doggen, der Inhaber des Harmonix-Vertriebes für Deutschland und Benelux, nennt die TU-800M im Pressetext „die beste Plattenmatte der Welt“, obwohl ihre Konstruktion den vollflächigen Kontakt zur LP unmöglich macht: eine skeptische Annäherung – in deren Verlauf ich dann noch die passende LP-Klemme bestellte.

Ich gebe es gerne zu: Ich habe es nicht so mit vollmundigen Superlativen, und eine Plattenmatte, die wie die TU-800M mit ihren Streifen und Punkten aus Metall nur zu einem recht kleinen Teil der Schallplattenoberfläche Kontakt hat, ist nach meiner Vorstellung ein gutes Stück vom theoretischen Ideal entfernt. Die Vorteile eines schweren Tellers wie beim LaGrange müssten doch besser zur Geltung kommen, wenn die Platte möglichst fest und großflächig an die rotierende Masse angekoppelt wird. Außerdem hat sich in meinen Augen das Andrucksystem des Brinkmann gerade bei schüsselartig verformten LPs bewährt: Sie werden von einem kleinen Kegel um die Mittelachse leicht angehoben und können dann mit der in der Achse verschraubten Klemme durch Druck kurz vor dem Rand des Plattenlabels möglichst plan an den Teller gedrückt werden. Allerdings will ich nicht verschweigen, dass diese Lösung zusätzliche Materialspannungen innerhalb der Platte verursacht, die ihrem Resonanzverhalten nicht unbedingt zuträglich sind.

Die LP-Matte besteht aus imprägniertem Papier mit Punkten und Steifen aus poliertem Edelstahl, was aber keine Rückschlüsse auf ihre Wirkung erlaubt
Die LP-Matte besteht aus imprägniertem Papier mit Punkten und Steifen aus poliertem Edelstahl, was aber keine Rückschlüsse auf ihre Wirkung erlaubt

Da schon mein Audiolabor konstant wie der Brinkmann LaGrange eine Glasscheibe zur Ankopplung besaß, mache ich mir über diese Art Kontaktfläche schon lange keine Gedanken mehr – außer wenn der Kollege Helmut Baumgartner mal wieder erklärt, warum Glas unter dem Vinyl ganz gewiss nicht das Mittel der Wahl zur möglichst effektiven Schwingungsableitung ist. Leider muss ich zugeben, dass er sich im Plattenspielerbau deutlich besser auskennt als ich. Schließlich war er es, der Mitte der 90-er Jahre den heute legendären Apolyt konstruierte. Immerhin kann Helmut Baumgartner aber auch über meine Kette LPs genießen – Glasscheibe hin oder her. Doch zurück zur Harmonix-Matte: Ich hatte eigentlich geplant, sie nach dem Termin im Fotostudio einem Kollegen zu schicken, bei dem Plattenspieler und Plattenklemme anders als beim LaGrange keine vom Entwickler füreinander gedachte Kombination bilden. Als ich dann aber bei der Beschäftigung mit AudioMacinas V8 merkte, wie bequem und exakt die Höheneinstellung beim AMG 12JT Turbo funktioniert, ließ ich meiner Neugierde freien Lauf und probierte die TU-800 mal aus. Denn der erwähnten guten Portion Skepsis gegenüber der LP-Matte stehen die positiven Erfahrungen gegenüber, die ich in letzter Zeit mit Produkten von Harmonix gemacht hatte. Da wären einmal die Hiriji-Netzkabel, die von der Harmonix-Mutterfirma Combak Corporation entwickelt und gefertigt werden, und zum anderen die Harmonix Geräte- und Lautsprecherfüße sowie die Room Tuning Disks, die einen nicht unbeträchtlichen Anteil zum Wohlklang in meinem Hörraum beigetragen haben. Da die Physis der recht unscheinbaren Room Tuning Disks und die Ultimate Tuning Tips in keinem überzeugenden Verhältnis zu ihren Preisen steht, klanglich dafür aber um so mehr beeindrucken, beruht meine Skepsis gegenüber der TU-800 keinesfalls auf der augenfälligen Diskrepanz zwischen Materialeinsatz und Preis. Das, was die Wirkung der Harmonix-Produkte ausmacht – und was Ed Doggen „Stimmgabel Technologie“ nennt –, wird auch bei der LP-Matte nicht sichtbar: Die besteht aus einer 0,5-Millimeter-dicken schwarzen, Harz-imprägnierten Papierscheibe mit sechs Streifen und 18 Punkten aus hochglanz-polierten Edelstahl, ebenfalls in einer Dicke von 0,5-Millimetern. Wie man mit diesen Elemente Schwingungen „harmonisiert“, bleibt das Geheimnis von Combak. Aber auch schon für die Room Tuning Disks und die Ultimate Tuning Tips galt ja: Hearing is believing.

Nur die Metallteile haben Kontakt zur Schallplatte, das schwarze Papier liegt auf dem Plattenteller auf
Nur die Metallteile haben Kontakt zur Schallplatte, das schwarze Papier liegt auf dem Plattenteller auf


Also habe ich wie üblich eine kurze Musiksequenz dreimal nacheinander gehört, dann den Kegel um die Tellerachse des LaGrange entfernt, die TU-800M und eine LP aufgelegt und anschließend die Höhe des Tonarms exakt nachjustiert. Zum Schluss habe ich dann die Plattenklemme des LaGrange vorsichtig mit der Tellerachse verschraubt, so dass die LP ganz leicht fixiert wird, ohne dass wirklich Druck ausgeübt wird. Auch wenn letzteres eher Gefühlssache und ganz sicher nicht hundertprozentig reproduzierbar ist, reicht es zumindest für einen ersten Eindruck – und der ist überraschend positiv: Obwohl die Kopplung an die Masse des Teller nun deutlich schwächer ist, lässt die Wiedergabe nichts an Dynamik vermissen. Im Gegenteil: Es wirkt, als gingen die Musiker nun noch eine Spur motivierter zur Sache. Das Klangbild erscheint frischer, der Aufnahmeraum größer. Natürlich sind die Verbesserungen nicht riesig, für mich aber um so überzeugender, weil die Matte ja kein Bestandteil der vom Entwickler des LaGrange intendierten Gesamtlösung zur Ankopplung der Platte darstellt. Der Preis der Matte geht in einem Umfeld dieser Qualität für das beschriebene Maß an klanglichen Verbesserungen völlig in Ordnung.

Die aufwändig gestaltete Holzbox für die Teller-Matte kann dank der mitgelieferten Aufhänger auch als Wandschmuck dienen
Die aufwändig gestaltete Holzbox für die Teller-Matte kann dank der mitgelieferten Aufhänger auch als Wandschmuck dienen

Trotz der klanglichen Vorteile, die die Verwendung der TU-800M mit sich bringt, kann ich mir momentan nicht vorstellen, sie dauerhaft einzusetzen. Dafür gestaltet sich nun das Anbringen der Plattenklemme des LaGrange viel zu langwierig: Man weiß nie genau, ob sie noch zu wenig oder schon ein Stückchen zu weit in die Tellerachse geschraubt ist, um die Platte zu fixieren, ohne allzu viel Druck auszuüben. Also probiert man hin und her und ist doch nie sicher, ob man nun das Optimum erreicht hat. Da Harmonix eine Plattenklemme im Angebot hat, die allein durch ihr Gewicht – 360 Gramm – wirkt, probiere ich mal mein altes Franke-Gewicht aus, das ich in den frühen 80-ern auf meinem Audiolabor konstant benutzt habe, bevor das fest genannte Andrucksystem für den konstant auf den Markt kam. Das Drehteil von Franke RTS bringt übrigens etwas über 870 Gramm auf die Waage und damit drückt es die LP kräftig genug auf die Harmonix-Matte: Die Wiedergabe gerät noch eine Spur spritziger, lebendiger und weiträumiger als mit der TU-800M in Kombination mit der Klemme des LaGrange – und das alles ohne den geringsten Anflug von Nervosität oder Lästigkeit. Die Harmonix-Matte kann also in Verbindung mit dem Plattengewicht für noch mehr Wohlklang sorgen, als beim Experiment mit dem Klemme des LaGrange gedacht. Wenn das kein Grund ist, auch einmal die Plattenklemme von Harmonix auszuprobieren!

Die Plattenklemme besteht aus Holz und Metall und wiegt 360 Gramm
Die Plattenklemme besteht aus Holz und Metall und wiegt 360 Gramm

Bis die TU-812MX „Million“ Maestro zum stolzen Preis von 2800 Euro in Gröbenzell eintrifft, habe ich mein Laufwerk wieder mit dem ihm eigenen Andrucksystem verwendet. Daher höre ich das Reissue von Albeniz' Suite Espanola erst noch einmal ohne jegliches Harmonix-Tuning und dann mit der TU-800M plus Franke-Gewicht: Auch hier überzeugt die Harmonix-Matte. Dank ihrer wirkt der Aufnahmeraum nun noch ein kleines Stückchen größer, die Instrumentengruppen werden besser fokussiert, und der Dirigent scheint das Tempo minimal angezogen zu haben. Die Musik kommt einfach emotionsgeladener rüber: Echt Klasse! Mit der Harmonix-Klemme geht es dann noch ein Stückchen weiter in dieselbe Richtung: eine noch einen Hauch ausladenderer Bühne, noch ein Hauch mehr Spielfreude und eine noch minimal präzisere Durchzeichnung. Diesen klanglichen Vorzügen steht allerdings der beträchtliche Preis der TU-812MX „Million“ Maestro entgegen. Aber während ich noch darüber grüble, dass ab einem gewissen recht hohen Niveau selbst für marginale Verbesserung ein hoher (Material-)Einsatz nötig ist, wechsele ich noch einmal zurück zum Franke-Gewicht – und beende meine Grübeleien abrupt. Wie so oft hat sich der Wechsel zum Besseren als wenig dramatisch erwiesen, der zurück zum Zweitbesten sorgt dann aber für Eindeutigkeit: Wer nicht bereit ist, gegebenenfalls in die TU-812MX „Million“ Maestro zu investieren, sollte sie lieber nicht ausprobieren. Denn wenn man ihre klanglichen Vorzüge gehört hat, fällt der Verzicht auf die Harmonix-Klemme enorm schwer.


Holz stellt den Kontakt zu Schallplatte her. Die TU-812MX „Million“ Maestro wird in dieser reich verzierten Holzschatulle geliefert
Holz stellt den Kontakt zu Schallplatte her. Die TU-812MX „Million“ Maestro wird in dieser reich verzierten Holzschatulle geliefert

Ich habe die oben beschriebenen Versuche natürlich auch noch mit anderen Scheiben gemacht – am Resultat hat sich nichts geändert. Die TU-812MX „Million“ Maestro ohne die Matte zu verwenden, scheint übrigens nicht der Weg der Wahl zu sein: Vor allem zusammen sorgen sie für klangliche Höhenflüge.

STATEMENT

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Falls der Preis Ihres Tonabnehmers unter dem für die Harmonix-Matte oder dem für das harmonische Duo liegt, sollten Sie keinen weiteren Gedanken an einen oder beide dieser Klangveredler verschwenden. Wenn Sie aber glücklicher Besitzer einer extrem hochwertigen analogen Quelle sind, können erst die TU-800M und dann die TU-812MX „Million“ Maestro die letzten Schritte zum audiophilen Olymp sein. Die beiden lassen auch Skeptiker schwärmen!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo mit AudioMachina V8
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Harmonix „Tribute“ TU-800M LP-Matte
Dicke 1mm
Gewicht 47g
Preis 1150 Euro
Herstellerangaben
Harmonix TU-812MX „Million“ Maestro LP-Klemme
Gewicht 360g
Durchmesser 85mm
Höhe 43mm
Farbe Chrom Hochglanz Base mit Holz-Griff
Konstruktion speziell selektiert Metall/Holz; Resonanz-Wandler
Preis 2800 Euro

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/17-01-20_harmonix
Montag, 16 Januar 2017 03:50

AURALiC POLARIS

Wer es kompakt liebt und hohen Anspruch an Vielseitigkeit und Qualität stellt, für den kann der brandneue AURALiC POLARIS Streaming-Vollverstärker genau das Richtige sein. Er bietet seinem Benutzer eine Vielzahl digitaler Optionen. Dabei vernachlässigt er keineswegs das Analoge und besitzt sogar eine MM-Phono-Stufe.

Wir durften von der chinesischen Marke AURALiC in den vergangenen Jahren manche positive Überraschung erleben. In der analogen Signal-Aufbereitung und auch bei digitalen Komponenten wie dem Aries, zeichnen sich AURALiC Geräte durch hohe Musikalität, aber auch durch besondere technische Leistungsfähigkeit und erstklassige Verarbeitung aus. Der POLARIS wurde im Oktober angekündigt. Bei einem der weltweit ersten Exemplare kann ich nun seine versprochenen Fähigkeiten in Ohrenschein nehmen. Aber auch das Auge kommt bei AURALiC nie zu kurz – selbst das auffällige Gehäuse des Aries hat seine Liebhaber. Das Design des POLARIS gehört zur klassischen Auralic-Optik. Äußerlich, aber auch beim späteren Blick ins Innere, ist die hervorragende Fertigungsqualität zu sehen. Ebenso dezent wie informativ ist das OLED Display, das in satten, aber unaufdringlichen, gelben Lettern kundtut, was den Benutzer interessiert, wenn er es denn sehen will. Denn wie bei AURALiC gewohnt, lässt sich das Display auch automatisch ausblenden.

Das OLED Display ist auch auf Distanz erkennbar und in drei Helligkeitsstufen einstellbar. Dies ist die obere Ebene des übersichtlichen Menüs
Das OLED Display ist auch auf Distanz erkennbar und in drei Helligkeitsstufen einstellbar. Dies ist die obere Ebene des übersichtlichen Menüs

Dies ist einer der Menü-Punkte, die im überschaubaren Aufbau logisch und bequem zu handhaben sind. Überhaupt ist die Inbetriebnahme des POLARIS kein Problem, wenn auch anders, als von üblichen Audio-Komponenten gewohnt. Dies betrifft seine Fähigkeit als Streamer, weshalb er also ins heimische Netzwerk per Lan oder WLan eingebunden werden muss, um Musikbibliotheken aufzurufen, die im Netzwerk zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch der Zugang zum Internet-Radio oder Streaming-Portalen wie Tidal oder Qobuz. Auch direkt am Gerät angeschlossene Datei-Lieferanten wie USB-Sticks oder Festplatten benötigen die bekannte Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS. Diese läuft bis dato nur auf Apple iOS. Mit Windows oder Android ist der AURALiC aktuell nicht steuerbar, man arbeitet aber daran. Lightning DS existiert seit Jahren und ist inzwischen auf einem exzellent handhabbaren Bedienungs-Niveau gelangt. Lightning Streaming bietet neben Gapless-Wiedergabe und Memory-Cache auch eine Multi-Room-Funktion. Die Software wird von Auralics eigenem Team kontinuierlich weiterentwickelt und automatisch beim Benutzer per Upgrade aktualisiert. Sie ist kompatibel mit anderen OpenHome- oder UPnP-Kontrollapplikationen. Auch mit der vom Kollegen Roland Dietl seinerzeit ausführlich beschriebenen und gelobten Roon-Software soll der POLARIS als RoonReady-Endpoint arbeiten können und so eine überlegene Bedien-Oberfläche bieten. Der Zugang per Bluetooth, AirPlay oder Songcast erlaubt das Streamen von weiteren Providern mittels Smartphone oder Computer.

Die Handhabung mittels der zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung ist eine Ergänzung zur Bedienung durch die Lightnig DS-App. Hier sind zusätzliche Funktionen wie die Eingangs-Wahl gegeben
Die Handhabung mittels der zum Lieferumfang gehörenden Fernbedienung ist eine Ergänzung zur Bedienung durch die Lightnig DS-App. Hier sind zusätzliche Funktionen wie die Eingangs-Wahl gegeben


Herzstück des POLARIS ist die AURALiC eigene Tesla-Hardware-Plattform. Diese beinhaltet einen Cortex-A9 Vier-Kern-Prozessor mit Ein-Gigahertz-Takt, weiterhin ein Gigabyte DDR Memory und vier Gigabyte System-Speicher. Sie ermöglicht eine Rechenleistung von 25.000 MIPS, so dass auf dieser Basis Kapazitäten für künftige Weiterentwicklungen vorhanden sind, die dann per Update zur Verfügung stehen werden. Eine denkbare Option wäre eine digitale Anpassung an die Hörraum-Akustik. Insgesamt besitzt der POLARIS 17 Eingänge, womit nicht nur die Hardware gezählt ist, sondern auch die Vernetzungs-Schnittstellen. Der mit einem hochwertigen Sabre-Chip ausgestattete DAC mit variablen Filtern und der aus anderen Auralics bekannten Femto-Master-Clock verarbeitet vierfaches DSD und PCM bis hinauf zu 32 Bit und 384 Kilohertz. Neben USB kann er per koaxialem S/PDIF, AES/EBU oder Toslink von außen angesprochen werden.

Das digitale Endstufen-Modul bildet im Gehäuse eine separat gekapselte Einheit. Es leistet mit zweimal 120 Watt an acht Ohm oder wie an meinen Bändchen-Lautsprechern zweimal 180 Watt an vier Ohm. Dabei glänzt er mit sehr niedrigen Verzerrungswerten. Und so sauber und kraftvoll klingt er dann auch. Die Leistungsgrenze ist unter meinen Gegebenheiten im 20-Quadratmeter-Hörraum nur mal zur Probe erreicht worden. Erst bei sehr hohen Pegeln wird der POLARIS dynamisch enger. Damit wären wir schon beim erwähnenswerten Hybrid-Lautstärke-Regler, einer geschickten Kombination von digitaler und analoger Justierung. Diese innovative Technologie dämpft analog den Pegel in Schritten von zwölf Dezibel. In diesem 12-Dezibel-Rahmen wird digital fein justiert. Der Digital-Wandler muss also nur einen sehr kleinen Bereich regeln und behält seine bestmögliche Auflösung bei. So verbessert sich besonders bei leisen Pegeln durch ein Minimieren der Verzerrungen der Klang vornehmlich in Sachen Dynamik. Nebenbei: Die Lautstärke nach dem Umschalten eines Eingangs kann, muss aber nicht, für jeden Eingang separat programmiert werden.

Voller Möglichkeiten, aber dennoch übersichtlich, erklären sich die Anschlüsse eigentlich selber
Voller Möglichkeiten, aber dennoch übersichtlich, erklären sich die Anschlüsse eigentlich selber

Es ist geradezu ein Vergnügen, den AURALiC POLARIS mittels Lightning DS zu installieren. Folgt man nach Download der Software aus dem App-Store deren Installations-Schritten auch in deutscher Sprache, gilt es, sich als Besitzer zu registrieren und den Installationsverlauf durch wiederholtes Betätigen der „Weiter“-Taste zum Ziel zu führen. Ist man Abonnent eines Streaming-Portals, wie ich bei Qobuz, muss man sich dafür verständlicherweise ebenfalls legitimieren. Jetzt ist man schon mitten drin und kann den POLARIS komfortabel steuern. Bei künftigen Hörsitzungen startet man einfach den POLARIS aus dem Standby per Fernbedienung oder am Multifunktions-Bedienknopf am Gerät und fährt parallel die Lightning DS Software hoch. Das dauert gut eine Minute und es funktioniert genau so, wenn der POLARIS per hartem Netzschalter auf der Rückseite gänzlich vom Strom genommen war.


Der USB-DAC-Ausgang, rechts neben dem USB 2.0 Highspeed-Eingang, ermöglicht den Anschluss eines externen DA-Wandlers, der USB-HDD-Eingang die Anbindung einer Festplatte oder eines Sticks
Der USB-DAC-Ausgang, rechts neben dem USB 2.0 Highspeed-Eingang, ermöglicht den Anschluss eines externen DA-Wandlers, der USB-HDD-Eingang die Anbindung einer Festplatte oder eines Sticks

Nachdem ich einen kurzen Funktions-Test mit meinem CD-Player über den Line1-Eingang und alternativ über den S/PDIF-Koax-Eingang gemacht hatte, widmete ich mich meiner Favoriten-Liste des Qobuz-Portals. Wenn die OLED-Anzeige des POLARIS eingeschaltet bleibt, zeigt sie die Lautstärke in sehr großen Zahlen an. Kleiner, aber sehr gut lesbar, ist die Information über die Titel-Nummer des Albums und dessen Gesamt-Titel-Zahl. Das Aufbereiten der Gesamtzahl der Titel dauert eine kleine Weile, da sie erst in den Cache eingelesen werden. Nach Beginn des Musikstücks wechselt diese Anzeige auf die der abgelaufenen Zeit.

Im Zusammenspiel mit den Analysis-Audio-Vollbereichs-Bändchen wirkt die Tonalität des POLARIS ausgesprochen realistisch. Im Grundtonbereich trägt er weder zu dick auf oder gebärdet sich zu schlank. Anna Netrebkos glanzvolle Interpretation der Arien Ihres Albums Verismo begeistert, auch weil die orchestrale Umrahmung so stimmig und transparent geschieht. Der Hochtonbereich gestaltet sich gleichzeitig luftig, frei sowie angenehm abgerundet. In Sachen Räumlichkeit staffelt der POLARIS mit Qobuz als Tonquelle nicht so sehr in die Tiefe, baut aber das sauber durchgezeichnete Klanggeschehen wunderschön plakativ mit Körper bei Stimme wie Instrumenten vor dem Hörer auf. Dabei löst sich die Musik perfekt vom Dipol-Flächenstrahler. Ähnlich, aber noch wahrnehmbar offener und befreiter klingt es, wenn der Melco Netzwerkplayer über Lightning DS aufgerufen wird. Auch den erkennt und integriert die Lightning-Software problemlos. Der Melco ist in erster Linie Musik-Lieferant für die große Anlage, wo er per USB über einen Mutec-USB-Reclocker an meinen Digital-Analog-Wandler angeschlossen ist. Seine Lan-Verbindung zum Router macht ihn zusätzlich zur Tonquelle für den Polaris, in meinem Falle vom Router per Wlan. Stattdessen wäre auch über die Ethernet-Lan-Verbindung der Anschluss des POLARIS ans Netzwerk möglich. Bei Betrieb des POLARIS per WLan, auch für die Lightning Software, sind die zwei Antennen unabdingbar, die rückseitig am Gerät angeschraubt werden. Sie müssen nicht in jedem Falle nach oben ausgerichtet sein. In meiner Umgebung war eine waagrechte, beinahe unsichtbare Ausrichtung nach hinten ebenso effektiv. AURALiC bevorzugt die WLan Netz-Anbindung gegenüber der Verkabelung, um auf diese Weise eine direkte Verbindung mit dem Router und von ihm hervorgerufenen Rauschen zu vermeiden. Man kann aber dem POLARIS seine Musik-Dateien noch anders anliefern. Denn er stellt, wie schon der Auralic-Streaming-DAC-Altair, einen aufwändig mechanisch gekapselten Einbauplatz für eine 2,5-Zoll-Festplatte beliebiger Größe im Geräte-Inneren zur Verfügung. Auf diese Weise wird der POLARIS zum Music-Server. Wer mag, kann beim Kauf eine ein-Terrabyte-Platte gleich mitbestellen.

Der Blick ins Innere: Ordentlicher geht’s kaum. Unter der schwarzen Metallplatte zwischen Endstufe und dem Ringkern-Trafo liegt der Einbauplatz für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte mit beliebiger Kapazität
Der Blick ins Innere: Ordentlicher geht’s kaum. Unter der schwarzen Metallplatte zwischen Endstufe und dem Ringkern-Trafo liegt der Einbauplatz für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte mit beliebiger Kapazität


Die Vielseitigkeit des POLARIS zeigt sich auch an anderer Stelle: Die RCA-Eingänge lassen sich jeweils auf zweifache Art nutzen. So ist der Line1 wahlweise über das Menü als Hochpegel-Eingang oder als Phono-MM-Eingang nutzbar. Das zweite RCA-Paar – Line 2 – ist per Menü entweder ebenfalls als Hochpegel-Eingang oder aber als regelbarer Cinch-Vorstufen-Ausgang nutzbar, so dass eine Endstufe oder ein aktiver Subwoofer angeschlossen werden können. Sogar den persönlichen Vorlieben in puncto Klangcharakteristik wird Rechnung getragen. Das Menü bietet die Auswahl zwischen vier Filterarten, mit den Namen: Precise, Dynamic, Balance und Smooth. Auch wenn die Klangbeeinflussung nicht gewaltig ist, so ist sie doch deutlich genug, um eine der vier zu bevorzugen – vielleicht Musik-Genre abhängig. In meiner Audio-Kette empfand ich Dynamic als besonders stimmig, weil mir hier der Präsenzbereich am ansprechendsten erschien. Auch während des Spielbetriebs ist das Variieren der Filter und anderer Optionen wie der Phasenlage über die zum Lieferumfang gehörende Fernbedienung oder über die Lightning App mühelos möglich. Der POLARIS blendet dann immer kurz die Musik aus und wieder ein. Die Handhabungen ist wirklich sehr komfortabel und erfordert keinen großen Zeitaufwand, so dass direkte Vergleiche zwischen den Filtern oder der Phasen-Lage leicht möglich sind.

Rechts neben dem Multifunktions-Knopf befindet sich ein zweiter Anschluss für einen USB-Speicher wie Stick oder Festplatte
Rechts neben dem Multifunktions-Knopf befindet sich ein zweiter Anschluss für einen USB-Speicher wie Stick oder Festplatte

Der POLARIS ist derart vielseitig, dass mir der Umgang mit ihm schon wegen seiner Ausstattung sehr viel Spaß macht. Dabei habe ich nie das Gefühl, unnötige Features zu bedienen. Alle sind sinnvoll. Doch das Entscheidende ist sein Klang. Nach langem Hören kann ich sagen: Mit diesem kleinen audiophilen Meisterwerk wächst zunehmend das Hörvergnügen. Denn seine großflächige und großartige Darstellung ist einerseits schön durchgezeichnet, andererseits geprägt von einer stimmigen musikalischen Homogenität, die nichts überdifferenziert oder auch nur ansatzweise lästig geraten lässt. Bemerkenswert empfinde ich die saubere Hochtonauflösung, die aufs angenehmste nach oben abrundet. Dynamik, Druck, Attacke – alles da, wenn Lautsprecher und Raumakustik ebenbürtig sind. Ich habe mich durch alle Genres gehört, zu verschiedenen Tageszeiten, mit unterschiedlicher Stimmungslage. Der POLARIS spricht emotional immer an. Er schafft diese erstrebenswerte Synthese von Entspannung und Faszination. So öffnet er das Tor zur Musik auf eine begeisternder eine Art, die nichts vermissen lässt. Gleichzeitig vermittelt er eine Aura, die den Hörer zum Loslassen und den Geist zum Hineintauchen animiert.

STATEMENT

Der POLARIS definiert exemplarisch den Anspruch der Marke Auralic: Modernste Technologie, hervorragende Verarbeitung, extreme Vielseitigkeit, ein vernünftiger Preis und großartiger Klang in einem Gerät. Der POLARIS ist ein toller Allrounder. Er weckt auch angesichts des Preises Begehrlichkeiten, da er musikalisch packend und ehrlich klingt.
Gehört mit
Netzwerkplayer Melco HA-N1AH40
CD-Player Primare DVD 30
Lautsprecher Analysis Audio Epsilon
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Inakustik 1202 LS mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest Netzkabel
Möbel Text
Herstellerangaben
AURALiC Polaris
Ausgangsleistung 120W/180W (8ohm/4ohm)
Frequenzgang 20 - 20KHz, +/- 0.5dB
Harmonische Verzerrungen <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
Intermodulation <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
Streaming Zugänge Network shared folder, USB Drive, Internal Music Storage, uPnP/DLNA Media Server, TIDAL and Qobuz, Internet Radio, AirPlay, Bluetooth, Songcast, RoonReady
Digitale Eingänge AES/EBU, SPDIF-Coaxial, Toslink, USB an Computer, 2 x USB Host für Speichermedium und DAC, RJ45 Gigabit Ethernet, 802.11b/g/n/ac Tri-Band WiFi
Analoge Eingänge MM Phono mit 36 dB Verstärkung, maximal 65 mV, Line, 2 Vrms Empfindlickeit
Analoge Ausgänge 1 Paar Lautsprecher, RCA (6 Vrms)
Unterstützte Datei-Formate AAC, AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV, WMA
Digital-Formate PCM von 44,1 KHz bis 384 KHz mit bis zu 32 Bit, DSD 64, 128, 256
Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS for iOS, Open Home compatible control software, uPnP compatible control software, Roon
Leistungsaufnahme Standby: <10W
im Betrieb: 450W maximal
Abmessungen (B/T/H) 33/26/6,5cm
Gewicht 4,5 kg
Gehäuse-Ausführung matt schwarz oder matt silber
Preis voraussichtlich 4000 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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Freitag, 12 Januar 2007 01:23

Audio-Technica

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Mittwoch, 10 Januar 2007 03:01

Chord Electronics

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Dienstag, 10 Januar 2017 00:20

AudioMachina V8

Daran, dass unscheinbare Teilchen einen beachtlichen klanglichen Effekt haben können, sind wir dank Jitterbug, iDefender3.0 und auch dank Audio-Exklusivs Silenthead längst gewohnt. Meist korreliert der Preis der Helferlein mit ihrer Größe. Aber AudioMachina bewegte sich noch nie auf ausgetretenen Pfaden. Das ist beim V8 nicht anders.

Vor etwas mehr als anderthalb Jahren hatte ich das Vergnügen, erst die großartigen, teilaktiven AudioMachina Lautsprechersysteme Maestro GSE zu testen und etwas später während der hifideluxe ihren Entwickler, Dr. Karl Schuemann, kennenzulernen. Der Abschied von den fantastischen AudioMachina fiel mir übrigens nicht gerade leicht. Ende letzten Jahres weckte dann Karl Schuemann mit einem Päckchen erneut meine Neugier. Auf der darin befindlichen kleinen weißen Schachtel klebte eine Goldfolie mit der Aufschrift: AudioMachina V8 – Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber. In der Schachtel lag eine Tüte mit langen Schrauben, einigen Muttern und Unterlegscheiben zur Tonabnehmerbefestigung, ein Präzisions-Schraubendreher aus deutscher Fertigung und ein noch kleineres weißes Schächtelchen. In diesem finde ich dann, nein, kein weiteres kleineres weißes Schächtelchen, sondern ein knapp vier Millimeter dickes, fast 19 Millimeter breites und etwas mehr als 24 Millimeter langes, an fünf Seiten schwarzes Plättchen.

Der optisch unscheinbare, klanglich überzeugende Absorber
Der optisch unscheinbare, klanglich überzeugende Absorber

Laut beigepacktem Informationsblatt befinden sich darin acht Präzisionsbohrungen in exakt berechneter Länge. In jeder dieser Bohrungen ist an einem Ende ein flacher Stab aus reinem Titan von genau definierter Länge eingespannt. Die Bohrungen mit den Titanstäben wurden mit Silcon-Dämpfungsöl verfüllt und hermetisch verschlossen. Vibrationen, die den V8 erreichen, versetzten die Titanstäbe in Schwingungen, die dann im Silikonöl in Wärme gewandelt werden. Karl Schuemann, erklärt in seiner Produktinformation, dass sein Vibrationsdämpfer nach dem wenig bekannten, aber hocheffektiven Prinzip des „forced-vibration immersed-cantilever bending beams“ arbeite und Vibrationen von unter 100 Hertz bis über 20 Kilohertz absorbiere. Unterschiedlich lange, schwingende Stäbe zur Resonanzminderung setzte ja auch schon Finitite Elemente in den Topmodellen der Pagode-Racks und seinen Resonatoren ein.

Da die Rillenflanken einer Stereoschallplatte mit den Informationen für den rechten und linken Kanal und daher auch die Spulen des Tonabnehmers in einem Winkel von 90 Grad zueinander liegen sind, hat Karl Schuemann die zweimal vier schwingenden Titanstäbe pro Kanal ebenfalls in einem rechten Winkel abgeordnet. So könnten die parasitären, bei der Abtastung auftretenden Vibrationen exakt in der Ebene absorbiert werden, in der sie entständen. Die rechtwinklige Anordnung der zweimal vier Bohrungen mit den entsprechenden Titanstäben für die unterschiedlichen Frequenzen gab dem Absorber dann auch seinen Namen: V8.


Der V8 zwischen dem Headshell und der Montageplatte des Transrotor Tamino: bei der empfohlenen Ausrichtung ist die Kontaktfläche recht gering
Der V8 zwischen dem Headshell und der Montageplatte des Transrotor Tamino: bei der empfohlenen Ausrichtung ist die Kontaktfläche recht gering

Versuche, die bei der Abtastung der Rille entstehenden Vibrationen in Wärme umzuwandeln, gab es ja schon mehrere. Meist wurden dabei aber dämpfende Materialien zwischen Tonabnehmer und Tonarm eingesetzt, die durch ihre Struktur minimale Relativbewegungen zwischen den beiden zuließen und dadurch die exakte Führung des Tonabnehmers beeinträchtigten. Die einzige mir bekannte Ausnahme war bisher Audio Exklusivs Silenthead, der – wie der V8 – die rigide Verbindung zum Arm nicht unterbricht, und dennoch durch das in einige Bohrungen eingebrachte Material Vibrationen reduziert. Der hier beschriebene V8 ist übrigens, wie Karl Schuemann anmerkt, noch ein Vorserienmodell, was sich technisch zwar höchstens in minimalen Äußerlichkeiten niederschlägt, aber zur Folge hat, dass ich bisher keinen verbindlichen Preis nennen kann. In seiner Produktinformation merkt der Entwickler lediglich vage an, dass der V8 deutlich unter 1000 Dollar kosten wird. Sobald ich mehr weiß, werde ich die Angabe in den Herstellerangaben ergänzen.

Ich werde den V8 in AMGs Toptonarm, dem 12JT Turbo, ausprobieren, da dieser Dank seiner Rändelschrauben für alle wichtigen Einstellungen sehr leicht zu justieren ist. Zudem erlaubt es seine spezielle Headshell-Konstruktion, den Tonabnehmer aus- und mit dem V8 wieder einzubauen, ohne die Position des Abtasters zu verändern. Aber auch wenn der AMG nahezu ideale Voraussetzung für den schnellen Einbau des V8 bietet, kann er nicht verhindern, dass ich damit gegen einen der hehren Grundsätze bei Tests verstoße: Ich ändere mehr als einen Parameter. Die Verwendung des V8 integriert ja nicht nur einen Vibrationsdämpfer in den Tonarm, sondern erhöht auch die effektive Masse der Arm-System-Kombination und erniedrigt damit deren Resonanzfrequenz. Zudem muss das Gegengewicht beim Einbau des V8 weiter vom Drehpunkt entfernt werden, um das Gewicht des Vibrationsdämpfers zu kompensieren, und der Schaft des Arms etwa vier Millimeter weiter aus seiner Halterung gezogen werden. Alle diese Kleinigkeiten für sich genommen würden schon das Vibrationsverhalten des Arms minimal beeinträchtigen. Ob jede einzelne Veränderung für sich genommen hörbar wäre, lasse ich mal dahingestellt. Mir geht es nur darum, bewusst zu machen, dass die etwaigen klanglichen Veränderungen beim Einbau des V8 mehr als nur einen Grund haben.

Der „Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber“ samt Zubehör
Der „Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber“ samt Zubehör


Da ich nicht abschätzen kann, wie groß die Unterschiede sein können, die der V8 verursachen wird, mache ich es mir leicht und wähle Dick Schorys bestens vertrauten „Buck Dance“, von dem ich mir die ersten anderthalb Minuten vor dem Umbau dreimal anhöre, um mir den Klang einzuprägen. Nach nicht ganz neun Minuten für den Umbau und die Justage der Höhe und der Auflagekraft, steht dann aber schon nach den ersten Takten fest, dass eine so akribische Vorbereitung gar nicht nötig gewesen wäre: Dank des V8 zwischen dem AMG und dem fantastischen Transrotor Tamino entlockt dieses der Rille noch mehr feinste Rauminformationen, definiert die Positionen der Instrumente exakter und lässt so ein schärferes Bild vor dem Hörer entstehen. Ich lasse die Scheibe nach dem Teststück einfach weiterlaufen und entdecke in den übrigen, ebenfalls recht vertrauten Titeln doch wirklich noch das ein oder andere bisher nicht gehörte Detail: Hier ist noch kurz vor Schluss leise eine Stimme zu vernehmen, dort hört man vor dem Beginn einer Trennrille noch recht deutlich, dass der Fremdspannungsabstand des Aufnahmeequipments vor über 60 Jahren bei weiten nicht so gut war wie heute. Das zeigt, dass die Auflösung der Arm-System-Kombination durch den V8 gesteigert wird, ist aber keine Information, die ich bis dato vermisst habe. Dennoch: In meiner Kette hat AudioMachinas Vibrationsabsorber eine klar nachvollziehbare Wirkung – und die ist positiv!

Bei der Beschäftigung mit relativ unscheinbaren Testobjekten macht es wenig Sinn, diese im Fotostudio abzulichten. Deshalb haben Hifistatement-Fotograf Helmut Baumgartner und ich beschlossen, dass ich meine Experimente auch optisch dokumentiere und er meine Schnappschüsse dann in brauchbare Bilder umzuwandeln versucht. Beim Betrachten der ersten Fotos fällt mir dann auf, dass die Montageplatte des Tamino und der V8 sich nicht sehr großflächig berühren, wenn ich letzteren so montiere wie in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen: mit dem Firmenlogo nach oben und mit dessen Spitze nach vorne. Wenn diese nun nach hinten zeigt, dürfte zumindest beim Tamino die Kontaktfläche zum V8 größer er sein. Um die Wirkung der v-förmigen Anordnung der Bohrungen nicht zu konterkarieren, sollte die Seite mit dem Firmenlogo aber in jedem Fall weiterhin nach oben zeigen.

Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht
Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht

Bevor ich mit der Ausrichtung des V8 experimentiere, vergewissere ich mich seiner Wirkung noch einmal, indem ich ihn ganz entferne: Keith Jarretts Trioversion von „God Bless The Child“ klingt ohne V8 minimal weniger luftig und die Instrumente sind nicht ganz so scharf fokussiert. Mit dem V8 durfte man sich beim sonst oft nervigen High-Hat über eine bessere Feinzeichnung freuen, die völlig frei von jeglichem Zischeln war. Das ist nun leider wieder anders. Ohne den Absorber wirkt das Klangbild eine Spur flirrender und funkelnder, aber wie durch eine etwas schmutzigere Scheibe betrachtet und räumlich einen Hauch eingeengt. Nach längerer Zeit lege ich mal wieder Codona 2 auf, das klangfarbenstrotzende Album von Collin Walcott, Don Cherry und Nana Vasconcelos, und wie immer freue ich mich auf „Malinye“: Der Einbau des V8 in der vorgeschlagenen Lage sorgt für einen klar größeren Raum. Die Schwebungen bei der Melodica sind deutlicher wahrzunehmen, und bei den Becken wird der Anschlag präziser dargestellt. Aus das Ausklingen gelingt definierter. Die tiefen Trommeln wirken eine Spur dräuender. Die Wiedergabe ist besser durchgezeichnet und trotz der Detailfülle einfach packender. Auch wenn ich mit dem Gehörten hochzufrieden bin, drehe den V8 nun so, dass die Spitze des Logos zum Tonarmdrehpunkt weist. Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche zwischen dem Dämpfer und der schwarzen Montageplatte des Tamino. Nach der erneuten Justage des Auflagewichts scheint der Raum noch ein wenig intensiver zu atmen und das Klangbild gewinnt einen Hauch Präzision und Plastizität. Allerdings ragt der V8 nun ein gutes Stück unter dem Headshell hervor. Falls das konstruktionsbedingt möglich ist, wünschte ich mir eine Variante des V8 mit etwa mittig angeordneten Löchern zu Montage.


Dank der präzisen Höheneinstellung und der integrierten Wasserwaage ging der Einbau des V8 in den AMG 12JT Turbo leicht von der Hand
Dank der präzisen Höheneinstellung und der integrierten Wasserwaage ging der Einbau des V8 in den AMG 12JT Turbo leicht von der Hand

STATEMENT

Wenn Ihre Arm-System-Kombination schon auf hohem Niveau musiziert, sollten Sie unbedingt AudioMachinas V8 ausprobieren. In meiner Kombination sorgt er für eine bessere Durchhörbarkeit, mehr Details, eine weiträumigere Bühne oder ganz einfach: für noch mehr analogen Musikgenuss!

PS: Die vertikale Resonanzfrequenz von AMG, Tamino und V8 liegt zwischen zehn und zwölf Hertz.

Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, LumenWhite DiamondLight
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
AudioMachina V8 Broad-Spectrum Cartridge / Tonearm Vibration Absorber
Abstand der Montagelöcher 12,7mm
Durchmesser der Montagelöcher 2,6mm
Abmessungen (H/B/L) 3,5/18,8/24,4mm
Abstände 16,8mm (Montagelöcher bis hintere Kante), 7,6mm (Montagelöcher bis vordere Kante)
Gewicht 3,7g
Bereich der effektiven Vibrationsabsorbtion <100Hz bis >20kHz
Materialien massives, gefrästes Aluminium, reines Titan, Silikon-Öl
Besonderheiten 100% nicht magnetisch, 100% Made in USA
Preis stand bei Ende des Test noch nicht fest

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44759 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de

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