Der Vollverstärker Rotel A8 ist ein Gamechanger. Als neuer Einstieg in die preisgekrönte 14er-Serie bietet er ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis mit der gewohnt hohen Qualität von Rotel in Klang und Technik – zu einem Preis, der zuvor unmöglich schien.
Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung hochwertiger Audiokomponenten muss Rotel keine Kompromisse bei der Qualität eingehen. So basiert der als Class-AB-Verstärker konzipierte Rotel A8 auf einem im eigenen Haus gefertigten Hochstrom-Ringkerntransformator und liefert pro Kanal 40 Watt an 4-Ohm- Lautsprecher. Das Ergebnis ist eine Musikwiedergabe mit tiefen, kontrollierten Bässen, einem kultivierten Mitteltonbereich und geschmeidigen Höhen. Die Souveränität der Wiedergabe und die detailreiche und weiträumige Klangbühne täuschen über die Abmessungen des nur 60 Millimeter flachen, handwerklich exzellent verarbeiteten Chassis hinweg.
Drei Cinch-Eingänge und eine Moving-Magnet Phono-Stufe gewährleisten die Kompatibilität mit allen analogen Quellen, einschließlich klassischer Schallplattenspieler. Die Bass-, Höhen- und Balance-Regler auf der Vorderseite ermöglichen eine individuelle Klangabstimmung und machen es leicht, das Hörerlebnis ganz nach Geschmack zu gestalten. Mit der mitgelieferten IR-Fernbedienung kann man das Gerät bequem ein- und ausschalten, die Lautstärke regeln und die Quelle auswählen.
An der Vorderseite befindet sich eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers. Die robusten Lautsprecheranschlüsse auf der Rückseite akzeptieren Bananenstecker oder Kabelschuhe von einem Paar Lautsprecher. „Rotel investiert kontinuierlich in Produktinnovationen, und der A8 war eine Herausforderung, die von den Ingenieurteams gerne angenommen wurde“, sagt Daren Orth, Chief Technology Officer von Rotel. „Die Möglichkeit, einen leistungsstarken Vollverstärker zu entwickeln, der kompromisslos auf den Einstiegspreis ausgerichtet ist, ist ein Beweis für das Engagement, die Leidenschaft und den Einsatz, den Rotel für alle Musikliebhaber auf der ganzen Welt aufbringt.“
Der Rotel A8 ist in stilvollem Schwarz und elegantem Silber erhältlich. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt nur 400 Euro. Der neue Rotel A8 ist ab August bei autorisierten Rotel-Händlern erhältlich.
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Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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| Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
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Stark und so klein wie möglich lautet meine Übersetzung von Minissimo Forte, dem Namen des Lautsprecher von Crystal Cable aus den Niederlanden. Man sieht ihnen schon an, dass sie etwas Besonderes sind. Zudem ist der technische Aufbau einzigartig und soll ihnen zu bemerkenswerter Musikalität verhelfen.
Das erste Kennenlernen kam für mich bereits auf der HighEnd 2022, als ich im Präsentationsraum der International Audio Holding, zu der die Marken Siltech, Crystal Cable und neuerdings durch Zukauf auch HMS gehören, erstmals den Minissimo Forte begegnete. Es war damals ein Vormodell, vom jetzigen Serienmodell noch ein gutes Stück entfernt, jedoch im technischen Konzept bereits fast identisch.

Die verwandten Marken Siltech und Crystal Cable haben eindeutig ihre Produktschwerpunkte bei ihren weltweit angesehenen Kabeln. Dennoch begrenzt sich der kreative Ingenieur und Musiker Edwin van der Kley Rynveld zusammen mit seiner die Marke Crystal Cable repräsentierenden Ehefrau und Pianistin Gaby Rynfeld nicht auf die Technologie in der Entwicklung und Fertigung von Kabeln. Vielmehr schufen sie und ihr Team schon seit Jahren unter den Markennamen Siltech sowie Crystal Cable sowohl Verstärker als auch Lautsprecher. Dass diese wenig bekannt sind, ist sicher aus dem Renommee der Kabel zu erklären, aber auch, so scheint mir, der Extravaganz der Verstärker und Lautsprecher. Außergewöhnlich in mehrerlei Aspekten ist auch der Minissimo-Forte-Lautsprecher. Erstens ist da die optische Erscheinung. Der zweite Grund liegt in der hier angewandten einzigartigen Technik, die dem Minissimo Forte zu besonderen klanglichen Fähigkeiten verhelfen soll. Diese erlebte ich damals im Mai 2022, als ich mich eigentlich für Crystal Cable und Siltech Kabel interessierte. Ein Paar Minissimo Forte, noch mit ausgelagerter Frequenzweiche, spielte dort im Vorführraum und zog mich mit seiner stimmigen, feindynamischen und unaufdringlichen Spielweise gleich in seinen Bann. Edwin van der Kley Rynveld erzählte mir damals, was er mit diesem auf dem passiven Lautsprecher Arabeske Minissimo aufbauenden Konzept vorhabe und wo seine technischen Besonderheiten lägen und hinführen sollten. Trotz des Umgebungs-Lärms und Rummels war dies damals auf der HighEnd bereits hörbar nachzuvollziehen. Also bat ich um einen Test, sobald die Minissimo Forte in den Handel gelangen.

Da sind wir nun angelangt, und es gibt die Lautsprecher seit einigen Monaten serienmäßig in drei verschiedenen optischen Varianten: Champagne, Fire Glow Red und Matt Black. Auf Wunsch sind auch andere Farben zu bekommen. Wie schon damals auf der HighEnd 2022 zu sehen war, gehört eine separat zu erwerbende Top-Abdeckung zur idealen Ausstattung der Minissimo Forte. Sie nennt sich Scala, ist ein schweres, aus massivem Aluminium in Stufen gefrästes Element, das weniger der Resonanzunterdrückung – denn die hat das aufwändige Gehäuse kaum nötig – als vielmehr der Perfektionierung des Abstrahlverhaltens dienen soll. Warum sie nicht direkt zum Lieferumfang gehört, sondern zum Paarpreis von 1440 Euro separat dazu erworben werden soll, habe ich auf der diesjährigen HighEnd Edwin van der Kley Rynveld gefragt und seine Antwort war plausibel: Sie seien separat entwickelt worden, würden aber möglicherweise zum festen Bestandteil der Minissimo Forte. Später mehr zu deren klanglicher Relevanz. Die Minissimo Forte sind kleinvolumige Lautsprecher, durch Verschraubung fest zu einer Einheit mit einer schwarzen Säule als Ständer verbunden, in dem sich die Frequenzweiche mit ihrer Elektronik befindet. Standfest wird das Ganze durch die große runde Basis in der Farbe des Lautsprecher-Kabinetts. Unter dieser befinden sich unsichtbar vier justierbare Füße zum Austarieren der Einheit. Unten rückseitig an der Säule findet man ein Paar hochwertiger WBT-Anschlüsse und einen 220-Volt-Netzanschluss samt Ein-/Ausschalter.

Ein Stromanschluss, obwohl es sich nicht um einen aktiven Lautsprecher im klassischer Sinne handelt? Und dazu noch mit einer in den Ständer integrierten 150 Watt Endstufe, einem speziellen Hypex N-Core Modul? Ja, denn dieser Verstärker ist Bestandteil einer besonderen Frequenzweichen-Technologie, wie sie bereits in Siltechs mächtigem Symphony System Premiere hatte. Was diese einzigartige Technologie ausmacht, erläuterte mir Edwin van der Kley Rynveld sinngemäß so: „Wir nennen unser Konzept passiv-aktiv, weil sich dieser Weg radikal von DSP-korrigierten aktiven Lautsprechern unterscheidet. Ein DSP korrigiert Fehler bei einer bestimmten Frequenz und ist daher statisch. Unglücklicherweise neigen Lautsprecher bei Musik dazu, ihre Parameter deutlich zu verändern, wodurch die DSP-Korrektur nicht immer perfekt funktioniert. Nach unseren Erfahrungen führt dies sogar dazu, dass der Hörer recht schnell ermüdet, weil das Gehirn diese unlogischen Fehler korrigieren will oder muss, während unser System sehr natürlich funktioniert. Ein passiver Lautsprecher verwendet Kondensatoren, Induktivitäten und Widerstände, um das Frequenzspektrum in zwei oder mehr Teile aufzuteilen. Die Filter sind direkt mit den Lautsprechern verbunden. Diese Lautsprechertreiber haben keinen flachen Impedanzverlauf und sind unterhalb der Resonanz kapazitiv und oberhalb der Resonanz induktiv. Außerdem sind die Resonanzen der Lautsprecher je nach Lautstärke nicht statisch, sondern verschieben sich. Ein passives Filter kann nicht alle diese Veränderungen mitmachen, egal wie gut es konstruiert ist. Es wird unterschiedlich klingen, je nachdem, wie laut gespielt wird. Unsere einfache Lösung ist im ersten Schritt: Wir behalten das gleiche Filter bei, belasten es mit einem Präzisionswiderstand von 4 oder 8 Ohm, und das Filter wird ideal funktionieren. Aber jetzt können wir das Filter nicht mehr direkt mit den Lautsprechern verbinden, da deren Impedanz zu niedrig ist und variiert.

Deshalb schalten wir einen hochohmigen Strompufferverstärker mit niedriger Verstärkung zwischen unser Filter und den Lautsprecher. Unabhängig von den sich ändernden Eigenschaften während der Musikwiedergabe wird das Crossover-Filter immer das Gleiche tun. So klingt die Musik unabhängig von der Lautstärke immer gleich. Es gibt weniger dynamische Kompression, da die Filter nicht mehr mit den Variablen des Lautsprechers belastet werden. Auch die gemessenen Verzerrungen sinken um bis zu 70 Prozent. Zudem verbessern sich die Impulsantwort und der Bass deutlich, sowohl messtechnisch als auch in der subjektiven Wahrnehmung. Jetzt haben wir einen zweiten Vorteil entdeckt: Da wir einen modifizierten Hypex N-Core als Impedanzpuffer verwenden, konnten wir die Filterkomponenten auf kleinere Werte reduzieren, indem wir die Impedanz von 4 oder 8 Ohm auf 16 Ohm erhöhen. Verstärker klingen am besten, wenn die Ströme niedriger sind, und zwar jede Art von Verstärker egal ob digital, Transistor oder Röhre. Denn die Verzerrungen steigen mit dem Strom. Jetzt, wo wir bei 16 Ohm angekommen sind, stellen wir fest, dass wir keine Induktivitäten mehr brauchen, sondern sie durch viel linearere und besser klingende Widerstände ersetzen können. Für ein 12-Dezibel-pro-Oktave-Filter braucht man normalerweise eine Spule plus einen Kondensator und oft einige Korrekturnetzwerke. Bei 16 Ohm können wir zwei sequentielle 6-Dezibel-RC-Filter verwenden, so dass jedes nur einen Widerstand und einen Kondensator benötigt. Der einzige Nachteil liegt im Leistungsverlust von 3 Dezibel, aber wegen unseres Pufferverstärkers ist der Wirkungsgrad trotzdem hoch. Man muss bedenken, dass auch Induktivitäten in üblichen passiven Weichen Verluste haben.

Als nächsten Schritt haben wir das Filter verdoppelt, es zu einem symmetrischen Filter gemacht. Das bedeutet, dass es unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Feldern und Erdschleifen ist. Die Kosten sind dadurch leider höher, da wir Silber/Gold- und Silber-Öl-Kondensatoren und hochpräzise Audiograde-Widerstände verwenden. Durch den Pufferverstärker werden die Differenzen zwischen den Treibern verringert, wodurch sich auch die Toleranzen verringern. Das liegt daran, dass der Verstärker nun das Verhalten der Lautsprecher kontrolliert. In unserem Fall sank die Verzerrung im mittleren Frequenzbereich von 0,3 auf sehr niedrige 0,1 Prozent. Die Bassleistung und -qualität hat sich verbessert, da die Gegen-EMK des Tieftöners nicht mehr mit der Frequenzweiche interferiert. Für den Hochtöner trennen wir nun bei 1.400 Hertz. Dies wäre passiv nicht möglich, da die Resonanz des Hochtöners die Kurve des Crossover-Filters im Bass ruinieren würde. Die Toleranz zwischen den Treibern wurde von 0,5 passiv auf jetzt 0,3 Dezibel in unserem passiv-aktiven Konzept reduziert. Für diese Gesamtlösung ist ein weltweites Patent angemeldet.“

Aber auch die Standsäule, das Lautsprechergehäuse und seine Bestückung zeugen von erheblichem Aufwand. Die Treiber der Minissimo Forte sind zwei hochwertige Chassis aus der Illuminator-Linie von ScanSpeak, dem D3004/6640-00, einem 1-Zoll-Beryllium-Kalotten-Hochtöner, und dem 15WU/8741T-00, einem 5,5-Zoll-Papier-Tief/Mitteltöner Diese benötigen wegen ihrer speziellen Beschichtung der Sicken eine längere Einspielzeit. Edwin sprach von 200 Stunden bis zum perfekten Verhalten. Ich habe die Lautsprecher gegenphasig angeschlossen und mit der Front gegeneinander ein paar Tage eingespielt. Das lohnte sich. Eine Frontabdeckung gibt es nicht. Die Illuminator Schmuckstücke muss man auch nicht unbedingt verstecken. Gewünscht hätte ich mir allerdings schwarz eloxierte Schrauben statt solchen aus Edelstahl, damit sie optisch unauffälliger wirken. Das Kabinett besitzt eine ungewöhnliche Form, die gleiche wie die passive Arabesque Minissimo. Dieses Design spielt auch bei der Aufstellung eine Rolle: Es gibt einen linken und einen rechten Lautsprecher. Wichtig ist, den Teil des Gehäuses, der sich sozusagen um den Ständer schlingt, jeweils nach außen zeigen zu lassen und demnach den Teil nach innen, wo der Scala Akustik-Aufsatz am höchsten ist. Das Gehäuse selber ist aus einem einzigen Block einer PU-Aluminium-Legierung gefräst und extrem steif. Im Inneren verhindert die mit Hilfe der kostspieligen Computersoftware Comsol ermittelte, ausgeklügelte MADTM-Lamellen- oder Rippen-Struktur weitestgehend Resonanzen und unterbindet im Zusammenspiel mit einem zusätzlichem Diffusor hinter dem Hochtöner jede stehende Welle. MADTM steht für Multiple Absorption and Dispersion. Mittels Computersimulation wurde auch das spezielle Profil-Design des Bassreflex-Austrittrohrs unten im Gehäuse entwickelt. Am Übergang zum Ständer gibt es eine abgestimmte Vibrations-Entkopplung. Der Ständer aus Aluminium ist laut Crystal Cable selber akustisch so gut wie unauffällig und soll keine Eigenschwingungen erzeugen. Zum Lieferumfang der Fonissimo Forte gehören Stromkabel aus Crystal Cables Diamond-Serie von zweieinhalb Meter Länge. Auch sie haben klanglich ihren Einfluss.

Zu Beginn des Hörtests stellte ich die Minissimo Forte mit etwa gut einem Meter Abstand zur Rückwand frei im Hörraum auf, so, wie ich auch meine Phonar Veritas SE oder die Epsylon Vollbereichs-Bändchen üblicherweise betreibe. Dabei winkelte ich sie leicht zum Hörplatz hin an. Sofort auffällig war eine enorm ausladende Bühne, das Klangbild insgesamt schwächelte aber in den tiefen Tonlagen. Hier fehlte eindeutig Volumen. Also rückte ich die über alles 107 Zentimeter hohen Minissimo Forte inklusive Scala-Top in mehreren Schritten dichter in Richtung Rückwand, bis ich mit einem Abstand von 50 Zentimetern, gemessen von der Gehäuse-Front, die richtige Position fand. Die Tiefenstaffelung wurde dadurch zwar geringer, geriet aber realistisch dimensioniert und vor allem klar umrissen. Der intensivere Grund- und Tiefton sorgte nun für eine stimmige Tonalität. Dabei schafften es die Minissimo Forte, das Klangbild nicht nur räumlich in der Tiefe zu ordnen, sondern auch in der Höhe. In der Breite wuchs es über die Lautsprecherbasis hinaus und zeichnete dabei glaubwürdige Proportionen. Instrumente bekamen authentische Maße und Stimmen erklangen nicht überbreit sondern präzise platziert. Dennoch, das Klangbild in Verbindung mit unterschiedlichen digitalen Quellen gefiel mir nicht hundertprozentig. Denn mein Soulnote A2 scheint hier kein geeigneter Partner. Ohrenscheinlich kollidierten hier tonale Charakteristka, so dass es zu einer leichten Überzeichnung in den oberen Mitten kam, was langes Hören nicht zur Freude werden lässt. Das Phänomen ist nicht sehr ausgeprägt und mag manchem durchaus gefallen. Aber in dieser Preis- und Anspruchsklasse muss alles stimmen. Mein 30 Jahre alter NAD-Verstärker harmoniert da tonal sehr viel besser, ist jedoch hinsichtlich Feinzeichnung und anderem nicht adäquat. Als ich dies Edwin van der Kley Rynveld erzählte, war seine Reaktion in sympathischer Weise verständnisvoll, er vermutete auch ein „mismatch“ und bot mir an, ihren Crystal Cable Cube Integrated zu schicken, einen hochwertigen Vollverstärker in unüblicher, aber eleganter Bauweise.

Im Zusammenspiel mit dem Cube Integrated Verstärker kommt jetzt Freude auf. Nicht nur, dass die tonale Balance nun ausgewogen und musikalisch stimmig wirkt. Vielmehr zeigen die Niederländer nun ihre spezifischen Stärken, die sie vom Gros auf dem Lautsprecher-Weltmarkt positiv unterscheiden. Auffällig ist eine frappierende Feindynamik, die die Details in der Musik präzise abbildet und beleuchtet, so dass Instrumente wie Stimmen nicht nur mit echter und ehrlicher Farbe erklingen, sondern durch ihren Nuancenreichtum bestechen. Die Minissimo Forte begeistern mit einer Auflösung, die sie als allerfeinste Monitore qualifiziert. Das Album Folkocrazy von Rufus Wainwright (Qobuz 96/24) lässt da gleich an mehreren Stellen aufhorchen. Man darf sich bei der Minissimo Forte bei dieser wandnahen Aufstellung, die in den meisten Hörräumen wohl leicht realisierbar sein dürfte, gedanklich schnell von der Vorstellung lösen, dass hier ein kleinvolumiger Lautsprecher spielt. Nicht nur wegen des doch beachtlichen Preises, sondern vielmehr wegen seines musikalischen Auftritts ist der Anspruch hier nicht geringer als bei einem großvolumigen Lautsprecher, der dann womöglich Probleme bei seiner Aufstellung macht. Denn die beiden Minissimo Forte glänzen in allen Disziplinen. Das Frequenzspektrum wirkt nach unten nicht beschnitten, da hier Schnelligkeit und Klangfarbe dafür sorgen, dass der Tiefbass imponiert. Eine Kleinigkeit als Beispiel: Im Rufus Wainright-Song „Going to a Town“, den er mit Anhoni darbietet, ist die Bass Drum beeindruckend plastisch, aber nicht vordergründig zu erleben. Die Minissimo Forte löst das Schlaginstrument so filigran dezent auf, dass man es nicht nur hört, sondern förmlich spürt. Ebenso schön und lebensecht körperlich klingen die vielen unterschiedlichen Stimmen, mit denen Rufus Wainwright auf diesem Album zusammen singt, weil diese Speaker enorm fein auflösen und so den Gesang jedes Interpreten hinsichtlich Klangfarbe und Nuancen exakt differenzieren.

Die Minissimo Forte verwischen nichts, geben Instrumenten und Gesang individuellen Raum und unterstreichen die authentischen Klangfarben. Es fällt leicht zuzuhören, und Edwin van der Kley Rynveld scheint Recht zu haben mit seinem Versprechen, denn ich werde nicht müde zu hören. Dabei darf es auch gerne spät werden und leises Hören zur Pflicht. Kein Problem für diese Lautsprecher! Ich kenne keinen anderen, der seine tonale Balance so zu bewahren in der Lage ist. Es ist egal, mit welchem Pegel Sie die Minissimo Forte musizieren lassen, denn es tut der Ausgewogenheit keinen Abbruch. Bei extrem niedrigen Lautstärken, über die man bei anderen Boxen gar nicht erst redet, weil man längst abgeschaltet hätte und auf Kopfhörer umgestiegen wäre, mag ich sie immer noch hören. Es lässt sich mit Freude feststellen, wie die Minissimo Forte ähnlich erstklassigen Monitoren kleinste Details hörbar machen. Da stellt auch großorchestrale Musik kein Problem dar. Schumanns Symphonien, eine Gesamtaufnahme mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin (Qobuz 96/24), belegen beispielhaft das Auflösungs-Können dieser Lautsprecher. Neben der schönen Räumlichkeit sind die Klangfarben der Instrumente ein Vergnügen. Es scheint mir müßig, die Qualitäten der Minissimo Forte in einzelnen Frequenzbereichen zu beschreiben, da Homogenität und musikalischer Fluss ebenfalls zu ihren überzeugenden Eigenschaften zählt. Nur, weil man's ihnen halt von der Größe nicht zutrauen mag, sei der Tieftonbereich auch in diesem Kontext gelobt. Er gibt dem Orchester das angemessene Volumen und hält sich auch bei tieffrequentem Schlagwerk nicht zurück. Jedes Mehr wäre hier zu viel. Mit dieser Ausgewogenheit reproduzieren die Minissimo Forte die Streicher ebenso klar wie unaufdringlich, von Schärfe keine Spur.

Auch mit dem Beginn von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lässt sich beweisen, dass die Minissimo Forte im Tiefbass glänzen. Die Hörner im Intro strahlen bei ihrem „Weckruf“ und spätestens bei der Wucht und Präzision des Schlagwerks verliert sich jeder Zweifel an der Tiefton-Potenz, auch wenn ich hier bemerke, dass bei meinen Triangle Grand Concert die Tiefbass-Energie noch mehr aus der Tiefe nach vorn rollt. Je länger ich dieser meisterhaften Aufnahme zuhöre, desto mehr begeistert mich die Feinzeichnung der Niederländer, weil sie mit prächtigen authentischen Klangfarben einhergehen. Und die Dynamik, ob grob oder fein – fantastisch!
Nach längerem Hören mit dem bestens harmonierenden Crystal Cable Vollverstärker bot sich eine andere Verstärker-Option. Mein Freund L. wollte gern mit seinem Soulnote A-1 vorbeikommen und diesen im Vergleich zum A-2 hören. Ich hoffte, mit dem A-1 eine geeignete preisgünstige Kombination zu finden. In Sachen Leistung reichen laut Crystal Cable ja bereits 15 Watt an 16 Ohm, um die Minissimo Forte zu betreiben. Der Hörtest bestätigte unsere Spekulation. Der A-1 ist weniger hochauflösend als sein teurer Bruder und harmoniert mit den Minissimo Forte ganz hervorragend. Aber: ganz so überzeichnend wie mein A-2 noch vor Wochen musizierte, klang die Kombination nun auch nicht mehr. Die weitere Einspielzeit hat hier zu mehr Harmonie geführt. Es ist also Geduld gefragt. Dennoch: trotz des günstigeren Preises qualifiziert sich der A-1 hier als der besser geeignete Partner.

Gemeinsam haben wir uns auch mit dem Scala Aufsatz beschäftigt, und zwar am Crystal Cable Integrated. Die Scala dient nur beiläufig eventueller Resonanz-Unterdrückung. Ihre Existenz begründet sich mit der Optimierung des Abstrahlverhaltens, weil an der Oberkante des Kabinetts nun kein harter Abriss mehr erfolgt. Die Wirkung der Scala ist leicht zu hören und auf Anhieb nachvollziehbar. Mit ihr on top gewinnen die Lautsprecher klar an Hochton-Strahlkraft und bilden dadurch auch den Raum noch tiefer und luftiger ab. Nimmt man die Scala weg, klingt es gar nicht schlecht, jedoch zurückhaltender, weniger glanzvoll und dafür etwas sanfter. In einem stark gedämmten Hörraum, dürften die Scala die Musik aufblühen lassen, in meinem Falle – wenig Dämpfung, aber auch nicht hart oder gar hallig – gefallen die Minissimo Forte auch ohne Scala. Somit ist es gar nicht schlecht, dass die Scala zur Zeit noch als Zubehör angeboten werden. Sie haben so die Wahl, und falsch machen kann man mit diesem einzigartigen Lautsprecher ohnehin nichts.
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Gehört mit
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|---|---|
| CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
| Streamer | PS Audio BridgeI |
| Server | Antipodes Oladra G4 mit Roon |
| Switch | Chord Company English Electric 8 |
| Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
| DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine oder Sonic Frontiers SFD-1 |
| Vollverstärker | Soulnote A-2, Crystal Cable CCI, NAD 306, Soulnote A-1 |
| Lautsprecher | Phonar Veritas P9.2 SE, Analysis-Audio Epsylon |
| Label | Text |
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Herstellerangaben
Crystal Cable Minissimo Forte
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|---|---|
| Frequenzweiche | Semiaktives symmetrisches Filter zweiter Ordnung mit niedrigem Q |
| Innenverkabelung | Crystal Cable Infinite Crystal Silber |
| Wirkungsgrad | 95dB/2,83V |
| THD | >0,2% |
| Impedanz | 16 Ohm |
| Maximaler SPL | 105dB |
| Frequenzgang | 48Hz bis 38KHz (+/-3dB) |
| Bassendstufe-Ausgangsleistung | 150 Watt |
| Gehäuse-Ausführungen | Champagne, Fire Glow Red, Matt Black |
| Preis (Paar) | Minissimo Forte 24.000 Euro; Scala 1.440 Euro |
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Hersteller und Vertrieb
IAH - Crystal Cable
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|---|---|
| Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands |
| Ansprechpartner | Werner Kempf |
| Telefon | +49 1520 2055552 |
| werner@internationalaudioholding.com | |
| Web | crystalcable.com |
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Hersteller und Vertrieb
IAH - Crystal Cable
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|---|---|
| Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands |
| Ansprechpartner | Werner Kempf |
| Telefon | +49 1520 2055552 |
| werner@internationalaudioholding.com | |
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Schon vor der High End hatte ich einen Test von darTZeels Vor/End-Verstärker-Kombination NHB-18S und NHB-108 geplant. Im Ausstellungsraum frage ich dann den Firmengründer Hervé Delétraz nach technischen Details seiner Kreationen. Er schlug vor, sich am Firmensitz und in seinem privaten Hörraum in der Nähe von Genf ausführlich darüber zu unterhalten.
In der ersten Juli-Hälfte war es dann soweit: Wir besuchten darTZeel in Plan-les-Ouates. Die Firma residiert dort in Räumen eines großzügigen Gebäudekomplexes einer Stiftung, deren Mitarbeiter auch Teile der Fertigung für die High-End-Schmiede übernehmen. Aber mehr darüber erfahren Sie von Hervé Delétraz direkt, der sich im folgenden Interview als erfreulich offen und auskunftsfreudig zeigte – egal, ob es um konstruktive Lösungen seiner Elektronik oder Details seiner Vita ging. Ich finde seine Ausführungen so spannend, dass ich mich entschlossen habe, Sie Ihnen so gut wie unbearbeitet und ungekürzt – allerdings ins Deutsche übersetzt – zu präsentieren, aufgrund ihres Umfangs jedoch in zwei Teilen. Doch bevor wir mit dem ersten beginnen, sollten Sie noch erfahren, dass der Firmenname darTZeel ein Kunstwort ist, das Hervé Delétraz aus den Buchstaben seines Nachnamens zusammengesetzt hat, ein Anagramm. Besser lässt sich die Verbundenheit des Entwicklers mit seinem Produkt wohl nicht dokumentieren.

Dirk Sommer: Hervé, wie bist Du zu HiFi gekommen? Normalerweise sagt fast kein Firmeninhaber oder Entwickler, dass er geplant habe, in der HiFi-Branche zu arbeiten. Sie kamen mehr oder weniger zufällig dorthin. Wie ist Deine Geschichte?
Hervé Delétraz: Ich bin 1962 geboren. Mitte der 70er Jahre hatte man nicht viele Freizeitbeschäftigungen, nur Musik, Kino, kein Telefon, kein Internet, was auch immer. Also habe ich gerne Musik gespielt. Angefangen habe ich mit dem Radiohören. Meine Eltern hatten ein Philips-Röhrenradio mit einem alten Plattenspieler, und ich hörte anfangs keine Musik, sondern Geschichten auf Vinyl. Es waren Geschichten wie Märchen oder so. Das hat mir gefallen. Und eines Tages beschloss ich, das Radio, das sich in einer Truhe befand, auszubauen. Also nahm ich es heraus und stellte es in mein Schlafzimmer, wo ich anfing, Radio zu hören. Damals gab es die Langwellensender wie France Inter und Europe 1. In der Nacht gab es Sendungen mit sehr schöner Musik. Und sie sprachen über die Musik und die Musiker, und sie sprachen schon damals über Jazz. Aber ich mochte es nicht so sehr, weil es neu für mich war. Aber ich habe mich daran gewöhnt, diese Musik zu hören.

Mein Bruder, der ernster war als ich, arbeitete im Sommer, um etwas Geld zu verdienen. Er hatte mehr Geld als ich, um sich eine Hifi-Anlage zu kaufen. Er hatte also eine schöne Hifi-Anlage. Also habe ich lange Kabel von seinem Zimmer in mein Zimmer gelegt, um seine Musik über mein Radio hören zu können. Am Anfang war das ganz nett. Er hatte einige japanische Komponenten und Thorens-Lautsprecher, die flachen Paneele, die vor langer Zeit hergestellt wurden und einen Wirkungsgrads von 98 Dezibel hatten. Ich erinnere mich nicht mehr an die Namen der großen Modelle. Sie waren schön, aber mit dem Klang der japanischen Verstärker war ich nicht zufrieden, für mich war er ein bisschen hart und trocken. Dann habe ich angefangen, Revox-Verstärker und andere Revox-Komponenten zu kaufen, weil mir der Klang viel besser gefiel: Er war weicher, schöner, weniger hart. Ich hatte nie das Geld, um mir eine Bandmaschine zu kaufen. Ich hatte also die ganze Anlage von Revox, aber nicht die Bandmaschine. Ich hatte immer die letzte Version, die sie gemacht haben, da ich dann auch im Sommer gearbeitet habe, um Geld dafür zu verdienen. Als ich dann zur Schule ging und 13 Jahre alt war, beschloss ich, Elektronik zu studieren, weil ich diese Dinge mochte. Ich interessierte mich dafür, was im Inneren der Geräte vor sich geht. Also ging ich auf die Ingenieurschule in Genf. 1984 habe ich meinen Abschluss gemacht. Ich bekam mein Diplom als Ingenieur im Bereich der Elektrotechnik. Es hieß auf Französisch „Génie Électrique“. Ich machte mein Diplom in der elektrischen Fakultät mit einer Spezialisierung auf Telekommunikation.

Meine Diplomarbeit bestand darin, einen Verstärker zu bauen. Das hat Spaß gemacht, weil ich damals, 1984, einen digitalen Verstärker gebaut habe, Class-D. Das war schön, weil es keine kompletten Chips gab, also war alles diskret mit integrierten Schaltungen. Man musste seinen eigenen Diskriminator und Komparator bauen, und das war eine Herausforderung. Nach der Schule beschloss ich dann, meinen eigenen Verstärker zu entwickeln, allerdings analog und nicht mehr digital. Es war eine lange, lange, lange Zeit mit Versuch und Irrtum. Dann sagte mein Vater eines Tages zu mir: „Vielleicht wäre es schön, wenn du anfangen würdest, zu arbeiten und einen Job zu haben.“ „Okay, Papa.“

Also begann ich meinen ersten Job bei LeCroy. Ich weiß nicht, ob Du dich daran erinnerst: LeCroy war eine Firma, die digitale Oszilloskope herstellte, und sie waren mit die ersten. Es war ein amerikanisches Unternehmen, aber in Genf hatten sie eine Niederlassung. Und dort gab es einige sehr brillante Ingenieure. Sie entwickelten damals ein neues digitales Oszilloskop, das alle Marken wie Tektronix oder Phillips schlug. Ich habe nur zwei Jahre dort gearbeitet. Dann eröffnete ich mit einem Freund ein Geschäft, um Produkte für die Telekommunikation zu importieren und zu vertreiben. Es ging nicht um Hifi, sondern um Produkte wie Fax- und Kommunikationssysteme. Zu dieser Zeit kamen die Mobiltelefone auf, die man das nordische Mobiltelefon nannte. Es war nicht GSM, es war viel früher als dieses. Aber um die Geschichte kurz zu machen, in den 90er Jahren mussten wir dieses Geschäft aufgeben, weil die Wirtschaft nicht gut lief. Bevor wir aufhörten, wechselten wir in den Computerbereich, und mein ehemaliger Kollege arbeitet immer noch dort. Aber ich wusste nicht, was ich machen wollte.

Dann sah ich eine Stellenanzeige in der Zeitung, in der es um eine Stelle als Beamter bei der Stadt Genf ging. Ich bekam die Stelle und war dafür zuständig, die ersten tragbaren Computer für die 80 Politiker der Stadt Genf zu beschaffen. Ich war für die Auswahl des Computermodells zuständig. Dann wurde ich der „Guru“, denn wenn die Politiker ein Problem hatten, riefen sie mich. Damals hatten wir Windows 3.1 oder 3.1.1. Das ist schon lange her. Ich habe acht Jahre lang für die Stadt Genf gearbeitet, aber meine Leidenschaft wurde immer stärker: Ich wollte Verstärker bauen. Und so habe ich nie aufgehört, über mein Projekt nachzudenken. Ich habe es versucht, ich bin gescheitert, ich habe es wieder versucht und bin wieder gescheitert. So war ich froh, diesen Job in der Stadt zu haben, denn wir mussten am Ende des Monats etwas zu essen haben.

Es hat insgesamt 16 Jahre gedauert, die ich über meinen ersten Verstärker nachgedacht habe. Im Jahr 1999 habe ich einen Prototyp des ersten darTZeel-Verstärkers gebaut, er hieß Model Zero. Er war sehr groß, weil ich nicht wusste, welche Größe ich im Inneren brauche. Also habe ich ihn größer gemacht, als ich brauchte. Jetzt ist er immer noch da und wenn man hineinschaut, ist er fast leer. Als ich den Verstärker zum ersten Mal eingeschaltet habe, hatte ich Angst, dass er in Flammen aufgeht. Aber es war alles in Ordnung. Ich erinnere mich, dass mein Sohn in den Keller kam und ich ihn in den Arm nahm und sagte: „Es funktioniert. Es funktioniert.“ Ich war so glücklich. Das war 1999. Und dann fing ich an, meine erste Schöpfung einfach zu genießen.

Freunde kamen und hörten sich die Endstufe an und sagten: „Du kannst nicht nur eine machen. Du musst eine für mich und für mich und für mich machen. Weil wir sie haben wollen.“ „Okay, Leute.“ Nun, zu dieser Zeit war es ziemlich kompliziert, weil wir nicht all diese modernen Programme hatten, um Zeichnungen und so weiter zu machen. Zu der Zeit hatte ich nicht die Mittel, AutoCAD zu benutzen, aber es gab eine kleine Software zum Entwerfen namens AutoSketch, die von AutoCAD abgeleitet war, aber für Anfänger. Um die Form, die gesamte Elektronik, die Mechanik und alles andere für diesen Verstärker zu entwerfen, habe ich vielleicht zwei bis drei Jahre gebraucht.

DS: Warst Du zu dieser Zeit noch für ein anderes Unternehmen tätig?
HD: Ja. Ich war immer noch Beamter bei der Stadt Genf, und in diesem Job hat man nicht viele Probleme. Die Arbeit ist sicher, und man hat etwas Freizeit. Ich habe diese freie Zeit genutzt, um meine Verstärker zu entwickeln. Und sie waren gut, sie waren wirklich gut. Um das Jahr 2000 baute ich die ersten Verstärker und plante, sie auf einer Messe auszustellen. Aber ich wollte in die USA gehen, denn das schien mir der richtige Ort für uns zu sein. Wenn ich in Genf, in der Schweiz, anfangen würde, wäre es nicht möglich, bekannt zu werden. Also stellte ich 2002 in New York auf der von Stereophile organisierten Show aus. Ich erinnere mich, dass die Ausstellung im Juni im Hilton Hotel stattfand. Ich hatte viele Sachen mitgebracht, um sicherzugehen, dass ich alles habe, außer Lautsprecher, denn die waren zu groß. Zwei wirklich nette Amerikaner boten mir an, zwei Paar Lautsprecher in den Raum zu stellen, ich könnte sie mir anhören und die, die ich lieber hätte, behalten, um meine Vorführung zu machen. Die amerikanischen Jungs waren wirklich nett.

Als ich in den Raum kam, sah ich zwei große Holzkisten. Was war das? Ich wusste nicht, dass sie die Lautsprecher in eine Holzkiste packen. Ich war Lautsprecher in einer Pappschachtel gewohnt. Ich hatte kein Werkzeug, um die Kisten zu öffnen. Ich brauchte einen elektrischen Schraubenzieher. Ich ging in den Flur und jemand lieh mir einen elektrischen Schraubenzieher. Das war wirklich nett. Ich baute die Anlage auf, und es gab eine Menge Leute, die sich mein System anhören wollten. Ich benutzte einen Nagra-Vorverstärker, weil ich damals keinen eigenen Vorverstärker hatte. Und ich hatte auch einen Studietto Goldmund Plattenspieler. Ich habe fast eine Tonne Material dorthin gebracht. Das war unglaublich und es war eine schöne Show. Im Jahr darauf, 2003, hatte ich meinen ersten Vertriebspartner. Ich habe mit ihm in den USA angefangen und er war mehr als 20 Jahre lang mein Vertrieb. Letztes Jahr ist er gestorben, weil er Krebs hatte. Und dann mussten wir einen Ersatz finden. Jetzt haben wir wieder einen neuen Mann in den USA.

Aber alles begann in den USA. Für mich sind die USA einfach der beste Ort für High End, weil die Leute wissen, was es ist. Die können den Unterschied zwischen angeblichem High End und echtem High End erkennen und wissen die Qualität der Produkte zu schätzen. Ich will nicht sagen, dass es in Europa keine solchen Menschen gibt, aber viel weniger. Aber in den USA ist es üblicher, dass sie den Unterschied zwischen Hifi und High End erkennen. Noch heute mache ich meine größten Umsätze in den USA, auch wenn Asien ein ziemlicher Konkurrent ist, weil sie auch viel kaufen. In Asien kaufen die Leute bis her mehr deshalb, weil sie etwas Teures wollen als etwas Gutes. Ja, das ist ein bisschen kurz gegriffen und es ändert sich, aber das war in der Vergangenheit schon so.

DS: Du hast gesagt, dass Du ein Patent für Deinen Verstärker hast. Wofür hast Du es bekommen?
S2: Es ist für die elektronische Schaltung im Audioteil. Man kann das Patent sogar im Internet sehen. Meine Schaltung ist so einfach, dass meine Mutter, als ich den Prototyp gebaut habe, zu mir sagte: „Weißt du, das ist fantastisch, aber du musst es patentieren lassen.“ „Warum Mama?“ „Weil du es nicht benutzen kannst, wenn dich jemand kopiert.“ Ich fragte einen Anwalt, wie ich vorgehen sollte. Er recherchierte in der ganzen Welt, ob jemand eine ähnliche Schaltung gebaut hatte, und fand heraus: Nein. Also konnte ich das Patent anmelden. Meine Arbeit basierte auf der Überzeugung, dass negative Gegenkopplung nicht gut für den Klang ist. Damals las ich über Matti Otala. Er kämpfte gegen die globale Gegenkopplung und hat drei Entwürfe mit sehr geringer Gegenkopplung gemacht. Es war ein Design für Harman Kardon, eines für B&O und eines für Revox. Matti Otala hat die große Endstufe mit den VU-Metern entworfen, die A740. Ich liebe sie. Sie hat kein globales negatives Feedback, aber eine ganze Menge lokaler Feedback-Schleifen, die schneller reagieren. Aber für mich hatte sie immer noch zu viele Stufen, zu viele Bauteile.

Ich habe Matti Otala kontaktiert und wir hatten einige Zeit lang einen Briefwechsel. Und das war sehr schön. Er war zu der Zeit schon recht alt und im Ruhestand. Wir tauschten uns aus und ich erzählte ihm, was ich machen wollte. Er antwortete: „Schön. Super. Mach weiter.“ Ich wollte seine Arbeit nicht stehlen. Ich wollte meine eigenen Forschungen anstellen, und für mich war klar, dass es umso besser ist, je weniger Komponenten im Signalpfad enthalten sind. Also habe ich versucht, alle Stufen meines Revox-Verstärkers zu entfernen, bis er nicht mehr funktionierte, weil nichts mehr drin war. Also habe ich es mit zwei Stufen, drei Stufen, vier Stufen et cetera versucht. Und dann hatte mein erster 108er am Ende drei Stufen: Nur eine Eingangsstufe, eine Verstärkungsstufe und eine Ausgangsstufe und die hatten keine Verbindung über eine Gegenkopplung. Die Eingangsstufe ist unabhängig. Sie besitzt keine Gegenkopplung. Die mittlere Stufe hat eine geringe Gegenkopplung für die Einstellung der Verstärkung, diese ist aber aufgeteilt in eine geringe Gegenkopplung für den positiven Pfad und die für den negativen Pfad. Sie ist also getrennt. Das hilft dem Verstärker, besser auf die Spannung zu reagieren, wenn diese nicht gleich ist. Die Ausgangsstufe ist ein bipolarer Transistorfolger mit einer vollständig offenen Schleife. Viele Leute und auch Konkurrenten sagen, dass ihre Verstärker keine Gegenkopplung haben, aber das ist nicht ganz so. Wenn man sich die Schaltpläne anschaut, gibt es immer eine gewisse Gegenkopplung an einem bestimmten Punkt. Der einzige Schaltplan, den ich kenne, bei dem die Gegenkopplung extrem gering ist, ist mein Entwurf. Das Problem war auch, wie man eine hohe Bandbreite erreichen kann. Denn wenn man keine Gegenkopplung hat, ist die Bandbreite begrenzt, um Stabilität zu erreichen.

In den 90er Jahren war das sehr schön: Ich hatte damals Glück, denn Motorola hatte gerade eine neue Art von Transistoren auf den Markt gebracht, bipolare Transistoren speziell für Audioanwendungen, und ich glaube, ich war einer der ersten, der sie damals einsetzte. Heute verwendet sie jeder. In allen Verstärkern findet man die gleichen Transistoren, den MJL3..., wie auch immer Motorola sie bezeichnete, Sie änderten ihren Namen in Semi und nun ist es nicht mehr Motorola. Aber sie stellen sie immer noch her, Sanken stellt sie her, Toshiba stellt sie her und alle Hersteller stellen sie unter ihrem Namen her. Aber das Original wurde um 1995 von Motorola hergestellt. Und es ist lustig, dass jeder Verstärkerhersteller denselben Transistor verwendet. Ich bin froh, dass ich einer der ersten war, der sie damals verwendet hat, denn diese Transistoren waren gut, weil sie die Verstärkung beibehalten, auch wenn man viel Strom einspeist. Je mehr Strom man einem Transistor entnimmt, desto geringer wird normalerweise die Verstärkung. Man kann nicht alles haben. Mit diesen Transistoren kann man die Verstärkung konstant halten, egal wie hoch der Ausgangsstrom ist. Wenn man also nicht zu viel Strom verbraucht, kann man die Bandbreite erhöhen. Ich mache das und dann geht mein Verstärker ohne Gegenkopplung bis zu 1 Megahertz mit -6 Dezibel.

Warum 1 Megahertz? Das macht angeblich keinen Sinn, weil wir nicht so hoch hören. Aber das Ziel war auch, so wenig Phasenverschiebung wie möglich im Audioband zu haben. Und wenn man weniger als ein Grad Phasenverschiebung an den Frequenzgang-Extremen haben will, braucht man eine Bandbreite, die 50 Mal höher oder niedriger ist. 50 mal 20 Kilohertz ist 1 Megahertz. Wenn man dies erreicht, kann man eine sehr geringe Phasenverschiebung bei 20 Kilohertz und auch im Bass haben. Ich mag keine Gleichstromkopplung, weil sie meiner Meinung nach gefährlich ist. Der Verstärker ist also wechselstromgekoppelt, aber mit einer sehr, sehr niedrigen Grenzfrequenz.
Es ist sehr einfach, einen Verstärker mit einer Rechteckwelle zu testen, denn mit einer Rechteckwelle kann man in den Höhen die Anstiegszeit sehen und in den Bässen kann man sehen, ob das Plateau flach ist, man sieht den Phasenfehler in den Bässen. Und was sehr lustig ist, ist, dass niemand etwas über die Basswiedergabe veröffentlicht. Unsere Verstärker sind bis 20 Hertz recht flach. Da die Phasenverschiebung im unteren Bereich fast nicht vorhanden ist, hat man das Gefühl, dass die Endstufe eine Oktave tiefer geht. Wenn man einen darTZeel-Verstärker an irgendwelche Lautsprecher anschließt, ist der Bass konsistenter, nicht lauter, aber eben präsenter.
Den zweiten Teil des Interviews mit Hervé Delétraz können Sie in einer Woche an dieser Stelle lesen.

Der offene elektrostatische Stax Omega SR-007 Reference MK2 in Verbindung mit dem OTL-Röhren-Treiberverstärker Stax SRM-700T ist ein Klassiker im Bereich der ohrumschließenden Kopfhörer. Es ist Zeit für eine Neubetrachtung dieses Heiligen Kopfhörer-Grals von Stax, jenen japanischen Profis, die nie kurzlebigen Trends nachlaufen.
In einem ist sich Stax zu meiner Freude immer treu geblieben. Sie sind nie auf Marketing-Züge des Wettbewerbs aufgesprungen, sondern haben seit 1960 mit stoischer Gelassenheit immer ihr Ding gemacht. Ihr Ding, das ist die Fertigung von Referenz-Kopfhörern nach dem elektrostatischen Prinzip. Wohlwissend, dass sie die Besten sind. Punkt. Denke ich an HiFi-Kopfhörer, kommt mir zuerst der Name Stax in den Sinn. Das mag auch daran liegen, dass mein allererster Kopfhörer, den ich mir bereits vor ungefähr drei Dekaden kaufte, ein Stax SR-5 Gold BL war. Mit HiFi an sich beschäftige ich mich noch viel länger und rückblickend kommt mir die persönliche Auseinandersetzung mit all den Geräten häufig vor wie die ständige Jagd nach dem Heiligen (klanglichen) Gral. Nach einer Perfektion, die es nicht gibt, nicht geben kann. Oder doch? Jedenfalls gibt es Geräte, die dem Hörer abseits des Perfektions-Kriteriums eine derart tiefe Zufriedenheit vermitteln, dass kein Wunsch nach einer weiteren Veränderung der Gerätschaften mehr aufkommt. Stax-Geräte gehören aus meiner Sicht zu diesem Kreis, insbesondere die hier vorgestellte Kombination Stax Omega SR-007 Reference MK2 und SRM-700T.

Der Omega SR-007 Reference MK2 wechselt für 2850 Euro den Besitzer und verfügt über feste Kabelanschlüsse an beiden Ohrmuscheln, die zu einem insgesamt zweieinhalb Meter langen flachen Kabel zusammengeführt werden. Die einzelnen Leiter sind aus langkistallinem, sauerstofffreien Reinkupfer (PCOCC) gefertigt, weisen eine sehr niedrige Kapazität auf und laufen in einem fünfpoligen Stecker mit vergoldeten Anschlüssen zusammen. Obligatorisch zum Betrieb ist ein passender Stax-Treiberverstärker mit 580 Volt Gleichspannung. Haptisch vermittelt der Kopfhörer aufgrund seines relativ geringen Gewichts von 365 Gramm sowie des lederbezogenen Ohrpolsters ein sehr angenehmes und äußerst hochwertiges Gefühl. Beide Ohrmuscheln sind axial unabhängig voneinander drehbar, so dass sich die festen Kabelanschlüsse der Kopfneigung anpassen können und das Kabel stets senkrecht nach unten weglaufen kann. Das Kopfband lässt sich stufenlos einstellen und auch der Anpressdruck an Kopf und Ohren ist genau richtig, besser kann man den Tragekomfort eigentlich nicht gestalten.

Der elektrostatische Wandler im Omega SR-007 Reference MK2 verfügt über eine deutlich dünnere Membran als die kleineren Modelle im Stax-Portfolio. Hierin liegt ein großer Vorteil, denn je leichter die anzutreibende Masse, desto höher die mögliche Dynamik, jedenfalls in der Theorie. Beim elektrostatischen Prinzip (Kondensatorprinzip) befindet sich der Wandler, also die leitfähige, statisch vorgeladene Membranfolie, zwischen zwei Statoren, die die Folie einem magnetischen Feld aussetzen. Das ist mechanisch also ähnlich dem magnetostatischen Prinzip, allerdings fließt das Audiosignal durch die Statoren und nicht durch die Membran. Leiterbahnen sind beim Stax dadurch obsolet und die Masse der Membran fällt geringer aus, wodurch Impulstreue und Auflösungsvermögen unmittelbar profitieren. Im Umkehrschluss erfordert diese Technik einen aufwendigen und robusten Treiberverstärker mit hoher elektrischer Vorspannung, ein Betrieb an den normalen Kopfhörerausgängen üblicher Verstärker ist nicht möglich.
Ein solcher Treiberverstärker liegt in Form des Stax SRM-700T vor. Der kostet 3950 Euro und ist genau genommen ein OTL-Röhren-Treiberverstärker mit zwei 6SN7 Doppeltrioden. OTL steht für Output Transformer Less, das heißt, die Röhrenstufe verfügt über keinen Ausgangsübertrager zur Kopplung. Nun sind Ausgangsübertrager normalerweise ein notwendiges Übel: Röhren arbeiten konstruktionsbedingt mit hohen Betriebsspannungen und wollen am Ausgang prinzipiell gerne hochohmige Lasten sehen, was zwar nicht besonders gut zu üblichen dynamischen Lautsprechern passt, im Fall von hochohmigen elektrostatischen Kopfhörern sieht das aber schon wieder anders aus. In diesem (hochohmigen) Fall können die Ausgangsübertrager nämlich entfallen. Nur der guten Ordnung halber möchte ich erwähnen, dass es von Stax auch den Treiberverstärker SRM-700S gibt, der technisch vergleichbar, in der Ausgangsstufe jedoch transistorbestückt ist. Der verfügt dann auch nicht über die beiden auffälligen Buckel auf der Gehäuseoberseite „unseres“ röhrenbestückten Modells, welche die Positionen der beiden Doppeltrioden andeuten. Einen tieferen technischen Sinn dafür konnte ich ehrlich gesagt nicht ausmachen, für mich eher ein optisches Gimmick und womöglich gewolltes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Modellen SRM-700 “S“ und „T“.

Stax-typisch, und wie zu diesem Preis nicht anders zu erwarten, ist der Treiberverstärker (wie selbstverständlich der Kopfhörer auch) hervorragend verarbeitet. Auf der Vorderseite in der Mitte der Frontplatte befinden sich gleich zwei Anschlüsse für Stax-Kopfhörer der Pro-Serie mit 580 Volt Betriebsspannung, links sitzt der Netzschalter und rechts der Lautstärkeregler mit zwei auf der Achse sitzenden Potis, getrennt für den rechten und linken Kanal. Durch das Verdrehen der beiden recht fest zueinander beweglichen Potis ergibt sich die Balance-Funktion, beim sahnig-leichten Drehen des gesamten Lautstärkereglers ändert sich die Balance also nicht. Das ist technisch sehr clever und erinnert mich einen alten Rotel-Verstärker, den ich einmal besaß. Ansonsten zeigt ein kleines grünes Lämpchen noch an, ob das Eingangssignal via Cinch oder XLR ankommt. That´s all Folks, eine sehr aufgeräumte, übersichtliche und anwenderfreundliche Frontplatte ohne viel Schnickschnack eben, wie man das von den Nippon-Profis kennt. Und schätzt.
Eingangsseitig verfügt der Stax SRM-700T wie gerade erwähnt über einen symmetrischen und über einen unsymmetrischen Eingang, die sich auf der Geräterückseite über einen kleinen Drehschalter umschalten lassen. Das Eingangssignal kann man übrigens auch durchschleifen, als unsymmetrischer Ausgang steht hierfür ein Pärchen Cinch-Buchsen parat. Allerdings handelt es sich um einen echten Bypass-Modus, die Lautstärke lässt sich also nicht regeln.

Der eigentliche Hörtest war für mich ein fast schockierendes Erlebnis – in positiver Hinsicht. Zwar besitze ich den eingangs erwähnten Stax SR-5 Gold BL schon lange nicht mehr, doch dessen Offenheit und Transparenz sind mir bis heute noch im Ohr und Ähnliches erwartete ich in dieser Hinsicht von der Kombi Stax Omega SR-007 Reference MK2 und SRM-700T. Aber das hier war qualitativ wie von einem anderen Stern und, ehrlich gesagt, hätte ich Derartiges von Kopfhörern nicht erwartet: Ein förmlich faszinierendes Auflösungsvermögen gepaart mit einer derart unangestrengten Leichtigkeit hätte ich nicht für möglich gehalten und das ist meiner Erfahrung nach weit jenseits dessen, was man von dynamischen Lautsprechern erwarten kann. Auf Urban Hymns (Virgin, 1997) von The Verve sang Richard Ashcroft mit „Lucky Man“ einen meiner Allzeit-Lieblingssongs derart involvierend und natürlich, dass es schon fast süchtig machend war und ich die Nadel immer und immer wieder in die Anfangsrille dieses Titels setzte. Jeder Anflug von Härte war dem Stax dabei fremd, ein potenzieller Kritikpunkt, der dem elektrostatischen Prinzip ja hin und wieder nachgesagt wird.

Als U2-Fan war für mich in 2023 der Kauf des Albums Songs of Surrender (Island, 2022) genauso obligatorisch wie enttäuschend. Diese müde Neuinterpretation von 40 ihrer eigenen Songs hatte mich bislang wahrlich nicht aus den Socken gehauen. Das Album fiel mir nun eher zufällig wieder in die Hände und landete für die Stax-Hörsessions auf dem Plattenteller. Zu meiner Überraschung war die Wiedergabe mit dem Omega SR-007 Reference MK2 scheinbar eine völlig andere, als ich sie bisher kannte: Stücke wie „Bad“, „Every Braking Wave“ oder „Ordinary Love“ waren plötzlich viel spannender und machten riesigen Spaß. Wieder katapultierte mich das enorme Auflösungsvermögen der Stax-Kombi fast ins Studio, als konnte man dem Entstehungsprozess der im Wesentlichen von Bono und The Edge arrangierten Neuinterpretationen beiwohnen.

Aber auch grobdynamisch war alles im Lot: Stücke wie „Überlin“ des Albums Collapse into now von R.E.M. (Warner Brothers, 2011) und „Man on the Moon“, „Everybody Hurts“ oder „Nightswimming“ (Automatic for the People, Warner Bros. Records, 1992) waren einfach mitreißend. Die Stax-Kombination spielte so sehr aus einem Guss, dass es mir schwerfällt, einzelne Kriterien hervorzuheben. Kritikpunkte oder Schwächen konnte ich jedenfalls keine ausmachen und selbst der Bassbereich ließ keine Wünsche offen, ein Bereich, bei dem Kopfhörer naturgemäß keine Wucht in der Magengegend wie große Standlautsprecher entfalten können. Dennoch: Bei Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) vermittelten mir ein spielerisch leichter, fast federnder und sehr lebendiger Tiefton eine riesengroße Raumabbildung. Auch das Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance bereitete mit seinen Tracks im Renaissance-Stil mit gregorianischen Gesängen und traditionelleren Liedern mit altertümlichen Instrumenten wie Drehleier oder Dudelsack dank der blitzschnellen, schlackenfreien Wiedergabe im Tiefton eine unglaubliche weiträumige Atmosphäre.

Abschließend bleibt für mich festzuhalten, dass der Stax für mich persönlich in keiner Hinsicht Wünsche offenließ und die Hörsessions wie im Fluge vergingen. Dieser Kopfhörer kann mitreißende Emotionen vermitteln und entzieht sich dabei schlichtweg klassischen HiFi-Kriterien, hier stimmt einfach alles.
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Gehört mit
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| Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
| Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
| Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
| Zubehör | Pro-Ject Phono NF-Kabel, Connect-it RCA-E |
| Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
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Herstellerangaben
Stax Omega SR-007 Reference MK2
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|---|---|
| Geräteart | offener Kopfhörer, elektrostatisch, ohrumschließend |
| Frequenzgang | 6Hz-41kHz |
| Wirkungsgrad | 101db/100Veff |
| Max. Schalldruck | 118dB |
| Impedanz | 170Ohm |
| Betriebsspannung | 580V/DC |
| Elektrostatische Kapazität | 94pF |
| Anschlusskabel | Länge 2,5m, nicht abnehmbar |
| Farbe | schwarz |
| Gewicht | 365g (ohne Kabel), 512g (mit Kabel) |
| Preis | 2850 Euro |
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Herstellerangaben
Stax SRM-700T
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|---|---|
| Geräteart | OTL-Röhren-Treiberverstärker |
| Röhren | 2x 6SN7 Doppeltrioden |
| Eingänge | 1x symmetrisch, 1x unsymmetrisch |
| Ausgänge | 2 Kopfhörerausgänge, 1 unsymmetrischer Ausgang (RCA) |
| Frequenzgang | 1Hz-100kHz |
| Verstärkung | 60dB |
| Klirrfaktor | 0,01% (bei 100Veff Ausgangsspannung und 1kHz) |
| Eingangsimpedanz (symmetrisch) | 2x 50kOhm |
| Eingangsimpedanz (unsymmetrisch) | 50kOhm |
| Maximale Ausgangsspannung | 340Veff bei 1kHz |
| Betriebsspannung Kopfhörer | 580V/DC |
| Leistungsaufnahme | 54W |
| Maße B x H x T | 240 x 103 x 393mm |
| Farbe | silber (Front) / schwarz (Gehäuse) |
| Gewicht | 5,7kg |
| Preis | 3.950 Euro |
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Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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|---|---|
| Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
| Telefon | +49 6123 9258956 |
| info@audiotra.de | |
| Web | www.audiotra.de |
Das italienische Unternehmen Ubsound, das weltweit in über 65 Ländern vertreten ist, bringt anlässlich seines 13-jährigen Bestehens die neuen handgefertigten Fullrange-Standlautsprecher F85 auf den Markt, die außergewöhnliche Leistungen versprechen. Diese Serie wird die aktuelle Produktpalette der Marke ergänzen.
Ungefähr zwei Jahre Forschung und Entwicklung flossen in die Entwicklung dieses Modells, mit vielen Prototypen und hunderten von Tests in reflexionsarmen, halbschalltoten und häuslichen Umgebungen. Die F85-Serie ist die Speerspitze der Ubsound-Philosophie, die im Laufe der Jahre akustische Natürlichkeit ohne Frequenzweichen zu ihrem Aushängeschild gemacht hat. „Wir sind stolz darauf, diesen einzigartigen Lautsprecher entwickelt zu haben, der das Zeug dazu hat, bald als der beste Fullrange-Standlautsprecher aller Zeiten zu gelten. Wir haben zusammen mit unseren Ingenieuren und Designern intensiv an den drei Problemen gearbeitet, die mit den üblichen mit Fullrange-Lautsprechern auf dem Markt verbunden sind. Ich meine zunächst die Belastbarkeit, bei der wir eine sehr hohe Leistung von 5 bis 250 Watt bei einer Impedanz von 8 Ohm und einer Empfindlichkeit von 90 Dezibel erreicht haben, so dass die F85 ein erstaunlicher Lautsprecher für viele Verstärker sein kann. Die zweite Hürde, die es zu überwinden galt, war der Frequenzgang, der in der Regel bei Breitbandlautsprechern immer begrenzt ist, aber wir haben es geschafft, die Dynamik mit einer sensationellen und kohärenten Klangbühne im Detail zu verbinden, die präzise, aber nicht zu analytisch ist und sogar 26 Hertz im Tieftonbereich und 22 Kilohertz im Hochtonbereich erreicht. Damit sind alle Beschränkungen, die normalerweise mit Breitbandlautsprechern verbunden sind, aufgehoben. Schließlich war die Designphase sehr intensiv und es wurden nur wenige Feinheiten ausgewählt: Wir haben akribisch dara gearbeitet, das Konzept eines Luxuslautsprechers als elegantes Accessoire in den prestigeträchtigsten Hörumgebungen bestmöglich zu kontextualisieren“, erklärt Marzio Gasparro,CEO der Ubsound-Gruppe.
Die handgefertigten Fullrange-Lautsprecher F85 sind in einem einzigen eleganten Finish erhältlich, der Lackierprozess entspricht dem in der Automobilindustrue. Die reflektierende, glänzend lackierte, modische schwarze Farbe ist so außergewöhnlich, dass sie das klassische Klavierlackschwarz in der Audiobranche sowohl optisch als auch haptisch übertrifft. Das Modell F85 kann ab sofort mit einer Vorlaufzeit von 10 bis 12 Wochen für die Produktion bestellt werden und ist auf den internationalen Märkten zu einem Preis von 30.000 Euro pro Paar erhältlich. Die erste Charge ist bereits in Produktion und wird in Kürze fertig sein, um die ersten Anfragen unserer internationalen Wiederverkäufer zu erfüllen.
„Natürlich ist der Einsatz von italienischen Fachkräften und hochwertigen Rohstoffen für ein vollständig handgefertigtes Produkt sehr kostspielig, aber es ist eine Entscheidung, die mit unserer Philosophie in Bezug auf die Exzellenz des echten Made in Italy verbunden ist, die wir mit diesem Modell in jedem einzelnen Teil einschließlich der exklusiven vergoldeten hinteren Anschlussstecker, dem konischen Bassreflex-Horn, den Treibern, den abnehmbaren magnetischen Schutzgittern mit einem speziellen akustisch Design, auf die Spitze getrieben haben. Dazu kommen die internen schallabsorbierenden Materialien gemäß unserer exklusiven HDNSS-Audiotechnologie, die interne Beschichtung des Holzes, die speziellen Gummigel-Kupplungsfüße und die internen, vollständig von Ubsound hergestellten, hochwertigen Kabel. Mit anderen Worten, vielleicht haben wir die besten Breitbandlautsprecher aller Zeiten geschaffen, die sich an kompetente Audiophile richten, die Schönheit, echtes Made in Italy und vor allem den maximalen Ausdruck von High-Fidelity-Klangnatürlichkeit lieben, ohne elektroakustische Hindernisse auf einem direkten Weg vom Verstärker zum Treiber. Alles Eigenschaften, die wir gerne als einfache Leidenschaft für perfekten Klang und echte italienische Klasse definieren“, schließt Marzio Gasparro.
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Herstellerangaben
Ubsound F85
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Ubsound Group ist ein italienisches Unternehmen, das sich auf Audioprodukte spezialisiert hat und 2011 in Mailand gegründet wurde. Das Kerngeschäft des Unternehmens konzentriert sich auf hochwertige, handgefertigte Premium-Lautsprecher, die in Mailand entworfen und in Italien hergestellt werden. Ubsound investiert den Großteil seiner Ressourcen in Forschung und Entwicklung, mit einer tiefen Leidenschaft für Audio seit 2011.
Internetadresse: www.ubsound.com
Immer mehr Hersteller und Vertriebe verewigen ihre Besuche bei Hifistatement auf Handy-Fotos, um diese dann in den sogenannten sozialen Medien zu posten. Ähnliches haben wir nicht geplant, aber manchmal ist es wirklich schade, dass Sie nicht sehen können, was gerade im Hörraum passiert. Den Aufbau des J.Sikora haben wir für Sie dokumentiert.
Dabei war eine solche Foto-Story gar nicht geplant. Es sollten nur einge Fotos zur Garnierung des Test entstehen. Doch es wurden viel mehr. Als wir schließlich erkannten, dass damit faktisch der gesamte Aufbau optisch protokolliert wurde, beschlossen wir Ihnen die Bilder nicht vorzuenthalten. Aber Bedenken, Sie müssten in Zukunft auf Helmut Baumgartners hochaufgelöste, ebenso ästhetische wie informative Fotos aus unserem Studio verzichten, sind nicht angebracht – auch nicht für den anstehenden Test des J.Sikora Reference-Laufwerks mit den KV12-Max-Tonarm und dem Top-Tonabnehmer von Aidas, dem Mammoth Gold. Um Überschneidungen damit zu vermeiden, werden wir hier auf erläuternde Bildunterschriften verzichten und lediglich zeigen, wie Robert Sikora, der Geschäftsführer der Firma, und Adam Niezbecki, sein Stellvertreter, das Analog-Monument auf der Krion-Basis des Artesania-Rack in meinen Hörraum aufgebaut und präzise justiert haben. Es ist geplant, dass Sie spätesten in sechs Wochen den Test in der gewohnten Form an dieser Stelle finden können
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Vertrieb
LEN HIFI
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|---|---|
| Anschrift | Exklusive Musiksysteme Björn Kraayvanger Herkenweg 6 47226 Duisburg |
| Telefon | +49 2065 544139 |
| Mobil | +49 176 64772261 |
| info@lenhifi.de | |
| Web | www.lenhifi.de |
Die beiden Streamer im Programm von Ideon Audio, der Absolute Stream sowie der Eos Stream werden ab sofort mit einem integrierten Roon Core sowie einer 4 TB SSD ausgeliefert.
Der Eos Stream war dem einen oder anderen Musikfreund zu hell. Standardmäßig kann der Benutzer des Eos DAC nun die Displayhelligkeit zwischen zwei Optionen wählen: normale oder niedrige Helligkeit. Auf Wunsch bietet Ideon auch die Möglichkeit, das Display vollständig auszuschalten. In diesem Fall sind die Optionen normale Helligkeit und vollständiges Ausschalten, beides vom Benutzer umschaltbar.
Der Eos DAC, der high-endigen Anspruch mit Bezahlbarkeit vereint, wurde aufgrund im Praxisbetrieb gewonnener Erfahrungen auf Alltagstauglichkeit hin optimiert. Den ursprünglich sehr hohen analogen Ausgangspegel verträgt nicht jeder Verstärker. Jetzt bietet der Eos DAC die Option eines hohen und normalen Ausgangspegels, um sich auf unterschiedliche Verstärkereingänge anpassen zu lassen und das volle Potenzial des DAC und des Verstärkers auszuschöpfen. Im Hochpegelbetrieb liefert er 4,4 Volt rms bei 0 Dezibel, während der normale Pegel 2,2 Volt rms bei 0 Dezibel beträgt. Dies ist standardmäßig über einen Schalter auf der Rückseite des Eos DAC wählbar.
Das neue LAN-Kabel Electra wird zu 100 Prozent im eigenen Haus bei Ideon gefertigt. Die Herstellung eines Kabels dauert mehr als zwei Tage. Ideon kombiniert Leiter, Steckverbinder und hervorragende dielektrische Materialien, um die beste Datenübertragung über Ethernet-Netzwerkverbindungen zu erreichen.
Weiterhin lebenslange Gewährleistung bei über CM-Audio erworbenen Produkten: Die Ausfallraten geben keinen Anlass, daran irgendetwas zu verändern, sagt Torsten Fink, Geschäftsführer von CM-Audio Neuss. „Die extrem hohe Basisqualität in Verbindung mit dem modularen Aufbau schließt Ausfälle nahezu vollständig aus.“
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Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
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| Ansprechpartner | Torsten Fink |
| Anschrift | Kölner Straße 46 41464 Neuss |
| Telefon | +49 2161 6782451 |
| info@cm-audio.net | |
| Web | www.cm-audio.net |
Der B&T Hifi Vertrieb freut sich, das mit Spannung erwartete Atalante Ebony Finish der Elsässer Lautsprecherspezialisten Revial Audio vorzustellen, die neueste Ergänzung der renommierten Atalante-Serie.
Das Atalante Ebony Finish, das als Reaktion auf zahlreiche Anfragen entwickelt wurde, strahlt einen eleganten und unauffälligen Luxus aus und erscheint bei schwachem Licht fast schwarz. Bei hellerem Licht tritt das dunkelrote Holzmaserungsmuster hervor und verleiht dem Gehäuse einen hochwertigen Touch. Die exquisite Furniertextur verstärkt sowohl die optische Attraktivität als auch das taktile Erlebnis, während die dunkel thematisierten Logos auf der Front und der Seite ein zusammenhängendes, raffiniertes ästhetischen Bild bewahren.Das Atalante Ebony Finish ist für alle Modelle erhältlich, einschließlich Atalante 3, 4 und 5.
Die Atalante-Serie repräsentiert den Höhepunkt der Ingenieurs- und Designphilosophie von Revival Audio. Bekannt für ihre unvergleichliche Klangqualität und atemberaubende visuelle Attraktivität kombiniert die preisgekrönte Atalante-Serie fortschrittliche Audiotechnologie mit herausragender Verarbeitungsqualität, um ein außergewöhnliches Hörerlebnis zu schaffen.
Revival Audio, gegründet von leidenschaftlichen Branchenexperten, widmet sich der Herstellung hochwertiger Audioprodukte mit einem Engagement für Exzellenz und Innovation. Mit tiefem Respekt für das Audioerbe und einem Fokus auf sorgfältiges Design und Ingenieurwesen liefert Revival Audio durch seine Produkte Klangqualität und ästhetische Anziehungskraft auf höchstem Niveau.
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Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
| team@bthifi.com | |
| Web | www.bthifi.com |
Der Galder, das bisherige Top-Laufwerk der dänischen Analog-Manufaktur, war an dieser Stelle bereits Thema eines Tests und der Odin-Tonarm sogar schon zweimal. Jetzt hat Johnnie Bergmann von beiden eine „Signature“-Version vorgestellt, die ich mir nach all den positiven Erfahrungen mit seinen Komponenten natürlich nicht entgehen lassen wollte.
Wer die von Johnnie Bergmann entwickelten und, wie sich bei einem Besuch in seiner Firma zeigte, auch zum aller größten Teil selbst fertigten Produkte kennt, weiß, dass alle seine Tangential-Tonarme ebenso luftgelagert sind wie die Teller seiner Laufwerke. Letztere schweben auf einem dünnen Luftkissen, wodurch das Lager in der Vertikalen entlastet wird. Außerdem soll das Luftkissen eine gute Entkopplung von der Stellfläche bewirken. Horizontal werden die Teller durch eine Stahlachse geführt, die in einer Buchse aus einem sehr reibungs- und verschleißarmen Polymer läuft. Das einzige Modell, bei dem der Teller auch seitlich durch Luftdruck geführt wurde, war der Sleipner, den ich vor zehn Jahren näher kennenlernte und noch immer für eines der besten gänzlich berührungslos gelagerten Laufwerke überhaupt halte. Das Modell wurde leider schon vor Jahren eingestellt.

Das Wichtigste zur Konstruktion des Galder im allgemeinen – die Luftlagerung des Tellers in der oben beschriebenen Weise – ist ja schon gesagt. Für alle, die den entsprechenden Test nicht gelesen haben, sei angefügt, dass die Motorbasis vom eigentlichen Chassis getrennt ist und beide aus einem vollen Aluminium-Block gefräst und ihre Oberflächen abschließend pulverbeschichtet wurden. Die Verbindung zwischen Chassis und Motorbasis stellt eine zehn Millimeter starke Aluminium-Bodenplatte her. Die beiden Aluminiumteile sind miteinander verschraubt, berühren sich aber nicht direkt, da zwischen Motorbasis und der Bodenplatte Entkopplungselemente montiert sind. Die Motoreinheit bietet auch Platz für die Bedienungselemente: zwei große Tasten zum Start des Laufwerks mit 33⅓ oder 45 Umdrehungen pro Minute und zwei kleine Taster zur Geschwindigkeits-Feineinstellung. Beim ersten Druck auf eine der großen Tasten startet der Kompressor, beim zweiten dann der Motor, der durch abermaliges Betätigen der entsprechenden Taste gestoppt wird. Nach zwei Minuten schaltet sich der Kompressor dann automatisch aus. Wie bei all seinen Laufwerken hat Johnnie Bergmann auch beim Kompressor des Galder viel Wert darauf gelegt, dass er möglichst geräuscharm arbeitet, so dass man ihn bedenkenlos im Hörraum unterbringen kann. Das hat bisher überzeugend geklappt und ist auch beim Galder Signature nicht anders.

Was sind dann die Unterschiede zwischen dem „normalen“, nun „Galder Classic“ genannten Laufwerk und dem Galder Signature? In einer kurzen E-mail führt der Entwickler aus, dass einige der Aluminium-Teile des bekannten Modells beim Signature durch solche aus Edelstahl ersetzt worden seien. Der nun zweiteilige Teller bringe 36 Kilogramm auf die Waage und sei damit dreimal schwerer als der des Classic. Auch die drei höhenverstellbaren Füße, in deren Innerem jeweils drei kleinere Keramikkugeln Kontakt zu einer größeren herstellen, würden beim Signature aus rostfreiem Stahl gefertigt. Eine größere Armplatte beim Signature mache die Verbindung des gesamten Tonarms mit dem Galder-Chassis steifer und stärker. Durch diese Änderungen bekomme der Signature einen volleren und transparenteren Klang, der lebensechter sei. Aus kosmetischen Gründen würden natürlich auch die Drucktasten und das Firmenlogo auf der Frontseite des Signature aus Edelstahl hergestellt.

Die größere Armplatte erlaubt es, wahlweise zwei Cinch- oder eine DIN-Buchse für das Tonarmkabel zu montieren. Beim Classic ist nur die Installation der fünfpoligen Buchse möglich. Bei einem Tangential-Tonarm muss der Überhang null sein, hier soll die Nadel des Tonabnehmers sich ja auf einer Tangente bewegen. Um dies bei Abstastern mit unterschiedlichen Abstand zwischen Nadelspitze und Befestigungsbuchsen sicherzustellen, bietet der Odin-Arm keine Langlöcher im Headshell, sondern die Möglichkeit, die mit dem Chassis verschraubte Armplatte und die eigentliche Armbasis nach dem Lösen von zwei Schrauben gegeneinander zu verschieben. Dies muss beim Odin Signature nun nicht mehr per Hand gemacht werden. Johnnie Bergmann hat der Edelversion seines Arms nun eine Einstellschraube dafür spendiert: Auch einen „klanglichen Hochkaräter“, wie ich den Odin damals nannte, kann man noch besser machen.

Auch wenn ich schon öfter einen Odin justiert habe, freute es mich, dass Johnnie Bergmann und sein Vertrieb Werner Obst mich nach der High End besuchten, und der Schöpfer des Signature sein Ausstellungsmodell bei mir aufbaute – nicht nur, weil diese neue Variante 62 Kilogramm schwer ist. Da ist die Krion-Basis des Artesania Racks genau der richtige Standort für das Schwergewicht. Johnnie Bergmann installierte dann das Lyra Etna im Odin Signature, da es schon beim Vergleich des Magne ST mit dem Odin ganz hervorragend mit letzterem harmonierte. Es vermittelt einem einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass ein System perfekt im Arm justiert ist. Und wer könnte das besser als der Entwickler des Tonabnehmers respektive des Tonarms?

Nach einem kurzen Funktionstest kam der Signature dann aber eher sporadisch zum Einsatz, unter anderem beim Test des E.A.T. E-Glo 2. Aber es standen noch die Beschäftigung mit der WestminsterLab Monologue sowie die mit dem DS Audio W3 an, und bei den dafür nötigen System- und Armumbauten hantierte ich lieber mit besser vertrauten Komponenten. Darüber hinaus wollte ich um keinen Preis Johnny Bergmanns Einstellungen am Odin Signature verändern. Außerdem hatte ich bei aller Begeisterung für die dänischen Analog-Pretiosen noch immer kleinen Vorbehalt gegen die Laufwerke: Ich habe gewiss schon häufiger geschrieben, dass ich kein Freund der Vakuum-Ansaugtechnik für Schallplatten bin. So schön es ist, leicht verwellte oder schüsselförmig gebogene LPs plan auf den Teller zu bekommen, so groß ist die Gefahr, dass auf der nicht gespielten Seite der LP etwa vorhandene Staubpartikel in die Oberfläche respektive in die Rille gedrückt werden.

Wie groß die Gefahr der Beschädigung für die Platte ist, hängt natürlich auch davon ab, wie hoch der Unterdruck ist, der die LP auf den Teller saugt. Schon bei den Tests der bisherigen Laufwerke hatte ich den Eindruck, dass Johnnie Bergmanns Konstruktion hier relativ moderat zu Werke geht: Auch wenn es bei keiner Platte Probleme gab, sie zu „glätten“, konnte man den Puck, der das Mittelloch um die Tellerachse luftdicht verschließt, mit sehr geringem Kraftaufwand von der Platte nehmen, ohne das Vakuum auszuschalten. Noch wichtiger ist aber penibelste Plattenhygiene. Seit mir dabei die ungemein benutzerfreundliche Degritter Mark II zur Hand geht, gebe ich mir dabei deutlich mehr Mühe. So habe ich jede LP gewaschen, bevor ich sie vom Signature auf dem Teller fixieren ließ. Nach diesem Prozedere habe ich der Plattenansaugung auch frei von Bedenken meine Lieblingsscheiben anvertraut. Zu denen gehört seit einer Zeit Carla Bleys Life Goes On. Schon die ersten Töne des Flügels im Auditorio Stelio Molo, einem großen Saal, machen die enormen Fähigkeiten der Lyra/Bergmann-Kombination deutlich. Mir war vorher klar, dass das Etna kein Kind von Traurigkeit ist, aber dass es einen mit den passenden Spielpartnern akustisch an einen so großen, luftigen Aufnahmeort versetzen kann, ist mir neu und geht auf Rechnung des Galder & Odin Signature.

Dass Steve Swallows verstärkte akustische Bass-Gitarre – hier ist unter anderem eine Ampeg-Box mit im Spiel – auf dieser Scheibe für seine Verhältnisse ungemein fett und druckvoll rüber kommt, habe ich bei der Erwähnung des Albums gewiss schon häufiger angemerkt. Aber weder vom High-Res-File noch von der LP besaß der Fünfsaiter zuvor soviel Schub. Auch die Transienten von Flügel und Saxophon kamen denen eines Live-Events sehr nahe. Gut, eine überschäumende Spielfreude zeichnet das Lyra Etna bekanntlich aus, aber so beeindruckend habe ich es in dieser Disziplin bisher nicht gehört. Galder & Odin wirken auf das Etna wie ein Turbo. Hätte ich mir nicht vorgenommen, technische Besonderheiten besser nicht speziellen klanglichen Aspekten zuzuordnen, würde ich spekulieren, dass die Fixierung der Platte auf dem Teller und seine extrem hohe Masse für diese unglaubliche Wucht der Wiedergabe verantwortlich sind.

Ich bin eigentlich kein Freund elektronisch erzeugter oder verfremdeter Tieftöne. Seit der Begegnung mit Bugge Wesseltoft und seiner mit viel Elektronik umgesetzten Kompositionen beginnt meine Ablehnung aber ein wenig zu bröckeln. Eine meiner letzten Vinyl-Neuerwerbung ist Space Sailor der Band Rymden, in der neben Bugge Wesseltoft auch Dan Berglund an Kontrabass und Electronics sowie Magnus Öström an Drums, Percussion und ebenfalls Electronic zu hören sind. Die beiden letzteren waren bis zum Unfalltod des Namensgebers auch Mitglieder der Esbjörn Svenson Trios. Beim Beginn von „The Life and Death Of Hugo Drax“ setzt ein so fetter und – gewollt – verzerrter Kontrabass ein, dass ich erst einmal erschreckt die Lautstärke zurückdrehe.

Nachdem dann klar ist, dass diese Sounds nicht auf einen Fehler bei der Abtastung der Scheibe hinweisen, sondern von den Musikern so beabsichtigt sind, fahre ich den Pegel wieder hoch und schiebe den Arm zurück in Richtung Einlaufrille: Mit Etna, Bergmann Signature und den Børresen 05 SSE lässt sich das Spektakel wirklich genießen: ein Bad in tieffrequenten Wogen. Auf „Söndan“ begleitet fast schon subsonisches Grollen tiefe Trommeln und eine schlichte, ruhige Melodie auf dem teils verfremdeten Flügel oder einem elektronischen Tasteninstrument: Die Musik von Rymden ist überaus spannend und abwechslungsreich und fasziniert nicht nur wegen der klanglichen Sensationen, die dank des Bergmann Signature besonders intensiv erfahrbar sind. Ich freue mich schon jetzt auf die übrigen drei Plattenseiten, für die ich aber erst nach der Fertigstellung dieses Texts Zeit finden werde.

So langsam wird es Zeit, die ein oder andere Testplatte aufzulegen, und eine nicht ganz so oft verwendete ist Jonas Hellborgs Elegant Punk, die sich wegen der famosen Bassfähigkeiten des Galder & Odin Signature ja geradezu aufdrängt. „Drone“ und das folgenden „Little Wing“ habe ich zuvor nie so sauber und dennoch ungemein dynamisch und druckvoll gehört. Der imaginäre Raum und die Fülle an Details machen die Scheibe mal wieder zu einem Hochgenuss, aber, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, gibt es hier in allen Disziplinen noch einen Tick mehr als je zuvor, woran der tiefschwarze Hintergrund einen nicht unbeträchtlichen Anteil hat.

Wenn es früher während eines rein privaten Tests einmal ein wenig Klassik sein sollte, habe ich dafür Mussorskys Bilder einer Ausstellung und daraus „Die Hütte der Baba Yaga“ und „Das große Tor von Kiev“ mit dem Chicago Symphony Orchester unter Carlo Maria Giulini gespielt – eine Testplatten-Empfehlung eines damals einflussreichen Hifi-Magazins. Aber warum sollte ich mich damit begnügen, wenn nun im Regal direkt daneben das Reissue der LSC-2201 mit demselben Orchester unter Fritz Reiner steht? Das verwöhnt mit einer Fülle warmer Klangfarben, wuchtigen Pauken weit in der Tiefe des Aufnahmeraums, einer Dynamik und einem Drive, die auch einen Jazzfan nicht regungslos und unbeteiligt im Hörsessel sitzen lassen und – ja, auch wenn ich beginne Sie damit zu langweilen – einem überaus soliden Tieftonfundament. Hinzu kommt, dass Etna und Signature so gut wie keine Rillengeräusche zu Gehör bringen und sich die Musik ansatzlos vor einer fast völligen Schwärze entwickelt: einfach großartig!

Zum Schluss lege ich noch eine weitere LSC auf: Aus der Numero 2322, Schostakowitschs Ballet Das Goldene Zeitalter mit dem London Symphony Orchestra unter Jean Martinon wähle ich die vertraute „Polka“. Als erstes fällt auf, dass zu Beginn keine rumpelnden Nebengeräusche stören. Die sind auf der Gold-CD-Version deutlich zu vernehmen, wurden bei der analogen Überspielung aber so gut wie komplett entfernt. So kann man ungestört in den breiten und tiefen Aufnahmeraum hineinhören und sich über die farbige Instrumentierung freuen. Dank der hohen Auflösung der Kette ist auch jederzeit der eher leise Beitrag der Perkussionisten hinten links im Raum zu verfolgen. Aber genug mit der audiophilen Erbsenzählerei: Mit Etna und dem Bergmann Signature macht diese Einspielung richtig Spaß!
Da braucht man keinen Galder & Odin Classic zum direkten Vergleich, um sicher zu sein, dass die Signature-Variante der bessere Plattenspieler ist. Alle, denen druckvoller, schneller und präziser Tiefbass so wichtig ist wie mir, dürften am Galder & Odin Signature sowieso nicht vorbeikommen. Johnnie Bergmann ist es gelungen, einen der raren analogen High-End-Träume noch erstrebenswerter zu machen. Unwiderstehlich!
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Gehört mit
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| Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
| Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“ |
| Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna, DS Audio W3 |
| Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), WestminsterLab Monologue, DS Audio EQ-W3 |
| Vorstufe | WestminsterLab Quest |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
| Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2, Ortofon TSW-5000 Silver |
| Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Degritter Mark II, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
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Herstellerangaben
Bergmann Galder/Odin Signature
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|---|---|
Plattenspieler |
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| Prinzip | Luftgelagerte Konstruktion, Plattenansaugung, Aufnahme von 2 weiteren Tonarmen radial- und linear abtastend möglich |
| Antrieb | Tacho-Motor mit hochpräziser Rückkopplungssteuerung, 33 & 45 UpM, Riemenantrieb |
| Chassis | schwarz beschichteter Aluminium-Druckguss |
| Plattenteller/Lager | 2-teiliger Plattenteller aus Edelstahl luftgelagert mit 3 Millimeter Acrylmatte, zentriert durch eine harteloxierte Spindel in verschleißfestem Polymerlager mit geringer Reibung |
| Gewicht des Plattentellers | 36 kg |
| Standfüße | verstellbare Füße aus rostfreiem Stahl mit Ceraball |
| Abmessungen (T/B/H) | 365/480/190mm |
| Gesamtgewicht | 61kg |
Tonarm |
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| Prinzip | luftgelagerter Tonarm mit linearer Führung |
| Armrohr | Aluminium/Karbon, innen gedämpft Gegengewicht vom Tonarmrohr entkoppelt |
| Einstellmöglichkeiten | VTA, Überhang, Nivellierung, Auflagekraft |
| Tonarmkabel | reine Kupferlitze, Clips aus vergoldetem Kupfer |
| Tonarmstecker | DIN oder Cinch vergoldet |
| Effektive Masse | 14g |
Kompressor |
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| Besonderheiten | leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftstrom, auswechselbarer Filter, leicht zugänglicher Staubfilter für einfache Reinigung |
| Abmessungen (T/B/H) | 390/420/210mm |
| Gewicht | 30kg |
Preis |
41.500 Euro |
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Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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|---|---|
| Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
| Telefon | +49 6187 900077 |
| info@wodaudio.de | |
| Web | www.wodaudio.de |
JCAT, ein führendes Unternehmen im Bereich hochleistungsfähiger Streaming-Produkte, ist stolz darauf, die USB Card XE EVO vorzustellen, eine verbesserte Version der hochgelobten USB Card XE. Das neue Modell bringt bedeutende Verbesserungen und Innovationen mit sich und setzt einen neuen Standard für USB-Audio-Performance.
Die USB Card XE EVO wurde für audiophile und professionelle Anwender entwickelt, die höchste Ansprüche an die Audioqualität stellen. Mit viel Liebe zum Detail und modernster Technologie bietet die XE EVO mehrere wichtige Verbesserungen gegenüber ihrem Vorgänger:
1. SMA-Anschluss für Master OCXO Clock: Der zusätzliche SMA-Anschluss ermöglicht eine nahtlose Integration mit der Master OCXO Clock von JCAT. Ein Schalter ermöglicht es dem Benutzer, zwischen dem eingebauten OCXO und einer externen Taktquelle umzuschalten, was eine größere Flexibilität und Präzision bietet.
2. Hochmoderne lineare Spannungsregler: Die XE EVO ist mit neuen linearen Spannungsreglern ausgestattet, die einen extrem niedrigen Rauschpegel von 0,46 µV RMS aufweisen, was fast der Hälfte des Rauschpegels der LT3045-Regler entspricht, die in der USB Card XE verwendet werden. Dies gewährleistet eine außergewöhnlich saubere Stromversorgung für angeschlossene USB-Geräte.
3. Eingebauter EMI-Rauschunterdrückungsfilter: Ein fortschrittlicher EMI-Rauschunterdrückungsfilter ist in den USB-Anschluss integriert, wodurch elektromagnetische Störungen erheblich reduziert werden. Das Ergebnis sind klarere, präzisere Audiosignale und ein insgesamt besseres Hörerlebnis.
4. Optimierte Firmware für hervorragende Klangqualität: Die neueste Firmware ist speziell auf hervorragende Klangqualität optimiert, wobei die Energieverwaltungsfunktionen ausgeschaltet sind, um die Audioleistung zu maximieren.
Die USB Card XE EVO ist ab sofort auf der JCAT-Website erhältlich. Kunden können die Vorteile des kostenlosen Versands in Anspruch nehmen. Der Verkaufspreis wurde auf 1200 EUR festgelegt.
JCAT ist ein hoch angesehener Hersteller von technisch hochentwickelten Computer-Audiokomponenten und Hochleistungs-Digitalkabeln. JCAT wurde von Marcin Ostapowicz gegründet. Er ist ein anerkannter High-End-Audio-Berater und einer der Pioniere des Computer-Audio. Der Miterfinder der preisgekrönten Software JPLAY ist ständig auf der Suche nach der Perfektion des Klangs. Er findet die Grundlagen für seine bahnbrechenden Lösungen in Bereichen, die vom Mainstream abgelehnt werden. JCAT Stromversorgungs- und Netzwerkkomponenten werden übrigens auch verwendet, um die Aufnahmequalität bei TRPTK zu verbessern, einem Musiklabel und einem Studio, das sich auf extrem hochaufgelöste Aufnahmen konzentriert.
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Hersteller
JCAT
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| Web | xact.audio |
Noch nicht lange sind die Hifi-Komponenten des chinesischen Herstellers Eversolo Audio bei uns erhältlich und schon ist diese Marke auffällig positiv im Gespräch. Das liegt wohl auch an dem bemerkenswert hochwertigen Bauteile-Aufwand, den man zu dem aufgerufenen Preis eher nicht erwartet.
Der Eversolo DMP-8 ist nicht nur ein Streamer mit optionalem SSD-Speicher bis zur Zeit vier Terabyte und integriertem D/A-Wandler. Mit seinen analogen symmetrischen XLR- und unsymmetrischen Cinch-Eingängen ist er zudem als Vorverstärker nutzbar. Zur Lautstärkeeinstellung spedierten seine Entwickler dem aktuellen Spitzenmodell in der Streamer/Wandler-Linie ein per Relais gesteuertes Widerstandsnetzwerk, das selbstverständlich auch für die digitale Sektion zuständig ist, wenn man dies möchte. Verwendet man ihn ohne die Vorverstärker-Option, lässt sich der digitale Ausgangspegel fixieren.

Der Eversolo kostet 2000 Euro und kommt mit einer in dieser Preisklasse erstaunlichen Qualität in Konstruktion und Material-Einsatz daher. Auf der eigenen Website zählt Eversolo stolz die noblen Hersteller der handverlesenen Bauteile auf: Kondensatoren von Wima, Murata und Nichicon, Audio-Operationsverstärker von Texas Instruments, Relais von Omron aus Japan und AKM-Wandlerchips. Eversolo Audio Technology Co.Ltd ist eine Gründung von Zidoo Technology Co.Ltd. Dass die Mitglieder des Gründungsteams seit vielen Jahren in der Entwicklung und im Management der HiFi-Industrie tätig seien, kann man ebenfalls dort lesen. Sie entwickelten die Eversolo „Original sampling-rate audio engine“, kurz EOS genannt. EOS umgeht vollständig die Signalbegrenzung durch Android SRC, und verarbeitet stets die Musikdaten, die die jeweilige App ausgibt ohne jegliche Konvertierung. Neben den üblichen PCM Formaten bis 768 Kilohertz u d32Bit – also auch originäre DXD-Files mit 32 Bit, wie sie beispielsweise bei NativeDSD zu erwerben sind – verarbeitet der Eversolo DMP-A8, ebenso MQA und bis zu achtfaches DSD. Die Android basierte Software bietet nicht nur am großen 6-Zoll-LCD-Touchscreen sondern auch mit der für IOS und Android erhältlichen Eversolo Zidoo Plex App erstklassigen Bedienungskomfort und jede Menge Einstell-Möglichkeiten. Sie ermöglicht die Installation von Android konformen Apps wie Apple Music und anderem. Die Cast-Taste auf der Benutzeroberfläche des Tablets oder Smartphones bewirkt das Spiegeln des Touchscreens, so dass sämtliche Einstellungen nicht direkt am Gerät gemacht werden müssen.

Zum Kennenlernen integrierte ich den Eversolo in meine große Anlage, wo er als Streamer und Wandler gegen mein etatmäßiges Set aus Antipodes Oladra G4 und HoloAudio May KTE stand, die gemeinsam mit einem Audioquest Dragon HDMI für die I2S-Verbindung mit 40.000 Euro in der Preisliste stehen. Ein total unfairer Vergleichs-Ansatz, der so auch nicht ernsthaft stattfinden sollte – aber halt zum ersten Kennenlernen. Ich ließ den Eversolo ein paar Stunden stumm warmlaufen und hörte dann in einige wohlbekannte Musikstücke hinein, alles Qobuz-Streams, da die integrierte 4-Terabyte-Festplatte noch nicht gefüttert war: „Blue Skies“ von Eva Cassidys Live-Album Nightbird gefiel durch eine transparente, luftig-lebendige Darstellung und offenbarte glaubhaft die Raumakustik des Blues Alley in Washington D.C. Eric Claptons „Before You Accuse Me“ vom Album Unplugged (Live) beeindruckte dank einer vorzüglichen Klarheit, Dynamik und authentischen Klangfarben. Die Phillips-Aufnahme von Vivaldis Gitarren-Konzerten mit Los Romeros, Iona Brown und der Academy of St.Martin in the Fields entzückte geradezu durch die feine, plastische Darbietung der Gitarren, bei denen man nicht allein die Saiten wahrnimmt, sondern auch den Korpus hört. Gleichermaßen erfreut der schöne Schmelz der Streicher bei einer homogenen und plastischen imaginären Bühne. Hier empfand ich einen Hauch mehr Wärme in der Musik, was an dieser Stelle sehr angenehm klang. Diese ersten Eindrücke zeigten so bereits deutlich das hohe musikalische Niveau des Eversolo, der nur ein Zwanzigstel meiner Referenz-Kombination kostet. Da gerät man schon ins Grübeln. Aber bleiben wir ehrlich: Mein Standard-Set spielte noch leichtfüßiger und luftiger, nuancierter, ließ tiefer in die Musik hineinschauen, mit überzeugender räumlich Ordnung – für den Preis eines bestens ausgestatteten Kleinwagens.

Die vielfältige Ausstattung des Eversolo DMP-A8 zwingt mich zum Nachdenken darüber, welche Optionen ich testen sollte. Es macht eher keinen Sinn, den Streamer mit einem anderen D/A-Wandler auszuprobieren oder sogar zu eruieren, ob oder inwieweit der I2S-Ausgang daran besser klingt als S/PDIF koaxial oder Toslink. Auch dürfte es Sie kaum interessieren, ob Musik von einem per rückseitigem USB 3.0-Anschluss angeschlossenen Speichermedium anders klingt als von der optionalen internen M2-SSD, die mit den angebotenen bis zu vier Terabyte Platz für eine üppige Musik-Bibliothek bietet. Dieser Test wird sich mit den Qualitäten des DMP-A8 als integrierter Streamer/Wandler befassen und darüber hinaus auch seine Fähigkeiten als Vorverstärker erkunden, denn es wäre bei dem aufwändigen Lautstärke-Regelwerk eine Schande, es zu vernachlässigen – auch wenn Besitzer eines Vollverstärkers es nicht nutzen werden. Dann drängt sich auch auf, zu hinterfragen, wie gut die analogen XLR- und Cinch-Eingänge eine externe Phono-Vorstufe zur Geltung kommen lassen. All dies lässt ich prima in meiner großen Anlage testen, zumal die XLR- und Cinch-Anschlüsse am Eversolo gleichzeitig nutzbar sind. Auf Nachfrage beim Hersteller in China war zu erfahren, dass die Signalführung im Gerät symmetrisch erfolgt. Egal, ob Sie den Eversolo als Streamer-Wandler oder auch als Vorverstärker nutzen möchten, Inbetriebnahme und Ersteinrichtung sind unkompliziert und intuitiv zu machen. Denn nicht jeder will die optionalen Features nutzen wie etwa die etlichen DSP-Möglichkeiten mit den graphischen und parametrischen Equalizern. Die gibt es gleich zweimal, nämlich unter dem Menü-Punkt DSP oder EQ. EQ wirkt ausschließlich auf die digitalen Ausgänge, die Equalizer unter DSP ausschließlich bei Verwendung des internen D/A-Wandlers. Benutzt man also das Gerät ganzheitlich, wären Veränderungen per EQ nicht zu hören.

Der innere Aufbau des DSP-8A ist geordnet und übersichtlich. Im Herzen des Gerätes befindet sich unter Kühlrippen die Prozessorplatine für das modifizierte Android und die EOS. Darunter sieht man zwei Femto-Taktgeber für die Referenzfrequenzen 44,1 und 48 Kilohertz Oben liegen übereinander die Ein- und Ausgangsplatinen für alle digitalen Verbindungen. Rechts im Gerät ist die Stromversorgung mit getrennten Netzteilen untergebracht. Der gekapselte Ringkerntrafo versorgt die analoge Sektion und die D/A-Wandlung. Das Schaltnetzteil bedient den Prozessor, der kleine Trafo dient dem Standby, so dass der DMP-A8 ganz schnell per Fernbedienung, App oder Wake-on-Lan aktiviert werden kann. Links im Gerät befindet sich das analoge Lautstärke-Regelwerk mit den Festwiderständen und Relais, ein Teil der Stromstabilisierung und die Wandler-Einheit. Der unterste Chip, ein AKM7739VQ erledigt die DSP-Funktionen, der AKM4191EQ bereitet den digitalen Datenstrom auf und, wie ich vom AudioNext Mitarbeiter Christoph Zingel erfuhr, gibt ihn als einen maximal 7-Bit-Binärdatenstrom an den AKM4499EX weiter, der daraus das analoge Signal macht. Die Binärdatenverbindung dieser Chips wurde nach dem Brand des Asahi-Kasei-Werkes entwickelt und arbeitet asynchron. Somit können beide mit einer eigenen Clock getaktet werden. Diese AKM-Konfiguration scheinen mir klanglich tendenziell eher leicht angenehm warm, jedoch nicht in den hohen Tonlagen bedeckt, wie ich dies bei früheren AKMs oft empfand.

In Sachen Musikalität fällt die Stimmigkeit des Eversolo besonders positiv auf. Auch wenn sich im direkten Vergleich zeigt, dass mein Referenz-Setup klanglich überlegen ist, fällt dies nicht wirklich ins Gewicht, wenn ich wieder auf den DMP-A8 zurückwechsle. Dies gilt auch bei Nutzung seines Vorverstärkers. Selbst wenn ich ihn nur als analoge Vorstufe nutze und meine-Plinius Phono-Vorstufe an den XLR-Eingang anschließe, kann ich mich über die analytischen Fähigkeiten meines neu erworbenen Audio Technica ART 20 Tonabnehmers freuen. Denn der analoge Vorverstärker im Eversolo verschleiert nichts. Er malt das Klangbild sehr schön plakativ, nach hinten gestaffelt, aber nicht grenzenlos tief. Vor allem klingt er klar und feinzeichnend, so dass die Farben und vor allem die Energie der Stimmen der meisterlichen Sänger in Mozarts Don Giovanni ( EMI, 1959, Carlo Maria Giulini ) packend und begeisternd zum Vortrag kommen. Der Eversolo kommuniziert die Großartigkeit dieses Werkes und seiner Interpreten völlig überzeugend. Die Entwickler des DMP-8A haben vermutlich diesen klaren und transparenten Charakter des Vorverstärkers im Zusammenspiel mit der Tonalität des D/A-Wandlers abgestimmt und das ist ihnen prima gelungen. Am Beispiel von Jaques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt in der amüsanten Gesamtaufnahme mit Anneliese Rothenberger, Adolf Dallopozza und Theo Lingen als Styx beim Vergleich meiner EMI-LP und dem Qobuz Streaming in CD-Qualität lässt sich feststellen, dass der digitale Weg ein wenig wärmer klingt, der analoge ein wenig offener, beide aber gleichermaßen musikalisch und genussreich. Wenn man weiß, dass der Qobuz-Stream sich in diesem Falle klanglich von der Vinyl-Alternative nur wenig unterscheidet, zeigt der Eversolo, wie unverfälscht sein Streamer/Wandler hier spielt.

Nochmal: Wir sind hier nicht auf dem Gipfel der Musikalität. Ein Antipodes Oladra G4 und Roon oder dem HQ-Player vermitteln eine noch schönere musikalische Aura mit mehr Klangfarbe und Fülle. Aber der Eversolo macht seine vergleichsweise weniger ausgeprägten Fähigkeiten als solche nicht erlebbar, solange man keinen Vergleich hat. Erfreulich ist: Selbst wenn ich darum weiß, bleibt das Hören mit dem DMP-A8 für mich ein Vergnügen. Bei anderen Tests ist es nicht selten, dass ich nach einem Vergleich den Testkandidaten sozusagen abarbeite und mich freue, dann wieder mit meinen eigenen Komponenten hören zu können. Bei diesem Eversolo ist das anders. Der bereitet stets Hörspaß, klingt nie aufdringlich und enthüllt doch so viele Details. Und dabei habe ich noch keinerlei DSP-Optionen eingebunden, mit denen ich klanglich Anpassungen an meinen Raum machen könnte, wie ich es mit Roon in vorsichtiger Dosierung tue. Die Software des DMP-8A bietet im Menüpunkt Source bei den Ausgangs-Parametern des D/A-Wandlers dem Benutzer eine Auswahl von sechs digitalen Filtern, die man dem eigenen Hörgeschmack entsprechend frei wählen kann. Die Filter bringen feine klangliche Veränderungen, bewahren aber den Charakter des Eversolo.

Betrachten wir den Eversolo von Außen, sehen wir seitlich, oben und von vorn keinerlei Verschraubung in dem sauber gearbeiteten schwarzen Aluminiumgehäuse. Auf der Front dominiert zentral das große Sechs-Zoll-LCD-Touch-Display. Der Drehknopf rechts daneben – er kann unterschiedlich hell illuminiert werden – dient der Lautstärkeeinstellung oder durch kurzes oder längeres Drücken, dem Starten und Ausschalten des Gerätes oder des Displays. Letzteres wird bei jeder Art von Bedienung, auch per App oder Dual-Mode Bluetooth/Infrarot-Fernbedienung wieder eingeschaltet und bleibt dann mindestens fünf Minuten oder länger eingeschaltet, je nachdem, was man im Menü gewählt hat. Schön ist deshalb ein Taster auf der Fernbedienung, der das Display sofort schwarz schaltet. Auch die Lautstärke regle ich hier gern, weil es mir sicherer und dosierbarer vorkommt als in der App, wo ein unplatzierter Touch schnell mal einen ungewollten Pegelsprung auslösen kann. Mein Ideal: Grundeinstellungen über die per Cast gewählte Spiegelung des Touchscreens auf Tablet oder Smartphone, Musikauswahl per App wie Qobuz, Tidal, Highreauduio.com oder was auch immer und Lautstärke per Fernbedienung.
Die Rückseite des Eversolo ist rechts mit den analogen Ein- und Ausgängen bestückt. Links über der Stromzufuhr und dem hartem Netzschalter befinden sich zwei WLan-Antennen, rechts daneben die Bluetooth-Antenne für den Empfang. Einen Bluetooth Sender etwa für Kopfhörer hat der DMP-8A nicht, womit ich bei der einzigen Schwäche des Gerätes wäre: Er hat keinerlei Kopfhöreranschluss. Den bietet oft der angeschlossene Vollverstärker, bei direkter Ansteuerung eines Endverstärkers oder aktiver Lautsprecher braucht der Kopfhörer-Freund einen separaten Kopfhörerverstärker. Dennoch, was der DMP-8A insgesamt mit dieser Software bietet, ist schon enorm viel, von seiner klanglichen Klasse ganz abgesehen. Aus der digitalen Anschlussvielfalt auf der Rückseite resultieren viele Möglichkeiten sinnvoller Nutzung.

Der bei ähnlichen Geräten sonst kaum zu findende ACR-HDMI-Eingang ermöglicht die Wiedergabe eines TV-Audiosignals in Stereo über den Eversolo. Wenn Sie an USB 3.0 OTG – steht für On the Go – ein CD-Laufwerk anschließen, können Sie die eingelegte CD sowohl über den Eversolo abspielen, als auch auf die integrierte Festplatten als Flac- oder Wav-File rippen. Christoph Zingel von AudioNext empfiehlt allerdings die Nutzung von dBpoweramp zum Rippen am Computer wegen der weitaus besseren Versorgung mit passenden Metadaten. Wer das Streaming-Signal des Eversolo an einen externen D/A-Wandler ausgeben möchte, kann dies per USB, S/PDIF Koax, Toslink oder sogar per I2S machen, wobei für das nicht genormte I2S sogar eine Anpassung an den DAC übers Menü möglich ist – Klasse! Wer eine Raumakustik-Korrektur einbinden möchte, die selbstverständlich nicht für die analogen Eingänge funktioniert, da diese ja direkt an den analogen Vorverstärker gehen, kann dies mithilfe der kostenlosen PC-Software Room EQ Wizard tun. Das genaue Prozedere ist per QR-Code in die Bedienungsanleitung einbunden. Neben dem erwähnten parametrischen Equalizer lassen sich im DSP auch eine individuelle Loudnes-Kurve oder eine Zeitkorrektur einstellen, falls man den linken und rechten Lautsprecher nicht in der gleichen Entfernung zum Hörplatz aufstellen kann. Sogar ein Dynamik-Kompressor ist im Angebot, zum Beispiel für leise Hintergrund-Musik. Alle DSP-Einstellungen lassen sich benennen und einer Quelle zuordnen; mehrere alternative Konfigurationen sind auch möglich. Hier der Link zur Bedienungsanleitung als PDF, wenn Sie noch mehr Details über den vielseitigen DSP erfahren möchten.

Noch ein Hörtipp zum Schluss: Qobuz bietet in der Highres-Qualität 44,1/24 die 13. Symphonie „Babi Jar“ von Schostakowitsch in einer Aufnahme mit Kirill Kondrashin und dem Moscow Philharmonic Orchestra. Es ist ein beeindruckend, ja auch bedrückend wirkendes Erlebnis, wie der Eversolo die kraftvollen Männerstimmen reproduziert, die zum Thema der Symphonie Texte von Jewgeni Jewtuschenko rezitieren. Ein paar Takte sind vielleicht nötig, um sich in diese ausdrucksstarke Musik hineinzufinden.
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Gehört mit
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| Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G4 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player |
| Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
| Digital/Analog-wandler | HoloAudio May Ketsuné Edition |
| Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 20 |
| Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
| Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
| Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
| Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
| Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
| Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Black Edition Digital S/PDIF , Wireworld Eclipse 8 Silverund Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral Real-Cable HD-TDC mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste |
| Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
| Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
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Herstellerangaben
Eversolo DMP-A8
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|---|---|
| Geräteart | Streamer mit D/A-Wandler |
| Display | 6" LCD Touchscreen |
| Interne Speicher | 4GDDR4 +64GeMMC |
| D/A-Wandlerchip | AK4191EQ+AK4499EX |
| Audio Processor | XMOS XU316 |
| Opamp-Chip | OPA 1612 |
| Stromversorgung | linear + digital dual power supply |
| SSD Speicher optional | M.2 NVME 3.0 2280 Protokol, bis to 4TB |
| USB | Eingang USB-A 3.0*2 |
| Lan | RJ-45(10/100/1000Mbps) |
| WLan | 2.4G+5G dual band |
| Wiedergabe und DAC-Dekodierung | bis zu DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
| Musik-Zugänge | Tidal, Qobuz, Highresaudio, Amazon Music, Deezer, Radio Paradise, WebDAV, UPnP |
| Streaming | Roon Ready,Air Play, DLNA, Tidal Connect etc. |
| Bluetooth Audio In | Bluetooth BT5.0, unterstützt SBC/AAC |
| USB-B Audio In | unterstützt Windows (10, 11), Android, IOS bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
| Optischer/CoaxialerAudio In | Bis PCM 192KHz 24Bit, Dop64 |
| HDMI ARC | bis PCM 192KHz 24Bit |
| Vorverstärker In | analog symmetrisch XLR und unsymmetrisch RCA, maximum Gain +10dB |
| USB Ausgang | bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
| I2S Ausgang | HDMI bis DSD512, PCM 768KHz 32Bit |
| Optischer/CoaxialerAudio Ausgang | bis PCM 192KHz 24Bit, Dop64 |
| Analoge Vorverstärker-Ausgänge | symmetrisch XLR und unsymmetrisch RCA; Ausgangsspannung XLR 4.2V; RCA 2,1V; Frequenzgang XLR und RCA 20Hz~20KHz(±0. 25dB); Dynamik XLR > 128dB; RCA > 125dB; SNR: XLR >128dB; RCA >125dB; THD+N: XLR <0.00009%(-120dB) @No-wt; RCA <0.00010%(-119dB) @A-WT; Übersprechen XLR und RCA >-121dB |
| Geräte-Steuerung | Mobile App, Touchscreen Bedienung,IR+Bluetooth Fernbedienung |
| Netzanschluss | AC 110~240V 50/60Hz |
| Leistungsaufnahme | 16W |
| Zubehör | Stromkabel, IR-Fernbedienung, Schraubenzieher, Bedienungsanleitung |
| Abmessungen (B/T/H) | 388/248/90mm |
| Preis | 1980 Euro; zzgl. optionalem M2-SSD-Speicher: 1 TB plus 85 Euro; 2 TB plus 130 Euro; 4 TB plus 240 Euro |
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
| Telefon | 0201 5073950 |
| info@audionext.de | |
| Web | www.audionext.de |
Seit Mai 2024 hat die Live Act Audio GmbH aus München den Deutschland-, Österreich- und Schweiz-Vertrieb für die Lautsprecher des litauischen Herstellers Silent Pound übernommen. Deren Erstlingswerk, die Challenger 1, war bereits in vielen Ländern erhältlich. Die weiterentwickelte Version, die MK2, ist nun auch im deutschsprachigen Raum zu haben.
Weitere kleinere Modelle sind in der Entwicklung, wobei die Challenger 2 derzeit das Flaggschiff des Herstellers ist. Die Challenger 2 ist eine Standbox mit vergleichsweise kompakten Abmessungen und sehr interessanten Konstruktionsdetails. Die Silent Pound Challenger 2 richtet sich an Musikliebhaber mit höchsten Ansprüchen an eine „lebensnahe“ und dynamische Wiedergabe mit realistischen Klangfarben und räumlicher Darstellung. Sie kann in Räumen von 18 bis 80 Quadratmetern perfekt betrieben werden. Die beiden 30-Zentimeter-Hochleistungstieftöner arbeiten in einem Open-Back-Gehäuse und liefern eine extrem tiefe, schnelle und direkte Basswiedergabe, die nahtlos mit zwei Mitteltieftönern und dem Hochtöner zusammenarbeitet. Das einzigartige, zum Patent angemeldete Mitteltongehäuse der Challenger II sorgt für ein optimales akustisches Gleichgewicht zwischen mittleren und tiefen Frequenzen und bietet im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ein deutlich detaillierteres Klangbild. Die Challenger II bietet eine beispiellose Richtwirkung über alle Frequenzbereiche und verfügt über ein Gradienten-Tiefpassmodul, das die Raummoden um den Faktor drei reduziert, ohne dass eine zusätzliche Behandlung erforderlich ist. Dies macht die Challenger II äußerst benutzerfreundlich, da keine Änderungen an der Innenausstattung des Hörraums erforderlich sind. Das Gehäuse ist aus hochfestem, gebogenem Stahlblech gefertigt und in zwei Standardfarben und zahlreichen optionalen Farben sowie mit einer aufpreispflichtigen Vollholzfront in Eiche erhältlich. Es gibt keine sichtbaren Schrauben. Eine optionale Frontabdeckung ist in Arbeit - die Tieftöner werden von hinten durch eine ästhetisch ansprechende Magnetabdeckung geschützt.
Das Design mit hoher Wohnraumakzeptanz stammt von einem erfahrenen Industriedesigner. Die passive Frequenzweiche mit feinsten Bauteilen ist unter einer getönten Glasscheibe zu bewundern. Bässe und Höhen lassen sich über Kippschalter an den Hörraum, den Geschmack oder das Hörvermögen anpassen. Die höhenverstellbaren, sehr massiven Füße lassen sich über M8-Gewinde an den Boden anpassen Auch Spikes oder Rollen können montiert werden. Die Silent Pound Challenger 2 beeindruckt mit einem sehr kraftvollen, bassstarken und luftigem Klangbild mit hoher Neutralität und sehr hoher Dynamik sowie einer fantastischen räumlichen Abbildung. Die Lautsprecher sind mit jedem kräftigen Röhrenverstärker oder Solid-State Verstärker ab 100 Watt aufwärts sehr gut anzutreiben. Der Paarpreis der Silent Pound Challenger 2 beträgt 28.000 Euro.
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Vertrieb
LIVE ACT AUDIO GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Max-Planck-Straße 6 85609 München-Aschheim |
| Telefon | +49 89 54028151 |
| info@live-act-audio.de | |
| Web | live-act-audio.de |
Phonoeinschübe für die im letzten Jahr mit dem Statement in High Fidelity-Award ausgezeichnete WestminsterLab Quest Vorstufe gibt es schon seit einiger Zeit. Jetzt hat Angus Leung eine Komponente mit einem aufwendigen Netzteil und ebensolchen Ausgangsstufen entwickelt, die mit einem der Einschübe zur eigenständigen Phonostufe wird: die Monologue.
Der Gedanke hinter der Konstruktion der separaten Phonostufe dürfte jedem Audiophilen einleuchten: Wenn ein und dieselbe Schaltung einmal eine von fünf Eingangssektionen – und noch dazu in Sachen Energiebedarf eine der anspruchsvollsten – ist, sollte sie deutlich besser klingen, wenn sie eine eigene Stromversorgung spendiert bekommt. Das gilt besonders, wenn in beiden Fälle ein sogenannter O-Type-Transformator, eine Sonderform eines Ringkerntransformators, bei der der Ring keinen quadratischen, sondern einen runden Querschnitt aufweist, mit einer Leistung von 260 Watt zum Einsatz kommt. Auch wenn die grundlegende Konzeption des Trafos dem im der Quest Vorstufe entspricht, wurde er für die Monologue auf einen möglichst niedrigen Rauschpegel hin optimiert. Nach der Siebung folgen dann sechs einzelne Spannungsregelungen, je drei pro Kanal, denn die Phonostufe ist strikt kanalgetrennt aufgebaut. Das Dual-Mono-Design soll eine größtmögliche Kanaltrennung garantieren. Die Ausgangsstufen sind wie die Phonoeinschübe voll symmetrisch ausgelegt. Auf Cinch-Buchsen im Ausgang hat WestminsterLab konsequenterweise verzichtet.

Angus Leung hebt besonders hervor, dass er, um die fragilen Phonosignale bei der Aufbereitung nicht durch Verluste durch im Signalweg unvermeidliche passive Bauteile weiter zu schwächen, in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Herstellern einen Signalverarbeitungskondensator entwickelt habe, der selbst bei kleinsten Signalen einen vernachlässigbaren Verlust aufweise, woraus vor allem extrem niedrige Verzerrungen resultieren sollen. Mehr Informationen zur Schaltung des Monologue gibt der Firmenchef und Entwickler aus Hongkong leider nicht preis. Bleibt nur noch anzumerken, dass die Front der Monologue in etwa die halbe Breite einer Quest besitzt. Für den Wechsel der Module für DS Audio-Systeme, MM- und MC-Tonabnehmer mit Cinch- oder XLR-Buchsen und Mono- MM- und MC-Tonabnehmer müssen die sechs Schrauben des Gehäusedeckels, die vier Schrauben für die Befestigung des Einschubs auf der Rückseite sowie die eine Schraube zur Fixierung des Moduls im Geräte gelöst werden. Um Einstellungen an den eingebauten Einschüben vorzunehmen, reicht es, den Karbonfaser-Deckel zu entfernen: ein wenig aufwändig, was aber nur merkt, wer häufig seine Tonabnehmer wechselt.
Praktischerweise hat mir Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb nicht nur die Monologue mit einen MM/MC-Einschub mit XLR-Eingängen und einem Modul für DS-Audio-Tonabnehmer zur Verfügung gestellt, sondern von letzterem gleich zwei, so dass ich auch einen in meiner WestminsterLab Vorstufe installieren kann, um zu überprüfen, ob sich auch für Quest-Besitzer der Erwerb eines Monologue lohnt. Ich installiere dazu das DS Audio-Modul als Eingang Numero 4 im Quest. Laut Produktinformation kommen dort die gleichen Koppelkondensatoren und dieselbe Signalverarbeitungstechnologie wie in den MM/MC-Einschüben zu Einsatz. Natürlich ist im DS-Audio-Modul eine eigene Stromversorgung für die LEDs des Tonabnehmers integriert, die konsistente Ergebnisse gewährleisten soll. Der von DS Audio zertifizierte Einschub verfügt über ein schaltbares Hochpassfilter, das bei 20 Hertz einsetzt und eine Flankensteilheit von sechs Dezibel aufweist, und daher bei welligen Schallplatten größere Membranbewegungen zulässt als die zum W3 gehörende EQ-Unit mit ihrem Filter ab 30 Hertz mit der einer Flankensteilheit von 12 Dezibel. Aber das sagt ja noch nichts über den Klang aus.
Das tut aber Art Farmer und Jim Halls Big Blues. Beim Test des DS Audio W3 hatten mich vor allem auf „Whisper Not“ die Transienten bei den Einsätzen des Flügelhorns und den Schlägen auf das Vibraphon beeindruckt. Das tun sie auch jetzt wieder, wo die W3-EQ-Unit die Signalaufbereitung übernimmt. Der Wechsel zum WestminsterLab-Einschub sorgt natürlich für klangliche Veränderungen, doch leider können mein hifi-erfahrener Mithörer und ich uns nicht spontan darauf verständigen, welcher Entzerrer seine Aufgabe besser erledigt. Also wechseln wir noch zweimal hin und her, bevor wir zumindest in der Beschreibung der Unterschiede Konsens erreicht habt. Mein Freund weist darauf hin, dass der Einschub für einen Hauch mehr Volumen und Wärme im Klangbild sorgt und dadurch für ihn mehr rhythmische Spannung in der minimal flüssigeren Wiedergabe erzeugt. Die DS-Audio-Entzerrer/Versorgungseinheit rückt für mich die besonderen Fähigkeiten des photooptischen Tonabnehmers stärker in der Vordergrund: Flügelhorn, Vibraphon und E-Gitarre erklingen mit stärkerer Attacke und mehr – durchaus instrumenten-typischem – Biss. Die Raumdarstellung lässt in beiden Kombinationen nichts zu wünschen übrig, auch wenn der WestminsterLab eine minimal größere Bühne suggeriert. Die hauseigene EQ-Unit arbeitet die besonderen Stärken des W3 stärker heraus: ein herrliches, aber überaus musikdienliches Klangspektakel. Der Einschub in der Quest gleicht den Charakter des DS Audio ein wenig mehr an Vertrautes an. Hier kann man keinesfalls von besser oder schlechter sprechen.

Bei Schostakowitschs Symphony Nr. 15 in der Interpretation der Duisburger Philharmoniker schuf dann die separate Entzerrer/Versorgungseinheit eine einen Hauch glaubwürdigere Raumillusion und fokussierte die Instrumente einen Tick schärfer. Bei diesem Teststück tendierten wir gemeinsam zum DS-Audio-Duo. Weiter ging's mit Keith Jarrett und Jack DeJohnettes Ruta And Daitya: Bei „Algeria“ einem Duo von Flöte und Percussion faszinierte das DS-Audio-Duo während des vehementen Anfangs mit seiner ungestümen Spielfreude. Der WestminsterLab-Einschub demonstriert aber, dass sich Attacke mit einer luftigen Abbildung ganz vorzüglich kombinieren lässt. Beim etwas ruhigeren Reste des Titels wirkt die Wiedergabe über Quest und Co. dann aber etwas stimmiger, subtiler und – ja, ich schrecke nicht vor diesem Wort zurück – natürlicher. Man sollte seinen Geschmack und den Rest seiner Kette also genau kennen, bevor man sich zwischen dem EQ-W3 und dem WestminsterLab DS-Audio-Modul entscheidet. Was aber auch heißt: Wofür man sich letztlich auch entscheidet, es wird kein Fehler sein.
Wenn einem die Klangcharakteristik des Einschubs mehr zusagt, stellt sich allerdings die Frage, ob es damit dann getan ist oder ob man doch lieber zu einem Monologe mit dem entsprechendem Modul greifen sollte. Da Ruta And Daitya noch nicht wieder im Regal steht, drehe ich die Scheibe einfach um, und wir beginnen mit „Overture – Communion“: Der erste Teil mit dem farbig schimmernden Becken lässt zwischen den Einschüben in den unterschiedlichen Umgebungen noch so gut wie keine Unterschiede erkennen. Als es im zweiten Teil dann ein wenig heftiger wird, überlagert das angezerrte Fender Rhodes mit dem Wah-Wah nach kurzer Zeit die recht fette Bass Drum, wenn der Einschub im Quest Dienst tut. Kann er aber auf jede Menge Enerigie aus dem aufwändigen Netzteil des Monologue zurückgreifen, bleibt die Bass Drum durchgängig akustisch präsent. Aber nicht nur das: Die Wiedergabe gelingt hier luftiger und freier. Für meinem Geschmack spricht alles für den Monologue, auch wenn ich meinem Kollegen nicht ganz folgen würde, wenn er dem Einschub in der Quest auch noch eine gewisse rhythmische Laxheit unterstellt.

Eine unter Jazz- (und KLangspektakel-)affinen Audiophilen extrem populäre Scheibe war in den 80-ern das Album Blow Up des Isao Suzuki Trios respektive Quartets, Three Blind Mice tbm-2515: Auch heute noch zieht mich die Melange aus vehement gestrichenem Cello, Kontrabass, E-Piano und explosiver Percussion auf „Aqua Marine“ sofort wieder in ihren Bann. Dieser auf einen einstürzenden, schieren Energie kann man sich einfach nicht entziehen. DS Audio und der Phonoeinschub in der Quest stellen den Zuhörer rundum zufrieden. Wenn da nur nicht der Monologe wäre: Er verwöhnt mit einer luftigeren Präsentation in einem größeren virtuellen Raum, einer besseren Durchzeichnung, feineren Klangfarben und einer absolut ansatzlosen Dynamik. Ich gebe gern zu, dass die Unterschiede in jeder einzelnen Disziplin nicht weltbewegend sind, sich aber nicht zu addieren, sondern eher zu multiplizieren scheinen: Wer das Optimum aus seinem W3 herausholen möchte, kommt um die Investition in einen Monologue, ein weiteres Netzkabel und zusätzliche XLR-Verbindungen nicht herum. Einziger Trost: Den Phonoeinschub für den Quest kann man einfach weiterverwenden.
Nachdem ich mit großem Genuss Holsts Die Planeten mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta als Stereo-Laboratory-Reissue über den Monologue gehört habe und mich über die feine Auflösung, den immensen Energiefluss und einen großen Aufnahmeraum gefreut habe und dann zum Einschub im Quest wechselte, glaubte ich anfangs, meine obige Einschätzung revidieren zu müssen. Beim extrem leisen Beginn von „Merkur“ schienen die Instrumente, wie sie das Modul im Quest reproduziert, minimal konkreter und greifbarer zu sein. Sobald das Stück dann aber an Intensität gewann, wurde klar, dass dieser Eindruck nur entstehen konnte, weil der Einschub in der Vorstufe das Gefühl vermittelte, man sei etwas näher am musikalischen Geschehen – und zwar dadurch, dass ein paar Rauminformationen nicht so deutlich zur Geltung kamen und der Klang sich nicht so perfekt vom Schallwandler löste, wie das der Fall war, als der Monologue die Signalaufbereitung übernahm. Auch in puncto Dynamik und Feinzeichnung hatte der externe Phonoentzerrer wieder mehr zu bieten. Wenn man nur mit dem besten zufrieden ist, sollte man seinem DS-Audio-Tonabnehmer schon die Monologue zur Seite stellen – was zumindest ein Quest-Besitzer bedauert.
Über die intensive Beschäftigung mit dem W3 und den Einschüben für DS-Audio-Abtaster hätte ich beinahe vergessen, dass die Monologue mit dem entsprechenden Modul ja in erster Linie als Phonostufe für „ganz normale“ MM- und MC-Systeme konzipiert worden sein dürfte. Laut Produktinformation auf der Website des Herstellers kommt beim MM-/MC-Modul eine unkonventionelle dreistufige Verstärkerschaltung zum Einsatz, bei der jede einzelne Stufe an der Entzerrung ihren Anteil habe. Um ein Höchstmaß an Klangtreue zu gewährleisten, sei eine Reihe von maßgeschneiderten Kondensatoren speziell für diese Anwendung entwickelt worden. Mehr lässt WestmisterLab zum MC-/MM-Einschub nicht verlauten. Ich tausche diesen gegen den für die DS Audios, wähle die höchste Verstärkungsstufe mit 70 Dezibel und mit 60 Ohm die niedrigstmögliche Abschlussimpedanz, da das Transrotor Tamino mit Einsteins The Turntable's Choice mit 40 Ohm noch besser klang als mit 85 Ohm.

Zum Einspielen des Einschubs wählte ich Egberto Gismontis Doppelalbum Sanfona, habe aus Versehen aber statt der ersten die zweite Scheibe in die Degritter gesteckt. Wenn die LP, auf der Gismonti an verschiedenen Gitarren, Harmonium – hier Indian Organ genannt – und mit seiner Stimme zu hören ist, schon frisch gewaschen ist, landet sie auch auf dem Plattenteller. Ich hatte die Scheibe immer als ein wenig langweilig in Erinnerung, mit dem im kurzen Einstein-Arm montierten Tamino und dem Monolog kann davor aber keine Rede sein. Vor allem die im Amerika Haus München von Martin Wieland aufgenommene Gitarre klingt in diese Raum – egal ob dank der natürlichen Akustik oder entsprechender Effekte – ganz vorzüglich. Das hört sich keineswegs so an, als bräuchte das Modul noch Einspielzeit, die ich ihm aber trotzdem gerne noch gewähre, zum Beispiel mit der ersten Scheibe von Sanfona: Das Quartett aus einem Saxophonisten, der ebenfalls an der Flöte zu hören ist, einem Bassisten, einem Drummer und Gismonti, der neben den bereits erwähnten Instrumenten auch noch einen Flügel spielt, bezaubert besonders mit dem beschwingten „Lôro“, das die zweite Seite eröffnet. Bei so viel Spielfreude ist es eigentlich ein Frevel, auf einzelne Klangdisziplinen zu achten. Dennoch: Die Kette überzeugt in Sachen Durchzeichnung, Platzierung der Musiker auf der imaginären Bühne so wie Grob- und Feindynamik rundum. Das nicht in allen Teilen alltägliche Instrumentarium auf dem folgenden vierteiligen Titel beweist, wie klangfarbenstark der Monologue zu Werke geht. Aber was sollen Sie mit all den lobenden Worten anfangen, solange ein Bezugspunkt fehlt?
Seit gut 20 Jahren dürfte ich Jacques Offenbachs Gaîte Parisienne mit dem Boston Pops Orchestra unter Arthur Fiedler als Classic-Records-Reissue nicht mehr aufgelegt haben: ein schwerer Fehler – zumindest, wenn es so klingt wie mit Tamino, Einstein, Monologue und Co. Ich wollte für den Vergleich mit Einsteins The Turntable's Choice eigentlich nur die Ouvertüre anspielen. Aber bei dieser Folge leichter, süffiger Melodien, schillernder Klangfarben, ansteckender Spielfreude und kleiner dynamischer Spektakel mussten die Einsteins erst mal eine Plattenseite lang warten. Beim Umstecken der Phonokabel zwischen Einstein und WesterminsterLab und Hochregeln des Pegels auf einen recht beträchtlichen Genusspegel fällt als erstes auf, dass in der Nähe der Lautsprecher bei der Monologue nicht völligee Stille herrscht wie beim Einstein. Bei ersterer ist ein leichtes, allerdings keinesfalls störendes Rauschen zu hören. In puncto Lebendigkeit, Durchhörbarkeit, Klangfarbenfülle und Rhythmus agiert die Monologue mindesten auf dem sehr hohen Niveau der Einstein. Die Phonostufe aus Hongkong hat allerdings einen Hauch mehr Schub im Tieftonbereich zu bieten. Weitere Differenzierungen zwischen den beiden würde schnell in Erbsenzählerei münden, weshalb ich darauf verzichte.

Lieber lege ich noch eine meiner Lieblings-ECMs auf: Zakir Hussains Making Music. Schon der ruhige Beginn von „Anisa“ mit John McLaughlins akustischer Gitarre und Jan Garbarek Saxophon im ECM-typischen, von Jan Eric Kongshaug geschaffenen Raum lassen mich ins Schwärmen geraten. Das folgende Tabla-Solo Hussains zeichnet sich durch die Feindynamik und die extrem gute Durchzeichnung aus. Einfach klasse, wenn dann die Stimme des Perkussionisten mit seinen Tablas in einen intensiven, temporeichen Dialog eintritt, bevor wieder Garbarek und McLaughlin übernehmen. Ich kenne den Song extrem gut, habe ihn aber vielleicht schon ähnlich bezaubernd, aber nie besser gehört. Und daran hat der Monologue einen entscheidenden Anteil!
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Gehört mit
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|---|---|
| Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Bergmann Galder-Odin Signature |
| Tonarm | AMG 12JT, Einstein The Tonearm 9“, Bergmann Odin Signature, Thales Simplicity II |
| Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna und Olympos SL |
| Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
| Vorstufe | WestminsterLab Quest, Audio Exklusiv R7 |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
| Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Force Lines, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2, Ortofon TSW-5000 Silver |
| Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
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Herstellerangaben
WestminsterLab Monolog
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|---|---|
| Verzerrung | <0,0001% @ 1kHz |
| Signal-Rausch-Verhältnis | >120dB, ungewichtet |
| Eingang | 1 optionales Modul |
| Frequenzgang | 2Hz bis 100kHz, 0,1dB |
| Ausgänge | 1 Paar symmetrische XLR-Ausgänge |
| Ausgangsspannung | bis zu 12Vrms |
| Kanaltrennung | >110dB |
| Abmessungen (B/H/T) | 232/110/392mm |
| Gewicht | 12kg |
| Preis | 7.500 Euro ohne Modul |
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Herstellerangaben
DS Audio-Equalizer
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|---|---|
| Eingang | 1 Paar unsymmetrische RCA-Eingänge |
| Verstärkung | 27dB |
| Kompatibilität | alle DS Audio-Tonabnehmer, DS Audio zertifizierter Equalizer |
| Ausgang | 19polige proprietäre Buchse |
| Preis | 6.500 Euro |
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Herstellerangaben
MC/MM Phono
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|---|---|
| Eingang | 1 Paar symmetrische XLR-Eingänge oder 1 Paar unsymmetrische RCA-Eingänge |
| Eingangsimpedanz | 60 Ohm bis 47 Kilooohm in 18 Stufen |
| Belastungskapazität | 22pF bis 322pF in 5 Stufen |
| Verstärkung | 40dB bis 70db in 4 Stufen |
| Kompatibilität | eine Vielzahl von MC/MM/MI-Tonabnehmern |
| Ausgang | 19polige proprietäre Buchse |
| Preis | 6.500 Euro |
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Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
| Telefon | 02161/61783-0 |
| Web | www.iad-audio.de |
| hifi@iad-gmbh.de | |