Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 112,3mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 156,9mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 129,3mb
Recorder Nagra VI
 

Trotz High-End-Trubel und der Anlieferung zweier absoluter Ausnahme-Laufwerke in den Hörraum sind die drei Aufnahmen für die Klangbibliothek mit dem AudioMaster21 The GoldBug nicht in Vergessenheit geraten. Dafür hat der klanglich überzeugende Tonabnehmer mit dem sehr guten Klang/Preisverhältnis einfach einen viel zu guten Eindruck hinterlassen.

Übrigens ist beim Goldbug nicht nur der Einstiegspreis mit 3.000 Euro kundenfreundlich kalkuliert. Auch die laufenden Kosten sind deutlich günstiger als bei vielen Mitbewerbern: Für eine neue Nadel berechnet der deutsche Vertrieb Audio Freak lediglich 760 Euro – ein Retipping für rund ein Viertel des Neupreises bekommt man gewiss nicht alle Tage. Das dürfte daran liegen, dass die Marke AudioMaster21 noch immer ein Geheimtipp ist und Firmeninhaber Joseph Szall sein Tonabnehmerprojekt eher als Reminiszenz an seine teils unerfüllten audiophilen Träume seiner Jugend startete und nicht vorrangig als profitorientiertes Business-Model. Nach der High End und all dem Höher, Schneller, Weiter – und Teurer – in unserer Branche erscheint mir eine solche Herangehensweise um so sympathischer. Im Bericht über das GoldBug habe ich ja schon erwähnt, dass ich einige Vorlieben Joseph Szalls – wie etwas die für die EMT-Tondosen und Dr. Weinz' Paroc-Schliff – teile. Davon, dass jeglicher Argwohn, die Parallelen in der audiophilen Vita hätten meine Urteilsfähigkeit in Sachen AudioMaster21 getrübt, unbegründet ist, können Sie sich leicht selbst überzeugen, wenn Sie die Aufnahmen der drei vertrauten Song mit dem AudioMaster21 The GoldBug mit den von anderen Tonabnehmern vergleichen. Viel Spaß dabei!

b_850_0_16777215_10_images_content_basics_25-05-28_klangbibliothek_content.jpg

Zur Klangbibliothek...

Weitere Informationen

  • Imagefolder basics/25-05-28_klangbibliothek
  • Social Introtext Trotz High-End-Trubel und der Anlieferung zweier absoluter Ausnahme-Laufwerke in den Hörraum sind die drei Aufnahmen für die Klangbibliothek mit dem AudioMaster21 The GoldBug nicht in Vergessenheit geraten. Dafür hat der klanglich überzeugende Tonabnehmer mit dem sehr guten Klang/Preisverhältnis einfach einen viel zu guten Eindruck hinterlassen.
Montag, 26 Mai 2025 00:18

Palma DHS-1

Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich.

Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der Marke. Nachdem Mario bei der Suche nach neuen Kopfhörern aufgefallen ist, dass es zwischen offenen und geschlossenen Konzepten wählen muss und es im High End Bereich keinen Kopfhörer gibt, der beide Bauweisen vereint, war das Ziel für ein gemeinsames Projekt gesetzt. Über Delfín, einen Kontakt, der unter anderem mit Sony gearbeitet hat, fand man mit Jaume einen Ingenieur, der das Konzept in die Wirklichkeit umsetzen kann. Dabei wurde der Kopfhörer ähnlich wie ein Lautsprecher als Einheit aus Treiber und Gehäuse betrachtet. Das Design der Ohrmuscheln sorgt dafür, dass der Frequenzverlauf im offenen und geschlossenen Betrieb nahezu identisch ist. Der Treiber selbst soll sowohl hohe als auch tiefe Frequenzen ideal reproduzieren. Dafür muss er nach Palmas Angaben so leicht wie möglich sein, dabei aber genau die passende Steifigkeit aufweisen, um Intermodulationsverzerrungen zu vermeiden. Deshalb besteht der Kern des Treibers aus einem eher steifen Zellulosematerial mit einer großen Schwingspule, eingefasst von einer hochflexiblen Aufhängung, die mit ihrer Auslenkung für genügend Tiefgang sorgt. Alles in allem soll so ein ideales Kräfteverhältnis auch Gewicht, Steifigkeit und Auslenkung erreicht werden. Abschließend spielt auch das Material des Gehäuses selbst eine Rolle. Bei Palma wählte man Sapeli, eine aus dem Instrumentenbau bekannte Mahagoniart, die überwiegend für Gitarrenkorpusse eingesetzt wird.

Holz, Metall und Echtleder ergänzen sich zu einer organisch eleganten Materialmischung
Holz, Metall und Echtleder ergänzen sich zu einer organisch eleganten Materialmischung

Bei einem Newcomer wie dem Palma DHS-1 ist der erste Eindruck noch vor allem anderen besonders wichtig und bei der ersten Annäherung war mir sofort klar, dass es sich hier um Herzensprojekt von Pascual und Mario handelt. Die Verarbeitung, die Haptik, ja das gesamte Erlebnis Palma steht keinem Mitbewerber in irgendetwas nach. Für das erste Produkt einer jungen Marke ist das sehr beeindruckend. Allein der Lieferumfang zeigt, dass kein Detail übersehen wurde: Neben einem hochwertigen Hartschalen-Transportcase liegt sowohl eine kleine Tasche für den Kopfhörer- als auch für Kabel bei. Es gibt ein 2,8 Meter langes Kabel mit einer 6,3-Milimeter-Klinke und zwei 1,2 Meter lange Kabel mit jeweils einer Pentaconn- und einer 3,5-Millimeter-Klinke. Die umflochtenen Kabel sind schön flexibel und weitestgehend nicht mikrofonisch. Sie werden mittels 2,5-Millimeter-Klinkenstecker mit dem Kopfhörer verbunden. Allen, denen die zwar hochwertigen, aber nicht sehr dicken Kabel noch nicht high endig genug sind, steht somit der Nachrüstmarkt offen.

Hier sind die Schallkanäle geöffnet
Hier sind die Schallkanäle geöffnet


Obwohl der DHS-1 ohne Kabel ungefähr 500 Gramm auf die Waage bringt, sitzt er dank seiner Polsterung der Ohrmuscheln und des Bügels sehr bequem. Die Größenverstellung läuft butterweich und ist doch überraschend stabil. Eine kleine Überraschung beim Auspacken dürfte die beiliegende parfümierte Holzkugel sein, die dem gesamten Case samt Kopfhörer einen charakteristischen Geruch verleiht. Ich empfand das als willkommene Abwechslung zu sterilen Gerüchen oder gar synthetischem Plastikgeruch manch anderer Produkte – und das, obwohl ich sonst nicht unbedingt Wert auf Parfum lege, sondern einen neutralen Geruch bevorzuge.

Oft gelten offene Kopfhörer geschlossenen generell als klanglich überlegen. Dass es sich dabei allerdings um eine Fehlannahme handelt und es nicht zuletzt auf die jeweilige Abstimmung und den Anwendungszweck ankommt, dürfte die großer Mehrheit der Leser unserer Tests aber bereits erfahren haben. Letztendlich bieten offene Kopfhörer dieses Quäntchen mehr – Überraschung – Offenheit, besser gesagt Bühne, Luft oder Instrumentenseparation. In lauter Umgebung bleibt von diesem Plus aber kaum mehr etwas übrig. Dass man mit dem DHS-1 beide Optionen hat und zudem, wenn man schnell ist, dank einer 14-Grad-Drehung der äußeren Ohrmuschelabdeckung, in unter einer Sekunde umschalten kann, ist schlichtweg genial. Betrachtet man den beiliegenden Frequenzschrieb, wird augenscheinlich, dass sich die Frequenzgänge bei offener oder geschlossener Abdeckung kaum unterscheiden. Lediglich bei ungefähr 30 und 60 Hertz spielt der geschlossene Kopfhörer wenige Dezibel leiser. Ab 100 Hertz schwingt sich der offene Kopfhörer leicht über den geschlossenen auf, um dann bei etwa 800 Hertz die Kurve zu schneiden und bei etwa 1,2 Kilohertz in eine nicht ganz eine Oktave breite Senke zu fallen. Alles in allem sind die messtechnischen Abweichungen marginal, besonders ab 2 Kilohertz sind die Kurven praktisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Im offenen Modus liefert der DHS-1 102 Dezibel pro 1 Milliwatt und im geschlossenen Modus 2 Dezibel mehr.

Wird die Abdeckung geschlossenen, offenbaren die Öffnungen das Filzmaterial, dass sowohl ein Gleiten der Abdeckung als auch eine ausreichende Abdichtung sicherstellt
Wird die Abdeckung geschlossenen, offenbaren die Öffnungen das Filzmaterial, dass sowohl ein Gleiten der Abdeckung als auch eine ausreichende Abdichtung sicherstellt

Ich entscheide mich zum Start für den geschlossenen Modus und wähle mit „Jinete viento“ von Renaud Garcia-Fons Album ein von akustischen Instrumenten getragenes Stück, das ich immer wieder auf sehr vielen Systemen gehört habe. Zum Fünfsaiterbass von Renaud gesellen sich neben, Geige, Viola, Cello und Gitarre exotische Instrumente wie Kemençe und Kanun, die mit starkem Charakter aus dem Reigen der Saiteninstrumente hervorstechen. Oft wirkt die Aufnahme verhangen und nicht sonderlich trennscharf, jedoch gibt das Musikstück meiner Erfahrung nach viel Aufschluss über die Auflösungsfähigkeit des Lautsprechers/Kopfhörers, mitunter stärker als andere audiophilere Aufnahmen. Und abgesehen davon ist es schlicht und ergreifend fantastische Musik. Tatsächlich entschlüsselt der DHS-1 das Musikstück mit einer selten gehörten Präzision, ohne dabei auch nur im Entferntesten aufdringlich zu werden. Für eine unmittelbarere Einordung ziehe ich gleich zu Beginn meinen Sennheiser HD 800 s heran. Wie erwartet zeichnet der Sennheiser insgesamt den größeren, luftigeren Raum und betont den Hall auf den gezupften Streichern oder der perkussiven Gitarre gleich zu Beginn viel deutlicher. Die Instrumente selbst jedoch zeichnet er größer, diffuser und stärker miteinander verschmelzend. In klassischer HD800er-Manier wird mit spritzigen Höhen dabei nicht gegeizt und wie eigentlich immer ist das hart an der Grenze zur Hochton-Übertreibung. Der DHS-1 verpackt all diese Informationen auf eine deutlich musikalischere Weise. Die Instrumente wirken in sich etwas konzentrierter, kleiner, der Hall organischer eingebettet. Die Tiefenstaffelung liegt gleichauf mit dem Sennheiser, ist eventuell sogar einen Hauch größer. Es ist weniger Hochtonenergie vorhanden, aber trotzdem wirken die Instrumente nicht weniger spritzig als mit dem Sennheiser. Ganz im Gegenteil, der DHS-1 folgt den Instrumenten derartig impulsschnell (und in meinen Ohren schneller als der Sennheiser), dass es so gar keinen aufgesetzten Hochtonglanz braucht, um eine Gefühl von Auflösung zu schaffen. Genau diese Balance kennzeichnet für mich ein herausragendes Wiedergabesystem, das es versteht, mit dieser komplexen Aufnahme umzugehen.

Ohne Polster wird der Blick auf den dynamischen Schallwandler freigegeben
Ohne Polster wird der Blick auf den dynamischen Schallwandler freigegeben


Natürlich bin ich inzwischen so neugierig, dass ich noch mit diesem Stück in den offenen Modus umschalte. Besonders im Solo-Teil von Bass und Gitarre höre ich genau hin. Tatsächlich ändert sich wie bereits angedeutet keinesfalls auf fundamentale Weise die Charakteristik des Kopfhörers, obwohl doch eine minimale Änderung, speziell im Timbre der Gitarre wahrzunehmen ist. Die hauptsächliche Veränderung betrifft eindeutig sowohl den räumlichen Eindruck als auch die individuelle Ausdehnung des Instrumente. Gerade die Gitarre wirkt im offenen Modus etwas größer. Korpus und Saiten werden etwas stärker als einzelnes Teilschallereignis der Gitarre wahrnehmbar. Außerdem scheinen Kontrabass und Gitarre einen Hauch weiter auseinander zu rücken. Im weiteren Verlauf des Stücks würde ich den Instrumenten außerdem etwas mehr Entspanntheit und Freiheit im Ausschwingen attestieren. Das unterschwellige Brodeln des Stücks geht dadurch aber auch ein wenig verloren.

Ähnlich verhält es sich bei Elisabeth Karstens „Pardon, Goddess Of The Night“ vom Album Flux. Dieses intimere Musikstück profitiert ungemein vom offenen Modus. Zunächst beweist der DHS-1, dass er auch Stimmen nachdrücklich, emotional und mit feinsten Details wiedergeben kann. Man hört beispielsweise die kleinen Verzerrungen in Elisabeths Stimme, wenn sie zu intensiveren Passagen ansetzt. So richtig glänzt der Palma dann aber, wenn ich die Abdeckung auf Durchzug schalte. Die Positionierung der Stimme scheint interessanterweise sogar etwas näher an mich als Zuhörer heran- und leicht nach oben zu rutschen, sobald ich die Kopfhörer öffne. Dafür wirkt sie jedoch viel befreiter und freischwebender, fast so, als wäre sie im geschlossenen Modus komprimiert worden.

Dank der 2,5-Millimeter-Anschlüsse des Kopfhörers ist ein Kabeltausch oder Nachrüsten eines High End Kabels kein Problem
Dank der 2,5-Millimeter-Anschlüsse des Kopfhörers ist ein Kabeltausch oder Nachrüsten eines High End Kabels kein Problem

Anderen Genres wie beispielsweise komplexem Metal oder eher dichten Pop-Produktionen, um zwei Extreme zu nennen, steht der geschlossene Modus richtig gut. Die mit ihm einhergehende leichte „Kompression“, die ich bei „Pardon, Goddess Of The Night“ festgestellt habe, wirkt hier fast wie eine Bus-Kompression, die die energetische Komponente der Musik in den Vordergrund hebt. Bei orchestraler Musik entscheide ich dann eher nach der Ensemblegröße und dem Aufnahmeort. Während Kammerkonzerte auch im geschlossenen Modus vorzüglich funktionieren, machen großorchestrale Werke im offenen Modus besonders viel Freude. Es scheint hier ein Zusammenhang zwischen kleineren Räume mit kürzeren Nachhallzeiten, dem geschlossenen Modus und größeren Räumen mit längeren Nachhallzeiten und dem offenen Modus zu bestehen. Leider gerät orchestrale Musik in meinen Tests oft etwas zu kurz, da sie in meinem alltäglichen Höreralltag weniger Platz einnimmt als sämtliche andere Genres, obwohl ich sie zutiefst schätze. Aus diesem Grunde möchte ich dem Palma auf kurzem Dienstwege ausdrücklich eine besondere Befähigung hierfür attestieren. Durch seine Abstimmung vermag er ein Orchester fein, neutral und äußerst präzise, aber dennoch ergreifend und nicht steril abzubilden. Dabei bewegt er sich zwischen dem bloßen Abbilden einer Aufnahme und einem „Live-Dabei-Gefühl“. Für mich, der es einerseits gewohnt ist, Musik technisch zu hören und zu mischen, andererseits aber auch einfach mal für den Genuss hören möchte, schafft der Palma den perfekten Mittelweg.

Der kleine Treiber kann beachtlich tief spielen. Für Liebhaber von Tiefpassdruck fallen mir dennoch andere Modelle ein. Für meinen Geschmack ist die Balance des Kopfhörers ausgesprochen gut gelungen. Der Treiber verbindet die beiden Enden des Frequenzspektrums auf eine Weise miteinander, die ich einem dynamischen Treiber in der Form nicht zugetraut hätte. Er gibt besonders akustischen Instrumenten gerade genug Körper, um organisch und glaubwürdig zu klingen, ohne dabei aber in einen zu fülligen Ton zu verfallen. Er löst die Höhen mit genau der richtigen Portion Spritzigkeit und ohne Aufdringlichkeit auf. Auch wenn die Mitten eher linear ausfallen, bleibt der DHS-1 keinesfalls charakterlos. Es sind nicht überdurchschnittlich spektakuläre Einzeldisziplinen, die Palmas Erstlingswerk ausmachen, sondern wie der ausgewogene Frequenzverlauf, die hohe, elegant integrierte Auflösungsfähigkeit und die minutiöse Impulsivität, die feine Zwischenklänge zulässt, zu einem musikalischen Ganzen verwoben werden.


Der Lieferumfang lässt keine Wünsche offen und der Anspruch an die Verarbeitungsqualität wurde auch hier durchgehalten
Der Lieferumfang lässt keine Wünsche offen und der Anspruch an die Verarbeitungsqualität wurde auch hier durchgehalten

STATEMENT

Palma gelingt ein fantastischer Einstand mit einem außergewöhnlichen Kopfhörer. Der Wandel von offener zu geschlossener Konstruktion in kaum einer Sekunde ermöglicht nicht nur eine flexible Reaktion auf die Hörumgebung, sondern bietet darüber eine geschmackliche Feinabstimmung für verschiedenen Aufnahmen und Genres.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
Palma DHS-1
Treiber 50 Millimeter Elektrodynamisch
Impedanz 32 Ohm
Empfindlichkeit 102 dB/mW (offen), 104 dB/mW (geschlossen)
Frequenzgang 5 Hz – 30 kHz (offen), 10 Hz – 30 kHz (geschlossen)
Verzerrung (1 kHz, 110 dB SPL) 0,06 % (offen), 0,08 % (geschlossen)
Gewicht 490 g
Preis 2.200 Euro
   

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-05-26_palma
  • Social Introtext Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich.

Die High End hat es wieder geschafft ihre Besucherzahlen der letzten Jahr zu übertreffen. Es waren mit 10.562 Fachbesuchern zwar weniger als im letzten Jahr anwesend, dafür haben sich alle anderen Besucher reingehängt und die Gesamtbesucherzahl gemeinsam mit 581 Medienvertretern auf 22.818 getrieben.

Die letzte High End in München ist vorbei und der letzte Messebericht geschrieben. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, so anders hat sich die Messe für mich in diesem Jahr nicht wirklich angefühlt. Ich glaube so ging es vielen. Gerade in der intensiven Vorbereitung der Vertriebe, Händler und Hersteller auf die Messe ging wohl auch ihnen eine Realisation des Umstands einer letzten Münchener High End eher ab. Ich bin mir aber sicher, dass man sich an so einige denkwürdige Erlebnisse der letzten Jahre in München erinnern wird, wenn man in Wien wieder zusammentrifft. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf. Obwohl ich nach wie vor keinen Plattenspieler besitze, haben mich dieses Jahr überdurchschnittlich viele Laufwerke angezogen.

 

J.Sikoras Aspire spielte auf der High End erstmalig. Der Dreher kostet 5.700 Euro ohne und 9.500 Euro mit KV-9 Tonarm und Linearnetzteil. Damit ist der Aspire der günstigste Weg, einen J.Sikora sein Eigen zu nennen. Von Robert Sikora, dem Sohn des Firmengründers, lasse ich mir einige Details näherbringen. Der Controller, die Motoren und das Lager sind bei J.Sikora in allen Serien identisch. Nur die Anzahl der Motoren unterscheidet sich. Auch der Aspire setzt auf einen besonderen Materialmix, zur Resonanzunterdrückung. Die Anzahl und Art der Materialübergänge sind eine Spezialität von Vater Janusz Sikora, der neben seiner audiophilen Leidenschaft ein Metallexperte ist. Am großen Max Supreme sind besonders viele Materialübergänge zu finden, aber auch der Aspire mischt Aluminium, Edel- und Gussstahl. Die Spikes sind ebenfalls ein Sandwich aus Aluminium, Zirkonium und Edelstahl. Der Plattenteller wird aus dem Spezialpolymer Delrin gefertigt. Für die passende Elektronik sorgte Emm Labs. Die Lautsprecher EgglestonWorks Andra 5 kosten 40.000 Euro.

 

Bei AMG führt mich Julian Lorenzi durch das AMG Porfolio. Der Referenz-Plattenspieler Viella Forte kostet gut 50.000 Euro. Er kann mit Zusatzbasen bis zu drei Arme bis 12 Zoll aufnehmen. Auf der High End wurde nach zwei Jahren Entwicklung der Phono-Vorverstärker Ventus gezeigt. Das ausgestellte Exemplar wurde auch zum Entwickeln genutzt. So sieht man einige Besonderheiten wie beispielsweise die Rücken an Rücken verbundenen Transistoren. So soll eine gleichmäßige Erwärmung beider Bauteile und somit eine geringere Abweichungen durch Temperaturunterschiede erreicht werden, obwohl die meisten Schaltungen diese Abweichungen ohnehin korrigieren. Das Referenz-Kabel in Kupferausführung kostet 1.600 Euro. Es ist aufwendig konstruiert: Die Leiter werden mit Baumwolle verflochten in einem Teflonrohr verstaut und mit Kupferschirm versehen. Die Reinsilberausführung kostet 3.400 Euro. Ihren 5-Polstecker fertigt AMG selbst, da bei Steckern von der Stange die Toleranzen nie richtig passten und der Stecker entweder zu locker saß oder immer regelrecht abgerissen werden musste. Die Hülsen mit Federelementen werden in Teflon eingesetzt. Schlussendlich zeigt mir Julian Lorenzi sein Lagerkonzept. Die roten Bereiche sollen ein geheimes Lageröl andeuten. Durch das Öl ist die Achse lediglich auf der untenliegenden Teflonscheibe gelagert.

 

AudioNEXT war schon immer ein Spezialist für innovative Produkte aus Asien mit herausragendem Preis/Leistungs-Verhältnis. Der Luxsin X9 Kopfhörerverstärker beispielsweise kostet nur 1.200 Euro, basiert auf einem AK4499EX DAC und kann das passende Gain für den angeschlossenen Kopfhörer automatisch einstellen. Zusätzlich hat das Team von Luxsin für 2.500 Kopfhörer und In-Ears Linearisierungskurven gesammelt, die nach verschiedenen wählbaren Target Curves den angeschlossenen Kopfhörer linearisieren. Auf Wunsch darf man den integrierten 10-Band-EQ natürlich auch selbst nach seinen Vorlieben anpassen. All diese Einstellungen müssen nicht über den Touchscreen auf der Front gemacht werden, sondern man kann den X9 mittels App über sein integriertes WiFi bedienen.


Den neuen Eversolo Play habe ich im Messetrubel versäumt zu fotografieren. Der Mini-Amp/Streamer kostet ohne CD-Laufwerk 700 und mit Laufwerk 800 Euro. Sein Angriffsziel ist klar der WiiM Amp Ultra. Michael Zähl zeigt die für den Heimanwender angepasste Version seines Referenzkopfhörerverstärkers. Aufbau und Endstufen sind absolut identisch zum „Studiomodell“ H1M. Der H1 hat jedoch keinen A/B-Vergleichsmodus zweier Eingänge, sondern verfügt nur über einen XLR- und einen Cinch-Eingang. Für Nutzer sehr empfindlicher Kopfhörer verfügt der H1 jetzt über eine -10-Dezibel-Dämpfung für den Eingang. Außerdem bietet der H1 einen Pentaconn-Anschluss und das Netzteil ist ins Gehäuse integriert. Im Class-A-Servo-Betrieb liegt seine Ausgangsimpedanz bei nur 0,045 Ohm, im Class-A-Modus bei ebenfalls sehr geringen 0,8 Ohm. Lotoo zeigt den kleinen PAW D3, einen weiteren Mini-DAC/Formatwandler aus der D-Reihe, jetzt mit Display und LTTP. Außerdem war der kleine Bruder H1 des Mjölnir zu sehen, der ebenfalls LTTP unterstützt, aber auf den integrierten DAP des Mjölnir verzichtet. Dan Clark war stolz auf die Weltpremiere des DC Noir XO, der offenen Ausführung des Noir X. Er verwendete das auch im Flaggschiff Stealth zur Anwendung kommende Acoustic Metamaterial Tuning System (AMTS), um die Schallabstrahlung der Membran in vielerlei Hinsicht komplex zu optimieren. Der Kopfhörer wird 1.400 Euro kosten.

 

Ferrum beweist mal wieder Innovationsgeist und polnische Coolness. Der Leiter der Entwicklungsabteilung und Softwarespezialist Paweł Gorgoń und Firmenchef Marcin Hamerla stellten uns gemeinsam die neuste Erweiterung ihres Wandla vor. Haben sie sich schon oft gewünscht, mit derselben Fernbedienung die Lautstärke ihres DACs regeln zu können, aber auch mal schnell die Wiedergabe zu pausieren oder einen Song zu überspringen? Genau so ging es den Ingenieuren bei Ferrum auch. Und da die meisten Betriebssysteme und Abspielprogramme ohnehin eine API (Programmierschnittstelle) für diese Funktionalität bieten, hat Ferrum die Firmware seines Wandla um genau diese Funktionalität erweitert. Außerdem kann Wandla so jetzt auch den aktuell abgespielten Titel und den Wiedergabefortschritt auf dem Display anzeigen. Da die USB-Schnittstelle des Wandla ohnehin von Ferrums eigenen „Verwaltungsboard“ Serce, das als OEM-Version auch für andere Entwickler erhältlich ist, gesteuert wird, war die Implementierung der Ferrum Streaming Control Technology (FSCT) gut möglich. Der benötigte Code ist überwiegend in Rust geschrieben, und weil Ferrum etwas für die Community tun möchte, steht er als Open Source auf Github. Dementsprechend ist dieses Update für alle Wandla-Besitzer kostenlos und auch der Preis des Wandla für Neukunden steigt nicht. Aktuell läuft FSCT leider nur unter Windows, Mac und Volumio (mit Plugin). An Linux wird noch gearbeitet. Außerdem wird hinter den Kulissen an einem Ferrum-Streamer geschraubt. Übrigens: Während andere an ihrem Foto-Lächeln arbeiten, arbeitet Ferrum-Chef Marcin an seiner eigenen Interpretation eines idealen Foto-Gesichtsausdrucks: ein Fingerzweig auf seinen besonderen Humor, von dem sie sich bei der nächsten Messe ja mal im Gespräch überzeugen können. Auf Wunsch überzeugt Marcin Sie dabei von seinen Deutschkenntnissen sicher gleich mit.

 

Wie immer präsentiert die Audio Group Denmark so gut wie ihr gesamtes Portfolio in und um drei Hörräume. Als Blickfang werden die Børresen T1 (50.000 Euro), T3 (100.000 Euro) und die T5 (200.000 Euro) allesamt in Silver Supreme Edition präsentiert. Aber auch der Einstiegsserie Axxess wird ein eigener Raum gewidmet. Der Standlautsprecher L3 ist schon für einen Paarpreis von 5.000 Euro zu haben. Die AIO-Verstärker Axxess Forté sind mit vollem Funktionsumfang für denselben Preis erhältlich. Auch für Kabel und eine günstige Variante der Darkz-Füße ist in der Axxess-Serie gesorgt. Die 88-Serie der Edel-Elektronik-Sparte Aavik entwickelt sich ebenfalls konstant. U steht für All-In-One, P für Endverstärker und I für Vollverstärker. Von allen Geräten stehen mit 188, 288 und 588 drei Ausbaustufen zur Verfügung, bei denen sich wie bei den Forté-Geräte aus dem Axxess-Portfolio die Anzahl der Rauschunterdrückungstechnologien unterscheidet. Gemeinsam mit einer Børresen C1 (15.000 Euro) wurde ein neuer Subwoofer präsentiert. Børresen zieht die Bezeichnung Bass Modules vor. In der Vorführung spielten die zwei Module bis 80 Hertz. Gesteuert wurde die Übernahmefrequenz direkt von der im Vollverstärker integrierten analogen Frequenzweiche. Dadurch werden Laufzeitdifferenzen der Bassmodule vermieden, wie sie beim DSP-Einsatz unvermeidlich wären. Die Module verfügen über einen ungewöhnlichen, halboffenen Aufbau und sind mit 8-Zoll-Treibern bestückt, wodurch eine schnelle Ansprache und somit höchste Musikalität gewährleistet werden sollen. Eine der wenigen absolut nahtlosen Subwoofer-e
Einbindungen, die mich für die Musikwiedergabe wirklich überzeugen konnte.

 

Chord Electronic ist mit seinen Ultima Pros auch in der professionellen Studioszene vertreten. Auf der High End feierte die Ultima Phono ihre Premiere. Die neue Phono-Vorstufe verfügt über drei sowohl un- als auch symmetrische MM/MC-Inputs, wird im Herbst erscheinen und 20.000 Euro kosten.

 

Dass ich ein Davis-Fan bin, ist wohl kein Geheimnis mehr. Der bodenständige Impetus von Olivier Visan beeindruckt mich. Wie er mir bei meinem Firmenbesuch Anfang 2023 erzählte, baut er neben den etablierten Produktlinien einfach die Lautsprecher, auf die er selbst Lust hat. Dass er dabei auf seine eigene Treibermanufaktur – das ursprüngliche Kerngeschäft von Davis – zurückgreifen kann, ist natürlich von Vorteil. Mit „The Wall“ (je Ausführung ab 11.000 Euro) und „The Stage“ (9.000 Euro) schuf Olivier eine Serie mit einer neuen (alten) Form und eigener Designsprache. In diese Serie reiht sich jetzt „The Pledge“ als traditionellerer Dreiwege-Lautsprecher ein. Mit dem Konus-Hochtöner und em 13-Zoll Mitteltöner setzt er gleich zwei Davis-Spezialitäten ein. Ergänzt werden die Treiber um einen Tieftöner mit großer Schwingspule. Für 5.000 Euro begeistert mich „The Pledge“ mit dem gleichen luftigen, Davis-typischen Klangcharakter wie „The Wall“, die für mich mit ihrer mitreißenden Spielweise, eigenständigem Design und unglaublich fairem Preis ohne Frage zum Besten der Show gehörte. Die Jadis-Elektronik war daran sicherlich nicht unbeteiligt.

 


Goldnote zeigte eine überwiegend goldene Anlage. Besonders spannend ist ihre Philosophie bezüglich Röhren. Mit dem TUBE-1012 und TUBE-1006 können 12 respektive 6 Röhren in den Line-Weg (!) eingeschleift werden, um der Anlage den besonderen Röhren-Touch zu geben. Das funktioniert natürlich nicht nur mit Goldnote-Geräten, sondern in jeder erdenkliche Kette vor der Endstufe, aber auch anderswo. Der Kopfhörerverstärker HP-10 (2.400 Euro) bietet eine Goldnote-Interpretation der Harman-Kurve. Getrennt für Hoch-, Mittel- und Tiefton kann je nach Geschmack eine der Kurve nachempfundene Verstärkung zugeschaltet werden. Entsprechend der Annahme, dass der genutzte Kopfhörer an der jeweiligen Stelle von der Harman-Kurve abweicht und diese das Wunschziel ist. Goldnote bietet eine Liste mit praxiserprobten empfohlenen Settings für verschiedene Kopfhörer. Besonders interessant ist auch das, ich sage mal, mutige Design der Diana-Lautsprecher. Das Ziel war die Konzeption eines günstigen Lautsprechers in einem dementsprechend weniger aufwendigen und dünnwandigerem Gehäuse. Letztendlich wurde herausgefunden, dass Schwingungsdämpfer auf einer Linie mit den Membranzentren der Treiber ganz verblüffende Ergebnisse erzielten. So wuchs die Idee, diese mit einem akustisch durchlässigen Stoff zu kaschieren. Abgerundet wird das ungewöhnliche Konzept durch den an den Mikrofonkorb des wohl weltbekanntesten Mikrofons erinnernde Hochtonabdeckung, die gleichzeitig als Diffusor fungiert. Sowohl in konventioneller Zweiwege- als auch D’Appolito- Ausführung ist Diana über ein passives Bassmodul erweiterbar. Die zusätzlichen Frequenzweichenbauteile sind dann im Bassmodul untergebracht und die Diana wird mittels einer Terminalbrücke, die die beiden Gehäuse auch gleich mechanisch verbindet, erweitert.

 

Werner Möhring zeigte mir die Anbindung der Einlegeböden an die Rackkonstruktion der Pagode MKII Racks. Für den Königsweg muss die richtige Mischung aus Dämpfung und Ableitung von Resonanzen hergestellt werden. Bei finite elemente werden dazu Keramikkugeln eingesetzt. Ein USM-Haller mit dem normalen Blechboden ist akustisch nicht die Optimallösung. Gemeinsam mit einem finite elemente Carbon-Boden (ab 1.200 Euro) soll das schon wieder ganz anders aussehen. Die große carbofibre-statement-Gerätebasis (ab 8.500 Euro) wird in fünf Lagen Honeycombstruktur und Carbon aufgebaut, verfügt über Fußaufnahmen für die Cera-Reihe und ist gerade bei Hifistatement im Test.

 

Bei isoAcoustics beschäftigt man sich ebenfalls mit der Vermeidung von Resonanzen. Die Lautsprecherfüße Gaia wurden in neuer Neo-Ausführung präsentiert und bieten einige Verbesserungen. Über ihren Gummiring koppeln die Füße besser an die Lautsprecher an, sind über den unteren Ring 8,5 Millimeter höhenverstellbar, um Bodenunebenheiten auszugleichen und werden mit Bodengleitern geliefert.

 

Keces war auf der High End mit vielen neuen Geräten vertreten. Der Ephono+ verfügt über einen unsymmetrischen MM/MC-Eingang und einen unsymmetrischen Eingang für optische Tonabnehmer. Dem Netzteil wird ein eigenes Gehäuse spendiert. Die Kombi wird 1.000 Euro kosten. Der Streamer/DAC EuPhony basiert auf einem PCM1792-Chip und wird 1.200 Euro kosten. Das Besondere am EWave Switch (1.500 Euro): Jeder Eingang lässt sich einzeln an- oder abschalten. Das neue P9 Linearnetzteil bietet jetzt zwei Ausgänge mit umschaltbaren 5, 7, 9 und 12 Volt und 12, 15 ,19 und 24 Volt. Es kostet 900 Euro.

 

Der Magnezar von Klaudio ist allein durch die blaue Flüssigdämpfung ein Hingucker. Bei näherer Betrachtung wird aber klar, dass er einige andere einzigartige Features in einem Gerät vereint. Der Plattenteller ist magnetisch gelagert. Der ultragenaue Direct-Drive-Motor soll nur ±1/1000 RPM schwanken, Wow und Flutter maximal unter 0,05 Prozent liegen. Beim Starten der Wiedergabe wird die Platte automatisch an Spindel und Plattenrand auf den Teller gedrückt. Der Tonarm verfügt über eine besondere Drehpunktlagerung, die dafür sorgt, dass der Abtastwinkel während der Wiedergabe konstant bleibt. Weil das beeindruckender aussieht, als es sich liest, habe ich Ihnen die Funktion des Magnezar auf Video aufgezeichnet. Die Tonspur muss aus urheberrechtlichen Gründen leider stumm bleiben. Der Dreher kostet 50.000, der Tonarm 18.000 Dollar.

 


Marten lud zur Pressekonferenz und Präsentation zweier absoluter Ausnahmelautsprecher. Jörgen und Leif, zwei der Oloffson Brüder berichteten von ihren Anfängen mit einem kleinen Stand auf der High End im Jahre 2006 und dem Beginn der Zusammenarbeit mit Accuton 2014. Inzwischen lässt Marten Treiber nach eigenen Spezifikationen produzieren. Die gewaltige, aus zwei fast zwei Meter hohen Elementen bestehende Coltrane Supreme Extreme (950.000 Euro) ist das neue Aushängeschild der Marke. Ihre Frequenzweiche ausschließlich erster Ordnung ist die eindrucksvollste Ansammlung feinster Komponenten, die ich jemals gesehen habe. Ein 1“-Diamanthochtöner, 3“ Diamanthochmitteltöner, 7“ Berylliummitteltöner, vier 8“-Tiefmitteltöner und fünf 10“-Aluminiumtieftöner kulminieren zu fünf Wegen mit Übernahmefrequenzen bei 120, 370, 1000 und 4000 Hertz. Die kleinere Coltrane Quintet Extreme für 360.000 Euro ist auf 10 Paare weltweit limitiert. Sie verfügt ebenfalls über eine 1“, 3“ und 7“ Diamant/Diamant/Beryllium-Bestückung im Mittelhochton und zwei 10“-Aluminiumtieftöner. Die Abwesenheit jedweder Irritationen in der Wiedergabe beeindruckte bei der Vorführung der Coltrane Quintet Extreme. Interessanterweise erinnerte mich die Coltrane in ihrer Spielweise aber dennoch an die kürzlich getestete Oscar Duo. Auch Oscar bot einen äußerst hohen Detailgrad, blieb dabei aber unvergleichlich schmeichelhaft und einladend. Die Handschrift und der Qualitätsanspruch von Chefentwickler Leif scheint sich vom Materialaufwand und aufgerufenen Preis unabhängig durchzusetzen. Die Coltrane Supreme Extreme wurde in Ermangelung eines angemessenen Raumes leider nicht gespielt.

 

Ortofon löst seine Quintet-Serie mit der neuen MC-X-Serie ab. Die X-Serie ist dabei aber nicht als Weiterentwicklung zu verstehen, sondern wurde von Grund auf neu entwickelt, in allen Aspekten wurde ein Optimum angestrebt. Während die Quintet-Serie auf einen Aluminiumkern (im Foto links) setzte, kommt in der X-Serie Edelstahl zum Einsatz. Zur Gewichtsoptimierung wurde eine komplexe Form geschaffen, die dank moderner MIM-Fertigung umsetzbar ist. Anschließend wird das Material zum Oberflächenschutz PVD-behandelt. Das Magnetjoch und der Polzylinder werden als ein Bauteil gefertigt. Für die Dämpfung des Spulensystems wurde extra ein neues Gummi entwickelt. Die MC-X-Serie erreicht eine Kanalbalance von 0,1 Dezibel. Im Datenblatt sind alle Werte allerdings etwas konservativer angegeben, weil man beim Endnutzer nicht von Laborbedingungen ausgeht und auch nicht unbedingt perfekt eingestellte Systeme erwartet. Das finde ich sympathisch. Das MC X10 kostet 300, das X20 500, das X30 700 und das X40 1.000 Euro.

 

Raidho kommt mit neuen Subwoofern zur High End. Der TD8 kostet im Walnut-Burl-Finish 19.000 Euro. Sein großer Bruder TD10 im selben Finish 26.000 Euro. Beide Subs werden von einem 500-Watt-Hypex-Modul angetrieben. Für die X2T (18.000 Euro in weiß oder schwarz Hochglanz) werden zum 25-jährigen Jubiläum Sonderfarben angeboten. Walnuss kostet 21.000 und emerald oder midnight blue kosten 23.000 Euro. Die X2.6 wird als auf 25 Stück limitierte Art Edition zum Preis von 26.000 Euro angeboten. Die neue vorgeführte TD3.10 (120.000 Euro piano black, 135.000 Walnut Burl) ist im Gegensatz zu ihrer Schwester 3.8 mit Zehn-Zoll-Woofern ausgestattet. Wieder musste sich die kleine X2T gegen den deutlich größeren Lautsprecher in der Vorführung beweisen. Nebenan bei Scansonic begeisterte die kleine M15.2 mit einer bruchlosen Einbindung des Bändchens. Dabei agierte sie hochauflösend, aber dennoch sanft und weniger aufdringlich als so manche Lautsprecher mit Kalottenhochtöner. Sie kostet 1.500 Euro. Die nächstgrößere M20.2 ist für 2.600 Euro und die große M30.2 für 3.500 Euro pro Paar zu haben.

 

Bei Revival Audio konnte ich die auf 200 Paare limitierte Atalante 5 Reserve hören. In ihr werkeln die Evo Hoch- und Mitteltöner der neuen Atalante 7 Évo. Außerdem wurde sie mit Mundorf-Weichenbauteilen und WBT-Terminals aufgewertet. Jacky Lee zeigt mir die Sandwichfront der Atalante 5. Es war besonders spannend, den Aufbau der Chassis im Detail untersuchen zu können. Die hintern den Treibern eingesetzten Absorbermodule stechen deutlich hervor.

 

Storgaard & Vestskov faszinierte mich dieses Jahr auf ganzer Linie. In ihrem ersten Hörraum spielte bei meinem Besuch die kleine Frida (15.500 Euro), die aber so gar nicht klein klang. Selbst bei hoher Lautstärke legte sie eine Souveränität an den Tag, die ich bei Regal-Lautsprechern sonst oft vermisse. Und damit meine ich nicht (nur), dass sie besonders tief oder mit besonders viel Bass spielte, denn das können andere Regallautsprecher auch, sondern sie behielt stets die Oberhand und Kontrolle über die Musik, die Tiefenstaffelung blieb erhalten und Instrumente wirkten nicht komprimiert oder in ihrer Impulsivität limitiert. Die Lackqualität beeindruckte mich gleichermaßen. Vor dem Hörraum wurde eine Sonderlackierung passend zum Aston Martin Valkyrie AMR Pro ausgestellt. In S&Vs großem Hörraum feierte die Menja (130.200 Euro) ihre Weltpremiere. Ein System aus Hauptlautsprecher und aktivem Subwoofer. Spannende Details sind hierbei der zuschaltbare rückseitige Hochtöner des Hauptlautsprechers und die Mischung von drei auf ein Bassreflex- und drei auf ein geschlossenes Gehäuse arbeitende Woofer im Basssystem. Ein weiteres herausragendes System, das auf Vitus-Elektronik setzte.

 


Solution hat sich der perfekten Plattenabtastung auf ganz eigene Art und Weise angenommen. In der Theorie ist bekanntermaßen die lineare Abtastung ideal. Der Nachteil ist jedoch, dass der Arm weniger leicht durch die Plattenrotation nachgezogen werden kann und meist aufwendige Luftlager nötig sind. Solution bewegt kurzerhand einfach den kompletten Plattenteller samt innenliegendem Motor und Riementrieb seines 787, um dem radial gelagerten Tonarm zu jedem Zeitpunkt eine Abtastung nahezu ohne Fehlwinkel zu ermöglichen. Dazu sind zwei maximale Auslenkpunkte des Tonarms definiert, wenn diese überschritten werden, fährt der Plattenteller nach. Damit werden nur ±0,5 Millimeter Tonarmauslenkung erreicht, was zu einem Abtastfehler von nur ±0,1 Grad führen soll. Zu Wahl eines Tracks auf der Platte wird mittels zweier Knöpfe auf der Front ebenfalls der Teller an die gewünschte Position gefahren. Der 787 wird um die 80.000 Euro kosten.

 

Edwin van der Kley-Rynveld, CEO der International Audio Holding (Siltech/Crystal Cable) lässt Sphinx als Lautsprechermarke wieder aufleben. Die große Element 5 wird 60.000, ihre kleine Schwester Element 3 35.000 Euro kosten. Ihr Zero Gravity Bass System, das als eine Art Mischung aus Bassreflexrohr und Transmission Line beschrieben werden könnte, wird ebenso gepuffert wie auch schon in der Crystal Cable Minissimo Forte.

 

SPL präsentierte zwei Neuheiten. Der Phonos Duo (3.000 Euro) erweitert das Phono-Porfolio um ein weiteres Gerät. Er verfügt über XLR- und RCA- Ein- und Ausgänge und mehr Kapazitäts- respektive Induktivitätswerte zur Anpassung an das jeweilige System. Danke aller relevanten Umschalter auf der Front können beide Eingänge belegt werden. Der Phonos Duo wurde außerdem um einen Mute- und Monoschalter ergänzt. Das analoge Crossover mk2 löst seinen Vorgänger ab und kostet 3.400 Euro.

 

Auch Helmut Thiele ist ein echter Problemlöser und begeistert mit seinem Zero Tracking Error Tonarm TA01 mit einem Spurfehlwinkel von nur 0,036 Grad. Auf der High End habe ich mich mit ihm aber über die passive Damping Base (7.500 Euro) unterhalten. Im Kern besteht sie aus besonders hartem MDF mit einer 5-Millimeter Aluminiumplatte. In dieser liegen in Vertiefungen neun Kugeln auf, auf denen wiederum eine weitere 20 Millimeter dicke Platte aufliegt. Ihre unregelmäßige Form sorgt für weitere Reduktion von stehenden Wellen. Über die Kugeln und ihre Auflageflächen werden Resonanzen absorbiert. Die gesamte Basis steht auf vier Luftfederdämpfern und ist intern mit einem Gegengewicht ausgestattet, damit alle Füße, wenn ein Thiele TT01 (29.600 Euro samt Tonarm und Ortofon Verismo) auf ihr Platz nimmt, gleichmäßig belastet werden. Die aktive ADB01 (16.500 Euro) mit Seismion-Technik ausgestattet Basis war ebenfalls unter einem TT01 tätig.

 

Der neue Transrotor-Dreher hat bisher noch keinen Namen. In seiner Formgebung ist er an den Orion angelehnt. Es wird eine Acryl- und eine Sandwichausführung gezeigt. Der Aufbau das Laufwerks wird für den Kunden einfacher, da die Motoreinheit automatisch über die drei Standfüße zentriert wird. Der Plattenteller wird wie von Transrotor bekannt berührungslos via FMD (Free Magnetic Drive) angetrieben. Die Tonarmbasis kann im Winkel angepasst werden und ist über das große Rad an der Unterseite in Zehntelzentimeter-Schritten höhenverstellbar. Das Laufwerk wird mit einer Tonarmbasis geliefert. Dort, wo eine zweite Basis befestigt werden kann, ist der mitgelieferte Beschwerer untergebracht, wenn nur ein Basis installiert ist. Der beim Ausschalten ebenso geschmeidig wie ein guter Tonarmlift gleitende An- und Ausschalter gehört ebenso wie die passende Steuerung zum Lieferumfang. In dieser Konfiguration kostet des Laufwerk 40.000 Euro. Der Randbeschwerer wird von Hand gedreht. Das Rack ist passend gestaltet und kostet 12.000 Euro.

 


Thomas Woschnick ist ein weiterer Spezialist in Sachen Laufwerke. Mit ihm sprach ich über seinen neuen tw-acustic New AC. Das aufgeräumte, aber dennoch imposante Laufwerk verfügt über einen Spezialkunststoff-Teller mit einer 14 Millimeter Kupferauflage. Das Motorgehäuse besteht aus Alu. Die Kupferkopfplatte ist gestrahlt und lackiert. Es kommen Papstmotoren zum Einsatz, die dank einiger spezieller Tricks besonders leise laufen. Es können bis zu vier Tonarmbasen am Spieler befestigt werden. Dennoch passt das Laufwerk samt Motor auf die meisten Standard-Racks. Der Buchstabencode am Armboard vereinfacht die Anpassung an verschiedene Tonarmgeometrien mittels eines kleinen Metallsplints. Das Laufwerk kostet 19.000 Euro. Auf Wunsch ist ein Batterienetzteil erhältlich, dessen kundenfreundlicher Aufbau mich voll abholt. Sollte einer der Akkus fehlerhaft sein, wird dies durch eine blinkende LED auf der Front angezeigt. Öffnet man das Gerät, wird mittels weiterer LEDs genau angezeigt, welcher Akku defekt ist und er kann einfach (bei ausgeschaltetem Gerät versteht sich!) ausgetauscht werden.

 

Für den Zavfino Copperhead wurde ein komplett neuer Motorcontroller samt Pulley entwickelt. Der VTA des Crossbow 12“ Tonarms (4.500 Euro) lässt sich über die hintere Einstellschraube justieren, das Anti-Skating vorne. Eine keramische Beschichtung soll Resonanzen im Tonarm verringern. Der 9“-Tonarm ist noch ein Prototyp.

 

Den Abschluss macht Wilson Benesch. Da der Prime Meridian Plattenspieler nach der High End bei Dirk Sommer zum Test installiert wurde, spare ich mir weitere Worte und freue mich wie Sie auf seinen hoffentlich umfangreichen Bericht zu diesem Stück Ingenieurskunst.

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/25-05-23_highend
  • Social Introtext Die High End hat es wieder geschafft ihre Besucherzahlen der letzten Jahr zu übertreffen. Es waren mit 10.562 Fachbesuchern zwar weniger als im letzten Jahr anwesend, dafür haben sich alle anderen Besucher reingehängt und die Gesamtbesucherzahl gemeinsam mit 581 Medienvertretern auf 22.818 getrieben.

Heute folgt der zweite Teil des Messeberichts zur letzten Münchener High End. Zwischen Anlagen der Superlative finden sich auch preiswerte Offerten. Wieder versuche ich, Ihnen einen abwechslungsreichen Querschnitt der Messe in einer Bildergalerie mit Bildunterschriften wiederzugeben.

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/25-05-21_highend
  • Social Introtext Heute folgt der zweite Teil des Messeberichts zur letzten Münchener High End. Zwischen Anlagen der Superlative finden sich auch preiswerte Offerten. Wieder versuche ich, Ihnen einen abwechslungsreichen Querschnitt der Messe in einer Bildergalerie mit Bildunterschriften wiederzugeben.

Mit dem 21. Jubiläum der HIGH END in München endet gleichzeitig auch eine Ära. Dieses Jahr fand die Messe das letzte Mal sowohl in München als auch in Deutschland statt. Für die nächsten drei Jahre wurde bereits ein Vertrag mit dem Austria Center Vienna geschlossen. Die 22. High End wird somit vom 28. bis 31. Mai zum ersten Mal in Wien stattfinden.

Doch bevor wir uns der Zukunft zuwenden, warten noch zwei Messeberichte der diesjährigen High End auf Sie. Trotz des Abschieds herrschte insgesamt eine sehr positive Stimmung. Einerseits zwar mit einem weinenden Auge ob der Verabschiedung von diesem traditionsreichen und inzwischen liebgewonnenen Standort, andererseits mit einem lachenden Auge in freudiger Erwartung neuer Räumlichkeiten, Impulse und der Kulturstadt Wien. Einige Hersteller haben für sich entschieden, das letzte Jahr Münchener High End mit einer außergewöhnlichen Präsentation oder sogar kleinen Sonderserie abzuschließen. Andere wiederum behandelten die Messe wie jede andere.

Zum Beginn der Messe am Donnerstag waren wir mit Kollege Wojciech Pacuła, Herausgeber unseres polnischen Partnermagazins highfidelity.pl, verabredet, um die diesjährige German Edition des Statements in High Fidelity an die Preisträger zu vergeben. Bevor die Preise an Stenheim für die Alumine FIVE SIX und Taiko Audio für den Olympus Server XDMI übergeben werden konnten, überraschte Wojciech Dirk Sommer noch vor der Messehalle mit einer Medaille anlässlich des 150. Treffens der Krakow Sonic Society.

Wojciech überrascht Dirk mit einer Medaille der Krakow Sonic Society
Wojciech überrascht Dirk mit einer Medaille der Krakow Sonic Society

Die beiden Magazinherausgeber überreichen den Preis an Stenheim Mastermind Jean-Pascal Panchard
Die beiden Magazinherausgeber überreichen den Preis an Stenheim Mastermind Jean-Pascal Panchard

Wojciech, Dirk und der stolze Preisträger vor einer Stenheim Reference Ultime Two / SX
Wojciech, Dirk und der stolze Preisträger vor einer Stenheim Reference Ultime Two / SX

Das Team von Taiko Audio freute sich gleichermaßen über den Award
Das Team von Taiko Audio freute sich gleichermaßen über den Award

Wie üblich wurden beide Preisträger zu einem gemeinsamen Abendessen am zweiten Messetag eingeladen, um in angenehmer Atmosphäre nicht nur über die Branche zu sprechen, sondern sich auch außerhalb der HiFi-Welt kennen zu lernen.


Nach der Übergabe der Preise stand für mich die Eröffnungspressekonferenz auf dem Plan. Stefan Dreischärf, Geschäftsführer der High End Society, nutzte die Gelegenheit, Christine Heizmann (Director Events MOC) im Namen aller Beteiligten für die langjährige Zusammenarbeit zwischen der High End Society und dem Event Zentrum Messe zu danken. Er wusste außerdem zu berichten, dass sich die Zahlen der Aussteller, Pressevertreter und angemeldeten Besucher im Vergleich zum Vorjahr sehr konstant hielten. Als Schirmherrin der diesjährigen High End sprach Anette Askvik über ihre persönliche Beziehung zur Musik. In ihrer Jugend fand Anette oft Zuflucht in der Musik und genoss die Verbindung zu etwas größerem, wie sie es nennt, also zur schwer zu beschreibenden, unbändigen Urkraft von Musik, die uns Menschen verbindet. Im Gespräch mit Gaute Nistov, der für den Immersive Mix ihres Albums „Liberty“ verantwortlich zeichnet, berichtete Sie von ihren Eindrücken nach dem ersten Hören der Surround-Mischung. Besonders die Weite und „Freiheit“ der Mischung begeisterten sie. Dennoch fühlt sie sich auch Vinyl sehr verbunden. Nicht zuletzt, weil inzwischen ein guter Kontakt zu einem Presswerk in ihrer Heimatstadt Stavanger entstanden ist. Auf die Nachfrage welche Musik sie am liebsten mag, verrät sie ein Geheimnis: „Stille“.

Anschließend stellt Ryan Mitrovich, General Manager der Vinyl Alliance, die Ergebnisse einer Studie über das Verhältnis der Generation Z zum Medium Vinyl vor. In den Vereinigten Staaten macht die Generation Z laut einer Umfrage von Luminate Music 360 immerhin 25 Prozent der Plattenverkäufe aus. Auf der Website der Vinyl Alliance kann der Report nach einer Registrierung gelesen werden.

 

Zum Abschluss widmete man sich endlich dem Elefanten im Raum, dem Umzug nach Wien. Die im Austria Center Vienna zukünftig zuständige Managerin Constanze Huber stellte sich der anwesenden Presse vor und lud im Anschluss im Foyer mit ihrem Team zu einem virtuellen Rundgang auf einer großen LED-Wand ein. Dort konnten über die vier Messetage Besucher, Aussteller und Presse Fragen loswerden und die neuen Räumlichkeiten kennenlernen, falls sie nicht ohnehin schon durch die Finest Audio Show bekannt waren.

b_850_0_16777215_10_images_content_events_25-05-20_highend_DSC_0356.jpg


Wie üblich beginne ich die Berichterstattung so kurz nach der Messe mit ersten spannenden Produkten und Neuheiten in Form von Fotos mit Bildunterschriften. Im Laufe der Woche wird noch eine weitere beschriftete Bildergalerie folgen, bevor zum Wochenabschluss verschiedene Geräte wortreicher beleuchtet werden

 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/25-05-20_highend
  • Social Introtext Mit dem 21. Jubiläum der HIGH END in München endet gleichzeitig auch eine Ära. Dieses Jahr fand die Messe das letzte Mal sowohl in München als auch in Deutschland statt. Für die nächsten drei Jahre wurde bereits ein Vertrag mit dem Austria Center Vienna geschlossen. Die 22. High End wird somit vom 28. bis 31. Mai zum ersten Mal in Wien stattfinden.

Auch in diesem Jahr hat Helmut Baumgartner seinen ersten Messebesuch bildreich dokumentiert, um Hifi-Liebhaberinnen und -Liebhabern, die nicht vor Ort sein konnten, einen detaillierten Überblick über die gezeigten Innovationen zu bieten. Gleichzeitig lädt die Dokumentation alle Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung ein, die Eindrücke des Tages in Ruhe noch einmal nachzuerleben.

Die Aufnahmen werden bewusst ohne erläuternde Texte präsentiert und sollen Ihnen als visuelle Einstimmung dienen. Ergänzende Artikel mit Analysen und weiteren Bildmaterialien folgen in den nächsten Tagen. Zum jetzigen Zeitpunkt wünschen wir viel Freude bei der Erkundung der diesjährigen HIGH END.

 


 


 


 


 


 


 


 


 

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/25-05-15_highend
  • Social Introtext Auch in diesem Jahr hat Helmut Baumgartner seinen ersten Messebesuch bildreich dokumentiert, um Hifi-Liebhaberinnen und -Liebhabern, die nicht vor Ort sein konnten, einen detaillierten Überblick über die gezeigten Innovationen zu bieten. Gleichzeitig lädt die Dokumentation alle Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung ein, die Eindrücke des Tages in Ruhe noch einmal nachzuerleben.
Mittwoch, 14 Mai 2025 14:56

TAD-ME1TX

TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt.

Die Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) wurde 2007 als 100-prozentiges Tochterunternehmen von Pioneer gegründet und gehört unverändert zum Unternehmensverbund, auch wenn Pioneer seine Home-Audio-Sparte schon vor einigen Jahren veräußert hat. Doch die Wurzeln von TAD reichen bis ins Jahr 1975 zurück, als innerhalb des Unternehmens Pioneer ein Projekt zur Entwicklung von High-End-Lautsprechern für den weltweiten professionellen Audiomarkt ins Leben gerufen wird. Das Projekt erhält den Namen TAD. Die Beryllium-Kompressions-Hochtöner TD-2001 und TD-4001, die bis heute gebaut werden, kommen 1978 auf den Markt und finden ihren Weg in berühmte Aufnahmestudios auf der ganzen Welt. TAD wird zu einer hoch angesehenen Marke im Pro-Audio-Bereich und verkauft viele Jahre ausschließlich in diesem Markt. Im Jahr 2002 steigt TAD dann mit dem Standlautsprecher M1 auch in den Consumer-Bereich ein. Beryllium als Membranmaterial und der Koaxial-Lautsprecher für den Mittel-/Hochtonbereich sind seitdem das Markenzeichen aller Lautsprechermodelle des Unternehmens.

Die ME1TX sieht auf dem edlen Ständer ST3TX kleiner aus als sie in Wirklichkeit ist
Die ME1TX sieht auf dem edlen Ständer ST3TX kleiner aus als sie in Wirklichkeit ist

Das Besondere bei einem Koaxiallautsprecher ist, dass der Hochtöner im Zentrum des Mitteltöners angebracht ist. Während die größere Membran für entsprechenden Schalldruck bei mittleren Frequenzen sorgt, kann die kleine Membran ihre Vorteile bei hohen Frequenzen hinsichtlich Auflösungsvermögen und Impulsschnelle ausspielen. Koaxiallautsprecher sind nicht mit Breitbandlautsprechern zu verwechseln. Im Gegensatz zu letzteren benötigen Koax-Systeme eine Frequenzweiche, da die beiden schallerzeugenden Einheiten wie separate Chassis operieren. Die ME1TX ist ein Drei-Wege-System, auch wenn man bei flüchtiger Betrachtung nur zwei Lautsprecher zu sehen glaubt: Zwei Wege sind im Koax-System vereint, einen Weg bildet der Bass-Lautsprecher. Der für die ME1TX neu entwickelte Koaxiallautsprecher, bei TAD heißt dieser Coherent Source Transducer (CST), besteht aus einem 2,5-Zentimeter Beryllium-Hochtöner und einem 9-Zentimeter-Magnesium-Mitteltöner. TAD setzt seit jeher auf Beryllium als Membranmaterial, weil es eine einzigartige Kombination aus hoher Steifigkeit, geringem Gewicht und hoher Dämpfung besitzt. Allerdings ist Beryllium ein sehr teures und obendrein auch noch schwierig zu verarbeitendes Material.

Der Koaxialtreiber mit dem Beryllium-Hochtöner, der mittig im Mitteltöner sitzt
Der Koaxialtreiber mit dem Beryllium-Hochtöner, der mittig im Mitteltöner sitzt


Die meisten Beryllium-Hochtöner werden aus Berylliumfolie in einem Pressverfahren unter hoher Temperatur hergestellt. Bei dem neuen Beryllium-Hochtöner von TAD dagegen wird die extrem leichte und gleichzeitig steife 25-Millimeter-Beryllium-Membran mit dem firmeneigenen Bedampfungsverfahrens (Vapor-Deposition-Technik) gefertigt. Hier wird das Beryllium auf eine Form in dünnen Schichten aufgedampft. Aufgedampftes Beryllium soll eine andere und bessere Kornstruktur aufweisen als gewalzte und zu Membranen gepresste Berylliumfolie, erklärte Jürgen Timm. Außerdem sei es steifer. Im Ergebnis sorge das TAD-Verfahren für eine einzigartige Oberflächenstruktur und eine besonders gute Dämpfung. Bei den Top-Modellen von TAD besitze auch der Mitteltöner eine Membran aus Beryllium. Bei der ME1TX komme als Membranmaterial eine Magnesiumlegierung zum Einsatz, die sich durch ihre Leichtigkeit und hohe innere Dämpfung auszeichne. Eine Kombination aus Anodisierung und Beschichtung verleihe der Membran zusätzliche Härte und eine verstärkte Resonanzunterdrückung. Damit sei eine besonders klare und verzerrungsfreie Wiedergabe im Mitteltonbereich möglich, die gut zur Charakteristik des Hochtöners passe.

Wenn wir uns die Explosionszeichnung des TAD-Koaxiallautsprechers genau ansehen, sehen wir, dass der Mitteltöner gleichzeitig eine Art Waveguide für den Hochtöner bildet. Darüber hinaus ist zu erkennen, dass der Hochtöner einen winzigen Hornfortsatz hat. Der Übertragungsbereich des Hochtöner soll bis 60 Kilohertz(!) reichen. Am anderen Ende des Frequenzspektrums erfolgt die Trennung zum Mitteltöner erst bei 2,5 KIlohertz. Unterhalb von 400 Hertz übernimmt dann der Tieftöner. Im 16-Zentimeter-Tieftöner findet eine Membran Verwendung, die aus laminierten Schichten aus Aramid-Gewebe und Vliesstoff aus verschiedenen Materialien besteht, die von TAD nicht genauer spezifiziert werden. TAD nennt das MACC, was für Multi-layered Aramid Composite Cone steht. Die geriffelte Sicke besteht aus geschäumtem Polycarbonat. Besonderes Augenmerk hat TAD der optimalen Verteilung des magnetischen Flusses im Magnetspalt geschenkt. Auch dafür hat man sich eine tolle Bezeichnung ausgedacht: Linear Drive Magnet Circuit (LDMC).

Zur Verbesserung der Tieftonwiedergabe setzt TAD bei der ME1TX auf eine ausgeklügelte Bassreflex-Konstruktion. Wir finden nicht die weitverbreiteten rundlichen Öffnungen, sondern auf beiden Seiten des Gehäuses schmale vertikale Schlitze. Über diese wird die Luft von der Rückseite der Membran nach außen gedrückt. Dort prallt sie an 5 Millimeter dicken Stahlplatten ab und entweicht über sehr schmale Spalte zwischen den Stahlplatten und eigentlichem Gehäuse nach vorne und hinten. Das soll einen gleichmäßigeren Luftstrom durch die Öffnungen ermöglichen und unerwünschte Luftgeräusche im Port vermeiden und insgesamt zu einer satten, schnell ansprechenden und natürlich klingenden Basswiedergabe führen. Und der guten Ordnung halber liefere ich auch hier noch den entsprechenden Marketingbegriff nach: Bi-Directional Aero-Dynamic Slot.

Der 16-Zentimeter-Tieftöner mit MACC-Membran (Multi-layered Aramid Composite Cone) und geriffelter Sicke aus geschäumtem Polycarbonat
Der 16-Zentimeter-Tieftöner mit MACC-Membran (Multi-layered Aramid Composite Cone) und geriffelter Sicke aus geschäumtem Polycarbonat

Beim Gehäuse kombiniert TAD stabile Birkensperrholzstreben mit MDF-Platten (Medium Density Fiberboard) für maximale Stabilität und geringe Resonanzen. Für eine zusätzliche Versteifung sorgen die gerade erwähnten, auf beiden Seiten des Gehäuses angebrachten Stahlplatten. Und Sie ahnen es schon: Auch dafür gibt’s wieder eine tolle Bezeichnung: Structurally Inert Laminated Enclosure Technology oder kurz SILENT genannt. Der äußere Auftritt der ME1TX ist perfekt. Alle Gehäusekanten sind elegant gerundet und die Gehäuse aufwändig mit mehreren Schichten hochwertigen Lacks für ein perfektes Finish überzogen. Es kann zwischen Hochglanz Schwarz oder Hochglanz Titanium gewählt werden. Wer möchte, kann die Optik noch durch die im Lieferumfang enthaltene, schwarze Lautsprecherabdeckung für den Tieftöner leicht verändern. Die ME1TX verfügt über zwei Paare ausgezeichneter Polklemmen, die Bi-Wiring oder Bi-Amping ermöglichen; für Single-Wiring sind hochwertige Kabelbrücken vormontiert.


Der hochwertige und elegante Auftritt täuscht darüber hinweg, dass die ME1TX mit Abmessungen von 25,1 Zentimeter in der Breite, 41,1 Zentimeter in der Höhe und 40,2 Zentimeter in der Tiefe deutlich größer ist als es auf den ersten Blick scheint. Hinzu kommt das stattliche Gewicht von 21 Kilogramm. Für die richtige Aufstellung benötigen wir deshalb geeignete Ständer. Ich empfehle an dieser Stelle ausdrücklich die farblich passenden Ständer TAD-ST3TX. Selten ist mir in der letzten Zeit ein dermaßen hochwertiger und gut gemachter Ständer untergekommen. Der Ständer ist in Massiv-Bauweise ausgeführt und wiegt 16 Kilogramm. Die Standfläche für den Lautsprecher besteht aus einer Metallplatte, die auf der Oberseite mit Filz bezogen mit. Der Lautsprecher wird von unten mit zwei Schrauben fest mit der Standfläche verbunden. Das untere Ende des Ständers ist mit einer großen und schweren Bodenplatte verschraubt, auf deren Unterseite drei Spike-Füße eingeschraubt werden können. Edle Unterlegscheiben für die Spikes werden mitgeliefert. Darüber hinaus können wir in die Bodenplatte noch zwei Hilfsfüße einschrauben, die sich bei der exakten Ausrichtung als sehr praktisch erweisen. Natürlich sollten diese Füße nach erfolgter Justierung dann gerade soweit wieder eingeschraubt werden, dass sie nicht mehr auf dem Boden aufliegen. Damit hat man dann auch noch einen gewissen Kippschutz.

Die ME1TX von der Seite mit der Stahlplatte zur Verstärkung des Gehäuses und als Teil des Bassreflex-Systems
Die ME1TX von der Seite mit der Stahlplatte zur Verstärkung des Gehäuses und als Teil des Bassreflex-Systems

Für den Einstieg habe ich mich bei der Aufstellung der ME1TX zunächst an den Empfehlungen in der gut gemachten Anleitung orientiert: TAD empfiehlt ein recht spitzes Stereo-Dreieck mit geringen Wandabständen von 30 bis 60 Zentimeter. Nach einigem Probieren habe ich die Lautsprecher mit gut 100 Zentimeter Abstand zur Rückwand und etwas mehr als 60 Zentimeter Seitenabstand aufgestellt. Die Basisbreite zwischen den Lautsprechern beträgt etwas mehr als 2,5 Meter und der Abstand zu meiner Hörposition etwa das 1,2 fache der Basisbreite. Gleichzeitig habe ich die ME1TX so eingewinkelt, dass der Koax auf meine Hörposition zielt. Für das gerade beschriebene Aufstell-Procedere verwende ich gerne die Teststücke „Channel Identification“ und „Relative Phase Test“ auf der Sheffield XLO Test & Burn in CD.

Zwei Dinge sind mir an dieser Stelle aufgefallen. Erstens: Die ME1TX machen es bei der Aufstellung nicht allzu schwer, eine klar fokussierte Abbildung des Sprechers aus der Mitte zwischen den Lautsprechern heraus zu erreichen. Die ME1TX reagieren hier bei weitem nicht so zickig – oder sollte ich besser von sensibel sprechen? – auf die unterschiedliche Einwinklung wie so manch andere Lautsprecher, bei denen man schon mal verzweifeln kann, bis hier die richtige Position gefunden ist. Zweitens: Bereits an dieser Stelle fällt mir auf, wie prägnant die Stimme des Sprechers von der ME1TX wiedergegeben wird. Und damit kommen wir direkt zu der für mich herausragenden Eigenschaft der ME1TX: die außerordentlich hohe Sprachverständlichkeit menschlicher Stimmen. So werden die charakteristischen Eigenschaften in den Stimmen einer Holly Cole, Amanda Martinez oder Jill Barber auf dem Sampler Jazz Ballads (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) mühelos herausgearbeitet. Das Besondere dabei ist, dass die ME1TX Stimmen und Begleitinstrumenten immer etwas körperhaft Greifbares verleiht. Wenn am Anfang von „Tennessee Waltz“ Allan Taylor seinen Kollegen Chris Jones nach der richtigen Tonart frägt und dann knarzend seine Gitarre nachstimmt, können wir die Präsenz der Interpreten im Hörraum geradezu fühlen. Das schafft eine besondere Verbindung mit dem Zuhörer und geht deutlich über die bloße Wiedergabe hinaus zu live-haftiger Teilhabe am Musikgeschehen. Wer erleben will, zu welcher Intensität die ME1TX bei der Wiedergabe von Stimmen in der Lage ist, höre sich Montserrat Caballé an, wenn sie verschiedene Zarzuela Arien singt (Montserrat Caballé: Zarzuela Arias - Eugenio M. Marco Conducts the Montserrat Caballé Singer Orchestra - HDTT1428 24/352,8 DXD PCM). Die Aufnahme ist außergewöhnlich, Montserrat Caballé auf dem Höhepunkt ihres Schaffens und wir bekommen so langsam eine Vorstellung davon, was für ein überragender Lautsprecher die ME1TX in diesem Bereich ist.

Die große und schwere Bodenplatte des Ständers mit eingeschraubten Spike-Fuß; die edlen Spike-Teller werden mitgeliefert
Die große und schwere Bodenplatte des Ständers mit eingeschraubten Spike-Fuß; die edlen Spike-Teller werden mitgeliefert


Natürlich kommen diese exzellenten Fähigkeiten im Mittenbereich nicht nur der Wiedergabe von Stimmen, sondern auch der von akustischen Instrumenten zugute. Besonders interessant wird es, wenn beides zusammentrifft. Auf dem bemerkenswerten Album Time & Place von Claire Martin enthalten die meisten Songs Arrangements für das Montpellier Cello Quartett, das ein integraler Bestandteil der Darbietungen ist (Claire Martin with the Montpellier Cello Quartet – Time & Place – Linn). Wie sich bei David Bowies „The Man Who Sold the World“ das sich windende Cello in der makellosen Oberstimme der Sängerin „spiegelt“, wird mit der ME1TX zum Erlebnis. Im Hochtonbereich ist das Auflösungsvermögen der ME1TX phänomenal. Immer wieder bleibe ich bei völlig unterschiedlichen Stücken hängen und lausche fasziniert der jeweiligen Schlagzeug-Begleitung. Bei Kind of Spain (Wolfgang Haffner: Kind of Spain – ACT) wird mir zum ersten Mal so richtig bewusst, wie viel und wie ausgeprägt Wolfgang Haffner bei den einzelnen Stücken mit dem Besen arbeitet. Dieses Auflösungsvermögen ist schön und gut, sagen Sie, aber wie sieht es mit der Langzeittauglichkeit aus? Nervt das vielleicht schon nach ein bis zwei Stunden Musik hören? Nein, überhaupt nicht, ich kann nicht genug davon bekommen.

Doch so ganz sicher bin ich mir nicht, bis im 1. Satz aus dem „Divertimenti K. 136“ von W. A. Mozart mit der Academy of St. Martin In The Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD) meine letzten Zweifel verfliegen. Die Streicher wurden von der Aufnahmetechnik brillant eingefangen, was aber nicht heißt, dass sie auch an jeder Stelle immer rund und einschmeichelnd klingen – ganz im Gegenteil. Mit der ME1TX scheint es keinerlei Limitierung nach oben zu geben. Sie spielt glockenklar, in höchstem Maße musikalisch und immer mit einer faszinierenden Leichtigkeit. Ganz ehrlich: Das habe ich so nicht unbedingt erwartet. Doch was nützen der beste Hochtonbereich und der beste Mitteltonbereich, wenn beides nicht zusammenpasst. In der ausgezeichneten Aufnahme des „Streichquartetts Op. 76, No. 5, Finale“ von Joseph Haydn (The Nordic Sound: 2L audiophile reference recordings - 24/192) sprüht das Engegård Quartet nur so vor Spielfreude und mit der ME1TX sitzen wir mittendrin. Die klanglichen Ecken und Kanten werden nicht geschönt, vor allem aber gehen hohe und mittlere Lagen perfekt ineinander über. Es ist schon große Klasse, wie es TAD bei der ME1TX gelungen ist, beide Bereiche so harmonisch in Einklang zu bringen.

Das Bi-Wiring Terminal mit den vormontierten, hochwertigen Kabelbrücken
Das Bi-Wiring Terminal mit den vormontierten, hochwertigen Kabelbrücken

Die Vorteile eines Koax-Lautsprechers bei der Wiedergabe liegen auf der Hand: Phasenkohärenz, perfekte Abbildung, großes Tiefengefühl, überragender Realismus. Gleiches gilt auf der Aufnahmeseite für den Ein-Mikrofon-Ansatz. Das Album Nola: Music and Drawings from New Orleans ist eine solche Aufnahme, eine frische, energiegeladene, clevere Mischung aus funkiger Dichte und herbem Soul-Jazz (Red: NOLA: Music and Drawings from New Orleans - 24/352). Bei „It Ain't My Fault“ können wir die rhythmische Lebendigkeit von Red in jeder musikalischen Phrase spüren. Die ME1TX ist wie gemacht dafür und zaubert über den gesamten Frequenzbereich einen außergewöhnlichen harmonischen Klang mit einer holografischen Klangbühne. Die damit einhergehende Authentizität ist bemerkenswert. Doch die ME1TX kann auch ganz groß: Hören wir in die „Sinfonie Nr.4“ von Beethoven mit Rene Leibowitz und dem Royal Philharmonic Orchestra – eine legendäre Wilkinson/Gerhardt Produktion aus dem Jahre 1961 – in der klanglich herausragenden Überspielung von High Definition Tape Transfers (Beethoven: Symphony No. 4 & 7 – HDTT9662). Die ME1TX entwirft sowohl in der Tiefe als auch in der Breite eine richtig große Klangbühne, die weit über das hinaus geht, was man von einem Kompakt-Lautsprecher gemeinhin zu erwarten glaubt. Da kann selbst so manch ausgewachsener Standlautsprecher nicht mithalten. Doch es ist nicht die räumliche Tiefe und Breite allein, sondern auch die Art und Weise, wie die ME1TX den Konzertsaal bis zu den äußersten Rändern ganz genau ausleuchtet.

Ihnen fehlt etwas in meiner Beschreibung? Ja, mir ist schon klar, an dem Thema Basswiedergabe der ME1TX komme ich nicht vorbei. Kompaktlautsprecher müssen immer mit dem Vorurteil kämpfen, nur einen bescheidenen Bass zu haben. Das ist genauso richtig wie falsch. Basswiedergabe ist ein schwieriges Thema, weil die Beurteilung der Bassqualität nicht ohne die Würdigung der jeweiligen Raumakustik stattfinden kann. Außerdem gibt es eine nicht zu unterschätzende persönliche Geschmackskomponente. Die einen bevorzugen einen knackig sauberen Bass, während die anderen es gern etwas fülliger mögen. Für mich ist der absolute Tiefgang weniger wichtig als die Präzision, mit der Bassimpulse ein- und ausschwingen. Messtechnisch reicht die ME1TX in meinem Hörraum bis knapp 40 Hertz hinab. Gehörmäßig können wir das auch gut mit den entsprechenden Musik-Tracks (Nr. 43 bis 47) aus dem Album Audiophile Speaker Set Up überprüfen. Viel wichtiger ist für mich der subjektive Basseindruck. Auf dem Album Kock Out 2000 haut der Schlagzeuger Charly Antolini im Tiefton gewaltige Impulse aus den Fellen. Bei „Arabian Desert Groove“ ist die ME1TX dabei ganz klar auf der straff konturierten, trockenen Seite und dabei unglaublich schnell. Das gefällt mir sehr gut und passt für meinen Geschmack ganz ausgezeichnet zum anspringend dynamischen Mittel-/Hochtonbereich. Natürlich gehört auch zur Wahrheit, dass der allerletzte Tiefgang fehlt, aber was die Basspräzision angeht, bleiben bei mir keine Wünsche offen. So kommen die Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) mit einem wahrlich knackigen, straffen Bass daher; was die ME1TX hier abliefert, ist außerordentlich sauber mit ordentlich Tiefgang.


Bei abgeschraubter Stahlseitenwand ist die schmale vertikale Öffnung des Bassreflex-Ports gut zu erkennen
Bei abgeschraubter Stahlseitenwand ist die schmale vertikale Öffnung des Bassreflex-Ports gut zu erkennen

Ich kann die Frage förmlich von ihrem Gesicht ablesen: Könnten wir die ME1TX nicht um einen oder zwei Subwoofer ergänzen? Ja, kann man machen – aber die Anforderungen an die Qualität der Subwoofer und deren präzise Einmessung sind nicht zu unterschätzen, wenn man sich die gerade so gelobte Präzision und Schnelligkeit der ME1TX im Bass nicht versauen möchte. Ich halte die Unterstützung durch einen Subwoofer nicht unbedingt für notwendig, um das richtige Bass-Feeling aufkommen zu lassen. Bedenken Sie: weniger kann mehr sein! Deshalb verzichte ich ganz bewusst auf derartige Experimente und höre lieber weiter mit der ME1TX Musik. Wichtiger ist die Kombination mit einem kräftigen Verstärker, wobei auf dessen Leistungsabgabe an 4 Ohm zu achten ist, da die ME1TX mit einer Nominalimpedanz mit 4 Ohm spezifiziert ist. Mit meiner Stax DA-80M, die an dieser Impedanz locker 150 Watt bereitstellen kann, harmoniert die ME1TX hervorragend.

Und noch ein Tipp für den Single-Wiring-Betrieb: Ich habe das von der Endstufe kommende Pluskabel an die positive Klemme des „HF“ Eingangs und das Minuskabel an die negative Klemme des „LF“ Eingang angeschlossen. Diese Überkreuz-Variante führt für meinen Geschmack zu einem insgesamt noch ausgewogeneren Klang mit stärkerem Fokus im Mitteltonbereich und mehr Präsenz im Hochtonbereich sowie noch besserer räumlicher Ausleuchtung. Einfach einmal ausprobieren. So gerüstet genießen wir noch einmal die ME1TX, bevor sie ins Fotostudio muss. Auf dem Album We look to the Stars präsentiert uns Joe Stilgoe mit seiner ausdrucksstarken Stimme überwiegend Eigenkompositionen. Zu Beginn fragt eine quäkende Stimme: „Are you sitting comfortably? - Then let’s begin”. Und man möchte hinzufügen: „Fasten your seat belt!“ Vom ersten bis zum letzten Titel ist der Spaßfaktor garantiert. Die ME1TX spielt gekonnt noch einmal alle ihre Stärken aus: die fantastische Stimmwiedergabe, die gerade nicht beschönigt, dass sich Joe Stilgoe im Titel „We should Kiss“ gegen Ende regelrecht heiser gesungen hat, die unglaubliche Präzision, wenn Joe Stilgoe und Band immer wieder unvermutet abstoppen, um dann umso intensiver fortzufahren, das knackige Bassfundament ...

STATEMENT

Was für eine Vorstellung! Das klangliche Ergebnis begeistert auf der ganzen Linie und die Verarbeitungsqualität setzt Maßstäbe. Wer auf der Suche nach einem in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Lautsprecher ist, könnte bei der TAD-ME1TX fündig werden.
Gehört mit
Computer SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ USB
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC MK1
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely , Omtec Anturion
Endstufe Stax DA-80m, Omtec CA 25
Kabel und Zubehör AIM UA3 USB, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Sortz RCA, Sortz LAN, Sortz BNC
Herstellerangaben
TAD-ME1TX
Konzept 3-Wege-Bassreflex-System
Tieftöner 16cm Konus
Mitteltöner & Hochtöner Konzentrischer 9cm Mitteltöner & 2.5cm Hochtöner
Frequenzgang 36Hz - 60kHz
Übernahmefrequenzen 420Hz und 2,5kHz
Impedanz 4 Ohm (nominal)
Wirkungsgrad 85dB (2.83V @ 1m)
Maximale Leistungsaufnahme 150 Watt
Polarität Bass (+), Mittelton (+), Hochton (+)
Abmessungen (BxHxT) 254x411x402mm
Gewicht 21kg
Preis 17.500 Euro (Paar)
Herstellerangaben
TAD-ST3TX Ständer
Gewicht 16kg
Abmessungen (BxHxT) 376x642x437mm (ohne Spikes)
Preis Ständer 2.900 Euro (Paar)
Vertrieb
Technical Audio Devices Laboratories, Inc.
Ansprechpartner Jürgen Timm
E-Mail contact@tad-europe.com
Web www.technicalaudiodevices.com
www.tad-europe.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-05-14_tad
  • Social Introtext TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.